![]() |
Problem / Gedanken
Ich habe das Gefühl, den Erwartungen,die meine Mitmenschen an mich stellen, nicht mehr standhalten zu können. Meine Maske fängt an zu bröckeln .....
Ich möchte auch garnicht mehr stark sein für die anderen .... sie sind auch nicht stark für mich - für uns. Viele ziehen sich zurück. Früher haben sie immer gebrüllt : könnt ihr mal helfen, könnt ihr mal dies oder jenes erledigen ?? Wo sind die Leute jtzt alle ? Es täte Herbert sehr weh, daß zu sehen. Bo |
Problem / Gedanken
Liebe Bo,
...und nochmal ich, obwohl ich wirklich NICHT mehr hier erscheinen möchte...Aber Du erinnerst mich in kleinen Details an mich.Ich bin eine enorm starke Frau, immer gewesen, aber auch bei mir zerbröselt die Kraft und die Stärke. Und die lieben "Freunde", die sonst immer um einen "herumsprangen" werden teils hilflos, da sie einem nicht wirklich helfen können und teils nach einer gewissen Zeit einfach "angeödet", da sie in ihrem intakten Leben noch nicht mit dem Verlust eines geliebten Menschen umgehen mußten. Ich habe auf ganz ungewöhnliche Weise (u.A. hier im Forum) liebevolle Menschen kennengelernt, die sich mit mir befassen, als sei ich eine Schwester, Mutter oder ähnliches. Vielleicht solltest Du neue Menschen auf Dich zukommen lassen und alle "über Bord" werfen, die Dir JETZT in dieser schrecklichen Situation NICHT helfen.Nimm es nicht als Rat, sondern nur als Denkanstoss! Ein wirklicher Rat steht mir nicht zu und kann ich auch nicht geben, da mir Deine individuelle Situation nicht bekannt ist. Fühl Dich nicht sooo alleine,- mir und vielen anderen hier geht es ebenso! Kein Trost,- ich weiss! Auch für mich nicht! Liebe Grüße, Nadine |
Problem / Gedanken
Liebe Nadine,
danke. Bo |
Problem / Gedanken
Hallo Bo,
ich fühle mich dir auch so nah! Ich hab auch vor 2 Wochen meinen Partner verloren, und wir haben nie darüber geredet, daß es einmal passieren könnte, daß wir diesen Kampf verlieren. Ich war sogar sowas von wütend auf die Ärzte, als sie meinten, daß es keine Hoffnung mehr gibt. Es ist so, als ob man am Anfang einen Panzer umhat, indem keine Gefühle mehr hinenkommen. Ich hab auch nur noch funktioniert, und jeder hat sich gewundert. Mittlerweile geht es mir immer schlechter, und ich kann es hier in de Umgebung fast nicht mehr aushalten. Alles erinnert mich so an ihn! Ich hab auch so lange gebraucht, bis ich in meinem Leben mal so richtig lieben und mich nicht verstellen mußte, und bin für die Zeit mit ihm so unendlich dankbar, aber ich werde es wohl auch NIE verstehen, warum wir unser glückliches Leben nicht noch länger gemeinsam verbringen durften. Aber wenn ich mich jetzt so im Freundeskreis umsehe, dann frage ich mich manchmal, was wichtiger ist, eine schöne intensive Zeit miteinander, oder eine lange Zeit, in der man Jahrzehnte nebeneinander herlebt, und aus einer Mücke einen Elefanten macht. Aber sowas tröstet mich nicht lange, und ich bin wütend auf etwas, das ich nicht mal beim Namen nennen kann, aber das mir meinen Schatz einfach so genommen hat. Ich finde es soo unfair, daß es meistens die Menschen trifft, die einen so großen Verlust hinterlassen. Freunde sieht man plötzlich wirklich von einer ganz anderen Seite, aber irgendwie lernt man sich vielleicht selber intensiver kennen. Lieber Gruß, hoffe mal wieder was von euch zu hören, Sandra |
Problem / Gedanken
Liebe Sandra,
ja - zumindest ich habe mich und mein ganzen Umfeld, meinen Freudes und Bekanntenkreis, meine Familie ganz anders und viel intensiver - leider auch im negativen Sinne - kennengelernt. Auch ich bin mitlerweile sehr dankbar für die Zeit, die ich mit Herbert gehabt habe und ich kann die Sprüche : "es wird schon wieder" nicht mehr hören. Ich würde dann am liebsten um mich schlagen... Ich wünsche Dir viel Kraft und Mut - ich wünsche Dir Menschen, die Dich nicht fallen lassen sondern einfach mal nur neben Dir stehen, zuhören und da sind, ohne viel Tamtam. Ich nehme Dich hier mal gerade in den Arm - so gut es hier halt geht - Bo |
Problem / Gedanken
Liebe Sandra,
Du sprichst mir aus dem Herzen. Auch ich habe vor einigen Wochen meinen Partner verloren, genau gesagt am 17.12.2002. Wir hatten eine viel zu kurze Zeit zusammen, aber dafür umso intensiver, wie es bei manch anderen ist. Es tröstet aber nicht, im Gegenteil, immer wieder stelle ich mir die Frage WARUM??? Und heute ist ein ganz schlimmer Tag für mich. Es geht mir genauso wie Dir und Bo, noch nie vorher habe ich so geliebt. Freunde und Bekannte? Habe ich aussortiert. Sandra und Bo, ich umarme Euch http://www.websmileys.de/liebe21.gif Liebe Grüße Mucki |
Problem / Gedanken
Hallo Mucki und Bo,
bis jetzt tröstet es mich auch nicht, daß ich eine so große Liebe gefunden habe, und sie nur sooo kurz ausleben durfte. Aber es ist mir was ganz tolles davon geblieben, unser kleiner Sohn. Wenn er bei mir ist, dann geht es mir gut...(auch wenn er manchmal zugegebenermaßen ein kleiner Nerver ist) Außerdem hat mir Rene´soviel fürs Leben gelernt. Er hatte immer so eine Ruhe weg, und hat alle Menschen (obwohl er zu manchen auch ein wenig frech war) so mit Respekt behandelt, weil er eben so war. Ich hab jetzt entschlossen, daß ich meine Bekannte und Freunde so sein lasse, wie sie sind. Es ist vielleicht wirklich auch nicht einfach für sie genau das richtige zu tun, wie ich es mir wünsche. Manchmal tut es mir auch gut, wenn sie mir mal ganz banale Probleme von sich erzählen, und es nicht immer nur darum geht. Aber bis jetzt brauche ich noch sehr viel Zeit für mich, dann spüre ich Rene`immer noch irgendwie bei mir, und überlege, was er wohl zu manchen Situationen sagen würde, und es tut gut! Manchmal läuft auch immer noch alles wie in einem Film ab, wo ich nur Zuschauer und kein Betroffener bin, vielleicht eine Schutzreaktion von mir, oder so. Es ist einfach toll, daß ich euch zwar nur übers Forum kennengelernt habe, aber wir können unseren Schmerz, falls das überhaupt möglich ist, ein wenig teilen, oder zumindest über unsere Situation, mit der es fast unmöglich ist mit anderen Nichtbetroffenen zu sprechen. Freu mich wieder auf euch, und ich hoffe so sehr, daß wir eines Tages alle wieder erleichtert von den Sorgen einen Spaziergang machen können, und spüren, es ist gut, wir dürfen uns wieder an der Welt freuen. bis hoffentlich bald, Sandra |
Problem / Gedanken
Liebe Sandra,
es ist wunderbar, daß Du Deinen kleinen Sohn hast. Ein schöneres Geschenk gibt es nicht. Ich bin sicher, daß er Dich jeden Tag ein bißchen von Deiner Trauer ablenkt. Und Du hast recht, irgenwann werden wir uns alle wieder an der Welt erfreuen, das sollte unser aller Ziel sein. Es hilft unseren Lieben nicht, wenn wir an unserer Trauer zerbrechen. Ich glaube fest daran, sie sind bei uns, irgendwie. Sie wollen uns nicht traurig sehen, sie wollen, daß es uns gut geht. Trotzdem darf sich jeder in seiner Trauer fallen lassen, um nachher wieder aufzustehen. Bis bald und liebe Grüße Mucki |
Problem / Gedanken
Weißt Du noch, wie's war
Kinderzeit ... wunderbar die Welt ist bunt und schön bist Du irgendwann begreifst dass nicht jeder Abschied heißt, es gibt auch ein Wiedersehn. Immer vorwärts Schritt für Schritt... es geht kein Weg zurück! Und as jetzt läuft wurd nie mehr ungeschehn. Die Zeit läuft uns davon was getan ist, ist getan was jetzt ist wird nie mehr so geschehn. Ein Wort zuviel im Zorn gesagt, einen Schritt zu weit nach vorn gewagt schon ist es vorbei. Was auch immer jetzt getan, was ich gesagt hab ist gesagt und was wie ewig schien ist schon vergangenheit. Ach, und köntn ich doch nur ein einziges Mal die Uhren rückwärts drehen denn wieviel von dem was ich heute weiß, hätte ich lieber nie gesehen. Dein Leben dreht sich nur im Kreis so voll von weggeworfner Zeit und Deine Träume schiebst Du endlos vor Dir hier. Du willst noch leben irgendwann, doch wenn nicht heute, wann denn dann ? Denn irgendwann ist auch ein Traum zu lange her. |
Problem / Gedanken
LIebe Bo,
fühl dich in gedanken einfach fest umarmt... ja, könnten wir die zeit noch einmal zurückdrehen... und wenn auch nur für einen tag... wir können es nicht... nie mehr... und träume...ja...die habe ich noch... dass diese einsamkeit irgendwann einmal aufhört... aber wie... wenn ich denn niemand anderes will... ich dreh mich im kreis... und ich hoffe, dass ich irgendwann den ausgang finde... ganz liebe grüsse, ich denk an dich heike (gitti) |
Problem / Gedanken
Liebe Heike (Gitti),
danke für Deine Umarmung - ist angekommen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß diese Einsamkeit irgendwann aufhört. Es wird den Menschen, den wir verloren haben, nie wieder geben - er läßt sich auch auf keinen Fall auch nur ansatzweise ersetzten. Und die "Normalität", die so von allen gefordert wird, ist einfach unerträglich für mich. Keiner kommt einem zu nahe - damit er bloß nicht damit konfrontiert wird, daß nicht alles so schön normal ist, wie man zu sein vorgibt. Ich wünsche Dir Kraft, einen für Dich passenden Ausgang zu finden. Bo |
Problem / Gedanken
Liebe Bo,
auch dieses Mal kann ich Deine Worte nur heftig unterstreichen. Unsere Einsamkeit läßt sich nicht wegreden und sie wird wohl auch nicht aufhören. Je mehr man unter Menschen geht, desto einsamer fühlt man sich."Normal" zu wirken (den anderen zuliebe) ist ungeheuer anstrengend und irgendwann gibt man es auf und zieht sich zurück. Aber warum sollten WIR eigentlich unserer Umwelt zuliebe "normal" sein. Ist es wirklich normal, den Menschen, den man am Meisten geliebt hat, und dessen Qualen man bis zum Ende mitgelitten hat, beiseite zu schieben und wieder "zur Tagesordnung" über zu gehen. Ich selbst stehe vor denselben Problemen wie Du. Ich gehe meiner Umwelt aus dem weg. Die Einsamkeit bleibt so oder so aber man muß sich nicht zusätzlich über dumme, leere Sprüche von hilflosen oder sogar leicht gehässigen Menschen ärgern. Es ist uns beiden kein Trost, dass wir mit unseren Gefühlen nicht alleine sind,- aber Du siehst zumindest, dass Du in Deiner Situation absolut NORMAL bist.Im übrigen, stelle ich fest, dass es zwar Menschen gibt, die uns vielleicht noch etwas bemitleiden, aber wer von unseren "Freunden" denkt eigentlich noch daran, wie qualvoll der Abschied des Dahingegangenen von seinem geliebten Leben war. ER hat alles verloren und in einem Alter, in dem die lieben Mitmenschen ihr Leben noch genießen dürfen. Ich leide noch unter dem Leiden meines Mannes (und damit meine ich sein seelisches Leiden). Kann man jemals den geqälten Blick eines Menschen vergessen, der merkt, dass er alles zurücklassen muß, was ihm lieb und wert war? Ich bin auch völlig verzweifelt (immer noch, immer mehr,- nach jetzt einem Jahr) und weiss nicht wie das endet. Liebe Bo, es tut mir leid,- manche schaffen es offensichtlich besser als wir. Alles Liebe, Nadine |
Problem / Gedanken
Liebe Nadine,
nur ein kurzer Gruß - zu mehr bin ich im Moment mal wieder nicht fähig. Wie Du sagst : manche schaffen es offensichtlich besser als wir --- oder verstellen sich besser, als ich zumindst kann (und will). Bo |
Problem / Gedanken
Hallo ihr,
ihr sprecht mir so aus dem Herzen! Ich hätte auch nie gedacht, daß ich mich eines Tages mal so einsam fühlen könnte! Ich habe auch vor 2 Monaten meinen lieben Lebensgefährten verloren. Wir hatten eine Clique, auf die ich immer gezählt hätte. War wirklich klasse, wir haben viel zusammen unternommen. Aber dann kam schon der erste Schock, als mein Freund im Krankenhaus war, und es ihm teilweise nicht so gut ging. Ich weiß nicht, ob sie nicht damit zurecht kommen konnten, oder wollten. Mein Freund war immer derjenige, der für alle da war, und genau die Leute haben ihn im Stich gelassen. Ich hasse sie regelrecht dafür. Wenn ich mich jetzt noch mit ihnen treffe, habe ich auch das Gefühl, daß mir diese Feiglinge aus dem Weg gehen, aber alle machen die gleiche Späße, als sei nichts geschehen! Aber doch sind es irgendwie schöne Erinnerungen, wenn ich sie sehe. Hört sich krank an, stimmts? Aber vielleicht bin ICH da ein wenig egoistisch, und versuche mir vorzustellen, er sei dabei oder so. Ich weiß, es geht meinem Schatz jetzt sehr gut, wo er ist, und daß er immer bei mir ist. Aber manchmal tröstet mich das nicht, weil ich ihn einfach nur hier bei mir haben will, ihn in meine Arme nehmen,usw. Ich weiß auch nicht, warum man jemanden verlieren muß, wenn alles so schön war. Ich wünsche euch ganz viel Kraft! Es ist nicht fair, daß wir solche Schmerzen durchleben müssen, daß man manchmal denkt, es geht nicht mehr. Aber es tut gut zu wissen, daß man nicht der einzige ist, der so einen gewaltigen Schmerz zu bewältigen hat. |
Problem / Gedanken
Hallo Jenny,
ich kann Dich nur zu gut verstehen. Die Reaktionen von "Freunden und Bekannten" sind auch für mich teilweise mehr als merkwürdig und auch ich dachte zuerst immer, ich werde verrückt. Mittlerweise werde ich aber lieber "verrückt", als daß ich wieder so gleichgültig werde, wie es meine Mitmenschen scheinbar sind. Vielleicht waren wir "vorher" auch so ?!?! Ich mag es nicht ganz abstreiten. Auch ich hatte eine gewisse Scheu im Umgang mit dem Tod. Ich hatte Angst davor --- ist jetzt wie weggeblasen - ich denke, daß geht Euch bestimmt teilweise allen so, oder ?! Vielleicht müssen wir uns nicht nur von unserem Partner so schmerzhaft trennen, sondern von unserem gesamten Umfeld. Wir haben uns verändert ---- wir, oder zumindest ich, bin verletzlicher, weicher geworden aber auch kantiger und zielstrebiger. Ich sage nicht mehr so schnell "ja", wenn ich doch eigentlich "nein" meine.... nicht immer, aber ich versuche es. Das Leben kann so kurz sein - diese Erfahrung haben wir den anderen "vorraus" ....... Liebe Grüße an Euch alle ---- eine traurige, einsame und sehr nachdenkliche Bo, die Euch am liebsten alle mal treffen und der Reihe nach umarmen möchte. Es fehlt mir doch sehr an Wärme und Nähe. |
Problem / Gedanken
Liebe Bo,
versuch doch mal ein paar unserer Mit-leidenden, von denen sicherlich auch einige in Deiner "Umgebung" leben, zu treffen. Vielleicht hilft das ein wenig. Ich selbst habe mittlerweilen auch nur noch "Verständnis bei Menschen gefunden, die dasselbe schmerzlich durchmach(t)en.Ansonsten muß man sich, glaube ich, wirklich vom Kreis der lebenslustigen Freunde lösen. Etwas vermessen gesagt: wir sind gewachsen, ihnen steht das noch bevor, aber das wollen sie heute noch nicht wissen (auch irgendwie verständlich). Eine ebenfalls traurige Nadine, die Dich umarmt, um Dir wenigstens ein wenig, wenn auch virtuelle Wärme, zukommen zu lassen. |
Problem / Gedanken
Hallo Nadine,
habe das schon mehrfach versucht --- leider immer ohne Erfolg. Ich habe dreimal eine Trauergruppe besucht --- diese ist immer ausgefallen. Dann habe ich mich bei einer therapeutischen Trauergruppe angemeldet (auch schon im Novmber) auch die Termine, die dort stattfinden sollten, haben bisher aus den unterschiedlichsten Gründen (Krankheit des Therapeuten, Weihnachten, Karneval..) nicht stattgefunden. Ich bin nicht so der Typ, der (auch "vorher" nicht), andere Menschen einfach kennenlernt - lebe auf dem Land (Bad Münstereifel) und weiß nicht, wo ich noch suchen soll, kann, darf. Es fällt mir zur Zeit noch schwerer, mich mit jemandem zu unterhalten als vorher..... ich möchte auch niemanden belasten oder so und schon gar nicht als Jammerlappen gelten. Ich weiß wirklich nicht, wo ich Euch und andere finden kann.. Bo |
Problem / Gedanken
Liebe Bo,
wenn ich Deine mails lese, kann ich nur sagen, uns beiden scheint es fast identisch zu gehen. Auch ich habe es mit Therapeuten versucht,- keine Hilfe, sprich Erfolg. Mit Antidepressiva,- ein Witz,- mir fehlt mein Mann! Es läßt sich nicht wegreden,- nicht künstlich die Stimmung heben,NICHTS! Ich kann (will) mich auch nicht mehr mit "normalen" Menschen unterhalten. Mir geht der Gesprächsstoff aus..... Vielleicht gibt es jetzt auf diese mail jemand, der in der Umgebung von Deinem Wohnort wohnt und auch unter dem gleichen Schmerz leidet, ansonsten würde ich weiterhin HIER kommunizieren. Ich habe HIER eine liebevolle neue Freundin gefunden, die auch betroffen ist und somit meinen Schmerz und die Trauer um den Verlust meines Mannes nachvollziehen kann. Du mußt aus Dir "herausjammern", was Dich belastet. Keiner hier hält Dich für einen Jammerlappen! Und Du belastest hier auch niemand, weil wir alle das gleiche Problem auf die eine oder andere Weise haben. Unter "normalen" Menschen funktioniert das nicht. Oder kannst Du etwas damit anfangen, wenn Dir jemand sagt: das Leben geht weiter? Ich nicht. Für mich klingt es immer so, als suchten diejenigen nach einer Ausrede, weil sie ihr vergnügtes Leben weiterführen ( was für andere ja ok ist) und empfinden uns dann als "Spielverderber, weil wir nicht mehr "mitmachen"!Unser Leben ist halt in die Brüche gegangen und nichts ist wie es vorher war. Für uns geht es nicht weiter. Liebe Grüße, Nadine |
Problem / Gedanken
Hallo ,
ja, die Sätze "das Leben geht weiter" - " das schaffst Du schon" -- "du bist so stark" --- oder auch nur "gehts Dir gut ?" .... ich kann sie nicht mehr hören, nicht mehr ertragen. Bo |
Problem / Gedanken
Hallo,
vielleicht tun wir den anderen Leuten ja auch ein wenig Unrecht. Sie kommen mir manchmal einerseits auch so hilflos vor. Aber das ist vielleicht auch mein Problem, daß ich für alle auch noch eine Entschuldigung finde. Aber im Grunde genommen sollte man ja schon von ehemaligen guten Freunden erwarten, daß sie einfach nur da sind, und uns zuhören. Ihc finde es ganz schrecklich, wenn man mal kurz ein wenig abschalten kann, und dann so ein komischer Blick kommt mit der Frage: UND, WIE GEHT ES DIR? Wie soll es einem denn schon gehen, wenn einem das halbe Leben entrissen wird, und man plötzlich in eine völlig neue Welt gestoßen wird, wo alles zwar noch gleich aussieht, aber nie wieder so sein wird, wie es mal war? Es fällt mir jetzt, wo das Wetter so schön wird, und die Sonne wieder scheint noch schwerer, weil als die Tage so trüb waren, das hat mehr zu meinem Leben gepaßt. Jetzt kommen noch viel mehr Gefühle in mir auf, und es tut so weh zu wissen, daß es diesen Sommer keine gemeinsamen Radtouren und Wochenendtrips mit meinem Schatz geben wird. Es tut so gut hier zu lesen. Ich bin schon lange ein "ruhiger" Mitleser, und oft sind die Texte wie von mir geschrieben. Ich möchte auch bald an so einem Trauerseminar teilnehmen. Hat da von euch schon jemand Erfahrung? Liebe Grüße Jenny |
Problem / Gedanken
Hallo an Euch alle,
habe schon die ganze Zeit hier mitgelesen. Manchmal wollte ich antworten, fand aber nicht die richtigen Worte. Ob sie es jetzt sind, weiß ich nicht. Nadine, Dein letzter Satz hat mich betroffen gemacht. ES GEHT WEITER! Aber anders. Was sollen wir den anderes machen, als irgendwie über den Tag zu kommen? Ein Stück davon verstellen wir uns. So geht es mir jedenfalls. Im Büro kann ich nicht den ganzen Tag Trauermine zeigen. Zudem habe ich inzwischen folgendes festgestellt: Die meisten fragen erst gar nicht, wie es mir geht, denn sie könnten ja Gefahr laufen, eine ehrliche Antwort zu bekommen. Also das Thema mal lieber gar nicht erst berühren. Andere lassen gar nichts mehr von sich hören, es könnte ja sein, daß man zufällig auf das Thema kommt, nein lieber nicht.... Wieder andere stellen diese obligatorische Frage "Wie geht es Dir?" aus Höflichkeit, Anstand, wie auch immer. Mittlerweile höre ich schon am Tonfall, wie es gemeint ist und antworte mit einem "Gut, danke!" Damit ist dann auch das erledigt. Wenige, die mir geblieben sind, stellen diese Frage auch, aber mitfühlender und aus wirklichem Interesse an mir und ich weiß, ich kann reden und sie hören mir zu. Ja, so ist es und geht uns allen so. Sobald ich frei bin von beruflichen und anderen Dingen, die erledigt werden müssen, sind meine Gedanken bei ihm. Es läuft ab wie ein Film und stelle mir vor, was wäre, wenn.... Ich weiß, daß es keinen Sinn hat, daß ich die Zeit nicht zurückdrehen kann, aber ich kann auch nichts gegen diese Gedanken tun. Und immer wieder fällt mir etwas Neues ein, das wir gemeinsam erlebt haben. Kleine Gegenstände, zu denen ich eine Geschichte von ihm erzählen kann. Aber wer will sie hören? Doch, ich habe meine Kinder, die hören mir zu, Freundinnen, die hören mir auch zu, aber wann? Nicht in dem Moment, wenn ich gerne reden wollte, dann wenn es sich mal irgendwie ergibt. Dies hört sich vielleicht undankbar an, ist es nicht, ist mein Gefühl und ich muß anderen ihren Freiraum lassen. Sie können ja nicht ständig für mich da sein. Sie leben auch ihr eigenes Leben. Deshalb sitze ich ja jetzt auch hier und schreibe. Und ich merke, es tut mir gut. Für uns alle ist es gut, daß es dieses Forum gibt. Wenigstens eine Möglichkeit, die Gedanken einfach aufzuschreiben. Und irgendwie geht es weiter, es muß weiter gehen. Wir haben es in der Hand, unser Leben zukünftig so zu gestalten, daß es uns einigermaßen gut geht. Es gibt etwas, woran ich ab und zu denken muß und das mich mittlerweile auch aus einem Tief herausholen kann, wenn es auch nur kurze Zeit wirkt, aber immerhin... Heinz hat mir so oft gesagt und gezeigt, wie stolz er auf mich ist. In seiner schwersten Zeit hat er immer noch versucht, Trauriges von mir fern zu halten. Er wollte mich lachen sehen. Und das letzte, was er will ist, daß ich mich vergrabe und ewig traurig bin. Ich sehe sein Gesicht vor mir mit diesem ihm bezeichnenden spitzbübigen Lächeln, das ich so an ihm geliebt habe und ich denke "hast ja recht". Dann geht es für eine Weile wieder. Aber es ist schwer, sehr schwer...... Liebe Grüße Mucki |
Problem / Gedanken
Heute Nacht wird die Uhr um eine Stunde vorgestellt - und ich, ich sitze hier und würde alles darum geben, wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte.
Ich bin echt am Ende - ich würde alles ertragen und geben, wenn Herbert an meiner Seite wäre - aber so alleine schaffe ich es einfach nicht mehr. Bo |
Problem / Gedanken
Hallo Bo,
wenn ich könnte, würde ich Dich jetzt ganz fest in den Arm nehmen. Ich tue es symbolisch,ja? Es ist verdammt schwer, jaaaa. Aber wir müssen durchhalten, weiterleben für unsere Lieben. Ich glaube, sie erwarten das von uns. Laß uns weitermachen, Du für Deinen Herbert, ich für meinen Heinz und alle anderen, die ihre liebsten Menschen verloren haben. An die Uhr hab ich heute überhaupt nicht gedacht, ist so unwichtig.... Wünsche Dir alles Liebe Mucki |
Problem / Gedanken
Liebe Bo,
nach einem Jahr geht es mir immer noch wie Dir. Ohne meinen Mann ist das Leben nicht mehr lebenswert und ich weiss mittlerweilen wovon ich rede! Ich habe mich durch dieses Jahr gequält und weiss nicht wo es geblieben ist,- nur dass ich nur die notwendigsten Dinge erledigt habe und noch erledige. Ich funktioniere wie ein Roboter.... Auch ich weiss nicht wie es alleine weitergehen soll..... Die Einsamkeit ist schrecklich,- ist aber unter sogenannten "normalen" Menschen nur noch größer. Auch ich würde alles geben, um die Uhr zurückzudrehen und nocheinmal die Chance zu haben mit meinem Mann zu leben. Wir wollten sogerne miteinander alt werden. Versuch doch Deinen Schmerz und Deine Einsamkeit hier zu beschreiben,- es tut gut, denn alle hier haben auf die eine oder andere Weise diegleichen Probleme. Das nimmt Dir nicht wirklich die Einsamkeit, hilft aber über ein paar Minuten oder wenigstens eine kurze Zeit hinweg...Ich habe hier eine Freundin gefunden mit der ich mich seit Monaten austausche, und die mir schon über viele besonders traurige und einsame Stunden mit ihren liebevollen und sensiblen mails wegheholfen hat. Ich fühle mit Dir,- Du bist nicht allein, Nadine |
Problem / Gedanken
Liebe Bo,
bitte melde dich doch mal! Vielleicht geht es dir ja zur Zeit auch so wie mir, und die Schmerzen sind besonders intensiv! Es hat sich sooo traurig angehört, was du das letzte Mal geschrieben hast, und ich habe dich (obwohl wir uns nur wenig geschrieben haben) in mein Herz geschlossen. Deine Geschichte war die allererste, die ich im Forum gelesen habe. Weißt du, wir wissen alle gar nicht, wieviel Kraft in uns steckt. Ich wollte dich schon lange mal nach deinen Tieren fragen, was du denn für welche hast (hört sich immer an wie ein kleiner Zoo!!!). Ich habe einen tollen Hund, dem ich immer das Fell naßweine. Es ist so, als ob er mir direkt in die Seele schauen kann! So, jetzt drücke ich dich noch! Liebe Grüße JENNY |
Problem / Gedanken
Hallo Jenny - hallo alle zusammen,
mich gibt es noch-irgendwie. Ja - Du hast recht, zur Zeit ist der Schmerz besonders schlimm - von wegen "es wird alles wieder gut..." Bald 6 Monate, und es wird immer schlimmer. Ich fühle mich so unendlich einsam und allein. So hilflos allem gegenüber. Ich bin ziemlich am Ende meiner Kraft. Meine Tiere halten mich auf Trab. 7Katzen, 1Hund, 2Papageien, 3 Ratten, 1 Ziege, 2 Schafe. Die beschäftigen mich und auch auf der Arbeit wird mir zur Zeit einiges abverlangt. Aber dann ist man plötzlich wieder allein. Es kommt alles hoch und die Gewissheit, immer allein zu beleiben wird konkret. Bitte - ich will nicht jammern - aber ich weiß zur Zeit echt nicht wo hin mit mir. Bo |
Problem / Gedanken
Hallo liebe Bo,
es gibt keine Zeitbegrenzung wann der Schmerz aufhört. An den Tagen, wo der Schmerz nicht soooo groß ist, funktioniert man halt. Da erledigt man die alltäglichen Dinge, die uns dann nicht die Zeit zum Traurigsein geben. Hat man dann funktioniert, kommt ein bisschen zur Ruhe, ist der Schmerz - die Leere um so intensiver. Lass Dir doch bitte die Zeit für den Schmerz, denn er bedeutet doch auch dass Du genauso stark geliebt hast, dass Du die Fähigkeit zu Gefühle hast. Auf einer anderen Seite hast Du das Gefühl, dass viele "nur so tun", wenn sie sagen dass man mit dem Schmerz umgehen muss, oder sich ausdrücken, als geht es einfach weiter. Liebe Bo, jeder von uns trauert anders, oder es fällt nicht so leicht, die Gefühle auszudrücken. Klar geht das Leben weiter, man muss da irgendwie durch und damit klarkommen, aber die Zeitgrenze hat niemand. Ich trauere auch heute noch, nach Jahren, ganz intensiv um meinen geliebten Paps. In meinem Umfeld versteht das keiner, was mir inzwischen echt egal ist. MIR fehlt der geliebte Mensch und das ist wichtig. Du jammerst nicht!!!!!!!!, Du drückst nur Deine Gefühle aus, und dafür ist dieses Forum da, und alle die mit Dir fühlen und Dich in Deinem Schmerz verstehen. ganz liebe Grüße, Jutta |
Problem / Gedanken
Liebe Bo,
der folgende Text hängt bei mir an der Tür, und wenn es mir wieder besonders schlecht geht lese ich ihn und weiß, dass ich völlig "normal" bin nur eben sehr, sehr traurig. Gruß Dagmar Du hast das Recht, deine dunklen Stunden zu durchleben und dich nicht durch billige Sprüche aus ihnen herauslocken zu lassen. Schon der Versuch ist eine Entwürdigung deiner inneren Wirklichkeit. Du bist auch deine Dunkelheit. Die Abgründe und Widersprüche gehören auch zu dir. Die Schatten geben deinem Leben Tiefe und Menschlichkeit. Wer mit dir in Beziehung tritt, sollte wissen, daß diese Seite zu dir gehört. Wer sie in dir ablehnt, hat nicht das Recht, sich deinen Freund und deine Freundin zu nennen. Manche geben dir nicht das Recht auf diese Seite in dir. Sie erwarten, daß du sie unterschlägst und das Glück vorspielst. Vielleicht haben sie weniger Angst für dich als für sich selbst, weil sie durch dich an das Unoffene in sich selbst geraten. Wenn sie darum dir helfen wollen, geschieht es nicht, um Dir zu helfen, sondern sich selbst. Du hast ein Recht auf deine Trauer. Du darfst dich deinen Verlusten widmen, mußt nicht verdrängen, was dich beschwert. Du hast ein Recht, das abzutrauern, was dich so tief enttäuscht hat und was du nicht ändern kannst. Du hast ein Recht auf deine Tränen, auf dein Schweigen, auf deine Ratlosigkeit, auf deine innere und äußere Abwesenheit. Du mußt nicht den Glücklichen spielen, nicht über den Dingen stehen. Du hast ein Recht, die wegzuschicken, die dich mit Gewalt aus deiner Trauer herausholen wollen, weil deine Trauer sie selbst bedroht. Du hast ein Recht auf deine Trauerzeit. Du hast ein Recht, mit denen nicht reden zu wollen, die dir ein schlechtes Gewissen machen für deine Dunkelheit und Trauer. Die mit Sprüchen kommen und dich mit diesen Sprüchen unter Druck zu setzen versuchen. Du hast ein Recht auf deine Trauerstille. aus Ulrich Schaffer "Grundrechte" |
Problem / Gedanken
Hallo Bo,
und an alle anderen, denen es genauso geht. Sternchen hat mir letzte Woche eine Grußkarte geschickt. Sie hängt jetzt an meinem PC im Büro, so daß ich immer draufschauen kann. Sternchen, ich hoffe, Du bist mir nicht böse, daß ich das hier weiterleite, aber es trifft so genau zu!!! Also, die Karte hat folgenden Text: Tränen, die Du nur in Deinem Herzen weinst, bleiben versteckt in der Einsamkeit. Zeige doch den Menschen Deiner Trauer Spuren. So bist Du offen und nicht verloren. Zeige, wie es Dir wirklich geht, so manch einer Dich doch versteht. Verstecke nicht Deine Gefühle aus Angst vor Mitleid, sei offen, denn so viele wissen doch Bescheid. Laß' die Tränen in Deinem Herzen versiegen, lerne wieder zu lachen und zu lieben. Genieße Dein Leben mit Kummer und Sorgen, die Sonne wird auch Dir scheinen jeden Morgen. Liebe Bo, wir brauchen Zeit, viel viel Zeit und die wollen wir uns auch nehmen. Ich umarme Dich Mucki |
Problem / Gedanken
Hallo,
was würde ich dafür geben, nur eine Stunde mit meinem Schatz reden zu dürfen und ihn ganz fest in meinen Arm nehmen? Es wird alles momentan viel schlimmer! Kurz danach hab ich noch von den schönen Erinnerungen zehren können. Ich hab ihn immer so frech lächelnd vor mir gesehen. Jetzt ist es 11 Wochen her, und ich begreife erst so langsam. Am Anfang hat es mich ein wenig getrostet, daß jetzt NIE wieder Untersuchungen gmacht werden, bei denen ich draußen sitze und ich diese brutale Angst ausstehen muß, als ob mir ein Messer direkt in die Seele gestochen wird. Wir haben 2 Jahre soo gekämpft, und es sah zwischendurch so gut aus! Ich kann es nicht mehr schön reden, wie, jetzt hat er keine Schmerzen mehr! WARUM überhaupt? Ich hoffe, daß es bald wieder besser bei mir wird, denn ich war(und bin es eigentlich immer noch) ein lebensfroher Mensch. Mucki, dein Gedicht werde ich mir auch ausdrucken. Es macht mir Hoffnung. Liebe Grüße an alle! Jenny |
Problem / Gedanken
Ich umarm Euch alle einfach mal- Ihr habt mir sehr geholfen die letzten Tage -
möcht ein wenig davon zurückgeben an Euch aber auch viel behalten ---- ich brauch Euch noch...... Danke bo |
Problem / Gedanken
Hallo Ihr Lieben,
habe seit vorgestern steht auf Herberts Grab endlich ein Grabstein und ich konnte einen kleinen Baum dort pflanzen -ein kleiner Schritt, der geschafft wurde. Er sieht es zwar nicht - vermutlich - aber es würde ihm gefallen, daß weiß ich. Es ist ein ganz anderes Grab als alle anderen auf diesem Dorffriedhof und er war ein ganz anderer Mensch als all die anderen hier .... das war mir früher schon bewußt, wird mir aber jetzt immer bewußter .... was ich auch für ein Glück hatte, daß ich ihn kennenlernen durfte, daß er mich geliebt hat und es mit mir ausgehalten hat - all die 14 schönen Jahre lang. Nach außen hin habe ich mich mitlerweile fest unter Kontrolle - wie es erwartet wird. Aber innerlich wird es scheinbar immer schlimmer. Ich saß eben draußen mir einem Kaffe im Garten, in der Sonne, eine unserer Katzen auf dem Schoß - es war schön und warm -- da liefen die Tränen nur noch so runter. Warum ? Eine Frage ohne Antwort ... wird es wohl nie geben. |
Problem / Gedanken
Heute hätte Herbert Geburtstag. Wir haben immer schon nachts in die Geburtstage hineingefeiert, es war furchtbar heute nacht. Ich sitzte hier jetzt auf der Arbeit und hoffe, daß der Tag vorbeigeht.
Es tut sehr weh und ich fühle mich sehr allein und allein gelassen. Es erscheint alles so leer, sinnlos. Klar erinnere ich mich auch an die schönen Seiten und ich bin froh, daß ich einen solchen Mann kennenlernen durfte. Aber ich hätte heute gerne mit ihm gefeiert -- Eure Bo |
Problem / Gedanken
Liebe Bo,
dein Herbert würde so gerne ein Lächeln von dir sehen, er ist bei dir und wird es immer sein. Setz dich nochmal in deinen Garten, blinzel in die Sonne und der schönste Strahl blinzelt zu dir zurück, den wärmsten Sonnenstrahl schickt dir dein Mann - schließ die Augen und du fühlst, wie nahe er bei dir ist - bei dir, in dir! Denk gerade heute an eure Zweisamkeit, an die vielen schönen Dinge, die ihr erlebt habt, an eure Liebe! Ich wünsch dir trotz deiner Sehnsucht, deines Schmerzes einen ganz wunderschönen Tag - dein Herbert ist bei dir! |
Problem / Gedanken
Hallo,
hallo Burgi - hab es versucht und manchmal klappt es auch - ich fühle mich nicht so allein - und ich weiß genau, daß er mich so nicht sehen möchte. Hallo alle , heute habe ich eine e-mail und sms an all unsere "Freund, Bekannte und Familie" geschickt. Ich habe folgendes gerschrieben : "Herbert hat heute Geburtstag. Es wäre in seinem Sinne, wenn alle die möchten sich einen seiner geliebten Whiskys (o.ä) einschenken würden und an schöne,lustige Dinge denken würden, die du mit ihm erlebt hast. Wer möchte, kann auch gerne vorbeikommen - ihr seid alle willkommen". Es ist keiner gekommen. Könnt Ihr mir erklären, warum ? Was mache ich falsch ? Ich wäre so gerne heute nicht allein gewesen ...diese mail hat mich viel Überwindung gekostet. Bitte, bin wirklich dankbar, wenn Ihr mir antwortet. Bo |
Problem / Gedanken
Hallo Bo,
es tut mir so leid für Dich. Aber bitte, mach Dir keine Vorwürfe. Du machst nichts falsch. Sieh mal, all die anderen Beiträge im Forum von Betroffenen, Angehörigen oder Hinterbliebenen, sie (wir) machen die gleichen Erfahrungen. Hast Du sie mal gelesen? Es wird für viele Menschen ein unangenehmes Thema bleiben und sie wollen sich nicht auseinandersetzen mit Krebs, Leiden und dem Tod. Es geht bestimmt nicht gegen Dich persönlich, sie denken einfach nicht darüber nach, wie es Dir geht und daß Du "immer noch" traurig bist. Sie können und wollen damit nicht umgehen, weil sie selber so eine Situation noch nicht erlebt haben. Eigentlich "laufen sie weg" vor etwas, daß jeden treffen kann. Was tun wir denn, wenn wirklich mal jemand uns besuchen kommt? Ich selbst erwische mich immer wieder, auch wenn ich mir vornehme, nicht von Heinz zu sprechen, daß ich es doch tue. Es braucht nur ein kleines Stichwort, das mich erinnern läßt und schon bin ich mitten drin. Ich nehme mir vor, nicht zu weinen und doch passiert es. Meine Erfahrung ist, daß dies nur wenige aushalten. Aber diese wenigen sind mir wichtig geworden. Mit allen anderen habe ich eh' keine große Lust mehr, von mir aus einen Kontakt zu knüpfen. Liebe Bo, ich weiß, das wird Dir nur wenig helfen, Du fühlst Dich einsam und von allen verlassen. Trotzdem schicke ich Dir ein Lächeln und hoffe, daß es sich ein ganz kleines bißchen und wenn auch nur für einen kurzen Moment, in Dein Gesicht hineinzaubert. Ich umarme Dich Mucki http://www.clicksmilie.de/sammlung/n...smiley-010.gif |
Problem / Gedanken
Liebe Bo,
ich nehme Dich ganz fest in den Arm und drücke Dich.Ich wäre heute gerne bei Dir gewesen. Du hast nichts falsch gemacht- aber Trauer können nur Wenige aushalten- leider. liebe Grüße Dagmar |
Problem / Gedanken
Liebe Bo,
du bist nicht alleine, wir sind bei dir und weißt du was, jetzt schenk ich mir einen whisky ein und trink auf euch beide - auf eure Liebe und Herberts Geburtstag - und jetzt lächle, lächle für uns - wir sind in Gedanken bei dir! Viele liebe Grüße! |
Problem / Gedanken
Liebe Bo,
seit 24.02.03 ist mein Vater nicht mehr da. Und es hat ungefähr drei Wochen gedauert, bis deutlich wurde, daß ich mit meiner traurigen Miene fast allen Kollegen, Bekannten, Freunden und Verwandten schlichtweg auf die Nerven gehe. Sehr betroffen war ich zunächst auch, weil nur sieben meiner Kollegen (35 Leute) mir ihr Beileid ausdrückten. Natürlich bleibt meine traurige Miene, obwohl ich gemerkt habe, daß sie keiner sehen will. Aber ich bin den Leuten nicht böse. Sie leben ihr Leben und der ein oder andere wird einmal ähnliche Trauer empfinden. Das ist mir keine Genugtuung, auch wenn das jetzt so klingt. Ich denke nur manches Mal darüber nach, daß ich anderen vielleicht auch nicht den Beistand geleistet habe, über den sie sich gefreut hätten - nur weil ich mit anderen Dingen beschäftigt war. Der eigene Verlust ist eben der größte für jeden. Ich versuche das so zu sehen. Meine Liebe zu meinem Vater kann ich sowieso keinem erklären, der eine solche Liebe nicht kennt. Und ich kann meine maßlose Trauer auch keinem erklären, der eine solche Liebe noch kennt aber Angst hat, sie zu verlieren. Ich werde versuchen, die Liebe zu ihm als meinen Schatz anzusehen, den ich hüten werde. Den keiner anfassen soll. Und wenn es doch mal einer will, dann wird er es schon zeigen. Man darf einfach nichts von den Menschen erwarten. Und man muß sich immer fragen, wie man in ähnlichen Situationen gehandelt hat. Als der Onkel gestorben ist, den man Jahre nicht mehr gesehen hat. Hätte die hinterbliebene Tante sich nicht gefreut, wenn man mehr als nur eine Karte geschrieben hätte? Liebe Grüße Gudrun |
Problem / Gedanken
Liebe Bo, ich schaue hier immer mal wieder rein seit mein Vater im August 2002 gestorben ist. Soeben habe ich Deine Zeilen gelesen - fassungslos, traurig. Lass Dich ganz lieb umarmen, aber Dir auch sagen wie bekannt mir diese Reaktion vorkommt. Ich hatte weniger darunter zu leiden, meine Freunde haben sich alle ganz prima verhalten - aber unsere Verwandtschaft, es war geradezu haarsträubend und darunter hat meine Mutter natürlich ganz besonders gelitten. Sie hat immerhin vier Geschwister, mit zweien hatten sie und mein Vater regen Kontakt - bis er krank wurde. Dann kam nichts mehr, einfach nichts mehr. Ganz zu schweigen von einer Reaktion nach seinem Tod. Ein vorgedrucktes Kärtchen - mehr war nicht drin. Kein Besuch, nicht einmal ein Anruf. Es tröstet Dich wohl kaum, liebe Bo, aber die Menschen sind so. So lange sie selbst nicht mit Krankheit und Tod in Berührung gekommen sind, meiden sie diese Themen, so gut es geht und auch auf die Gefahr hin, sehr, sehr zu verletzen. Natürlich sind nicht ALLE Menschen so, aber viele. Vielleicht war ich auch so - früher, wer weiss, aber ich glaube es eigentlich nicht. Weißt Du was, ich trinke normalerweise keinen Whiskey, aber einen ganz kleinen werde ich mir jetzt eingießen und auf Dich und Herbert trinken. Ich habe sogar noch ein winziges Schlückchen gefunden - also auf Dich und Herbert! Alles Gute für Dich! Bettina
|
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 10:39 Uhr. |
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, vBulletin Solutions, Inc.
Copyright © 1997-2025 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.