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Hope80 25.07.2009 13:20

AW: Gibt es überhaupt Überlebende?
 
Wir haben verloren.

Nachdem beim letzten CT alle Lymphtumore verschwunden waren, wollten sie ihm gestern den Erguss im Herzbeutel entfernen. Nach etwa 1,5 Stunden haben sie die OP abgebrochen. Der Tumor hat sich in den Herzmuskel gefressen. WIr können nur noch warten, bis das Herz seine Arbeit einstellt.

DAmit hatte gestern morgen niemand gerechnet. Wir dachten, er könnte vielleicht bei der OP sterben. Aber wenn er die OP überlebt, dann hat er eine Chance. Aber damit haben wir nicht gerechnet. Mein Bruder hat morgens noch Pläne gemacht - was er sonst nie tat. Er wollte, wenn er wieder gesund ist, für 2 Tage in den Europapark. Und er wollte ein Mädchen aus seiner Klasse ansprechen, weil sie beide ineinander verliebt sind und sich nie getraut haben. Und jetzt ist alles vorbei.

Wenn sie das doch nur schon am Computer gesehen hätten. Dann hätten sie ihn garnicht erst aufgeschnitten und er wäre jetzt fit genug noch in den Europapark zu gehen. Aber stattdessen muss er sich von der OP erholen und wird vermutlich noch vorher sterben.

Ich bin total geschockt. Und was für mich das schlimmste ist: er weiß es noch garnicht. Er denkt immernoch, dass er wieder gesund werden kann. Wir konnten es ihm noch nicht sagen. Ichkann ihm kaum in die Augen sehen.

So weit zu mir

Jessi89 25.07.2009 23:40

AW: Gibt es überhaupt Überlebende?
 
Hi Leute,

ich habe mit 11 jahren zum ersten mal krebsbekommen.
Auch kleinkinder und babys sind betroffen. Leider macht diese Krankheit vor keinem Alter halt. Genau dasist das schlimme daran.

Als ich dann zum 2. mal an Krebs erkrankte war ich 14 jahre alt. Wirdachten nach 4 jahren müsste doch schluss sein und es müsste geheilt sein.

Aber es war noch nicht einma ein rückfall von dem vorhergehenden. Es war ein ganz neuer.

Meine letzte erkrankung ist jetzt 5 jahre her. Ich hoffe das die jahre kommen und gehen aber so etwas niemals wieder zurückkommt.

Natürlich gibt es überlebende. Leider kann keiner sagen wie die zukunft aussieht.

Meine Ärzte sagten mir das ich so eine extrem starke Chemo bekam die kein Erwachsener durchgestanden hätte.

Manchmal hat es voteile dass Wenn man es schon ekommt noch jung ist. Der Körper steckt das vlt noch leichter weg.

Aber eins ist sicher!

Keiner darf den Mut verlieren und gleichs an Sterben denken wenn man so ein Diagnose bekommt.

Ich hatte selbst viele tiefpunkte in dieser zeit aber ich dachte mir einfach " nein der krebs besiegt mich eben nicht!"

Ich wünsche allen die Betroffen sind oder Betroffene kennen alles alles gute und verliert nicht den Mut.

liebe Grüße Jessi

NicoleH77 29.07.2009 10:28

AW: Gibt es überhaupt Überlebende?
 
Hallo Hope,

das mit Deinem Bruder tut mir echt leid!! Mein Mann ist 35 Jahre alt und hat auch ein PM, durch eine OP wurde im das Lungenfell und der Unterlappen entfernt.Der Rest vom Tumor, so sagte man uns, würde am Zwergfell und am Herzbeutel liegen.

Er bekam jetzt 6.Zyklen Alimta und Cisplatin, am 10.07 erhielten wir die Nachricht, das der Tumor nicht mehr aktiv wäre!!

Gibt Ihn nicht auf...holt Euch eine zweite Meinung ein!!! Ich könnte Dir eine Telefonnummer geben, bei uns in Berlin gibt es die beste Lungenklinik in ganz Deutschland.Der Professor Dr. Kaiser gehört zu den 10. besten Lungenspezialisten in Deutschland!!! Die kommen sogar aus dem Ausland zu Ihm!!!
Meld Dich einfach,wenn Du möchtest...ich drück Euch fest die Daumen
Ich finde eine zweite Meinung kann nicht falsch sein....

Hope80 02.08.2009 13:14

AW: Gibt es überhaupt Überlebende?
 
Hallo zusammen,

morgen kommt mein Bruder nach Hause, Er weiß immernoch nicht Bescheid und das ist auch gut so. Wenn er etwas ahnt und eine Antwort möchte, dann wird er fragen. Wer nicht fragt, der will es auch nicht wissen wurde uns von Ärzten und Psychologen gesagt. So ist mein Bruder optimistisch und macht pläne. Für uns ist es natürlich umso schwieriger, ihm bei seier Pläneschmiederei zuzuhören, aber für ihn ist es besser so. Und ich denke, dass er sowieso noch skeptisch wird. Wenn nicht ist es auch gut. Vielleicht sucht er uns dann als Geist heim und will sich beschweren.

Ich werde alle meine Beiträge löschen, weil ich nicht weiß, ob sich mein Bruder auch in diesem Forum rumtreibt und ich nicht will dass er es hier und so erfährt. Auch diesen Beitrag werde ich morgen früh löschen. Ich hoffe ihr versteht das.

Das mit der 2. Meinung hat keinen großen Sinn mehr, da er eine zweite OP sowieso nicht überleben würde. Aber falls ich jemals wieder jemanden kennen sollte, der davon betroffen ist, werde ich ihm empfehlen, sich gleich operieren zu lassen. Wer weiß, ob es im März besser ausgesehen hätte...

Also dann... Ich melde mich wieder...

Hope

Hope80 28.10.2009 12:57

AW: Gibt es überhaupt Überlebende?
 
Hallo,
ich hatte gesagt, ich melde mich wieder, wenn alles vorbei ist. Nun ist es soweit. Mein Bruder starb am 20.10.2009 um 6.30 Uhr mit nur 25 Jahren.
Ich hatte alle Beiträge von mir zuvor gelöscht, da wir Ende Juli nach seiner OP erfuhren, dass nichts mehr zu machen ist und wir ihm diese Nachricht aber nicht mitgeteilt haben. Ich wollte verhindern, dass er im Internet lesen muss, dass er sterben muss. Wir hielten es für besser, wenn er Hoffnung hat und nicht auf den Tod wartet. Damals gaben ihm die Ärzte nur 4 Wochen - maximal. Er hat über 12 Wochen durchgehalten.
er erholte sich zunächst gut von der OP und es war für uns total irreal, dass er doch sterben muss. Er machte PLäne und sagte "Wehe, mich steckt jemand mit der Schweinegrippe an. Es kann nicht sein, dass ich diesen kaum zu überlebenden KRebs überstehe und dann an der SChweinegrippe verrecke!" Naja, so war er. Wir hatten ihn auch so schnell wie möglich nach Hause geholt, weil er mal sagte, dass er nicht ineinem Krankenhaus sterben wollte.
Es war für uns unglaublich schwer ihm bei seiner Pläneschmiederei zuzuhören und selbst zu wissen, dass er diese Pläne niemals umsetzen kann. Ich hab trotz allem noch irgendwie mein Staatsexamen gemacht.
Erst am 11.10. brauchte er schließlich Sauerstoff und ab da ging es rapide bergab. Da merkte er dann wohl auch, dass er sterben wird. Jede kleinste Anstrengung kostete ihn unheimlich viel Kraft und er japste nach Luft. Es war auch nicht mehr möglich für ihn aufzustehen. Leider hatte er Anfang September das Pflegebett verweigert, da er nicht verstand, warum er das überhaupt brauchte, deswegen war es für uns einigermaßen schwierig, ihn zu pflegen. Vermutlich hatte sich der Krebs Anfang/Mitte Oktober auch schon durch die Lunge gefressen. Wir hatten ja gehofft, dass der Krebs dafür sorgt, dass sein Herz einfach stehen blieb und er einfach umfällt oder im Schlaf stirbt, da er sich ja auch schon in den Herzmuskel gefressen hatte, aber sein Herz war einfach zu jung und zu stark. Ein älterer Mensch wäre schon lange gestorben. In der Nacht vom 19. auf den 20. bekam er schließlich garkeine Luft mehr. Er hatte Panik und Flehte mit weit aufgerissenen Augen um Hilfe oder Erlösung - ihm war es gleich. Das war so furchtbar. Wir riefen daraufhin den Notarzt und von ihm bekam er Morphium. Das nahm ihm die Angst und jeden noch verbliebenen Schmerz. Er schlief etwa um 2.30 UHr ein und hörte morgens um halb sieben einfach auf zu atmen. :weinen: :weinen:
Ich persönlich würde jedem betroffenen raten, sich sofort operieren zu lassen. Wer weiß, ob sich der Krebs schon im März, als wir davon erfuhren, ins Herz und in die Lunge gefressen hatte.
Hope(less)

Tinchen68 28.10.2009 14:25

AW: Gibt es überhaupt Überlebende?
 
Liebe Hope...,
ich bin sprachlos.Da gibt es wohl keine tröstenden Worte,aber ich möchte
dir und deiner Familie mein allerherzlichstes Beileid aussprechen!
Viel Kraft in der schweren Zeit.
Stiller Gruß
Tinchen

Koepifisch 01.11.2009 22:06

AW: Gibt es überhaupt Überlebende?
 
Liebe Hope,
was soll man noch sagen??? Ich denke, Ihr werdet so viele Worte in den letzten Wochen gehört haben und auch die konnten keinen Trost für das Unfassbare geben.

Wenn ich solche Zeilen lesen, wird mir immer klar, wieviel Glück mein Jürgen bis dato gehabt hat und ich ihn noch bei mir habe.

Dein Bruder lebt nun in einer besseren, friedvolleren Welt und irgendwann werdet Ihr wieder beisammen sein.

liebe Grüße aus Duisburg Marie-Luise

stefanzh 03.11.2009 07:06

AW: Gibt es überhaupt Überlebende?
 
Lieber HOPE

Der Tod von Deinem Bruder tut mir sehr leid. Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft und Zuversicht in der kommenden harten Zeit. Evt. bleibst Du dem Forum ja treu und berichtest auch weiterhin, wie es Dir geht.
Gruss aus der Schweiz
Stefan

Kleine Schwester 09.11.2009 13:58

AW: Gibt es überhaupt Überlebende?
 
Liebe Hope,
auch ich wünsche Dir für die nächste Zeit viel Kraft, denn die wirst Du brauchen. Mein Bruder starb am Montag, den 08.06.2009 aufgrund dieser Erkrankung. Er hatte am Wochenende zuvor einige Krampfanfälle, die ihn sehr geschlaucht haben. Am Sonntag Mittag bin ich dann nochmal zu ihm gefahren, da schlief er jedoch. Meine Mutter und meine Schwester hatten schon Stunden bei ihm gesessen (er war die letzten 2 Monate auf einer Palliativstation). Meine Mutter musste jedoch nach Hause, da mein ebenfalls an Krebs erkrankter Vater Fieber und schweren Durchfall hatte. Meine Schwester und ich sind dann später zum Glück nochmal zu ihm gefahren. Er war hellwach, hat noch ein paar Süßigkeiten gegessen und uns gesagt, dass er uns liebt, was er sonst eigentlich nicht gemacht hat. Dabei hat er gelacht und gesagt, dass er es ernst meint. Wir haben ihm gesagt, dass wir ihn auch lieben und das auch ernst meinen. Ich hab dann meine Mutter angerufen, die dann auch noch kurz mit ihm telefoniert hat. Am nächsten Morgen um 10.30 Uhr hat er für alle, auch das Pflegepersonal, plötzlich für immer die Augen geschlossen. Er hatte auch gekämpft und geglaubt er hätte noch ein paar gute Jahre vor sich. Auch wir wollten ihm diese Hoffnung nicht nehmen. Er hat nach der Diagnose noch 11 Monate gelebt.
Am Ende hat er bei 1,80 m keine 50 Kilo mehr gewogen.
Mein Vater sieht mittlerweile noch schlimmer aus. Bei ihm begann es im Februar diesen Jahres mit Blasenkrebs und einer radikalen Zystektmomie. Es wurde in künstlicher Blasenausgang gelegt. Seit Anfang Oktober hat er nach einem Darmverschluss durch einen neuen Turmor auch noch einen künstlichen Darmausgang bekommen. Nachdem er am 28.10. aus dem Krankenhaus entlassen wurde, mussten wir ihn letzten Mittwoch mit einem neuen Darmverschluss wieder einliefern. Es ist nichts mehr zu machen und der Krebs ist agressiv und wächst sehr schnell. Er bekommt seit Mittwoch Morphium gespritzt. Ich rechne jeden Momet mit dem Anruf, den ich bereits am 08.06. bekommen habe, dass er für immer die Augen geschlossen hat. Es ist schlimm innerhalb eines Jahres zwei geliebte Menschen so verfallen zu sehen und für mich nicht zu glauben, was ein menschlicher Körper alles aushalten kann. Mein Vater sieht zwischenzeitlich noch schlimmer aus, als mein Bruder zuletzt und das ist schon schwierig. Ich wünsche Dir Hope und allen Anderen ganz viel Kraft, ob der Kampf nun schon verloren ging oder noch in vollem Gange ist. Denn das ist das, was man am dringendsten braucht, ganz viel KRAFT. Ich merke wie mir die Kraft langsam ausgeht.
Alles, alles Gute!
Moni

chaosbarthi 10.11.2009 01:20

AW: Gibt es überhaupt Überlebende?
 
Hallo Hope,

dies ist nicht meine "Abteilung". Von daher habe ich es jetzt erst gelesen. Ich fühle mit Dir und habe eine Kerze angezündet, die 48 h für Euch brennen wird:

Eine Kerze für den Bruder von Hope

Liebe Grüße chaosbarthi

Hope80 10.11.2009 22:51

AW: Gibt es überhaupt Überlebende?
 
Hallo,
ich danke Euch allen für Eure liebe Anteilnahme. Ich konnte das Ganze bisher leider noch garnicht auf mich wirken lassen, da ich gestern meine letzte Prüfung für mein Staatsexamen hatte. Noch nie in meinem ganzen Leben ist mir das lernen so schwer gefallen. Ich war am Ende total erschöpft. So erschöpft, dass ich nicht einmal mehr aufgeregt war, aber nun ist diese ganze Tortur vorbei und ich habe bis zum 1.Februar Zeit, mich voll und ganz auf die Trauer einzulassen.
Wir haben den Computer meines Bruders auf den Kopf gestellt und haben so erfahren, dass er bereits vor seiner Einlieferung ins Krankenhaus Anfang Februar geahnt hat, dass er Krebs hat. Zwar nicht dass er DIESEN Krebs hat, aber immerhin, dass er überhaupt Krebs hat. Aber er hat nie auch nur ein Wort mit uns darüber geredet. Er hat auch in den letzten Monaten nicht mit uns geredet. Ok, am Ende hatte er natürlich auch keine Luft mehr zum reden. Vermutlich hat er auch erst dann kapiert, dass es zu Ende geht. Aber er hat auch sonst nichts hinterlassen, was für uns etwas Klarheit in sein Verhalten bringt. Er hat seinen Freunden im Chat oft geschrieben, dass er uns alle nicht leiden kann - meine Eltern noch weniger als mich. Meine Mutter leidet sehr darunter. In seinen Chat-Verläufen ist sogar von Hass die Rede. Aber in den letzten Tagen und Wochen hat er sich für jeden kleinen Handgriff bedankt, und ich denke, dass das ein Zeichen dafür war, dass er seine Meinung über uns geändert hat. Ich hoffe es.
Ich habe Kontakt zu einer Freundin von ihm, und wir reden viel miteinander über meinen Bruder. Und sie sagte, dass er am Ende keinen Hass mehr empfand. Das versuche ich auch meiner Mutter klar zu machen.
An dem Tag an dem er starb, war ich untröstlich, aber auch erleichtert. Denn ich musste mir keine Sorgen mehr machen. Ich dachte eigentlich, dass ich mir nach der endgültigen Diagnose, dass er sterben wird, auch schon keine Sorgen mehr gemacht hatte, weil da eh schon alles zu spät war. Aber wie sehr mich das belastet hat, merkte ich erst, als er gestorben war. Ich war an dem Tag unheimlich erleichtert. Ich hoffe, ihr versteht das jetzt richtig, weil man auch den Eindruck bekommen könnte, ich wollte dass mein Bruder stirbt. Das war nicht so. Aber er hat so unglaublich gelitten in der letzten Nacht. UNd es wäre ja nicht mehr besser geworden...
Jedenfalls ist von dieser Erleichterung nicht mehr viel übrig. Momentan fühle ich mich einfach nur leer.
Aber ich wünsche jedem Betroffenen viel Kraft für den Kampf und die Trauer.
Vielleicht gibt es ja irgendwann einmal eine Möglichkeit, diesen Krebs zu heilen. Wollen wir es hoffen...
Liebe Grüße
Hope

Tinchen68 11.11.2009 14:45

AW: Gibt es überhaupt Überlebende?
 
Hallo zusammen....,

@Moni(kleine Schwester): Auch dir mein herzliches Beileid!Tut mir sehr leid mit deinem Bruder.Und das ihr nun mit deinem Vater das Leid nochmal durchmachen müßt,ist doppelt schlimm.Wünsche euch,das dein Vater nicht so sehr leiden muß und viel Kraft für die nächste Zeit!:pftroest:

@Hope ; Dir auch noch mal alles Gute und eine liebe Umarmung :knuddel:Ist klar,das du erst jetzt alles realisierst,wenn du so im Prüfungsstreß warst.Wünsche dir ganz viel Stärke für die Kommende Zeit!Ja,vielleicht ist irgendwann diese schreckliche Krankheit mal in den Griff zu bekommen.

LG Tinchen

Kleine Schwester 11.11.2009 22:43

AW: Gibt es überhaupt Überlebende?
 
@ Hope
Liebe Hope,
mein Bruder hatte vor seiner Erkrankung auch nicht viel mit Familie am Hut. Erst als er krank war und Hilfe brauchte, hat er sich auf uns besonnen. Aber auch da hat er auch geschimpft. Bewerte das nicht zu hoch. Ein kranker Mensch agiert und reagiert nicht immer so rationell wie ein gesunder Mensch. Der Neid und der Hass auf die gesunden Menschen beherrscht sicher auch ganz stark das Denken. Man läßt sein Leben Revue passieren und sucht vielleicht Verantwortliche. Das er so früh an diesem Krebs sterben musste, hatte ja auch eine Ursache, die in früher Kindheit liegen muss. Vielleicht kommt daher dieser Hass. Vielleicht hat er gedacht, dass seine Eltern ihn einer Situation ausgesetzt haben, die die Ursache für diese Erkrankung war. Ich spekuliere hier natürlich nur, da ich ja nicht weiß, was ihr genau gefunden habt. Auf jeden Fall wünsche ich Dir/Euch ganz viel Kraft. Ich war beim Arzt als es nicht mehr ging, nehme im Moment noch Antidepressiva und habe nun rein vorsorglich für den 16.11 einen Termin beim Psychotherapeuten gemacht. Vielleicht läßt sich damit ein Zusammenbruch verhindern, wenn dann mein Vater wirklich geht. Eigentlich bin ich ein fröhlicher und aufgeschlossener Mensch, daher passen diese Angstzustände und Depressionen so gar nicht zu mir. Lass Dir helfen, wenn Du das Gefühl hast, Dir wächst alles über den Kopf.

@Tinchen
Hallo Tinchen,
danke für Deine lieben Wünsche und Dein Beileid.
Haben meinen Vater heute besucht und er war so gut drauf, wie seit bestimmt 8 Wochen nicht mehr. Er hat mit uns geredet und gelächelt. Allerdings sitzt er aber auch voll Wasser, was natürlich nicht ungefährlich ist. Seine Nieren haben schon öfter fast den Dienst quittiert. Dadurch sah er heute natürlich properer aus. Ende dieser, Anfang nächster Woche wird er auf die Palliativstation des Krankenhauses verlegt, in dem er jetzt ist, damit die intensive Pflege gewährleistet werden kann.

Ich wünsche Euch allen, alles liebe und Gute. Es ist schön, dass es solche Foren gibt, in denen sich Betroffene austauschen und sich gegenseitig Trost spenden und Ratschläge geben können.

Liebe Grüße
Moni

Kleine Schwester 12.11.2009 20:52

AW: Gibt es überhaupt Überlebende?
 
Hallo 007,

so trifft man sich wieder. Du hast mir ja schon geschrieben als es um meinen Bruder ging und mir Tipps gegeben. Nun geht es um meinen Vater. Ich schaue aber immer noch regelmäßig in das Forum Rippenfellkrebs. Das die Antidepressiva nicht die Lösung sind ist schon klar. Will die auch gar nicht auf Dauer nehmen. Aber so lange das mit meinem Vater noch so schwierig ist, traue ich mich auch nicht sie abzusetzen. Ich möchte nicht wieder so lange auf der Arbeit ausfallen. Das mit meinem Bruder hat mich ganz schön weggehauen, lag aber auch sicherlich daran, dass ich die ganze Zeit vorher immer unter STrom gestanden und mir keine Ruhe gegönnt habe und versucht habe meine Familie zu entlasten, wo es eben ging, weil ich ja nicht immer da sein konnte, weil ich nicht vor Ort wohne. So hatte ich nur noch wenig Erholungspasen, da ich eigentlich ständig auf der Piste oder in Bereitschaft war. Das ist jetzt ein wenig entspannter. Ich denke auch, dass es nach dem Tod nicht vorbei ist. Blöd, aber seit mein Bruder gestorben ist, traue ich mich noch nicht einmal mehr ein Insekt zur Strecke zu bringen, weil ich denke, es könnte die Reinkarnation meines Bruders sein. :engel:Ich weiß nicht was es nach dem Leben auf dieser Erde gibt, aber ich denke da ist auf jeden Fall was. Und ich wünsche meinem Vater einfach nur, dass er nicht mehr so lange leiden muss. Ich habe auch meinen Bruder gebeten, dafür zu Sorgen, dass er nicht so lange leiden muss
Die Morphiumdosis wird auch schon wieder erhöht.
Ich hoffe, dass ich dabei bin, wenn mein Vater gehen muss, aber ich befürchte und habe Angst, dass es nicht so ist. Mein Bruder war leider alleine als er für immer die Augen schloss, weil es doch dann ganz schnell passierte. Aber ich war am Abend vorher noch bei ihm, einem inneren Drang folgend. Normalerweise wäre ich gar nicht hingefahren. Ich hatte aber Sonntag Mittag plötzlich den Drang und hab mich ins Auto gesetzt und bin nach Duisburg gefahren. Rückblickend war es die richtige Entscheidung.

Schön, dass Du mittlerweile so entspannt mit dem Tod Deines Bruders umgehen kannst. Sie sind alle nun bestimmt in einer besseren Welt.
Danke für deine lieben Worte und Ratschläge und Deine Sorge.
Bis dann!
Liebe Grüße
Moni

Sobi 16.11.2009 12:33

AW: Gibt es überhaupt Überlebende?
 
Hallo Hope,

auch von mir ein herzliches Beileid. Ich bin Sprachlos, mir kommen die Tränen.

Sei umarmt

LG aus Köln Matthias


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