Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 21.04.2007, 19:45
Weisser Engel Weisser Engel ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 14.03.2007
Beiträge: 3
Standard AW: Umzug im Endstadium?

Hallo liebe Tanja,

ich bin in einer ähnlichen Situation wie Du. Bei meiner Mutter wurde im Januar 2007 die Diagnose Eierstockkrebs festgestellt. Sie hatte bereits zu dieser Zeit sehr viel Wasser im Bauchraum (es hatten sich schon im gesamten Bauchraum Metastasen) gebildet. Eine OP hatte sie im Februar 2007 abgelehnt, nachdem die Ärzte mich und meine Mutter darauf hingewiesen hatten, daß sie die OP wahrscheinlich nicht überlebt.

Ich bin auch die einzige Angehörige (wohne ca. 30 km von meiner Mutter entfernt, sie wohnt alleine in einer 2-Zi.-Wohnung), muß mich um sie, die Wäsche, die Wohnung und ..... naja, Du kennst das ja bestimmt, kümmern, habe zwei kleine Kinder und wir bauen im Augenblick ein Haus in einem anderen Ort, d.h. Streß pur, von der Psyche mal abgesehen.

Also, liebe Tanja, wenn du gerne möchtest, können wir uns gerne einmal etwas austauschen, denn ich denke, das tut uns beiden gut, denn ich habe auch leider niemanden, mit dem ich über meine Sorgen zur Zeit reden kann, vielleicht geht es Dir ähnlich. Manchmal habe ich auch das Gefühl, meine Bekannten und Freunde machen einen großen Bogen um mich, um ja nicht mit dem Thema "Sterben, Krankheit, mir geht es schlecht u.s.w. in Konflikt zu geraten.

Naja, ich schreibe Dir einmal mehr von meiner Mutter, wie es ihr an manchen Tagen geht, wie die Krankheit weiter fortschreitet. Es wäre schön, von Dir zu hören.

Mach's gut, liebe Tanja und "Augen zu und weitermachen".

Viele liebe Grüße

Dein Weisser Engel
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 10.09.2005, 22:14
AnkeH AnkeH ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.08.2005
Ort: Schwalmtal
Beiträge: 42
Standard AW: IV Stadium

hallo tato,

eine bekannte von "nebenan" (wohnt ein paar häuser weiter) hat mir noch ein anderes mittel empfohlen. sie ist arzthelferin und betreut auch manchmal menschen im hospiz. es fängt mit a an, ich habe es aber vergessen. werde sie morgen oder montag nochmal danach fragen, und dann die inhaltsstoffe (vitaminchen) vergleichen. sobald ich etwas in erfahrung gebracht habe, melde ich mich wieder!

übrigens war ich heute mit meiner familie (mann und 3 kinder) bei meiner ma im krhs. es hat mich gefreut zu sehen, daß es ihr schon besser geht.

nach rücksprache mit der krankenschwester konnte ich in erfahrung bringen, daß bis jetzt noch keine metas vorhanden sind. wenn lympfknoten (einer wars bei meiner ma) befallen sind, sind es noch keine metas. es kann aber schon was unterwegs sein, deshalb die chemo. hoffentlich hat sie glück!

liebe grüße

AnkeH
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 11.09.2005, 13:12
AnkeH AnkeH ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.08.2005
Ort: Schwalmtal
Beiträge: 42
Standard AW: IV Stadium

hallo ihr lieben,

habe heute morgen mit meiner ma telefoniert und siehe da - man muß manchmal auch seinen eltern den kopf waschen!!!!

ich habe ihr nämlich gestern gesagt, daß sie sich bitte eine kopie von jedem arztbericht geben lassen soll, es s t e h t ihr zu, auch etwas in den händen zu haben! sie hat es gestern direkt der krankenschwester gesagt (nachdem ich weg war) und die wird es weiterleiten und in die wege leiten!

ich habe ihr heute auch nochmal angeboten, sie zum radio/onkologen zu begleiten, wir müssen nur versuchen, einen termin unter einen hut zu bekommen. sie meinte, daß sie keine fragen hätte!!!! ist doch wohl unfassbar! dafür habe ich umso einige mehr! ich sagte auch meinem pa, daß ich ihn nicht "wegdrücken" möchte, aber ich hätte wohl einen klareren kopf, um mit dem arzt und meinen eltern zu sprechen! ach anke, sagte sie, warum wohnst du nur so weit weg? ich sagte ihr, daß wir das schon schaffen und sie jawohl erst recht! so, nun weine mal ne runde, dann geht es dir gleich wieder besser! hat sie dann auch getan!

bis zum nächsten mal

AnkeH
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 11.09.2005, 13:39
Benutzerbild von lolle
lolle lolle ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 27.08.2005
Beiträge: 165
Standard AW: IV Stadium

hallo hoppit
ja was wollte ich von der leber op wissen.
bin für jede information dankbar. am liebsten möchte ich immer lesen ( ALLES NICHT SCHLIMM. ) geht es deinem mann denn wieder gut? wie groß waren die
metastasen? ist auch nichts wieder nach gekommen? nächsten montag geht mein mann ins krankenhaus, dann nochmal kernspin usw. mal sehen was da auf uns zu kommt. werde mich danach mal melden. werde wohl die meißte zeit im krankenhaus sein. mein mann hat sich nach chemo und bestr. recht gut erholt. hat dein mann nach der op viel abgenommen? ich möchte das es bei meinem mann nur noch aufwärts geht. die op wird ihn zurückschmeißen, aber sie muß sein. gut das man operieren kann. wir werden sehen.
gruß
LOLLE
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 11.09.2005, 17:30
hoppit hoppit ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.08.2005
Beiträge: 55
Standard AW: IV Stadium

Hallo lolle,

soviel vorweg, bei meinem Darm-OP 10/03; Leber 2/04.

Wie groß die eine Metastas war, kann ich dir nicht sagen. Mein Mann hatte ja die beiden OP`s recht kurz hintereinander. Sie haben ihn ganz schön geschlaucht. Aber er läuft jetzt als "krebsfrei". Wir sitzen in der WARTESCHLAUFE. Er hat ziemliche Verwachsungen und Probleme mit den Narben, aber sonst geht es ihm gut. Sicherlich könnte es ihm noch etwas besser gehen, aber Hauptsache er lebt. .

Er hat auch einen Bärenwillen ( manche nennen es auch Dickschädel), wenn er etwas will, dann läuft er zu Hochform auf. Gott seih Dank !!

Wir ( ich und unser jetzt 4-jährige Sohn) waren auch so viel wie möglich bei ihm. Nach zwei Tagen wollte mein Mann schon von der Intensivstation, nur damit er den Kleinen sehen konnte. Am dritten Tag war´s dann soweit, das war die allerbeste Medizin den Junior wieder zusehen.

Ich wollte euch nur viiiiiiieeel Mut machen. Die OP ist die beste Möglichkeit wirklich gesund zu werden. Wer im Stadium IV die Chance kriegt, hat einen 6er im LOTTO.

Ich hoffe ganz fest mit euch, daß ALLES gut wird.

Bis bald und immer Kopf hoch.
Andrea ( hoppit)
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 12.09.2005, 11:22
Benutzerbild von lolle
lolle lolle ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 27.08.2005
Beiträge: 165
Standard AW: IV Stadium

hallo hoppit
hallo birgit

ihr seid lieb, habe heite ein wenig stress.
hund zum tierarzt( IMPFE) kochen waschen putzen.
gann arbeiten gehen. melde mich aber wieder. DANKE
LOLLE
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 14.04.2006, 23:38
Benutzerbild von Tato
Tato Tato ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.09.2005
Beiträge: 142
Standard Partnersuche mit Krebs

Hallo,

wie gestaltet sich die Partnersuche, mit der Diagnose Krebs?

Meine Mutter (Anfang Fünfzig) wurde kurz vor der Diagnose von ihrem Mann verlassen und sehnt sich nun nach einem neuen Partner.
Allerdings hat sie Angst, die Suche konkret anzugehen, weil sie Angst vor Ablehnung hat. Zudem weiß sie nicht, wie / wann sie es dem anderen sagen soll. Sie hat Angst, dass sich keiner auf eine Beziehung mit einer schwerkranken (keine Heilung in Sicht) einlassen möchte, um nicht so früh verlassen zu werden.
Wie seht ihr das?
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Kennt ihr gute Foren, wo man nicht nur Männer antrifft, die eine schlanke, gutverdienende Blondine suchen, um nach dem ersten Treffen "zu mir oder zu dir" fragen?
Zudem sind Sportarten wie Segeln, Inlinerfahren und Skifahren einfach nicht mehr drin (und gehörten ohnehin noch nie zu ihren Hobbies).
Vielleicht auch Gleichgesinnte, die unter einer anderen Krankheit zu leiden haben und deshalb mehr Verständnis für "Sch***-Tage" während der Chemo aufbringen können?

Gruß
Tato

Geändert von Tato (15.04.2006 um 02:26 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 13.01.2007, 23:02
Benutzerbild von Tato
Tato Tato ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.09.2005
Beiträge: 142
Standard Doppelbelastung organisieren

Hallo,

meine Mutter hat Darmkrebs im 4. Stadium (Metastasen in der Leber, inoperabel).
Die Psychologin (Spezialgebiet Onkologie) gibt ihr noch ein Jahr. Meine Mutter selbst weiß natürlich nichts von dieser Schätzung und ich hoffe, dass die Psychologin kein Recht behält. Ich befürchte aber, dass die Schätzung realistisch ist. Noch geht es meiner Mutter recht gut, aber das kann sich ja leider sehr schnell ändern. Natürlich wird das eine harte Zeit werden.

Ich bin eine sehr ehrgeizige Studentin und stehe 'kurz' vor dem Diplom (geplanter Abschluss im Frühjahr 2008).
Egal, ob die Psychologin Recht hat oder nicht, der Zustand meiner Mutter wird sich irgendwann verschlechtern.
Natürlich habe ich Angst vor der Doppelbelastung (Diplom und meine Mutter), aber ich möchte mich stellen. Nur wenn es nicht mehr geht, möchte ich mein Diplom verschieben und ein Urlaubssemester einlegen.

Wer hat Erfahrung mit solcher Doppelbelastung und kann Tipps geben? Ich möchte keine Buchtipps zum Thema Sterben, sondern praktische Tipps, wie ihr euren Alltag gemeistert habt.

Viele Grüße
Tato

Geändert von Tato (15.01.2007 um 00:20 Uhr) Grund: Diplom Frühjahr 2008, nicht 2007...
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 14.01.2007, 23:35
graupelchen graupelchen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.12.2006
Beiträge: 145
Standard AW: Doppelbelastung organisieren

Hi,

hatte auch eine gewisse Doppelbelastung weil ich meinen Bachelor fertig gemacht hab als meine Mum gerade ihre Chemo machte und (danach) operiert wurde. Habe neben der ganzen Lernerei noch den kompletten Haushalt zuhause gemacht (4-Personen), war natürlich für meine Mutter da und kämpfte mit meiner eigenen Angst um sie.

Wie Du siehst hab auch ich mich während einer belastenden Zeit für mein Studium entschieden und find´s im Nachhinein auch gut so. Aber nur, weil ich mir im Nachhinein Zeit gegönnt hab: viel Ruhe für mich und keinen Stress mehr. Während der Zeit hab ich auch gemerkt wie belastend die Wochen der Doppelbelastung waren.

Ich kann Dir nur raten (ohne unsere beiden Fälle vergleichen zu wollen) Dir im Falle einer Doppelbelastung danach eine "Ruhephase" zu gönnen um Dich selbst zu erholen.

Aber nach der Prognose Deiner Mutter und dem baldigem Abschluß scheint es ja gar nicht so als würde es zu einer Doppelbelastung kommen !
Wenn Deine Mutter noch fit ist, kannst Du Dich doch auf Dein Diplom konzentrieren oder nicht?

Wünsch Dir viel Kraft!

Lg Gabi
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 15.01.2007, 00:41
Benutzerbild von Tato
Tato Tato ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.09.2005
Beiträge: 142
Standard AW: Doppelbelastung organisieren

Hallo,

ups, ich hatte mich oben verschrieben. Diplom mache ich im Frühling 2008. Also die Prüfungen im Herbst 2007 und die Diplomarbeit dann bis zum Frühling 2008.
Das wäre genau in der kritische Phase meiner Mutter - sofern die Psychologin Recht behält.

Das mit der Ruhe ist auf jeden Fall ein guter Tipp - sofern er bei mir umsetzbar ist. Ich hatte in den letzten 3 Jahren viel zu leiden, so dass ich mich nie erholen konnte. Darunter leidet auch meine Beziehung, da er mich fast nur als "problemgeplagtes" Ding kennt...
Tante verstorben (Krebs), Eltern getrennt, Mobbing auf der Arbeit, Erkrankung meiner Mutter, Autounfall, Opa erkrankt und verstorben (Krebs)... nebenbei selbst ausgezogen, berufliche Neuorientierung, Klausuren, Prüfungen... das alles in den letzten 3-4 Jahren. Ich brauche dringend eine Pause, aber erst nach dem Studium.

Um das durchziehen zu können, brauche ich Dinge, dir mir wieder Kraft geben, Zeit für meine Mutter, Zeit für mich und Dinge, die den Alltag trotz Chaos und Trauer ordnen. Wenn es dann doch nicht geht, dann lege ich halt eine Pause ein, aber ich möchte es versuchen. Vielleicht / Hoffentlich hat die Psychologin sich geirrt und es wird dann noch nicht kritisch. Dann war ich aber vorbereitet - sofern man sich überhaupt vorbereiten kann.

Ich werde wahrscheinlich viel von Daheim aus lernen können, also ich muss nicht immer zur Uni fahren. Allerdings fehlt mir - trotz ausreichend Zeit - die nötige Konzentration und Überwindung.
Mir schwirren so viele Dinge im Kopf herum. Diese will ich nicht verdrängen, sondern ich möchte diese Gedanken auf eine bestimmte Zeit verschieben. Die Gedanken zulassen, aber sich nicht 24 Stunden am Tag von ihnen beherrschen lassen. Das fällt mir sehr schwer....
Hat da jemand Tipps?

Viele Grüße
Tato
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 15.01.2007, 08:51
dolores2505 dolores2505 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 222
Standard AW: Doppelbelastung organisieren

Hallo Tato,
grundsätzlich bin auch ein so ein "Planer-Typ", und würde am liebsten alles bis ins Detail planen, dann kann ich mich danach richten war passiert. Das geht aber in diesen Fällen nicht . Es ist zwar gut sich Gedanken zu machen, die dann im "Notfall" greifen, aber mehr geht nicht. Meiner Mutter wurde 1/2 Jahr vorhergesagt, das war vor 2 Jahren und 4 Monaten ,
sie lebt heute noch- gottseidank- manchmal gut, und manchmal nicht so gut, aber sie kann fast alles noch alleine machen ,
Also, versuche so normal zu leben wies geht, und mach dein Studium weiter, Deine Mutter wollte bestimmt auch nciht, dass du das wegen ihr verschiebst. !
Grüße von dolores
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 15.01.2007, 10:03
graupelchen graupelchen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.12.2006
Beiträge: 145
Standard AW: Doppelbelastung organisieren

Hallo,

wow, Du hast ja n Haufen Sch.... durchgemacht, ganz frei gesagt. Scheint als bräuchtest Du dringend mal Ruhe für Dich.

Bei der Krankheit kann man sich, wie dolores schon geschrieben hat, leider auf nichts vorbereiten. Aber man kann Gott sei Dank auch nicht mit 100% Sicherheit sagen, das alle Prognosen der Ärzte stimmen

Einen wichtige Sache möcht ich Dir aber noch sagen:
Überleg Dir ob es wirklich nötig ist, viel von der Uni daheim zu bleiben. Ich hab dass auch so gemacht und ich muss sagen, auf Dauer find ich das nicht sinnvoll.
Je mehr Du zuhause bist auf Dauer, desto weniger kannst Du abschalten. Daheim bist Du ja IMMER mit der Krankheit konfrontiert.
Kann nur raten, soviel wie möglich noch von Deinem eigenen Leben zu leben.


Du schreibst die Gedanken beherrschen Dich oft...als Tipp fällt mir nur ein: ablenken, mehr mit Leuten machen und halte Dir vor Augen: HEUTE ist NICHT die Zukunft!!!

Wird schon alles werden!

Gabi
Mit Zitat antworten
  #13  
Alt 16.01.2007, 22:34
graupelchen graupelchen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.12.2006
Beiträge: 145
Standard AW: Doppelbelastung organisieren

Hi,

hm, hab jetzt die Einträge gelesen und nochmal drüber nachgedacht. Bin echt ins Grübeln gekommen, von wegen mehr Zeit mit meiner Mutter verbringen und so.

Ich glaub man kann sich nicht, wenn die Mutter noch lebt, so verhalten wie man es sich wünscht wenn sie dann gestorben ist.
Man kann sich ja nicht vorstellen wie es ohne sie ist, wie sollte man dann (vor dem Ableben) wissen worauf man die Prioritäten setzen soll?
Versteht ihr meinen Gedanken hier? Lieg ich da falsch?

Viel Zeit verbringen hört sich gut an, aber dieses extra mehr Zeit verbringen lässt doch die Normalität nicht mehr einkehren. Damit hält man sich und der Mutter doch ständig die Krankheit vor Augen.

Ich denk es ist irgendwo besser, durch die Krankheit zu verstehen wie kostbar die Zeit ist die man miteinander hat und die gemeinsame Zeit intensiver zu erleben. Einfach alles nicht mehr so selbstverständlich betrachten.
So werd ich das jetzt halten.

Tato, ich kann dich wg. der Uni gut verstehen. Aber zum Glück is man da ja eh flexibel und Profs sind, wenn sie von den Umständen wissen, glaub ich auch offen für Extra-Prüfungstermine und so. Sind ja auch nur Menschen.
Die kommen einem sicher entgegen.
Zudem dürftest Du später, wegen der erschwerten Umstände, sicherlich keinen Nachteil haben beim Job-finden wg. der eventuellen Verzögerung des Abschlusses.

Wie alt bist Du eigentlich?

Lg Gabi

Geändert von graupelchen (16.01.2007 um 22:40 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #14  
Alt 17.01.2007, 00:09
jule_sonne jule_sonne ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.12.2006
Ort: Düsseldorf
Beiträge: 12
Standard AW: Doppelbelastung organisieren

Hallo,

ich habe grade einige Beiträge hier überflogen, aber nicht ganz gelesen.

Ich kann dir nur von meiner Doppelbelastung, eher gesagt Dreifachbelastung schreiben. Vor 5 Jahren habe ich angefangen zu studieren. Kurz zuvor wurde die Diagnose bei meinem Vater gestellt, worauf hin ich auf mein AuPair Jahr verzichtet habe, um für meine Familie da zu sein.
Nachdem ich ein Jahr im Studium war gab es zusätzlich noch Probleme in unserem Geschäft, das meine Eltern zusammenaufgebaut haben, so dass uns neben der Belastung durch die Krankheit auch noch unternehmerische Sorgen plagten.
Obwohl ich trotz der Krankheit meines Vaters zu Hause ausgezogen bin (grade mal 25km weiter entfernt zu meinem Freund) war ich recht häufig zu Hause. Zwei Semester bin ich nicht in die Vorlesungen gegangen und habe mich um meinen Vater und um das Geschäft mitgekümmert. Trotzdem: ich habe mir immer die Vorlesungsunterlagen von Kommilitonen ausgeliehen, Nächte durchgemacht, die Klausuren mitgeschrieben und sogar immer direkt mit guten Noten bestanden. Und mein Vater war ja sooo stolz auf mich Er hat sich so gefreut, dass ich mit meinem Studium erfolgreich weitergemacht habe und mich auch dazu ermutigt. Er sagte zu mir: "Das Leben geht weiter. Deine Zukunft ist mir wichtiger als alles andere."

Man schafft es die Beastung zu organisieren. Klar: Leider hatte ich nicht viel Freizeit, bin nicht weggegangen und viele meiner Freunde haben es auch nicht wirklich verstanden, was ich da eigentlich mache.
Nach diesem einen Jahr, in dem ich zu keinen Vorlesungen gegangen bin, habe ich mich in die Fachschaft unseren Fachbereichs getraut und so wenigstens etwas von dem Studentenleben mitbekommen. Dort konnte ich mir einbringen, habe Veranstaltungen mitorganisiert. Und es hat wirklich alles geklappt. Firma, Familie, Studium. Meine Noten wurden trotz allem immer besser. Ich habe es auch für meinen Vater getan und er war immer sehr stolz, wenn ich ihm wieder von einer bestandenen Klausur berichten konnte.

Ich denke, es ist sehr wichtig, sein eigenes Leben nicht ganz aufzugeben und ein bissl Normalität zu leben. Klar, die Krankheit ist immer im Hinterkopf. In meinem Fall auch immer die Angst der Insolvenz und der damit verbundene Schuldenberg.
Trotzdem habe ich auch auf einiges verzichten müssen: AuPair Jahr, Auslandsstudium, (abgebrochenes) Praktikum.... aber ich weiß ja auch, wofür ich es getan habe.

Mein Vater ist mittlerweile leider verstorben. Aber ich weiß, das er stolz auf mich war, besonders weil ich in der schweren Situation Zeit für ihn hatte, aber auch für mein eigenes Leben. Ich wäre froh gewesen, er hätte den Abschluss meines Studiums noch miterlebt. Aber leider war die Krankheit stärker. In 6 Monaten habe ich meinen Abschluss und bin nun grade an meine DA dran. Mein Vater war von dem Thema wirklich total begeistert. Wie gerne würde ich ihm die Arbeit zeigen.... Es tut immer so weh, wenn ich dran denke, dass ich ihn nie mehr wieder sehen werde. Das er nicht mehr da ist, wenn ich zu Hause meine bestandene Klausur präsentiere und mit ihm über fachliche Dinge spreche, die ich grade in der neusten Vorlesung durchgenommen hab.... Ich vermisse ihn sehr.

Insgesamt würde ich aber sagen, das meine Entscheidungen die richtigen waren. Ich war immer in seiner Nähe, ohne ihm auch zu sehr das Gefühl zu geben, dass er schwer krank ist.

Ärgern tut mich im Moment eher der Vorwurf mancher "Freunde", die mir vorwerfen, ich würde nicht richtig trauern und sich fragen, wie ich einfach so mit meinem Studium weiter machen kann und wieder tagtäglich an der Uni rumrenne, shoppen war, Bewerbungsfotos gemacht habe und und und. Und das kommt genau von den Leuten, die mir vorher immer an den Kopf geworfen haben, dass ich mein Leben nur mit meinem Studium leben würde. Klar, ich habe nunmal nicht jedem meine Probleme auf die Nase gebunden...

Also: Ich wünsche Dir ganz viel Kraft!!! Es ist nicht leicht.... Aber es ist zu schaffen. Auch ich bin Einzelkind und wir bekamen keine Unterstützung von Verwandten. Mit der richtigen Zeitplanung, eisernen Willen (im Bezug aufs Studium) und der Hoffnung, dass sich alles zum Guten wendet, kann man die Zeit intensiver nutzen. Auch wenn man nicht das Leben wie manch andere in unserem Alter lebt....

Versuche eine für dich akzeptable Lösung zu finden. Aber mach dich nicht damit kaputt. Das ist auch noch so eine Sache. Wenn ich nun mein Studium beendet habe werde ich erst einmal 3 Monate Pause einlegen. Ich brauche diese Pause, um das alles zu verarbeiten und mit ihrem Gleichgewicht ins Berufsleben einsteigen zu können....

Naja, das war dann mal meine Geschichte

Geändert von jule_sonne (17.01.2007 um 00:14 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #15  
Alt 17.01.2007, 11:23
FridaB FridaB ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.09.2005
Beiträge: 28
Standard AW: Doppelbelastung organisieren

Hallo Gabi,

da liegst du nicht falsch, das ist richtig so. Wichtig ist, dass man sich bewusst macht, dass die Zeit etwas besonderes ist und man versäumtes nie wieder nachholen kann. Es geht nicht darum an 24 Stunden am Tag an einer Person zu kleben, sondern sich Zeit und Ruhe zu nehmen um etwas intensiver zu leben. Augenblicke geniessen, Gespräche führen, die einem wichtig sind. Und zwar gerade, solange es euren Angehörigen noch gut geht! Später ist dafür nicht mehr die richtige Zeit und man weiß nie, ob es ein später überhaupt geben wird.

Hört auf euer Herz und tut nur Dinge, die ihr wirklich tuen wollt und die euch wichtig sind.

Ihr habt ja schon mehr Zeit zur freien Einteilung, weil ihr noch studiert. Das ist schon ein großer Vorteil.

Lieben Gruß

FridaB
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 02:32 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55