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AW: Myriam
Liebster, bester Helmut....
:knuddel::knuddel::knuddel::knuddel::knuddel: :remybussi:remybussi:remybussi:remybussi:remybussi Alles Liebe für Dich Erle |
AW: Myriam
Heute hat unsere Jüngste Geburtstag. Viele Gäste werden erwartet. Familie, Freunde, Bekannte, Arbeitskolleginnen. Seit Tagen laufen die Vorbereitungen, heute Morgen war dann endlich alles abgeschlossen. Es wird ein rauschendes Fest, mit ihrem überschäumenden Temprament wird sie alle mitreissen, tut sie jetzt schon :).
Dabei weiss ich, dass du ihr gerade jetzt unendlich fehlst. Sie hat es mir gesagt. Klar, ich bin da, doch das ist nicht dasselbe. Eine Mutter ist nicht zu ersetzen, ich kann das nicht ausgleichen. Unmöglich. Ihr Leben befindet sich zur Zeit total im Umbruch. Nicht nur ihre geplante Selbstständigkeit, auch ihre private Situation. Nur, du bist eben nicht so für sie "da", wie sie das gerade jetzt bräuchte. Und nicht nur sie. Dein Helmut |
AW: Myriam
Hallo Helmut,
beim Lesen dieses Gedichts von Konrad Ferdinand Meyer habe ich direkt an Dich denken müssen :) Unruhige Nacht Heut war mir bis zum jungen Tag der Schlummer abgebrochen, im Herzen ging es Schlag auf Schlag mit Hämmern und mit Pochen, als trieb sich eine Bubenschar wild um in beiden Kammern, gewährt hat, bis es Morgen war, das Klopen und das Hammern. Nun weist es sich bei Tagesschein, was drin geschafft die Rangen, sie haben mir im Herzensschrein dein Bildnis aufgehangen! |
AW: Myriam
Liebe J.F.,
ein schönes Gedicht. Danke dafür. Obwohl mit fröhlich-leichter Sprache geschrieben hat es doch einen tiefen Sinn. Gerade der Gegensatz von Heiterkeit und Tiefe macht die Schönheit des Gedichts aus. Ob man wohl das Leben und seine Fallen mehr und öfter in diesem Sinne sehen sollte? Ich denke ja, vieles wäre leichter ohne dabei den nötigen Ernst aus den Augen zu verlieren. Eine Frage geht mir zur Zeit durch den Kopf. Trauere ich um Myriam, weil sie nicht mehr weiterleben konnte, durfte, wollte? Oder bedauere ich meinen eigenen Verlust oder gar mich selber? Die Symtome nach aussen sind die gleichen. Traurigkeit, Wut, Entsetzen, Verzweiflung, Tränen. Spielt es eine Rolle dabei, dass man sich fast plötzlich bewusst wird, dass man alle möglichen Dinge alleine machen muss? Sei es der Haushalt oder der Garten. Plötzlich ist niemand mehr da, der einem hilft, wenn man nicht weiter weiss, egal wobei. An alles Mögliche muss man selber denken. Vorher hatte jeder von uns Beiden sein relativ festes Aufgabengebiet. Nicht, weil sie oder ich das jeweils andere nicht tun wollten, sondern weil sie oder ich das eben besser erledigen konnte. Wobei die Grenze durchaus fliessend war. Heute gibt es diese Grenze nicht mehr. Ich muss meine Entscheidungen alleine fällen, ob ich es will oder nicht. Und genau das macht auch traurig, wütend, verzweifelt. Sicher trauere ich um Myriam. Hinzu kommt nur was Neues, Ungewolltes, manchmal Erschreckendes. Auch hier ist die Grenze fliessend, sodass ich nicht weiss, um was es gerade geht. Eine gute Nacht Helmut |
AW: Myriam
Zitat:
Ich habe lange ueber Deine Frage nachgedacht. Obwohl ich nicht aus eigener Erfahrung reden kann, denke ich dass es eine Kombination aller dieser Gefuehle ist. Das eine wird sich kaum vom anderen unterscheiden lassen. Und Du hast alle diese Dinge erfahren, Deine Frau verlor ihr Leben, Du hast Deinen Lebenspartner verloren und Du wirst auch bestimmt oft unter Selbstmitleid leiden, das ganz normal ist. Man nehme eine Tasse Kaffe, mache Milch und Zucker rein. Umruehren, trinken. Alles ist eins geworden, man schmeckt den Kaffee, die Milch und den Zucker - wie kann man diese verschiedenen Geschmaecker einzeln kosten ohne auch die beiden anderen Zutaten ? Ich wuensche Dir einen sonnigen und frohen Wochenanfang :winke: |
AW: Myriam
Guten Morgen Lola,
normalerweise trinke ich meinen Kaffe gerne stark und schwarz. Ich wollte ihn halt mal mit Zucker versüssen und hab die Dose verwechselt und Salz hinein getan. Salz gehört in die Suppe, dort ist es gut aufgehoben. Gezuckerten Milchkaffee kann man nicht mehr trennen, also bleib ich beim Schwarzen. Wie einfach man doch etwas umschreiben kann, womit man sich zuerst so unheimlich schwer tut. Du weisst, ich liebe solche Vergleiche. Ich habe erleichtert gelacht, als ich dein Posting las. Danke. Im Moment scheint die Sonne, zumindest innen. ;) Heimatliche Grüsse nach Ganzweitweg :knuddel: Helmut |
AW: Myriam
mmmh, ja Helmut, der Vergleich mit dem Kaffee ist nicht schlecht. Und schon schlagen meine Gedanken Purzelbaum:
Ich trinke meinen Kaffee auch gerne schwarz (und heiß), aber ich habe immer Zucker und Milch im Haus. Also, wenn ich wollte, könnte ich ihn süß oder milchig oder beides trinken, müsste ihn nicht schwarz lassen. Jetzt nimm mir den Milch und Zuckervorrat weg. Nicht nur aus meinen Schränken, sondern generell, gibt nichts mehr zu kaufen. Welche Möglichkeit bleibt? Klar, ich werde den Kaffe schwarz trinken müssen. Und sowas ist nicht nur traurig, das macht ja richtig wütend... Was ich meine ist, man hat keine Wahl mehr. Der geliebte Partner ist nicht mehr da und natürlich bedauert man da auch sich selbst. Das ist denke ich völlig normal. Ich habe oft zu den Sternen gesprochen und zu Claus in gesagt: Ich bin mir wirklich nicht sicher, wer von uns beiden den schwereren Weg gehen muss. Ohne dich ist jeder Tag ein Kraftakt, jede noch so kleine Entscheidung, der ganze Alltagsmist, es macht ohne dich keinen Spaß mehr. Wofür das ganze. Während unserer Ehe haben wir beide es hin und wieder genossen, eine Auszeit zu haben. Ich war im Training, Claus Motorradfahren, jeder hat hin und wieder seinen Kaffee schwarz getrunken....Heute schmeckt der schwarze Kaffee oft sehr bitter Ich hoffe, deiner Schwiemu machen die Treffen noch Spaß, sie freut sich auf den Montags-Termin, glaub mir, es ist nicht vergessen und es kann ja wirklich nicht wahr sein --- mit das kleinste Bundesland und trotzdem.... LG Andrea |
AW: Myriam
Hallo Andrea,
hallo Helmut, ......dann nehmt doch Zitrone.....oder eine Brise Kakao in den Filter...oder eine Brise Salz, wenn das Wasser zu hart ist....oder Sahne.....oder ein Likörchen je nach Gusto ....oder mit Schokolade........oder Gewürzen, wie Zimt, Muskatnuss.....oder Eis....:tongue Oder halt einfach "nur" pur :) Aber Helmut, mach Dir nichts draus, mir hat man in der Zuckerdose Salz für meinen Tee angeboten *bbbrrrrrrrr schüttel*. Seitdem probier ich immer erstmal :D. |
AW: Myriam
Liebe J.F.,
da tun sich Abgründe auf. Mit was man alles den Kaffee doch verdünnen kann. Du hast den Wiskey vergessen und den Rum. Ne, da trink ich ihn lieber pur und mach die Zitrone in den Kuchen. Irgendwann schmeckt auch der Schwarze wieder besser. :knuddel: Liebe Andrea, Schwiema geht mit Begeisterung da hin. Ist für sie ein echtes Highlight. Ich bin darüber sehr froh darüber. Die Betreuerinnen sind da auch wirklich sehr lieb im Umgang mit den alten Menschen. Ich hab das Gefühl, das kommt bei ihnen von Herzen. Heut hab ich leider drinnen sitzen müssen, im Fürst L. Trotzdem hab ich's genossen und in der Zeit die Frankfurter gelesen. Eine Unterhaltung wär mir jedoch lieber gewesen. Irgendwie scheint die Saar ausgerechnet auf dem Kirchplatz mit besonders heftigen Stromschnellen zu fliessen, dass man da nicht rüber kann. :D Irgendwann klappt das ganz bestimmt. Wenn nicht da, dann anderswo. :knuddel: Es gibt so viele "Früher". Vielleicht ist auch ein Grund für die daraus entstehende Traurigkeit, dass man mit der Zeit immer öfter gestern sagt als morgen? Weil das Gestern in der Erinnerung meist auch noch besser abschneidet als das ungewisse Morgen? Alles Liebe Helmut Ups, da fällt mir gerade was ein: früher konnte man noch aus dem Kaffeesatz lesen. Schade, dass das heute nicht mehr geht. Obwohl, ob ich es wirklich wissen möchte? :shy: |
AW: Myriam
Ach lieber Helmut,
Aus dem Kaffeesatz kann man auch heute noch lesen. Man muss nur wissen wie man den altmodischen Kaffee kocht (ich kann das, bin mit einem Kroaten verheiratet). Obwohl er keinen Kaffee trinkt, habe ich das von der Verwandtschaft gelernt. Ich werde Dir Deinen Kaffeesatz lesen (falls wir es schaffen uns zu sehen). Und wenn nicht dieses mal, naechstes mal ganz bestimmt. Sich im Moment noch in Cana befindente Gruesse Lola |
AW: Myriam
Liebe Lola,
auch ich kann noch altmodisch Kaffeekochen wenn es sein muss. Ich lass einfach den Filter aus der Maschine weg. Dann hab ich den besten Kaffeesatz der Welt. Nur hineinsehen, das möchte ich nicht. Ich lass mich einfach überraschen was kommt. Ist viel besser. Und mit dem Sehen, das klappt bestimmt. Jetzt ACDC-lauschende Grüsse Helmut |
AW: Myriam
Auch heute Nacht hör ich AC/DC. Naja, manchmal hat man so seine Vorlieben. Wird sich bestimmt auch mal wieder ändern.
Gestern Abend hatte ich ein gutes und wichtiges Gespräch. Ich hatte mich mit der besten Freundin von Myriam verabredet. Nach Feierabdend holte ich sie zu Hause ab. In einer kleinen Pizzaria in der Nähe haben wir dann gemütlich eine Pizza verdrückt und dabei über Gott und die Welt geredet. Nach dem Essen kamen wir dann auf den Punkt. Was mich zur Zeit beschäftigt ist: was ging im Kopf von Myriam vor? Was dachte sie? Wie fühlte sie? Wann wusste sie, dass es zu Ende geht? Wie wurde sie damit fertig? Hab ich da was übersehen? War ich zeitweise zu sehr mit mir selbst beschäftigt und habe dabei nicht auf sie geachtet? Hab ich Fragen überhört, Zeichen übersehen? Ich weiss, dass es Dinge gibt, die auch eine Ehefrau nur mit ihrer besten Freundin bespricht. Der Ehemann bekommt davon in der Regel nichts mit. Warum sollte das bei uns anders sein. Ich erhoffte mir von diesem Gespräch mit I. Antworten auf meine Fragen. Wenn jemand was weiss, dann sie. So dachte ich. Ich hatte I. zwar vorgewarnt, dass ich mit ihr über Myriam reden wollte. Es hat sie dann trotzdem umgehauen. Sie vermisst sie sehr. Klar hatte Myriam mit ihr geredet, über Ängste, Sorgen. Hatte sie gefragt, was sie wann tun soll. Bei den beiden Operationen, den Bestrahlungen, der Hirnmeta.......... Doch auch ihr gegenüber war sie immer voller Hoffnung, Gewissheit, es zu schaffen. Das erstemal wurde sie nachdenklich, als die Diagnose Hirnmeta gestellt wurde, hatte das jedoch sehr schnell wieder zur Seite geschoben um der Zuversicht Platz zu machen. "Ich lass' mich nicht unterkriegen!" war ihr Motto. Sie war sich der Gefahr durchaus bewusst, in der sie sich befand. Etwas anderes als die Hoffnung liess sie jedoch einfach nicht zu. Sie war grenzenlos optimistisch. So gut konnte sie nicht schauspielern, dass I. das nicht gemerkt hätte. Wann kam bei ihr die grosse Angst? Wir können es nur vermuten. I. und ich verlassen das Lokal. Gehen jedoch nicht an's Auto, sonderen laufen noch durch die Strasse. Es ist kalt und der Wind bläst heftig. Es macht uns nichts aus. Ende Januar waren I. und ihr Freund bei uns zu Besuch. Er und ich mussten eine Besorgung machen. Die Beiden waren alleine, sassen auf dem Sofa. Wie I. erzählt, umarmten sie sich wortlos und weinten. Zum erstenmal seit der Diagnose. Myriam stand die Verzweiflung in den Augen. Als wir Männer mit dem Sauerstoffgerät nach Hause kamen, war nichts mehr zu sehen davon. Vielleicht hab ich's auch übersehen. Ich weiss es nicht mehr. Ein paar Tage später, Anfang Februar, waren wir für eine Woche in der Klinik. Die akuten Atembeschwerden waren GsD nicht durch den Pleuraerguss bedingt, sondern durch eine Darmblähung, die das Atmen erschwerte. Danach war sie wieder optimistisch wie zuvor. Bis Mittwochs vor dem 24. Februar. Das Atmen fiel ihr plötzlich zusehens schwerer und sie veränderte sich. Draussen schien die Februarsonne, es war windstill und auf unserer Terasse spürte man die Kraft der Sonne. Sie wollte nach draussen, in die Sonne. Dick eingemummelt sass sie dort, den Kopf nach hinten an die Mauer gelegt. Die Augen geschlossen genoss sie die Wärme. Ganz entspannt sass sie da. Nach einer viertel Stunde wurde es ihr doch zu kalt. Wir brachten sie nach drinnen auf's Sofa. Sie war müde von der Anstrengung, sie wollte ausruhen. In eine Decke gehüllt sass sie da. Ihr war jetzt kalt, obwohl der Kaminofen fast glühte. Heute weiss ich warum. Als ich sie so sitzen sah, klein und zerbrechlich, diese vormals so stolze, starke Frau, kroch die Angst in mir hoch. Ich bin nach draussen. Nein, das darf nicht sein. Ich hab es nicht zugelassen. Obwohl das Wetter schön blieb, wollte sie nicht mehr nach draussen. Heute weiss ich, dass sie sich bereits an diesem Mittwoch verabschiedet hatte. Auch als sie starb schien die Sonne für ein paar Minuten. Der eine oder andere von euch denkt sich: "Warum tut er sich das an?" Ich tue es, ich MUSS es tun, da ich sonst keine Ruhe finde. Ich muss diese Gedanken zu Ende denken, ihnen auf den Grund gehen. Zumindest versuchen. Sonst platzt mir irgendwann der Schädel. Und ich muss sie niederschreiben. Warum nicht in ein Tagebuch? Weil ich weiss, dass ihr hier lest, euch in diesem Moment eure eigenen Gedanken darüber macht. Weil ich weiss, dass ich zumindest für diesen kurzen Augenblick nicht alleine mit meinen Gedanken bin. Danke. Du warst und bist meine Sonne. Ich liebe dich, Helmut |
AW: Myriam
Lieber Helmut,
"Warum tut er sich das an?" diese Frage stellt sich mir nicht. Und was ich gedacht habe beim lesen? Oh ja, kenne ich, da stecke ich selber mitten drin, auch ich empfinde es so wie Du es hier beschreibst: "Ich tue es, ich MUSS es tun, da ich sonst keine Ruhe finde. Ich muss diese Gedanken zu Ende denken, ihnen auf den Grund gehen. Zumindest versuchen. Sonst platzt mir irgendwann der Schädel." Die Gedanken zu Ende denken, auch wenn es noch so schrecklich schmerzt. Ich sehe jedenfalls für mich persönlich, keinen anderen Weg. Dir vielen Dank dafür, dass Du uns allen hier immer wieder an diesen Deinen Gedanken teilhaben lässt, Denkanstöße und so manches mal Lebenshilfe gibst. Lg Lissi |
AW: Myriam
Hallo Lissi,
es ist wie bei Zahnschmerzen. Tut höllisch weh, dann erstmal Bammel vor dem Zahnarzt. Das Bohren und Zähneziehen ist auch nicht angenehm. Nur man weiss, dass nach der Behandlung der Schmerz weg ist. :knuddel: Gestern und heute war viel los bei mir. Gestern sass ich den ganzen Tag am PC und hab konstruiert. Ein Bekannter von mir hat ein Fliesenfachgeschäft und sich nun zu Demo-Zwecken ein Architekturprogramm gekauft. Wie meistens, kommt man damit zuerstmal nicht zurecht. Solche Programme sind halt sehr umfangreich und viele Funktionen und Wege sind in verschlungenen Menüs versteckt. Was lag näher als Helmut zu fragen? Schliesslich hat er früher mal mit CAD (zu deutsch: Computer gestütztes Zeichnen und konstruieren in 3 Dimensionen. :augen: Deutsch ist doch manchmal kompliziert!) gearbeitet. Also, zuerstmal die entsprechenden Schubladen finden, wo das ganze Zeugs versteckt ist in meinem Kopf. Ist ja doch schon ne Zeit her. Was liegt näher, als zum Einstieg eine praktische Übung zu machen? Also Bauzeichnung ausgekramt und losgelegt. Naja, manchmal halt wie die Echternacher Springprozession: zwei Schritte vor, einer zurück, oft auch umgekehrt. Alle Gegenstände, die man als Wurfgeschosse benutzen könnte, waren selbstverständlich ausser Reichweite gerückt. Sonst hätte ich für das Wohlergehen des PC's keinen Sous verwettet. Der PC-Tisch musste dagegen einige Bissspuren verkraften. Frisch gewagt: Jugend forscht! Wenn dann noch ein ansehnliches Werk hinten raus kommt, wie soll es besser laufen? http://s7.directupload.net/images/us...p/9cj72lrd.jpg http://s8.directupload.net/images/us...p/rnugs8sb.jpg Sieht doch nicht schlecht aus? :D. Das wird mal meine neue Wohnung. Wie durch das Auto im vorderen Raum zu vermuten, im Erdgeschoss. Das Ergebnis hat mir so gut gefallen, dass ich mich entschieden hab: ich mach den Umbau. Für mich, so wie ich mir das vorstelle. Ob es sich letztendlich auch genauso realisieren lässt, wird sich noch herausstellen. Ich bin da felxibel. Wände rein, Wände raus, das ist sowas wie ein Hobby von mir. Das Zweite, genauso wichtig, ist heute Morgen unmittelbar nach dem Aufwachen passiert. Nur ein kurzer Gedanke. Ich möchte mal wieder sagen können "Bleib noch ein bisschen liegen. Ich mach schonmal den Kaffee und hole frische Brötchen." :rotenase: Fühlt euch :knuddel: Helmut |
AW: Myriam
Gestern war ich mit Schiegermama wieder zum Arzt. In die Goroto-Psychiatrie, scheckliches Wort. GsD weiss sie nicht mehr, wo wir da hingehen. Wir gehen halt zum Arzt, um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist. Wir mussten ein bisschen warten. Auf einem Tischchen lag diverses Info-Material. Sie griff danach, um darin zu blättern. Als ich hinsah, was sie liest, blieb mir beinah das Herz stehen. Auf allen Blättern stand gross und fett: Demenz / Alzheimer. Ein gesunder Mensch hätte sofort mitbekommen, wo wir da sitzen. Ihr Kommentar: "Demenz, das ist schlimm. Gut, dass ich so gesund bin." Ich hab ihr nicht wiedersprochen.
Ein älteres Ehepaar kam hinzu und setzte sich auf die Stühle neben uns. Sie hat sie genau beobachtet. Als die Beiden zur Anmeldung gingen, sagte sie zu mir: "Die Frau hat bestimmt Alzheimer. Die sieht so verwirrt aus." Irgendwie macht mich das verückt. Sie merkt nicht, dass sie selber zu dem Kreis gehört. Unsere Ärztin, die uns gerade mal ein paar Minuten vorher begrüsst hat, erkennt sie nicht mehr, als wir bei ihr im Büro sitzen. Heute Morgen war die Putzfrau bei ihr. Kein Eimer, kein Wischtuch, kein Schrubber, nix ist auf Anhieb zu finden, alles ist in ihrer Wohnung und im Keller verteilt. Warum? Keine Ahnung, sie putzt ja nicht mehr. Frühstück? Sie hatte keinen Hunger, sagt sie. Dann verdrückt sie 3 Scheiben Brot. Die Butter millimeterdick. Vorgestern brachte ich ihr das Mittagessen runter und sie setzte sich zum Essen. Ne Stunde später geh ich wieder urnter, das Essen steht unberührt auf dem Tisch. "Ich hab keinen Hunger gehabt". Es ist auch da soweit. Sie vergisst, was Hunger ist. Heute Abend bin ich dann völlig ausgetickt. Ich komme runter zu ihr, um ihr ihre Tabletten zu geben und den Ferseher einzustellen. Im Zweiten läuft Fussball. Boah, denke ich, is das kalt und sehe, dass die Balkontür sperrangelweit offensteht. Sie sitzt ganz cool im Sessel und meint es wäre ziemlich kalt heute, als ich sie auf die Tür anspreche. Eine unserer Katzen ist garantiert abgehauen. Es ist dunkel und ich muss sie suchen gehen. Wer hat die Tür aufgemacht? Schwiema nicht, nein, es war bestimmt die junge Frau, die immer da ist . Schwiema friert und ist nicht fähig die Tür zu schliessen, die unmittelbar hinter ihrem Sessel ist. Meine Nerven flattern. Beim Einnehmen der Tabletten zum 4711-ten Mal die uralte Geschichte mit ihrer ersten Tablette. Ich kann mich nur noch mühsam beherrschen, muss mich wegdrehen. Dann ab in den Keller, die Katze suchen. Die Hoftür aufgemacht: mann, so ein verd... Mist, die ist tatsächlich draussen. Rennt natürlich weg. Ich rufe und locke... , nix. Soll sie halt draussen bleiben und sich die Ohren zausen lassen. Oben bei Schwiema dann wieder das Gespräch von dieser "jungen Frau". ............... ich bin ausgerastet. Hab sie angefahren wegen dieser angeblichen Frau, wegen der Katze, der ... weiter kam ich nicht. Meine Jüngste kam herunter und hat mich gebremst. Ich weiss ja nur zu genau, dass es absolut keinen Sinn hat, mit ihr zu schimpfen. Sie kriegt das alles nicht mehr mit. Ich bin nach oben, hab mich an den Tisch gesetzt und hab das Bild von Myriam vor mich gestellt. Was mir da durch den Kopf ging, brauch ich wohl nicht zu schreiben. Ich versteh mich ja selbst nicht wirklich. Früher hatte ich sooo einen breiten Buckel. Mancher Kollege hat mich dafür beneidet, ich war die Ruhe selbst. Ich kann das nicht mehr, nicht nochmal. Ich kann nicht nochmal daneben stehen und zusehen müssen. Noch so ein herzensguter Mensch, der langsam, aber sicher....... nein, das halt ich nicht aus. Mir wird bewusst, dass ich mit einem Bild rede. Verückte Welt. Schau mich um: nix, niemand, der mal ein Wort sagt, an den ICH mich mal anlehnen kann. So manchem müssten jetzt eigentlich die Ohren klingeln bei dem, was mir so durch den Kopf geht. Hauptsache "gudd gess", den Mund abgewischt und nach Hause. Und wo bleibe ich? Ich hab mir das nicht ausgesucht! Gute Nacht, Helmut |
AW: Myriam
Oh Helmut,
Mir laufen die Traenen runter, was bei mir nicht oft vorkommt. Du sagst dass Du schon wieder einen guten Menschen leiden siehst. Guck mal in den Spiegel, da findest Du noch einen guten Menschen der auch leiden muss - sogar doppelt. Druecke Dich :knuddel: |
AW: Myriam
hallo lieber helmut,
lass dich erst mal drücken. ich kann dich gut verstehen. ich schrieb dir ja bereits, dass meine mutter auch an alzheimer verstorben ist. wir haben sie gepflegt und uns eine krankenschwester fast rund um die uhr geholt. bitte hol dir hilfe, man kann das nicht alleine schaffen, wir konntens ja auch nicht. in den letzten wochen vor ihrem tod bin ich oft weggerannt ich konnte es nicht aushalten und habe mich noch jahrelang dafür geschämt. es wird jetzt die zeit kommen, wo du deine schwiegermutter einsperren musst, damit du sie vor sich selber schützt. wir mussten dass auch, wie oft haben wir sie im nachthemd auf der strasse aufgelesen. auch den herd mussten wir abschalten. ich kann dir nur nochmals raten hol dir hilfe, ich denke an dich und wünsche dir und deinen mädels viel kraft liebe grüsse gerda |
AW: Myriam
Hallo Helmut,
du kennst mich noch nicht - ich heiße Elke und bin in diesem Forum unterwegs, weil mein Vater Magenkrebs hatte...er starb im Dezember 2007. Jedenfalls lese ich schon länger gerne in deinem thread, du hast eine sehr lebendige und nachvollziehbare Erzählweise - find ich gut! Wir hatten in der Nachbarschaft einen demenzkranken Mann, der vor einem Jahr spät am Abend an unserer Haustür klopfte; er wolle nach Hause, sagte er, er wisse aber nicht wo das sei! Ich ließ mir den Haustürschlüssel geben (er hätte ihn mit Sicherheit jedem anderem auch breitwillig ausgehändigt!) und ging mit ihm in sein Haus. Er wusste nicht mal mehr in welcher Stadt er war. Zuhause hingen Bilder seiner Tochter und Enkel an der Wand - auf meine Frage, wer das sei, hatte er keine Antwort....ich rief dann an eine Nummer auf einer Telefonliste (hing an der Wand) an und hatte Glück - seine Tochter war dran und kam auch gleich. Gleich am nächsten Tag wurde er in ein Pflegeheim gebracht... Ich erzähle das, weil ich glaube, dass es manches Mal von heute auf morgen so eine Zustandsverschlechterung geben kann, dass man sich lieber nicht vorstellen möchte, was alles passieren könnte! Auch wenn es noch so hart ist - habt ihr schon einen möglichen Platz in einem Heim in Betracht gezogen? Es geht nicht nur über deine Grenzen, nun auch noch deine Schwiema zu umsorgen, es kann unter Umständen lebensgefährlich sein! Der Mann einer Bekannten machte mit Vorliebe die Herdplatte an und wusste nicht mehr, wie sie ausgeht... Ich wünsche euch wirklich eine Lösung, mit der ihr alle leben könnt! Elke |
AW: Myriam
Danke, ihr Lieben,
Irgendwie musste ich ja meinen Frust loswerden. Heute ist es wieder besser. Erst recht jetzt, da ich eure Beiträge gelesen hab. Manchmal ist es ja auch ganz lustig mit ihr. Heute Nachmittag hat sie mir ihre Freundin vorgestellt. Eine junge Frau, die sie immer besuchen kommt. Sie ist fast den ganzen Tag hier und sie unterhalten sich angeregt. Mal ist sie im Bad, mal im Schlafzimmer, auch im Wohnzimmerschrank wurde sie schon gesichtet. Beim Essen in der Küche sitzt sie ihr gegenüber. Sie ist allgegenwertig. Sie ist immer dann da, wenn Schwiema in einen Spiegel oder eine Glastür schaut. Hab sie schon beobachtet, wie sie zum Spiegel zurückging, weil sie ihrer Freundin noch was erzählen musste. Jedenfalls stand Schwiema im Schlafzimmer vor dem Spiegel und rief mich: "Guck mal, hier ist die junge Frau". Ich musste mich wegdrehen, sonst hätte sie mein Grinsen gesehen. Als ich neben ihr stand, fragte ich, wer den jetzt da im Spiegel zu sehen sei: "Ei du und die junge Frau." Sie erkennt sich nicht mehr selbst und sieht sich als junge Frau, wahrscheinlich, wie sie in jungen Jahren aussah. Ok, manchmal lachen wir über sie. Immer noch besser als mit ihr zu diskutieren, was ja keinen Wert hat. Wir lachen sie ja nicht aus. Einen Heimplatz hab ich bereits für sie. Spätestens Anfang Januar ist es soweit. Ab dann lässt sich eine Aufsicht von unserer Seite nicht mehr gewährleisten. Meine Jüngste macht sich selbstständig und ich möchte/muss ihr dabei helfen. Wer weiss, vielleicht auch schon früher. Wir können nur von Glück sagen, dass sie so eine friedliche Frau ist. Wir können sie noch recht gut lenken. Kostet zwar etwas Geduld, noch schaffen wir es. Die Haustür und die Kellertür ist bereits seit einiger Zeit auch tagsüber abgeschlossen. Einen Schlüssel hat sie nicht mehr. Ihr Ofen ist bereits seit August letzten Jahres "kaputt", Kerzen und andere brennbare Dinge sind alle entfernt. Das heisst, eine Kerze und ein Feuerzeug hat sie noch, nur, das Feuerzeug ist leer. Ihr Warmwasserbereiter schaltet sich von alleine ab, es kann nichts passieren. Feuermelder sind sowieso installiert. Letztes Jahr hat der einmal ausgelöst, als sie ein Brötchen in der Mikrowelle auftaute. Leider im Back-Modus. Das Teil war schwarz wie Kohle, der Geruch hing noch tagelang in ihrer Wohnung. Die Micro ist seither auch "kaputt". Wie gesagt, einen Heimplatz für sie hab ich die Tage festgezurrt. Das macht es erträglich. Naja, manchmal braucht man halt starke Nerven. Die werde ich im Oktober an der Nordsee für zwei Wochen mal so richtig streicheln. Schwiema geht für diese Zeit in ein "Pflegehotel". Genialer Ausdruck der Neurologin. Genau wie "erheblich eingeschränkte Alltagskompetenz". Laut Formular der Pflegeversicherung. Naja, die Zeit bis zum Januar werden wir auch noch überstehen. Ganz sicher, wenn ich hier mal meinen Frust loswerden darf und solche aufbauende Antworten erhalte. Danke. Alles Liebe Helmut |
AW: Myriam
Guten Abend,
um ja keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: ich mag meine Schwiegermutter sehr. Sie ist/war eine herzensgute Seele. Sie hätte ihr letztes Hemd für uns hergegeben. Doch ich kann ihr nicht mehr helfen, leider. Das, was sie jetzt erlebt (und es nicht mal mitbekommt) tut mir unendlich leid, das hat sie nicht verdient. Tja, die uralte Frage: warum? Egal, darauf gibt es keine Antwort, nicht in diesem Leben. Alles schonmal durchgedacht. Leider gibt es noch ein Hinderniss für mich, was den Umbau und die dringend nötige Modernisierung des Hauses betrifft. Meine Schwiegermutter hat das Wohnrecht in ihrer Wohung im Erdgeschoss und das ist sogar übertragbar, d.h. sie kann vermieten. Ist im Klartext damals im Erbvertrag festgehalten. Kennt sich jemand damit aus?? Meine Sorge ist, dass, wenn ihre Rente für die Eigenkosten im Pflegeheim nicht mehr ausreicht, das Sozialamt auf diesen Passus zurückgreift und ihre Wohnung vermietet oder zumindest die Mieteinnahmen kassiert. Dann steh ich natürlich bedeppert da. Muss dann für mein eigenes Haus Miete zahlen oder sogar dulden, dass das Sozialamt mir Mieter in's Haus setzt. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Sozialhilfeempfänger, die ich mir nicht mal aussuchen kann? Um das zu verhindern, falls das möglich ist, müsste ich den Betrag aus eigener Tasche zahlen. Sooo dicke hab ich's nun auch wieder nicht. Es ist ja auch so, dass ich den Umbau, die Modernisierung finanzieren muss. Dafür müsste ich meine Reserven angreifen, die ich dann ohne Mieteinnahen nicht mehr zurück bekomme. Diese Reserven waren eigentlich für mein, bzw. unser gemeinsames, Alter gedacht, um den Kindern nicht unnötig zur Last zu fallen. Nicht, um den Lebensabend meiner Schwiegermutter zu finanzieren. Alternative? Das Haus verkloppen. Nur zu welchem Preis? Häuser, zumal mit einem Wohnrecht belastet, sind nix mehr wert. Ein Leben lang gerackert für nix und wieder nix? Das Haus für meine Zukunft (und die meiner Kinder) alleine zu halten und das Heim für Schwiegermama zu finanzieren, das übersteigt meine Kräfte in jeder Hinsicht. Alles Probleme, die ich mir nicht ausgesucht hab. Probleme, die ohne den Tod von Myriam, zumindest zum grössten Teil, garnicht erst aufgetreten wären. Weiss da jemand was? Alles Liebe Helmut |
AW: Myriam
Guten Morgen,
Danke für eure Beiträge und PN's. Ich lass mir das durch den Kopf gehen und werde dann die nötigen Schritte tun. Mit einem Notar aus der Bekanntschaft hab ich bereits gesprochen. Hört sich nicht so gut an, was er mir sagte. Es gibt jedoch noch andere Quellen. Bevor ich nicht alles hieb- und stichfest vorliegen habe, bringt es nicht's hier mit Spekulationen zu spielen. Einige wertvolle Tipps habe ich ja erhalten von euch. Denen muss ich erst nachgehen. Ich werde dann berichten. Vielen Dank dafür. :knuddel: Einen schönen Wochenanfang wünsch ich euch, Helmut |
AW: Myriam
Heute war mal wieder "so" ein Tag. Viel Treiben , kaum zu Hause. Heute hatte eine gute Bekannte aus der Nachbarschaft Geburtstag. Mit einer Orchidee beladen hab ich sie am Nachmittag gratuliert. Ihr Sohn, Enkel waren da. Später kamen noch Leute aus der Nachbarschaft, ihre Tochter, eine Freundin. Wir haben uns sehr gut unterhalten, es wurde ein lustiger Abend. Da fast mitten in der Woche, geht so eine Feier natürlich nicht so lange. Ich fühlte mich gut aufgehoben in dieser Runde. Auch das Thema Myriam kam auf den Tisch. Ganz ohne bitteren Beigeschmack So stellte sie drei Glaskerzenleuchter auf den Tisch mit der Bemerkung, dass Myriam auf diese Weise unter uns ist. Wir hatten sie ihr zu ihrem 50-sten geschenkt. Es war einfach selbstverständlich. Jeder fand das selbstverständlich. Ohne grosse Worte.
Zu Hause dann: Schwiema die Tabletten verabreichen, sie in's Bett bringen. Nicht wirklich Arbeit in dem Sinne. Fast eine Dreiviertelstunde sass ich am Küchentisch und hab sie langsam und vorsichtig Richtung Bett gelotst. "Nein, deine Hose kannst du ausziehen, du willst doch schlafen gehen." "Was machst du jetzt? Du wolltest doch schlafen gehen." "Musst du nochmal zur Toilette?" "Hast du deine Dritten in den Zahnbecher getan?" "Dein Zahnbecher steht im Bad und nicht in der Küche." "Mach bitte das Licht im Bad aus, es brennt noch." "Machst du bitte das Licht im Schlafzimmer aus? Dann kannst du doch besser schlafen." "Gute Nacht. Schlaf gut. Bis morgen früh." "Du bist doch müde. Du kannst ganz sicher schlafen." "Ja, nur diese eine Nacht noch hier schlafen." "Gute Nacht jetzt und schlaf gut." Eine Treppe hoch und kurz noch mit Töchterlein gesprochen. Ich erfahre, was Schwiema wieder mal so getrieben hat am Nachmittag. Bei manchen Dingen müssen wir grinsen. "Gute Nacht, schlaf gut." Noch ne Treppe. Ich habe Angst. Möchte die Wohnung am liebsten nicht betreten. Möchte nicht alleine sitzen und die Wände anstarren. Nicht mal meine Katzen nehmen heute Abend Notiz von mir. "Gute(?) Nacht, schlaf gut(?)." Ich setze meine Kopfhörer auf und schreibe.......... |
AW: Myriam
Hallo Helmut,
es muss mal gesagt werden: Das Du schön schreibst. Ich kann richtig fühlen was in Dir vorgeht. Sei Lieb gegrüsst |
AW: Myriam
Zitat:
ich glaube, da muss ich etwas gerade rücken. Nicht, dass das missverstanden wird. Ich hätte wohl auch schreiben müssen, was mir da durch den Kopf ging. Es waren die sogenannten "Freunde". Das ist der Typ Mensch, den wohl die meisten hier kennengelernt haben während ihrer Erkrankung, als Angehörige und nicht zuletzt als Hinterbliebene. Menschen, die sich als Freund geben, alles mögliche versprechen und dann........irgendwann Funkstille. Wenn man dann mal anruft, heisst es lapidar: wir melden uns wieder. Punkt. OK, das kann man dann knicken, das war's. Nochwas. Der Ausdruck "Hauptsach gudd gess, de Mund abwische unn hemm" kann man bei uns auch im übertragenen Sinne verstehen. Zuerst grosse Versprechungen und dann nur heisse Luft. Ich dachte an die Menschen, die jahrelang hier in diesem Haus ein und aus gingen, tatsächlich hier "gudd" gegessen haben. Menschen, die am Grab fast zusammengebrochen wären. Menschen halt, wie oben beschrieben. Es gibt noch einen zweiten Ausdruck, der es ähnlich beschreibt: "La Paloma peife unn kä Zänn em Maul." Etwas deftig, der Ausdruck, is aber so. Überall bekannt dürfte auch der Ausdruck "Luftpumpe" sein. Das ganze Zitat bezog sich einzig auf meine unmittelbare Umgebung und entstand aus der Situation, die davor beschrieben ist. Mit "ich schau mich um" war tatsächlich meine Wohnung gemeint, nicht mein Bekannten- und Freundeskreis. Meine Älteste lehnt sich an ihren Mann, meine Jüngste macht das Gleiche bei ihrem Freund. Wieder andere machen den Abgang. Nur ich sitz hier oben und genau in diesem Moment ist keiner da, körperlich anwesend, an den ich mich lehnen kann. Es fällt einem immer genau dann ein, dass es oben erwähnte "Luftpumpen" gibt. Alles Liebe Helmut |
AW: Myriam
Hallo lieber Helmut,
ich schleich mich mal bei dir rein und lass liebe Grüße da... Auf der Arbeit habe ich sooooo viel zu tun. Hab auch noch Arbeit für zu Hause (mindestens 40 Stunden werde ich daran sitzen). Bin also ziemlich ausgepauert... Aber dennoch denke ich ständig an viele liebgewonne Menschen hier... Ich wünsche dir noch einen schönen Abend... Drück dich :knuddel: Ela |
AW: Myriam
Zitat:
Elfi, ich hoffe sehr es bleibt bei Deinem einmaligen Eintrag... Wie bitter! |
AW: Myriam
Nur kurz,
ich habe mich bei einem Rechtsanwalt erkundigt. Es ist tatsächlich so, dass das Sozialamt auf dieses verbriefte Recht meiner Schwiegermutter, also ihr Wohnrecht, zurückgreifen kann. Liebe Grüsse Helmut |
AW: Myriam
hallo lieber helmut,
das ist keine gute nachricht vom rechtsanwalt, da kann man nur hoffen, das die zuzahlung nicht so heftig ausfällt und deine schwiegermutter bald die pflegestuffe 3 bekommt. ich lasse dir liebe grüsse da und :knuddel: dich gerda |
AW: Myriam
Hallo Jyrina,
hm, ich glaube, da versteht ihr was miss. Also, in diesem Pflegeheim zumindest ist es so: Eigenanteil in Pflegestufe 0 : 1826,40 € Eigenanteil in Pflegestufe I : 1233,90 € Eigenanteil in Pflegestufe II : 1456,70 € Eigenanteil in Pflegestufe III : 1868,40 € Eigenanteil Härtefall : 1864,40 € Ihr seht, der Eigenanteil steigt trotz höherer Pflegestufe. Es bringt in der Hinsicht also nichts, dass eine höhere Pflegestufe anerkannt ist. Die Eigenkosten steigen mit, im Gegensatz zur Rente. In anderen Heimen ist es mal geringfügig billiger oder teurer. Der Effekt ist der Gleiche. Bei einer Witwenrente, die z.B. bei 900 € liegt, ist das schon happig. Welcher Sohn, welche Tochter kann das einfach so mal schultern nebenher? Gute Nacht Helmut |
AW: Myriam
Lieber Helmut,
erst einmal melde ich mich zurück von der griechischen Insel. Dann habe ich die Zahlen gesehen mit den Zuzahlungsbeiträgen. Bei meinen Recherchen für einen Hospizplatz für meine Mam damals waren die Zuzahlungsbeträge aber genau anders herum: Je höher die Pflegestufe, desdo niedriger der Eigenanteil. Es kann natürlich sein, das das im Hospizbereich anders ist als im Pflegebereich. Ich habe da sogar noch Unterlagen bzw. einen Link auf ein Hospiz, falls Du da mal reinschauen möchtest. Lass es mich wissen. Ansonsten wünsche ich Dir , dass alles in Deinem Sinne verläuft. Übrigens: Beim Friedhof habe ich am Samstag einen Zierkürbis und ein Tonschildkrötchen von der Urlaubsinsel hinterlassen...Samstag werde ich sehen, ob das Krötchen Asyl gefunden hat oder "abgeschoben" wurde. Es spricht ja nur griechisch.... LG Ulli:knuddel: |
AW: Myriam
Meine Lieben,
ich verabschiede mich mal. Für 2 1/2 Wochen. So um den 25. Oktober bin ich wieder zurück. Kann eure PN's leider nicht mehr beantworten und werde das dann nachholen. Im Geiste bin ich nämlich schon an der Nordsee, machts gut, bis denne.....:winke::winke::winke: Alles Liebe Helmut |
AW: Myriam
Schönsten Urlaub !
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AW: Myriam
Lieber Helmut
Habe Dich hir noch nie Begrüst,:shy: aber jezt habe riesen bedürfnis und wünch ich Dir schönen und Erholsames Urlaubs Zeit. VLG Beba:knuddel::winke::winke: |
AW: Myriam
Meine Lieben,
bin wieder gtesund und frisch gebügelt zu Hause. Hab ein paar Bilder geschossen. Viel Spass beim Anschauen. http://www.directupload.net/galerie/145003/CTw2e6wsO9/0 Es werden ganz bestimmt noch mehr als 69 Bilder. Muss sie nur zuerst alle sichten und dann einstellen. Alles Liebe Helmut |
AW: Myriam
hallo helmut,
schön, dass du wohlbehalten wieder zuhause angekommen bist. die bilder gefallen mir, freue mich schon auf die nächsten. es ist mir schon beim forumstreffen aufgefallen, wie viele und auch schöne bilder du gemacht hast. wie geht es mit deiner schwiegermutter? ich hoffe ihr habt eine regelung gefunden. liebe grüsse gerda:winke: |
AW: Myriam
Guten Morgen, lieber Helmut.
Was hast Du nur für tolle Bilder gemacht, die strahlen so viel Ruhe und Harmonie aus. Alfred und ich haben das Meer so sehr geliebt, Deine Bilder haben mich sehr wehmütig gemacht. Ich konnte das Meer förmlich riechen und hab die Möwen schreien hören. Komm wieder gut zuhause an (ich weiß, das dauert immer ein wenig), herzliche Grüße :knuddel: Erle |
AW: Myriam
Hallo Erle,
wie hat jemand so schön gesagt: dort oben, da sieht man den Horizont wieder. Alles ist weit weg, die Menschen, die Häuser, das zu Hause, der Horizont. Man kann dort die Ruhe geniessen. Nur Möwen, Enten, Gänse und schreien durch die Stille. Ich kann deinen Alfred und dich gut verstehen: auch für uns war es eine zweite Heimat. 16 mal haben wir dort Urlaub gemacht und ich kenne jede Ecke auf der Insel im Schlaf und trotzdem gibt es immer noch Neues zu entdecken. Hallo Jyrina, Danke für die Blumen. Es geht noch weiter, muss nur so viele sichten und einige dann hochladen. Hab rund 900 Bilder geschossen, 200 davon liegen bereits im Mülleimer. Es bleiben bestimmt noch ein paar übrig. Man kann ja nicht alle behalten und nicht jedes Bild ist auch ein Treffer. Meiner Schwiegermutter geht es gut. Leider wird es immer schlimmer, man kann praktisch zusehen. Selbst zum Essen muss man sie inzwischen animieren und selbst in ihrer Wohnung findet sie sich nicht mehr so ganz zurecht. Gott sei Dank ist sie ein friedlicher Mensch. Nur desshalb ist es überhaupt möglich sie noch ein bisschen zu Hause zu behalten. Hab im Urlaub über so vieles nachgedacht. Auch über sie und meinen Part dazu. Ich (meine Töchter natürlich auch) hab sie nun mal in meiner Obhut. Sie hat mir vertraut, als sie die Vorsorgevollmacht damals unterschrieb. Das ist auch für uns Verpflichtung sie so lange wie möglich zu versorgen und zu schauen, dass sie sich wohlfühlt. Ob jetzt zu Hause oder ab Januar im Heim. Sie war meinen Töchtern immer eine tolle Oma und mir eine gute Schwiegermutter. Dafür bin ich ihr dankbar. Klar, es nervt, wenn sie 10 mal am Tag Schuhe und Jacke anzieht, um nach Hause zu gehen mit gepackter Tasche. Klar, es nervt, sie zum Essen und Trinken anhalten zu müssen. Es nervt, ihr zureden zu müssen, dass ich sie nicht "nach Hause" fahren werde. Zu ihrer Familie, die dort zusammenlebt, ohne sie. Es nervt, dass sie nicht versteht, dass sie alle verstorben sind. Erklärungen bringen da garnichts. Man muss sie so akzeptieren und es ist schwierig sich immer wieder Ausreden einfallen zu lassen. Es war ja auch schön für uns, dass sie so lange noch bügeln konnte. Geht halt nicht mehr. Es nervt, wenn sie 100 mal am Tag zur Haustür geht und versucht sie zu öffnen. Schon lange ist diese immer verschlossen: sie würde sofort ausbüchsen. Es ist aber auch schön, sie lachen zu sehen, wenn sie mitsingt am Fernseher oder zur Musik in die Hände klatscht, wenn wir ihr eine CD auflegen. Zu sehen, wie sie sich freut, wenn ihre Enkel- und Urenkelinnen sie besuchen. Sie lebt in ihrer Welt, sie ist glücklich darin. Wer von uns kann das immer so behaupten? Manchmal ist es beinahe so wie bei Myriam: ein kleines Lächeln lässt so vieles vergessen.............. Ach mann, du bist so ewig weit weg................ Alles Liebe Helmut |
AW: Myriam
Mensch Helmut, auch wenn sie manchmal nervt, Du schreibst so liebevoll über Deine Schwimu. Sie kann so froh sein, das Sie Dich hat. Ich wünsche Dir viel Kraft und Ausadauer, aber auch Verständnis und Geduld weiterhin.
Alles Liebe Ulli |
AW: Myriam
ganz tolle Bilder, lieber helmut,
du hast ein gutes Auge für kleine Details,,,Klasse!! auch ich liebe den Norden und viele Erinnerungen wurden wach. Danke! liebe grüsse Christa |
AW: Myriam
Lieber Helmut,
ich lese schon lange still bei Dir mit. Habe eben Deine Urlaubsschilderung bei Lissi2 gelesen und freue mich für Dich, dass Du jetzt ein ganz klein wenig "Deinen inneren Frieden" gefunden hast und Dir dieser Urlaub gezeigt hat, dass Dein Weg der Richtige ist. Möge diese Erkenntnis Dir auf Deinem weiteren Weg "auf zu neuen Horizonten" hilfreich sein. Liebe Grüße Tantchen |
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