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sunnypunkie 23.04.2007 16:21

AW: ich fasse jetzt Mut ...
 
Hallo meine Lieben,

vielen Dank für Eure tröstenden Worte für mich. Sie tun so gut und geben mir Mut, diesen Weg weiterzugehen.

Gestern und heute morgen ist mir der Kragen geplatzt. Ich schäme mich im nachhinein sehr dafür, trotzdem. Ich habe André gesagt, dass trotz dieser sehr schmerzhafen und schwierigen Situation es doch angebracht wäre, einen kleinen Rest an Anstand und Respekt mir gegenüber walten zu lassen. Er war die ganzen Tage sehr wütend, ich konnte ihm nichts recht machen und er hatte mich sehr unflätig beschimpft. Ich konnte es nicht mehr ertragen und für einen Moment verschwand all mein Mitgefühl, meine Liebe und das Verständnis. Es tut mir sehr leid.

Ich bin mir bewusst, dass diese Medikamente (80 mg Oxycontin und 4.5 mg Lexotanil pro Tag!) einen grossen Einfluss auf seine Psyche haben. Zudem das Bewusstsein, dass er wohl bald sterben muss. Wie schon gesagt, ist er böse auf alle und alles was gesund ist und da ich fast den ganzen Tag um ihn herum bin, kriege ich eben auch die ganzen Breitseiten ab.

Ich weiss nicht, ob ich damit leben kann, dass wir ev. so auseinandergehen müssten im Streit und gegenseitigem Unverständnis. Ich habe mir das alles anders vorgestellt. Mein Gott, ich liebe ihn doch und möchte diese Liebe weiter in meinem Herzen tragen, auch wenn André einmal nicht mehr hier ist.

Herzliche Grüsse
Eva

hope38 23.04.2007 16:31

AW: ich fasse jetzt Mut ...
 
Meine liebe Eva!
Ach je, es ist eine wirklich harte Situation.
Daß Dir der Kragen geplatzt ist, kann ich gut nachvollziehen. Und mir kam der Gedanke, daß ich meine Kinder über alles liebe, aber auch manchmal sauer auf sie bin- und sie auf mich. Wir haben nur ein bestimmtes Potenzial an Kraft und Güte und wenn das ständig und ständig angezapft wird, dann ist es irgendwann leer. Dann müssen wir neu aufladen, am besten sofort- doch das geht manchmal nicht. Da reicht dann ein ganz kleiner Tropfen, damit wir explodieren. Natürlich tut es einem leid, aber weißt Du, ich finde, das ist menschlich.
Und liebe Eva, vergiß eins nicht: Auch Du leidest sehr. Auch Du bist verzweifelt. Deine Seele muß so ängstlich sein vor dem, was kommen wird. Und damit hört es ja nicht auf für Dich. Du lebst dann weiter. Alles wird sich ändern und das ist Dir mehr als bewußt.
Liebe Eva, ich würde Dir gern weiterhin den Mut zur Menschlichkeit wünschen bzw. weiterhin die Kraft dazu, denn Du lebst die Liebe wahrhaftig.
Dein André hat große Angst. Er meint nicht Dich, er meint sich selbst. Ich wette, er ist enttäuscht und ganz tieftraurig, daß sein Leben nicht mehr planbar ist. Ich wette, er hätte so gern noch viele Pläne verwirklicht und ist sich schmerzlich seiner Grenzen bewußt. Hmm, das sind meine Vermutungen.

Ich drücke Dich mal gaaaaanz fest- mehr kann ich nicht tun:(

Liebe Grüße,
Leena

teddy.65 23.04.2007 17:26

AW: ich fasse jetzt Mut ...
 
Hallo Eva,

Leena hat das im Vergleich mit den Kindern auf den Punkt getroffen. Daran habe ich auch sofort gedacht als ich deinen letzten Beitrag las.

Du hast das recht erschöpft zu sein und auch das Recht es André wissen zu lassen. Das es dann heftiger ausfällt als dir lieb ist, ist kein Wunder, da du so lange Rücksicht genommen hast ohne Kraft tanken zu können.

Mach dir keine Vorwürfe, du bist ein Mensch und dein Handeln war menschlich.

Ich wünsche euch beiden sehr, dass ihr wieder schöneren/harmonischeren Zeiten entgegen geht. Sprichst du mit André über deine Gefühl bezüglich deiner Geduld und wie du behandelt werden möchtest?

Vielleicht hast du ja Gelegenheit es ihm in einem ruhigen Moment mitzuteilen und ihr werdet BEIDE davon profitieren?!

Birgit4 23.04.2007 17:39

AW: ich fasse jetzt Mut ...
 
Liebe Eva,
ich möchte dich in meine Arme schließen...
Ich weiß du hast es schwer....und du hast auch recht mit vielem was du hier schreibst.
Ich sage dir einfach "Verzeih" deinem Andree...schließe du Frieden in deinem Herzen.
Andree kann es glaube ich nicht mehr...so viel Leid,Schmerz,und Medikamente.

Ich habe hier ein kleines Gedicht für dich....zum "Troste"

Doppelsieg

Denk nicht an dich, wenn dir ein Weh
von irgendjemand widerfährt:
Denk nur an ihn allein, und geh
dorthin, wo dich's Gebet verklärt.
Dann fühlst du wohl, daß im Verzeihn
ein zweifach großer Segen liegt:
Du hast nicht über dich allein,
du hast auch über ihn gesiegt.

In Gedanken ganz fest bei euch...
Deine Birgit

sunnypunkie 23.04.2007 18:02

AW: ich fasse jetzt Mut ...
 
Liebe Leena,

genau das habe ich ihm auch gesagt. Seine ganze Verzweiflung, Ohnmacht und Schmerz und die damit verbundenen Wutanfälle richten sich im Grunde genommen gegen ihn selber. Ich bin der Katalysator. Ich habe ihm das, leider, auch gesagt. Da fing dann mein Problem an, als er sagte, das sei ein starkes Stück, das ich ihm hier an den Kopf werfe. Er drehte sich um und schlug mir mit der Hand ins Gesicht. Ich fühle mich so mies und elend und voller Schuldgefühle.

Es ist eine unendlich schwere Zeit. Wohl die schwerste, die ich in meinem Leben bisher erlebte. Sie bringt mich an meine Grenzen und oft darüber hinaus. Ebenso wie André frage ich mich manchmal, warum ich? Und wie soll mein Leben nachher weitergehen? Meine Gefühle? Könnte es auch sein, dass ich daran wachse? Ich weiss es im Moment einfach nicht.

Alles Liebe
Eva

hope38 23.04.2007 18:08

AW: ich fasse jetzt Mut ...
 
Liebe Eva!
Mensch, das tut mir so leid... Alles, was er tut, ist Ausdruck seiner Verzweiflung. Aber es darf natürlich nicht so sein, daß Du es alles aushalten mußt. Das ist wirklich hart.

Ob Du daran wachsen wirst? Hmm, ich denke, Du bist jetzt schon großartig. Ehrlich, Du bist so ein warmherziger, unheimlich lieber Mensch. Wachsen kannst Du gar nicht mehr. Du wirst Dich verändern. Alle Erfahrungen, die wir machen, verändern uns. Es ist ein Prozeß, das Leben. Ich hoffe, Du wirst ihn gut überstehen und später, ganz viel später, eine neue, andere Zufriedenheit finden. Ach Eva, das ist alles so platt. Ich bin kein Mensch, der in solchen Situationen die richtigen Worte findet. Viel lieber würde ich Dich in den Arm nehmen!!!

Liebe Grüße,
Leena

sunnypunkie 23.04.2007 18:08

AW: ich fasse jetzt Mut ...
 
Liebe Birgit,

vielen Dank für das wunderbare Gedicht. Habe es mir ausgedruckt, es liegt auf meinem Schreibtisch. Wenn ich verzweifelt bin, lese ich es und ich werde wissen, ich bin auf dem richtigen Weg.

Verzeihen, verzeihen, verzeihen. Vorhin habe ich André gewaschen, liebevoll und sanft und ihn anschliessend eingecrèmt, ich legte all meine Gefühle für ihn in diese Bewegungen.

Liebe Grüsse
Eva

sunnypunkie 23.04.2007 18:13

AW: ich fasse jetzt Mut ...
 
Liebe Leena,

Ich frage mich, was denn das alles für einen Sinn hat. Im Moment sehe ich keinen.

Ich ertappe mich bei dem Gedanken, wie es ohne André sein wird. Es sind so widersprüchliche Gefühle. Einerseits spüre ich Erleichterung, dass sein Leiden ein Ende gefunden hat, anderseits die Leere. Ich glaube, ich werde lange Zeit brauchen um zu verstehen. Jetzt komme ich kaum dazu, viel zu fühlen, alles geht Zug um Zug und höchstens nachts wache ich schweissgebadet auf, gehe an sein Bett und schaue, ob er noch atmet. So finde ich auch nachts kaum Ruhe und vor allem nicht richtigen Schlaf. Sehr bald werde ich wohl ein Liegebett neben seinem Bett aufstellen und dort schlafen.

Herzliche Grüsse
Eva

Jelly 23.04.2007 19:07

AW: ich fasse jetzt Mut ...
 
Liebe Eva,

ich wäre nicht so geduldig wie Du, das ist ja übermenschlich, was Du leistest und als Dank erhälst Du einen Schlag ins Gesicht, bei aller Liebe, aber das geht ja wohl garnicht, daß er toben kann wie er will, Dich schlägt und Du hälst alles aus, nein, da wäre meine Grenze längst überschritten. Ich würde mich als aller erstes in mein eigenes Bett zurückziehen, einen Raum für Dich, zum Ausruhen, Du brauchst Dich von niemandem schlagen lassen, sag ihm das, wenn er will, dann geh, soll er sehen, was er an Dir hat, wenn Du nicht da bist, der hat ja wohl ein Rad ab, egal wie krank man ist, aber das gibt einem nicht das Recht, die Hand gegen einen anderen, zumal einen, der alles für ihn tut, zu erheben, diese Kraft ist wohl noch da, einen Menschen zu schlagen, Eva, schütze Dich !!!!!!!! Du mußt Dich nicht aufgeben, niemand verlangt das von Dir.

Liebe Grüße
Jelly

sunnypunkie 23.04.2007 19:44

AW: ich fasse jetzt Mut ...
 
Liebe Jelly,

ja, ich bin hoffnungslos, verzweifelt. Habe mich in mein Zimmer zurückgezogen und werde auch hier schlafen. Ich kann grade einfach nicht mehr.

Soeben habe ich erfahren, dass mein bester Freund an Lungenkrebs gestorben ist. Letzte Nacht. Er war immer für mich da und ich für ihn. Letzten Samstag habe ich noch mit ihm telefoniert, er sagte, er habe furchtbare Schmerzen, bekomme kaum Luft und er wäre so dankbar, endlich gehen zu dürfen. Das durfte er nun.

Liebe Jelly, ich werde meine Aufgabe hier zu Ende führen. Aber mit Abstand, sachlich so gut ich kann. Habe mit Sohn von André telefoniert und er findet, dass dringend eine Lösung gefunden werden muss, so kann es nicht weitergehen.

Liebe Grüsse
Eva

Bobath 23.04.2007 19:55

AW: ich fasse jetzt Mut ...
 
Liebe Eva,
als stille Mitleserin bin ich sehr berührt von Deiner und Andres "Situation"...
mir ist ein Gedanke zu seiner Wut und seinen Ausbrüchen gekommen. Eine wichtigte Phase( von 5) des Sterbeprozesses ist die Wut, die Wut gibt dem Sterbenden die Möglichkeit seinen Schmerz und Trauer über das Endgültige zu zulassen. Vielleicht hilft es Dir, wenn Du Dich daran in diesen Situationen erinnerst. Es hat sicherlich nichts mit Wut gegen DICH zu tun!!
Nach der Wut kann die Phase der Depression kommen (nicht im klassischen psychologischen Sinn Depression, sondern als Rückzug und Trauer).
Es ist gut, dass Du Dir Unterstützung in der häuslichen Betreuung gesucht hast! Und achte und sorge weiter für Dich.
Die Phasen macht auch der Angehörige in einem Prozess durch. Wenn Du näheres wissen möchtest, kannst Du mich gerne kontaktieren.
Ich wünsche Dir und Andre viel Kraft und Liebe

nobbidobbi 23.04.2007 22:29

AW: ich fasse jetzt Mut ...
 
hi eva!
wir alle kommen hier ja leider aus eher unschönen + traurigen momenten zusammen + so lernten wir andré auch nur in dieser schweren zeit der krankheit durch Deine zielen kennen. dass Du ihn so liebst hat bestimmt seine gründe, auch wenn seine krankheit nun all seinen zorn + seine furcht + seine wut offenbart, welche er auf die "gesunde" welt hat. Du bist der mensch, der ihm den spiegel vorhält, im guten + im schlechten + so musst Du leider jetzt all das abbekommen. in "normalen" beziehungen geht man sich in krisen einfach eine zeit etwas aus dem weg bis beide wieder klarer sehen. dies ist bei Euch momentan wohl so nicht möglich, zum einen durch andrés todes- + sterbensangst + zum anderen durch all die medikamente. ich wünsche, Dir, dass Du in dieser zeit genug kraft hast + es zwischen Euch bei all dem schmerz auch wieder eine innere verbundenheit in Euren gemeinsamen momenten gibt,

Yours truly
norbert

derengel 24.04.2007 08:21

AW: ich fasse jetzt Mut ...
 
Liebe Eva,
ich musste auch einmal einem mir wichtigen Menschen sagen, dass er mich nicht ständig als seinen Blitzableiter gebrauchen kann. Sicher waren die Sorgen um uns herum andere, aber immer war ich die Person, die die volle Breitseite abbekam (so wie du jetzt gerade von deinem Andre´). Weißt du, was dieser Mensch mir gesagt hat - ich sei die einzige Person, bei der er das Gefühl habe, sich nicht verstellen zu müssen. Dass er überall nur eine Maske tragen müsse und nicht seine wahren Gefühle zeigen dürfe (berufliche Situationen, private Dinge usw) Und bei mir dürfe er so sein, wie er sich gerade fühlt. Und wenn eben gerade die Wut - die Ohnmacht - übermächtig wurde, dann habe ich das zu spüren bekommen. Erst war ich immer nur verletzt, tieftraurig und fragte mich auch "warum ich ?". Doch als er mir das sagte, habe ich es auch als Chance gesehen, von Herzen für diesen Menschen da zu sein.
Ich weiß, deine Situation verlangt nahezu unmenschliches von dir ab und immer wenn ich bei dir hier lese möchte ich dich einfach nur mal drücken und dir sagen, wie sehr ich deine Haltung bewundere. Nimm dir Rückzugsminuten oder -Stunden, ganz wie deine Seele und dein Körper es braucht (ich bin dann auch immer ganz still geworden...). Du merkst selbst, wenn die Kraft nachlässt. Und dann, wenn es wieder geht, sei einfach für ihn da. Du weißt, dass eure Liebe auf eine unglaubliche Probe gestellt wird - aber so wie du bisher für und mit ihm gekämpft hast, so weiß er auch, dass er sich deiner Liebe sicher sein kann. Er wird mit diesem gedanken gehen, wenn es dann soweit ist - auch wenn er im Moment nicht in der Lage ist, es dir auf "menschliche" Weise zu zeigen.
Ich wünsche dir Mut und bin in Gedanken bei dir.
Grit

Birgit4 24.04.2007 12:05

AW: ich fasse jetzt Mut ...
 
Liebe Eva,
ich gebe Bobath recht....es ist so mit den 5 Phasen.

habe hier was für dich....

Phase 2: Zorn

Hat der Betroffene die tödliche Krankheit als solche anerkannt, wird er zornig und eifersüchtig auf die anderen, die leben dürfen ("Warum muß es mich treffen?"). Es kommt zu einer Flut negativ getönter Emotionen, die den Sterbenden mit sich fortreißen können. Dies äußert sich dann oft in "Kleinigkeiten" wie Unzufriedenheit mit dem Essen, dem Zimmer, den Mitpatienten, dem Pflegeteam und den Ärzten, in Sonderwünschen, aber auch in heftigen Streitigkeiten mit der Familie und aggressiven Beschuldigungen.


Zitat von Bobath:Nach der Wut kann die Phase der Depression kommen (nicht im klassischen psychologischen Sinn Depression, sondern als Rückzug und Trauer):Ende des Zitats
Das ist :Phase 3

Liebe Eva,es ist gut so das du dich zurückziehst...du brauchst wieder Kraft.
Deine Seele braucht Ruhe.

Und nun ist auch noch dein bester Freund an LK gestorben.
Es tut mir unentlich weh,was du durchleben mußt.
Ich halte deine Hände,lege deine Kopf an meine Schulter ....ich trockne deine Tränen.

Deine Birgit

ann47 24.04.2007 18:00

AW: ich fasse jetzt Mut ...
 
Hallo liebe Eva!
Ich habe die Letzten Tage eure Geschichte gelesen und es gibt wirklich sehr viele Situationen, die ich selber auch mit meinem Mann durchlebt habe. ES war zwar nicht ganz so masiv wie bei deinem Andre aber, aber auch ich habe die einen und andere Träne vergossen weil ich die ungerechtigkeiten nicht ertragen konnte.Man meint es nur gut will dem kranken Partner helfen und beistehen so gut man kann und erntet oft nur böse Worte. Meine Kinder haben mich dann immer wieder aufgerichtet und dafür bin ich Ihnen sehr dankbar. wenn ich es richtig gelesen habe stehst du so ziemlich alleine vor und dasstelle ich mir doch sehr hart vor. Jetzt wo mein Mann nur noch so da liegt und nicht mehr wirklich viel mitbekommt, vemisse ich seine meuterei direkt, ja das ist schon ganz schön hart was wir gerade so durch machen müssen, aber was tut man nicht alles wenn man liebt. So meine Liebe halt die Ohren steiff, wi werden es mit würde zuende bringen und brauchen uns später keine Vorwürfe machen das wir nicht alles getan haben was unsere Kräfte zugelassen haben. Liebe Grüße Andrea


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