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Alt 21.06.2014, 18:39
Imperio Imperio ist offline
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Registriert seit: 21.06.2014
Beiträge: 6
Standard Burn out oder Fatigue 1 Jahr nach erfolgreicher Therapie? -trennung ?

Hallo Leute,

ich lese seit geraumer Zeit hier im Forum rum und entdecke teilweise parallelen zu meinem (EX)Partner.

Hier mein Geschichte:

Wir lernten uns vor knapp 5 Jahren im Internet kennen und auch lieben, wir zogen schon nach 5 Monaten zusammen. Am Anfang wurde unsere Beziehung schon auf eine harte Prüfung getestet, nach 6 Wochen unseres Kennenlernens wurde bei meinem (EX)Partner eine Immunkrankheit festgestellt (ich muss dazu sagen wir sind schwul). Doch diese Krankheit war für mich kein Grund die Beziehung nicht einzugehen, was ihn sehr freute denn er rechnete eigentlich damit dass ich mich zurückziehe, doch ich sagte ich kann damit umgehen und weiss wie man sich damit verhält. Ende 2010 ging dann die Firma von meinem (EX)Partner in die Insolvenz (war Selbständig) und das machte ihm damals schon zu schaffen, doch auch da stand ich Ihm gerne mit all meiner Kraft zur Seite, wir fanden dann auch innerhalb 3 Monate beide einen Job und wechselten den Wohnort. Wir waren immer Glücklich.

Im Herbst 2012 kam dann erneut eine Härteprüfung für uns. Er merket einen angeschwollenen Lymphknoten in der Leiste der Ihn sehr schmerzte, wir gingen dann zu seinem Artz (der Onkologe ist, und auch Spezialist für die Immunkrankheit ist) und der machte sofort alle Untersuchungen. Er bereitete uns natürlich darauf vor dass es ein Morbus Hodgkin Lymphom sein könnte, dies wurde eine Woche später auch bestätigt. Für mich brach eine Welt zusammen, ich starrte den Arzt nur an und wusste ich muss jetzt wieder stark sein.

Mein (EX)Partner begab sich daraufhin gleich in die Chemo- und Strahlentherapie, während der Chemo litt er sehr unter den Nebenwirkungen, und damit fing unser unheil glaub ich an.

Wir haben beide kaum über die Krankheit gesprochen weil wir Angst hatten dass es den anderen zu sehr belastet. Ich wollte meinem (EX)Partner nicht zeigen wie sehr mich das ganze mitnimmt ihn so leiden zu sehen. Er wollte auch anscheinend für mich stark zu sein, was ich nie verlangte. Ich dachte immer er würde wissen dass er mit mir immer reden kann darüber, doch wir taten es nicht wirklich so wie wir sollten. Auch ein Angebot des Arztes bzgl. eines Psychoonkologen hat er abgelehnt.

Die Chemo und Bestrahlung hat er hinter sich, und war auch auf Reha, doch die brachte Ihn kaum voran. Das Lymphom ist nicht mehr da und er gilt als "geheilt". Aber die Krankheit scheint ihn zu sehr zu beschäftigt haben.

Nach der Bestrahlung bis zur Reha, hat mein (EX)Partner angefangen sich mit Sport fit zu machen und merkte dass das alles nicht mehr so geht wie früher, dadurch dass er den Sport übertrieb hat er auch abgenommen und die noch vorhandenen Medis im Körper (welche sich im Fettgewebe einlagern) wurden zu schnell freigesetzt was zur Folge hatte dass er wieder Nebenwirkungen merkte wie zur Chemozeit. Dies hat ihm der Arzt dann auch gesagt dass er nicht übertreiben darf, aber er ist ein Mensch bei dem alles gleich funktionieren muss, er ist ein perfektionist. Alles muss in geordneten Bahnen verlaufen.

Er fing auch gleich nach der Reha wieder an zu Arbeiten, zuerst (3 Monate viel zu kurz) auf Teilzeit und dann gleich voll auf Vollzeit. Ich merkte zu diesem Zeitpunkt nicht wie schlecht es ihm ging, weil er alles in sich hineingefressen hat. Er beschwerte sich nur über die Arbeit, und die Kollegen. Er ging kaum noch wo hin, er konnte sich zu nix aufraffen, lag einfach nur am liebsten auf der Couch. Er erzählte mir nichts mehr fast. Wenn ich sagte gehen wir doch raus, kam nur ein "ich mag net" oder "geh doch wenn du willst ich hab keine Lust". Gut jetzt Anfang Juni kam der harte Schlag für mich - er will die Trennung weil er der Meinung ist in einem Loch zu sein und er kann sich zu nichts mehr aufraffen es wird ihm alles zuviel. Er versichert mir dauernd dass es nichts mit mir zu tun hat und dass er am liebsten alleine sein möchte keinem zur Last fallen. Er zog dann auch zu seinen Eltern aber das bringt auch nichts weil ich meinte er solle in Ruhe nachdenken, doch das geht nicht.

Wir trafen uns jetzt vor 4 Tagen wieder und er beteuert immer wieder, dass die Trennung mit mir nichts zu tun hat sondern nur mit Ihm er fühlt sich so leer, er hat zu nichts lust, und will nur alleine sein, keine Verantwortung oder Verpflichtung irgendjemandem gegenüber haben, und nur noch vom hier ins jetzt Leben.

Er will auch den Kontakt nicht abbrechen weil ich ihm der wichtigste Mensch bin und viel bedeute, er schrieb auch in einer SMS bevor er mich besuchte, dass er sich freut mich zu sehen. Er bedankt sich auch für das Treffen etc. Aber er ist nicht in der Lage gewesen mir in die Augen zu sehen, er meint er habe ein schlechtes Gewissen weil ich so leide.

Dazu muss ich sagen ich hab vom Arzt Beruhigungstropfen und Antidepressiva erhalten um den Tag zu überstehen.

Ich weiss nicht weiter, ich gehe davon aus dass er an einem Burnout oder Depression oder Fatigue leide. Ich weiss einfach nicht weiter, kann irgendjemand eine Einschätzung hierzu abgeben, wie soll ich mich verhalten, ich will ihn zurück er weiss dass ich immer da bin für Ihn, ich schreib ihm ich will ihm trotzdem immer eine Stütze und Schulter zum ausweinen sein und Helfen wo ich kann, dass er immer mit allem zu mir kommen kann wenn er Hilfe will oder braucht bin ich da.

Ich verzweifle.

Liebe Grüße

Imperio
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