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Marita P. 01.02.2011 22:45

AW: Wie lange bleibt mir noch mein Daddy?
 
Lieber Lukas,

ich finde es sehr schön, dass ihr Deinen Vater zu Hause versorgt. Es ist zwar oft nicht einfach, aber zu Hause im Kreis der Familie zu sein ist für alle besser.

Ich wünsche Euch viel Kraft Deinen Vater auf seinem letzten Weg zu begleiten.

Kaffeetante 02.02.2011 09:45

AW: Wie lange bleibt mir noch mein Daddy?
 
Lieber Lukas

Ich wünsche Dir die Kraft und den Mut lozulassen wenn die Stunde gekommen ist.:pftroest:
Da du ja leider selber im moment mehrer Baustellen hast hoffe ich das du alles auch seelisch verkraftest....Vieleicht suchst du dir Hilfe?!

Wünsche euch eine schöne zweisamkeit....das ist ein Geschenk..nutze sie.


in Gedanken Gabi:remybussi

Nordhesse_Lukas 03.02.2011 01:48

AW: Wie lange bleibt mir noch mein Daddy?
 
Hallo liebes Forum,

gestern Nacht am 02.02.2011 um 22:50 hat mein Dad seinen 8 Jahre andauernden Kampf gegen den Krebs verloren und seine Ruhe gefunden. Es ging alles so schnell... Die ganze Familie war bei ihm und hat ihm beigestanden in seinen letzten Minuten.
Wir sind sehr traurig aber zugleich erleichtert und froh, dass er nicht leiden musste.

Er war kurz vorher so unruhig sagte meine Mutter, er hat sich als im Bett gedreht, wollte noch mal Pipi machen, obwohl er erst vor 3 Minuten war und ihm war kalt, warm, kalt und keine Kraft mehr.

Er meinte dann nur, dass er schlecht Luft bekommt und was dann genau passierte weiß ich nicht. Vergiftung des Hirns? Er hatte plötzlich aufgehört "normal" zu reden und immer mit offenen Augen nach vorne geschaut und alle 30? Sekunden Luft geholt. Das ganze dauerte keine 5 Minuten, bis der herbeigeholte Notarzt dann den Tod festgestellt hatte.

Sind das Anzeichen von Leberversagen? Er wurde nicht gelb, hatte aber keinerlei Anzeichen gezeigt, dass er Schmerzen hatte.


Mir fehlen die Worte und ich muss jetzt erst einmal schlafen


Liebe Grüße

Lukas

Ute59 03.02.2011 05:26

AW: Wie lange bleibt mir noch mein Daddy?
 
Lieber Lukas,

ich wünsche dir mein herzlichstes Beileid...deinem Papa geht es sicherlich da, wo er jetzt ist, viel besser...das Martyrium hat ein Ende...ich wünsche euch ganz viel Kraft und Liebe für die kommende Zeit...

LG Ute

joggerin 03.02.2011 08:00

AW: Wie lange bleibt mir noch mein Daddy?
 
Lieber Lukas,

mein herzliches Beileid. Ich wuensche dir viel Kraft fuer die kommende Zeit, zumal du auch noch zusaetzlich mit den Folgen deines Unfalls kaempfen musst.

LG,

Kinga

Kaffeetante 03.02.2011 13:59

AW: Wie lange bleibt mir noch mein Daddy?
 
Mein Aufrichtiges Beileid.....

fühl dich umarmt..

Gabi

Silvia Z. 03.02.2011 14:23

AW: Wie lange bleibt mir noch mein Daddy?
 
Auch von mir mein aufrichtiges Beileid.

Silvia

loretta 04.02.2011 09:16

AW: Wie lange bleibt mir noch mein Daddy?
 
Lieber Lukas,

Auch ich möchte dir mein Beileid aussprechen zum Tod deines Vaters und dir viel Kraft für die nächste wünschen.

Mein Stiefvater starb vor 1,5 Jahren an diesem Krebs und ich habe mich davor sehr intensiv hier schlau gemacht (Therapien, Erfahrungsbericht etc.) und dann kurz vor seinem Tod habe ich nachgelesen, wie das Sterben normalerweise abläuft.

Soweit ich noch weiß, möchte ich deine Fragen dazu beantworten:
Die Muskeln im Rachen und Brustkorb versagen ihren Dienst. Darum konnte dein Vater nicht mehr sprechen und das Atmen ging verlangsamt. Aber dein Eindruck ist richtig: es tut nicht weh und der Mensch schläft dabei ganz friedlich ein.
Was das Sterben letztlich ausgelöst hat, ist schwer zu sagen. Bei meinem Stiefvater war es wohl das klassische Multiorganversagen. Was es bei deinem Vater war, könnte ich nicht mal spekulieren.

Ich wünsche dir und deiner Familie auch noch ein schönes und würdiges Abschiednehmen. Liebe Grüße, Loretta

Karolinchen 04.02.2011 12:10

AW: Wie lange bleibt mir noch mein Daddy?
 
Also mein Vater ist an Leberversagen gestorben und er ist genauso gestorben wie Lukas es beschreibt. Das wirre Reden kommt von der Vergiftung im Hirn und vom Morphium.

Lieber Lukas, es tut mir soo leid für euch alle was ihr durchmachen musstet - aber ihr habt alles für Deinen Vater getan und ihn zu Hause gehabt, das finde ich schön. Das konnten wir nicht mehr, die Ärzte wollten uns Papa nicht mitgeben :(

Nordhesse_Lukas 04.02.2011 13:00

AW: Wie lange bleibt mir noch mein Daddy?
 
Also laut unserer Ärztin die dann den entgültigen Todesschein ausgefüllt hatte, war es Herzversagen, weil es kein Blut mehr bekommen konnte.

Egal was es war, es war ein "schöner" Tod. Wir alle waren in den letzten Minuten dabei und konnten ihn begleiten.

Was mich nur etwas traurig stimmt ist sein leerer Blick in den letzten 5 Minuten. Ich denke, dass er da schon nichts mehr mitbekommen hat, aber ich habe ihm trotzdem noch alles mögliche gesagt und gestreichelt und die Hand gehalten und versucht ihn zu wärmen.


Wir sind aber unendlich froh, dass wir ihn zuhause hatten. Das war sein Wunsch.
Meine Mutter hat es aber etwas belastet, dass das Bestattungsinstitut erst am nächsten morgen kommen konnte und er so lange und alleine im Wohnzimmer liegen musste.

Letztendlich war es aber auch wieder schöner, weil wir uns am nächsten morgen noch einmal von ihm verabschieden konnten in Ruhe.
Er hatte auch über Nacht die Augen komplett geschlossen und auch der Mund war komplett zu und er hat einfach richtig friedlich ausgesehen.

Karolin, der Todestag deines Vaters war der Geburtstag meines Vaters. Wieder etwas das einen verbindet :pftroest:

Ich hoffe, dass meine Mum es verkraften wird und ihr Leben nun auch wieder genießen kann. Egal wie egoistisch es klingen mag, aber sie war wirklich sehr eingeschränkt durch die Pflege und man musste immer und überall auf alles genau aufpassen und und und. Jetzt hat sie erst einmal Zeit für sich, alles in Ruhe zu verarbeiten und auch mal ihren Wünschen nachzugehen.

Liebe Grüße

Lukas

Marita P. 04.02.2011 22:06

AW: Wie lange bleibt mir noch mein Daddy?
 
Lieber Lukas,

ich möchte Dir und Deiner Familie mein herzliches Beileid aussprechen.
Am Anfang macht die Trauer noch viel Schmerzen, aber mit der Zeit werdet Ihr merken wie sich alles löst. Dann ist man nur noch froh, dass er nicht leiden musste und es schnell ging. Es war ganz toll, dass Ihr alle dabei sein konntet.
Als meine Mutti vor 10 Wochen starb schlief sie leider in der Nacht ein und es war niemand dabei. Das hat mich die erste Zeit sehr belastet. Aber die Zeit heilt alle Wunden.

Ich wünsche Euch allen, dass der Alltag wieder eintritt und ihr wieder zum normalen Leben kommt. Deiner Mutti wünsche ich ebenfalls alles Gute und erst mal viel Erholung von der Pflege.

Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute.
Lass Dich fest drücken, Du bist ein toller Sohn.

Nordhesse_Lukas 09.02.2011 23:43

AW: Wie lange bleibt mir noch mein Daddy?
 
Ich kann es gar nicht fassen. Eine Woche ist es jetzt her und es kommt mir vor, als wenn es gestern gewesen wäre.
Die Leere ist so schrecklich. Zum "Glück" haben wir momentan noch so viel zu organisieren (Hätte nie gedacht, was für Arbeit der Tod machen kann) sodass wir abgelenkt sind. Aber sobald man alleine ist, wird es immer ganz schlimm :weinen:
Am Freitag dem 11.02.2011 findet seine Beerdigung statt. Das Datum gefällt mir. Von vorne wie nach hinten immer die gleiche Reihenfolge.

Ich liebe dich Vati :1luvu:

Marita P. 10.02.2011 00:10

AW: Wie lange bleibt mir noch mein Daddy?
 
Lieber Lukas,

ich kenne das, aber Du wirst sehen, nach der Beerdigung wird es leichter.
Dann ist die Anspannung und der Stress weg.
Ja, die Erledigungen zu einer Beerdigung sind enorm und an was man alles denken muss. Deshalb ist es gut, wenn man alles selber schon Jahre vorher regelt. Ich habe es aber auch noch nicht endgültig beim Bestatter gamacht.
Aber ich werde es bald tun.

Wenn Du alleine bist, sieh Dir Fotoalben an, denk an schöne Zeiten mit Deinem Vater.

Das Unglück muss man heilen durch die
freudige Erinnerung an das Verlorene und
durch die Erkenntnis , dass es nicht möglich
ist, das Geschehene ungeschehen zu machen.

Epikur von Samos

Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächsten Tage.

Peti070156 10.02.2011 15:36

AW: Wie lange bleibt mir noch mein Daddy?
 
Auch ich möchte Dir mein tief empfundenes Beileid aussprechen.

Traurige Grüße

Petra

Karolinchen 13.02.2011 23:27

AW: Wie lange bleibt mir noch mein Daddy?
 
Also meine Mama verkraftet es ganz schwer, weil auch die Pflege für sie nicht so eine Belastung war wie für jemanden der auch noch einen Job und sonstwas alles unter den Hut bekommen muss, weil meine Eltern sowieso fast alles gemeinsam gemacht haben und beide viel zuhause waren in den eigenen vier Wänden. Also klar war es schwer, aber wir alle haben es gern getan, meine Eltern waren beide arbeitslos und für sie waren sie selbst gegenseitig ihr Lebensinhalt... Umso schwerer ist es jetzt für sie dass sie alleine im Haus ist und keinen Papa mehr hat der mal schimpft, mal Musik hört, mal mit ihr über alles mögliche redet. es ist einfach leer! Aber ich vermisse ihn auch sehr stark. Mein Papa war einfach der wichtigste Mensch auf der Welt für mich! Oh Mann mir kommen echt die Tränen :(

Wie geht es denn Deiner Mama? Naja, aber meine Mutti denkt zumindest jetzt auch mal an sich und kauft sich mal kleinere Dinge die sie sich wünscht. Wobei das bei uns momentan leider noch unter einem schlechten Stern steht, weil wir einen Ablehnungsbescheid vom Sozialamt bekommen haben, die wollen unsere Bestattungskosten nicht übernehmen, aber wir haben das Geld überhaupt nicht um die 4500 Euro zu bezahlen. Wir werden Einspruch einlegen, aber das wird eh nix bringen


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