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03.03.2003 09:54

Malignes Melanom
 
Liebe Claudia,
ja, stell' Dir vor, wenn Du was Schönes machst, kannst Du die blöden Gedanken auch mal für 'nen Moment ablegen. Schön, daß Du diese Erfahrung gemacht hast. Sammel weiter solche Aktivitäten und Momente. Sie schützen einen nicht vor weiteren sorgenvollen Gedanken, aber genau dieser Weg, sich den Kopf mal hin und wieder freischaffen zu können, das ist gute Krankheitsbewältigung. Genau so kann man Ressourcen sammeln, positive Momente und Erinnerungen, von denen man in schlechten Zeiten zehren kann. Und zu erleben, daß man sich immer mal wieder solche Momente auch in schweren Zeiten schaffen kann (auch wenn man sich manches Mal vielleicht zwingen muß), das ist schon ein Erfolg.
Gruß von Birgit

03.03.2003 16:43

Malignes Melanom
 
Hallo Sascha und Claudia,
das mit den verschiedenen Ärzteaussagen halte ich auch für unerträglich und der Entwicklung eines Vertrauensverhältnisses nicht gerade förderlich. Diesen Aussagen bin ich nachgegangen (s.a. mein Posting vom 27.02.) und habe dabei u.a. Folgendes erfahren: MM ist MM. Es gibt in dem Moment, wo ein Malignes Melanom festgestellt wird, keine VORstufen mehr, höchstens frühe Stadien. Beschreibungen, nach prognostischen oder nur beobachtenden Systemen, mit Einteilungen nach Breslow, Clark ect. sind eben lediglich weitergehende Beschreibungen der Ausprägung des Hautkrebses (pT1: Tumordicke < 0,75 mm und Clark-Level II; pT2: Tumordicke 0,76 - 1,5 mm und/oder Clark-Level III; pT3a: Tumordicke 1,51 - 3,0 mm und/oder Clark-Level IV ect.). Und dieser Beschreibungen gibt es noch viele, nach LK-Befall, Metastasierung usw.. Also: Die bösartigen (malignen) Hauterkrankungen werden ständig genauer erforscht und unsere Ärzte täten gut daran sich auf dem Laufenden zu halten, anstatt sich widersprechende und in der Sache unrichtige Aussagen über die Erkrankung an ihre Patienten und Patientinnen weiterzugeben. Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft empfiehlt beispielsweise seit langem eine Stadieneinteilung, was bei einem Primärtumor unter 0,75 mm (Clark-Level II), ein Stadium von IA mit einer 10JÜR von 97% bedeuten würde, hier ist also statistisch zwischen einem CL I (in situ) und einem CL II nicht unterschieden. Weil hier sehr gute Prognosen möglich sind neigen vielleicht manche Dottores zu "Vorstufen" und "kann nix passieren" Aussagen, um dem Patienten nicht unnötig Angst zu machen und auch um ihm nicht ausführlich Rede und Antwort stehen zu müssen. Auch wenn solche Beschreibungen dem Diagnosedruck nicht gerecht werden, ich persönlich finde es schon angenehmer, wenn die Ärzte eine klare, eindeutige Sprache sprechen und nicht den Eindruck erwecken, als würden sie sich um "harte" Diagnosen sprachlich herumdrücken. Wird bestimmt alles gut. Haltet die Ohren steif! Viele Grüße, Robert

04.03.2003 08:38

Malignes Melanom
 
Noch was zum Thema 'in situ' und Vorstufen:
Robert, ich sehe und erlebe den Umgang der Ärzte mit den Begrifflichkeiten genau so, wie Du das beschreibst. Aber solange Menschen angesichts gleicher Begebenheiten unterschiedlicher Überzeugungen sind, unterschiedlich denken, fühlen, glauben, sich unterschiedlich ausdrücken, usw., wird es auch immer unterschiedliche Aussagen und Reaktionen zu gleichen Themeninhalten geben. Wir hier sind ja in unseren Diskussionen nicht anders. Und wir selbst, so kann ich es jedenfalls von mir sagen, verändern unsere eigene Meinung und Einstellungen in bestimmten Dingen auch noch wieder im Laufe der Zeit. Da es nach wie vor keine einheitlich gültige, sicher garantierte Heilmethode gibt, kann da jeder eben auch flexibel sein und hat in seinen Behandlungs- und Verhaltensmöglichkeiten einen Spielraum, jeder nach seinen eigenen, individuellen Möglichkeiten und Prioritäten (so ist z.B. manchem von uns Sonnenbaden schon immer wichtig gewesen und er/sie kann auch jetzt nicht so gut verzichten - anderen war es noch nie bedeutsam). Wir bräuchten keine Krankheitsbewältigungsstrategien zu entwickeln, wenn das anders wäre.
"Die Dinge sind nie so, wie sie sind. Sie sind immer das, was man aus ihnen macht." (Jean Anouilh)
Jeder macht aus den Dingen eben was anderes.

Lt. der "Anhaltspunkte für die ärztliche Gutachtertätigkeit im sozialen Entschädigungsrecht und nach dem Schwerbehindertengesetz" wird für den Befund "in situ" (pTis) übrigens kein GdB vergeben, somit erhält man nicht den Schwerbehindertenstatus. Weil es keinen Befall der Epidermis gegeben hat, keine Invasion, muß man aufgrund der Unwahrscheinlichkeit eines Fortschreitens keinen Heilungsbewährungszeitraum abwarten.

Gruß von Birgit

04.03.2003 08:43

Malignes Melanom
 
Hallo Christian,
danke für deine netten Worte. Das mit der Skelettuntersuchung werde ich dann viell. trotzdem machen. Was mich jetzt schon wieder verunsichert ist die Aussage von Robert. Der sagt die Aussichten sind nur bei Clark Level I od. II gut. Ich habe aber III. Ich dachte die Tumordicke ist ausschlaggebend, aber scheinbar doch nicht? Ich wünsch dir auch alles gute!!!! und ein dreifaches Helau oder Alaf *grins*
Liebe Grüße
sendet Claudia

04.03.2003 08:50

Malignes Melanom
 
Liebe Sascha,
das mit Deinem Opa tut mir leid. Ich wünsch dir viel Kraft für die Zeit der Trauer!! Ich mußte das leider auch schon einpaar mal erleben und es war unerträglich. Zuerst mein Cousin und seine Freundin und dann meine liebe Mutti von heute auf morgen (Herzinfarkt)
Ich stand wochenlang unter Schock. Ich kann nur sagen die Zeit heilt die Wunden. Vergessen werden wir sie nie. Ich wünsch dir für den 11.3. alles gute und drück dir ganz fest die Daumen!!!
Tschüß bis bald
claudia

04.03.2003 09:14

Malignes Melanom
 
Liebe Birgit,
danke für deine netten Worte. Mir ist aufgefallen du bist am Wochenende nicht im Forum? Ich habe mir jetzt die Bücher besorgt
"Wieder gesunde werden" u. "Auf dem Wege der Besserung" die du empfohlen hast. Du mußt aber wissen ich bin eigentlich keine Leseratte. Wie bist du die ganze Sache angegangen? Hast du diese Bücher konsequent durchgelesen und es dann nachgemacht oder warst du in nem Vortrag vom O.Carl Simonton? Ich glaube sowas gibts bei uns gar nicht!! Weiß nicht wie ichs jetzt richtig mach? Und weißt du was mich auch noch so beunruhigt hat, als ich auf den Forum-Seiten auf Martina gestossen bin. Sie hatte den gleichen Befund wie ich und ist jetzt leider schon verstorben?
Das macht mir Angst!!! Wie gibt es sowas???
Ich glaube da kann mir keiner eine Antwort geben. Da hätte ich schon noch ne Frage wie seit Ihr alle eigentlich auf eure MM gestossen war das ehr Zufall oder machten die Beschwerden? Waren es neue Muttermale oder schon ältere? Ganz schön komische Fragen *grins* Aber das ist all das was mich die ganze Zeit beschäftigt.
Noch ne Frage, wie ernährst du dich?
Ich wünsch dir noch nen schönen Tag liebe Birgit.
Tschüß bis bald
Claudia

04.03.2003 10:54

Malignes Melanom
 
Hallo zusammen!
Ich wollte mich für die nächsten 2-3 Wochen verabschieden.Habe mal wieder einen Termin in der Veramed Klinik.Letzte Woche war ich schon in Hornheide.Werde jetzt mit einer neuen Chemo anfangen.Vielleicht klappt es auch noch mal mit Impfen.Ich wünsche allen Forumlern bis dahin alles gute und verliert nicht euren Mut.

Liebe Claudia!
Ich habe auch schon mit den Büchern von Simonton gearbeitet.Fand ich eigentlich ganz gut.Ich habe sie aber noch nicht gelesen.Ich habe ein Angebot in der Veramed Klinik genutzt.Die Psychotherapeuten arbeiten dort unter anderem auch nach Simonton.Ich glaube es werden auch Kurse in der VHS oder FBS angeboten.Da müsstest du dich mal bei euch vor Ort erkundigen.
Martina hat übrigens auch 7 Jahre Metastasenfrei gelebt.Sie hat nicht damit gerechnet das noch etwas nachkommt.Vielleicht hat sie auch die Nachsorge nicht mehr zu ernst genommen.Ist mir nach 7 Jahren ja auch so gegangen.Also nie die Nachsorge vernachlässigen und etwas fürs Immunsystem tun.Das ist auf jeden Fall das wichtigste.Es gibt halt für nichts Garantien aber man kann dann in dem Bewußtsein leben,das beste für sich getan zu haben.Ich habe Martina übrigens persönlich kennengelernt.Wir hatten in Hornheide beide die gleiche Chemo und sie hat dann mal mein Bett übernommen.Sie hat auch nie den Mut verloren oder sich unterkriegen lassen.
Zum Thema Ernährung kann ich nur sagen,viel Gemüse wenig Fleisch,kein Zucker(den lieben Tumore)und kein Kaffee.Hört sich zwar hart an,ich war eine richtige Kaffeetante,aber jetzt macht mir das nichts mehr aus.Ab und zu trink ich auch mal ne Tasse Capuccino.

Ich wünsche euch allen schöne Tage und melde mich wieder wenn ich wieder zu Hause bin,
liebe Grüße,Ute

04.03.2003 12:53

Malignes Melanom
 
Liebe Claudia,
nein, am Wochende bin ich nicht im Forum, denn ich habe keinen eigenen PC und kann hier nur über meinen dienstlichen Internetzugang reinsehen und soweit es meine Zeit zuläßt, ab und an mal "mitmischen". Weil das natürlich nicht so ganz im Sinne meines A-Gebers ist und ich unter Zeitdruck stehe, kann ich mir nicht immer alle vorangegangenen Einträge nochmals auf Informationen hin durchlesen oder auch nicht immer so ausführlich antworten, wie ich möchte.
Zu den Büchern: ich lese Bücher nicht unbedingt konsequent durch. Manches interessiert mich darin mehr, manches weniger, deshalb blättere ich auch schon mal kreuz und quer darin herum. Ich gehe meistens danach vor, welche Überschriften/Themen mir gerade am wichtigsten sind, mich am meisten interessieren. Manchmal ist es auch vorgekommen, daß mir das, was andere empfohlen haben überhaupt nicht gefallen hat - dann nehme ich es für mich nicht in Anspruch. Du mußt letztendlich selbst sortieren, was Dich anspricht und was Du ausprobieren willst. Nicht bei jedem hat die gleiche Methode die gleiche Wirkung. Deshalb kann es passieren, daß eine Betroffene (wie vielleicht Martina) vielleicht nicht lange leben kann, jjemand anderes aber guten Erfolg hat. Diese Unterschiede erklären kann wohl bisher niemand, sonst wären unsere Diskussionen hier nicht so mühevoll.
Ernähren tue ich mich im Prinzip nach den Regeln der Vollwertkost. Hilfreich hinsichtlich des besonderen Bedarfs war mir hier u.a. die Ernährungsbroschüre der GfbK, zu finden unter www.biokrebs.de . Jahrelang habe ich z.B. Zucker (weitgehnst) und Schweinefleisch gemieden. Jetzt, nach vielen Jahren lebe ich zwar immer noch im Bewußtsein meines Risikos, aber z.B. lasse ich mir gerad mal wieder eine super lecker "Aale Wurst" aus Schweinfleisch schmecken, die ich wärend meinses Aufenthaltes in der Sonnenbergklini in Bad Sooden-Allendorf kennen gelernt hatte. Also, ich "sündige" auch mal wieder, weil ich mich z.Zt. gut fühle und denke, man muß seine Prioritäten immer mal wieder überdenken. Das ist allerdings meine persönliche Meinung, mir bekannte andere KrebspatientInnen gehen mit Konsequenzüberschreitungen wieder ganz anders um. Aber das macht ja gerade die individuelle Krankheitsbewältigung aus - jeder entwickelt im Laufe der Zeit seine eigene Strategie.
Im Grunde mußt Du immer wieder überprüfen, ob das, was Du gerade tust, Dir gut tut oder nicht und Deine Strategie dann Deinem Wohlgefühl anpassen. Das heißt nicht, daß es einem ab jetzt immer nur gut gehen muß - man kann auch mal schlechte Phasen für 'ne Weile aktzeptieren und aushalten, und sich dann wieder aufrappeln zu neuen Schritten. Ich habe immer wieder Stolperlöcher erlebt, das ist, glaub' ich normal. Die kleinen Schritte machen's und die Geduld, die man mit sich selbst haben muß. Und noch eine erfahurn von mir, mit dem Kopf kann man nicht alles erklären - hör' ruhig auch mal auf Dein Herz und auf Dein Gefühl.

"Dein Herz ist Dein bester Führer,
Dein Herz weiß mehr als Dein Denken.
Dein Herz sehnt sich
Nach Deinem Vertrauen
und Deinem Mut zu wagen,
was Du wirklich willst."

(Dilwar Heinrich Krull)


So, jetzt habe ich das hier mal eben so schnell in den PC getickert, wohl mit 'ner Menge Schreibfehler, die Zeit zur Korrektur fehlt jetzt aber - sorry.
Gruß von Birgit

04.03.2003 16:45

Malignes Melanom
 
Liebe Birgit,
ich muß mich schon wieder für deine nette ausführliche Antwort bedanken, das bedeutet mir soooo viel! Ich bin schon immer gespannt was du schreibst und was ich daraus für mich verwenden kann!!!! Ich werde mich jetzt mal über die Bücher setzen und drin lesen viell. finde ich ja das eine oder andere für mich.
Und wegen der Ernährung werde ich mal wieder in Bio-Krebs reinschauen, bloß dort hab ich mir schon vor längerem die Broschüre zum "seelischen Gleichgewicht" angefordert, bis heute nicht bekommen??? Viell. haben sie mich ja vergessen. Ich finde deine Sprüche auch immer so schön, wo hast du die nur alle her? Ich war eigentlich auch immer in der Arbeit am PC, da ich jetzt leider für 3 Monate arbeitslos bin schreib ich von zu Hause. Mich würde jetzt noch interessieren, wie haben sie dein MM festgestellt, hat es dir Beschwerden gemacht u. wie lange hattest du es schon? Mein MM war ein neu entstandenes Muttermal. So jetz mach ich mir nen schönen Abend und hoffe das wir uns morgen wieder im Forum begegnen!!! *würde mich freuen* Bin immer so glücklich wenn ich Antworten bekomme.
Tschüß bis bald
und allen alles Gute
Claudia

04.03.2003 18:59

Malignes Melanom
 
Hallo,
@ Ute : Drücke Dir alle meine Daumen
@ Claudia : Also mein MM war inmitten meiner Tätowierung auf dem Oberarm.Das Muttermal sah eigentlich aus wie ein Feuerfleck, scharf begrenz.Ich habe es erstmals 1999 in der Tatowierung entdeckt bzw. der Tätowierer hat mich darauf aufmerksam gemacht.Seine Worte werde ich nie vergessen " Oh sehr Melanomverdächtigt " !!!
Ich direkt einen Tag später zum Hautarzt, er sagte beobachten ob es wächst und hat es ausgemessen.Aber er hat nicht mit einer Lupe geschaut.
Dann habe ich es nochmal im März 2000 bei einer komplett Muttermalkontrolle gezeigt es wurde aber wieder nicht bemängelt.
Ich meine danach habe ich es nochmal gezeigt aber wieder negativ.Es wurde aber niemals mit einer Lupe geschaut, und ich kannte so eine Lupe bzw. Mikroskop ja garnicht.
Dann im Mai 2002 hat es angefangen zu bluten nachdem ich mich daran gekratzt habe.Ich meine aber ich aber mich mit einem Einwegrassierer zwei Tage vorher daran geschintten bzw. die haut sehr gereizt und beim Kratzen ist sie dann aufgegangen.
Also sofort zum Hautarzt und die Ärztin meinte eine Probe nehmen es wäre höchstens ein Basiliom.
Alle waren sehr verwundert wo die Diagnose MM rauskam.
Es hatte halt keine Merkmale wie ein MM und sah anders aus halt wie ein Feuermal.Habe auch hunderte Male und keines sieht so aus wie mein MM.

Tja leider bin ich der Meinung das damals ruhig mal mit einer Lupe nachgeschaut werde hätte können, vieleicht wäre es dann früher entdeckt worden.

Bin auch am Überlegen ob ich mal CTs machen sollte, die Ärzte in der Hautklinik meinten aufgrund des kleinen Befundes MM 0,75mm und CL2 würden Ultraschalls ausreichen.
Aber ob das stimmt und ich denen glauben soll ???

Du siehst Claudia ich habe genauso Angst wie Du aber wir müssen damit Leben lernen, stell Dir wirklich mal vor negative Gedanken können Krankheiten auslösen ??!!!!
Das mit Martina hat mich auch beunruhigt als ich es gelesen habe.

Wir werden nie wissen was mit uns passiert, aber das wissen auch Menschen nicht die kein Krebs haben.
Das Leben kann ohne Krebs auch von einem Tag auf den anderen zu ende sein.

Ich versuche ruhig zu bleiben wenn ich an den 11.3. denke.
Normalerweise ist nur Hautkontrolle dran, OK BLut wird glaube ich immer abgenommen.
Aber wieder der Gedanke das alle Blutwerte erst nach 2-3 Wochen da sind macht mich wieder wahnsinnig.

Liebe Grüße
Sascha

saschakellner@t-online.de

04.03.2003 22:35

Malignes Melanom
 
Hallo Claudia,
ich hatte schon Jahrelang ein Muttermal am Oberschenkel. Bei mir fing es an zu wachsen, zu der Zeit dachte ich mir noch nicht viel dabei. Erst als es von selbst anfing zu bluten bekam ich Angst. Ging dann gleich zum Hautarzt. Er hat es dann auch gleich entfernt. Leider zu spät!! Bloß nie aufgeben!!!!!!!
Viele Grüße von,
Christian

04.03.2003 22:37

Malignes Melanom
 
Liebe Ute,
weiterhin ganz festes Daumen drücken von mir!!!! Ich weiß, daß du nicht aufgibst!!!!! Bei mir ist zur Zeit alles OK!
Viele liebe Grüße von,
Christian

05.03.2003 10:57

Malignes Melanom
 
Hallo Claudia,
mein MM saß am Oberschenkel. Im Urlaub hatte mich am Strand eine Frau, die sich gerade einen Leberfleck hatte entfernen lassen, darauf aufmerksam gemacht - er sei so schwarz. Mir selbst war er bis dahin nicht aufgefallen, also weiß ich nicht, wie lange er dort schon gesessen hatte. Außer daß er dunkel war, wies er keine der typischen Melanommerkmale auf, wurde vom Arzt deshalb auch als harmlos eingestuft. Aber er stimmte einer halbjährlichen Beobachtung zu und maß ihn aus. Ich schenkte dem Fleck kaum Beachtung und ging erst fast ein Jahr später wieder zum Arzt. Bei Ausmessen stellte sich eine Verbreiterung von einem kanppen Millimeter heraus -> also weiter beobachten. Mich ließ dann dieser Millimeter nicht in Ruhe und ständig fummelte ich mit dem Finger über meiner Hose an der Stelle am Bein herum, bis ich eines Tages den Fleck durch die Hose spüren konnte, er hatte sich etwas erhoben. Nach einem Bad stellte ich dann beim Abtrocknen fest, daß er etwas suppte und auch eine schorfige Oberfläche bildete. Mein Hausarzt verschaffte mir einen Eiltermin in der Hautklinik, dort befand eine Gremium von ca. 30 Ärzten, AiPs und Studenten, denen ich (und andere Patienten) vorgestellt wurde, den Fleck nach eingehender Untersuchung mit der Auflicht-Lupe für nicht ohne weiteres melanomverdächtig, das könne wirklich nur eine pathologische Untersuchung entscheiden. Auch die Schnellschnittdiagnose unter OP ergab keine Eindeutigkeit, den endgültigen Bescheid haben die Ärzte mir erst nach Eingang des pathologischen Befundes geben können. Im Übrigen erlebe ich (ich habe in den letzten Jahren viel mit dem Thema Krebs zu tun), daß Ärzte grundsätzlich aus ethischen Gründen niemals eine Aussage machen können/sollten bevor ein Verdacht nicht eindeutig abgesichert und bestätigt ist. Es gibt eben einfach auch zuviele sogenannte falsch-positive Meldungen (also Ankündigungen positiver Befunde - und daraus resultierende unnötige OPs -, die im Endeffekt dann gar keine sind).
Mit der Sprüchesammlung bin ich mal durch Gespräche mit einer Krebspatientin angefanngen. Immer wenn sie mich anprach, um mit mir ihre momentanen Probleme, Gedanken und Gefühle auszutauschen, brachte sie mir auch den einen oder anderen Spruch mit. Sie zog viel für sich daraus und mir hat es auch Spaß gemacht, den tieferen Sinn darin zu erkennen und mir zu eigen zu machen. Sie schenkte mir, einige Zeit bevor sie schließlich verstarb, ein Vokabelheft mit einer kleinen Sammlung, die ich für mich selbst dann weitergeführt habe. Wo immer ich einen Spruch finde, der mich anspricht, kommt er in meine Sammlung. Kürzlich habe ich diesbezüglich z.B. die Zitatesammlung www.zitate.de entdeckt. Da findet man auch sehr viel. Etliche habe ich aber auch aus Buchläden von verschiedenen Postkarten (z.B. Bielefelder Werkstatt) Büchern, Zeitschriften, Vorträgen oder sonstwo ab-/aufgeschrieben. Im Rucksack habe ich immer einen kleinen Block, der mir hierbei für spontane Notizen dient. Ich finde, sie können "Nerven-/Seelennahrung" sein, und ich habe immer mal 'ne Postkarte oder einen Zettel mit einem Spruch gut sichtbar bei mir in der Wohnung oder im Büro aufgehängt. Wie die Einstellung sich im Laufe der Krankheitsverarbeitung ändert, so ändern sich dann auch immer mal meine Sprüchevorlieben. Und man lernt eben immer weiter dazu.
So habe ich mir z.B. durch den Spruch "Abschied tut weh, wenn man die Chance, die man miteinander hatte, nicht genutzt hat." (Heinrich Werner, Priester und Therapeut) in der Weise zu eigen gemacht, daß ich bewußter mit mir bekannten Krebspatienten, aber auch mit allen Menschen, in bestimmten Situationen umgehe und versuche, nichts offen zu lassen. Oder ich entwickele mehr Vertrauen, zur richtigen Zeit schon das Richtige zu tun, wenn ich lese "Gott gibt uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft, wie wir brauchen. Aber er gibt sie uns nicht im Voraus." (Dietrich Bonhoeffer)
Auch hier gilt wieder: jeden spricht was anderes an, meine Sprüche müssen nicht immer für alle anderen auch gelten. Also, sammele und such' Dir Deine raus.
Gruß von Birgit

05.03.2003 11:23

Malignes Melanom
 
Liebe Birgit,
schön das du dir wieder mal soviel Zeit für mich (u.alle anderen!!!) genommen hast!!!!
Ich bin mir hundertprozentig sicher das ich jetzt auch das Sprüche sammeln anfang. Viell. kann ich dir ja ab und zu nen neuen Spruch zukommen lassen (wird warscheinlich schwer sein :-))
Das mit den MM ist schon komisch, die haben soviele Gesichter und im Enteffekt kann man es doch nur durchs rausschneiden erkennen?
Mein Hautarzt sagt die Muttermale die ich jetzt noch habe (schrecklich viele) sind alle
harmlos (Bis auf eins am Bauch) Aber wie kann er das so einfach sagen wenn er sie nicht aufnimmt und vermesst? Mich beunruhigen soviele, die laß ich mir jetzt alle nach und nach auf eigene Faust rausschneiden ob er das will oder nicht!!! Mein MM war am Unterbauch. Bin 2000 am Unterleib operiert worden und genau auf dieser Narbe ist das komische Ding entstanden. War ganz schön groß vom Umfang und links danaben ist noch ein kleines. Da sagte ich während meines Sicherheitsschnittes er soll es gleich mit wegmachen. Das tat er nicht und jetzt plötzlich soll ich es mir doch weg schneiden lassen. Das wiederspricht sich doch alles. Viell. ist ja das der Primärtumor. In meinem Befund Stand nämlich nichts vom Primärtumor. Am Kopf hab ich jetzt auch eins entdeckt, oberhalb vom Ohr das ist plötzlich da und ziemlich groß und dunkel, er meint auch das ist harmlos und außerdem ne schwierige Stelle zum entfernen, aber es muß doch trotzdem ne Möglichkeit geben es wegzumachen? Darf ich dich mal fragen wie alt du bist und hast du Familie?
Ich bin 33 Jahre und verheiratet, keine Kinder. Heute bin ich mal auf die Suche gegangen nach einer Selbsthilfegruppe bei uns. Leider gibt es nur Gruppen für Brustkrebs-Erkrankungen!!! Also bleib ich euch im Forum treu (falls ich euch mit meiner ständigen Fragerei nicht nerve) Mir tut das Forum so gut, einfach alles von der Seele schreiben und auch Antworten zu bekommen. DANKE. Schönen Tag an alle und Kopf hoch.
Liebe Grüße sendet
Claudia

05.03.2003 12:21

Malignes Melanom
 
Hallo Claudia,

ich habe gerade Deine Zeilen gelesen und muss sagen, dass ich Deine Ängste und Sorgen sehr gut verstehen kann.

Aber dennoch solltest Du Dich jetzt nicht in Riesenpanik versetzen und hinter jedem Muttermal eine tötliche Gefahr vermuten.

Es ist zwar normal das Du sehr besorgt bist, aber vielleicht hilft es Dir ja auch, wenn Du Dich auf die Suche einem anderen Arzt machst, der sich die Mühe macht alle Muttermale zu begutachten.

Schau doch einfach mal im Internet nach! Oftmals gibt es so genannte "Onkologische Schwerpunktpraxen" verschiedener Fachrichtungen (auch Dermatologen). Dort trifft man auf Ärzte die sich mit der Thematik Krebs gut auskennen und Dir möglicherweise etwas Ruhe und Gewissheit vermitteln können.

Ich persönlich halte nicht viel davon, jetzt um jeden Preis jedes Muttermal zu entfernen. Denn selbst wenn Du das tun würdest, hättest Du immer noch keine 100%ige Sicherheit.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall, dass Du einen Weg findest vernünftig mit der Krankheit umzugehen!

Liebe Grüße
Matthias


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