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Plattenepithelkarzinom
Hallo,
seit der Diagnose meiner Mutter (53) im März diesen Jahres hat sich viel getan. Insgesamt - 2 mega Chemos in einem Kreiskrankenhaus bei Hildesheim und 8 Chemos in Braunschweig. Vor 1 Monat hatte man tatsächlich Erfolge gesehen. Der Lungentumor ist zur Hälfte geschrumpft und die Lungenflügel sind von den Schatten auf den Röntgenbildern befreit. Nun aber vor ein paar Tage der SCHOCK - ein Tumor an der Leber - nun auch noch LEBERKREBS. Und heute als ich vormittag meine Mutter vom Büro aus anrief weinte sie fürchterlich (das ist sehr ungewohnt, sie hat sich bisher sehr zusammengerissen) und am liebsten hätte ich sofort alles stehen und liegengelassen und wäre zu ihr von Hannover nach Braunschweig gefahren. Ich fahre täglich nach der Arbeit zu ihr ins Krankenhaus, aber heute kam mir die Zeit von Mittag bis späten Nachmittag wie eine Ewigkeit vor. Nun haben die Ärzte gesagt, das sie evtl. eine Knochenmarksuntersuchung vornehmen wollen, da ihre weisse Blutkörperchen sich mega schnell vermehrt haben. Dazu kommt, das sie seit fast 3 Wochen anhaltendes Fieber hat immer morgens 38C und Nachtschweiß. Der Appetitt kommt etwas wieder. Nun hoffe ich so sehr - das es kein BLUTKREBS ist. Ich halte das bald nicht mehr aus. Das alles mit anzusehen und nicht helfen zu können und von Tag zu Tag zu sehen, das es immer schlimmer wird ist die HÖLLE. Ich bin richtig verzweifelt. Kann das denn sein ????? Jetzt auch noch Blutkrebs ? ALLES LIEBE für Euch, die völlig verzweifelte Petra |
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Hallo Petra,
ich kann Deine Verzweiflung gut verstehen. Bei meinem Vater war es ähnlich. Auch bei ihm war die Leber befallen und das Rückgrat. Aber das war kein eigenständiger Krebs, sondern es waren bei meinem Vater die Metastasen. Ich habe auch den Verfall gesehen, aber mein Vater hatte ganz viel Hoffnung. Ich weiß bis heute nicht, ob er das wirklich hatte oder ob er uns nur nicht belasten wollte. Es war eine schreckliche Zeit. Ich verfolge Deine Postings schon eine ganze Weile und mir tut es sehr leid. Aber man kann nichts machen. Redet miteinander und hab Zeit für Deine Mutter. Durch das Fieber konnten wir nicht mehr mit meinem Vater reden. Das ist etwas, was ich bis heute immer noch nicht verarbeitet habe. Ich denke an Euch. Ich wünsche Dir für die nächste Zeit viel Kraft. Ich denke, dass einige, die hier mitlesen, Deine Verzweiflung kennen und verstehen. Aber es ist sehr schwierig, Trost zu spenden. Brigitte |
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Liebe Brigitte,
ich fahre fast jeden Tag nach der Arbeit von Hannover nach Braunschweig ins Krankenhaus. Und organisatorisch ist das oft auch gar nicht mehr so einfach, da ich kein Auto mehr habe und mir immer eins leihen muss von meinem Ex-Freund, der mich ja nach 2,5 Jahren vor 4 Wochen verlassen hat. Aber seinen Wagen bekomme ich schon hin und wieder. Und jeden Tag den ich im Auto sitze nach der Arbeit kann ich gar nicht schnell genug bei ihr sein. Es ist komisch. Aber richtig reden mag sie nicht mehr. Ich versuche immer mal wieder ihr kleine Freuden zu machen, aber so richtig freuen kann sie sich irgendwie nicht. Jeden Tag frage ich mich, warum sie, sie ist doch noch so jung. Hat sich als alleinerziehende Mutter nie was gegönnt, mir alles versucht zu ermöglichen und jetzt wird sie mit 53 aus dem Leben gerissen. Ich wollte die letzten Jahre immer mal mit ihr nach Mallorca, aber wir haben es nicht mehr geschafft. Nun hat der Freund ihrer Schwester ein Haus auf Mauritius und wie gern wäre ich dieses oder nächstes Jahr mit ihr dorthin geflogen. Aber zu spät. Alles ist zu spät. Und diese Worte "zu spät" machen mich fast wahnsinnig. Das Wissen, das es sich jetzt um eine begrenzte Zeit handelt. Jeden Tag habe ich Angst wenn das Tel. im Büro klingelt und ich eine Braunschweiger-Vorwahl sehe, dann zucke ich zusammen. Wenn das Handy klingelt bekomme ich fast nen Herzinfakt. Zu Wissen, das ich Weihnachten ganz alleine bin - ohne sie. Das nagt so ihn mir. Ich weiß das sie noch sehr viel Hoffnung hat, aber vielleicht will auch sie es mir nur leicht machen und tut so ... ich kann nicht in sie hineinschauen. Liebe Brigitte, es tut mir sehr leid mit Deinem Vater. Wie lange ist das her ? Ja, wie Du schon sagst, dieses Verfall in so kurzer Zeit mitanzusehen ist die Hölle. Wie alt war Dein Vater? Hast Du Geschwister/Ehemann die Dich etwas aufgefangen haben? Das Fieber meiner Mutter geht und geht nicht runter. Jetzt wird man die Antibiotika-Dosis erhöhen? Wird das was bringen ? Was ist mir den Knochen? was mit den weißen Blutkörperchen ? Heute war sie etwas rötlicher im Gesicht, gestern ganz weiß. Ich habe noch gesagt, Du siehst aber heute gut aus. Sie meinte, das liegt vielleicht daran das sie so viel geschlafen hat (sie ist immer müde) aber dann meinte sie, das kommt vielleicht von dem Fieber, dann wäre die Rötung gar nicht gut. Dann denke ich wieder, mist hättest Du das man nicht gesagt. Oft weiß ich gar nicht mehr was ich noch sagen soll, dabei würde ich gern noch so unendlich viel sagen... Es ist alles so traurig, das ich nachts schon lange nicht mehr schlafen kann. ICH wünsche Dir und allen Betroffenen und Angehörigen unendlich viel Kraft für ALLES! Gute Nacht Petra |
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Hallo Petra,
es ist jetzt 17 Jahre her. Mein Vater war 64 und 4 Wochen später wäre er in Rente gegangen. Ich bin verheiratet und habe 2 Kinder. Die waren damals 5 und 7 Jahre alt. Ja dieses "zu spät", das macht einen verrückt. Ich versuche, nichts auf später zu verschieben. Deshalb rede mit Deiner Mutter solange noch Zeit ist. Das hat nichts damit zu tun, die Hoffnung aufzugeben. Es hat nur damit zu tun, es nicht zu spät zu tun. Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt. Brigitte |
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Liebe Brigitte,
ja mit dem "zu spät", das ist wirklich so eine Sache. Heute Mittag hat sie am Telefon gesagt, ich solle heute mal zu Hause bleiben. Was macht man dann ? Fährt man trotzdem hin ? Oder läßt man sie lieber in Ruhe ? Ich bin dann immer hin und her gerissen, weil ich immer denke, jeder Tag ist so verdammt kostbar. Ihr Fieber ist seit heute (endlich nach 3 Wochen, aber ich will es auch nicht beschreien) etwas zurückgegangen, heute Abend war es nur noch auf 36,4 C. Sie bekommt jetzt die doppelte Menge Antibiotika. Heute Morgen hat sie gesagt, sie hätte jetzt Wasser in den Beinen und würde dagegen eine Spritze bekommen. Oh Gott, jetzt denke ich was ist denn das schon wieder !?!? Und über Herzrasen hat sie geklagt, sie hatte heute Nacht und heute Morgen total Herzjagen und das Gefühl als wenn ihr einer das Herz zudrückt. Und sie hat geschimpft, das ich nicht immer fragen soll was sie gegessen hat und ob überhaupt, sie meinte das nervt sie. Oh.. auch da bin ich langsam am Ende, was darf ich überhaupt sagen, fragen ??? Mist - Schei... echt - ich gebe mir solche Mühe. Möchte ihr was schönes kaufen, einfach nur nen schönen Bademantel, aber da meckert sie dann auch rum, den müßte sie anprobieren und überhaupt. Das macht mich sehr traurig. Aber egal! Ich dachte sie sagt einfach nochmal ein paar liebe Worte, aber irgendwie. Habe sie gefragt, wegen ein paar Überweisungen, die sie unterschreiben muss. Ja, sagt sie das macht sie wenn sie raus kommt. Davon will sie einfach nichts wissen. Oh Gott, es ist so traurig und ich weiß manchmal nicht mehr wie ich ihr noch Mut zusprechen soll. Morgen wollte ich mit meinem (Ex-)Freund (wir bzw. er hat sich vor 4 Wochen von mir getrennt - was mir auch sehr sehr zu schaffen macht) zu meiner Mutter ins Krankenhaus, sie mag ihn sehr. Wie stark kann ein Mensch sein???? Liebe Brigitte, wie bist Du mit der Trauer Deines Vaters umgegangen ? Wie geht es Deiner Mutter? Ganz liebe Wünsche Petra |
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Die Nächte abends so alleine hier - wenn man etwas zur Ruhe kommt - sind am SCHLIMMSTE. Oft gehe ich vor 2 Uhr morgens nicht ins Bett, weil ich einfach nicht schlafen und abschalten kann. Kann kein Buch mehr lesen, kein TV sehen, ...
Heute höre ich mal wieder seit langem Musik. Komisch, wie schnell sich das Leben ändern kann und auch die Persönlichkeit. LG an EUCH alle, Petra |
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Hallo Petra,
ja die Krankheit verändert einen. Ich habe die Trauer so verarbeizet, dass ich mir geschworen habe, nicht noch einmal so panisch auf eine Krankheit zu reagieren. Mein Vater starb innerhalb von 6 Wochen. Ich habe mich seitdem sehr mit Krebs beschäftigt, aber auch mit anderen Krankheiten. Auch dass ich hier im Forum schreibe, ist eine Form der Trauerarbeit. Ich versuche meine Erfahrungen weiterzugeben. Vor 9 Jahren hatte ich dann Brustkrebs. Da wusste ich dann, was ich zu tun hatte. So sage ich heute, mein Vater hat mir das Leben gerettet. Aber das sind alles Erfahrungen, die ich über die vielen Jahre gemacht habe. Für Dich ist das alles ein einziger Alptraum. Ich weiß noch, dass ich vor 17 Jahren nichts mitbekommen von den Dingen, die außerhalb des KH lagen. Ich denke sehr oft an Dich. Brigitte |
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Hallo Petra,
ich wollte dich durch meinen Bericht über Statistiken nicht beunruhigen geschweige verunsichern. Aber leider ist das mit den Statistiken so. Ich will dir nur mal ein kleines Beispiel geben. Bei uns im Dorf ist eine Frau, mittlerweile ca. 63 Jahre alt, welche mit 51 Jahren an LK erkrankt war. Da auch eine oder zwei Lymphem befallen waren, hatte sie also mindestens Stadium II b. Nach der Statistik hatte sie somit eine Überlebenschance auf die nächsten 5 Jahre von weniger als 20 %. Sie erfreut sich heute bester Gesundheit und hat damit alle Statistiken über den Haufen geworfen. Oder anderes Beispiel: Lt. Statistik erkranken eine nicht gerade geringe Zahl an älteren Menschen an LK. Im Schnitt wird LK zwischen 58 und 65 Jahren entdeckt. Männer haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von ca. 73 Jahren, Frauen von 78 - 79 Jahren. Die Chance einer 10 - 15 jährigen Überlebung nach Diagnosestellung ist doch schon rein natürlich geringer als bei Brustkrebspatienten, die im Durchschnit bei knapp 40 - 45 Jahren liegen und somit auch weiter entfernt sind von der eigentlichen Lebenserwartung. Bitte erschrecke nicht und werde auch nicht verunsichert, aber die Statistik kann man nun wirklich nicht auf sich selbst beziehen. Im Übrigen stand zuletzt ein Artikel in einer angesehenen Tageszeitung, dass die statistischen Überlebensraten in ihrer Veröffentlichungen zu gering sind. Man hat festgestellt, das die Prozentsätze der Krabspatienten, welche die 20-Jahresgrenze überleben, um fast 10 % höher liegt als in den Statistiken bisher ausgewiesen. Dies trifft auch zum Teil für LK zu. Und das lässt doch hoffen oder?? Kopf hoch und viele liebe Grüsse Chris |
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Lieber Chris,
woher weißt Du das alles ? Bist Du selbst ein Angehöriger? Woher das Interesse ? Vielen Dank für Deine Nachricht, hattest mich erst verursichert, gehe ich ja zu. Hast Du ja meine Zeilen mitverfolgt was meine Mutter betrifft ? Es sieht nicht gut aus und ich habe grosse Angst ... Jeden Tag hat meine Mutter was anderes zu berichten und heute wollte sie mich nicht sehen, das tat sehr weh, das war nun schon das 2. mal! Liebe Grüsse Petra |
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Hallo Petra,
Obwohl ich weiss das ich Dir hier und jetzt nicht helfen kann, schreibe ich in der Hoffnung das Du verstehst was ich meine. All Deine Liebe und all Deine Kraft die Du Deiner Mutter geben und gegeben hast sind nicht umsonst. Sie weiss was Du fühlst und Sie macht sich selbst mehr Vorwürfe dafür das Du all die Mühe und Arbeit und auch all die Unannehmlichkeiten für Sie auf Dich nimmst. Nur, Sie kann es Dir nicht für Dich Verständlich Danken und sie kann es Dir nicht Zeigen. Denn Sie weiss das Sie Dich Braucht und Sie ist Dir auf IHRE Weise Dankbar. Solange Diese Frau Denken und Fühlen kann, solange wird Sie Dir Dankbar für Deine Mühe sein. Ich weiss das sich dieses komisch lesen lässt , aber die Logik ist eben für uns Komisch. Egal wer Dir Statistiken zeigt, lasse Dich nicht entmutigen und Zeige Deiner Mutter das Du für Sie da bist. Auf so einen Partner der Dich in dieser Notsituation verlässt , kannst Du getrosst Verzichten, er ist es nicht Wert. CU Fredi. |
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Guten Morgen Petra,
du willst wissen, woher ich das alles weis. Nun ich habe mich sehr mit der Materie beschäfftigt. Meine Lebensgefährtin hatte nicht nur LK, sondern ihr Vater ist an einem kleinzelligen LK vor sechs Jahren gestorben. Wenn dann noch drei seiner Geschwister LK hatten, muss man sich so seine Gedanken machen. Wir hatten bei der Diagnose LK bei meiner Lebensgefährtin am Anfang keine Hoffnung und beide sehr viel geweint. Wir haben uns immer wieder im Internet anhand von Statistiken über die Überlebenschance informiert, waren jedesmal erschrocken und anhand der deprimierenden Zahlen absolut geknickt. Wir wussten aber auch nicht, wie diese Zahlen zustande kommen, das es Unterschiede zwischen Operierte und Nichtoperiete gibt usw. Erst durch die ganzen Untersuchungen, die anschließende OP, die histologischen Befunde, dass keine Lymphe befallen war und das dauernde Befragen der Ärzte (nicht abwimmeln lassen, man hat einen Anspruch auf Auskunft) ließ ein kleines Bild der Chance zu. Außerdem habe ich mich mit dem Ehemann der bereits von mir geschilderten Frau aus unserem Ort in Verbindung gesetzt und öfters und lange unterhalten. Auch er hat mir Mut gemacht und dies habe ich meiner Lebensgefährtin weitergegeben. Außerdem bin ich von Beruf her Controller, kann und muss also Statistiken lesen können, wenn man sich damit befasst und wenn man herausgefunden hat, welche Daten überhaupt dahinterstecken und wie sie zustande kommen. Gehe mal ins Internet unter der Rubrik Ärztezeitung. Du musst dich dann nur bis zum LK durchklicken. Auch hier erhälst du schon einige Informationen, die wichtig sind. Viel Glück und Kopf hoch Chris |
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Lieber Fredi,
ich hoffe, dass all die Kraft, Wärme, Nähe und Liebe die ich versuche zu gebe auch ankommt. Oft traue ich mich nicht mal mehr sie so richtig in den Arm zu nehmen, weil ich nicht weiß, ob es ihr weh tut. Man ist total verunsichert. Du hast auch recht, wenn Du sagst, das ich auf so einen Freund verzichten kann. Ja, denn wo ist der Mensch der für mich mal da ist? Da zieht er es lieber vor, sich zurückzuziehen. Aber ein GUTES muss ich ihm lassen, ich bekomme auch oft seinen Wagen, so das es für mich einfacher ist die täglichen 70 km von H - BS zu fahren. Geht doch alles etwas schneller und das ist sehr hilfreich, denn meine Mutter findet es nicht gut, wenn ich nach 18h komme, dann hat sie ihre Schmerztropfen genommen und muss sich ausruhen. Heute war es komisch. Ich bin heute mit meinem Ex-Freund ins Krankenhaus gefahren und hab heute in der Mittagspause einen ganz ganz tollen Blumenstrauss gekauft. Und als ich reinkam, waren ihre WORTE "oh nein, nicht schon wieder Blumen", dabei bringe ich gar nicht so oft welche mit. Manchmal nur 1 Rose. Da war ich heute sehr traurig. Überhaupt war sie heute sehr aggressiv. Sie meckerte nur rum und sehr sehr komisch. Durch Zufall kam der Chefarzt rein und wir konnte ihn dann auf dem Flur alleine sprechen. Dieser sagte auch nochmal, das man ihr nicht sagt, dass sie auch noch einen Tumor an der Leber hat, sondern man hat ihr gesagt sie hätte ein Abzess. Und er meinte halt auch, das es echt nicht gut aussieht. Jetzt habe ich auch gemerkt, das ich mich gar nicht mehr traue noch weiter nach zu fragen. Nein -> mittlerweile macht mir das mehr Angst und läßt mich nur noch GRÜBBELN. Ich hoffe sie muss nicht zu sehr leiden... ich hoffe es so sehr. Fredi aber sagt mir doch bitte wie es Dir geht ??? GANZ GANZ GANZ VIEL KRAFT für ALLES Petra |
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Lieber Chris,
da hast Du ja auch schon viel schreckliches miterlebt was den Lungenkrebs betrifft. Heute im Krankenhaus als wir den Chefarzt getroffen haben sagte er zu mir: "Falls sie RAUCHEN, hören sie sofort damit auf, denn wenn die Mutter Lungenkrebs hat, dann ist man eh schon vorbelastet"... Oh Gott in letzter Zeit rauche ich mehr aus Stress und Frust, das sollte ich wohl wirklich sofort lassen. Und Angst hat er mir auch gemacht, weil ich vielleicht dann auch irgendwann, vielleicht in noch jüngeren Jahren auch betroffen sein kann. Ich bin 34 Jahre alt und heute dreht sich bei mir im Kopf alles nur noch um den "KREBS". Das ist auch noch mein Sternzeichen.. Wie geht es Deiner Lebensgefährtin ??? Ganz LG Petra |
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Hallo Petra,
na, ich kann dir nur empfehlen, das Rauchen aufzuhören. Wir haben beide mit dem Rauchen aufgehört am 05.03.2003. Das war der Tag der Krebsdiagnose. Wie ich dir geschildert habe, ist auch der Vater meiner Lebensgefährtin an LK erkrankt und leider daran verstorben. Auch er hat geraucht. Lt. Ärzte der Ruhrlandklinik in Essen gibt es ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs, wenn in der Familie, gerades Verwandtschaftsverhältnis, ein LK-Fall vorhanden ist oder war. Das Risiko ist vielleicht um das 2 bis dreifache erhöht. Es potenziert sich aber, wenn man zusätzlich noch raucht. Eine damalige Lungenärztin der Ruhrlandklinik wollte meine Lebensgefährtin für eine Studie gewinnen. Die Studie läuft zur Zeit in der Uniklinik München und soll herausfinden, ob ein Zusammenhang zwischen Lungenkrebs in der Familie und erhöhtem Lungenkrebsrisiko geradlinier Verwandter besteht. Leider haben wir nach der Entlassung aus der Klinik diese nette Ärztin aus den Augen verloren, weil sie eine Stelle in einer anderen Klinik erhalten hatte. Bei ihr habe ich mir auch sehr viele Informationen erholt. Sie war auch stets bereit, mir alle Fachbegriffe aus der Pathologie und aus den histologischen Berichten zu erklären. Dies leider nur in dem Rahmen, wie sie Zeit hatte. Mir aber hat es auf jeden Fall geholfen, die Arztberichte besser zu begreifen. Auch hier habe ich mir mein Wissen über einzelneTumorstadien geholt und auch, das jeder LK unterschiedlich und von einem auf den anderen Menschen eigentlich nicht übertragen werden kann. Auch diese Ärztin hielt nicht viel von Statistiken. Sie sagte auch, das sie als junge Studentin stets Schwierigkeiten mit Statistiken hatte, weil die Krebspatienten teils erheblich länger lebten bzw. gesund waren als die Statistiken aussagten. Im Übrigen bin ich 50 Jahre, von Sternzeichen Stier und mich bringt normalerweise so schnell nichts aus der Ruhe. Aber bei der Krankheit Krebs und der Hilflosigkeit gegenüber dieser Krankheit könnte ich aus der Haut fahren und vor Wut platzen. Man darf es aber nicht zeigen insbesonders nicht im Beisein von meiner Lebensgefährtin. Ich würde sie dann nur verunsichern. Dies darf in keinem Falle geschehen. Dir kann ich nur raten. Höre das Rauchen auf und du wirst sehen, dass du auch mit der Zeit ruhiger wirst. Man meint zwar immer, eine Zigarette könnte Nervosität und Unsicherheit beseitigen und einen beruhigen. Das Gegenteil ist aber der Fall. Du merkst es aber selbst nicht. Deine Mutter kann jedenfalls keine nervöse und beunruhigte Tochter gebrauchen. Sie wird es bestimmt merken, dir aber nie zeigen. So, jetzt habe ich dir aber vorerst genug geschrieben. Bitte betrachte es nicht als Kritik, sondern als guten Ratschlag, obwohl dieser einzuhalten in der jetzigen Situation wohl verdammt schwer ist. Liebe Grüße Chris |
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Liebe Petra,
schreibe dir, weil ich ähnliches mit meiner Ma erlebt habe. Diese Agresivität hat wahrscheinlich viele Ursachen aber ein Großteil liegt bestimmt daran, dass deine Ma mit ihren 53 Jahren live mit erleben muss, wie sie immer schwächer und hilfloser wird. Meine Mutter und ich erlebten auch so etwas, es war ein regelrechter Umdenkprozess, plötzlich kümmert sich die Tochter um die Mutter, deckt sie zu, beruhigt sie, wenn sie weint...das muß für eine Mutter unerträglich sein-auf Grund der Situation. Du schreibst, du wüßtest nicht mehr, was du zu ihr sagen kannst, verschiedene Fragen nerven sie. Auch das kommt mir bekannt vor. Ich bin auch täglich zu ihr gefahren, habe anfangs auch diese Fragen:was gab es zu essen? gestellt. Igendwann hab ich dann anders gemacht- bin einfach nur noch hin gefahren, hab es mir gemütlich gemacht, Schuhe ausgezogen, und das war`s! Wir haben dann gemeinsam Fern gesehen oder Zeitung gelesen oder auch gar nichts. Nicht dieses "Krankenhausbesuch" sondern bei ihr sein, einfach so. Wenn dann essen kam, hockten wir gemeinsam im Bett und zankten, wer was ißt. Als sie noch gesund zu Hause lebte, hab ich sie ja auch nicht so doofe Sachen gefragt, warum also jetzt?? Weißt du was ich meine? Wünsch dir und deine Ma alles Gute Gruß Tanja |
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Liebe Tanja,
ja ich versuche auch jetzt einfach nicht immer was zu sagen, sondern einfach nur da sein. Hoffe sie fühlt sich etwas geborgen, wenn man das in so einer Situation überhaupt kann. Könnte Tag und Nacht weinen. Es ist alles so verdammt schnell gegangen ! Kann es bis heute nicht fassen... GANZ VIEL KRAFT wünsche ich auch Dir liebe Tanja, Petra |
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Hallo Ihr Lieben,
was muß meine Mutter alles über sich ergehen lassen ? Nun mußte sie sich am Freitag einer Knochenmarkspunktion unterziehen. Die Werte ihrer Leukozyten sind extrem hoch. Der Normalwert der Leukos liegt wohl bei 10.000 und sie hatte am Freitag einen Wert von erschreckenden 133.000. Oh GOTT – ist nun das Blut verseucht ? Nun auch noch Leukämie. Ich bin wirklich am Ende ! Sie hat so bitterlich geweint. Meine Mutter ist eine extrem starke Frau, aber nun kommt so richtige Todesangst hoch. Gestern mußte ich sie zum erstenmal waschen und ich war so erschrocken – sie ist so dünn geworden, keinen Po und Busen mehr, die Knochen stechen regelrecht hervor. Man traut sich auch gar nicht mehr sie zu drücken, da ich Angst habe, das ihr alles weh tut. Ich könnte von morgens bis abends weinen. Sie isst fast nichts mehr. Jetzt habe ich ihr gestern vom Bäcker frisches Brot mitgebracht und darüber hat sie sich gefreut. Wenigstens etwas womit ich ihr noch ne Freude machen konnte. Ich habe zum 1.7. nen neuen Job angefangen, aber ich fühle mich nicht so wohl dort. Mein Chef war 3 Wochen im Urlaub und kommt morgen wieder. Am liebsten würde ich alles hinschmeißen und was ganz anderes machen. Hab schon überlegt, ob ich nicht ne neue Ausbildung im Gesundheitswesen machen sollte. Ach ich weiß auch nicht, alles ist durcheinander und ich fühle mich in meiner eigenen Haut nicht mehr wohl. Woher schöpft man neue Kraft ? Oft mag ich alleine sein und wenn ich es dann bin, fühle ich mich oft von Gott und der Welt verlassen. Die Trennung von meinem Freund macht mir auch sehr zu schaffen, ich dachte ich kann es durch all diesen Kummer irgendwie verdrängen, aber ich habe das Gefühl es wird eher schlimmer. Gestern habe ich überlegt, eine Selbsthilfegruppe für Angehörige Krebserkrankter oder Verstorbener in Hannover zu gründen. Ich möchte was tun – was GUTES – helfen ! Hat jemand ne Idee wie man das am Besten anfängt ? EUCH ALLEN VIEL KRAFT FÜR ALLES Petra |
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Hallo,
die Leukos meiner Mutter sind jetzt bei 150.000 - was passiert wenn sie weiter und weiter steigen? Zum 1. mal hat meine Mutter jetzt einen Krankenhauskolla. Sie wird immer schwächer und schwächer. Waschen kann sie sich mittlerweile auch nicht mehr alleine, es tut so weh das alles mit anzusehen. Ihr Herz ist sehr stark, aber sie hat jetzt zum 1.mal gesagt, wer weiß ob sie Weihnachten überlebt. Sie ist jeden Morgen froh wenn sie überhaupt aufwacht. Sie hat jeden Morgen starke Schmerzen und Herzrasen und extreme Luftnot. Wie kann man ihr noch Mut machen? Ich bin so unendlich traurig und fertig zugleich. LG an EUCH alle, Petra |
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An ALLE,
meine Mutter hat so gekämpft und leider hat sie den Kampf am 09.09.2003 um 17.50 Uhr verloren. Am Samstag, den 06.09.2003 hat sich ihre Situation dramatisch verschlechtert und es hat sich Wasser im Bauch und in den Beinen angesammt, bis zu 4 kg Wasser. Sie hat fast keine Luft mehr bekommen. Es war so schrecklich, da man ihr nicht helfen konnte. Sie konnte kein Wasser mehr lassen und alles tat ihr weh. Einen Katheter konnte man wohl noch nicht legen. Am Sonntag war es dann ganz schlimm, ich bin dann im Krankenhaus geblieben und nicht mehr von ihrer Seite gewichen. Das Krankenhaus war so nett und hat mir in ihr Einzelzimmer ein Bett mit reingestellt und so lagen wir dann Bett an Bett. Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugemacht und über sie gewacht. Es war so traurig, da sie vor Schmerzen gestöhnt hat und fast immer aus dem Bett gefallen ist. Am Montag früh haben sie ihr dann endlich einen Katheter (unter Schmerzen) gelegt und sie neu umgebettet, sie hat vor Schmerzen geweint. Meine Mutter ist eine starke Frau gewesen und hat so schnell nicht geweint und sehr sehr viel in den letzten 7 Monaten über sich ergehen lassen. Ich bin fast verrückt geworden sie so leiden zu sehen, das war nicht mehr meine Mutter. Am Montag Morgen hat man ihr dann Morphium gegegeben und sie hat die ganze Zeit geschlafen. Zwischendurch hat sie nochmal das Wort "Schäfchen" gesagt und dann habe ich sie gefragt wie die aussehen und sie hat gesagt "nur weisse, keine schwarzen" - wahrscheinlich hat sie schon den Himmel gesehen. Sie hat so geschwitzt den ganzen Tag, der Schweiß lief ihr nur so runter. Ich habe ihr den Schweiß immer wieder abgestupft. Von Montag auf Dienstag habe ich auch im Krankenhaus geschlafen und ich hatte keine Ruhe. Sie hat nur geschlafen und war nicht mehr ansprechbar. Ich lag neben ihr und hab kein Auge zugemacht. Morgens lag sie nur und hat geschlafen. Der Mann ihrer Schwester war viel bei mir und er meinte, es könnte jetzt noch dauern bis sie einschläft. Aber ich hatte insgeheim kein gutes Gefühl. Bin dann aber nochmal 2 Std. aus dem Krankenhaus raus, um was zu erledigen. Um 16.00 Uhr bin ich dann wieder mit ihm im Krankenhaus gewesen und eine Freundin von ihr kam auch und hat nur geweint als sie sie gesehen hat. Um 17.00 Uhr hat sie dann ein paar mal ganz tief durchgeatmet und um 17.50 Uhr hat sie dann ihren letzten Atemzug gemacht. Ich war bei ihr und habe ihre Hand bis zum Schluss gehalten. Ihre linke Hand war stundenlang eiskalt und dieser kalten Hand kam trotzdem der Schweiß. Dann konnte ich es gar nicht glauben, dass das jetzt ihr letzter Atemzug war. Ich habe so fürchterlich geweint und gleichzeitig stand man unter Schock. Knapp 1 Stunde waren wir dann mit ihr noch alleine. Und bis heute kann ich es nicht glauben - der letzte Atemzug. Die Bilder sind täglich in meinem Kopf. Bilder der Vergangenheit und Bilder der letzten Tage und Wochen. Ich kann es bis heute nicht fassen. Und dann kam die Organisation der Beerdigung. Man steht unter Schock und soll plötzlich Entscheidungen treffen und viel organisieren. Unglaublich. Aber meine Freunde waren für mich da, was ich über meine Familie nicht sagen kann. Aber dazu möchte ich später nochmal mehr schreiben. Ich habe am 09.09.2003 meine nur 53-jährige Mutter verloren und nun mit 34 Jahren keine Eltern mehr. Ich habe sie sehr geliebt und werde sie immer lieben und wenn ich daran denke, dass sie jetzt in einem Sarg unter der Erde liegt, dann kann ich es immer noch nicht fassen. Der Umang mit dem Tod fällt mir schwer. Ich weiß nicht, wie ich es am besten verarbeiten soll. Liebe Grüsse an EUCH Petra KREBS kann jeder bekommen und auch ohne Verschulden und es ist für mich die heimtückiste Krankheit überhaupt. Meine Mutter hat den Kampf nach nur 7 Monaten verloren. Der Lungenfacharzt aus Braunschweig ist für mich untragbar, überhaupt sind manche Ärzte einfach zu unsensibel. Und täglich frage ich mich "WARUM" - warum sie, warum so früh, warum stirbt ein Nichtraucher an Lungenkrebs und Rauchern passiert gar nichts ? warum so früh ? mit nur 53 ? sie war immer nur für mich und für andere da - sich selbst gegenüber sehr sparsam! WARUM ????? |
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Liebe Petra,
mein aufrichtiges Beileid zum Tod Deiner Mutter. Man kann es nicht fassen. Die Verarbeitung dauert. Mir hat geholfen, darüber zu sprechen, mich mit Krebs und Sterben auseinanderzusetzen. Dass Du geschrieben hast ist schon der richtige Schritt. Die Frage Warum habe ich mir auch oft gestellt. Da gibt es Alte und Kranke, die möchten sterben, aber die Jungen rafft es hinweg. Wir wissen nicht das warum, ich habe aber Antworten bekommen. Nicht sofort, aber in den Jahren habe ich erkannt, das alles Schicksal ist, und auch der Tod meines Vaters, den ich immer noch nicht verarbeitet habe, etwas in meinem Leben bewirkt hat. Für Dich sind diese Antworten noch nicht zu erkennen. Es tut einfach nur unendlich weh. Aber lass diesen Schmerz zu. Sprich mit Freunden über Deine Gefühle. Sprechen hilft. Ich wünsche Dir viel Kraft. Brigitte |
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Jeden Tag, frage ich mich "WARUM" !
Warum meine Mutter, warum so früh - mit 53 Jahren das ist einfach zu früh. Warum Lungenkrebs, sie hat nie geraucht. Warum so ? Warum gerade jetzt ? Warum holt sich der liebe Gott eine Frau, die nur anderen Menschen geholfen hat ? Warum holt er meine Mutter - wo ich doch nur eine Mutter habe ? Keine Geschwister, keine eigene Familie ? Mit 34 Jahren fühle ich mich einfach zu jung, um die Mutter zu verlieren !!! WARUM ????????????? Albträume habe ich seit dem TOD -> die Vergangenheit holt mich regelrecht ein. Ich träume ständig von meiner Mutter, das sie schwanger ist und ich bin dabei. Was hat das alles zu bedeuten ??? Liebe Grüsse an EUCH, wer auch immer das liest... Petra |
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Guten Abend zusammen,
mir geht es augenblicklich wirklich mehr als übel. Vor 3 Jahren starb eine besonders gute Freundin an Bauchspeicheldrüsenkrebs, vor einem knappen halben Jahr meine beste Freundin an der gleichen Krankheit, ich habe sie gepflegt, bis zuletzt, bis es endlich vorbei war. Vor einigen Wochen bekam dann die nächste Freundin, knapp 75, und eigentlich immer fit gewesen, Husten, sie nahm ab, Diagnose: verhornende Plattenepithelkarzinome, jeweils ca. 5,5 cm Durchmesser, eines davon unmittelbar am linken Lungenhauptast, was ihr starke Luftnot bringt. Jetzt überlegen die Ärzte, ob sie ihr nicht einen "Stand" einsetzen sollen,also den Tumor damit für eine Weile umgehen können. Hat jemand damit schon irgendwelche Erfahrungen gemacht? Meiner Freundin hat man von Bestrahlung abgeraten, weil dann das gesunde Gewebe zu stark in Mitleidenschaft gezogen würde, Ob Chemo überhaupt hilft, weiß niemand so genau. Sie hat Herzprobleme und dazu noch Lungenfibrose. Vor 10 Tagen ist dann noch mein Mann gestorben, und ich bin in einem so tiefen Loch, daß ich denke, dort überhaupt nicht mehr herauszukommen. Die Krankheit meiner Freundin nimmt mich jetzt sehr stark in Anspruch, so daß ich über meinen persönlichen Verlust gar nicht richtig nachdenken kann. Hat jemand eine Ahnung, was man für meine Freundin noch tun könnte??? Schon jetzt danke für Euer Interesse Liebe Grüße Renate verein@vstev.de |
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Hallo Petra
Ich habe am 28.Sept. meinen Papa verloren.Er war erst 58Jahre alt.Ich Habe ein Buch gelesen ,welches ein biesschen hilft.Du musst einsehendas das Leben hier für unsere Elternteile nur mehr eine Qual gewessen wäre,so hart das auch klingt.Ich versuche mir vorzustellen,es geht ihm gut ,er ist im Himmelu.Schaut immer auf mich herunter. Meine grösste Angst war immer das es ihm nicht gut geht wo er jetzt ist u. das er mich vergisst.Es war schrecklich ,wir mussten betendas er sterben kann.Er hatte nur mehr 40Kilo,Als ich ihm beim Trinken half merkte ichdas sein Rücken sich wie ein Sack voller Nägel anfühlte,es machte Geräusche ,wie zb.eine Babyrassel.Ich finde wir sollten ins Forum für Hinterbliebene wechseln.Es ist gut mit Menschen zu sprechen,über das was wir in den letzten Monaten mitgemacht haben.Aber am besten ist, man spricht mit Menschen,die auch ihre Lieben an Krebs verloren haben,nichtbetroffene können sich so was nicht vorstellen.Das mit der SChwangeren mit dem Kind könnte bedeuden,das du Petra eine eigene Famielie gründen solltest.Ich glaube deine Mama sieht dich u.ist stolz auf Dich. Alles Liebe Gerlinde |
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Hallo,
ich bin jetzt das erstemal seit Wochen wieder hier im Forum. Meine Mutter hat am 09.09.2003 den Kampf gegen den Lungenkrebs verloren und bis heute kann ich es nicht fassen und begreifen. Morgen ist Totensonntag und seit der Beerdigung bin ich jedes Wochenende auf dem Friedhof. Die Tränen werden wahrscheinlich niemals trocknen. Jeden Tag frage ich mich - WARUM? 53 Jahre ? Nein, Diagnose im März 03 und der Tod kam am 09.09.2003. Ich habe hier von Anfang an der Diagnose bis zum TOD meine Erfahrungen, Gefühle hier im Forum aufgeschrieben und es hat mir sehr geholfen. Ich möchte jetzt gern anderen helfen. Und mich weiterhin austauschen wie andere mit ihrer Trauer umgehen. Wenn ich die Zeilen der Angehörigen oder Betroffenen hier lese werde ich so unendlich traurig. Ich bete das man ein Medikament findet, was den Krebs besiegen kann. Es gibt so viele Dinge auf der Welt, aber warum nicht ein Medikament dagegen ??? Viel Kraft an EUCH alle. Liebe Grüsse Petra PS: Es ist so schmerzhaft mitanzusehen wie man einen Menschen verliert. Ich war dabei wie meine Mutter gestorben ist. Es ist ein traumatisches Erlebnis und dann sage ich mir aber wieder, sie war nicht alleine - ich war bei ihr... |
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Lieber Bert meine Mutter ist am 09.09.03 eingeschlafen und bis heute kann ich es nicht begreifen. Mein Leben hat sich seit dem doch verändert.
Ich könnte jeden Tag weinen, bin völlig erschöpft vom vielen Weinen. Gleich fahre ich zum Friedhof und werde wieder WEINEN. Ich denke jeden Tag an sie und frage ich immer und immer wieder warum. Sie ist an Lungenkrebs gestorben, die Diagnose war im März und im September ist sie gestorben. Es ist ein Schock. Meine Mutter war Altenpflegerin, hat sehr gesund gelebt und NICHT GERAUCHT! Unfassbar! Ich werde es nie begreifen und verstehen. Wie war der Verlauf bei Deiner Mutter ? HEUTE ist ein Gedenktag der TOTEN - sogenannter TOTENSONNTAG - aber für mich ist jeder Tag ein Gedenktag. EUCH ALLEN viel Kraft und jedem wünsche ich einen Partner/Menschen der EUCH mit Eurer Angst, Traurigkeit zur Seite steht, keiner soll alleine sein, ja auch das wünsche ich ALLEN MENSCHEN. ALLES Liebe, eine sehr traurige Petra, die so früh ihre Mutter (53) verloren hat... und nun ohne Eltern, Geschwister, Oma, Opa (alle verloren) da steht. Petra |
Plattenepithelkarzinom
Hallo an Euch,
meine Mutter (53) hat im Februar 2003 von der Diagnose Lungenkrebs erfahren und es war für mich als einzige Tochter ein SCHOCK, KREBS - die Diagnose ist schon schlimm genug, aber als ich mich dann auch noch mit der Diagnose des "Lungenkrebses" auseinander gesetzt habe, war es ein richtiger Schock. Meine Mutter hatte nie geraucht und lebte sehr gesund, ich habe das alles nicht verstanden. Nun ist der LK ein sehr aggressiver Krebs und als ich mehr und mehr darüber gelesen habe, wurde mir immer klarer was das nun wirklich bedeutet. Sofort wurden 3 Chemos eingeleitet, die aber leider nichts gebracht haben. Meine Mutter war sehr stark und hatte mehr Angst um ihre Haare als um den eigentlich Krebs. Es war so schrecklich, die Chemos waren so anstrengend und die vielen Nebenwirkungen. Dann hat man sie aufgegeben und wollte nach 3 Chemos nichts weiter machen, so sie ergebnislos waren und mehr geschadetet hätten, als gebracht hätten. Aber wir haben nicht aufgegeben und sie in ein anderes Krankenhaus in ihrer Heimatstadt verlegen lassen (alles auf Eigeninitiaive - der eigentlich Arzt hat nicht = gleich NULL für sie eingesetzt - ERSCHRECKEND). Dann erneute 8 Chemos, aber nicht ganz so aggressive und ihr ging es damit gut und zusehend besser. Dann im August dieser heisse Sommer, die 8. Chemo schlug nicht wirklich an und sie bekam Fieber, das ging 5 Wochen lang nicht runter und sie wurde zunehmend schwächer. Die Schmerzen wurde stärken und die Schmerzmitteldosis stärker. Am 7.9. ein Sonntag, sage sie zu mir (nachdem sie sich nicht mehr halten konnte und auch kein Wasser mehr lassen konnte) sie kann nicht mehr und ich wäre stark und würde das schon schaffen, ich habe geweint und gesagt, NEEEIIINNN Du darfst nicht aufgeben, Du mußt durchhalten und dann sagte sie, sie würde nur noch für mich ihrem Kind durchhalten. Am 8.9. bekam sie Morphium und ich war die letzten 3 Tage Tag und Nacht bei ihr, habe mir ein Bett im Krankenhaus mit aufstellen lassen. Am 09.09. um 17.50 Uhr ist sie dann eingeschlafen und ich habe gesehen wie sie ihren letzten Atemzug genommen hat. Es war so hart, zuzusehen wie die Mutter von einem geht. Ich hoffe die Medikamente waren so, dass sie friedlich eingschlafen ist, aber zuzusehen sind Bilder - die täglich durch meinen Kopf jagen... die wird man nie vergessen. HEUTE hat sie Geburtstag und wäre 54 Jahre alt geworden, mein Freund hat heute auch Geburtstag, aber Gefühle kann ich heute nicht zulassen, es ist als wenn ich in Trance wäre. Ganz merkwürdig. Es ist so traurig und es tut so weh, so früh und so schnell und grausam zuzusehen wie die Krankheit den Menschen einholt. Ich möchte so gern anderen helfen und Mut zureden, bitte nehmt Euch ZEIT für Eure Betroffenen, ich denke nicht alleine zu sein, hilft, das ist so mit das einzige womit wir helfen können. Und nicht nur von der Krankheit zu reden. Ich weiß das es schwer ist.. sehr sogar, und die Trauer nimmt einem auch keiner ab. ALLEN die meine ZEILEN lesen, bitte ich EUCH nicht so viel zu streiten und jeden Tag zu genießen ! Ganz LG Petra |
Plattenepithelkarzinom
Hallo,
meine Mutter ist mit 53 Jahren an Lungenkrebs gestorben. Die Diganose wurde erst sehr spät erkannt. Sie war keine Raucherin, das erschwerte die Diganose. Die Diagnose war im März 2003 und gestorben ist sie am 09.09.2003. Ich habe täglich ihren Zustand verfolgt. Es war so schrecklich und grausam, da man so hilflos ist. Noch heute habe ich Alpträume und das fast jeden 2 Tag. Ich kann das alles noch nicht begreifen. Weiß auch nicht so richtig wie man sich ablenken soll. Es ist wie ein schrecklicher Film. Eines möchte ich Angehörigen von Krebs-Patienten sagen, seid einfach für EURE LIEBEN da und bitte bitte nehmt kein böses Wort was sie sagen ernst, sie haben panische Angst. Ich möchte am liebsten die Zeit zurückdrehen, aber das geht nicht... Seit da für sie ! Ich wünsche Euch allen Gesundheit und Freude am Valentinstag. Sagt und zeigt Euren Lieben wie LIEB ihr sie habt. Eine traurige Petra |
Plattenepithelkarzinom
Hallo,
würde gern andere treffen mit einem Plattenepithelcarcinom. Zwecks Unterstützung und Erfahrungsaustausch. Ganz LG Petra |
Plattenepithelkarzinom
hallo Petra,
hab dein gesamtes forum gelesen und bin immernoch ganz benommen....es tut mir leid, dass du so schnell abschied nehmen mußtest von deiner mutter. mein vater hat seine diagnose auf ein plattenepithel im dezember bekommen, er macht jetzt auch chemo und auch bestrahlung. die erste chemo hat er gut vertragen, was mich hoffen läßt. heute geht es los mit bestrahlung und ab ende diesen monats kommt die nächste lage chemo dazu. bis auf eine art krabbelhusten hat er keine beschwerden und bis jetzt wurden auch keine metastasen gefunden - wollen wir hoffen, dass es so bleibt. dass dich die ganze sache ziemlich aus der bahn geworfen hat kann ich gut verstehen, mir geht es nicht anders. bin nun mal ein absolutes papakind und hänge mit herz und seele an meinem vater. die ersten wochen bin ich wirklich die wände hochgegangen und hatte die schlimmsten visionen. zum glück war ich in dem moment weit weg von ihm, sodass ich diese unruhe und angst nicht auf ihn übertragen konnte. zur ersten chemo bin ich nach hause gefahren und habe vierzehn tage mit meinen eltern verbracht, in denen viel geredet wurde und zum glück ist mein vater eine robuste natur und geht mit seiner krankheit gut um. er will nicht sterben und redet über die zukunft, was er gerne noch sehen möchte, aber auf der anderen seite sichert er meine mutter ab und arbeitet darauf hin, dass es ihr irgendwann gut geht, wenn er nicht mehr da sein sollte. Es ist alles sehr gemischt und eine emotionelle Achterbahnfahrt. der behandelnde arzt meines vaters hat mir auch eine ziemlich harte prognose an den kopf geworfen, maximal zwei jahre, er vermutet eher eins, wenn nicht weniger. der tumor sitzt direkt auf der aorta, da kann natürlich eine menge passieren. mein vater ist auch erst 65 jahre alt, da fragt man sich natürlich nach der göttlichen gerechtigkeit. es wäre müßig jetzt nach warum oder wer ist schuld zu fragen, das hier und jetzt ist wichtiger. jeden tag einen schritt voran und nicht "jeden tag ein bißchen sterben". ich bin selbst pharmazeutisch-kaufmännische-assistentin und ich weiss was noch alles kommen kann, aber nicht muss. auf kleine wunder hoffen soll man immer und sich wieder freuen an kleinigkeiten. meine mutter hat mir einen vogel gezeigt als ich einmal im februar einen sonnenuntergang fotografiert und mich über die dollen farben gefreut habe. ich hab ihr dann gesagt, dass ich mich über so eine sache freuen kann, so wie ich mich über jeden tag freue, in dem es papa gut geht, er im garten sein kann und spazierengehen kann. das ist ein plustag. minus wird noch häufig genug kommen.... krebs schockiert und ich bin entsetzt darüber wie viele bekannte und freunde erkranken und leider auch sterben. ich versuche mir immer zu sagen : ein lebenskreis öffnet sich und ein anderer schließt sich, der schluss ist immer anders, früh, zu früh oder spät nach einem erfülltem langem leben. ich habe mit 21 meinen verlobten verloren, er war erst 30 jahre alt, eine freundin ist mit 35 an leukämie gestorben, innerhalb eines halben jahres...auf der anderen Seite: meine mutter hatte vor sechs jahren einen bösartigen Tumor hinter dem rechtem ohr, der hatte schon in die Schildrüse gestreut. Sie ist geheilt worden und lebt wieder völlig normal. Meine Tante auch. Diagnose Hautkrebs und wurde geheilt. So geht es halt hin und her. Auf der einen Seite Krankheit und Tod und auf der anderen Seite der Kampf und das Leben. Ich weiss, daß mein vater nicht achzig jahre alt werden wird und dass sein weg sicherlich nicht einfach werden wird, aber ich sauge jeden moment auf, jeden plustag für mein seelisches fotoalbum, dass ich nicht nur die schlimmen tage in erinnerung behalte. er will nicht, dass wir traurig sind und er will nicht, dass wir, seine familie, den faden verliert, wenn er irgendwann nicht mehr da sein sollte. "es geht vorran!!" wie er immer so schön sagt. für dich ist es sicherlich viel härter, weil deine mutter deine familie gewesen ist, ich habe schwestern und noch meine mutter, meine eigene kleine familie, tochter und mann. aber hätte deine mutter gewollt, dass du dich so in deiner trauer eingräbst? mein verstorbener verlobter hat immer zu mir gesagt: krümel, du bist ein sonnenkind, bleib auf der sonnenseite und sei glücklich. ich will dich nicht auf dem friedhof sehen. klar geh ich an sein grab und jedesmal habe ich einen riesenkloss im hals, aber dann erzähle ich ihm, daß ich auf der sonnenseite stehe, eine familie habe und glücklich bin, so wie er es gewollt hat. schatten kommen, aber es kommt auch immer wieder licht und wärme!!! liebe grüsse mitshi |
Plattenepithelkarzinom
Liebe Petra,
mein Vater hatte auch ein Plattenepithel-ca., er ist am 19.2.04 verstorben, mit 63 Jahren, nach 2 Jahren Kampf. Gruß Trude |
Plattenepithelkarzinom
Liebe Mitshi,
das tut mir total leid mit Deinem Vater. Er ist ja auch noch sehr jung. Ja - mich hat das letztes Jahr im Januar so umgehauen, es war so unfassbar. Man hört das ja immer nur von anderen und plötzlich ist diese Krankheit so nah. Plötzlich hat der LIEBSTE Mensch auf Erden diese Krankheit. Meine Mutter hat vor der Diagnose gesagt - ich habe Krebs! Und dann war es wirklich so. 53 ist sie gerade geworden, nein - selbst jetzt ein halbes Jahr nach ihrem Tod - es ist UNFASSBAR. Jeder Lungentumor verläuft ja anders, aber das schlimme für mich war die Statistik! Hab in der Statistik gesehen, dass es sich um Monate handeln kann und ich habe es einfach nicht glauben wollen, denn ich habe an die moderne Medizin geglaubt. An Chemotherapien und gute Medikamente. Aber gleichzeitig machte mir das Wort "Chemotherapie" auch große Angst. Was genau bedeutet das - wie sehr muss ein Patient darunter leiden!? Auch das ist bei jeden Patienten unterschiedlich, aber insgesamt haben alle die gleich Sympthome. Ständige Müdigkeit, Erschöpfung und Erbrechen. Es tut einem so leid das alles mit anzusehen und nicht wirklich helfen zu können. Ich war auch fast jeden Tag nach der Arbeit bei meiner Mutter, aber sie wollte das nicht. Sie nervte das eher. Sie hatte Angst, das ich mich aufopfere und selbst keine Kraft mehr habe. Aber mir war es ein großes Bedürfnis bei ihr zu sein. Das Dein Vater keine Metastasen hat ist ja schon mal gut. Meine Mutter hatte leider schon überall Metastasen. Und die Hoffnung darf man nicht aufgeben, niemals denn die stirbt zuletzt. Wo kommst Du her ? Aus welcher Stadt ? Wie geht es Deinem Vater jetzt ? Ich würde mich sehr freuen, wieder von Dir zu hören. Ganz LG Grüße und viel Kraft für Dich und Deine Familie Petra |
Plattenepithelkarzinom
Liebe Trude,
herzliches Beileid zum Tode Deines Vaters, es tut mir sehr leid. Auch die 2 Jahre Kampf, waren sicher ganz schrecklich. Möchtest Du darüber reden ? Wann und wie wurde die Krankheit erkannt? Wie alt bist Du, wo kommst Du her? Magst Du etwas reden? Ich würde mich sehr freuen. Es ist eine schwere Zeit! Bitte melde Dich... Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt für Dich und Deine Familie ! Liebe Grüße Petra |
Plattenepithelkarzinom
Liebe Petra,
aus morgen ist nun übermorgen geworden, aber gestern war ich erst kurz vor Mitternacht von der Arbeit zurück, da war ich nur fertig. Die letzten 2 Jahre meines Vaters waren nicht schrecklich, sie waren die intensivsten und vielleicht auch schönsten seines/unseres Lebens. Er hat Mitte Februar 2002 wegen Bauchschmerzen den Notarzt kommen lassen, ist in die Klinik gekommen mit Verdacht auf Herzinfarkt und auf dem Röntgenbild war zufällig auf der Lunge ein Schatten zu sehen, so unten an der Ecke des Bildes. Tja, bis zum endgültigen Befund wurde dieser Schatten von meiner Mutter als vergessener Tupfer der Bypassoperation vom September 2000 eingestuft. Man kann ja so herrlich verdrängen, solange nix endgültig klar ist. Ende Februar hieß es dann, Plattenepithel-Ca mit Metas in Leber und Bauchspeicheldrüse, noch ein halbes Jahr Leben. Diese Prognose hat mein Vater abgelehnt, das hat er auch dem Arzt gesagt. Von da an war nichts mehr wie vorher. Die ersten Wochen waren wir wohl alle sehr kopflos, warum sollte schließlich ausgerechnet mein Vater Lungenkrebs haben, wo er doch so gar keine Luftprobleme hat? Auch sonst keinerlei Beschwerden. Dann ging es mit Chemo los, er hat alle relativ gut vertragen, lange seine Haare behalten. Zur Jugendweihe meines Sohnes durfte er aus dem Krankenhaus raus, trotz Lungenentzündung. Die Schwestern haben zu meiner Mutter gesagt, sie soll mal noch eine schöne Reise mit ihm machen. Daraus sind noch viele geworden. Im Oktober sind wir als "Großfamilie", alle Kinder und Enkel, zusammen mit unseren Eltern für ein verlängertes Wochenende an die Ostsee gefahren. Da hat mein Vater uns beim Tischtennisspielen noch alle unter die Platte gespielt. Liebe Petra, soviel für heute. Wäre schön, wieder von Dir zu hören. Liebe Grüße Trude |
Plattenepithelkarzinom
Liebe Trude,
wie geht es Dir heute ? Ich kann bis heute nicht richtig schlafen. Ich habe meine Mutter einschlafen sehen und nachts wache ich ganz oft auf und sehe und höre sie und sehe alles nocheinmal. Es kommt mir so unwirklich vor und am liebsten würde ich das Rad zurückdrehen ! Gute Nacht, melde Dich wieder, würde mich freuen, LG Petra PS: Hast Du Unterstützung von Deiner Familie ? Ich hoffe es sehr. |
Plattenepithelkarzinom
Liebe Petra,
habe so meine Schwierigkeiten mit den richtigen Worten, oft fehlt mir jeder Antrieb überhaupt auch nur eine Zeile zu schreiben. Schlafen kann ich richtig gut, bin allerdings auch meistens spät genug dran. Ist vielleicht eine unbewußte Schutzreaktion, so spät ins Bett zu gehen. Mein Vater hat die letzten Wochen seine ganze Lebensqualität eingebüßt, konnte nicht mehr aus dem Bett raus, war so total kraftlos, um das als ewiger Sportler. Er hat alles mit Humor und Zuversicht genommen, nur eine Pause, es wird wieder besser. Es wurde nicht besser, er hatte keine Wahl. Von daher weiß ich, dass es ihm jetzt besser geht, dass es für ihn eine Erlösung war. Aber troztdem finde ich es furchtbar, dass er nicht mehr mit uns lachen kann, die Sonne ohne ihn scheint, er seinen geliebten Garten nicht mehr sieht. Unsere Familie hat in den 2 Jahren eng zusammen gehalten und alle sind auch jetzt füreinander da. Je nachdem, wer gerade Hilfe benötigt. Meine Mutter leidet natürlich am meisten, darum richte ich meine Freizeit nach ihren Vorstellungen ein, wenn sie nicht allein sein mag. Meine Söhne sind ziemlich erwachsen geworden in den letzten 4 Monaten. Sie haben ja alles hautnah miterlebt und mussten sich auch mächtig einschränken. Die Trauerfeier war wohl das erste richtig schwere, einschneidende Erlebnis für sie. Davon möchten sie keine Bilder sehen, obwohl die Feier überhaupt nicht düster war. Mir geht es ähnlich wie Dir, auch für mich ist es irgendwie unwirklich, dass mein Vater nicht mehr da sein soll. Wenn ich meine Mutter besuche, dann weiß ich, dass es Wirklichkeit ist, dann kommen mir auch jedesmal die Tränen. Ich bemühe mich, nach vorn zu denken und mich nicht von der Trauer runterreißen zu lassen, das würde mein Vater auch nicht wollen. Er hat nie geklagt, hat selbst den Pampers noch etwas Positives abgewinnen können. Wie soll ich da jammern. Liebe Petra, habe mir nochmal die letzte Seite durchgelesen. Die Frage nach dem "Warum" wird Dir niemand beantworten können, sie macht Dich nur fertig. Wenn Du down bist, denk Dir, Deine Mutter würde neben Dir sitzen, was würde sie Dir raten? Ich habe hier im KK viele schöne Gedichte und Geschichten gefunden, die trösten können. Bitte schreib wieder, liebe Grüße und eine gue Karwoche Trude. |
Plattenepithelkarzinom
Liebe Trude,
es ist immer noch wie ein grausamer Traum. Ich denke jeden Tag an meine Mutter, kein Tag vergeht, in dem sie nicht bei mir ist. In dem Träumen verfolgt sie mich. Ich habe immer und immer wieder diesen Augenblick vor mir, als sie vor meinen Augen eingeschlafen ist, ich werde damit einfach nicht fertig. Manchmal, gestern und heute bin auch ich total kraftlos und ich höre und sehe sie und ich möchte so gern noch mit ihr reden, aber es geht nicht mehr und das will nicht in meinen Kopf. Meine Familie ist ausgelöscht. Muss mir wohl selbst eine SUCHEN, aber nun ist es genau das GEGENTEIL was ich möchte ... es ist komisch, ich kann es nicht in Worte fassen. ALLEN Betroffenen und Angehörigen wünsche ich aus meinem tiefen Inneren unendlich viel KRAFT !!! ALLES LIEBE Petra |
Plattenepithelkarzinom
Liebe Petra,
bin momentan nicht so richtig gut drauf, um anderen gute Ratschläge zu geben. Möchte Dich aber auch nicht einfach so hängen lassen. Hast Du Geschwister, einen Mann/Freund, Kinder? Um den Tod verstehen zu lernen, hat mir das Buch "Interviews mit Sterbenden" von Frau Kübler-Ross sehr geholfen. Lass wieder von Dir hören Trude |
Plattenepithelkarzinom
Liebe Trude,
ich bin derzeit auch ganz schlecht drauf. Das ist ja das schlimme, dass ich keinen wirklichen Tröster habe und alles alleine ausmachen muß. Mein Vater lebt zwar noch, habe aber seit 33 Jahren keinen Kontakt mehr, möchte ich auch nicht. Geschwister habe ich keine - also komplett keine Familie mehr. Meine Mutter hat noch 4 Geschwister, aber zu zu einer besteht näherer Kontakt, aber die hat selbst viel um die Ohren. Von meinem Lebenspartner habe ich mich im Januar 2004 getrennt. Ja alles kommt zusammen. Weihnachten 2003 war das grausamste Weihnachten was ich jemals erlebt habe, ich hoffe das ich das nicht wiedererleben muss. Ich (34) wünsche allen Menschen, die so schreckliches erlebt haben, das sie nicht alleine sind und jemanden haben, der sie tröstet, denn ich weiß wie es ist, wenn man plötzlich ganz alleine da steht und die geliebte Mutter (53) so früh von einem gegangen ist. Trude, ich würde mich freuen wieder von Dir zu hören. Das Buch kaufe ich mir vielleicht. Alles Liebe, Petra |
Plattenepithelkarzinom
Hallo Petra,
mach das, kauf Dir das Buch. Mir hat es sehr geholfen. Mir geht es ähnlich wie Dir, Vater 1972 verstorben, Mutter an Krebs 1999 und Ehemann 2003 ebenfalls an Krebs gestorben. Also auch plötzlich ganz alleine. Freunde? wie schreibt man das? Ich hab die Bücher von Kübler-Ross, und Moody, Meek etc. verschlungen und es geht mir tatsächlich viel besser. Liebe Grüße Sabine |
Plattenepithelkarzinom
Liebe Petra,
ich wünschte, ich könnte Dir helfen. Aber am Ende wirst Du Dir Dein Leben selbst lebenswert gestalten müssen / wollen, aber auch dürfen. Mach was daraus, dafür hat Dich Deine Mum groß gezogen, dass Du ein fröhlicher Mensch bist, der sich auf den nächsten Tag freut. Ob das Glas halb leer oder halb voll ist, ist jeden Tag wieder Deine Entscheidung. Such Dir abends irgend eine schöne Kleinigkeit vom vergangenen Tag zum Einschlafgedanken. Sabine scheint ähnlich allein dagestanden zu haben wie Du jetzt, auch da geht es wieder aufwärts. Vertraue auf Deine eigene Lebenskraft. Hier im KK habe ich mal gelesen: "Trauere nicht, weil es vorbei ist. Freu Dich, dass es gewesen ist" Oder so in der Art, da steckt viel Wahrheit drin, finde ich. Bitte schreib wieder. Sollte Dir meine Schreiberei zu besserwisserisch sein, schreibs ruhig, dann komme ich Dir eben anders, von hinten durch die kalte Küche.;-) Liebe Grüße, ich denke an Dich Trude |
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