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sonntagskind 05.09.2006 16:00

AW: Ablatio ohne Rekonstruktion
 
Zitat:

Zitat von morgen
...wie war das zu Anfang? Hast du in den Spiegel sehen können ohne blass zu werden. Habe echt ein bisschen Angst, dass ich beim ersten Mal umkippen könnte.

Hallo,
auch wenn die Frage nicht an mich ging, möchte ich antworten.

Gnädigerweise siehst Du die Narbe zum ersten Mal in der Klinik, also in sowieso ungewohnter und "sachlicher" Umgebung. Jedenfalls mir hat es das viel leichter gemacht. Es kamen dauernd Schwestern und gelegentlich Ärzte rein, um nach der Narbe etc. zu sehen, da kam ich gar nicht zum Nachdenken, ob ich das beim "Auspacken" überhaupt sehen möchte. Es war irgendwie völlig selbstverständlich.
Zu Anfang sah ich nur die rechte flache Seite mit einem weissen Pflasterstreifen drauf, die Narbe selbst erst, als das Pflaster runter kam.
Sah aus, als hätte man mir einen schmalen Streifen Malerkrepp auf die Brust geklebt.

Schwerer wurde es dann zuhause, in gewohnter Umgebung, da wurde mir erst klarer, was da wirklich passiert war :cry: - aber das war ja erst ein paar Tage später.

Meine OP war Ende Juni, gewöhnt habe ich mich noch nicht dran. Jetzt ist die Brust auch für die Bestrahlung noch bunt bemalt, sieht noch mal anders seltsam aus; aber so sieht man die Narbe wenigstens nicht so (dabei sieht die eigentlich "sehr gut" aus, medizinisch gesehen).

Viele liebe Grüsse

Renate

morgen 05.09.2006 17:10

AW: Ablatio ohne Rekonstruktion
 
Zitat:

Zitat von heikeh
, wegen evtl. zu entfernender Mikroverkalkungen, durfte aber dann doch am Tag der geplanten OP wieder gehen.

Wieso? Haben die die Verkalkungen drin gelassen? Ist das denn dann kein Verdacht auf DCIS?
Dieser Verdacht, den Dr. Rezai nach meinem US bei ihm geäußert hat, ist es jetzt nämlich, der mich "in Richtung Ablatio treibt". Zwei Risikofaktoren Phylloidestumor und DCIS-Verdacht sind mir zuviel Risiko. Einen Termin habe ich noch gar nicht. Werde auch erst noch die Meinung meiner Radiologin, die ich sehr schätze (Frau Dr. Jachtmann in Krefeld), abwarten (Termin Ende nächsten Monats). Dr. Rezai meinte, ich könnte noch warten mit der Ablatio bis ich wieder ein Rezidiv vom Phylloidestumor kriege. Aber wie gesagt, wenn die Radiologin auch meint, dass das nach DCIS aussieht, dann will ich nicht mehr warten. Muss man denn wohl lange auf den OP-Termion warten???
Bin übrigens nicht aus Düsseldorf sondern aus Kempen und heiße Susanne.

Liebe "morgendliche" Grüße!

morgen 05.09.2006 17:18

AW: Ablatio ohne Rekonstruktion
 
Hallo Sonntagskind Renate!

Danke sehr für die genaue Beschreibung. Irgendwie weiß ich immer gerne vorher genau was mich erwartet.
Ja, das erste Mal zu Hause ausziehen und hingucken ist sicher am gruseligsten. Eine Freundin meiner Mutter, erzählte, sie hätte auch erst zu Hause über die Ablation geheult, dann aber gleich 14 Tage lang. Jetzt aber lebt sie sehr glücklich ohne Wiederaufbau (und hat auch erst danach ihren jetzigen Mann kennengelernt).
Alles Gute für die weitere Behandlung und überhaupt!

morgen=Susanne

apel68 05.09.2006 17:32

AW: Ablatio ohne Rekonstruktion
 
Sei nochmals gegrüßt Susanne!
Im Krankenhaus nach der OP ging es mir auch so,wie Renate schreibt.Man ist auch froh,die OP gut überstanden zu haben.Ich hatte noch die ganzen Untersuchungen zum Metastasenausschluß.
Zu Hause kam dann erstmal das "Elend".Im Bad habe ich öfter vor dem Spiegel gestanden und geweint.Aber heute sage ich mir,ich glaube es war nicht die verlorene Brust,sondern die Tatsache:Ich habe Krebs!Ich muß nun durch die ganze Therapie(Chemo,Bestrahlung,AHT,Herceptin) und man weiß nicht,ob es einen nochmals erwischt.
Auch heute weine ich noch manchmal.Aber das brauch ich auch.Ich muß mich auch mal selbst bedauern dürfen.
Ansonsten bin ich glücklich,wie gut es mir geht.Und ich bin meinem Mann sehr dankbar,wie er mit der Krankheit umgeht.Manchmal kann ich schon vergessen,daß es für mich ein Schei...jahr war.
Susanne

marjana 09.09.2006 02:12

AW: Ablatio ohne Rekonstruktion
 
Ist schon ein Scheißspiel, dieser Krebs, aber auch die behandelnden Ärzte. Hatte mich an mein asymetrisches Aussehen als Amazone gewöhnt. Hat schon einige Monate gedauert, bis ich mich traute, ohne Protese einfach mit einem T-Shirt rumzulaufen und dabei war ja der Größenunterschied nicht so gewaltig, da ich nur eine kleine Brust habe.

5 Jahre danach kam die Schreckensnachricht von dem Rezidiv. Wieder OP. Danach wurde mir erst bewußt, wie schlimm es aussehen kann und wieviel Glück ich wohl bei der ersten OP hatte.

Vorher hatte ich eine glatte Narbe. Das hatte seine eigene Ästhetik. Jetzt war ich Witwe (ich hatte nach der OP 1999 geheiratet) und schon 57 Jahre alt. Da hat sich die Chirurgin wohl gedacht, daß es für mich nicht mehr wichtig sei ... Ich krieg heute noch Tränen in die Augen, wenn ich sehe, wie sie mich verschandelt hat. Da ne Beule, dort hängt ein Hautlappen ... ich krieg immer wieder eine Wut auf diese junge Frau. Als sooo alte Frau und auch noch Witwe hatte ich wohl in ihren Augen keinen Anspruch mehr auf eine "schöne" Narbe.
Wenn nicht der Kampf gegen diese Krankheit schon so anstrengend und langandauernd wäre, würde ich glatt eine SchönheitsOP machen lassen !

Es kommt halt wohl ganz auf den Arzt oder die Ärztin an, wie man hinterher aussieht - ohne Wiederaufbau.

Marjana

morgen 11.09.2006 09:34

AW: Ablatio ohne Rekonstruktion
 
Zitat:

Zitat von marjana
5 Jahre danach kam die Schreckensnachricht von dem Rezidiv. Wieder OP. Danach wurde mir erst bewußt, wie schlimm es aussehen kann und wieviel Glück ich wohl bei der ersten OP hatte.

Vorher hatte ich eine glatte Narbe. .... Da ne Beule, dort hängt ein Hautlappen ...

Habe ich das richtig verstanden, dass du ein Narbenrezidiv hattest oder war jetzt die andere Seite betroffen?
Aber auch, wenn es ein Narbenrezidiv war und die OP deswegen unter ästethischen Gesichtspunkten vielleicht schwieriger, ist das eine Gemeinheit. Wenn frau durch die ganze Sch... nicht eh schon so k.o. wäre, sollte man viel aggressiver auf solche Ärzte reagieren :boese: ... Aber das kostet halt viel Kraft.

Alles Gute!

morgen


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