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  #1  
Alt 15.02.2004, 19:12
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Standard Was soll ich nur tun?

Hallo ihr Lieben!
Im August hat man bei meinem Freund Krebs festgestellt. Der Schock war sehr groß. Wir standen am Anfang einer wunderschönen Beziehung und waren gerade dabei uns eine Wohnung zu suchen.

Zuerst versuchte ich ihm alles zu geben was er braucht. Ich verbrachte fast meine gesamte Zeit im Krankenhaus bei ihm. Ich habe alles mögliche gelesen. Immer in der Hoffnung noch etwas mehr zu finden, was ihm helfen kann. Man ist so hilflos, wenn man nur neben dem Bett sitzt und nichts tun kann.
Es folgten Höhen und Tiefen. Mal ging es ihm etwas besser, dann wieder schlechter.
Im Moment ist es einfach schlimm für mich. Ich bin den ganzen Tag am Arbeiten und in der wenigen zeit die uns bleibt, sitze ich bei ihm und kann ihm nicht helfen. kein bißchen privatsphäre im Krankenhaus und so wenig Nähe. Er hat gerade so wenig Abwehrkräfte, dass jeder einen mundschutz tragen muss und ihn möglichst nicht anfassen darf.
Zuerst kamen alle Freunde und versuchten zu helfen. Sie kamen oft zu Besuch. Doch es werden immer weniger. ich habe das gefühl, ich stehe ganz alleine da.
Und selbst geht es mir natürlich auch nicht gut. Ich bin furchtbar alleine ohne ihn. Und ich habe so Angst, dass er es nicht schafft und mich bald auch alleine läßt.
Ich habe die ganze Zeit gekämpft und mir immer gesagt, dass wir es schon schaffen werden. Aber wenn ich ihn jetzt so da liegen sehe, kann ich das immer weniger glauben.
Was soll ich nur tun?
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  #2  
Alt 15.02.2004, 20:35
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Was soll ich nur tun?

Liebes Bienchen
Sei Einfach da für deinen Freund,denn er braucht dich jetzt mehr denn je,er ist jetzt in Aplasie auch diese Zeit geht vorbei.Es kommt doch nicht darauf an viele Freude zu haben es müssen nur die richtigen sein in dieser Situation.
Liebe grüsse Roswitha
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  #3  
Alt 15.02.2004, 20:59
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Beiträge: n/a
Standard Was soll ich nur tun?

Hallo Bienchen,

ich kann Dir nachfühlen. Als mein Mann den sogen. Freunden sagte daß er gehen muß, haben anfangs noch einige angerufen, als es ihm immer schlechter ging haben sie nur noch gesagt "sag Bescheid wenns soweit ist". Am Schluß war ich ganz alleine und bin es noch heute. Ich mache den Leuten keinen Vorwurf, ich denke sie können mit der Situation nicht umgehen und mit mir jetzt als Witwe auch nicht. Dabei wünsche ich mir manchmal mich mit Leute zu unterhalten die ihn kannten, auch um mal wieder zu lachen, aber egal wo ich das Thema anschneide wollen sie alle gleich das Thema wechseln, selbst meine Schwester kann nicht mit mir darüber reden. Schade.

Sei einfach für ihn da, er spürt es und wird es Dir danken. Denk daran Du bist nicht alleine Du hast uns.
Seit ich mich hier im Forum bewege geht es mir besser, ich heul zwar wieder mehr, aber ich merke ich kann hier meine Trauer viel besser verarbeiten.

Alles liebe für Euch Sabine name@domain.de
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  #4  
Alt 16.02.2004, 23:15
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Beiträge: n/a
Standard Was soll ich nur tun?

Hallo Bienchen,hallo Sabine
leider scheint es immer und überall das gleiche zu sein mit den lieben Freunden und Bekannten.Sei du für ihn da, immer und immer wieder mußt du an seinem Bett sitztn, mit ihm reden und alles für ihn tun.Du kannst es, auch wenn es nicht leicht ist.Ich habe 1,5 Jahre alles für meinen Mann getan,ihn überall hinbegleitet, stundenlang auf Ärzte gewartet ect.Oft dachte ich, ich kann nicht mehr, aber es ging immer wieder und wieder.Heute 3,5 Monate nach seinem qualvollen Tod bin ich froh es getan zu haben.Ich kann heute besser mit allem umgehen, weil ich Tag und Nacht für ihn da war.Ich habe manchmal nur 2 Stunden geschlafen und ihn ganz allein gepflegt.Sei bei ihm, lies ihm was vor oder erzähle ihm was,berühre ihn, nimm ihn in den Arm.Du wirst dir sonst später viele Vorwürfe machen.Du schaffst es, wie so viele andere es auch geschafft haben.Ich glaube fest an dich.Und vielleicht geht es ihm bald besser,denke nicht soviel an später,sondern an das heute.
Ganz ganz liebe Grüße von Kornelia
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  #5  
Alt 20.02.2004, 00:03
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Beiträge: n/a
Standard Was soll ich nur tun?

Hallo ihr Lieben!
Vielen Dank für eure lieben Worte.Es hilft mir wirklich zu lesen, dass ich doch nicht so ganz alleine mit meinen Sorgen bin. Ich werde es bestimmt schaffen und immer für ihn da sein. Aber ihr habt recht. Es ist sehr schwer zu sehen, wenn es dem geliebten Menschen so schlecht geht. Es ist schön zu wissen, dass man mit seinen Sorgen und Gedanken hier her kommen kann. Ich wünsche euch alles Liebe. weiterhin viel Kraft mit all dem umzugehen was ihr erlebt und erlebt habt.
Ganz liebe Grüße Bienchen
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  #6  
Alt 24.02.2004, 21:01
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Beiträge: n/a
Standard Was soll ich nur tun?

Hallo Bienchen,
besuche Ihn, sage ihm aber, dass er Dir sagen soll, wenn Du "nervst"!

Er wird sicherlich auch mal alleine sein wollen...

Ich habe es selber in KH gehabt. (War zwar "nur" ein komplizierter OSG Bruch, aber ich war Froh, wenn mein Besuch nach einiger Zeit auch gegangen war)

Bei meinem Freund war es auch so, dass er nach ca. 30 Minuten gesagt hatte, ich könne nun nach Hause gehen...

Was er allerdings sehr "genossen" hat, dass er jeden Tag Essen von zuhause bekommen hat. (KH-Essen ist fruchtbar!!!) Auf der Station war eine kleine Küche, die man benutzen konnte.

Nur ganz zum Schluss, war ich fast den ganzen Tag bei ihm...

Denke nicht an die Freunde. Es gibt auch viele Menschen, die haben einfach Angst vor der Krankheit und ich kann es auch verstehen.

Bleibe Stark

Götz
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