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  #31  
Alt 28.06.2002, 20:54
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Standard wann hört es auf....

Hallo an alle!
Mein Papa ist am 18.Mai an Hautkrebs gestorben.
Die Trauer und der Schmerz werden von Tag zu Tag größer und ich habe Angst wie es weitergehen wird. Wir hatten ein sehr inniges und einzigartiges Verhältnis zueinander und ich kann einfach nicht begreifen, daß er nie mehr da sein wird.
Mit ihm ist meine Kindheit mit all der Unbeschwertheit gestorben. Ich bin zwar schon 30 und habe eine Tochter von einem Jahr, aber er ließ mich immer fühlen, daß ich sein Kind bin und er mich vor allem beschützen wird. Ich fühle mich so leer und kann mir nicht vorstellen, einmal wieder richtig glücklich zu sein. Aber wieviele Jahre liegen noch vor mir ...... ??!!
Nichts wird mehr so sein wie es einmal war. Er fehlt mir so unendlich ...... Manchmal wünsche ich mir, die Zeit würde stillstehen, aber die Uhr dreht sich immer weiter und wir müssen damit leben.
Was einem bleibt sind diese unsagbar schönen Erinnerungen, die manchmal gut tun und manchmal weh.
Liebe Grüße Chris
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  #32  
Alt 01.07.2002, 02:08
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Standard wann hört es auf....

Hallo Chris!
Meine Mutter ist vor genau einer Woche an den Folgen eines m. Melanoms gestorben. Am Freitag war ihre Beerdigung.....!
Ich kann dich sehr gut verstehen, doch liegt das, was du gerade fühlst, wohl noch vor mir...! Vor 16 Jahren habe ich schon meinen Vater verloren, damals war ich 11 und hatte die Tragweite noch nicht vollständig begriffen. Meine Mutter war ja da und das Leben ging weiter. Vor 16 Monaten bin ich Vater einer Tochter geworden und noch in der Schwangerschaft meiner Frau merkte ich, wie sehr ich meinen Vater eigentlich vermisse, da ich mit ihm keine Erfahrungen austauschen konnte. Ich hätte so gerne seinen Rat, seine Meinung, Gefühle.....alles möglich von ihm gehört, dass mir als Vater hätte helfen können, meine eigene Kindheit zu begreifen und meiner Tochter ein ebenso guter Vater zu sein.
Nun bin ich Vollwaise und meiner Kindheit völlig beraubt. Der einzige Mensch, der genau wusste, wie es in einem ausschaut, dem man nichts vormachen konnte, der ist nun für immer nicht mehr greifbar.
Ich weiß durch den Verlust meines Vaters, dass irgendwann die schönen Erinnerungen einfach nur schön sind und man sich gerne erinnert! Das erste Jahr sind alle wichtigen Daten schlimm: Geburtstag, Weihnachten, Ostern,...Frühling, Todestag,....alles kommt zum ersten Mal ohne diesen geliebten Menschen, dann wird es anders.....Weihnachten, Geburtstag, Todestag....sind so die Tage, an denen man in den folgenden Jahren oft nicht anders kann, als trsurig an frühere Zeiten zurückzudenken.....und irgendwann lächelt man an diesen Tagen, weil man glücklich ist, mit diesem Menschen überhaupt hat zusammen sein zu dürfen! Dann hört es auf!
Für mich fängt das alles wieder von vorne an und besonders traurig bin ich darüber, dass die schönsten Bilder und Momente mit meiner Mutter erst vor 8 Wochen zustande kamen.....
Meine Tochter wird sich nicht an sie erinnern können, aber meine Mutter hat gesehen, dass das Leben weiter geht, und das ist es, was zählt!
Herzliche Grüße
Sven
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  #33  
Alt 04.07.2002, 10:17
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Standard wann hört es auf....

Hallo ihr Lieben,

meine Mom ist jetzt vor ca. 7 Wochen an Brustkrebs gestorben.
Die ersten Wochen war ich echt stark.
Sogar am Tag der Beerdigung.
Ich (22 Jahre) habe leider nichts das mich hier hält.
Und zur Zeit bin ich krankgeschrieben weil es mir immer schlechter ging.
Seit ich zu Hause bin geht es wieder besser weil ich da Zeit habe zu weinen.

Ich wünsche euch viel Kraft

Liebe Grüße
tina
tina-grog@gmx.de
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  #34  
Alt 07.07.2002, 15:43
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Ist hier jemand da , mit dem ich reden kann ???
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  #35  
Alt 07.07.2002, 16:35
Ruby
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Standard wann hört es auf....

Ja Jenny...komm doch einfach in den Chat...wäre eine Möglichkeit!
Du kannst mir aber auch mailen, bin da für Dich!
Hier meine Adresse:
ruby.hayes@web.de
Schreib einfach was dich bedrückt, ich werde dir antworten, ganz sicher!
Liebe Grüße Ruby
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  #36  
Alt 07.07.2002, 18:21
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Standard wann hört es auf....

Liebe Jenny,

ich rede gerne mit dir.
Kannst mir ja mailen: tina-grog@gmx.de
Wenn du mal telefonieren willst dann mail mir einfach deine Telefonnummer und ich ruf dich an.
Mir geht es auch oft so das ich jemand suche mit dem ich reden kann und mich versteht.

Ganz liebe Grüße von Tina
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  #37  
Alt 07.07.2002, 18:54
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hallo jenny,
ich muss weinen, wenn ich deine zeile lese, ich weiss wie verzweifelt man manchesmal ist schreib mir wenn du magst mausi12343@yahoo.de

liebe grüße
marlies
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  #38  
Alt 13.07.2002, 12:26
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Standard wann hört es auf....

Hallo Ihr Alle,

überall Trauer und Verzweiflung. Auch mir geht es so. Am schlimmsten ist, daß der geliebte Mensch all die Dinge, die er noch tun wollte nicht mehr tun und sehen kann. Ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich an einer Rose rieche, oder von der Sonne gewärmt werde,- er kann das alles nicht mehr. Ich bin nicht mehr in der Lage irgendeinen Platz aufzusuchen, an dem ich mit ihm war. Unser Beider Leben ist zerstört.Ich weiß, für meinen Teil, für mich würde es nie aufhören. Ich wünsche es Euch besser! Ich bin dabei meine Dinge zu ordnen um bereit zu sein, falls ich ihm folgen sollte.
Ich freue mich für die, die wie ich lese teilweise 1 oder zwei Jahre oder sogar schon mehr mit seiner Krankheit geschafft haben. Er hat es nur sieben Monate geschafft und ich weiß noch nicht mal woran ganz genau er verstorben ist,- nicht an der Krebserkrankung.
Ich wünsche Euch allen mehr Glück und mehr Mut für ein neues Leben.
Gruß Nadine
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  #39  
Alt 13.07.2002, 14:30
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Standard wann hört es auf....

Der Schmerz, den Ihr heute fühlst, bringt Euch eines Tages neue Kraft.
Ich weiss, eines Tages werdet Ihr wieder lachen, und von ganzem Herzen fröhlich sein.
Doch bis Euer Leid und Euer Schmerz verstrichen ist, braucht Ihr nicht zu denken, dass Ihr stark sein müsst.
Eure Gefühle sind echt, und Ihr braucht Euch nicht zu schämen, wenn Euch zum Weinen zumute ist....
Es gibt schwere Wege im Leben, die man ganz alleine gehen muss, obwohl liebe Menschen nie von unsrer Seite weichen.
Die Gefühle die man spürt können auch nur von uns getragen werden.
Vergesst aber nicht, dass Ihr nicht alleine seid. Alle die Euch lieben, sind in Gedanken bei euch.
Ihr werdet wieder Kraft finden, Frieden und Freude zu fühlen,denn alles braucht seine Zeit.
ich wünsche Euch ganz viel Kraft, diese schwere Zeit zu überstehen.
Meine Tante hat immer gesagt, nach Regen kommt auch wieder Sonnenschein.
Renate W.
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  #40  
Alt 14.07.2002, 00:49
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Liebe Nadine,

mein Mann ist Ostersonntag gestorben.Er fehlt mir unendlich und ich bin manchmal traurig, dass ich die Dinge tun kann, die er so gerne getan hätte. Zuerst wollte ich auch nur sterben, aber die Verantwortung für meine Kinder war zu groß. Jetzt habe ich auch schon mal Stunden in denen es mir gut geht- bis ich ins nächste schwarze Loch falle. Ich nehme jeden Tag wie er kommt- wenn es mir gut geht okay. Wenn es mir schlecht geht, kann ich auch damit leben. So ist Trauer. Aber ich weiß, ich werde es schaffen, denn ich habe mit einem wunderbaren Menschen 19 Jahre meines Lebens verbracht- das kann mir niemand nehmen. Diese Erinnerungen geben mir die Kraft weiterzumachen. Und ich hoffe irgendwann werde ich das Leben wieder genießen können. Wann das sein wird, weiß ich nicht-aber ich lebe. Und mein Mann hätte es auch so gewollt.
GrußDagmar(Daggie)
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  #41  
Alt 15.07.2002, 00:42
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Hallo an alle,

auch ich habe meinen Mann verloren und meistens sehe ich die Trauer genauso wie Dagmar. An manchen Tagen geht's mir ganz gut, dann denke ich nicht weiter darüber nach und lebe. Im nächsten Moment kann ich in ein ganz tiefes Loch fallen und dann muß ich eben hinnehmen, daß es mir beinahe die Seele zerreißt. Sich zu wehren hat eh keinen Zweck.

Das schlimme ist nur: wenn man einmal etwas so wunderschönes, wie die Liebe eines geliebten Menschen hatte, dann möchte man das nicht mehr vermissen und schon gar nicht wieder hergeben. Auch wenn mir die Erinnerung und das warme Gefühl seiner Liebe bleibt, so ist er doch nicht mehr hier. Ich vermisse eben auch seine Hülle...

Liebe Grüße
Alex
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  #42  
Alt 16.07.2002, 19:49
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Liebe Dagmar,
ich finde es wundervoll, wieviel Lebensmut bei Dir trotz der Trauer durch die Zeilen blitzt.Du wirst es schaffen und hast Kinder für die Du es auch schaffen mußt!Und ich beneide Dich, daß Dir die Erinnerung Kraft gibt weiterzumachen.
Mein Mann hat Ostern nicht mehr erlebt und er liebte es so (wie ein kleines Kind) an Ostern seinen Osterteller und Hasen zu bekommen. Auch seinen Geburtstag, der kurz darauf folgte hat er nicht mehr erlebt.Ich habe keine Kraft mehr und die Tatsache, dass ich 30 Jahre mit meinem Mann innigst verbunden war und ihn über alles geliebt habe, macht alles noch schlimmer.Im Gegensatz zu Dir, läßt mich die Erinnerung zusammenbrechen. Und ich sehe kein Leben mehr ohne meinen Mann, er war Alles für mich.Ich sitze in dem berühmten schwarzen Loch und warte, daß "der Rest über mir zusammenstürzt".
Und dennoch weiß ich (vom Verstand gelenkt), daß Du es richtig machst,- nur ich werde nicht mehr vom Verstand, sondern nur noch von meiner Verzweiflung und Trauer gelenkt.
Ich freue mich für Dich,-alles Gute.
Gruß Nadine
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  #43  
Alt 16.07.2002, 20:52
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Liebe Alex,

ich sehe es wie Du,- Du schreibst,wir sind geliebt worden, aber die Erinnerung daran reicht nicht.Man möchte den geliebten Menschen wieder in den Arm nehmen können und ihn streicheln,- ihm liebe Worte sagen,- ihn um Rat fragen können und all das kann die Erinnerung nicht füllen,- man möchten den Menschen wiederhaben und das so geliebte Leben mit ihm mit all diesen kleinen alltäglichen Ritualen und ganz privaten Scherze, die man so gewohnt war,-!!! einfach wiederhaben!!!!
Auch ich vermisse meinen Mann unendlich!Und warte auf ein Wunder!
Liebe, nicht trösten könnende, Grüße,Nadine
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  #44  
Alt 30.07.2002, 11:42
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Hallo Ihr da draußen,

auch ich hab unendlich Angst vor der kommenden Zeit. Meine Mami ist vor 9 Wochen von mir gegangen. Sie war der einzige Mensch in meinem Leben, der mir wirklich etwas bedeutet hat. Aber die tiefe der GEfühle merkt man tatsächlich erst hinterher. Der Sinn des Lebens ist auf einen Schlag weg - wie soll man nur weiterleben können und an Zukunft denken ?
Ich lebe z.Zt. nur von einem Tag auf den anderen, um die Zeit rumzubringen und mache alles mögliche, das sie auch gemacht hätte (im Garten). Wenn irgendjemand die Formel für das Wunder findet, bitte bitte gebt sie mir !
Aber es tut gut zu wissen, das alle Gefühle die man hat, auch von anderen so empfunden werden. Daß diese tiefe Verzweiflung "normal" ist. Ich hab nämlich schon manchmal das Gefühl ich muß in die Klappsmühle. Wann hört es wirklich auf ? Wahrscheinlich erst wenn wir dem geliebten Menschen dorthin nachfolgen können, wohin er uns vorausgegangen ist.
Liebe verzweifelte Grüße
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  #45  
Alt 30.07.2002, 14:21
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Liebe Petra,

ich denke wir alle hier , die wir einen geliebten Menschen verloren haben können mit Dir fühlen. Wir sind verzweifelt, fragen uns wozu noch das ganze....Aber ich fürchte ein Rezept für den Weg des Einzelnen gibt es nicht.Jeder versucht irgendwie damit fertig zu werden. Der Eine hat mehr Glück in der Bewältigung seines Schmerzes, der Andere weniger. Auch ich trauere unendlich um meinem Mann, den ich vor vier Monaten verloren habe.Deine Verzweiflung ist normal. Ich glaube, wir alle haben manchmal das Gefühl unsere lieben Mitmenschen würden uns am Liebsten in die "Klapsmühle" stecken, bei den Verhaltensweisen, die wir teilweise an den Tag legen.Du schreibst, Du beschäftigst Dich,- das ist sicherlich gut für Dich. Aber wann ES aufhört kann auch ich Dir nicht sagen, denn auch ich "stecke mittendrin" . Vielleicht hilft Dir der Austausch hier ein wenig, wie er mir geholfen hat. Du bist hier unter lauter Verzweifelten auf die eine oder andere Weise.
Ich umarme Dich, wie es jetzt vielleicht Deine Mutter getan hätte. Ich selbst habe schon erfahren wie gut eine Umarmung, und sei es nur per mail, tun kann.
Liebe Grüße, Nadine
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