Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 02.06.2006, 02:00
christina83 christina83 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.10.2005
Ort: Zürich
Beiträge: 48
Standard Meine Freund ist keine Unterstützung

Hallo zusammen

Ich weiss gar nicht, wie ich anfangen soll. Ich bin 23, habe eine 6monatige Tochter und einen Freund mit dem ich zusammenlebe (ist ihr Vater). Nun, bei meinem Vater wurde im Oktober 2005 ein nicht kleinzelliges Plattenepithelkarzinom diagnostiziert. Leider inoperabel. Die erste Chemo (Gemzar und Paraplatin) hat gut angeschlagen. Aber er muss so viele Medikamente einnehmen und hat Probleme und Schmerzen beim Atmen. Jedenfalls gab es viele Auf und Abs. Dann hatte er mal eine Lungenentzündung, sah total schlecht aus und wog nur noch 60 Kilo. Gestern zum Glück ein Kilo mehr . Mir geht es aber total besch..., weil einfach nichts wirklich klappen will. Ich und mein Partner haben uns die Kleine gewünscht. Doch wir streiten uns momentan nur noch. Seit 5 Monaten habe ich das Gefühl, er empfindet gar nichts mehr für mich, sondern ist nur mit mir zusammen, weil es die Situation erfordert. Wenn ich weine und mit ihm darüber sprechen möchte, sagt er bloss er kann über Tod und alles was in diese Richtung geht nicht sprechen. Und ich habe niemanden sonst bei dem ich besser heulen könnte. Ich weiss, das alles tönt ein bisschen suspekt. Dann bat ich ihn, mich mehr im Haushalt zu unterstützen, was heisst, auch mal das Geschirr abräumen und abwaschen. Tut er aber erst nach ca. 2 Tagen, wenn ich ihn damit so genervt habe, dass er wütend aufsteht und findet : He nein Man(n)! Oder wenn ich mal sage, ich kann die Kleine nicht mitnehmen, obwohl ich frei habe, flippt er total aus. z.B. heute bin ich um 00.30 heimgekommen, weil ich es nicht früher auf den Zug geschafft habe. Ich habe nicht erwartet, dass er am Bahnhof steht, um mich abzuholen (wurde mal überfallen), hätte mich aber wirklich sehr gefreut. Er weiss, dass ich Angst habe, nachts durch diesen dunklen Ort zugehen. Nein, wie erwartet, er war nicht da. Als ich ihn fragte, wieso er nicht gekommen ist, ja weil er geschlafen habe und was ich um diese Zeit eigentlich draussen verloren hätte. Hat aber nicht mal gefragt, wieso. Auch nicht, wie mein heutiger Termin in der Lungenklinik war. Dann fragte ich ihn, ob er noch was empfindet, er schrie mich daraufhin nur an und sagte, er diskutiere um eins nicht mehr. Als ich meine Frage wiederholte,schrie er nur ja, ich will jetzt schlafen. Ja ich empfinde noch was für dich, ich liebe dich gut Nacht, schrie er beim dritten mal. Ich kann ihm einfach nichts mehr glauben. Er hat nicht mal wirklich Zeit für mich. Muss er mal nur eine Woche jeden Tag was mit mir unternehmen/ erledigen, meckert er schon was von, ich habe keine Zeit für mich und meine Freunde und zum GAMEN (würd ihm den ...apparat am liebsten demolieren). Obwohl sowas mit uns wirklich Rarität ist. Da stimmt doch was nicht. Kann mir da mal jemand helfen. Ich weiss wirklich nicht mehr weiter. Heul mir gerade die Augen aus, während er ganz friedlich schläft. Ich war immer für ihn da. Hatte er mal irgendein Problem war die Ptuzfrau (ich) zur Stelle. Wenn ich dann mal weine, weil er mich wieder mal verletzt hat, was in der letzten Zeit ziemlich häufig geschieht, dann heisst es nur: Musst nicht weinen, das zieht nicht mehr, nervst mich nur noch damit usw.. Also entweder spinn ich total oder der hat wirklich ein Meise (überfordert?) oder der hat einfach keine Gefühle mehr, weswegen er auch so dreckig und gemein und verlogen und besch... sein kann. Ich habe momentan wirklich andere Sorgen, da brauch ich doch nicht auch noch das. Sieht der das nicht ein? Ich bin doch schon nervlich am Ende und der tyrannisiert mich nur, wos geht. Ich habe langsam das Gefühl, ih fang den an zu hassen. Und doch liebe ich ihn. Habe Angst meinen Vater zu verlieren, aber muss mich auch noch um diesen A.... kümmern. Es gibt doch so ein Sprichwort: Wahre Freunde erkennt man daran, dass sie auch da sind, wenns einem mal nicht gut geht. Doch er ist nicht da für mich. Was soll ich daraus ziehen? Ist er unreif? Ueberfordert? Keine Liebe mehr? Ich kann mir das nicht wirklich erklären. Hoffe, habe euch nicht mit meinen Sorgen genervt.
Viele liebe Grüsse Christina
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 03:45 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55