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Peppi79 03.03.2013 08:08

AW: Wichtige Fragen an Erfahrene
 
Hallo,

also, wir haben uns mit der Diagnose abgefunden.

Sie hat keine Metastasen, das gibt Hoffnung.

Jetzt bekommt sie täglich Bestrahlungen und bald eine Chemo.
Die Ärzte sagen, das Ding kann man, obwohl recht groß (vll. gerade deshalb?), gut bestrahlen.

Wie wirkt Bestrahlung bei einem nicht-kleinzelligen LK?
Hilft das?
Wird dadurch eine Besserung, obwohl nicht operabel, möglich? Eine lebensverlängernde Maßnahme?

Wie lange lebt man mit einer Diagnose T4 N3 M0 ?
(T4, weil es um die Aorta gewickelt ist)

Sorry, aber ich würde das gerne wissen, weil ich mich nicht auskenne und die ganze Zeit, seit Diagnose denke, sie stirbt bald. (Auch weil der Radiologe ihr am 20.12., als man das Ding mit CT entdeckt hat, gesagt hat, sie hätte noch 3+ Monate zu leben... Ich glaube diese Aussage hat mich sehr tief getroffen und seither bin ich völlig aufgelöst)...

Ich bin einfach unsicher. Man list hier und dort: 6 Monate, 1,5 Jahre usw. usw.

Ich weiß, keine kann eine Aussage machen, aber eine Richtung wäre hilfreich.

Sie ist generell fit, klar im Kopf und wie gesagt, keine Metastase...

Vielen Dank

Peppi

Heinz.G 03.03.2013 09:37

AW: Wichtige Fragen an Erfahrene
 
Hallo Peppi,

wenn bei Lungenkrebs Unklarheiten auftreten, ist die Krankenkasse
vepflichtet ein PET-CT zu bezahlen. In diesen Aufnahmen sieht man sehr sicher
wo sich Krebs befindet.

Es muss mit der KK abgesprochen werden, denn die hat das Recht zu bestimmen, wo d. PET-CT gemacht wird.

Viel Glück!


Heinz

Peppi79 24.03.2013 10:56

Es ging aufwärts, doch jetzt kam der Hammer
 
Hallo, meine Mutter hat Lungenkrebs.
Sie ist seit Anfang März in einer Klinik und wird an der Lunge und am Hals bestrahlt, weil dort ein Lymphknoten befallen ist.
Die Schwellung am Hals ging zurück und ihre Heiserkeit wurde auch wieder gut, was ja bedeutet, dass der Tumor kleiner wurde.

Sie hatte noch 8 Bestrahlungen vor sich.

Gestern Abend rief mich meine Schwester an. Ich hatte sofort ein sehr ungutes Gefühl.
Unsere Mutter hatte in der Nacht von Freitag auf Samstag einen Schlaganfall und ist jetzt auf der rechten Seite gelähmt und kann nicht mehr sprechen. Keine Ahnung wie es weiter gehen soll, denn sie konnte sowieso kaum noch schlucken.

Meine Schwester kommt aus einer anderen Stadt und ich studiere fast vier Stunden entfernt. Heute besucht meine Schwester sie und eigentlich wollte ich auch kommen, doch ich habe heute nacht nicht geschlafen und habe in meiner Verwirrtheit heute doch gleich zwei Züge verpasst.
Morgen besuche ich sie und habe riesige Angst. Ich weiß nicht wie ich reagieren soll, denn wenn ich sie da so liegen sehen werde, werde ich bestimmt, wie auch die halbe nacht weinen wie aus Eimern.
Vielleicht versteht sie mich garnicht mehr.

Die Krankenschwester fand sie gegen 5 Uhr morgens, quer liegend auf dem Bett im Krankenhaus.
Mir zerreist der Gedanke das Herz, dass sie evtl. aufstehen wollte, aber nicht mehr konnte wegen der rechten Lähmung. Oder dass sie hilfe rufen wollte und das nicht mehr ging.

Sie hat auch sehr geschwollene beine, weil anscheinend die Lymphe nicht mehr fließt und arbeitet.

Meine Tante, die sie die letzte Zeit oft besuchte, sagte ich solle nicht erst, wie geplant über Ostern kommen, sondern jetzt.

Ich habe Angst, dass sie bald stirbt.

Sie ist erst 59 Jahre alt und hat das alles nicht verdient.

Ich verstehe das nicht! Man bekommt doch in der Klinik Trombosemittel, damit sowas nicht passiert. Vll. war es auch eine kleine Hirnmetastas.

Sie war am Donnerstag bereits absolut wirr im Kopf, was laut Aussage der Ärzte von der Bestrahlung kam. Wunderte mich, denn sie wird schon fast einen Monat bestrahlt und war bisher immer klar.

Mein Herz bricht, denn ich liebe sie aus meiner Seele heraus.

Peppi

ela264 25.03.2013 14:47

AW: Es ging aufwärts, doch jetzt kam der Hammer
 
Ohje. Ich schicke dir ganz viel Kraft rüber!!!
Meine Mutter wird auch gerade bestrahlt und kann nichts essen und trinken. Es ist einfach alles ungerecht alles.
Das jetzt auch noch das könnt ihr echt nicht gebrauchen :-( Ach man....

Almnixe 25.03.2013 18:40

AW: Es ging aufwärts, doch jetzt kam der Hammer
 
Liebe Peppi,

es tut mir so leid,dass Euch auch dieses beschissene Schicksal getroffen hat.Manchmal kann ich es noch immer nicht glauben,dass das alles wirklich passiert.ich musste gerade weinen,als ich deine Zeilen gelesen habe.

Meine Mama hat auch Lungenkrebs mit Lymphmetastasen u Hirnmetas.ihr ging es bis Dezember 2012 ziemlich gut.dann hatte sie einen epileptischen Anfall u ihr musste eine hirnmeta heraus operiert werden.danach ging's steil bergab.die lymphmetastasen haben sich rasant vermehrt u sie litt sehr an schluckbeschwerden u Heiserkeit.sie bekommt jetzt chemo u Bestrahlung u die metas sind kleiner geworden.die schluckbeschwerden sind weg,die Heiserkeit ist noch immer schlimm.weil sie nicht anständig essen konnte hat sie extrem abgenommen u ist heute deshalb ins KH gekommen.ich bin gerade auf dem weg zu ihr.ich u meine Schwester wohnen beide 3 Stunden entfernt u mein Papa lebt nicht mehr.wir können ihr auf die Entfernung immer wenig helfen u es ist eine furchtbare Situation!kaum auszuhalten.

Mir zerreißt es auch immer das Herz,wenn ich weiß,dass sie ganz alleine u zu schwach für alles ist u uns braucht!

Aber ich denke sie wissen,dass wir alles für sie tun was in unserer Macht steht.Wir können leider nicht immer da sein. Und die schlimmen Sachen passieren meistens,wenn man gerade nicht da ist.

Wichtig ist,dass Du nun zu ihr fährst u bei ihr bist.Egal wie,sie wird es spüren.Sprich auch mit einem Arzt,damit Du Dir ein Bild machen kannst!vielleicht tut dir das ganz gut.schlaganfälle können ja auch behandelt werden!

UND ganz wichtig!!!Niemals die Hoffnung aufgeben!

Ganz liebe Grüsse u ganz viel Kraft u alles,alles Gute für Deine Mama!

Tina

Peppi79 13.04.2013 02:11

Sie wird bald gehen müssen
 
Hallo,

meine Mutter erhielt zu Weihnachten 2012 die Diagnose Lungenkrebs.
Nach einigem Hin und Her, kam sie Anfang März in die Onkologie der Heimatuniklinik. Dort wurde sie bestraht, denn Chemo ging nicht, trotz Lymphknotenbefall, da der großzellige Lungenkrebs außergewöhnlich stark wächst und darauf wohl kaum angesprochen hätte.
Mir erzählte sie kaum etwas, da ich einige Stunden entfernt studiere und bald Klausuren hatte- um mich zu schonen.

Am Wochenende vor Ostern, also sechs Tage vor dem Oster-Freitag, rief mich meine Schwester an. Sie sagte mir, dass unsere Mutter in der vergangenen Nacht einen schweren Schlaganfall erlitt.

Ich fuhr mit dem Zug heim und sah sie am Montag das erste Mal wieder, seit Ende Februar.
Der Anblick war schrecklich. Sie ist rechts gelähmt und kann kaum Sprechen. Sie bekam nur "Ja", "Nein" und meinen Namen heraus. Die Ärzte sagten mir damals, dass sie wegen dem Schlaganfall Ostern nicht erleben würde, was nichtmal eine Woche bedeutete.
Sie hatte in den vergangenen drei Wochen Phasen in denen sie geistig, so kam es mir vor absolut wach war.

Die letzten Wochen waren die Hölle für mich. Meine Schwester ging zurück nach München und ich war meist alleine für unsere Mutter da. Dann gab es riesigen Zoff mit Mutters riesiger Verwandtschaft und auch mit der Betreuung im Krankenhaus. Mutter kann nicht alleine Essen oder Trinken.
Sie war auch sehr misstrauisch dem Pflegerpesonal gegenüber, oder einfach nur aufgeregt. Sie verweigerte Anfangs alles- auch das Trinken, wenn es nicht wir, also ihre Kinder anboten.

So war ich quasi rund um die Uhr bei ihr im Krankenhaus. Zwar waren die Leute im Krankenhaus so nett mir ein Bett in ihr Zimmer zu stellen, aber da Mama meist sehr unruhig war und ich sofort aufschreckte, konnte ich kaum Schlafen. Ich gab die letzten Wochen mehr, als ich hatte.
Ich wollte nicht, dass sie verdurstet oder verhungert. Sie hat sowieso kaum gegessen und etwas zu Trinken bot man ihr anscheinend nicht an. Einmal ging ich um 23Uhr aus der Klinik und stellte einen vollen Becher Wasser auf den kleinen Tisch neben dem Bett. Als ich gegen 6Uhr wieder kam, stand der Becher unberührt da.
Keine Ahnung ob sie das bei Pflegern auch tat, aber ich musste ihr nur den Becher in die Hand geben und sie trank auch mit Schnabel-Aufsatz, auch wenn oft was daneben ging.

Seit zwei Tagen nun liegt sie in einem Hospiz und wird besser versorgt.

Obwohl die letzen Wochen so hart waren in der Klinik wäre es mir lieber, sie wäre in einer Klinik, als im Hospiz.
Das Hospiz ist die "Endstation". Man kann nichts mehr für sie tun.

Meine Mom war mit mir allein erziehend und wir haben als Team so viel durch gemacht. Meine Bindung zu ihr war schon immer besonders intensiv.

Bald wird sie gehen müssen, doch ich weiß nicht wie ich damit fertig werden soll.
Ich will zwar, dass sie nicht mehr leiden muss, aber ich kann auch noch nicht los lassen :(

Ich will sie nicht verlieren!

Danke
Peppi

Mirilena 13.04.2013 08:07

AW: Sie wird bald gehen müssen
 
Hallo Peppi,

es tut mir sehr leid, dass auch deine Mutter an Lungenkrebs erkrankt ist und ihr in den letzten Monaten so viel habt durchmachen müssen. Es ist nahezu unerträglich, einen geliebten Menschen derart leiden zu sehen. Ich kann mir vorstellen, dass du dich völlig ohnmächtig und hilflos fühlst. Und doch bist du immer für deine Mama da, an ihrer Seite und tust alles, was in deiner Macht steht. Es mag dir wenig vorkommen, doch glaub mir, es ist sehr viel.

Ich kann auch nachempfinden, dass du nicht loslassen kannst. Es ist unglaublich traurig, dass man deiner Mama nicht mehr helfen kann. Dennoch denke ich, dass sie in dem Hospiz sicherlich sehr gut umsorgt wird und dass man alles tut, um ihr die Zeit schön zu gestalten. Ich weiß, wie viel Kraft es dich kostet und wie sehr du leidest, doch ich kann dir nur empfehlen, weiterhin möglichst viel Zeit mit deiner Mama zu verbringen. Auch wenn Gespräche nicht mehr möglich sind, kannst du an ihrem Bett sitzen, ihre Hand halten, sie streicheln und ihr all das erzählen, was du ihr gern mitteilen möchtest. Vielleicht erzählst du ihr von den schönen gemeinsamen Erinnerungen, die ihr habt?

Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit
Liebe Grüße
Miriam

MiraBellenkern 13.04.2013 14:23

AW: Sie wird bald gehen müssen
 
hallo Peppi..

hab gerade deinen Beitrag gelesen u mir kamen die Tränen :(

es ist furchtbar, wieviel leid man ertragen muss, wenn Angehörige an dieser Krankheit leiden.. ich selbst geh auch nervlich durch die Hölle weil bei meinem Papa eine schlechte nachricht die nächste jagt.. wir haben die erste noch nicht verdaut, da kommt schon das nächste... :weinen:

aber trotzallem.. auch wenn die worte für dich leer u bedeutungslos erscheinen... du bist eine ganz starke Person u leistest großartige arbeit.. ich bewunder dich dafür... ich befinde mich noch in der "Flucht-nach-vorn-Phase"

deine mum ist jetzt in einem Hospitz, welches leider die letzte Station sein wird.. so traurig es auch klingt.. und diese Gewissheit muss man leider akzeptieren... das schlimmste ist die hilflosigkeit, man kann leider nur zusehen aber nicht wirklich was machen..

ich schliesse mich den Worten von Mirilena an.. sei für deine mum da, streichel ihre hand, erzähle ihr dinge aus deinem leben...

du, ich u viele andere.. wir sind hier im forum gut aufgehoben u können uns hier alles von der Seele schreiben... ich bin auch schon fleissig dabei dieses Ventil zu nutzen.. (dank an Miri)


halte den kopf hoch und vergiss nicht... wenn was ist.. hier ist immer jmd der dir zurhört u dir schriftlich zur seite steht..

LG Mirabellenkern.. :knuddel: :knuddel::knuddel::knuddel::knuddel:

Peppi79 21.04.2013 08:29

Wichtige Frage für mich!
 
Hallo,

meine Mutter erhielt im Dezember die Diagnose Lungenkrebs.

Sie befand sich im Krankenhaus und wurde bereits seit Wochen am Hals, sowie im Brustbereich bestrahlt.

Meine Frage:

Kann durch eine solche (bereits wochenlange) Bestrahlung, ein plötzlicher, signifikanter Verwirrtheitszustand zustande kommen?
Wäre sowas ungewöhnlich, wenn nach Wochen plötzlich ein solcher Zustand auftreten würde?

Müsste sowas, gerade wenn die Ärzte von einer Trombose auf Halshöhe wissen, nicht eine Krebsstation in Alarmbereitschaft versetzen?

Der Hintergrund:
Zwei Tage nachdem meine Mutter plötzlich erheblichst durcheinander war, also z.B. offensichtlich nicht richtig wusste, wo sie war, oder welcher Tag war, erlitt meine Mutter im Krankenhaus einen ganz ERHEBLICHEN Schlaganfall.

Nun ist eine weitere Bestrahlung nicht mehr möglich, da meine Mutter geistig nicht in der Lage wäre ruhig sitzen zu bleiben.
Ausserdem macht dieser Schlaganfall und die geistige Behinderung dadurch die komplette "Krebs-Geschichte", mit allem drumherum wesentlich schwieriger!

Ich war an diesem Tag, als sie plötzlich verwirrt war, nicht anwesend, sondern habe nur telefoniert mit ihr und den Zustand auch bemerkt.
Jedoch waren Schwestern meiner Mutter anwesend und laut ihrer Aussage, wusste meine Mutter "weder Oben noch Unten, weder Vorne noch Hinten".

Ich kenne mich mit Schlaganfällen nicht aus, jedoch wundert es mich, dass nichtmal besondere Beobachtung veranlasst wurde.

Vielen Dank


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