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AW: Magenkrebs im Endstadium
Hallo Helmut,
erst mal zu Deinen Postings-(die sind völlig OK)! Ich hatte ja im vorigen Beitrag geschrieben, man muss (UNBEDINGT FILTERN)! Jeder soll sich das suchen was er gebrauchen kann und nicht alles auf SICH oder seine LIEBSTEN beziehen. Das soll nur ein Erfahrungsaustausch oder eine KLEINE HILFE für Betroffene und deren Angehörige oder alle die sich mit solchen Lebensituationen auseinander setzen. Ich schreibe hier auch nur aus Erfahrungen die ICH gemacht habe!!! Lebensqualität bedeutet für jeden was anderes, ein Betroffener sieht das ganz anders als ein Angehöriger oder Arzt! Ärzte haben zwar Ihre Erfahrungen aber mehr auch nicht, denn frag mal einen Arzt nach einer Präzisen Aussage, dann bekommst Du in den meisten Fällen nur ein Achselzucken oder das kann man nicht genau sagen! Sie stützen sich auf Ihre Erfahrungen, das ist auch gut so, aber man muss sich auch keine falsche Scham unterziehen und alles hin nehmen!!! Ich sage immer "alles was DU nicht selbst machst geht in die Hose". Wobei du berücksichtigen musst man kann nicht alles selber machen! (aber vieles mit entscheiden) Ich habe oft gedacht sieht oder merkt denn keiner wie sche...e es mir geht? NEIN wie denn auch, woher sollen andere das wissen? Das kann nur jeder für sich selbst wissen, wie es Ihm geht! Ich für MICH brauche und will auch kein Mitleid, und ich glaube das will auch kein Anderer Betroffener oder soll ich sagen Erkrankter! Ein paar Streicheleinheiten und ein bisschen Zuspruch, ab und an, tun der Seele auch gut! Man muss auch mal jemanden haben mit dem man reden kann oder der einem zu hört! Ist manchmal besser als Medizin! Und den Humor darf man auch nicht verlieren!!! Und wenn es auch manchmal schwarzer Humor ist!!! Ich habe schon die dollsten Sprüche erlebt wie "DU lebst auch noch" (er wusste von nichts) oder "na haste Dir eine Sommerfrisur verpasst" (letzteres stammt von einem Arzt) Als ich Ihm dann sagte das ich vermute das das von einer Chemo sein könnte, brauchte ER fast ein Sauerstoffzelt! :D Solche Sprüche sind zwar erst ein leichter Schlag in die Magengrube aber man muss halt auf vieles gefasst sein und versuchen das beste daraus zu machen! und immer ein flottes Lächeln auf der Backe haben!!! (oder heißt das WANGE)??? ;) So lieber Helmut ich wünsche DIR und allen ANDEREN ein Himmlisches WE (trotz FREITAG der 13.) :-)) ;) GLG Michael PS. Habe Ihn den 13. immer als Glückstag gesehen. Habe auch an einem Fr.den 13. geheiratet--- Ja Ja ich weiß, ob das soviel Glück bedeutet ;) aber ist schon mehr als ein viertel Jahrhundert her und hält immer noch!!!:1luvu: :prost: Wie gesagt nie den Humor verlieren, eher mal den Kopf!! |
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Hallo Michael,
jaja, diese Fragen .... Einer hat mich mal gefragt, wie es mir geht. Hab ihm spontan so geantwortet, wie es mir tatsächlich ging: "Sch...!" Er schnappte sprachlos/entgeistert/antwortlos nach Luft und hat mich nie mehr gefragt. Neulich fragte mich ein Ex-Kollege, den ich nach 2 Jahren mal wieder sah. "Wie geht es dir inzwischen?" "Sehr gut." "Ei, wenn ich nicht wissen wollte, wie es dir geht, dann hätte ich nicht gefragt. Also nochmal: wie geht es dir?" :eek: Er hat mir nicht geglaubt! Egal was man antwortet, es ist immer verkehrt. ;) Ob Backe oder Wange? Hm, bei uns ist beides richtig. Im Sprachgebrauch. Über den Unterschied und warum überhaupt und alles könnte man stundenlang köstlich viel-o-sofieren. Würde allerdings hier den Rahmen sprengen. Einen guten Morgen, ein schönes WE Helmut |
AW: Magenkrebs im Endstadium
Hallo Helmut und Michael,
habt einen lieben Dank für eure postings, Gedanken und Worte. Ich gebe euch absolut Recht und bedanke mich auch für deine Zeilen Michael, der du als Betroffener sicherlich eine ganz andere Sichtweise und auch Erfahrung hat. Vor allem aber drücke ich dir ganz fest beide Daumen, dass du es schaffst und den Krebs vollständig aus deinem Körper verbannen kannst! Ja, es ist die Entscheidung meiner Mutter! Und ich habe auch geschrieben, das ich diese respektiere und auch mittrage, egal in welche Richtung sie geht. Bei uns hat es letzte Woche allerdings einen Richtungswechsel gegeben, denn der verantwortliche Oberarzt hat beschlossen, ihr kein Cisplatin mehr zu geben und stattdessen etwas anderes auszuprobieren. Das wurde ihr bei der Visite am Freitag mitgeteilt und das hat sie mir freudestrahlend nachmittags erzählt, als ich sie aus dem KKH abholte. Ich freue mich, denn ich kenne meine Mutter nunmal sehr gut und kann trotzdem nur erahnen, wie es wirklich in ihr aussieht. Und ich schätze es so ein, dass sie einfach nur erleichtert ist, das die Ärzte diese Entscheidung getroffen haben und nicht sie. Denn das hätte den fahlen Beigeschmack hinterlassen, aufgegeben zu haben. Und aufgeben gibt es nicht! Zumindest nicht für meine Mutter. Trotzdem mache ich mir natürlich viele Gedanken und gebe Helmut insofern Recht, als das ich sie nicht leiden sehen möchte. Wer will das schon als Angehöriger? Und trotzdem muss und möchte ich natürlich auch versuchen, sie ihren eigenen Weg gehen zu lassen und sie einfach nur zu begleiten und zu unterstützen so gut es geht und so viel, wie sie will. Meine Mutter war immer ein psychisch recht labiler Mensch, der nach 'aussen' eine unheimliche Stärke demonstriert und damit viele Bewunderer hat. Wie es aber wirklich in ihr aussieht, weiss nur sie selbst und manchmal zeigt sie mir ein Stück ihrer verwundeten Seele. Auch damit umzugehen ist nicht leicht. Eine psychoonkologische Betreuung lehnt sie ab und ich habe meine ganz eigenen Theorien warum. Diese Krankheit ist einfach so komplex in ihren Auswirkungen, was sie umso unangenehmer macht. Mittwochsabends weint sie sich bei mir aus, weil sie nach ihren eigenen Worten keine Lebensqualität mehr empfindet und darunter leidet, das sie sich nur noch schlecht und schlapp fühlt und am nächsten Tag mimt sie vor den Ärzten die Tapfere. Sie ist ja auch tapfer, aber eine Palliative Chemo bedeutet heute nicht mehr, das man sich so sehr durch die Nebenwirkungen kämpfen muss, wie man es sehr wahrscheinlich tun würde, wenn man die Aussicht auf Heilung hat. Ist es nicht legitim sich als Tochter, Angehöriger...etc zu wünschen, das auch von medizinischer Seite eine gewisse Sensibilität und Einsicht herrscht? Wie bei meiner Mutter ja auch geschehen. Und ich persönlich habe auch das Gefühl, das meine Mutter sehr dankbar ist, das ich sie ein bisschen an die Hand nehme, mich informiere und mich kümmere und diese Informationen, so sie es wünscht, auch an sie weitergebe. Trotzdem versuche ich aber in erster Linie ihr ganz normales Leben 'ohne Krankheit' aufrecht zu erhalten. Was das Filtern betrifft, so muss ich gestehen aktuell garnicht zu filtern. ich schreibe hier meine ungeschminkten Gedanken und Gefühle nieder, so wie ich sie gerade empfinde aus eben meiner Tochter-Sicht. Ich versuche schon zu differenzieren und auch manche Verhaltensweisen meiner Mutter zu verstehen oder mir zu erklären, ohne eine Garantie auf Vollkommenheit. Aber das ist letztlich ja sogar unabhängig von ihrer Krankheit. Wir werden sehen, wie es weitergeht. Bis heute kann ich berichten, das es ihr nach der 'kleinen Rutsche' bisher ganz gut geht. Es wäre so schön, wenn das so bleibt. |
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Hallo Larap,
nein, das will niemand. Zuschauen. Hilflos zuschauen. Leider passiert es bei dieser schrecklichen Krankheit oft genug. Was man jedoch machen kann ist denken und nach gründlicher Überlegung auch handeln. Manchmal ist es sogar gut, aus dem Bauch heraus was zu tun. Ist meine Erfahrung. Es ist auch richtig, in alle Richtungen zu denken. So, wie du es auch getan hast. Dabei ist es so, dass wir keinen Einfluss darauf haben, was uns an Gedanken durch den Kopf geht. Sie kommen aus der Tiefe und wir können lediglich sagen: der Gedanke ist gut, der andere ist schlecht. Mit allen Grautönen dazwischen. Wenn so ein Gedanke uns nicht loslässt, so kann man um Rat fragen. Dafür ist dieses Forum eine sehr gute Adresse. Da wir keine Mediziner sind, dürfen und können wir natürlich keine dahingehenden Ratschläge geben. Als Betroffene, als Angehörige und selbst noch als bereits Hinterbliebene haben wir viele Erfahrungen machen "dürfen" und darüber können wir reden. Wir können uns gegenseitig helfen, unsere Gedanken zu sortieren und auch mal kontrovers diskutieren und wie sich der Einzelne dann auch entscheidet, es ist gut. Du willst deiner Mutter helfen und du denkst. Das ist richtig. Lass keinen Gedanken aus, so unsinnig er zuerst auch erscheint. Vielleicht steckt ja doch was dahinter? Verwerfen kannst du ihn immer noch. Ausserdem hat das einen angenehmen Nebeneffekt: du musst dir später keine Vorwürfe machen, etwas nicht überlegt zu haben. Nach den Möglichkeiten die du jetzt hast und deinem heutigen Wissen. Dieser Satz ist sehr wichtig. Es ist nicht leicht, Angehörige/r zu sein. Wie ich dich lese, machst du das richtig. Herzliche Grüße, Helmut |
AW: Magenkrebs im Endstadium
Lieber Helmut,
vielen, lieben Dank! Das tut gut. Mir hilft es immer schon sehr meine Gedanken zu sortieren indem ich sie (wie hier) einfach nieder schreibe...und trotzdem ist eine Solche Erkrankung einfach zu komplex und auch zu gemein um eine klare Meinung zu haben: insbesondere als Angehörige und somit 'nur' periphär Betroffene. Man ist eben doch ganz einfach 'hilflos' und ich glaube, das ist die grösste Hürde und Aufgabe, die man zu meistern hat. Sowohl für meine Mutter als auch für mich. Die Dinge geschehen und man muss versuchen das Beste daraus zu machen! Uns werden ungefragt unsere Grenzen aufgezeigt und diktiert, nachdem wir gelernt haben unser Leben selber zu regeln, zu formen und zu gestalten und sicherlich auch in gewisser Weise zu beeinflussen. Vermutlich will ich auch deshalb noch irgendwie 'Einfluss' nehmen und meine Mutter trotzdem die 'Chemo' durchziehen, damit man das Gefühl hat, nicht so gänzlich die Kontrolle zu verlieren, obwohl man weiss, dass man diese Energien vielleicht anders und besser nutzen sollte.:( Herzliche Grüsse, Lara |
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Hallo larap,
wie geht es deiner Mutter jetzt? Mein Vater ist auch an Magenkrebs erkrankt. Allerdings ohne Metas. Aber von einer OP ist man auch ab. Der ganze Magen scheint ein riesen Tumor zu sein. Liebe Grüße ckrenz82 |
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Hallo cKrenz82,
das tut mir leid für deinen Vater. Der Arzt, der nach der Magenspiegelung die Erstdiagnose formulierte, war sich noch sicher, das man das operieren könne. Nach dem MRT war klar: keine Chance! :( Meiner Mutter geht es wieder ziemlich mies. Letzte Woche nach der 'kleinen' Chemo ginf es ihr erstaunlich gut. Das erste mal seit diesem Zyklus, das sie sich sich wieder alleine um ihre Dinge kümmern konnte: einkaufen etc. Sie ist regelrecht aufgeblüht und dann kam Donnerstag die Hiobsbotschaft, das sie doch nochmal Cisplatin bekommt. Seitdem hängt sie wieder in den Seilen. Ich verstehe das nicht! Warum tut man ihr das an??? Jetzt sind alle auf die ersten Ergebnisse gespannt. Diese Woche bekommt sie nochmal eine kleine Rutsche, dann eine Woche Pause und vor dem nächsten Zyklus die Untersuchungen. Auf ihrem Zimmer liegt immer eine Dame mit einem ähnlichen Befund. Nach 18 Chemos haben sie jetzt festgestellt, das sich die Metas vermehrt haben und geben ihr jetzt auch Cisplatin, wodurch es ihr ganz schlecht geht. Warum tut man Patienten mit einer Diagnose 'unheilbar' so etwas an??? Das hat nichts mehr mit Würde zu tun, sondern nur noch mit erfolgsgeilen Ärzten, die eine Stillstand um jeden Preis (dem Wohlbefinden der Patienten) provozieren wollen. Einzig der gerade im Urlaub befindliche Stationsarzt hat dazu eine vernünftige und mitfühlende Einstellung und Ansicht. Ich bin ab nächster Woche im Urlaub, meine Mum muss dann erstmal alleine klar kommen und entscheiden, aber ich hoffe, das sie sich gegen die Ärzte durchsetzen kann und ihrem Wunsch nach 'kein Cisplatin mehr' entsprochen wird??? |
AW: Magenkrebs im Endstadium
Inzwischen sind einige Wochen vergangen und wir sind deutlich reicher an der Erfahrung 'Leben mit dem Krebs'. :(
Meine Mutter steckt inzwischen im dritten Chemozyklus. Nach dem ersten Zyklus (6 mal wöchentlich) mit Cisplatin und 5-FU konnte man einen deutlichen Rückgang der Metas, vor allem in der Leber, feststellen. Trotzdem hat man die Chemo auf 5 FU und Herceptin reduziert, weil es ihr nach dem Cisplatin immer ziemlich schlecht ging und sie sich nur noch Zuhause verschanzt hat. Nach dem zweiten Zyklus habe ich ihren Wunsch erfüllt und bin 4 Tage an die Ostsee in meine Geburtsstadt gefahren. Da habe ich erstmalig registriert wie krank sie tatsächlich ist. Vieles geht einfach nicht mehr, oft Übelkeit, zunehmend Schmerzen und Kraftlosigkeit. Und das, obwohl sie nachwievor sehr gut isst und auch nicht abgenommen hat. Letzte Woche nun erfuhren wir, das die Muttergeschwulst im Magen wohl scheinbar etwas kleiner geworden ist, dafür aber die Leber derart metastasiert, das sie nun bereits täglich so genannte 'Dehnungsschmerzen' hat, die ihr zusetzen. Ausserdem vermutet man erste Metastasen in der Lunge. :( Jetzt bekommt sie wieder eine neue Chemo: wöchentlich Irinotecan & 5 FU sowie alle 2 Wochen noch Herceptin dazu. Sie fühlt sich mäßig. Übelkeit, Speichelfluss und vor allem die Schmerzen machen ihr immer mehr zu schaffen. Hat jemand Erfahrungen mit diesem Chemo Präparat bzw auch diesem verlauf von ihr. Ich habe den Eindruck, das es seit September kontinuierlich schlechter wird. Sie hat auch einen extrem aufgeblähten Bauch. Letzte Woche hat sie ein Gespräch mit unserem hiesigen Pfarrer gehabt 'um ihre Beerdigung zu besprechen'. Das macht mir schon Angst. Ist das eine innere Eingebung? Das Thema hatte ich erstmal ad acta gelegt, nachdem die ersten Wochen Chemo etc irgendwie Alltag geworden sind und ich ihren Zustand relativ stabil fand. Sie versorgt sich noch immer alleine und auch die Ärzte meinten, das es ihr für 'ihren Zustand' ja wirklich noch 'relativ' gut ginge und auch, das sie wahrscheinlich ja garnicht mehr da wäre, wenn sie sich gegen die Chemo entschieden hätte. Unsensibel. Das hat ihr schon zu gesetzt und ihr nochmal mehr vor Augen geführt WIE krank sie tatsächlich ist. Ich habe es anfangs absurd empfunden, das es schwierig wird 'Weihnachten' zu erreichen, es ging ihr doch bisher so gut, inzwischen habe ich Angst. Vor allem kan ich aber den aktuellen Zustand ihrer Leber nicht beurteilen, in der die Metastasen inzwischen explodieren sollen... Kann mir in der Hinsicht jemand aus Erfahrung berichten? Traurige Grüsse heute, Lara |
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Hallo Lara,
habe meinen Vater acht Monate nach Feststellung von Lebermetastasen letztes Jahr mit 69 Jahren verloren. Er hatte ein leider sehr aggressives Cardia-Carzinom. Insgesamt haben wir 14 Monate gekämpft. Ich kenne aber auch "Fälle" die jahrelang mit Lebermetastasen gelebt haben, dass kommt auf den Zelltyp an. Diese sch... Erkrankung. Wie geht es Deiner Mutter? Wünsche Euch viel Kraft und alles Gute LG- Anna |
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Guten Morgen, da mein Mann einen Tumor am Übergang zum Magen hatte, habe ich mich mit dem Thema Chemo auch intensiv auseinandergesetzt (soweit das als Laie möglich ist). Habe im Internet auch gefunden, dass Oxaliplatin genauso wirksam wie Cisplatin ist, wohl aber verträglicher.
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AW: Magenkrebs im Endstadium
Zitat:
solche Sätze sind in verständlicher Wut und sicher auch Verzweiflung sehr schnell geschrieben. In der Wut auf diese Krankheit und der Verzweiflung auf die Frage: "Was kommt?" Doch eins ist wohl klar: wenn nichts getan wird dann gibt es nur eine einzige Konsequenz und die wird für deine Mutter fürchterlich. Deine Wut (und vor allem die deiner Mutter) sollte sich gegen die Krankheit richten und nicht gegen die Ärzte, die nur zu helfen versuchen. Zitat:
Ich finde auch, es ist nicht gut, einen Termin zu setzen. Das Ziel für deine Mutter darf nicht heißen: Weihnachten. Und dann? Dann darf/kann sie sterben? Nach dem Motto: "Weihnachten geschafft. Jetzt ist es gut." Weihnachten ohne Mama, eine Katastrophe! Das ist deine Angst. Nicht ihre. Ihre Angst ist, zu sterben. Was ist, wenn Weihnachten vorbei ist? Kommt dann Ostern? Siehe oben. So ein Ziel zu setzen kommt in meinen Augen einer Vorprogrammierung gleich. Ich hoffe, du verstehst was ich meine. Weihnachten, Ostern, der 5. Januar ... das ist so was von egal. Das kann höchstens ein Etappenziel sein. Nicht das Ziel. Ihr Ziel sollte sein, möglichst noch lange mit möglichst hoher Lebensqualität zu leben. Wochen, Monate, Jahre ... wer weiß das schon. Ihr Ziel sollte sein, zu leben. Wobei sie selbst bestimmt, was für sie persönlich 'Leben' bedeutet. Es gibt Menschen, die sagen: "Ich kämpfe! Egal was kommt und wenn ich dafür durch die Hölle gehen muss." Ihr Stolz, ihr Mut treibt sie an. Manchmal auch Verzweiflung. Sie können voller Stolz sagen: "Ich habe alles versucht. OK, jetzt ist es gut." Es gibt Menschen, die sagen: "Ich gebe nicht auf. Ich kämpfe für ein menschenwürdiges Leben. Auch wenn es nur für ein paar Monate oder Wochen ist." Dann können sie in Ruhe gehen. Es gibt Menschen, die sagen: "Ich überlasse es euch, wie es weiter geht. Ich kann es nicht." Sie vertrauen darauf, dass alle das Beste für sie tun. Niemand kann im Voraus sagen, welche Entscheidung man für sich selber träfe im Falle des Falles. Niemand kann im Voraus sagen, die Entscheidung ist falsch. Doch sie liegt bei deiner Mutter, nicht bei ihren Ärzten und nicht bei dir. Du darfst mir glauben, ich kenne die Angst, die Gefühle von Angehörigen leider nur zu gut. Ich war auch mal einer. Auch du als Angehörige, gar als Tochter, bist bei deinen Entscheidungen und Ängsten in letzter Konsequenz ganz alleine. Ich hoffe, du selbst hast auch jemanden, der dir hilft, dich unterstützt. Das alles muss für dich nicht stimmen. Vielleicht machst du mal kurz halt und denkst über dich selber nach. Vielleicht denkst du ja auch, was schreibt der da für ein Zeug? Egal. Hauptsache, du bist dir deiner Überzeugung sicher. ;) Ich drücke euch die Daumen, Helmut |
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Ihr Lieben,
habt Dank für eure Antworten, Worte, Gedanken... zuerst: es geht ihr okay. Letzte Woche wurde die Chemo ausgesetzt, da sie total kraftlos war, kaum gehen konnte ohne nach 2 Schritten komplett fertig und ohne Luft zu sein. Ihre Lunge wurde jetzt auf den Kopf gestellt, das Herz geschallt. Kein Befund. Inzwischen geht es wieder besser. Heute ist sie wieder in die Klinik. Erst nochmal der Lungenfacharzt, dann Chemo. Die Lebergeschichte macht mir Sorgen, denn die Schmerzen nehmen leider zu. Ansonsten hält sie sich tapfer...nach aussen...wie es in ihrem Inneren aussieht, vermag ich nicht zu sagen. Ich habe nicht den Eindruck, dass sie überzeugt 'kämpft'...sie lässt es über sich ergehen...in der Öffentlichkeit hält sie sich 'aufrecht' aber wenn sie (mit mir) alleine ist dreht sich alles nur noch um die Krankheit. Sie braucht die Aufmerksamkeit und Aufmunterung der Ärzte sehr, den Zuspruch, das Lob welch 'vorbildliche' Patientin sie ist. Das nervt mich ein bisschen ehrlich gesagt. Darf ich das sagen? Denken? Im KKH geht es ihr immer gut, alles ist schön und sie spielt die 'Starke', die sie nicht ist. Dann lästert sie über andere Patienten, die sich ja alle so 'hängen' lassen und merkt selber nicht, wie diese Krankheit sie immer mehr einlullt. Aber naja...ich versuche mich damit zu arrangieren. Aber natürlich muss sie letzlich ihren Weg alleine gehen und ich lasse sie auch. Sie hat keine Ziele. Und auch keine Wut. Wir versuchen es zu auch vermeiden darüber zu reden... es sind vielmehr meine Gedanken. Ich kann nur eines tun: da sein! Und das versuche ich so gut es geht, so oft es geht. Angst habe ich trotzdem und diese Angst kann mir leider keiner abnehmen. Aber die kennt ihr alle leider ja auch. :( |
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Hallo larap,
du darfst alles denken. Jeder deiner Gedanken kann wichtig sein. Er könnte ein Denkansatz sein. Das weiß man nie im Voraus. Unser Unterbewusstsein, unser Bauchgefühl, wirft uns oft Gedankenfragmente hin, die erst bei näherer Betrachtung sinnvoll sind und sich als richtig herausstellen. Eingelullt. Ein guter Ausdruck. In Watte gepackt. Ich kenne dieses Gefühl aus eigener Erfahrung. Als Patient fühlt man sich im Mittelpunkt, es passiert was, die Rundumversorgung, alle kümmern sich um einen. Das kann durchaus ein Hochgefühl erzeugen und man versteht die Aufregung der anderen absolut nicht. Vielleicht geht es deiner Mutter ähnlich? Liebe Grüße, Helmut |
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Hallo Helmut,
ja, das hast du sehr schön formuliert: sie geniesst es auch ein bisschen (sehr) im Mittelpunkt zu stehen, von allen Seiten gelobt zu werden, wie toll sie das macht, welch starke Ausstrahlung sie hat und sich nicht 'hängen' lässt. Ich sehe und erfahre das ein bisschen anders, aber ich realisiere auch, das es ihr persönlich gut tut und sie auch ein Stück aufbaut. Von daher ist es okay so. Im Moment geht es ihr wieder ganz gut. Auf und ab... aber so freuen wir uns über jeden Tag, den es ihr doch recht gut geht! Einen schönen, sonnigen Sonntag Lara |
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Jetzt liegt meine Mutter seit einer Woche ausserplanmäßig im KKH. Ich habe sie vor einer Woche in die Notfallaufnahme gebracht, da sie seit 2 Tagen mit schweren Durchfällen zu kämpfen hatte, nichts essen konnte etc. Wir vermuten eine NW der Chemo. Trotzdem kam sie erstmal 3 Tage auf die Isolation, bis Keime, Viren etc ausgeschlossen werden konnten. Man hat sie mit Iso, Elekrolyten und Flüssignahrung aufgepäppelt und Freitag ging es ihr wieder ganz okay bis gut, trotzdem sollte sie übers WE da bleiben... zur Beobachtung. Ich fand das komplett überflüssig und habe mich ziemlich aufgeregt, musste dann aber fest stellen, das es für meine Mutter ganz okay war. Und da musste ich wieder an HelmutL's Worte denken: ich habe immer mehr das Gefühl, das sie es auch geniesst im KKH zu sein. Zum einen findet sie ja so toll, dass ihr Onkologe sie gegenüber anderen immer so besonders freundlich behandelt und zudem bekommt sie Besuch etc... hat also nochmal eine ganz andere Aufmerksamkeit als krank zu Hause zu sein. Man konnte übrigens nicht fest stellen, was es ist. Ich mache mir Sorgen. Die Chemo ist vorerst ausgesetzt. :confused:
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Bei der heutigen Visite wurde nochmals betont, dass man keine Ursache für den Durchfall feststellen konnte. Das es eine NW der Chemo ist, schliesst man aus! Wie kann das sein??? Dabei ist doch gerade Irinotecan dafür bekannt Diahrroe auszulösen, besonders bei Patienten über 65! Und es wird sogar geraten die Patienten darauf hinzuweisen, damit entsprechend dagegen gearbeitet werden kann. Wie kann es sein, das ihre Onkologen es kathegorisch ausschliessen??? Zumal ja keine andere Ursache gefunden werden konnte. Das erste mal habe ich heute erlebt, dass sie ihre 'Götter in Weiss' anzweifelt und sich verar*** fühlt. Und obwohl ihr nach Wortlaut der Ärzte nichts fehlt, darf sie nicht nach Hause, sondern soll zur Beobachtung da bleiben. Alles merkwürdig!:(
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Heutige Visite: Durchfall kommt wohl von der Chemo...!!!
Vollpfosten! Wäre es nicht so traurig, wäre es fast schon wieder lustig.:rolleyes: |
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Liebe Larap,
wie geht es deiner Mutter seit dem letzten post? Hat sie immer noch Durchfall? Durfte sie zwischenzeitlich nach Hause? Und (last but not least!) wie geht es dir? Ich hoffe, du verstehst meine Fragen als Zeichen von Verbundenheit, nicht als bloße Neugierde. Einen schönen Sonntag und liebe Grüße, Arona |
AW: Magenkrebs im Endstadium
Hallo Arona, ich habe dir gerade schon in deinem thread geschrieben ;) aber auch hier möchte ich es nicht missen, dir für deine Verbundenheit und dein Interesse zu danken!
Meiner Mutter geht es besser. Sie durfte nach 10 Tagen gehen...mit dem Befund 'keine NW, doch Infekt' den ihr Onkologe dann inzwischen aber doch wieder revidiert hat. Ich sags ja: Vollpfosten! ;) Ihr Durchfall ist weg und zur letzten Chemo hat sie dann auch noch ein vorbeugendes Mittel bekommen. Zusätzlich habe ich sie überzeugen können, es mit Equinovo (dir sei Dank!!!:) ) zu probieren und schon jetzt sind die Nebenwirkungen der Chemo deutlich reduziert! Kein metallener Geschmack mehr, kaum Übelkeit, weniger Speichelfluss etc. Sie hat auch insgesamt wohl weniger Schmerzen, die in erster Linie von den Metas in der Leber her rühren, dafür ist sie aber andauernd, viel und zunehmend müde! :confused: Sie schläft am Tisch nach dem Essen ein und muss sich nach jedem Gang, jeder Aktivität erstmal ausruhen, meistens schlafen. Das macht mir Sorge! Mir geht es ansonsten gut. Ich bin sehr beschäftigt im Moment mit allem Möglichen und erfreue mich lediglich, das es im mai noch hiess, dieses Weihnachten zu erreichen wird für sie schwierig. Dafür geht es ihr doch noch erstaunlich gut!!! Man muss sich an die positiven Dinge hängen... nicht an die Negativen und zum Glück haben wir diese positiven Momente und Tage noch! Drück dich, Lara |
AW: Magenkrebs im Endstadium
Hallo Lara,
es freut mich, dass es euch den Umständen entsprechend gut geht - vor allen Dingen, dass deine Mutter weniger Chemo-nebenwirkungen hat. Ich war diese Woche in Düsseldorf auf einem Vortrag von Prof. Beuth. Er hat u.a. betont, wie wichtig Bewegung in und nach der Therapie ist. Vielleicht bekommst du deine Mutter ja zu kurzen Spaziergängen motiviert? Das hilft auch gegen die Müdigkeitsattacken, die auch bei meinem Mann besonders im 2. Zyklus während der Chemo massiv waren. Ich habe ihn täglich zum Spaziergang 'gezwungen'. Auf der Veranstaltung wurde auch auf spezielle Sportgruppen des deutschen Sportbundes für Krebserkrankte hingewiesen, die es wohl flächendeckend gibt - wäre ja auch eine Möglichkeit, den allgemeinen körperlichen und seelischen Zustand zu verbessern. Viele Grüße und alles Gute! Arona |
AW: Magenkrebs im Endstadium
Hi Arona,
tja...mit der 'Bewegung' hatte es meine Mutter noch nie so.:rolleyes: Ich sage ihr jeden Tag, sie solle kleine Gänge machen oder sich einfach an die frische Luft setzen. Aber: sie will nicht! Wenngleich sie auch immer sagt: sie muss! Das war der erste Rat ihres Hausarztes: jeden Tag raus, laufen, egal wie lang, egal in welchem Tempo. Aber in dieser Hinsicht ist sie einfach auch bequem und das werde ich jetzt sicher auch nicht mehr ändern. Leider.:mad: Sie hat früher 2 mal die Woche unseren Hund genommen und ist mir ihm gegangen, hat einmal die Woche mit unserem Hund das ansässige Altenheim besucht, um die Herrschaften dort zu beglücken... alles Dinge, die sie im Endeffekt noch könnte, wenn sie wollte...aber sie will seit ihrer Diagnose Stellung nicht mehr und ich kann nichts anders, als das akzeptieren. Letztens formulierte sie ganz klar, was ich lange vermutete: jetzt ist meine Zeit, in der ich mich nur um mich kümmere (und entsprechende Aufmerksamkeit wünscht). Und ihre Definition ist auch gleich bedeutend, dass sich alle Welt um sie kümmert... nicht einfach also. Aber gut, dass es bei euch so gut läuft! Ich freue mich! :) |
AW: Magenkrebs im Endstadium
Bin aktuell etwas ratlos. Es geht ihr nicht gut. Ich habe es bisher als 'leidlich' abgetan, aber heute meinte sie unter Tränen, das es bergab geht. :( Seit ihrem KKH Aufenthalt leidet sie unter Durchfällen und seit einiger Zeit immer diese extreme Müdigkeit. Heute erzählte sie, das es sie so angestrengt hat nur einen Kaffee zu machen (und sie hat eine Senseo Maschine, also: Pad rein, Knopf drücken & fertig) und sie danach Schweiss gebadet war und erst mal wieder 2 Std geschlafen hat. Sie klagt über Schmerzen & Krämpfe im Darmbereich, während ihre Metastasen lastige Leber wohl weniger weh tut. Sobald sie sich ein bisschen bewegt, musst sie das WC aufsuchen...also bewegt sie sich kaum noch, verlässt wieder nicht die Wohnung. Ich denke, dass ihr Bewegung und auch frische Luft fehlt und es garnicht so schlimm wäre, würde sie nicht gerade so einen Durchhänger haben. Morgen hat sie die letzte Chemo in diesem Block. Ich glaube immer noch, dass es auch mit der Therapie zusammen hängt. Es ging ihr schon öfter schlechter und dann kam doch wieder mal eine gute Woche. Aber das sie jetzt meint auf der Endgeraden zu sein, macht mir zu schaffen. Sie meinte letztens schon, dass sie sicher ist, das die kommenden Untersuchungen keine guten Ergebnisse bringen werden. Hat sie abgeschlossen??? Ich habe ihr versucht zu erklären, das ihr aktueller Zustand sehr wohl auch auf die Chemo zurück zu führen ist, es immer mal wieder diese miesen Wochen gab und sie jetzt nicht aufgeben darf. Aber natürlich darf sie das, wenn sie es so will. Ich stecke einfach nicht drin, wie schlimm es wirklich für sie ist, welche Schmerzen sie hat. Auch wenn ich ehrlicher Weise sagen muss, dass ich sie manchmal gerne schütteln und anbrüllen würde, dass sie sich nicht so hängen lassen soll. Das sie jeden Tag geniessen soll, den sie noch da ist und das beste daraus machen soll. Letzte Woche habe ich ihre Wohnung weihnachtlich geschmückt als sie zur Chemo war. Sie hat es kaum zur Kenntnis genommen. Ich weiss gerade nicht, wie ich mit ihr umgehen soll. :confused::(:huh:
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AW: Magenkrebs im Endstadium
Hallo Lara,
für mich liest sich das ziemlich deutlich raus, dass die Chemo deiner Mama ganz arg zu schaffen macht. Mein Vater war damals (er hatte Magenkrebs mit Bauchfell und Knochenmetas, der Magen blieb drin wegen den bei der OP erkannten Bauchfellmetas) sehr kämpferisch - er wollte soviel Zeit wie möglich raus holen. Und dann kamen die verschiedenen Chemos. zuerst Irinotecan und 5 FU, da hielten sich die Nebenwirkungen noch einigermaßen in Grenzen. Dennoch lag er viel herum, weil ihm einfach die Kraft fehlte und sein Ehrgeiz, noch sovieles anzupacken litt bereits erheblich. Leider stellte man nach 3 Monaten fest, dass die Chemo GAR nix gebracht hatte und er bekam Cisplatin. Und dann ging es nur noch steil bergab.... Ich habe damals bereits versucht, ihm die Chemo auszureden (bin selber Krankenschwester und wusste, was auf ihn zukommt), aber er wollte ALLES probieren. Manchmal denke ich, er hätte noch länger und wesentlich "besser" leben können, wenn er die Chemo weggelassen hätte. Jedenfalls blieb mit den Nebenwirkungen auch sein Kämpfergeist auf der Strecke - was ich absolut nachvollziehen kann. Deine Mutter hat nun seit Wochen auch immer wieder mit diversen Beschwerden zu kämpfen. Wie könnte man es ihr verübeln, dass der Lebenswille dabei nachlässt. Ich kann mir allerdings gut vorstellen, dass sie sich nach der Chemo auch noch einmal "erholt" und sie wieder Kräfte mobilisieren kann. Die Frage ist halt, wie lange sie die Chemo durchziehen will (bzw. soll). Leider ist es sehr unwahrscheinlich, dass irgendeine Chemo ihr noch "helfen" kann. Das ist das Fiese am Magenkrebs, wenn er bereits im Bauchfell angekommen ist. Wenn es meine Mutter wäre, würde ich versuchen, ihr die Chemo auszureden, soviel Zeit wie möglich mit ihr verbringen und langsam in Richtung Palliativpflege bzw. Hospiz zu planen. Leider kann es dann manchmal ganz schnell gehen, dass sich der Zustand massiv verschlechtert. Es tut mir Leid, dass ich so negativ durchklinge, aber ich setze mich seit 5 Jahren mit dieser Krankheit auseinander und habe einiges mitbekommen... |
AW: Magenkrebs im Endstadium
Leider muß ich "puppe 88" Recht geben. Es kann manchmal sehr schnell gehen, von einer Woche zu nächsten. Ich habe davon schon öfters gehört. Es ist dann wirklich sehr zu empfehlen, wenn man sich frühzeitig um gute Hilfe kümmert. Palliativstation oder Hospiz sind sicherlich sehr gute Einrichtungen und ich glaube selber kann man eine solche Pflege nicht geben.
Es sind harte Worte, aber leider ist die Wahrheit so hart und die Frage nach dem WARUM, die bleibt? |
AW: Magenkrebs im Endstadium
Liebe Larap,
ja, hört sich nicht gut an. Ich finde es aber sehr schwer, den Zustand deiner Mutter wirklich einzuschätzen. Hängt sie einfach nur durch, weil Winter, Weihnachten vor der Tür, Wetter schlecht (finde ich alles selbst gerade fürchterlich schwer und extrem anstrengend), dann die 'natürlichen' Nebenwirkungen der Chemo (Müdigkeit, Durchfall) und die psychischen Aufgaben (mit dem eigenen Leben abschließen, Abschied nehmen) noch oben drauf - das ist auch extrem viel an Belastung. Wenn sie meine Mutter wäre, würde ich die guten Seiten hervorheben - Chemozyklus abgeschlossen, das kommende Jahr in Greifweite, freuen auf die Krokusse im Februar. Jeder Tag ist ein Gewinn. Meine Vorschreiberinnen haben aber möglicherweise einen klareren Blick - ich weiß es nicht. Was ich weiß: ich drück euch und wünsch euch trotz allem im Rahmen eurer Möglichkeiten eine schöne, erfüllte Adventszeit, Arona |
AW: Magenkrebs im Endstadium
Ihr Lieben,
habt Dank für euren Beistand, eure Worte... @Puppe, bei meiner Mutter war es ja anders herum: erst Cisplatin & 5FU: gute Erfolge, aber zu viele Nebenwirkungen. Dann nur 5FU und Herceptin: Stillstand des Magenkarzinoms, aber Explosion der Metas in der Leber, jetzt Irinotecan mit 5FU & Herceptin: Durchfälle und alles weitere auch. Jetzt hat sie Pause und liegt nur noch im Bett. Die Durchfälle machen sie fertig, sie fühlt sich nur noch müde und schlapp. Aufgrund der miesen Diagnose und ganz klaren Ansage 'unheilbar' war ich von Anfang an kritisch gegenüber der Chemo und habe zumindest bewirken können, dass sie sich gegen Cisplatin durchsetzt. Irinotecan wurde als gut verträglich angekündigt, dass es aber (bekannterweise) zu diesen argen Durchfällen kommen kann, die einem ohnehin schon geschwächten Körper den Rest geben können, wurde ja erstmal als 'Infekt' abgetan. Ich hätte eine reine Schmerztherapie befürwortet, aber im Endeffekt muss sie entscheiden, welchen Weg sie gehen möchte und da sie nun einmal sehr 'Weisskittel'-hörig ist, zweifelt sie deren Entscheidungen erstmal nicht an. Und so wurde ihr zu Beginn der Therapie auch glaubhaft gemacht, dass man wirklich damit aufhört, wenn es nichts mehr bringt. Die Ironie an der Geschichte ist, dass es ihr im KKH zur stationären Chemo dann immer ganz gut geht und ich somit den Ärzten ihren Blick auf meine Mutter auch im Grunde nicht vorwerfen kann, die immer wieder betonen, dass es ihr gemessen zu der Schwere ihrer Krankheit doch immer noch recht gut ginge und sie auch noch eine relativ gute Lebensqualität habe. Es ist eine Krux. Diese Woche hat sie Pause. Nächste Wochen stehen turnusmäßig die Untersuchungen (Spiegelung, CT) an und die Ärzte sind sehr gespannt auf die Ergebnisse, denn ihnen ging es ja nun darum die Metastierung in der Leber zu stoppen. Angeblich ist dann noch am 21.(!) eine Chemo geplant, bevor es im neuen Jahr regulär weitergeht. HALLO??? Am 21.??? Damit sie also über Weihnachten wieder die volle Breitseite Nebenwirkungen erfährt? Ohne mich! Ich habe ihr ganz klar gesagt, dass ich das nicht gut heisse...und sollte sie sich bis dahin ein bisschen erholt haben, sowieso schon mal garnicht. Ich werde morgen unseren gemeinsamen Hausarzt aufsuchen und um Rat bitten. Ich finde ihre Onkologen inzwischen so unterirdisch, dass ich mich garnicht mehr mit ihnen auseinander setze und unseren HA als 'Vermittler' einsetze, was ganz gut funktioniert. Er kümmert sich jetzt auch verstärkt um ihre Nebenwirkungen. Parallel erschleichen mich aber nun natürlich auch die Gedanken, ob es jetzt der Anfang vom Ende ist, ob es jetzt ganz schnell gehen kann, wird??? Bisher ist sie ja noch zu Hause und ich unterstütze sie so gut ich eben kann und nehme ihr vieles ab, aktuell ist sie kaum in der Lage sich selbst Essen zu zubereiten. Um einen Hospizplatz habe ich mich schon im Juni gekümmert, da es ihr Wunsch war. Aber bisher war der Gedanke noch so fern, das sie einen Zustand erreichen könnte, wirklich dorthin zu müssen. Dann frage ich mich wieder, ob es nur mein Wunschgedanke ist, das sie auch wieder besser zurecht kommt...wenn doch nur der Durchfall erstmal in den Griff zu kriegen wäre...!? Donnerstag & Freitag im KKH war sie wirklich (wieder) ganz gut drauf...jetzt ist sie wieder nur ein Häufchen Elend. Man ist das eine Scheisse! :( |
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Liebe Lara,
ich drück die Daumen für die Untersuchungen deiner Mutter in der kommenden Woche. Alles Gute! Arona |
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Hallo Arona,
das ist ganz lieb! Aktuell geht es ihr ansich ganz okay...sie hat ja auch gerade Chemopause. :shy: Heute war die Magenspiegelung & Röntgen, morgen CT, am Freitag Besprechung. Wir werden sehen. Sie hat kein gutes Gefühl, da sie meint, das die Schmerzen zunehmen. Aber ich warte erstmal ab, was die Untersuchungen bringen. Immerhin hat sie heute ihrem Onkologen klar gesagt, dass sie vor Weihnachten keine weitere Chemo machen wird. Das war soweit okay, er meinte nur, wenn die Befunde schlecht sind, sollten wir keine 4 Wochen bis zur nächsten Chemo warten...!??? Wenn die Befunde schlecht sind, ist für mich die Frage, ob man überhaupt noch Chemo machen sollte...so sehr, wie sie unter den NW leidet. Wir werden sehen. Wie geht es deinem Mann??? Alles gut? Liebe Grüsse, Lara :winke: |
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Hallo Lara,
bei uns ist alles in Ordnung, meinem Mann geht es sehr gut, er ist fit wie ein Turnschuh. Gestern war Blutuntersuchung zur Tumormarkerbestimmung, die Ergebnisse gibt es aber erst nach Weihnachten. Wie war das heutige Gespräch? Ich hoffe, es geht deiner Mutter besser als sie sich fühlt und drück die Daumen, dass ihr trotz allem ein ruhiges und entspanntes Weihnachtsfest habt. Viele Grüße, Arona |
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Kleiner Nachtrag: eben hat unsere Onkologe (hat der nie frei?) angerufen. Alle Tumormarker im grünen Bereich. AFP sogar noch niedriger als beim letzten mal.:prost:
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Hallo Arona,
wegen Tumormaker die okay sind ruft euer Onkologe um 22 Uhr abend noch an???? Privatpatient? Also das ist unglaublich? :eek::confused: Tumormaker sagen so wenig aus!!! Tumormaker können auch im Normalbereich sein (so war es bei meinem Partner, 2 Tage vor der MagenOP) und Magenkrebs war vorhanden! Da gibt es viele andere Blutwerte die wesentlich höher gewertet werden sollen! |
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Liebe Rickerl,
nein, es war ca. 20.30. Ich habe natürlich erstmal meinen Mann informiert und die Freundinnen, die ich schon im Vorfeld mit den Markern bekloppt gemacht habe, bevor ich im Forum geschrieben habe. Ja, mein Mann ist Privatpatient, aber das Entscheidende ist wohl, dass wir nicht an die Uniklinik gegangen, sondern im Kreiskrankenhaus geblieben sind. Da ist die Betreuung tatsächlich persönlich und natürlich ist im letzten Jahr ein gutes Verhältnis zwischen uns und dem Chefarzt entstanden. Der wußte, wie sehr ich auf die Ergebnisse warte und da wollte er uns wohl ein Weihnachtsgeschenk machen.... Ich gebe aber gerne zu, dass wir mit diesem Arzt einen Glücksgriff getan haben. Was die Bedeutung der Tumormarker angeht, gebe ich dir für CEA und CA 19-9 in unserem Fall Recht, sie waren letzten Januar zwar auch erhöht, waren aber bereits nach dem 1. Zyklus wieder im Normbereich. AFP dagegen lag bei 36000 (Normal<10), war also signifikant zu hoch und ist seit Behandlungsbeginn immer mit gesunken (aus dem Kopf: von 170 nach 10 und die letzten beiden Male 5) Unser Arzt meint, dass das AFP ein guter Kontrollmarker für uns ist. Alle anderen Blutwerte sind wohl in Ordnung. Welche anderen Blutwerte meinst du denn speziell? Dann werde ich beim nächsten Befund genau nachfragen. Auch dir und deinem Mann ein gesegnetes Weihnachtsfest und alle Gute! Arona |
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Nachdem bei meinem Partner seit der Diagnose über 5 Jahre vergangen sind, sehen wir jetzt auch alles etwas lockerner. Wobei er immer noch alle 6 Monate beim Onkologen ist auch jedesmal Ultraschall (darauf legt der Onkologe sehr viel wert)gemacht wird und den Blutuntersuchungen! Was sie ganz genau machen, ich frag da nicht mehr so nach, aber ich weiß es gibt da Untersuchungen, zu den Tumormarkern, von Leber, usw. Diese Werte dauern auch immer ein paar Tage.
Auch wir waren in keiner UniKlinik (dort dann auch Chemo und Bestrahlung) mittlerweile ist er in einer onkologischen Praxis Patient. |
AW: Magenkrebs im Endstadium
Ihr Lieben, heute mal gute Nachrichten: deutliche Remission der Lebermetastasen und Lymphen. Ein stark gesunkener Tumormarker (von 22.000 auf 6.000, was auch der Ausgangswert war). Ihr Onkologe meinte, dass die Tumormarker werte zeigen, wie sensibel der Tumor reagiert und auf und ab geht. Also ist er nicht so unwichtig! Soviel zu eurer Diskussion. ;) Sie wird im neuen jahr mit dieser Chemokombination weiter machen. Wir müssen nur daran arbeiten die Durchfälle in den Griff zu bekommen. Die Ärzte würden jetzt gerne 2 Zyklen (12 Chemos) machen und dann eventuell eine längere Pause einlegen. So weit denke ich garnicht mehr. Schön, dass wir Weihnachten zusammen feiern können und es ihr aktuell ganz okay geht! Ich wünsche euch allen ein schönes Fest, geniesst die Zeit zusammen und für 2013 gibt es nur einen Wunsch: GESUNDHEIT! :winke::prost:
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AW: Magenkrebs im Endstadium
Hallo Lara,
Mensch, das sind ja tolle Nachrichten! Da freue ich mich glatt mit :prost: Dann wünsch ich euch zusammen ein glückliches und stressfreies Weihnachtsfest und im Neuen Jahr viel Durchhaltevermögen, Kraft und Gesundheit gleich kübelweise. Macht es gut, Arona:) |
AW: Magenkrebs im Endstadium
Hallo Lara,
Mensch, das sind ja tolle Nachrichten! Da freue ich mich glatt mit. Dann wünsch ich euch zusammen ein glückliches und stressfreies Weihnachtsfest und im Neuen Jahr viel Durchhaltevermögen, Kraft und Gesundheit gleich kübelweise. Macht es gut, Arona :winke: |
AW: Magenkrebs im Endstadium
Vielen Dank Arona!
:prost::) |
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Hallo, wie ich diese Zeilen schreiben soll weiß ich nicht, ich weiß nur ich brauche Hilfe von Menschen die Wissen wie ich mich fühle.
Bei meiner Mutter wurde im April '12 ein bösartiges und schon sehr großes Kardiacarzinom festgestellt. Die Ärzte gaben uns da noch das Gefühl das sie eine Chance hat. Es folgten mehrere Chemo's, eine Port und Stentsetzung. Gestern die Ernüchterung der Onkologe sagte uns klar das es keine Chance mehr gibt etwas zu tun, absolutes Endstadium. Alles nur noch palliativ! Wir stehen völlig unter Schock. Ich bin 26 und meine Mutter 52. Ich fühle mich wie gelähmt! Sie hat große Schmerzen und kann kaum noch etwas essen! Was wird denn auf uns zukommen? Wie wird sie denn sterben? Hat hier jemand Erfahrungen die er mit mir teilen kann? Ich weiß nicht mehr weiter!:( |
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Liebe sahara,
das tut mir sehr sehr leid zu lesen. ich kann dir leider nicht weiterhelfen, da wir noch so in der zwischenphase stecken: erste chemo läuft, erste zwischendurch-ergebnisse gibt es erst am donnerstag. mach doch dein eigenes thema auf, und das vielleicht am besten im angehörigen-forum. dort wird viel gelesen und geschrieben! ich wünsche dir viel kraft und menschen, die an eurer seite stehen, elisa |
AW: Magenkrebs im Endstadium
Hallo Sahara,
leider kann das keiner voraus sagen, da jeder Verlauf anders ist. Wahrscheinlich ist das auch ganz gut so... wir müssen es leider nehmen, wie es kommt und das kann sich jeden Tag immer wieder neu ändern. Meine Mutter hatte schlechte Tage und dann auch wieder gute. Inzwischen liegt sie seit über einer Woche im KKH, da sie nach der letzten Chemo wieder schlimme Durchfälle und Erbrechen hatte. Normalerweise erholt sie sich innerhalb weniger Tage. Gestern war ich sehr erschrocken. Sie hat nur noch geschlafen, konnte keine 2 Minuten die Augen aufhalten und hat mir ziemlich wirre Geschichten erzählt. Ich habe die Schwestern gefragt, ob sie etwas an Medikamenten bekommen hätte, das diesen Zustand erklären könnte. Hat sie nicht...ausser zunehmend Opium gegen die Durchfälle. Sie mag nicht mehr essen und ja, ich habe den Eindruck, sie will nicht mehr. Das kam jetzt so überraschend, dass es mich umso mehr erschreckt. Untersuchungen haben eine deutliche Verschlechterung der Situation ergeben, sogar das Karzinom im Magen soll deutlich zu genommen haben, was die Chemo bis jetzt gut verhindern konnte. Am Montag soll eine Besprechung sein, wie es weitergeht und ihr Onkologe hat angedeutet, das er nochmals die Chemo umstellen möchte, aber erst noch die CT Ergebnisse abwarten möchte, welches am Freitag gemacht wurde. Ich weiss im Moment nicht, ob das Sinn macht oder man ihr das lieber ersparen sollte. Wieder neue Nebenwirkungen, die sicher nicht weniger werden... wir werden sehen und erstmal abwarten, was sie morgen sagen und vorschlagen. ich fahre jetzt gleich wieder ins KKH und hoffe wirklich sehr, dass sie etwas wacher ist. Habe ihr sogar extra Möhrengemüse gekocht, was sie so gerne mag und hoffentlich motiviert ein bisschen zu essen. Drückt uns die Daumen. |
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