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junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Simone
Habe Dir eine Mail unter Jessica_Pepels@web.de geschrieben warte auf Deine Antwort. ganz lieben gruss Annett |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo ihr,
es ist schön und sehr traurig zugleich dieses Erlebnis- den Tod der geliebten Mutter- mit jemanden zu teilen. In meinem Freundeskreis habe ich niemand, was natürlich für all meine Freunde sehr schön ist. Meine Mutter ist nun leider schon sehr lange tot, dieses Jahr werden es 11 Jahre. Ich war damals 18. Sie wurde krank als ich 9 war. Leider hat es damals eine Ärztin auf die leichte Schulter genommen, obwohl alle Anzeichen da waren. Ich bin immer noch sehr sehr traurig und kann immer noch nicht gut darüber reden. Anfangs und auch heute wurde in meiner Familie leider fast nie darüber geredet, vielleicht habe ich es deshalb noch nicht so gut verkraftet. Ich vermisse sie noch immer, sie war der wunderbarste Mensch den ich je kannte. Mami, bitte lass es dir gut gehen dort wo du bist! Ich werde dich immer lieben! Deine Tini |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Annett
Kannst Du das Mail nochmals senden, habe es nicht erhalten. Vielen Dank Grüssli Hallo an alle Mir geht es genauso, der Muttertag ist wahrlich diesesmal kein Freudentag, obwohl ich selbst Mutter bin und die Kinder sich riesig freuen, mir ihre selbstgemachten Geschenke (Kiga/Schule) überreichen zu dürfen. Ich werde mich zusammenreisen und ihnen die Freude nicht verderben, dass fände Mami auch nicht toll, denn sie ist so unheimlich stark an meinen Kindern gehangen, sie nicht aufwachsen zu sehen war am Schluss das schlimmste für sie. Ihre Worte brennen noch in meinen Ohren. Aber auch dieser Tag wird vorbei gehen. Im Moment bin ich wieder ein wahrer Verdrängungskünstler, ich lenke mich ab wo es nur geht..hilft aber auch nicht lange, dann schaue ich ihr Foto an und alles bricht zusammen. Drücke Euch alle Simone |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Simone
Kannst du mir nicht einfach mal eine Mail an meine Adresse schicken bei mir klappt es irgendwie nicht, keine Ahnung was los ist. Zum Thema Muttertag sind meine empfindungen die selben, aber wegen der Kids muss man wenigstens so tun . Geht es Dir mit den Fotos ebenso ich muss sie mir fast jeden Tag ansehen auch wen es noch so schmerzt? Auf bald Annett |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Annett, doch klar muss ich die Fotos auch immer anschauen, aber es erscheint mir häufig so unrealistisch, sie war ja mein Leben lang immer da, dass dies plötzlich nicht mehr so ist, lässt irgendwie mein Bewusstsein nicht zu (vielleicht noch nicht). Es ist irgendwie eigenartig. Habe heute zusammen mit den Kindern ihr Grab frisch gemacht, alte Blüten abgeschnitten und neue Töpfe gekauft (noch Gestecke, dürfen noch nicht bepflanzen, da es nochmals aufgeschüttet wird). So habe ich dann wenigstens das Gefühl ich kann was für sie tun und die Kinder behalten auch den Bezug zu ihr, wenn sie was für's Grossmami tun. Jede Woche stelle ich ihr auch einen frischen Blumenstrauss auf's Grab, irgendwie hilft mir das, gibt mir eine Regelmässigkeit. Das sind halt so Rettunsanker.
Werde Dir ein Mail senden. Grüssli Simone |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo an alle, die trauern,
ich heiße Monique, bin gerade 30 geworden und habe meine Mama letztes Jahr am 8. Mai verloren. Sie war damals 47 Jahre alt. Meine Mama war keine Krebspatientin, aber die Erfahrungen in diesem Forum sind so ansprechend und ich habe mich zum ersten Mal so verstanden und zugehörig gefühlt, dass ich auch von mir erzählen wollte. Meine Mama ist im vergangenen Jahr beim Busunglück in Siófok in Ungarn ums Leben gekommen. Der Unfall ging damals groß durch die Presse, weil dabei 33 Menschen starben. Wir telefonierten noch am Tag vor ihrer Reise miteinander. Sie freute sich so darauf und ich sagte ihr noch, sie solle sich alles gut anschauen, damit sie mir nach der Reise, am Muttertag, alles genau erzählen könne. Den Muttertag verbrachten wir auch zusammen, allerdings in Ungarn und ich pflückte ihr einen Wildblumenstrauß von der Wiese vor der Leichenhalle. Es war so schrecklich, als ich damals im Radio von diesem Unfall hörte. Obwohl ich noch gar nicht mit Sicherheit wusste, dass meine Mama in diesem Bus gesessen hat, habe ich es irgendwie gespürt. Ich hatte noch nie in meinem Leben so eine Panik in mir, konnte nicht mehr atmen, nicht mehr denken, war wie betäubt, als wäre ich gar nicht mehr ich. Ich war immer so stolz auf meine junge Mama. Sie war so fröhlich, so voller Tatendrang. Sie war für mich wie eine Seelenverwandte. Deshalb fühle ich mich so einsam, auch wenn ich einen lieben Partner, Freunde und Verwandte an meiner Seite habe. Ich bin ein Einzelkind und meine Mutter hatte sich vor sechs Jahren von meinem Vater scheiden lassen. Zu meinem Vater habe ich regelmäßig Kontakt und ich habe ihn auch gern, aber zu ihm habe ich nie das innige vertraute Gefühl wie zu meiner Mutter gehabt. Ihr war ich immer so nah, auch wenn wir uns seit meinem Auszug vor sieben Jahren nur noch alle paar Wochen getroffen haben. Wenn wir uns sahen, war es aber ganz intensiv. Sie war für mich Mutter, Vater, Schwester und Freundin in einer Person. Deshalb empfinde ich es, als wären mir durch ihren Tod gleich vier Personen aufeinmal genommen worden. Ich vermisse sie so sehr. Nun habe ich im letzten Jahr versucht mein Leben weiterzuleben und habe viele der Erfahrungen gemacht, von denen auch die anderen hier im Forum berichtet haben: Zuerst konnte auch ich diesen Verlust noch gar nicht begreifen, musste zwar oft weinen, war aber generell sehr gefasst. Ich war so erstaunt über mich selbst. Ich hätte niemals gedacht, dass ich mich so verhalten würde, dass ich so stark sein konnte, weil ich sehr emotional bin und nah am Wasser gebaut habe. Anfangs überkam mich eine riesengroße Woge der Liebe zu meiner Mama, die die Trauer überschattete und ich konnte mit diesem Gefühl gut leben und war irgendwie glücklich, obwohl sie tot war. Das war so komisch. Hat das auch schon jemand so empfunden? Doch dann kamen die Momente von tiefer Traurigkeit, manchmal wie aus dem Nichts. Da hörte ich ein tolles Lied im Radio, sang lauthals mit, freute mich und in den nächsten Sekunden fing ich an zu weinen und war von Trauer und Schmerz überwältigt. Mit einigen wenigen Freunden ist der Kontakt noch enger geworden, sie fragen mich auch heute noch, nach einem Jahr, wie ich mich fühle. Andere haben sich abgewendet, vielleicht auch, weil ich mich verändert habe. Ich bin sehr viel ernster geworden. Manchmal habe ich das Gefühl, ich passe nicht mehr in diese Welt. Menschen nerven mich, wegen ihrer Nörgelei über ihre Frisur, über das Wetter, über die Benzinpreise oder wegen ein paar Pfund zu viel auf den Hüften. Ich bin immer noch sehr dünnhäutig und funktioniere nicht so gut wie vorher. Das macht mir Angst, weil ich früher immer sehr gut organisiert war und viel geschafft habe. Ich bin so traurig und eifersüchtig, wenn ich Großmütter mit ihren Enkelkindern sehe. Ich habe noch keine Kinder, habe es mir aber immer so schön vorgestellt, wenn meine Mama mal mit meinen Kindern im Gras tollen oder im Wald spazieren gehen würde. Heute am Muttertag und gestern am 1. Todestag meiner Mama geht und ging es mir sehr schlecht. Aber ich merke, dass ich gerne lebe und dann habe ich die Kraft, mein Leben so gut es geht weiter zu leben, damit meine Mama stolz auf mich sein könnte! Ich lebe im Raum Bielefeld und bin oft im Raum Diepholz bei meinen Verwandten. Vielleicht möchte sich ja mal jemand mit mir treffen und mit mir sprechen? Ich würde mich freuen. Seid herzlich gegrüßt ... Monique |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo Silke,
ups, jetzt bin ich aber platt. Hatte Dir noch am gleichen Abend geschrieben, als Du mir Deine email-Adresse gabst. Werde heute abend die email noch mal raussuchen und versenden. Hoffe es klappt dann. Lg Heike |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo Silke,
ups, jetzt bin ich aber platt. Hatte Dir noch am gleichen Abend geschrieben, als Du mir Deine email-Adresse gabst. Werde heute abend die email noch mal raussuchen und versenden. Hoffe es klappt dann. Lg Heike |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo Silke,
habe soeben die Mail vom 28.4. nochmals an Dich gesendet. Wenn Du sie bis morgen abend nicht hast, dann melde Dich kurz. LG Heike |
junge Frauen und der Tod der Mutter
liebe heike,
bin gerade erst heim gekommen, deshalb nur kurz die bestätigung, dass deine mail da ist und ich habe mich wirklich sehr gefreut. morgen nehme ich mir richtig zeit dir zu antworten. vielen dank schon mal und liebe grüße silke |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Simone
Hast du meine Antwort bekommen? Ich hoffe es geht dir heute besser. Liebe Grüsse Annett |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Simone
Warum antwortest du mir nicht? Ich warte doch wie wahnsinnig auf Deine Antwort. Lg Annett |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Der dritte Monat...
es ging mir eine zeitlang relativ okay. doch jetzt bricht es immer unkontrollierter über mich. Ich habe momentan solche stimmungsschwankungen. Und wenn ich dann wieder so ein Tief habe, dann ist das so dermaßen schlimm, dass ich nichts mehr sehen oder hören möchte. Ich ertrage dann keine guten Freunde oder so um mich herum. Es ist so schrecklich. Dieses Gefühl der Leere und des Verlustes. Neulich war ich bei Freunden. Und obwohl soviele Menschen um mich herum waren, habe ich mich so einsam und leer wie nie in meinem Leben gefühlt. Ich lag bis drei uhr morgens im bett (habe bei der freundin übernachtet) und musste meine Tränen unterdrücken. Ich hatte richtig einen Klos im Hals. Es gibt Tage da wiess ich nicht mehr weiter. Und dann Tage, wo es einigermaßen geht. Ist es bei euch auch so...oder bewege ich mich auf eine echte Depression (die Krankheit) zu... es ist schrecklich ermüdend... Ich vermisse sie so sehr und fühle mich so schrecklich alleine und dabei fühle ich mich auch noch schrecklicher, weil ich das gefuehl habe, mich ständig selbst zu bemitleiden. Ein Teufelskreis... ich hoffe ich nerv euch nicht mit meinen Trauer tiraden... =*( |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Trauernden,
nachdem ich es gerade versäumt hatte, eingangs eine Begrüßung vorab zu senden, weil ich gleich losgelegt habe…tue ich das JETZT. Ich habe mir nun die Seiten durchgelesen. Als meine Mutter am 15.02 von uns gegangen ist, habe ich dieses Forum gefunden und gleich geschrieben. Einfach geschrieben, um es erst einmal überhaupt zu begreifen, was da passiert ist. Und es war okay. Das Gefühl das ich hatte war ein Gefühl von „los lassen - können“. Hätte ich gedacht… Und ich hatte dann eine zeitlang ganz aufgehört in diesem Forum zu lesen, weil es mir relativ okay ging. Komischerweise… Dazu muss ich sagen, dass ich die ganze Zeit von Dankbarkeit erfüllt war. Dankbar, weil ich so eine wunderbare Frau um mich hatte. Die ganzen Jahre lang. 23 Jahre lang war sie der eine Mensch, der immer für mich da war. Ungeachtet dessen, wie ich war. Hatte mich mit Fehlern geliebt und mich immer angenommen. Jetzt aber erfasst die Trauer mich unkontrolliert und zwingt mich förmlich und geradezu in die Knie. Ich kapsle mich von Freunden ab, und ertrage Menschen nicht, die in ihrem Leben so wunderbar klar kommen und mir euphorisch von ihrem Glück berichten. Ist das nicht ekelig (von mir)? Ich komme mir dabei so schrecklich vor, dass ich so neidisch auf die blicke, denen ich doch eigentlich alles Glück der Welt gönne *heul* Ich fühle mich schrecklich einsam mancher Tage und so unverstanden, dass ich nicht weiß, was ich tun soll. Ich kann mich so gut in den Worten von MONIQUE wieder finden. Auch ich bin sehr viel ernster geworden und ertrage es einfach nicht, wenn Menschen sich mit lapidaren Problemen herum schlagen. Und das macht mich fertig, weil mein rationaler Teil sagt, dass jedes Problem relativ ist, und kleine Probleme für andere groß sind. Was zur Folge hat, dass ich mich noch mehr abkapsle, weil ich mich so „komisch“ fühle. So „anders“. Ich habe Angst. Angst davor, dass ich mein eigentlich sonst so sonniges Gemüt verliere und ich nur noch in Selbstmitleid baden werde. Gott, es tut sooooooooooooo unendlich weh!!! Wie kann man je diesen Schmerz verwinden. Wie…wie….wie.. Heute ist es so unendlich schlimm. Ich könnte den ganzen Tag nur weinen. Ich sehne mich so sehr nach einem Menschen, ( nach IHR) der mich versteht und der mir zuhört. Und dieses Forum hilft mir in diesem Augenblick sehr. Ich kann es immer noch in einigen Augenblicken NICHT glauben. |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo ihr Lieben,
liebe Sara, mir geht es auch so wie dir-meine Ma ist auch im Februar verstorben und im Moment geht es mir gar nicht gut. zwischenteitlich war es schon viel besser mit mir und meiner Stimmung. Es gibt aber auch tage an denen ich das Gefühl habe, dass ich mit dem Verlust fast leichter leben kann als mit dem Leid, mit diesem Elend jeden Tag. In den letzten Tagen habe ich um ihre Erlösung gebetet, ich konnte es nicht mehr ansehen, nicht mehr ertragen sie leiden zu sehen. Die guten Zeiten sind schon so weit weg....und wenn ich dran denke muss ich nur weinen. Wir müssen aber weitermachen für uns und unsere Mütter, sie hätten es so gewollt. Also,Ohren steif halten(hat meine Mutti immer gesagt). Claudia |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo Monique!
Bin heute so am 'Rumstöbern hier im Forum, ansonsten schreibe ich im Thread "Mein Papa, ein tapferer Mensch". Habe gemerkt, dass Dich noch keiner direkt angesprochen/angeschrieben hat, darum mal eine kleine Reaktion. Ich habe zwar nicht meine Mama verloren, sondern meinen Papa. Aber ich denke, dass es keine Rolle spielt, wer von den Eltern geht; es ist gleich schwer und immer zu früh. Papa war schon 88 Jahre, aber er fehlt uns trotzdem unendlich. Wohne im nördlichen Landkreis Diepholz. Vielleicht kann man mal Kontakt aufnehmen. Hoffe, dass Du hier noch mal 'reinschaust. Sende Dir ganz liebe Grüße, Ulrike |
junge Frauen und der Tod der Mutter
halloe ohr Lieben,
ja ich wollte monique auch einmal sagen, dass ich des öfteren an sie denke. Wenn man abrupt einen lieben Menschen aus dem Leben gerissen bekommt. Wie tragisch das Leben an sich, immer wieder spielt. Ich habe auch das Gefühl, ich passe nicht in diese Welt. Ein seltsames Gefühl. Als ob ich tief verwundet bin. Ich wünschte an dem Spruch "Zeit heilt alle Wunden" wäre auch hier etwas dran. Natürlich weiß ich, dass der Schmerz nicht mehr ganz so tiefgreifend wirken wird... jedoch..., weiss nicht....bleibt da doch ein Funken Mißtrauen in das Leben an sich... |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Ulrike und Sara,
wie schön, dass ihr euch gemeldet habt! Das hat mich sehr gefreut! Und hallo an alle anderen! Als ich vor einigen Wochen so auf den Forumseiten gestöbert habe, wusste ich erst gar nicht so genau, ob ich hier hinein schreiben sollte, oder sogar "durfte", weil ihr durch den Krebs Erfahrungen gemacht habt, die ich gar nicht teilen kann. Dadurch, dass eure lieben Angehörigen am Krebs gestorben sind, habt ihr schon vor deren Tod so viel durchmachen müssen. Ihr hattet zwar Zeit, euch von euren Lieben zu verabschieden, sie bewusst zu umarmen und zu sagen, dass ihr sie so unendlich lieb habt - was ich tröstend finde - aber ihr tragt auch diese ganzen schmerzvollen Erinnerungen und Bilder von der Krankheit in euch. Der Tod meiner Mama kam bei mir dagegen so plötzlich und unvorbereitet. Ich konnte mich nicht mehr von ihr verabschieden. Das macht mich so traurig. Was mich etwas tröstet ist, dass sie ganz gesund, glücklich und vergnügt war, als sie starb. Aber was uns alle verbindet ist, dass wir jemanden verloren haben, den wir sehr sehr lieb hatten. Es tut mir so gut, mich mit Menschen auszutauschen, die auch eine ganz wichtige und verbundene Person verloren haben. Erst jetzt - ein Jahr nach dem Tod meiner Mutter - habe ich das ganz starke Bedürfnis mit Gleichgesinnten zu sprechen. Wahrscheinlich aus dem Grund, weil mein Umfeld meint, dass es mir jetzt allmählich besser gehen müsste! Dabei vermisse ich meine Mama von Monat zu Monat stärker. Ulrike, du hast Recht, wahrscheinlich ist es egal, wer von den Eltern stirbt, wenn man zu beiden eine tiefe Bindung hatte. Ich kann nur für mich feststellen, dass ich für meinen Vater keine so tiefe Liebe empfinde, wie zu meiner Mutter. Mein Vater war schon immer eher der Junggesellentyp, sehr selbstbezogen, der gar keine richtige Lust auf Familienleben hatte. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie ich mich fühlen würde, wenn er gestorben wäre. Diesen "... Funken Mißtrauen in das Leben ...", wie Sara beschrieben hat, habe ich jetzt auch ganz stark. Ich habe große Angst, dass ganz schnell schon wieder etwas passieren könnte. Am Anfang des Jahres war ich einigermaßen zuversichtlich, was die Zukunft betrifft, doch dann verunglückte mein Cousin nichteinmal 11 Monate nach dem Tod meiner Mama ebenfalls bei einem Verkehrsunfall. Ich dachte nur, warum passiert schon wieder etwas in meiner Familie? Meine Tante tut mir so Leid. Sie war schon so verwundet durch den Tod ihrer Schwester (meiner Mama), wir haben so oft zusammen gesessen und getrauert und auch gelacht. Und jetzt ist ihr ein zweiter ganz wichtiger Mensch genommen worden. Es ist so komisch im Moment! Denn jetzt bin ich ganz stark für sie und rücke meine Trauer etwas in den Hintergrund. Ich glaube auch deshalb habe ich angefangen hier hinein zu schreiben, weil meine wichtigste Ansprechpartnerin - meine Tante - zu voll ist mit ihrer Trauer um ihren Sohn. So, das musste ich mir ersteinmal von der Seele schreiben. Würde mich freuen, wieder von euch oder von jemand anderem zu hören. Herzliche Grüße Monique |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo
Ich habe hier schon öfters geschrieben - aber jetzt gehöre ich "endlich" auch hier hin.... meine mami ist heute morgen an den Folgen eines met. mamma.-ca gestorben.... ich bin total neben der Rolle - ich weiss, dass ich immer für sie da war - aber jetzt ist es endgültig - sie war meine und ist meine beste Freundin - und wird es auch immer bleiben - wie schaffe ich das nur? Ich hoffe so sehr, dass es ihr jetzt besser geht und wir uns eines Tages wiedersehen.... Mami - ich liebe Dich Mama Du warst immer so stark - ich bin stolz auf Dich und Du wirst mir fehlen Wie schaffen wir das? Ich liebe Dich Deine Kerstin |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Kerstin!
Es tut mir unentlich leid für Dich. Es gibt im Moment so gar keinen trost, das weiß ich leider aus eigener erfahrung . Meine Mami ist am 31.03. diesen Jahres an den folgen von Darmkrebs mit anschließenden Tumorzellen in den Hirnhäuten gestorben. Ich wünsche dir für die nächste Zeit ganz viel Kraft. Rede viel darüber das hilft wirklich. Sei ganz fest umarmt Annett |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo Annett!
Vielen Dank für Deine lieben Worte. Ich bin ganz wirr im Kopf - es ist so schlimm.... Kerstin |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Kerstin!
Ich glaube Dir das es ganz schlimm ist da es auch nach 11 Wochen noch nicht anders ist und man es erst richtig begreifen kann was da passiert ist wenn ein bisschen Zeit vergangen ist. Ich wünsche Dir das Du das alles gut überstehst, es wird nicht einfach aber Du wirst es schaffen.Wir alle sind sicher oft an dem Punkt an dem wir denken es geht nicht mehr. Bis bald Annett |
junge Frauen und der Tod der Mutter
liebe kertsin meine mam ist am 25.02.04 verstorben und sie fehlt mir immer noch, aber ich hätte nie geglaubt , dass ich es mal schaffe in so kurzer zeit davon wegzukommen. ok manchmal gibt es tage an denen ich auch nicht mehr weiter weis. aber glaub mir das schaffst du auch. denn ich war auch depressiv und wollte mich umbringen, aber der psychologe hat mir sehr dabei geholfen. meine ma fehlt mir ganz doll únd ich rede ständig mit ihr.
so lass dich feste drücken, ich wünsch dir alles liebe der welt. daniela |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo alle! Vor sechs Wochen gab mir eine Freundin den Tip, diese Seite zu besuchen, um mich über Krebs zu informieren. Ein paar Tage vorher waren bei meiner Mutter Metastasen in der Wirbelsäule diagnostiziert worden. Ich hatte in den letzten Wochen aber nicht den Nerv, mich hier zu informieren oder auszutauschen, da sich die Ereignisse im Krankenhaus überschlugen. Morgen früh um viertel nach sechs ist meine Mutter drei Wochen tot. Und jetzt interessiert es mich nicht mehr, dass bei Metastasen in der Wirbelsäule, der Lunge, im Kopf, in der Leber, im Becken und am Steissbein kein Primärtumor gefunden wurde. Neben der tiefen Trauer empfinde ich unendlichen Stolz auf meine Mutter, die mir -in der kurzen Zeit von drei Wochen zwischen der ersten Diagnose und ihrem Tod- die Kraft gegeben hat, ihr beizustehen.
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junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo ihr alle...Meine Mama ist morgen um 9.35h vor 3 Wochen verstorben.Nichts ist mehr so wie es mal war...sie fehlt.M3
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junge Frauen und der Tod der Mutter
mensch mama ich wünschte du wärst hier du fehlst mir immer noch so. deine kleine tochter
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junge Frauen und der Tod der Mutter
meine mama ist am 14.07.04 um kurz vor elf eingeschlafen. ich hab am 09.07 erst erfahren das sie es nicht schaffen wird. ich kann das alles noch nicht fassen und verarbeiten. dienstag ist ihre beerdigung. wir dürfen das lied von rem-everybody hurts, spielen. diesmal wurde es uns erlaubt. als meine tante vor 10 jahren gestorben ist, wollten wir das ave maria spielen (welches sie sich gewünscht hat) und uns wurde es verwehrt. doch diesmal hat mein vater sich durchgesetzt. denn meine mum hat immer wieder wenn der film "when a man loves a women" kam worin dieses lied vorkommt gesagt das sie dies auf ihrer beerdigung hören will, das hat mein vater ihr versprochen, und es tut mir gut zu wissen das sie ihren wunsch erfüllt bekommt.
ganz viel kraft schick ich euch allen!! melli |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Melli,ich werde morgen ganz fest an Dich denken,ich schicke Dir einen riesen Eimer Kraft,das Lied von REM ist wunderschön.Ich denke an Dich,meine Mama ist schon fast 7 Wochen nicht mehr bei uns.:-(Wie alle hier habe ich nur einen Wunsch........Lieben Gruss mechthild3
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junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo ihr beide!
Erst mal möchte ich Dir liebe Melli sagen das es mir sehr leid für Dich tut. Ich denke das sagen zu können den wir durchleben alle den selben Schmerz. Meine Mama ist am31.07 genau 4 Monate nicht mehr bei uns und ich kann nicht sagen das es mit der Zeit leichter geworden ist. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, Dir liebe Mechthild3 natürlich auch ich glaube wir können sie alle brauchen. Meine Tochter wird am31.07. auch noch 18 und wir haben kein verlangen das zu feiern , obwohl die Mutti das so nicht gewollt hätte. So nun hab ich wieder mal genug gejammert. Seid ganz lieb gegrüsst Annett |
junge Frauen und der Tod der Mutter
liebe melli,
ich glaube es gibt wenige worte die einen in diesen schweren stunden trösten. aber zu lesen, dass wir mit dir mitfühlen, weil wir gleiches erleben mußten, wenn auch jeder auf eine etwas andere weise, wird dir bestimmt ein kleiner trost sein. dir und deiner familie mein herzliches beileid. als ich damals hier schrieb, meine mutti ist am 31.7.02 eingeschlafen, half es mir, zu erkennen, daß ich nicht allein mit meinem schmerz leben muß. ich habe zwar immer wieder gemerkt, daß nur die zeit den schmerz lindern wird, aber diesen abschnitt nicht allein zu gehen sondern hier immer jemanden zu haben, dem ich schreiben konnte tat mir gut. in knapp 2 wochen ist der 2. todestag meiner mutti und ich frage mich wo die zeit geblieben ist. keine minute die ich in trauer verbracht habe, bereue ich, jedoch stimmt es mich traurig, daß ich auch jetzt meine lebensfreude noch immer nicht ganz wiedergefunden habe. es ist normal, daß weiß ich. zumal ich am letzten wochenende im fernsehen bei BRIGITTE LÄMMLE (auf südwest, kennt vielleicht jemand von euch) eine junge frau gehört hab, sie hatte da angerufen, und das gefühl beschrieben, daß mit ihrer mutter auch ein stück lebensfreude mit begraben wurde. den rat, den ihr brigitte lämmle gegeben hat will ich vielleicht auch befolgen, am grab stehen, symbolisch die hände aufhalten und sagen " mami, wirf mir doch meine lebensfreude zurück in meine arme, ich brauch sie zum leben". ich brauch sie wirklich so sehr, ich möchte das gefühl zurückhaben, mich über jeden sonnenstrahl zu freuen und nicht graue tage zu lieben, weil sie mein inneres wiederspiegeln. ich wünsche euch allen viel, viel kraft ! denn ohne sie ist es schwer, den alltag zu bewältigen, die vielen dinge, die mit unseren muttis doch so einfach waren, weil sie immer mit rat und tat zu seite standen. liebe grüße an euch alle hier ! sandra |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo an alle
Das Erstellen einer Homepage hat schon vielen trauernden Eltern geholfen, den Schmerz über ihre verstorbeben Kinder zu verarbeiten. http://www.annes-dreamworld.de/mama.htm Anne hat den Spiess umgedreht und für ihre Mama, die im Alter von 36 Jahren an Gebärmutterkrebs starb, eine Gedenkseite errichtet. Auch das kann ein Weg sein... Liebe Grüsse Ladina |
AW: junge Frauen und der Tod der Mutter
ich würde gerne versuchen, ob man diesen thread wieder aufleben lassen kann. ich denke, an sich ist er eine wirklich gute idee. vielleicht ist ja noch jemand anderes dieser meinung? wir werden sehen ...
meine mutter ist am 12.12.2006 gestorben. wir wussten nur ca. 3-4 monate überhaupt, dass sie krebs hat. es ging so schnell. du denkst dir nur, das kann doch nicht sein. nicht meine mama ... als sie gestorben ist war sie allein. ihr mann (mein stiefvater) und ich konnten es nicht mehr schaffen. das krankenhaus hat mich um 14.50 uhr ca. angerufen und um 15 uhr ist sie (lt. totenschein) gestorben. klar ist es sicher so, dass sie jetzt keine schmerzen hat. das glaube ich gerne. aber sie war erst 49 jahre alt. sie hatte noch so viel vor. und sie wollte auch noch nicht gehen. und ich bin 27 jahre. ich hätte meine mutter noch gebraucht. sie fehlt mir. wir standen uns sehr nahe. ich bin sehr froh, dass ich die monate nach ihrer diagnose intensiv mit ihr verbracht habe. wobei ich jetzt im nachhinein das gefühl habe, wichtige dinge sind da nicht besprochen worden. aber immerhin waren wir zusammen. mir ging es dann auch so, wie es einige andere am anfang dieses threads schreiben ... ich war wie erstarrt. klar, ich hab ab und an geweint. aber nicht sehr viel. ich bin wie eingefroren. und - natürlich geht jeder anders damit um. aber auch ich habe mir und mache mir noch manchmal vorwürfe. das war meine mutter. der für mich wichtigste mensch auf dieser welt. und ich lebe einfach so weiter? klar, meine mama hätte das so erwartet. muss auch einige aufgaben von ihr übernehmen. aber trotzdem ... bald wäre ihr 50 geburtstag. ach je, wenn sie doch noch leben würde :( ich hab sie so lieb. allerdings habe ich immer noch das gefühl, sie ist nicht weg. jedenfalls nicht für immer. ich hab so das gefühl, als wäre sie auf kur ... und kommt irgendwann wieder. und dann kann ich ihr alles berichten. und muss auch "rechenschaft" für meine taten ablegen, etc. vom kopf her weiß ich, dass sie nie wieder kommt ... aber gefühlsmäßig nicht ... so, vielleicht hat ja jemand lust, etwas dazu zu berichten ... wenn nicht, ist es auch nicht schlimm ... wir werden sehen |
AW: junge Frauen und der Tod der Mutter
hi vanitas,
erstmal mein herzliches beileid. der verlust der mutter ist schlimm, ich musste es selbst erleben, und ich bin erst 19 jahre alt. am 2.9. 2006 ist meine mutter gestorben, sie hatte leberkrebs mit metastasen in den knochen. wir haben die diagnose 9 monate vor ihrem tod bekommen, keine lange zeit, um sich mit dem unausweichlichen tod eines menschen abzufinden. bei mir war es wie bei dir, ich habe mich in der zeit ihrer krankheit intensiver als früher mit ihr beschäftigt, wir sind zusammengewachsen. während sie ihre zeit genutzt hat, sich langsam von allem loszulösen, habe ich mich in diesen 9 monaten intensivst an sie geklammert, habe jeden tag mit ihr verbracht, ihr frühstück ins krankenhaus gebracht, stundenlang an ihrem bett gesessen. das war richtig so, das spüre ich jetzt - es ist nichts zwischen uns offen geblieben. obwohl wir wussten, dass sie sterben muss, war ihr tod wie ein schock für mich. ich bin mit meinem bruder ins hospitz gefahren, um mich ein letztes mal von ihr zu verabschieden - ein wunder, dass ich nicht gegen einen baum gefahren bin. die wochen danach war ich auch wie in einer starre, ab und zu kommt diese starre auch zurück. wenn ich lange strecken mit dem auto (ihrem auto) alleine fahre, fange ich regelmäßig an zu weinen, zu schreien, zu betteln, zu flehen an. ich weiß nicht, wann dieses grausame gefühl schwächer wird, aber ich habe gelernt, nach vorne zu schauen. schäm dich nicht dafür, zu leben, während eine mum sterben musste. das leben ist unfair, dass wissen wir alle, aber DU lebst, mach das beste draus. wenn du das gefühl hast, deiner mutter gegenüber nicht fair zu sein, sieh es mal so: deine mutter hat dich zur welt gebracht, du bist ihr "projekt". und wer möchte nicht, dass etwas von ihm geschaffenes erfolgreich ist? ich finde den satz "sie hätte es so gewollt" etwas abgedroschen, aber es ist etwas wahres dran. indem du dich jetzt langsam wieder auf das leben einlässt, arbeitest du an "ihrem werk" weiter, du führst das fort, was sie begonnen hat. ich denke, nach dem tod passiert jedem das, was er glaubt. glaubst du an das "nichts" danach, gibt es auch nichts. wenn du aber daran glaubst, dass du deine mutter wiedersehen wirst, wird das auch so passieren. also genieße dein leben jetzt, soweit es geht, arbeite weiter an dem, was sie geschaffen hat, und irgendwann in langer zeit wirst du ihr zeigen, was du vollendet hast. ich habe lange gebraucht, um das zu realisieren, und ich hoffe, dieser gedankengang hilft dir so sehr, wie er mir geholfen hat. alles liebe, anni |
AW: junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo,
ich bin zwar nicht mehr soo jung (30), aber ich möchte meine Geschichte trotzdem in diesem Thread erzählen, weil es rausmuss.. Meine Mama hat am 21. November 2006 die Diagnose Darmkrebs erhalten, von Metastasen war anfangs nicht die Rede. Es gab gleich einen OP-Termin und Mama hatte zwar Angst, aber auch viel Zuversicht und hat gesagt, sie macht dann zu Weihnachten ne Flasche Sekt auf, wenn alles vorbei ist. Leider kam alles ganz anders, im Dezember wurden schon Metastasen auf der Leber entdeckt, dann erst mal Chemo und Bestrahlung. Der Tumor im Darm ist davon auch anscheinend komplett weggegangen. Aber die Lebermetastasen sind munter weitergewachsen. Sie haben sich von gar nichts beeindrucken lassen. Nachdem dann der 2. OP-Termin für die Leber, der für den 1. März angesetzt war, abgesagt wurde, war zumindest mir klar, dass es eigentlich aussichtslos ist. Trotzdem klammert man, wie ihr ja sicher alle wisst, zumindest unbewusst daran, dass ein Wunder auf Erden geschieht. Es ging im Gegenteil so rapide bergab, dass sogar die Ärzte etwas überfahren waren.. sie bekam so vor drei Wochen ne Gelbsucht, musste vor anderthalb Wochen mit starken Schmerzen in die Klinik und kam auch nicht wieder nach Hause. Mein Vater hatte schon alles vorbereitet, damit wir sie zu Hause pflegen können, aber der Krebs hat uns ein letztes Mal rechts überholt. Gestern Nachmittag ist Mama von dieser Welt gegangen - mein einziger Trost ist, dass sie wohl keine Schmerzen mehr hatte und wir alle bei ihr waren: Mein Vater, meine Brüder und sogar meine Oma (Mama's Mama), die vorgestern 90 Jahre alt geworden ist und sich fragt, warum sie eigentlich noch auf der Welt ist und das noch miterleben muss. Mama ist 63 Jahre alt geworden. Sie hat nur für ihre Familie gelebt und ich bin ihr unendlich dankbar für alles, was sie für uns alle getan hat. Ich hätte mir so gewünscht, dass sie im September noch bei unserer Hochzeit dabei sein kann. Zum Abschied hab ich ihr gestern Mittag, als sie noch auf uns reagiert hat, noch ein Gedicht vorgelesen von Hilde Domin. Das finde ich wunderschön und wollte es mit Euch teilen: DIE SCHWERSTEN WEGE Die schwersten Wege werden alleine gegangen, die Enttäuschung, der Verlust, das Opfer, sind einsam. Selbst der Tote der jedem Ruf antwortet und sich keiner Bitte versagt steht uns nicht bei und sieht zu ob wir es vermögen. Die Hände der Lebenden die sich ausstrecken ohne uns zu erreichen sind wie die Äste der Bäume im Winter. Alle Vögel schweigen. Man hört nur den eigenen Schritt und den Schritt den der Fuß noch nicht gegangen ist aber gehen wird. Stehen bleiben und sich Umdrehn hilft nicht. Es muss gegangen sein. Nimm eine Kerze in die Hand wie in den Katakomben, das kleine Licht atmet kaum. Und doch, wenn du lange gegangen bist, bleibt das Wunder nicht aus, weil das Wunder immer geschieht, und weil wir ohne die Gnade nicht leben können: Die Kerze wird hell vom freien Atem des Tags. Du bläst sie lächelnd aus wenn du in die Sonne trittst und unter den blühenden Gärten die Stadt vor Dir liegt, und in Deinem Hause Dir der Tisch weiß gedeckt ist. Und die verlierbaren Lebenden und die unverlierbaren Toten Dir das Brot brechen und den Wein reichen - und Du ihre Stimme wieder hörst ganz nahe bei deinem Herzen. Liebe Grüße Marita |
AW: junge Frauen und der Tod der Mutter
guten morgen ihr lieben!
ich schreibe nicht viel in diesem forum. eigentlich garnicht - lese mit, um die krankheit, den verlauf und die trauer zu verstehen... kurz zu mir: ich bin 36 (wie ich finde noch jung), habe keine kinder, arbeite in hamburg in der medienbranche und habe meine kleine mami am 25.10.06 an BDSK verloren. Nur 2 1/2 Wochen nach der Diagnose ist meine liebe mami gestorben. keine zeit zu begreifen, kämpfen und zu hoffen... bislang gab es in unserer familie keinen krebs, auch im bekanntenkreis keine fälle, die ich wirklich wahrgenommen hätte! heute denke ich: meine mutter ist sich bis zuletzt treu geblieben... mit dem makel der krankheit konnte und wollte sie nicht leben! warum ich schreibe? ich weiß nicht mehr weiter... nach den ersten 3monaten der trauer, die ich nicht oder unterdrückt ausgelebt habe, falle ich gerade in ein unendlich tiefes loch. zerstöre alles: meine beziehung und mich selbst! ich kann nicht mehr essen, mache nur noch sport und versuche darüber die kontrolle über mich zu halten. schwierig! alles andere entgleitet mir... meine geliebte kleine mama fehlt. ich weiß nicht, wer es geschrieben hat: mit dem tod meiner mutter ist ein teil von mir gestorben... das kindsein. die fröhlichkeit, die mich immer ausgezeichnet hat - weg! meine mutter liebte das glitzern in meinen augen - auch weg... ich sehe nur noch in leere, kalte augen. so, wie die gefühle, die ich für meine lieben um mich empfinde! ich weiß auch nicht, warum ich gerade jetzt schreibe, ich muss es loswerden und hoffe auf liebe menschen, die mich verstehen. töchter, denen es wie mir geht... habe das gefühl, mit meinen gefühlen im umfeld allein zu sein... fühlt euch umarmt: engelen |
AW: junge Frauen und der Tod der Mutter
hallo zusammen,
haben ja doch einige was geschrieben. das ist schön. @ anni deine "geschichte" hört sich ja ziemlich so an, wie meine. und deine einstellung gleicht ja auch meiner. ich sehe es eben auch so. meine mutter hätte gewollt, dass ich weitermache. ich möchte, dass sie auch weiterhin stolz auf mich sein kann. also kämpft man weiter ... @ marita naja, ich werde auch 28 ... finde 30 jetzt nicht alt mein beileid zum tod deiner mutter. es ist wirklich schlimm, wie schnell sowas oft geht. dem kranken selbst und auch der familie bleibt dann nur noch so wenig zeit. andererseits tröste ich mich damit, dass meine mama nicht leiden musste. das ist das positive daran, dass es so schnell ging. ich bin ja sehr unsicher, wie es nach dem tod weitergeht ... aber ich möchte gerne glauben: im september wird sie dabei sein. irgendwie. in deinem herz auf jeden fall. auch im herz vieler ihrer bekannten und freunde und ihrer familie. da ist sie mitten unter euch und feiert mit. sie hätte sich bestimmt sehr für dich gefreut. @ engelen auch hier noch mal ... es geht wirklich oft vedammt schnell bei diesem sch... krebs. einerseits nimmt es uns die zeit mit unseren lieben. andererseits bleibt ihnen dann keine zeit für schmerzen. bisher bin ich auch noch ziemlich erstarrt. ich weiß nicht, ob bei mir noch so ein loch kommt. wer weiß das schon vorher. hast du niemanden bei dir, der versucht, dich zu verstehen. der einfach nur da ist, um dir zuzuhören? mal nachfragt, wie es dir geht? oder kannst du sowas nicht zulassen? viele berichten ja von selbsthilfegruppen. vielleicht wäre das was für dich. vielleicht ist es einfacher, mit an sich fremden menschen darüber zu sprechen? oder schreib deiner mutter, was so den tag über passiert ist. das mache ich. und das tut mir sehr sehr gut. wobei ich jetzt natürlich nicht weiß, ob du evtl. auch schon einen thread im place of memory hast. werd ich dann mal schauen gehen ... |
AW: junge Frauen und der Tod der Mutter
liebe vanitas,
ich schreibe meiner mutter - allerdings in meinem tagebuch. ich rede täglich mit ihr. es fängt schon morgens damit an, dass ich sie frage, ob das, was ich anziehe gefällt und endet damit, dass ich nachts von ihr träume. leider vergesse ich diese schrecklichen bilder der krankheit nicht, die mich bis in den traum verfolgen... habe aufgrund der krankheit meiner mutter einen heilpraktiker aufgesucht, mit dem ich gemeinsam eine entgiftung mache. und da er sich um mich sorgt, ab nächster woche therapiestunden bekomme. mal sehen, ob das wirkt. habe schon therapie-erfahrung, aber hat bislang nie gefruchtet... wie du fragst resp. schreibst, kommt niemand an mich ran - bin ein guter schauspieler ;-)) meine freunde und familie verzweifeln gerade, weil sie sehen, wie ich mir schade und sind hilflos... mal sehen, vielleicht hilft die "therapie" mit dem heilpraktiker... es hilft mir schon, dass ich anhand eurer berichte lese, dass ich mit dem ganzen nicht ganz allein bin und andere ebenfalls ähnlich leiden! ich wünsche euch so sehr, dass ihr diese zeit gut übersteht und beziehe mich gern auf das "gedicht" von vanitas (sehr schön...) vielleicht kann ich euch durch mein "falsches" angehen einen ansatz geben, die trauer zuzulassen und sich nicht kaputt zu machen... alles liebe für euch, engelen |
AW: junge Frauen und der Tod der Mutter
hallo engelen,
ich bin mir nicht sicher, ob ich die trauer in vollem umfang zulasse. ich glaube, das tue ich auch nicht. nach außen hin wirke ich auch wie immer. insofern kommt mir das alles nicht unbekannt vor. aber ich kann das nicht ändern. so bin ich einfach. aber ich denke, für mich ist das bisher trotzdem ein guter weg, den ich gehe. bei dir ist das evtl. noch ein stück weit "extremer". ich kann auch durchaus manchmal mit leuten drüber sprechen. und das tut mir auch gut. aber es ist einfach so - das kennt ihr sicher alle - dass jetzt nach 3 montagen eigentlich keiner mehr danach fragt. bei mir ist danach leider auch noch viel mist passiert. unsere katze (von meiner mutter und mir) wurde kurz nach dem tod meiner mutter krank. bzw. hat man es ab da bemerkt. insofern hab ich erst mal all meine kraft auf die katze konzentriert. leider musste ich sie am 23.2. einschläfern lassen. das war sehr schwer. ich hätte gerade da meine mutter so dringend gebraucht. um den schmerz mit ihr zu teilen und auch um mit ihr zu beratschlagen. so musste ich ganz alleine entscheiden. aber ich denke, es war richtig so. luna ist jetzt wohl bei ihr. vielleicht hat meine mutter luna dringender gebraucht als ich :( danach war allerdings mein pferd jetzt krank. also wurde die ganze energie auf das pferd konzentriert. im augenblick sieht es für das pferd jetzt doch wieder ganz gut aus. aber ich dachte erst, ich müsste ihn auch noch gehen lassen. da fragt man sich schon, was man verbrochen hat, dass man das alles verdient. ansonsten war im bekanntenkreis mit den tieren auch viel los (ein pferd gestorben, eines fast). insofern konzentriere ich mich mehr auf das aktuelle geschehen um mich herum. vielleicht gebe ich deswegen nicht so viel energie in die trauer. zudem ist mir bewusst, dass meine mutter gewollt hätte, dass ich weiter mache. das ich mich um die tiere kümmere. das ist ihr glaub ich am schwersten gefallen. ihre tiere alleine zu lassen. weil die das nicht verstehen. bei meinem stiefvater und mir, da hat sie gesagt, wir kommen schon zurecht. aber ihre tiere ... für die hätte sie gerne noch 10 jahre gehabt. insofern investiere ich gerade da meine ganze energie. vielleicht ist das sogar ganz gut so. ich habe auf jeden fall eine aufgabe. und die will ich zu 100% erfüllen. setze mich da zwar teilweise schon ganz schön unter druck, aber naja. ansonsten wäre vielleicht auch einfach meine ganze welt zusammengebrochen. ich hätte keinen sinn mehr gesehen. aber so hat mir meine mutter eine aufgabe hinterlassen. ich hab mich vorher halt zusammen mit ihr drum gekümmert. jetzt bin ich es alleine. ja, je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr glaube ich, dass das vielleicht wirklich gut so ist. mir fällt es im augenblick auch sehr schwer, an die schönen zeiten mit ihr zu denken. meistens kommen mir auch ihre letzten tage im krankenhaus in den sinn. das ist sehr schade. aber ich denke, das wird sich mit der zeit auch ändern. ich hoffe es jedenfalls sehr. schließlich hatten wir sehr sehr viele schöne momente miteinander. eigentlich möchte ich lieber diese in erinnerung behalten. aber es ist nicht so einfach - das wissen wir alle *seufz* ... insofern ist es doch schon mal gut, dass du dir hilfe gesucht hast. wenn du mit diesem menschen gut reden kannst, dich dort aufgehoben und verstanden fühlst, dann ist das viel wert. es dauert halt einfach seine zeit. ach so, den spruch hab ich hier irgendwo gelesen. ich fand ihn einfach so passend. genauso geht es mir, genauso sehe ich es. es wird schon wieder. das leben geht weiter. aber so wie vorher wird es nie mehr werden. kann es ja auch gar nicht. |
AW: junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo ihr Lieben,
ich (26) bin eigentlich in diesem Forum unterwegs, da meine Schwester letztes Jahr mit (38) an BSDK erkrankte und verstarb. Warum ich jetzt in diesen Thread schreibe? Meine Mutter starb 1994 mit 48 Jahren ganz plötzlich. Sie hatte lange Zeit starke Rückenschmerzen, nahm es aber als Verschleiß hin. An einem Sonntag (28.08.1994) kam sie kaum noch aus dem Bett. Montags ging es ihr sehr vile schlechter. Mein Vater rief unseren Hausarzt der auch sofort kam. Dieser ließ meine Mutter sofort ins Krankenhaus bringen, dort kam sie auf die Intensivstation. Dienstags Morgens um 8,30 Uhr starb meine Mutter. Die Ärzte meinten sie hätte Nierenversagen gehabt. Eine Obduktion wollte unsere Familie damals nicht. Heute, nachdem das mit meiner Schwester passiert ist, vermuten wir, dass meine Mutter vielleicht auch BSDK hatte. Meine Schwester war nach dem Tod unserer Mutter immer für mich da. Sie war für mich nicht nur Schwester, sonder auch Freundin und auch ein bisschen Mama. Durch ihren Tod ist auch viel vom Tod meiner Mutter wieder hoch gekommen. Sehe immer noch das Bild meiner Mutter vor mir, wie sie auf der Intensivstation lag, mit sauerstoffmaske und an Monitore angeschlossen. Ich habe mich nie richtig von meiner Mutter verabschiedet, sie kam mir so fremd vor. Habe ihr nur vom Fußende des Bettes zugenickt und bin gegangen. Warum habe ich sie nicht nochmal umarmt und ihr gesagt, wie sehr ich sie liebe????? Es tut immer noch so weh... LG Cinderella80 |
AW: junge Frauen und der Tod der Mutter
hallo ihr lieben,
habe mich lange gefürchtet, mich in diesem forum anzumelden, denn wenn man die worte ausformuliert werden sie irgendwie erst richtig real und einem bewußt... vor drei wochen ist auch meine liebe mutti für immer eingeschlafen und ich kann das immer noch nicht fassen! aber ich hoffe auch, dass wir uns gegenseitig helfen können, denn eigentlich versteht wohl keiner der mitmenschen, was wir zur zeit durchmachen müssen und auch schon vor dem tod unserer lieben muttis gesehen und gelitten haben! aber ich denke auch, dass wir keinem dafür böse sein sollten, denn ging´s uns nicht allen bis vor ein paar monaten ähnlich?? wir selbst brauchen jetzt viel, viel verständnis und müssen dieses wohl auch unseren liebsten familienmitgliedern und freunden gegenüber aufbringen, die teilweise genauso überfordert sind wie wir... also, seid nicht traurig, wenn ihr zur zeit nicht die unterstützung bekommt, die wir alle so nötig brauchen und vor allem: redet, weint, schreit, lasst allen gefühlen raum und zeit... und sagt dieses auch euren mitmenschen, sprecht offen eure gefühle an, denn nur dann kann uns auch geholfen werden und dann erst wird sich wahre freundschaft zeigen und den rest der vermeintlichen freunde sollten wir auch gleich vergessen. habe bisher aus dieser wohl schlimmsten und traumatischsten erfahrung meines lebens gelernt, dass man sich nicht selbst so unter druck setzen darf, dass man sich zeit nehmen soll zum trauern, weinen, aber auch zum der seele wieder etwas ruhe zu gönnen. denn die seele (oder wie auch immer man das bezeichnen sollte) nimmt sich was sie braucht, sonst hätten wir alle diesen furchtbaren erlebnisse gar nicht verkraftet. Habt ihr euch auch mal gefragt, woher wir eigentlich alle diese kraft hatten? Durch unsere unendliche liebe zu unseren muttis? durch all das was sie uns in den beim mir jetzt schon 30 jahren gegeben haben? ich denke ja! wundere mich nämlich zur zeit ganz doll, warum ich das überhaupt alles durchhalte, funktioniere irgendwie nach außen hin, bin wieder am arbeiten und das lenkt mich auch gut ab. aber trotzdem sind meine mutti und diese furchtbar traurigen gedanken jederzeit bei mir und manchmal brechen sie schlagartig durch und ich weine, weine.. und das ist so erleichternd! auf der anderen seite habe ich deswegen wieder ein so furchtbar schlechtes gewissen, dass ich wieder arbeite, dass mein leben halt weiter geht und meine mutti all das nicht mehr erleben darf... und schon wieder rollen die tränen.. und außerdem habe ich so schreckliche angst zu vergessen, wie sie ausgesehen hat und wie ihre stimme klang (kennt ihr das auch?) aber vielleicht ist dieses gefühl, dass sie jetzt einfach nicht mehr da ist, noch gar nicht richtig in meiner seele angekommen ist und der große schmerz (wenn er denn noch schlimmer werden kann) kommt noch... ach ich weiß auch nicht... @vanitas02: vielen dank, dass du den mut hattest dieses tread nochmal aufleben zu lassen, kam gerade zur rechten zeit! @engelen: rede mit uns, rede dir deinen kummer von der seele, damit wir dir helfen können! es hilft so unheimlich, seinen kummer und seinen schmerz nach außen zu tragen und unter "betroffenen" zu teilen, denn: wir verstehen dich!!!1 @marita76: auch ich bin schon 30 ;-) und nicht nur das haben wir (nach den ersten zeilen zu urteilen) wohl gemeinsam... auch bei meiner mutti ging es (allerdings nach brustkrebs) innerhalb weniger tage (genauer zwei wochen) aufgrund von lebermetastasen ganz, ganz schnell gesundheitlich bergab, sie ging aufrecht ins krankenhaus und kam nie wieder nach hause... und ich habe noch so viele fragen, die mit einem "warum" anfangen... ich würde mich soooo gern mit dir unterhalten, wie die letzten tage deiner mutti waren, denn ärzte haben uns wenig infos gegeben, ob sie schmerzen hatte und vor allem, ob und wie lange sie mich noch wahrgenommmen hat. wäre dir unendlich dankbar, wenn du die kraft findest, mir von euch zu erzählen. wenn´s jetzt noch nicht geht, nimm dir zeit, ich warte! ich habe zur zeit furchtbare angst, dass sie gelitten hat und ich nur daneben saß und nicht helfen konnte. ich hoffe sehr, dass wir uns in dieser so unendlich schweren zeit gegenseitig eine stütze sein können! seid alle lieb gegrüßt! |
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