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  #1  
Alt 03.02.2011, 08:04
Waltisch Waltisch ist offline
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Registriert seit: 27.02.2009
Ort: Seligenstadt
Beiträge: 8
Standard Nachteile als Kranker bei der Arbeitssuche

Hallo !

Ich bin vor 6 Jahren an Krebs (Nasenadenokarzinom) erkrankt, und hatte vor 2Jahren einen Rückfall und bin mit 80% als Schwerbehinderter anerkannt.
Da ich bei meiner letzten Arbeitsstelle den Job von 3 machen mußte, habe ich auf Anraten meiner Ärzte, den Job zum 31.12.2010 gekündigt. Ich hatte das Glück, daß ich mit entsprechender Bescheinigung keine Sperre vom Arbeitsamt bekommen habe. Nun bin ich auf der Suche nach einem neuen Job. Habe aber die Erfahrung gemacht, daß ich sobald ich das Thema meiner Erkrankung anschneide, (und das muss ich ja) Skepsis und Mißtrauen ernte. Immer wieder bekomme ich Absagen, und mir wurde mehrmals gesagt, daß es nicht mit der fachlichen Qualifikation zusammen hängt. Vielmehr haben die meisten Angst vor eventuellen Krankheitstagen. Die Unterstützung durch die Schwerbehindertenstelle der Agentur für Arbeit kann man direkt vergessen. Das heißt es zum einen als Schwerbehinderter genisst man Vorzüge, aber es passiert nichts.
Gesundheitlich geht es mir gut, die Ärzte sind zufrieden.
Hat jemand änliche Erfahrungen gemacht ?
Was kann man noch tuen ?
Wie geht es weiter ?

Viele Grüße

Waltisch
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  #2  
Alt 03.02.2011, 13:58
PetraK PetraK ist offline
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Registriert seit: 26.08.2005
Ort: Hamburg
Beiträge: 449
Standard AW: Nachteile als Kranker bei der Arbeitssuche

Hallo Waltisch,

du musst bei Bewerbungsgesprächen nicht angeben, dass du krank warst, nur wenn ausdrücklich danach gefragt wird. Wenn du allerdings die Vorteile des Schwerbehindertenausweises in Anspruch nehmen willst (5 Tage mehr Urlaub) erfahren sie es natürlich. kein Mensch kann dich aber zwingen zu sagen, was du hattest. Es ist halt auch so, dass große Firmen lieber Behinderte einstellen als kleine. Und das mit dem Kündigungsschutz ist so eine Sache. Mir konnte auch 2mal trotz vorliegendem Ausweis gekündigt werden, weil die Firma klein war und einfach andere Gründe als Krankheit angegeben wurden. Ich hab es dann bei Bewerbungen garnicht mehr erwähnt und hatte bessere Chancen....natürlich solltest du vorher ganz realistisch einschätzen können, wieviel du dir überhaupt stundenmäßig zutrauen kannst...je nachdem wo du wohnst, gibt es vom Arbeitsamt für Schwerbehinderte aber schon Hilfen, jedenfalls hier in Hamburg.

Liebe Grüße

Petra
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  #3  
Alt 11.02.2011, 14:38
Waltisch Waltisch ist offline
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Registriert seit: 27.02.2009
Ort: Seligenstadt
Beiträge: 8
Standard AW: Nachteile als Kranker bei der Arbeitssuche

Hallo Petra !

Danke für Deine Antwort. Ich war inzwischen beim Arbeitsamt. Auf meine Frage ob ich in Zukunft meine Krankheit bei den Vorstellungsgesprächen angeben soll, wurde mir vom Arbeitsvermittler gesagt, wenn ich keine körperlichen Beschwerden habe, bräuchte ich das auch nicht angeben. Am Anfang wurde mir von diesem etwas ganz anderes gesagt. Ich habe bei ihm auch angeschnitten, daß ich von ihm keine Stellenangebote bekommen würde. Er meinte nur, ich solle mich selbst darum kümmern, er sei nur für die Betreuung von Reha Arbeitslosen zuständig. Leider habe ich den Eindruck gewonnen, daß sich bei diesem Arbeitsamt keiner für die Belange von kranken, bzw. schwerbehinderten Arbeitslosen zuständig fühlt. Und ich habe mir schon die Frage gestellt, ob ich diesen Mitarbeiter in Zukunft nicht ablehnen sollte.

Liebe Grüße

Waltisch
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  #4  
Alt 12.02.2011, 11:56
Norma Norma ist offline
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Registriert seit: 06.11.2005
Beiträge: 1.157
Standard AW: Nachteile als Kranker bei der Arbeitssuche

Ehrliche Antwort oder geschönte?

Geschönt könnte ich schreiben: nicht aufgeben, irgendwann wird es schon klappen.


Ehrliche Antwort:

Die Chance auf einen neuen Arbeitsplatz ist gering. Auch die Agentur für Arbeit hat allgemein keine oder nur sehr wenige Jobangebote für Schwerbehinderte Vielen ALG1-Empfängern droht die Harz4-Keule, wenn sie Schwerbehindert sind.

Such dir eine Möglichkeit aus; wobei positiv denken immer besser ist.

Norma
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  #5  
Alt 22.02.2011, 11:46
Deddie Deddie ist offline
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Registriert seit: 20.02.2011
Beiträge: 3
Standard AW: Nachteile als Kranker bei der Arbeitssuche

Hallo Waltisch !
Bei mir wurde vor 4 Jahren ein noduläres malignes Melanom 5,6mm entfernt und die Lymphknoten in der linken Axilla ausgeräumt. Daraufhin wurde mir ein Schwerbehindertenausweis mit 80% ausgestellt. Ich war ein halbes Jahr krank geschrieben. Mein damaliger Arbeitgeber (Tiefbau) wollte dann einen Aufhebungsvertrag mit mir machen. Dem habe ich natürlich nicht zugestimmt und dagegen geklagt. Als die Chefs dann von den Fördermöglichkeiten erfuhren, haben sie mich dann doch weiter beschäftigt. Allerdings hat die Firma ein halbes Jahr später Insolvenz angemeldet. Danach war ich 10 Monate arbeitslos. Ich hatte auch das Gefühl, das die vom Arbeitsamt nicht wussten was sie mit mir machen sollen. Meine vermittlerin wollte mich auf Montage schicken und hat mir Arbeit in 80 km Entfernung angeboten. Auf meine Frage wie ich das mit meinen Arztterminen vereinbaren soll, hat sie mich nur dumm angeguckt. Ich hatte mich dann auch an den Integrationsfachdienst gewendet, die arbeiten aber auch nur mit den Vermittlungsgutschein vom Arbeitsamt und konnten mir keine geeignete Stelle anbieten. Ich habe dann für ein halbes Jahr Arbeit als Baggerfahrer gefunden, bis auch diese Firma Insolvenz angemeldet hat. Man muss ja dann auch immer hinter seinen Lohnherrennen und einklagen. Ich habe auch versucht Rente zu beantragen, wurde aber abgelehnt-da ich in meinen erlernten Beruf (Schlosser)weiter arbeiten könnte. Dann war mein Arbeitslosenanspruch von 1 Jahr um und ich wollte Hartz IV beantragen. Das wurde auch abgelehnt, da ich einen Bausparvertrag und eine Lebensversicherung habe. Auf die Frage wie ich mein Haus erhalten soll, bekam ich nur Schulter zucken oder die Möglichkeit das Haus zu verkaufen. Ich musste mich daraufhin selber Kranken-und Sozial versichern. Die vom Arbeitsamt wussten ja selbetr nicht mehr wer überhaupt noch für mich zuständig ist-das Arbeitsamt oder die Arge. Jedenfalls kann man beide Vereine vergessen, die Mitarbeiter vertreten glaube ich nur ihre Interessen. Mittlerweile bin ich in einer Dienstleistungsfirma tätig, wo wir Hausmeisterdienste machen. Rasenmähen, Hecken schneiden, Schnee sachieben u.s.w. Beim Schnee schieben im Dezember hatte ich zwar Probleme mit meinem linken Arm (da ja keine LK mehr drin sind), aber man muss sich das eben gefallen lassen da man in diesem Staat als Schwerbehinderter nicht geholfen wird. Ich wünsche Dir trotzdem viel Glück bei der Arbeitssuche !!
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  #6  
Alt 24.02.2011, 11:24
Altmann Altmann ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.02.2007
Beiträge: 605
Standard AW: Nachteile als Kranker bei der Arbeitssuche

Hallo Deddie,
Du hast ja so recht!!
Es gibt aber Leute, die wie verrückt hinter dem SB-Ausweis mit den
sogenannten Prozenten her sind,
aber diese Gruppe macht das nicht um damit arbeiten zu gehen, sondern aus
anderen Gründen.
Gruss Altmann
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  #7  
Alt 24.02.2011, 17:44
Marlem Marlem ist offline
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Registriert seit: 27.10.2009
Beiträge: 152
Standard AW: Nachteile als Kranker bei der Arbeitssuche

Hallo Altmann

habe den auch nur beantragt wegen den VIELEN VIELEN kleinen begünstigungen.
;-))))))))))))))))))))
Man kommt dort mal vergünstigt rein mal dort hat bei der VHS etwas davon.
Und Steuerlich bringt es einem auch was.
Und das ganze bekommt man auch noch für einen kostenlosen Antrag.

Beim Arbeitgeber sollte man es sich aber schon Überlegen ob man ihn angibt oder nicht, viele reagieren da eher schlechter drauf. Ausser man will in den Öffentlichen Dienst da ist es besser mit dem Ausweiss.

LG Marlem
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