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Tato 19.03.2007 19:08

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo zusammen,

mir geht es dreckig...
Ich war vorhin bei meiner Mutter und anschließend bei der Psychologin.
Meiner Mutter geht es unverändert. Sie isst nicht und ist total schlapp.

Die Psychologin hat die Situation folgendermaßen "übersetzt":
- der "Infekt" ist keiner, sondern eine Entzündung irgendeiner Röhrchen bei der Galle und im Darm
- die Schmerzen in der Rippe sind kein gutes Anzeichen und kommen auch nicht von einer "Überanstrengung" wie meine Mutter gern argumentiert
- die Appetitlosigkeit kommt von dem Tumoren im Bauchraum - sie kann nicht essen
- sie wird nicht wieder fit werden, sondern weiter abbauen
- der Hausarzt meiner Mutter ist ein A****loch (sie spricht aus Erfahrung)
- ich soll all ihre Wünsche erfüllen (und wenn es das Treffen mit meinem Vater ist)
- ich bin stark (wenn die mich mal hier zu Haus sehen würde...)

Nebenbei spach sie von 4/6/8 WOCHEN! :weinen:

Sie vermutet sogar, dass sie wegen zu hohem Pflegebedarf nicht zur Kur kommt.

Zudem kommen noch weitere Nachrichten:
- eine Pflegestufe gibt es noch nicht
- das Verfahren mit der Pflegestufe dauert etwa 3 Monate...
- die Aufbaunahrung / Astronautennahrung kann nur der Hausarzt verschreiben, dieser weigert sich (=A-Karte)

ohne weitere Worte...

LG
Tanja

Nona23 19.03.2007 21:32

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo alle zusammen,
habe seit einiger Zeit nach einem Forum gesucht wo ich mich mit Leuten aus meiner Altersstufe austauschen kann (bin 23).
Wir haben vor ca. 3 Wochen erfahren, dass mein Vater an Schilddrüsenkrebs erkrankt ist und auch noch anaplatsisches Karzinom (falls das jemanden etwas sagt), hab jetzt einiges über diese Krebsart gelesen und das hört sich alles ziemlich schlecht an => Lebenserwartung für 5 Jahre unter 10 % usw.
Naja wir konnten es eigentlich gar nicht glauben, mein Vater hat nur über einen dicken Hlas geklagt, da er beim Überholen im Überholverbot von der polizei angehalten wurde, naja stellte sich dann aber nicht nur als Gefühl raus sondern war eine geschwollene Schilddrüse, naja dann am 19.02 (meine Mamas 50. Geb.!!!) die OP, da sollte der vorher gefundene Konten nochmal genau untersucht werden. War wohl nichts, bei der OP haben die Ärzte dann festgestellt, dass die Luft- und Speiseröhre schon befallen sind. Es wurde dann schon einiges weggeschniten damit mein Vater nict erstickt, leider konnte nicht alles entfernt werden, da sonst eine Luftröhrenschnitt gemacht hätte werden müssen.Also ab heute täglich Strahlenteraphie und einmal wöchentlich Chemo. Mein Papa ist ziemlich stark und versucht vieles runter zuspielen ( Sprüche wie: Ach, Strahlentherapie, da kann ich doch eine runde bei Kernkraftwerk schwimmen gehen!!!!), aber meine Mum und mein Bruder war schon ziemlich fertig. Inzwischen geht es wieder aber ich denke mal das wird auch wieder schlimmer. Ich bin eher ein Kopfmensch und kann ziemlich schnell umschalten, und mach mir halt eher Gedanken wie wird jetzt was finanziert was sollte sein wenn.... usw.
So hab mir glaub ich so fast alle mal von der Seele geschrieben.
Viele liebe Grüße Nona

AM25 20.03.2007 07:56

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo Tanja,

:pftroest: es tut mir soo leid.... ich war wirklich fest davon überzeugt, dass sich Deine Mom in der Reha erholen wird..... es gibt doch auch extra so onkologische Kliniken....

Gibt's denn keine Möglichkeit diese Spezialnahrung von einem anderen Arzt zu bekommen? Das ist ja wirklich ein A..... :angry: :angry: ich glaub, dem würd ich in einer schwachen Minute mal die Meinung geigen.... pff, und so was schimpft sich Arzt...

Ich weiß gar nicht was ich sagen soll....ich glaube, momentan kann dich sowieso nichts trösten.... :remybussi falls wir doch irgendwas hier für dich tun können - gib Bescheid!!

Gabi,

ja, Du hast ja recht, ich sollte mich nicht verrückt machen...aber an manchen Tagen kann ich irgendwie gar nicht anders.....wer weiß, ob das jemals ganz weg sein wird....

Hallo Nona,

tut mir leid, jetzt zählt ihr auch zu diesem Kreis....ich denke, Dein Vater spielt alles auch ein wenig herunter, weil er euch nicht belasten will...und wenn er es wirklich so locker sieht, dann siehs auch positiv, das bringt ihm viel mehr, als wenn er sich hängen lassen würde....


lg
Anna

Nona23 20.03.2007 08:52

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo Anne
ich denke auch das es für meinen Vater so einfacher ist er sagt ja auch immer das wir uns keine Gedanken machen sollen, er findet er hat nicht verpasst in seinem Leben. Andererseits kann er vielleicht nicht verstehen dass wir aber auch bestimmte Vorstellungen haben, bei denen wir ihn noch brauchen.
Ich denke zur Zeit kann man eh nur abwarten wie die Therapien anschlagen.

graupelchen 20.03.2007 17:11

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo ihr lieben,

oh mann, Tanja, was fürn Mist.
Aber mal ganz ehrlich, deine Psychologin schafft es anscheinend nicht sehr gut, dass es Dir nachm Gespräch besser geht!!
So wie du schreibst, analysiert sie sehr genau die Situation und stellt dich vor die Tatsachen.
Aber hilft sie Dir auch? Ich mein stärkt sie Dich? Hilft sie Dir die Dinge vielleicht mal irgendwie anders zu betrachten (neuer Blickwinkel oder so)?

Ich persönlich find ja vermutete Prognosen (4/6/8 Wochen) völlig sinnlos! Wie sollte Dir das helfen? Da versetzt sie dich doch nur in Panik......*nachdenklich kopfschüttel*

Geht Deine Mutter eigentlich noch zu ihr?

Ach ja, wg. dem A...-Arzt: geh doch zu einem anderen!! Des kanns doch echt nicht sein!! :megaphon:

Ich send dir gedanklich ganz ganz viel Kraft! Kann mir ansatzweise vorstellen, wie überfordernd dass alles sein muss! Ich weiß gar nicht was ich sagen soll...


Hallo Nona, :knuddel:
ich bin 23, wie Du. Haben also schon mal das Alter gemeinsam ;)
Erstmal willkommen hier. Ihr habt ja schon einiges geschafft...Diagnosestellung...erster Schock..OP. Mir hats immer geholfen, möglichst alles "Schritt für Schritt" zu betrachten. Die OP liegt hinter euch und nun kommt die Chemo/Bestrahlung. Ist nicht ganz einfach, aber zu schaffen!!! Heut gibts da eh so tolle Zusatzmittelchen. Das Beste ist natürlich, dass er sich nicht aufgibt und stark ist!
Ich wünscht ich könnt mir von dir abschauen, alles mehr mit dem Kopf zu betrachten...bin denk ich oft zu emotional und muss mich echt manchmal zwingen mich nicht reinzusteigern.

Lg Gabi

Bettinae 20.03.2007 17:25

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo Anna!
Meine Mutter war vor zwei Jahren an Krebs erkrankt sie musste einiges über sich ergehen lassen von bestrallungen bis zur Chemoterapie und dann hat sie an einer studie in kiel teil genommen ,Alles hat nichts geholfen der Krebs war schon im ganzen körper sie konnte zum schluss garnichts mehr nicht aufstehen und nicht essen sowie alleine atmen.Sie hat mich und meine drei jüngeren Geschwister hinterlassen sie ist plötzlich gestorben keiner von uns konnte sich darauf vorbereiten .Jetzt ist meine oma wieder einmal an Krebs erkranklt und ich weiß nicht wie ich damit noch klarkommen soll.
Gruß Bettina

Tato 20.03.2007 18:47

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo zusammen,

ich war heute total geschockt, denn meine Mutter ging nicht ans Telefon. Ich hab es eine Stunde lang versucht. Sie war beim Frisör und ist mit dem Taxi gefahren... Ich hab schon überlegt, wie ich die Wohnungstäür aufbreche und wäre kurze Zeit später zu ihr gefahren.

Ich werde versuchen am Donnerstag mit zum Hausarzt zu fahren und den mal etwas zusammenzustauchen.

Nicht nur die Psychologin analysiert.. ich analysiere auch sie - wie sie auf meine Erwartungen eingeht. Ich habe ihr gestern noch einmal gesagt, dass ich bei ihr bin, um Tipps für die Verarbeitung zu bekommen. Sie hat mir nur Tipps gegeben, wie ich am besten mit meiner Mutter umgehe. Leider komme ich in diesem Spiel zu kurz. Ihr würde es guttun, wenn xxx. Erfülle ihr alle Wünsche... spiele das Spiel mit... Und was ist mit mir? Wie soll ich damit klarkommen?
Da hält sie sich raus...

Ich bin inzwischen - auf Anraten meines persönlichen Psychologen hin (meinen Freund) - aktiv geworden und es hilft mir schon weiter. Ich habe mit Bestattungsunternehmen, mit der Kur, mit Einlagerungsfirmen u.ä. telefoniert. Es hört sich makaber an, aber es ist besser, als wenn ich später dann ohne Infos da stehe. Es ist meine Art, damit umzugehen. Mittlerweile schocken mich solche Nachrichten nicht mehr so stark - ich lebe mittlerweile mit der Situation und habe ja auch schon 4 Angehörige an Krebs verloren. Es ist traurig, dass so etwas schon beinahe zur Nomalität gehört.
Es sind Probleme, die 99% der Gleichaltrigen nicht nachvollziehen können.

LG
Tanja

Nona23 20.03.2007 21:32

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo Gabi,
ja es hat schon vorteile vieles mit realitisches zu betrachten und die emotionen einfach abzuschalten (hab ich von meinem Vater:rolleyes:)
aber es ist auch ab und an mal ganz schön schwer wenn alle glauben sie können sich bei einem ausheulen, ab es ist doch manchmal zu viel und dann kommt es halt doppelt und dreifach. Bin seit der Diagnose ziemlich launisch und kann mich z.T über Kleinigkeiten aufregen und das bekommt meistens mein Freund ab, aber er hat zum Glück Verständnis und schluckt den Ärger dann mal runter.:kuess:
Hab vorhin versucht meinen Vater zu erreichen, leider war das Handy aus, mal sehen was e meiner Mum erzählt hat und wie er sich so fühlt, nach 2 Tagen kann man ja wohl nicht so viel sagen.

AM25 21.03.2007 08:04

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo Tanja,

oh man, Du hast ja so recht, mit solchen Problemen müssen sich gleichaltrige gewiss noch nicht auseinandersetzten. Und was Deine Psychologin angeht.....also ich weiß auch nicht, bringt Dir das überhaupt was da hinzugehen? Ich meine, dass Du Deiner Mom die letzten Wünsche erfüllen sollst, das versteht sich doch auch fast von alleine....aber es geht doch auch um Dich. Ich meine, den Schmerz, den kann einem niemand nehmen, da muss man alleine durch, aber ein wenig Unterstützung könnte sie Dir ja schon geben, auf welche Art auch immer....

Ich bewundere Deine Stärke, dass Du jetzt schon alles in Angriff nimmst....aber Du hast recht, lieber so, als später ohne jegliche Info dazustehen und dann im Trance handeln zu müssen..aber hart ist es trotzdem, das kann ich mir gut vorstellen....mensch , ich würd Dir so gern helfen....:knuddel:

Hallo Bettina,

Dich hat das Schicksal ja auch ganz schön gebeutelt...wie alt bist Du denn wenn ich fragen darf? Diese Krankheit ist so heimtückisch, grausam...eigentlich fühlt sich der/ die Betroffene gut und dann kommt plötzlich die Diagnose Krebs.....mein Vater ist momentan in Reha, hatte eine schwere OP am Oberschenkel (Weichteiltumor)....ich kann nur beten, dass er keine Metastasen oder Rezidiv bekommt....davor hab ich am meisten Angst....

Grüße an alle

Anna

graupelchen 21.03.2007 20:20

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo ihr,

Tanja, könnt mich schon ärgern über deine Psychologin.....grummel....sowas unkompetentes.....der Eindruck entsteht zumindest hier.
Sieht doch ein Blinder dass auch Du (!!!!!!!) eine Stütze brauchst, ach herrje, und sie listet dir nur schön auf was Du alles tun musst in Zukunft....also wirklich.

Neben deinem Psychologen Nr.1 (dein Freund) sind ja aber wir noch da! :knuddel:

Zuerst hat´s mich ein wenig geschockt, dass Du schon mit Bestattungsunternehmen telefonierst und so. Dann hab ich drüber nachgedacht und es ist dir wohl lieber die Belastung über einen gewissen Zeitraum zu verteilen, als dann in relativ kurzer Zeit viel Belastung aushalten zu müssen. Kann ich irgendwo verstehen.
Aber ich hoff du kannst die jetzige Zeit mit deiner (lebendigen) Mutter trotz dieser Telefonate so gut es geht geniessen!

Puh, Nona, hoff Du lädst Dir nicht zuviel auf die Schultern...aber wahrscheinlich sind ja auch andere für Dich da oder? Zumindest dein verständnisvoller Freund! Vergiss Dich selber nicht!
Wie gehts Deinem Vater jetzt?

Ich frag mich ob irgendwann eine Zeit kommt, wo ich nicht mehr jeden Tag an Krebs denke. Könnt ihr euch das vorstellen?

Anna, fühl dich mal ge:knuddel: t......die Angst is einfach blöd.

Hallo auch an Bettina....tut mir leid was Du und deine Geschwister erleben musstet.

Lg Gabi

Tato 21.03.2007 22:20

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo ihr,

also mir hilft die Psychologin nicht wirklich - das ist klar. Allerdings ist es mal ganz angenehm, mit jemanden reden zu können.

Meine Mutter hat den Termin mit meinem Vater abgesagt. Wir haben sie versucht davon zu überzeugen, dass solch ein Treffen nichts bringen wird. Die Entscheidung lag aber bei ihr und wir hätten wirklich nicht gedacht, dass sie den Termin absagen wird.
Mein Vater zeigte heute zum ersten Mal etwas Verständnis für meine Situation, hat mir Hilfe angeboten und hat beim Telefonat mit meiner Mutter auch gemerkt, dass es ihr nicht gut geht. Er ist aber weiterhin wenig einfühlsam und ich vermisse immer noch enorm viel an Emotionen und Mitgefühl.

Gabi, es ist mit der Bestattung etwas schwer, da ich mich hier nicht heimisch fühle und ich eventuell eine Überführung anstrebe. Da werden mir finanziell recht viele Hürden in den weg gelegt. Daher ist es einfacher, jetzt die Gespräche zu führen und ein wenig mit meiner Mutter abzusprechen, als dann alles innerhalb ein/zwei Tagen zu entscheiden. Ihre Eltern, sowie alle meiner Verwandten sind auf einem Friedhof in etwa 150 km Entfernung. Dort müsste auch das Grab ihrer Eltern verlängert werden, was unwahrscheinlich viel Geld kostet (nette 2550 Euro). Zudem würden zu der Beisetzung höchstens 8 Leute kommen. Das ist traurig. Ich werde ja alle Entscheidungen alleine treffen müssen, daher möchte ich mir mehr Zeit lassen.

Ich telefoniere fast 2x täglich mit ihr. Heute morgen hat sie mich aus dem Bett geklingelt (Studenten halt). Sie hat die Nacht über nicht geschlafen, weil sie Schmerzen im Bein hatte. Mit dem Telefonat und dem Tipp, eine Schmerztablette zu nehmen, sind die Schmerzen verschwunden. Es ist anstrengend, morgens von seiner völlig fertigen Mutter geweckt zu werden.
Morgen fahre ich wieder zu ihr und begleite sie zum Arzt. Ich werde ihn noch mal auf die Astronautennahrung ansprechen und ihn etwas auf die Füße treten.

LG
Tanja

Nona23 22.03.2007 09:44

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo alle zusammen,
also mein Vater hat bis jetzt jeden Tag die Strahlentherapie bekommen und verträgt die wohl soweit auch ganz gut. Eigntlich sollte er auch noch einmal wöchentlich Chemo bekommen, da er aber zur Zeit einen ziemlich dollen Husten hat wollen die Ärzte erstmal sicher gehen ob der Husten evtl. von einem Infekt kommt, dann würde er ja keine Chemo bekommen.
Ich hab mal eine Frage, hab zwar einiges gelesen aber welche Nebenwirkungen können bei der Strahlentherapie eigentlich auftreten???:confused:

Also ab und an hab ich Tage da muss ich überhaupt nicht an den Krebs denken, und dann ist es wieder ganz schlimm!! Ich denke mal, bei mir ist das auch noch so weil es halt noch so frisch ist.

Ich bin ganz froh darüber das ich meine Arbeit habe und dort zum Teil auch einfach keine Zeit habe darüber nachzudenken, was wäre wenn usw.
Bin aber auch ganz froh darüber dass ich die erste April Woche Urlaub habe und dann auch mal etwas entspannen kann. Ich fahre mit meinem Freund und einigen Freunden an die Ostsee, sogar mein Bruder hat mich gefragt ob er mitkommen kann.:rolleyes: war echt überrascht, aber es tut ihm bestimmt gut.

Wie geht es dir denn so, Gabi?
Viele Grüße

Tato 22.03.2007 20:43

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo zusammen,

heute war ich mit meiner Mutter zum Arzt. Ich spreche dem Arzt nicht so viele Kompetenzen zu... Er weigert sich weiterhin, meiner Mutter Fresubin (oder ein anderes Aufbaupräparat) zu verschreiben. Das gibt es nur für Leute, die aufgrund von Schluckproblemen nicht Essen können. Er ist kein Fan von diesen Drinks, also gibt es für sie auch keine auf Rezept.
Er glaubt weiterhin an einen Infekt, denn es geht ja gerade die Grippe um. Hmm... in diesem Fall glaube ich eher an die Version meiner Psychologin.

Wegen ihren komischen Schmerzen im Bein waren wir anschließend noch beim Radiologen zum Röntgen. Ergebnis: Arthrose
Kommentar des Hausarztes: das geht wieder weg (hä?), gemacht wird anscheinend nichts.

Meine Mutter ist arg schwach und ich habe den Eindruck, dass sie täglich weiter abnimmt. Sie ist sooo dünn geworden... Sie hat immer noch keine Meinung, was passieren soll, wenn sie weiter abbaut und Hilfe benötigt. Meinen Vorschlag, dass ich mich bei ihr einquartiere lehnt sie ab, denn es wäre nicht gut für mich. Sie geht aber auch davon aus, dass sie monatelang ein Pflegefall bleibt... Sie unterschätzt ihren Zustand und denkt, dass sie nach der Kur wieder fit ist und shoppen kann.
Auch verspricht sie sich Wunder von der Bluttransfusion, die sie morgen bekommt. Ihr HB-Wert ist bei 6,irgendwas und sollte mindestens bei 8 sein. Zum Glück fährt sie morgen mit dem Taxi, denn das Krankenhaus kann man echt schlecht erreichen, da es direkt in der Innenstadt liegt.

Jetzt will mein Hausarzt noch mit mir reden wegen der Psychotherapie - ich weiß nicht wirklich was er von mir will und hab auf dieses Gespräch gar keine Lust. Er ist nur mein Hausarzt, weil man bei ihm recht einfach ein Rezept bekommt und weil man - wenn man mal eine Kleinigkeit hat - ohne Termin kommen kann. Es gibt bessere Ärzte... Über meine Probleme will ich überhaupt nicht mit ihm reden. Er bekommt eine hammerharte Kurzfassung, denn das Leben ist nuneinmal hammerhart...

LG
Tanja

graupelchen 24.03.2007 11:46

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo ihr alle,

Nona, meine Mutter wurde 36x bestrahlt. Nebenwirkungen hatte sie eigentlich keine denk ich. Ok, sie war ein bisschen schlapp oft und die Haut war ein bissel gerötet aber sonst hatte sie keine Probleme.
Des macht dein Papa mit links ;)

Sonst gehts mir ganz gut. War gestern abend wieder weg mit Freunden. Find es wichtig viel zu lachen. Das gibt mir echt viel Energie.
Meine Mama is soweit ok und ganz fit. :)
Wie gehts deinem Papa?

Tanja, wie gehts dir und deiner Mutter?
Du hast geschrieben, sie könne sich vorstellen nach der Kur wieder shoppen zu gehen! Das ist doch toll! Bestärkst Du sie nicht darin?
Es macht den Eindruck als hättest du überhaupt keine Hoffnung mehr dass es ihr mal wieder besser gehen wird.
Wenn sie selber dran glaubt und es will, vielleicht wird´s dann wieder?

Anna, wie war deine Prüfung?

Schönes WE!
Lg Gabi

Tato 24.03.2007 12:21

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo Gabi,

ich bestärke meine Mutter schon darin - ich mache es ihr zuliebe. Ich persönlich hoffe zwar auch, dass sie wieder auf die Beine kommt, aber ich bin zugleich Realist und bezweifle es bzw. ein Hoch wird nicht lange anhalten. Natürlich freue ich mich, wenn es anders kommt, aber ich muss mich auch schützen und meine Methode ist halt eine andere wie ihre (das sage ich ihr natürlich nicht).
Die Ärzte sehen es ähnlich wie ich - es wird bergab gehen. Ich habe das "das wird schon"-Denken von meinem Vater nicht übernommen, denn dies hat ihm die Augen verschlossen. Er hat die Situation nicht richtig erkannt und viel zu spät angefangen zu handeln. Das möchte ich unbedingt vermeiden.

Meiner Mutter geht es nach der Bluttransfusion etwas besser. Am Montan fährt sie erneut hin und bekommt noch einmal etwas Blut, damit sie den HB-Wert auf ein akzeptables Maß steigern können.

LG
Tanja


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