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  #1  
Alt 16.08.2009, 20:22
Anima21 Anima21 ist offline
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Beiträge: 10
Standard Neu hier: Lymphknoten an Aorta (?) vergrößert, warum soll es entfernt werden???

Hallo,
ich bin neu hier. Mein Mann wurde diese Woche operiert (Hodentumor).
Der Arzt meinte sein Lymphknoten an der Aorta (??? >> so erzählt es mein Mann) ist vergrößert und müsse ewentuell entfernt werden.

Warum? Für meine Begriffe ist doch Lymphknoten am Kämpfen mit der Krankheit, wenn er vergrößert ist. Also warum so einen riskanten Angriff in Kauf nehmen?

Ansonsten hat man keine Metastasen gefunden. Troztdem hat der Arzt eine Chemotherapie angekündigt, um auf Nummer sicher zu gehen.
Macht das Sinn?????? Es ist doch eine Strapaze hoch 10 !
Ich habe den Eindruck die Ärzte brauchen einfach möglich viele Patienten über möglich lange Zeit. Und wenn die Spezialisten mit einem fertig sind, dann braucht man weitere Mediziner, weil zwar das eine Übel gut überstanden wurde, aber in Folge von Nebenwirkungen hat man ja andere Probleme entwickelt.

Gibt es da keine Alternativen?
Muß man das Program über sich ergehen lassen?

Vielen Dank für die Antworten.
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  #2  
Alt 16.08.2009, 21:14
AxelF68 AxelF68 ist offline
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Standard AW: Neu hier: Lymphknoten an Aorta (?) vergrößert, warum soll es entfernt werden???

Hallo Anima,

ich wurde am 01.07. operiert und bekam am 29.07. eine Chemotherapie.
Bei mir wurden, wie bei deinem Mann, keine Metastasen gefunden und 2 erweiterte Lymphknoten im Bauchraum (beim CT direkt nach der OP) festgestellt!
Die Chemotherapie was dann quasi eine Prophylaxe inform einer Carboplatin 889mg!
...ich kann dir allerdings nicht weiterhelfen in der Frage ob bei deinem Mann die Chemo sein muß...leider...denn ich weiß noch nicht mal ob sie bei mir nötig war!
Du kannst allerdings mal nachfragen welche Chemo ihm angedacht sein sollte!?
...denn diese Carboplatin, wie ich sie bekam, ist schon um einiges verträglicher als z. B. eine Cisplatin denke ich.
Alternativ bot man mir zu Beginn noch Bestrahlung an und auch eine "wait-and see" Möglichkeit. Von beidem hörte ich aber sehr schnell nichts mehr und es hieß nur noch Chemotherapie. Als absolut Ahnungsloser habe ich (sicherlich auch aus Angst) dann die Chemo über mich ergehen lassen!

Gruß Axel
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  #3  
Alt 16.08.2009, 22:44
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Registriert seit: 22.11.2006
Ort: Ende aus, Micky Maus
Beiträge: 2.176
Standard AW: Neu hier: Lymphknoten an Aorta (?) vergrößert, warum soll es entfernt werden???

Bringen wir mal Licht ins Dunkel.

Die Hoden bestehen aus einem sehr dichten Lymphsystem. Daraus resultiert, das ein Hodentumor gerne in eben dieses Lymphsystem metastasiert. Es gibt ein spezielles Ausbreitungsfeld für diese Metastasen, die sich dann in den Lymphknoten ansiedeln. Der von Dir beschriebene Ort passt in eben dieses Ausbreitungsgebiet.

Der Lymphknoten reagiert nicht, sondern er ist evtl zu einer Metastase mutiert. Das muss Dir aber jetzt keine schlaflose Nacht bereiten, denn selbst (wie wohl von Eurem Arzt gemeint) wenn Fern-Metastasen, also in anderen Organen, auftreten, ist Hodenkrebs noch zu weit über 90% HEILbar.

Mit dem Lymphknoten kann man nun wie folgt umgehen. Ist er nicht all zu groß, gibt man Chemo. Höchstwahrscheinlich dann drei Zyklen PEB. Die Buchstaben stehen für die Bestandteile der Chemo: (Cis-)Platin, Etoposidphosphat und Bleomycin. Ist eine sehr wirksame und recht gut verträgliche Chemo.
Oder man operiert den Lymphknoten raus. Ist aber eine recht aufwändige und vor allem nicht ganz ungefährliche OP. Und war der LK tatsächlich zur Metastase mutiert, gibts die Chemo auch noch hinterher. Zu groß ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass noch Mikrometasen auf dem Weg sind und sich irgendwo niederlassen.

Jetzt müsst Ihr ersteinmal abwarten. Was ergibt die Histologie, wie entwickeln sich die Tumormarker nach der OP.

Und speziell an Dich Anima, noch einen wirklich gut, aber auch ernst gemeinten Rat Du bist gut beraten, den Ärzten zu vertrauen. Niemand schüttet umsonst hocheffektive Zellgifte in einen gesunden Körper. Wenn Euch eine Chemo angeraten wird, holt eine Zweitmeinung ein und wendet Euch zur Durchführung der Chemo an ein Tumorzentrum. Informationen zur Zweitmeinung und Tumorzentren findest Du hier im Forum. Aber eines ist ganz sicher: vertraust Du (Ihr) den Ärzten nicht, vertraust Du (Ihr) ebenso wenig in den Therapieerfolg. Und nichts ist schlimmer, als daran zu zweifeln.

Es ist jetzt halt so: er hat Krebs und nun müsst Ihr diesen Weg gehen. Ob er Euch nun schmeckt oder nicht. Aber dieser Weg ist absolut zu schaffen... Also los jetzt
__________________

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  #4  
Alt 17.08.2009, 10:06
anakin anakin ist offline
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Registriert seit: 19.01.2009
Beiträge: 167
Standard AW: Neu hier: Lymphknoten an Aorta (?) vergrößert, warum soll es entfernt werden???

Liebe Anima21,

ich bin selber der weibliche Part und kann nur auch aus eigener Erfahrung sprechen.

Was Dirk1973 sagt ist absolut richtig und dem ist auch nicht viel hinzuzufügen

Du bist mehr als gut beraten, den Ärzten zu vertrauen.
Dein Mann hat Krebs und es geht hier den Ärzten mit Sicherheit nicht darum, Betten oder Kassen voll zu kriegen, indem man "mal eben" eine Chemo verabreicht.
Kein Onkologe dieser Welt rät einfach mal so zu ner Chemo und sei sie noch so gut verträglich!
Der Lymphknoten ist vielleicht zu einer Metastase geworden. Vielleicht auch nicht.
Aber da er genau dort vergrößert ist, wohin der Hodenkrebs zuerst metastasiert, KÖNNTE es leider doch sein.

Was sagen denn die histologischen Befunde, Tumorstadium, Tumormarker und so? Auf welcher Seite war denn der Tumor und auf welcher Seite ist der Lymphknoten vergrößert?
Vielleicht kannst du uns die ja mal mitteilen, daran können wir hier ja auch viel mehr erkennen.

Hast du dich denn schonmal schlau gelesen über Hodenkrebs? Du findest in JEDEM Ratgeber und auch JEDER Hompage genaue Richtlinien und Angaben, was im Falle von welchem Tumorstadium und welcher Art von Tumor zu tun ist. Spätestens nach all dem Lesen, dürftest du eigentlich nicht mehr zweifeln ob die Chemo sein muß oder nicht.

Und selbst wenn dein Mann die PEB CHemo machen muß, das haben hier schon soooo viele wirklich verhältnismäßig glimpflich überstanden, du wirst ganz viele Berichte darüber finden.
Meinen Mann eingeschlossen. Schau mal, bei uns waren noch nicht mal Metastasen zu erkennen oder verdächtige Lymphknoten im CT (bei Diagnose letztes Jahr nach OP Hodenentfernung) und trotzdem hat mein Mann sich leztes Jahr für 2 Zyklen PEB entschieden. Er sagte zu mir: Ich will noch lange leben und mir niemals vorwerfen müssen, nicht alle Register gezogen zu haben, um dies zu erreichen.
Er steht auch heute noch dahinter und hat (bis jetzt) keine bleibenden Schäden von der Chemo zurückbehalten, die von anderen oder weiteren Ärzten behandelt werden müßten.

Also: Kopf hoch liebe Amina, es werden harte Zeiten auf euch zukommen, aber das schafft auch ihr!
Schau uns alle hier an, wir habens auch gepackt!!!!

Halte uns doch bitte auf dem Laufenden und wenn Fragen sind, einfach hier vorbei kommen!
Hier sind alles nette Leute im Forum, die immer helfen und vor allem die richtigen Worte finden - meistens jedenfalls :-)

Alles Gute für euch und bis bald!
__________________
April 2008: Diagnose bei meinem Mann (Alter 27): Nicht-seminomatöser Keimzelltumor (Hodenkrebs),
Stadium PT1 N0 M0
Mai 2008: OP
Juni 2008 - Juli 2008: 2 Zyklen PEB Chemotherapie
bis jetzt toi toi toi

Immer daran glauben, nach jedem Regen kommt auch wieder Sonnenschein...irgendwann...!

Geändert von anakin (17.08.2009 um 13:32 Uhr)
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  #5  
Alt 31.08.2009, 11:30
Anima21 Anima21 ist offline
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Beiträge: 10
Standard AW: Neu hier: Lymphknoten an Aorta (?) vergrößert, warum soll es entfernt werden???

Euch Allen vielen herzlichen Dank für die tröstenden Worte und Erfahrungen.

Inzwischen ist Einiges passiert.
Ich muß sagen, ich bin von einem "anderen Planeten", habe selbst einige schlimme Erfahrungen mit Schulmedizin und es ist extrem schwierig für mich, daran Teil zu nehmen, was meinem Mann angeboten wird und ihn noch dabei psychologisch zu unterstützen: Ich habe leider keinen Vertrauen
dadrauf, daß sie ihm etwas Gutes tun. Stimmung in mir entspricht eher
dem Standpunkt von Dr. Budwig.
Bei der Vorstellung, was sie mit ihm im Krankenhaus alles machen werden, breche ich beinahe zusammen, wird mir schlecht, übel (ich müßte mich letzte Zeit einige Male übelgeben). Fühle mich erschöpft und der Kampf ist noch nicht richtig begonnen...

Trotzdem:
Chemo steht auf dem Programm. Leider PEB.
Tumormarker: 0
Klasifizierung 2c
Lymphknoten ( heiß es ) ist vergrößert auf der Länge von 7 cm,
die am schlimmsten vergrößerte Stelle hat Durchmesser von 4,8 cm.
(Vor OP keine CT und auf dem USG wurde keine Veränderung beobachtet)
Ansonsten sieht es etwa aus, wie kleine Trauben also es ist ein Konglomerat von veränderten Lymphknoten um Aorta herum.

Frage: Was kann man vor und während der Chemo machen um diese möglichst gut durchzustehen? In Forum habe ich gelesen Ingwer hilft, wenn man den ein paar Tage vor der Chemo ist... Ist das von der Chemoart unabhängig? >> Ich schreibe diese Frage als Thema bei Chemo, weil die Antworte dort für Alle Interessierten besser finbar sein werden.

Vielen Dank
und herzliche Grüsse
A.
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  #6  
Alt 31.08.2009, 14:25
Benutzerbild von macg
macg macg ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.02.2008
Ort: Purkersdorf
Beiträge: 261
Standard AW: Neu hier: Lymphknoten an Aorta (?) vergrößert, warum soll es entfernt werden???

hab dir in "Chemotherapie" eine antwort geschrieben
__________________
LG Peter (eineiiger Zwilling)
Humor statt Tumor

FORUM HODENKREBS Österreich (VFHÖ)
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