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  #1  
Alt 29.10.2007, 21:45
Katrin1978 Katrin1978 ist offline
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Standard Abschlußuntersuchung nach Strahlentherapie?

Hallo ich bin neu hier!

Ich selbst bin nicht an Krebs erkrankt. Ich bin Angehörige.

Mein Vater erkrankte 2000 an Harnblasenkrebs. Er wurde operiert und nach sechs Monaten mit einjähriger Kontrolle beim Urologen entlassen.
Im Sommer 2006 begannen erneut Beschwerden, wie Blut im Urin und Schmerzen beim Wasserlassen.
Aus Angst vor der Diagnose ging mein Vater nicht zum Arzt. Im Januar 2007 hatten wir ihn dann soweit sich untersuchen zu lassen - wieder Krebs- diesmal in Blase und Harnleiter. In einer 10stündigen Op im April wurde im alles entfernt dabei wurde der Darm verletzt, und er bekam zwei Stomata.
Im Juli hatte er Schmerzen beim Sitzen und die Ärzte fanden einen Tumor am Darmausgang. Mein Vater wollte die Chema, die Ärzt entschieden für Bestrahlung. 40 Bestrahlungen wurden angesetzt. Ende August hatte mein Vater einen Schlaganfall, wurde aber weiter bestrahlt. Am 10.10. war die 25. Bestrahlung. Die Ärztin meinte, da mein Vater nicht mehr über Schmerzen klagt und wieder gut sitzen kann, war die Bestrahlung erfolgreich.
Am 15.10. telefonierte meine Mutter mit der Ärztin um eine Kur für meinen Vater zu bekommen, die lehnten das ab, da er für sie als erfolgreich bestrahlt galt und eine Kur nicht mehr nötig sei. Meinem Vater ging es aber sehr schlecht, was die Ärztin nicht auf die Bestrahlung schob. Für sie war mein Vater gesund. Ohne Kontrolluntersuchung???? Es wurde kein MRT gemacht, keine Spiegelung ect.
Am 16.10. wurde mein Vater wegen shelchter Blutwerte ins KH eingewiesen. Seine Leberwerte waren viel zu hoch. Bei einem U-Schall und einer Biopsie der Leber wurden Metastasen festgestellt, die auch schon die Nieren befallen haben. Eine Trombose an der Leber verurschte einen Kreislaufzusammenbruch und am 19.10. verstarb mein Vater.
Nun meine Frage : Hätte die Ärztin der Strahlentherapie überhaupt so eine Aussage,Zitat:" Ihr Mann ist für uns erfolgreich therapiert und kann sich im Januar wieder zu einer Kontrolluntersuchung melden." , machen dürfen basierend auf der Aussage meines Vaters, dass er kaum noch Schmerzen hat und wieder sitzen kann?

Danke im Vorraus

Katrin
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  #2  
Alt 31.10.2007, 15:03
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nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Abschlußuntersuchung nach Strahlentherapie?

Liebe Katrin

Leider hat dein Vater nicht sofort reagiert, als er wieder Beschwerden verspürte - so konnte sich der Krebs ungehindert im ganzen Körper ausbreiten.
Dein Vater hat gewiss eine palliative (lindernde) Bestrahlung erhalten - keine kurative.
Damit er keine Schmerzen hat.
Wahrscheinlich wusste die Ärtin schon aus vorhergegangen Untersuchungen, dass sich überall im Körper Metastasen gebildet hatten - deshalb wohl auch die Ablehnung der Kur und keine weiteren Untersuchungen mehr.
Sie wollte euch nicht sagen, dass dein Vater nur noch wenig Lebenszeit hat.

Die Aussage: "er sei gesund" müsstest du schriftlich haben oder Zeugen, um gegen die Ärztin vorgehen zu können. (wenn du es denn vorhast)
Dann beginnt im Grunde eine ethische Diskussion: wieviel, wann, wie sollte der behandelnde Arzt dem Kranken oder den Angehörigen mitteilen. Soll er beschwichtigen oder die Wahrheit sagen ?
Dass der Tumor am Darm zurückgegangen ist, kann man nicht bestreiten - in dieser Hinsicht hat die palliative (lindernde) Bestrahlung gewirkt.

Ich persönlich finde die Attitüde der Ärztin unter der Gürtellinie - wenigstens zu euch haette sie ehrlich sein sollen.
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton
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  #3  
Alt 31.10.2007, 21:53
Katrin1978 Katrin1978 ist offline
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Standard AW: Abschlußuntersuchung nach Strahlentherapie?

Danke für deine Antwort.
Unser Hausarzt, der regelmäßig Berichte aus der Strahlentherapie bekam wusste auch nichts über Metastasen und dass er nur noch drei Monate gehabt hätte, wenn die Thrombose nicht dazwischen gekommen wäre.
Er sagte zu uns, jätte ich das gewusst, dann hätte ich ihn nicht ins Kh eingewiesen, sondern zu Hause begleitet. Er war total geschockt, als wir ihm davon berichteten.
Wir haben nicht vor dagegen vorzugehen, denn es würde im Nachhinein nichts bringen. Ich möchte aber in nächster Zeit nochmal ein gespräch mit dieser Ärztin suchen, um sie danach zu fragen, was sie sich bei ihrer Aussage meiner Mutter gegenüber gedacht hat.
Mein Vater wird das nicht zurückbringen, aber vielleciht die Denkweise der Ärztin ändern.

LG Katrin
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  #4  
Alt 01.11.2007, 01:23
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nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Abschlußuntersuchung nach Strahlentherapie?

Liebe Katrin,

gut, dass du ein Gespräch mit der Ärztin suchst - obwohl ich denke, dass sie sich wahrscheinlich auf ein solches nicht einlassen wird - und falls doch, nur zwischen Tür und Angel ....
Vielleicht ist sie in ihrer Arbeit schon abgestumpft - jeden Tag Krebs scheint sie nicht zu verkraften. Ich kenne auch so eine Ärztin - die stolpert nur durch die Zimmer - und schickt die Leute zum Sterben nach Hause, weil keine Chemo mehr anschlägt....
Grossartige Mitteilungen werden auch nicht gemacht... Es gibt aber auch andere Mediziner, die mit Kranken und vor allem den Angehörigen sprechen. So kann man sich auf das Unvermeidiche einstellen, wichtige Dinge regeln, sich verabschieden, die Tage geniessen.

Irgendwie beschleicht mich das Gefühl , wenn ich den Ablauf der Krankengeschichte deines Vaters verfolge, dass da viel Verdrängung und Gleichgültigkeit im Spiel war.
Dein Vater ist erst so spät ins KH gegangen - so richtig verstehe ich diese Vogel-Strauss-Taktik nicht. Hat man ihm nie gesagt, wie heimtückisch Krebs sein kann ? Auch nach 6 Jahren noch ?

Wenn ein Arzt nach 6 Jahren einen rezitivierenden Tumor zur Behandlung bekommt , schiebt er ihn erst mal den Chirurgen zu.
Dann folgt Chemo/und/oder Bestrahlung - aber in der Regel in palliativer Absicht, damit der Patient keine Schmerzen hat.
Manchmal hat derartiges Vorgehen auch Erfolg, die OP konnte alle Krebsherde entfernen - aber leider kommt es auch vor, dass der Krebs schon gestreut hat - und da ist nicht leicht, noch eine Heilung zu erzielen. Man kann meist nur noch das Leben verlängern, nicht mehr. (Ausnahmen gibt es natürlich)

Es tut mir leid, dass ihr euch nicht entsprechend von eurem Vater verabschieden konntet, ihm keine schönen letzten Lebensmonate bereiten.
Denn wenn die Ärztin euch die Wahrheit gesagt hätte, wäre das möglich gewesen.
__________________
Liebe Grüße
Nikita


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