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junge Frauen und der Tod der Mutter
Guten Morgen liebe Kerstin, guten Morgen Ihr Lieben,
Kerstin, ich wünsche Dir ganz ganz viel Kraft für die kommenden Tage. Es wird sehr schwer und es ist schrecklich, wenn man sieht wie Mum verfällt und sich verändert. Meine Mum war immer die Powerfrau, immer herzlich gut, lachend und in den letzten Tage und Wochen war sie so hilflos, kraftlos und ohne ein Lachen. Es war auch sehr schlimm, aber behalte sie so in Erinnerung wie Du sie kanntest. Ich denke, dass unsere Mütter sich so verändern, weil sie ganz genau wissen, wie es um sie steht. Meine Mum wusste schon Tage vorher, dass sie sterben muss. Dies hat sie auch zu ihrem Paps, meinem Opi gesagt: "Papa, ich spüre, dass ich sterben muss." Sie besprach die letzten Tage noch ihre Beerdigung mit uns, sagte uns ihre Wünsche und was sie nicht möchte. Auf einer Seite war es schön, da wir alles so machen konnten wie sie es wollte, aber es tat auch so schrecklich weh, da es einem so bewusst wird, was passiert. Am 13.03. war ich bis 17:50 Uhr bei ihr und hielt ihre Hand, gab ihr einen Abschiedskuss auf die Stirn und stieg ins Auto. Ich spürte, dass ich meine Mum nie wieder lebend, körperlich lebend, sehen werde. Um 18:30 Uhr, ich war gerade 10 min. zu Hause, rief mein Stiefpapa an und sagte, dass Mama eingeschlafen ist. Fühlt Euch alle gedrückt Tine |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo Kerstin!
Du befindest dich wirklich in einem Ausnahmezustand, das kennen wir hier alle. Du kannst nichts tun als für deine Ma dazusein, Zeit zu haben und zu schaun,, worüber sie reden will oder eben auch nicht reden will. Du kannst dich auch darum kümmern,dass sie medizinisch optimal versorgt wird, keine Schmerzen hat usw. . Ich hatte bei meiner Mutter eine Sterbebegleitung zu Hilfe geholt, die mich gestützt hat und aufgepasst hat, dass meine Mutter genügend Schmerz- und Beruhigungsmittel bekommt. Ich hatte ja auch keine Ahnung von der ganzen Sache und die Frau die uns betreut hat, hat mir so sehr geholfen. Ich könnte auch jetzt noch in die Gruppe gehen, aber dazu hab ich im Moment keinen Dreh. Bei uns heißt diese Gruppe OMEGA-vielleicht gibt es die bei euch auch? Viele liebe Grüße an alle hier Claudia |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo Kerstin,
ist im Moment schwer für dich, ich weiß. Dass sich deine Mami im Moment scheinbar anders verhält, kann ich nachvollziehen. War bei uns auch so. In den letzten Tagen habe ich immer ihre Hand gehalten oder, weil sie es wollte, meine kalten Hände auf den "glühenden"Bauch gelegt. Manchmal wollte sie aber nicht angefasst werden, hat meine Hand dann weggeschubst. Zuerst war ich erschrocken, aber schon beim Versuch mir vorzustellen, was gerade in ihr vorgeht...ich konnte es verstehen. Red dir nicht ein, zu wenig für deine Ma zu tun. Nimm jede Hilfe an, die du kriegen kannst. Ich wünsche dir alles Gute. Conny. |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Kerstin,
ich weiss, wie Du Dich fühlst, ich war vor 6 Monaten in einer ähnlichen Situation wie Du. Ich möchte Dir gerne ganz viel Kraft schicken, es ist so schrecklich, was Du momentan durchzumachen hast. Ich möchte Dir sagen, wenn Ihr irgendwie die Möglichkeit habt, Deine Mutter in eine freundlichere Atmosphäre zu bringen, wie ich es bei meiner Mutter die letzten Tage ihres Lebens getan habe, dann tut dies. Es ist sowohl für sie als auch für Euch besser und weniger aggressiv als die Klinikatmosphäre. Ich habe immer schlecht über Hospize gedacht, so nach dem Motto, da werden die Leute zum Sterben hingeschickt, aber für uns war es die einzige positive Erfahrung in dieser SCH...zeit. Uns hat es sehr geholfen, wir konnten ihr Bettzeug von zuhause geben, ihr Zimmer mit ihren Sachen vollstellen, ihre Lampe, ja selbst Möbel von zuhause mitbringen. Es wird alles viel humaner. Meine Mutter ist im Hospiz des EVK Düsseldorf gestorben. Dir noch viel Kraft, Kerstin, und alles Liebe. Steffi |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hatte gestern wieder mal ein Erlebnis, auf das ich gerne verzichte: Eine alte Bekannte ruft mich an und fragt was es Neues gibt-sie hatte sich ewig nicht gemeldet-ich sage, dass meine Mutter gestorben ist.Sie: "Och is ja blöd. Du, und ich bin schwanger, bla bla bla.... Ich hätte echt heulen können, wie kann man nur so unsensibel sein?
Habt ihr sowas auch schon erlebt? Antje |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Antje, hallo an alle,
ich kann mir gut vorstellen, was in Dir vorgegangen ist nach dem Anruf Deiner Bekannten, das finde ich auch nicht ok, ein bißchen mehr Achtung hätte sie schon haben können. Mir ist dies GOtt sei Dank noch nicht passiert, meine Bekannten haben eigentlich immer versucht, wenn sie das von meiner Mum hörten, mich aufzufangen und zu trösten, bzw. haben wir immer viel gesprochen über Mum. Ich tu das immer wieder, einfach reden über sie. Es gibt aber leider Tage, da wache ich schon mit Tränen auf und eine jede Kleinigkeit, eine Farbe zB. oder auch nur ein einziges Wort erinnert mich so sehr an sie, dass ich nur noch heule, und das den ganzen Tag lang. Ich fahre morgen für 4 Tage zu meinem Paps, der ist auf Kur (hatte Bypassoperation). Ob ich ein wenig abschalten kann, weiß ich nicht, denn ich bin jeden Tag bei Mum am Grab um eine Kerze anzuzünden oder Blumen zu bringen. Das geht nun die nächsten Tage nicht, ich hoffe es bricht mir nicht noch mehr das Herz nicht in ihrer Nähe zu sein. Ich frage mich, ob der Schmerz jemals vergehen wird. Bin echt froh auf dieses Forum gestoßen zu sein und Euch zu schreiben, bzw. von Euch zu hören. |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo Antje und Toni und alle anderen,
das ist doch schön, dass du zu deinem Vater fährst Toni. Ich wohne jetzt seit 8 Wochen bei meinem Vater und das klappt ganz gut. Wir beiden sind ja die Hauptleidtragenden und es hilft sich zu unterhalten, manchmal auch über Mutti. Wir haben auch schon ein paar Mal geschmunzelt und gesagt: "Wenn das jetzt Mutti sehen würde..." . Wie geht es deinem Vater denn? Hatte die OP etwas mit dem Tod deiner Mutter zu tun? Meinem Vater geht es soweit ganz gut, wenn man das so sagen kann. Aber Männer lassen sich ja auch nicht immer alles anmerken. Antje, das is ja echt total unsensibel von deiner Bekannten. Hab ich selbst auch schon erlebt, da fehlen einem die Worte. Ich habe ein ganz schlechtes Gewissen, wenn ich lese, dass du Toni jeden Tag zum Friedhof gehst. Ich war noch gar nicht da. Ich hab aber einfach nicht das Gefühl, dass ich meine Mutter da finde. Für mich ist sie mehr hier zu Hause, wo sie gelebt hat. Wart ihr schonmal wieder im KH, da wo eure Mütter gestorben sind? Ich würde gerne nochmal in das Zimmer und mich neben das Bett setzen so wie damals und meinen gedanken nachhängen. Aber das Zimmer ist bestimmt besetzt und außerdem komme ich mir komisch vor.. Falls wir nichts mehr von dir lesen, wünsche ich dir schöne Tage Toni, es ist bestimmt eine kleine Ablenkung.. Liebe Grüße Claudia |
junge Frauen und der Tod der Mutter
HAllo Toni, Tine, Caudia, Conny, Steffi und alle Anderen
Vielen, vielen Dank für Eure lieben Worte. Ich bin total gerührt, wenn ich Eure Zeilen lese. Ich könnte heulen, wie ein Schlosshund - ihr habt erst kürzlich selber diese schmerzliche Erfahrung machen müssen und habt trotzdem die Kraft hier zu schreiben und mir liebe und aufbauende Worte zu schreiben. Mami ist heute aus dem Krankenhaus entlassen worden - sie ist jetzt daheim. Ich war in den letzten 2 Tagen nur damit beschäftigt alles zu organisieren - Papi ist auch bloss rumgerannt. ER tut mir so leid... Ich bin momentan etwas ratlos, wie alles so laufen soll. Klar, die Diakonie kommt 2x am Tag - ich fahr auch jeden Tag hin. Ich kann mich halt nicht ewig halten, weil mein Kleiner dann irgendwann nervt und ja auch ins Bett muss. Ich bin heute total empty, weiss momentan nicht was ich fühlen soll, bzw. was ich Mami wünschen soll. Es kotzt mich total an, wenn ich mit einer Arzthelferin rumdiskutieren muss, warum meine ma Krankenunterlagen und Windeln braucht. Eines von beiden würde ja langen - meinte Mrs. Supergescheit... Ich war dann mal wieder, wie in der letzten Zeit so oft, etwas barsch und antwortete ihr(der Arzthelferin): "Also meine Mutter hat eine komplette Blasen- und Darmlähmung aufgrund Metastasen in der Wirbelsäule - das wünsche ich nicht meinem ärgsten Feind. Und mir macht das auch keinen Spass hier zu stehen und um solche Dinge bitten zu müssen..." (bin selber Krankenschwester und werde wohl wissen, was ich für die Pflege meiner Mami brauche) Die war ganz verdattert und hat das Rezept rausgeschrieben. So eine taube Nuss - macht sich nur wichtig! Naja - jetzt hab ich mich bei Euch mal wieder "ausgekotzt" - es ist echt so schlimm - aber Ihr kennt es ja. Als ich heute in die Gesichter der Ärzte geschaut habe, war mir alles klar. Noch eine Frage an Steffi: Ich habe von Hospiz allgemein nur Gutes gehört. Ich habe auch schon daran gedacht, wenn es daheim nicht klappt, mami in ein Hospitz zu bringen. Aber wann ist der richtige Zeitpunkt? Wie sage ich es mami? Wie hast Du das gemacht? Was ich so von einem Hospitz weiss, ist dasss man als Angehöriger jederzeit zum Patienten kann - der Patient und der angehörige wird betreut - was man ja vom Krankenhaus nicht unbedingt behaupten kann. Was hast Du /Ihr für Erfahrungen gemacht? Also, jetzt habe ich wieder so einen Roman geschrieben! Danke, dass es Euch gibt, fühlt Euch umarmt - Danke, es tut so gut. Liebe Grüsse Kerstin |
junge Frauen und der Tod der Mutter
liebe kerstin,
ich war zuerst auch nicht sehr überzeugt davon, daß meine ma in ein hospiz kommt, weil ich denke, dass ist dann entgültig und dass hat mir angst gemacht. aber jetzt im nachhinein kann ich sagen, dass es ein gut schritt war.dort wurde sie behandelt wie ein mensch . sie wurde würdevoll behandelt und sie waren alle so lieb und haben geholfen wo es nur ging, sogar als meine mutti in der nacht starb, waren sie immer ein unserer seite. mein vater hat dort geschlafen und ich auch. das hat mir garnichts ausgemacht. ich weiss wie meine mutti mich fragte , was du denn hier; und ich sagte, ich bin gekommen um bei dir zu sein. und wenn ich das jetzt hier so schreibe höre ich wieder ihre stimme wie sie diese worte sagt. mamai ich vermisse dich so, ich kann das net verstehen , dass du nie wieder zurückkommst. in liebe deine dani. seid alle lieb gedrückt und ich wünsche dir viel kraft in deinem leben, denn glaube mir die wirst du brauchen. sei immer für deine mutti da, so oft du nur kannst. Du lebst weiter in mir Ich fühle:du lebst in mir. Niemals wirst du sterben In meinem Herzen- du lebst ewiglich. Du hast mich reich beschenkt, sehe ich. Zurückgeblieben erst sehe ich Wie reich. Und noch immer wirkst du in mir, Machst mich stark und liebevoll. Je größer der Abstand Zwischen dir und mir, Desto mehr erkenne ich allmählich Was du mir mit deiner Liebe Geschenkt hast Und was du Mir noch immer schenkst. Du lebst in mir, Und zugleich lebst du Im Reich Der geistigen Welt, behütet und beschützt durch das Licht dort. Von dort aus wirkst du IN und an mir. Denn die Liebe bleibt. Sie ist eine Kraft Die nimmermehr stirbt. |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo Kerstin und Ihr anderen,
tja, das mit dem Zeitpunkt für das Hospiz ist so ein Thema, das hängt wohl in jedem Fall von anderen Faktoren ab. Bei mir war es so, dass es keine andere Möglichkeit gab, da für meine Mutter Pflege zuhause nicht in Frage gekommen wäre, ich hatte bei verschiedenen Pflegediensten angerufen und die haben alle gesagt, das könnten sie nicht leisten. Mich haben die Ärzte im Krankenhaus darauf angesprochen, dass es für meine Mutter zu diesem Zeitpunkt besser wäre. Ich würde an Deiner Stelle den Arzt fragen, ob er das schon für Sinnvoll hält. Deine Situation mit der derzeitigen Pflege Deiner Mutter scheint Dich ja auch ganz schön zu fordern, es hängt sicher auch davon ab, wie lange Du das schaffst, Dein kleiner Sohn braucht Dich ja schliesslich auch... Meine Mutter hat nicht wirklich mitbekommen, dass es sich um ein Hospiz gehandelt hat, wo sie ihre letzten Tage verbracht hat, sie wollte nichts von ihrem bevorstehenden Tod wissen und das hätte sie nur aufgeregt. Ich habe ihr gesagt, es wäre eine Art Sanatorium, damit sie besser zu Kräften käme und vielleicht doch noch bestrahlt werden könne (was ich in meinem Herzen auch die ganze Zeit gehofft hatte). Ich weiss bis heute nicht, ob das richtig war, aber es schien mir irgendwie humaner, ich hatte versucht, mit ihr darüber zu reden aber sie hat halt total abgeblockt. Wir haben auf jeden Fall eine unglaublich gute Erfahrung gemacht. Als Anekdote kann ich dazu sagen, dass meine Mutter am Abend des ersten Tages (gleichzeitig 2 Tage vor ihrem Tod) noch das Zimmer umräumen wollte, weil sie das Bett dem Fenster gegenüberstehen haben wollte. Und eine Schwester (so ne ganz nette, mit kurzem Haar und rotgefärbtem Zöpfchen) hat sich eine Stunde lang mit mir zusammen abgemüht die schweren Möbel umzustellen. Dabei haben wir uns totgelacht und meine Mutter mit. Das nach der angespannten Klinikatmosphäre zu erleben, wo man sich für jede Schmerzspritze, für die man die Pause der Schwestern unterbricht, entschuldigen muss, hat auch mir neue Kraft gegeben. Ich hatte das Gefühl, hier sind Leute, denen die Zufriedenheit meiner Mutter genauso am Herzen liegt wie mir. Auch der Moment als sie gestorben war, wurde dadurch einfacher. Die Schwestern haben mir so geholfen. Eine hat mich erst mal alleine gelassen, aber genau die Zeit, die ich brauchte, dann kam sie rein mit Kaffee und Butterbroten, sie hatte sich die Mühe gemacht, verschiedene Marmeladen draufzuschmieren und das Brot in kleine Stückchen zu schneiden - wie für ein Kind. Das klingt total albern, aber das hat mir geholfen, mich nicht so alleingelassen zu fühlen. Wenn ich mir vorstelle, sie wäre im Krankenhaus gestorben, und man hätte vielleicht noch versucht, sie wiederzubeleben und all den Quatsch... Ich glaube, die Entscheidung meine Mami in ein Hospiz zu geben, war eine der besten meines Lebens. Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen. Alles Liebe und viel Kraft!! Steffi. |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo Kerstin und alle anderen!
Kerstin, die Frage nach dem Hospiz ist wirklich schwer zu beantworten. Meine Mutter ist in einem normalen KH gestorben , allerdings haben die dort eine Palliativabteilg. . Meine Mutter war aber auf der chirurgischen Station und wir haben es nicht mal "geschafft", sie in die Palliativabteilg. zu bringen. Es wäre so furchtbar gewesen, meine Mutter zum Sterben dort hin zu schieben. Die Schwestern waren auch super nett und haben das normale Zimmer ein wenig umgestaltet:Radio, Zimmerbrunnen und eine andere Lampe, ein Bett für mich. Aber das Glück hat man nicht immer. So wie Steffi das gemacht hat, also ein bisschen zu schwindeln, finde ich auch gut. Wenn deine Mutter auch nicht wahrnehmen will, dass sie sterben muss, dann ist das eine gute Lösung, finde ich.Meine Mutter konnte sich auch nicht mit der Situation abfinden(wer kann das schon?). Bedenken musst du auch, dass in einem Hospiz oder in einem KH die medizinische Versorgung evtl. besser gewährleistet ist. Meine Mutter brauchte an ihren letzten beiden Tagen alle 2-3 Stunden mehr Morphium. ( Und bekam es auch ! )Sie hat zwar geschlafen, aber sie wurde unruhig dabei. Wie soll das zuhause funktionieren? Jede Minute mit Schmerzen ist für alle ganz furchtbar, macht die Sache noch viel schlimmer! Aber wie gesagt, unser KH hier ist da wohl vorbildlich-auch keine Wiederbelebungsmaßnahmen und wietere überflüssige OPs. Ja, du merkst schon, ich kann dir nicht wirklich sagen was du tun sollst.Aber vielleicht habe ich dir trotzdem etwas helfen können. Alles Liebe und viel Durchhaltevermögen (du schaffst das ganz bestimmt, man entwickelt in einer solchen Zeit ungeahnte Kräfte) wünscht dir Claudia |
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Hallo ihr alle,
es ist heute so ein schöner Tag und ich kann ihn nicht wirklich geniessen. Mami ist nicht mehr da, und bin einfach immer noch nicht in der Lage das zu realisieren. Immer wieder kommt aber das Bewusstsein mit voller Härte. Mein Vater vermisst sie auch so unendlich und ist einsam und ich versuche alles um ihn zu trösten. Ich tröste mich ja auch mit ihm, dass ich ihn noch habe, trotzdem fehlen mir die Gespräche mit Mami. Es gibt so Momente, wo ich sie immer angerufen habe, fast nehme ich dann den Hörer in die Hand und es fällt mir wieder ein, ich kann sie nie wieder anrufen, dann falle ich jedesmal in ein tiefes Loch. Ich hoffe so sehr, dass ihre Seele noch irgendwo bei uns ist. Sorry das war wohl kein aufmunterntes Wort, aber ich fühle mich einfach heute nicht gut. Drücke Euch alle in Gedanken Simone |
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Liebe Kerstin und auch hallo an alle anderen Lieben,
zum Thema Krankenhaus, Hospiz o.ä. wollte ich Euch schreiben, wie wir es in der Familie gehandhabt hatten. Meine Mutter hat nach 3 Wochen KH-Aufenthalt diesen sog. Klinikkoller bekommen und förmlich gebettelt, dass sie nach Hause darf. Die Ärzte haben, nachdem die Heilungschancen bei Null waren, diesem zugetstimmt. Wir, die Familie, haben sie ganz alleine gepflegt. Es kam täglich jemand für den Verband wechseln und alle 2 Tage der Hausarzt. Den Rest haben wir, mein Stiefpapa, Opi, Bruder und ich übernommen. Wir haben meiner Mum die letzten Tage und Wochen so schön als möglich gestaltet. Meine Mum hatte dann auch den Wunsch geäußert, dass, egal was passiert, sie auf keinen Fall mehr ins KH muss. Das mussten wir ihr versprechen und haben es auch gehalten. Klar, es ist für alle Menschen eine Belastung, wenn man zusehen und erleben muss, wie der liebste Mensch förmlich zerfällt. Aber seid mal ehrlich: Eure Mama hat ihr Leben lang für Euch gesorgt, Euch den Hintern geputzt als Baby's, Euch die Schuhe gebunden, Euch das Laufen und Sprechen bei gebracht. Warum soll man dann nicht auch für seine Mumi in solch einer Situation aufopfernd da sein. Dieses Füreinander da sein kann Dir, liebe Kerstin, keiner nehmen und Du wirst immer froh sein, dass Du Deiner Mama wenigstens etwas von dem zurückgeben konntest, was sie ihr ganzes Leben für Dich getan hat. Ich würde es immer und immer wieder machen. Habe meine Mami von Kopf bis Fuss gewaschen, gecremt, neu bekleidet, Betten frisch bezogen, etc. Und auch das kann mir nie jemand nehmen, denn ich konnte ihr helfen. Nicht viel, aber ich konnte ihre Situation schöner und angenehmer gestalten. Das war es mir wert. Kerstin, Kopf hoch, fühl Dich ganz doll gedrückt. Ich wünsche Euch allen alle Kraft der Welt. Eure Tine |
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Hallo Kerstin,
also bei uns war ads so: Meine Mutter ist auch im KH gestorben, sie wollte wohl aus Rücksicht auf uns nicht nachhause. Ich weiß auch nicht ob es richtig war, mache mir jetzt manchmal Vorwürfe. Aber wir haben das so akzeptiert. Nicht jede Mutter kann es vielleicht ertragen, von den eigenen Angehörigen versorgt zu werden. Überleg doch mal, wie deine Mutter wohl denkt. Alles Liebe Antje |
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Hallo Ihr Lieben,
Antje, ich muss Dir recht geben. Kerstin, Du solltest wirklich überlegen, was Deine Mami sich wohl am allermeisten wünscht und danach handeln. Meine Mum wollte auch nicht, dass wir sie pflegen und uns "schonen", da wir ja eh schon genug um die Ohren hätten. Aber sie hatte es mit uns auch, daher die Entscheidung. Am besten, Kerstin, redest Du auch mit Deinem Paps und fragst ihn, wie Deine Mama im umgekehrten Fall handeln würde. Das ist dann die richtige Entscheidung. Zu Simone: wir müssen vorhin zeitgleich geschrieben haben. Mir geht es heute wie Dir. Ich wohne 60km von Mama und auch von ihrem Grab. Nachdem ich vorhin den Eintrag geschrieben hatte, bin ich ins Auto und zu ihr gefahren. Habe mit ihr geredet wie wir es immer getan haben, nur das es durch ein Blumenmeer ist und nicht Auge zu Auge. Ich realisiere es -glaube ich- immer noch nicht so richtig. Auch diese Schwankungen Tag für Tag sind unerträglich. Ich wache seit dem Tod meiner Mum fast immer zwischen 4 und 5 Uhr morgens auf und kann nicht mehr schlafen. Sitze dann auf der Couch, blicke zum Himmel und rede mit ihr. Unter der Woche ist es tagsüber ganz okay, da ich abgelenkt bin durch die Arbeit. Kaum sitze ich jedoch im Auto denke ich nur an sie. Abends, nachts, morgens.. es ist so schlimm und tut so unendlich weh. Mama, ich liebe Dich so sehr und Du fehlst mir unendlich. Tine |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Ach Tine
Lass Dich in Gedanken drücken. Den untersten Satz spricht mir aus dem Herzen, auch mir fehlt meine Mami unendlich, ich rede auch mit ihr. Immer wieder kommt mir etwas in den Sinn, was wir nicht mehr zusammen unternehmen können und dann kommt wieder so ein bohrender Schmerz im Bauch. Es ist so unendlich traurig. Wir sind einfach noch zu jung, unsere Mütter zu verlieren (was für ein egoistischer Satz, aber so ist es mir im Moment zumute). Freue mich bald wieder von Dir zu hören. Wir haben ja wirklich fast gleichzeitig Abschied nehmen müssen (13.3. und 16.3.). In Gedanken bei Dir Simone |
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für die lieben menschen hier im forum,
ich möchte mich kurz zum thema lügen äußern, vielleicht hilft es ein bißchen. ich habe auch sehr damit zu kämpfen, dass ich meiner mum nicht immer die wahrheit gesagt habe, worauf mir ein lieber mensch mal sagte, es gibt zwei arten von lügen, einmal die schwarzen, die verletzen und einen niederträchtigen hintergrund haben und dann gibt es die weißen lügen, die schützen wollen, die erleichtern wollen, die gut gemeint sind. wir alle wollten nur das allerbeste für unsere mütter, mit diesem hintergrund sind es gute lügen. wenn nicht wir die nächtsten angehörigen diese entscheidungen treffen und wir sind die personen die unsere mütter am besten kennen, wer soll es dann tun. viel zu oft tun die ärzte einfach nur ihren job, ohne den menschen dabei zu sehen. ich glaube, dass unsere mütter wissen, warum wir gelogen haben und uns verzeihen, denn wir haben es aus liebe zu ihnen getan. eine stille umarmung für euch alle, gast |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo an alle zusammen,
eigentlich dachte ich, wenn die Sonne erstmal höher steht, dann gehts mir wieder etwas besser. Aber das war ein Trugschluss. Ich erwische mich dauernd dabei wie ich denke, dass meine Ma nun aber langsam im Garten was machen könnte. Sie war immer gar nicht zu halten, wenn das Wetter so schön wie heute war. Und jetzt? Alles verlassen und einsam. Dann war ich heute morgen in der Stadt, brauche dringend neue Klamotten. Früher bin ich nur mit Mutti gegangen und ich habe ihr so gerne Sachen gekauft. Ich hatte heute nur Gedanken an meine Ma, ob ihr dies und das gefalln würde.. .Und überall Mädchen und Frauen mit ihren Müttern(kam mit jedenfalls so vor). Manche haben sich total angemotzt und dann war ich den Tränen nah-wenn ich noch einmal mit meiner Mutter einkaufen gehen könnte.. So richtig habe ich das noch nicht realisiert, dass sie nicht wieder kommt. Es ist wie ein langer Urlaub. Komischerweise habe ich früher, vor ihrer Krankheit, gar nicht soviel mit meiner Mutter unternommen, aber jetzt habe ich das Gefühl, dass ich gar nichts mehr ohne sie machen kann. Vor allen Dingen möchte ihr dauernd etwas erzählen und sie alles Mögliche fragen, das ging früher alles so nebenbei. Es tut so unglaublich weh. Hoffentlich habt ihr einen besseren Tag liebe Grüße von Claudia |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Ich habe hier noch nicht im Thread geschrieben. Aber da ich seit ein paar Tagen zu den Hinterbliebenen gehöre. Meine Mami ist am Freitag gestorben und ich bin so traurig. Sie war erst 54. Sie hat bis zum Schluß geämpft und wollte nicht sterben. Sie hat uns nie erzählt, wie schlecht es ihr geht. Sie wollte, dass wir uns keine Sorgen machen und wollte uns schützen. Nun ist sie nicht mehr da. Ich vermisse sie so sehr. Könnt´ ich doch noch einmal mit ihr reden. Sie geht nicht mehr ans Telefon, wenn ich anrufe. Sie gibt keinen Rat mehr. Sie kann nicht mehr für mich dasein. In meinen Herzen ist sie immer bei mir, aber ich komme nicht damit klar, dass ich sie niemals mehr wiedersehe. Niemals...! Wie geht Euch das? Nächsten Freitag ist die Beerdigung. Sehr spät, wie ich finde, denn es kommt alles wieder hoch.
Sie hat nicht mehr lange leiden müssen. Es ging alles sehr schnell. Ich denke, es ist ihr noch einiges erspart geblieben. Ihr geht es dort, wo sie jetzt ist sicher besser. Ohne Schmerzen. Mama, ich vermiss Dich unheimlich. Komm zurück. Bitte. Ich weiß nicht wie ich die nächste Zeit überstehen soll. |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo Sternchen,
ich kann Dich nur zu gut verstehen - letzten Dienstag ist mein Vater mit nur 57 Jahren gestorben. Heute war die Beerdigung - nocheinmal ein sehr trauriger Tag. Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit... |
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Hallo Sternchen und Sarah!
Wie es uns geht könnt ihr hier nachlesen. Mal geht es ganz gut und dann ist wieder so ein Tag mit nur Heulen angesagt. Ich habe das Gefühl, dass die "guten" Tage schon ein bisschen mehr werden, aber seit den letzten 4 Wochen hatte ich noch keinen unbeschwerten Tag.Wenn ich mal über etwas lachen muss, dann fällt mir sofort meine Mutter ein und dann ists wieder aus. Hier zu schreiben befreit ein wenig von der Last der Gedanken, weil man weiß, dass einen so viele verstehen unde genauso fühlen. Es ist auch interessant zu sehen, wie die anderen klarkommen.Also bleibt bei uns und erzählt von euch. Eines haben bestimmt alle unsere Mütter gemeinsam, nämlich dass sie uns nicht leiden und traurig sehen möchten. Und ich glaube fest daran, dass unsere Muttis noch bei uns sind und ein Auge auf uns haben. Also seid umarmt eure Antje |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Ich glaube auch, dass meine Mutter uns von oben zusieht, aber es ist so schlimm, sie nie mehr wiederzusehen. Sie nie mehr was fragen zu können. sie geht nie mehr ans Telefon. Wenn ich doch nur einmal noch mit ihr reden könnte. Diese Endgültigkeit macht einen fertig. Wann wird das enden. Dauert es Monate, Jahre? Ich vermisse sie jetzt schon unendlich. Einfach nochmal ihre Stimme hören. Sie wollte auch nie das wir leiden. Sie selbst hat auch gelitten, wollte uns aber davor schonen. Nun ist sie einfach weg und kommt nicht mehr wieder. Vor der Beerdigung am Freitag habe ich Angst. Dann kommt all das wieder hoch, was man gerade versucht halbwegs zu verarbeiten. Vielleicht kommen irgendwann auch wieder bessere Tage.
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Hallo an alle,
vielleicht finden es viele Leute ja pervers, aber mein Vater, meine Schwester und ich haben nach dem Lungenkrebs-Tod meiner Mutter im Oktober 03 entschieden, die Stimme meiner Mutter auf dem Anrufbeantworter meiner Eltern zu lassen, hört sich zwar merkwürdig an, mich tröstet es irgendwie. Gruss Bine |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Finde ich gar nicht pervers, das mit dem Anrufbeantworter. Ich habe die Stimme meiner Muttter noch genau im Ohr, wie sie immer auf meinen AB gesprochen hat. Letztens habe ich beim Putzen ein Haar von ihr gefunden. Ich bin halb ausgerastet vor Freude! Sie hatte ja auch eine Perücke und das Haar muss schon sehr alt sein, es ist ein wahrer Schatz.
Mir kommt es im Moment so eigenartig vor, das alle die Sachen, die meine Mutter angeschafft hat und die wir ihr geschenkt haben noch da sind und uns jeden Tag angucken , uns an sie erinnern. Alles ist noch da, nur sie selbst nicht. Man kann einfach gar nichts mitnehmen wenn man stirbt. Ist ja nichts Neues, aber es war mir noch nie so bewußt. Auch kann ich jetzt den Spruch verstehen: Du siehst den Garten nicht mehr blühen... Kennt ihr diese Gefühle? liebe Grüße Antje |
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Hallo Antje,
ja, das Gefühl kenne ich sehr gut, gerade gestern bin ich an einem Geschäft vorbeigekommen und da hatten sie eine große Reklame für Balkonpflanzen im Fenster...da ist mir wieder eingefallen, wie meine Mutter letztes Jahr noch ihre Blumenkästen bepflanzt hat...es war immer eine Riesenangelegenheit, die passenden Blumen auszusuchen. Da wurde mir auch ganz anders. Was ich auch komisch finde, ist, dass Dinge, die wir zusammen gekauft haben, wie zum Beispiel ein Lippenstift, den ich benutze, oder auch ein Parfum, das sie mir geschenkt hat, sich langsam aufbrauchen. Es scheint einerseits so, als ob immer weniger Zeichen von ihr da sind, andererseits erinnert es mich an englische Grammatik, wo uns gesagt wurde, dass eine Aktion in der Vergangenheit ausgeführt wurde, in der Gegenwart aber noch Auswirkungen hat...! Man hat manchmal schon seltsame Gedankengänge, aber dafür ist dieses Forum ja auch da, oder? Liebe Grüße an alle, und eine Spezialumarmung an Sarah, Sternchen und Kerstin. |
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Hallo, ihr Lieben!
Heute ist der 31. und somit ist es jetzt genau 3 Monate her das meine Mami gestorben ist. Für sie und für euch alle hier im Forum, die unser Schicksal teilen, habe ich mal ein Gedicht: Nicht alle Schmerzen sind heilbar Nicht alle Schmerzen sind heilbar, denn manche schleichen sich tiefer und tiefer ins Herz hinein, und während Tage und Jahre verstreichen, werden sie Stein. Du sprichst und lachst, wie wenn nichts wäre, sie scheinen zerronnen wie Schaum. Doch du spürst ihre lastende Schwere bis in den Traum. Der Frühling kommt wieder mit Wärme und Helle, die Welt wird ein Blütenmeer. Aber in meinem Herzen ist eine Stelle, da blüht nichts mehr. (Ricarda Huch) In diesem Sinne...drücke ich euch alle. |
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Hallo ihr, die gerade hier schreiben und lesen!
"Nicht alle Schmerzen sind heilbar" ja :-( ich war lange nicht hier bzw. hab nur gelesen. Meine Mutti ist vor über 1 1/2 Jahren gestorben. Der Winter ist vorbei, der Frühling schickt zum 2. Mal seine wärmenden Sonnenstrahlen. "....aber in meinem Herzen ist eine Stelle....." die tut noch immer so weh. Manchmal frage ich mich, warum es so sehr weh tut, der Tod gehört zum Leben und so viele Menschen, so viele werden damit früher oder später konfrontiert, sei es als Kind, wenn das geliebte Haustier stirbt, später, wenn Oma oder Opa sterben, wenn man jemanden z. B. durch einen Unfall verliert und und und Warum liest man immer wieder von den gleichen Empfindungen, von dem großen Schmerz. Ist es außer dem frühen Tod auch der Leidensweg, den unsere Muttis,Vatis, unsere Lieben zum Schluß gehen mußten. Ist es die Sehnsucht nach ihnen.... Als ich am Wochenende zu Hause bei meinem Papa war, als wir im Garten waren, da hatte ich die Bilder der letzten Jahre plötzlich vor Augen (wie in einem Film, wenn eine Rückblende gezeigt wird) die lustigen Grillabende, Kaffeetrinken unter den Bäumen in unserer Lieblingsecke und ..... dann plötzlich, ein Lidschlag und du stehst da, blickst um dich und nur noch das Zwitschern der Vögel, keine Stimmen, kein Lachen. Ich möchte endlich zur Ruhe kommen, mit dem was Geschehen ist, leben können. Von einigen lese ich hier im Forum nichts mehr, ob das der Weg ist, die Gedanken zur Ruhe kommen lassen? Wenn das mal so einfach wäre. Liebe Grüße an EUCH ALLE ! Sandra |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Sandra,
im letzten Jahr (im Januar) starb auch meine Ma und ich habe lange Zeit danach noch hier im Forum unter dem Thread "Engel" gepostet und sehr oft auch bei Euch "mitgelesen".... Der Schmerz ist irgendwie bei allen gleich, er zerreisst einen manchmal und manchmal ist er einfach ein komisches Gefühl der Leere irgendwo da, wo vorher fröhliche Gedanken waren... Auch ich möchte endlich mal wieder so "normal" leben wie vor dem Krebs, aber ich befürchte, es geht nicht mehr... Alles ist anders, die Freunde sind teilweise nicht mehr die gleichen, und auch die eigenen Ansichten und Vorstellungen vom Leben haben sich total geändert. Manchmal merke ich, wie sehr ich mich dem Verhalten meiner Ma anpasse, einfach, weil ich stolz auf sie bin und sie immer noch sehr lieb habe... Irgendwann habe ich auch aufgehört, hier zu schreiben, weil ich mich einfach nicht mehr so ganz damit identifizieren kann oder auch will. Ich will nicht mehr "Hinterbliebene" sein, ich will mein "neues" Leben irgendwie hinkriegen und nicht immer nur an die schlimme Zeit der Erkrankung denken müssen. Nicht immer an den erbärmlichen Schmerz erinnert werden müssen. Geht`s Dir auch so? Trotzdem schaue ich hier ab und zu rein und manchmal freue ich mich darüber, daß auch andere diese Möglichkeit der Trauerarbeit nutzen und drauf losschreiben... Macht weiter so!! Liebe Grüsse an Dich, Sandra und an alle anderen hier viel, viel Kraft zum Durchhalten!! Sandra |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Sandra und die anderen,
dieser Wunsch endlich wieder "normal" zu leben ist auch bei mir sooo groß! Leider kann man sich so einen Wunsch nur erfüllen, wenn Dinge passiert sind, die wortwörtlich heilen können, ein gebrochener Arm ? Den hatte ich mal als Kind und ach, wie groß war der Schmerz damals, aber nach ein paar Monaten flitzte ich wieder rum, als wenn nie was passiert war. Einen Menschen zu verlieren, dieses Geschehnis verlangt soviel von einem ab. Es verändert alles. Es ist keine schwere Aufgabe, die man erfüllt und danach stolz der nächsten entgegensieht. Für mich ist es die kraftzehrendste Aufgabe meines bisherigen Lebens gewesen. Nichts ist mehr, wie es vorher war und leider, liebe Sandra, wenn man gerade an einem Punkt ist, wo man mal garnicht an die Momente denkt, die man da erlebt hat, plötzlich holt einen alles wieder ein. Ich hoffe einfach, daß ich immer weniger sofort "einen Kloß im Hals bekomme" oder weinen muß. Als ich vor paar Wochen im Kino war, ich weiß nicht mehr, welchen Film ich gesehen hab, da sagte jemand im Film, meine Mutter ist an Krebs gestorben, und ich saß da in meinem Kinosessel und mußte schlucken und die Tränen kullerten. Es ist halt so, es geht uns allen so oder ähnlich, diese Sehnsucht, der leere Platz am Tisch, die Erinnerungen, man muß lernen damit zu leben. Trauerarbeit, ja Sandra, das Schreiben hier gehört dazu. Manchmal denke ich, was wird wohl aus diesen vielen Briefen hier? Wird es in 5 Jahren diesen Thread noch geben ? Wenn ein Wundermittel gegen Krebs entdeckt werden würde vielleicht nicht, ich wünschte es so sehr. Ich hab schon viel davon gelesen, daß Stress eine Ursache sein kann oder Sonne bei Hautkrebs, auch falsche Ernährung. Krankheiten haben immer eine Ursache, aber für viele gibt es ein Heilmittel. Ich wünschte, meine Mutti hätte eine 2. Chance bekommen! Sie war wie sooo viele Muttis eine der liebsten Mensche, die ich kenne. Ich wünschte, ich könnte Euch, die erst vor kurzem ihre Mutti oder eine Person aus Eurer Familie verloren haben schreiben, wie der Schmerz erträglicher wird. Ich kann nur eins schreiben, denkt in jeder Minute, wo der Schmerz oder die Traurigkeit mal nicht so stark ist an Euch ! Mein, Euer Leben ist nicht unendlich und wenn wir mal Muttis sind, Omas, zurückblicken, dann möchte ich nicht oft sagen wollen "hätt ich doch". Der Frühling hat diese Woche zum 2. Mal seine warmen Strahlen geschickt. Gestern bin ich meine erste große Runde geradelt. Heute bin ich das 1. Mal dieses Jahr mit meinen Inlinern durch die Gegend gedüst. Morgen will ich........mal schauen....wieder was für mich tun, auch wenn es nur ne ganz kleine Sache ist. So hoffe ich, daß mich die Trauer nicht ganz aufknabbert. Ich wünsche Euch, die erst vor kurzem ihre Mutti verloren haben, Kraft, das alles zu überstehen. Alle anderen stillen Mitleser grüß ich ganz lieb ! Liebe Grüße an alle im Forum ! Sandra(h) |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo ihr alle zusammen
Ich habe still und heimlich seid Januar diesen Jahres im Forum Hirnmetatasen gelesen. Meine Mutti bekam voriges jahr im März die Diaknose Darmkrebs bei einer vorsorgeuntersuchung. Sie wurde Operiert und bekam danach eine chemo. Im November wurde sie als geheilt gesund geschrieben. Im Dezember bekam sie schreckliche schmerzen in der rechten Hüfte .Daraufhin bekam sie die Diaknose Metastasen in der Hüftpfanne und bestrahlung. Danach ging alles sehr schnell es kamen Metastasen in den Hirnhäuten dazu und die Ärztin sagte mir am 16.03. das sie nicht mehr lange zu leben hätte als wäre es das normalste von der Welt. Nach sehr grossen qualen ist sie am 31.03. eingeschlafen. Für mich bricht einfach eine Welt zusammen und man weiß überhaupt nicht wie man das nur überstehen soll es ist alles so schrecklich leer. Ich kann nicht denken nicht handeln die geanze Welt steht einfach nur still und es tut unentlich weh. ich weiß nicht wie das schaffen soll und habe nur einen gedanken und der ist es ist alles vorbei ich kann nie wieder mit ihr reden ,lachen,usw. |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Ich hoffe das ihr mir mal eine Antwort schreiben werdet da ich im Moment nur sehr traurig und allein bin so einen schmerz kann man nicht beschreiben und bei euch fühlt man sich verstanden und geborgen da ihr alle wisst was man in dieser Situation durchmacht.
seid im voraus ganz lieb gedrückt und gegrüßt Annett |
junge Frauen und der Tod der Mutter
liebe annett,
mit sicherheit werden dich hier menschen in ihrem kreis aufnehmen, die dich verstehen, weil sie den gleichen schmerz ertragen müssen wie du. alle guten worte kommen dir so leer vor, sie bingen dir den geliebten menschen nicht wieder, auch ich weiß noch nicht, ob jemals etwas helfen wird, denn bis jetzt ist der schmerz nicht weniger geworden, obwohl es jetzt schon 4 monate vergangen sind, als meine mum gestorben ist. für mich sind es lange 4 monate, in denen ich sie nicht sehen, sprechen, in den arm nehmen, oder mit ihr lachen konnte. ich suche mir immer wieder wege mich mitzuteilen, an manchen tagen hilft es, an anderen tagen versuche ich zu funktionieren. tja du siehst, viel kann ich dir auch nicht schreiben , ich kann dir nur sagen, dass ich deinen schmerz nur zu gut verstehen kann, es tut höllisch weh. einen rat will ich dir doch mitgeben, verstelle dich nicht, nicht für andere, weil du meinst, sie erwarten jetzt von dir, dass du stark bist, in deiner situation brauchst du nicht stark sein, mache das was geht und verbiege dich nicht um erwartungen zu erfüllen. eine ganz liebe umarmung gast |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Lieber Gast
Danke für Deine lieben Worte. Ich kann mich nicht verstellen für nichts und niemanden weil der Schmerz einfach zu gross ist und ich nur am heulen. Ich versuche einfach nur über den Tag zu kommen, etwas anderes geht im moment noch garnicht sie war so ziemlich der wichtigste mensch in meinem leben Annett |
junge Frauen und der Tod der Mutter
liebe annett,
ich kann dich wirklich nur zu gut verstehen, auch meine mum war für mich der wichtigste mensch. mein paps ist weinige jahre vor ihr gestorben, in dieser zeit waren wir ganz nah zusammen in unserem schmerz. die zeit hat nicht gereicht, um ihre tränen zu trocknen, bis sie dann krank wurde. obwohl sie sich mit ihrer ganzen kraft gegen ihre krankheit gestämmt hat, hat sie diesen unfairen kampf verloren und ich zweifeil heute daran, dass sie jemals wirklich eine chance hatte. ich war jeden tag bei ihr und konnte ihr nicht helfen, diese furchtbaren bilder ihrer krankheit verfolgen mich tag und nacht. ihr liebes gesicht, aus dem so viel verzweifelung sprach und ich konnte ihr einfach nicht helfen............. liebe annett, ich kann dir wirklich nur das gefühl geben, dass du mit deinem schmerz nicht alleine bist und dich nochmals in gedanken ganz lieb drücken gast |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Lieber Gast
Auch ich kenne diese Bilder,wenn sie in ihrem Bett lag und alles Medizinische über sich ergehen lies. Hinterher ging es ihr schlechter als zuvor ,aber sie wollte einfach überleben. Ich konnte nur jeden Tag daneben stehen und versuchen sie zu trösten. Aber ihr Leid und ihren Schmerz konnte ich ihr nicht nehmen und auch nicht lindern. Da liegt ein dir ganz lieber Mensch und kann weder essen noch trinken ,weil er alles gleich wieder erbricht und versucht trotzdem etwas runter zu bekommen weil er für dich stark sein möchte und du kannst nichts tun. Dazu kammen immer wieder meine Gedanken ob ich ihr ihren Frieden gönen soll oder lieber hoffen das es weiter geht weil ich mir nicht vorstellen konnte ohne sie auch nur einen Tag zu verbringen. Ich weiß das es egoistisch klingt aber man hat soviele Gedanken und weiß nicht ob sie richtig oder falsch sind. In 3 Wochen hat sie 20 kilo abgenommen und es war so schrecklich mit anzusehen wie meine über alles geliebte Mutti auf Raten gestorben ist ich drücke dich auch ganz lieb und danke dir für deine Worte |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Annett,
auch ich habe meine Mutter vor zwei Monaten durch Krebs verloren und weiss, wie schwer es ist, als Angehöriger damit umzugehen. Ich glaube, dass es in jedem Alter schmerzhaft ist, wenn man die Mutter verliert, egal ob sie jünger oder bereits älter ist. In manchen Stunden hilft mir der Gedanke, dass es "normal" ist, dass die Mutter vor einem selbst geht, denn der Umkehrschluss wäre, dass man vor seiner Mutter sterben müsste, und dann würde die Mutter einem in das Grab sehen müssen, was sicherlich ganz fürchterlich für jede Mutter ist. Ausserdem ist es doch so, dass jede Mutter will, dass es Ihrem Kind gut geht. Es wäre keiner Mutter recht, wenn Sie wüsste, dass ihr Kind so sehr trauert, dass es den Lebensmut verliert. Es hilft mir auch, dass ich mir sage, dass wir alle nur eine begrenzte Zeit auf Erden leben werden und nicht wissen, wann und wie wir selbst einmal sterben werden. Wer wird dann um uns weinen? Es ist einfach der biologische Ablauf, dass wir alle nicht ewig leben können. Leider bin ich auch nicht immer so gefasst und weine viel momentan. Jedoch finde ich es ganz normal, dass jeder, der so etwas durchmachen muss, die nächsten Jahre lernen muss, mit dem Verlust umzugehen, sprich, Trauerarbeit zu leisten. Ich wünsche Dir, mir, und allen anderen, die diese Trauerarbeit leisten müssen, dass wir emotional gefestigter und charakterlich gestärkt nach dieser Zeit sind. Viele liebe Grüsse |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Johanna
Danke für Deine lieben Zeilen. Es tut weh zu lesen wie viele doch dieses Schicksal durchleiden müssen. Sicher hätte meine Mum nicht gewollt das ich vor ihr gehen muss, aber im moment ist alles nur grau und dunkel und ich habe Angst das es noch schlimmer wird. Sie war so ein lieber Mensch und war immer da egal worum es ging ,und wenn es nur ihr dasein und die gabe des zuhörens war. Die gewissheit das alles nie wieder so sein kann wie davor ,nicht mit ihr reden zu können sie nicht einfach anrufen zu können wenn einem danach ist. Dann sage ich mir immer ich müsste vernünftiger sein da ich schon34 bin und selber schon Kinder habe aber der Schmerz tut einfach zu weh Sei lieb gegrüßt Annett |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo,
gestern vor zwei Jahren ist meine Mama gestorben. Wir sind katholisch und leben in Süddeutschland, und da ist es Sitte, daß an jedem Sonntag der Verstorbenen der Vorwoche gedacht wird. "Jahresgedächtnis" wird das genannt. Also es wird an die gedacht, die in den Jahren zuvor in dieser Woche gestorben sind (ich hoffe, das kapiert jemand, aber ich bin gerade so aufgeregt, daß ich es nicht besser beschreiben kann). Heute war also das Jahresgedächtnis für meine Mutter, und obwohl ich keine eifrige Kirchgängerin bin, dachte ich, ich gehe ihr zu Ehren da hin. Da traf ich auch ein paar Freundinnen von meiner Mama, die auch extra wegen ihr da hingegangen sind. Ich habe mich extra ganz hinten in die Ecke gesetzt, damit mich nur ja niemand sieht und anspricht und von wo ich schnell verschwinden kann, wenn es mir zu viel wird. Ich hatte schon die Möglichkeit in Betracht gezogen, daß ich heulen muß. Als dann aber noch vor dem Beginn des Gottesdienstes (der im übrigen ein ganz normaler Gottesdienst war, also nicht nur wegen meiner Mama)eine Freundin von ihr zu mir kam und ganz nett war und meinte, es sei aber schön, daß ich da sei, da mußte ich so dermaßen heulen, daß ich die Kirche verlassen mußte. Die Leute, die neben mir saßen, haben mir ganz bestürzt hinterhergeguckt. Mir war das so peinlich, daß die mich alle haben heulen sehen, daß ich mich nicht beherrschen konnte, daß ich es nicht schaffe, mich "normal" zu verhalten. Überhaupt, ich könnte manchmal so kotzen über das alles (sorry...). Neulich hatte ich befürchtet, schwanger zu sein, was eigentlich nicht sein konnte, aber es verlief eben nicht alles so pünktlich wie sonst, und wer weiß schon, wie so eine Pille genau funktioniert? Eine Schwangerschaft wäre im Moment gar nicht gut, denn ich stehe ganz am Anfang des Arbeitslebens und möchte auch jetzt mich erstmal um mich selbst kümmern und nicht noch um so einen Wurm. Und wer hätte mich am besten beruhigen können, von wem hätte ich mich beruhigen lassen? Nur von meiner Mutter. Und die ist weg. Da bin ich mir vielleicht allein vorgekommen! Im Moment ist außerdem noch abzuwarten, ob ich wirklich meinem Traumberuf werde nachgehen können oder ob mir der Sch...krebs auch da einen Strich durch die Rechnung macht. Ich habe Jura studiert. Kurz vor meinem ersten Staatsexamen ist meine Mutter wiederholt an Brustkrebs erkrankt. Nach elfjähriger "Krebspause" war der Schreck darüber immens. Mein Referendariat, was sich an das erste Examen anschloß, war geprägt von Angst, Mitleiden und auch schon Trauer. Ein halbes Jahr nachdem wir erfahren hatten, daß die Leber voller Metastasen ist, mußte ich mein zweites Examen schreiben, verschieben ging nicht. Und selbst wenn, auf wann? Da bin ich dann durchgefallen, was mich nicht großartig gewundert hat. Ein halbes Jahr nach ihrem Tod bin ich dann zum 2. Mal angetreten. Da hatte ich mich ziemlich damit verschätzt, was ich in dieser Situation alles zu leisten in der Lage bin. Also zum 2. Mal durchgefallen. Das letzte Jahr nun war ich wieder relativ stabil und unglaublich fleißig. Ich hab gelernt wie eine Blöde, weil ich es unbedingt schaffen wollte. Ende November 2003 waren dann die Prüfungen. Ob ich bestanden habe, erfahre ich in 2 Wochen. Die Spannung ist groß. Ich hoffe, daß ich es in relativ kurzer Vorbereitungszeit geschafft habe, meine Lücken zu schließen. Ich habe absolut keine Lust, daß mir durch den Krebs noch mehr genommen wird als eh schon. Wenn ich es jetzt nicht bestehe, kann ich mir einen anderen Job suchen, und mein Leben wird noch mal umgekrempelt. Ich habe diese Umkrempelei satt. So, nun ist es alles raus. War zwar lang, aber ich mußte mal Luft ablassen. Mia |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo Mia,
puh, das was Du schreibst, hätte auch irgendwie von mir sein können (oder wahrscheinlich auch von ganz vielen anderen, deren Leben vom krebs irgendwie durcheinander gebracht wurde). Das mit dem Normalsein, ich glaube, das können wir uns irgendwie abschreiben, denn der Krebs ist immer in unseren Köpfen und hat aus uns eben "andere" Menschen gemacht. Menschen, die miterleben mussten, wie jemand gegen diese Krankheit ankämpfte und verlor, Menschen, die wissen, wie schnell das Leben vorbei sein kann und Menschen, für die es zur Zeit einfach nur wichtig ist, den eigenen Weg durchs Leben zu finden... Ist nicht einfach, ich steck auch gerade mittendrin und Deine Probleme mit dem Studium kann ich so gut nachvollziehen. Ich hatte im vorletzten Jahr einfach das letzte Semester vor dem Diplom "hingeschmissen", um für meine Mutter da zu sein. Von den Profs war alles "bewilligt", da hatte ich Glück, also konnte ich nach Mamas Tod im letzten Januar dann auch da weitermachen, wo ich aufgehört hatte. Aber ich kann nicht mehr so lernen wie früher, mir fehlt die Konzentration und das Schlimmste ist, daß ich nicht weiss, wie es weitergehen soll, wenn ich durchs Diplom rassel... Irgendwie ist der Krebs immer noch da, die Folgen sind so präsent, daß ich manchmal denke, es wäre alles erst gestern passiert. Die Diagnose, die schrecklichen Bilder, ihr Sterben... Dabei dreht sich die Welt jetzt mehr als ein Jahr nach ihrem Tod so weiter wie vorher und alle scheinen zu verlangen, daß ich damit "klar komme". Und mich voll und ganz auf die Prüfungen konzentriere....dann kommt so ein wenig vorwurfsvoll:"Na, jetzt ist aber mal wieder Zeit, daß Du weitermachst!" Wie? Hallo? Wie kann ich denn vergessen, was passiert ist? Wie soll ich mit den Existenzängsten und Panikattacken nachts schlafen? Ich sage nicht, daß ich dadurch nicht mehr in der Lage wäre, den Abschluss zu schaffen (und den wirst Du auch schaffen!!) aber es dauert länger und es ist schwerer geworden... Wir müssen jeden Tag damit leben, daß unsere Mütter nicht mehr da sind und wir müssen auch jeden Tag mit den Folgen der Krankheit für uns leben. Alles, was mich manchmal davon abhält, völlig durchzudrehen, ist die Tatsache, daß ich genau weiss, daß ich es einfacher habe, als die Menschen, die selbst krank sind. Aber trotzdem, manchmal könnte ich schreien... Mia, ich wünsche Dir sehr, daß Du den Abschluss jetzt packst, und daß nur ein kleines Stückchen Nomralität in unser Leben zurück kommt...ist mal nötig, um auszuruhen... Liebe Grüsse, Sandra |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo Mia, hallo Sandra und alle Anderen
Bin irgendwie im ganz falschen Thread; bin keine junge Frau und meiner Mutter geht es gut, zumindest physisch. Und ich bin auch kein "Hinterbliebener". Mein Vater lebt noch, aber vermutlich nicht mehr lange. Es sieht sehr sehr schlecht aus für ihn. Kleinzelliges Lungenkarzinom... Tja, dieser scheiß Krebs verändert so manches. Irgendwie haben wir es ja schon immer gewusst, dass unsere Zeit auf dieser komischen kleinen blauen Kugel begrenzt ist. Nur verdrängen wir das alle sehr gerne; ist so einfach und bequem. Bin (ehrenamtlich) im Rettungsdienst tätig und hab schon viel gesehen. Aber es trifft natürlich immer nur die Anderen. So belügt man sich selbst und lebt ganz gut damit, bis einen das Schicksal vom Gegenteil überzeugt. Ich kann Euch sehr gut verstehen, dass Ihr Probleme habt mit dem Studium. Mein Job hat auch schon ziemlich gelitten, weil ich einfach nichts mehr auf die Reihe bekomme und ich mich nicht mehr so recht konzentrieren kann. Alles dreht sich nur noch um meinen Vater. Was kann ich noch tun für ihn, außer immer für ihn da zu sein, das Internet nach hilfreichen Informationen zu durchsuchen? Ich mache, was in meiner Macht steht; und doch ist es letztendlich so wenig und ich habe ein schlechtes Gewissen. Mir graut vor dieser Zeit und diesem Weg, den Ihr schon ein Stück weit beschritten habt. Hab` einfach in diesen Thread mal reingeschaut, um vielleicht ein kleines bisschen darauf vorbereitet zu sein, was da noch kommt. Und bei all der Scheiße, etwas Positives habe ich aus der letzten Zeit doch auch mitgenommen. Nämlich mich an ganz kleinen, scheinbar unbedeutenden Dingen zu freuen. An einem Tag ohne neue Hiobsbotschaften, an einem Sonnenstrahl, der durch eine kleine Wolkenlücke bricht, an einem Blümli, dass sich durch den Schnee gekämpft hat, an einem Lächeln im Vorübergehen... Lieb`s Grüßle Joachim |
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