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-   -   Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs (https://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=23079)

Melli1972 25.09.2009 15:40

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Hallo ihr Lieben,
leider ist es nicht bei den letzten Neuigkeiten geblieben, die Ärztin hat mir gestern morgen noch nicht alles gesagt.
Meine Mutter hatte gestern nachmittag ein Gespräch mit dem Oberarzt und da kam leider nichts gutes zum Vorschein.
Er hat einen Tumor an dem letzten Stück Speiseröhre, einen Tumor im Magen, die Lymphdrüsen sind ebenfalls befallen.
In der Leber sind Metastasen und um die Leber auch.
Der Arzt hat meiner Mutter mitgeteilt, das wir hoffen müssen, das die Chemo anschlägt, ansonsten würde er es vielleicht noch ein halbes Jahr schaffen.
Das sind Momente die einem den Boden unter den Füßen wegreisen.
Wir versuchen nun alle immer da zu sein, ihm jeden Wunsch zu erfüllen und uns die eigene Ohnmacht nicht anmerken zu lassen.
Es ist so eine verdammte Krankheit, man hat so gehofft das er jetzt gesund ist und nun stehts um ihn schlimmer als je zuvor.
Wir geben die Hoffnung auch noch nicht auf, ich hoffe mein Vater tuts auch nicht.
LG Melli

Inesfelix 25.09.2009 21:19

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Liebe Melli ,
hab mich heute hier angemeldet.
Meine Mutter hat auch Speiseröhrenkrebs , vor ca. einem Monat festgestellt. Nach einem Ganzkörper-CT hat man uns erklärt , das schon Metastasen in beiden Lungen , in der Leber und im Brustfell sind. im Krankenhaus wurde gleich mit einer Chemotherpie begonnen und ein Stent wurde in die S.röhre gesetzt ( zur besseren Nahrungsaufnahme bzw. Schlucken). Ich bin selbst Krankenschwester und habe mich sehr viel belesen und Infos eingeholt. Dieser Krebs hat leider eine infauste Prognose. Es gibt keine Heilung mehr in diesem fortgeschrittenen Stadium, aber man kann damit leben und die Lebensqualität durch palliative Chemo verbessern. Eine Operation bringt nur was , wenn der Tumor frühzeitig erkannt wird , da dieser da noch nicht gestreut hat. leider macht der Tumor erst Bescherden , wenn er schon gestreut hat in die anderen Organen
Meine Mutter kämpt trotzdem und wir machen ihr immer Mut. Wir geniessen jeden tag , wo er ihr so halbwegs gut geht. Wir denken nicht an das was nächsten Monat ist. Es ist sehr schwer und es kostet viel Kraft.
Liebe Melli , ich wünsche Dir jetzt genau dieseKraft!!!!!!

LG Ines

Melli1972 25.09.2009 22:29

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Liebe Ines,
es tut mir sehr leid, das für deine Mutter keine Op mehr möglich ist.
Ich wünsche euch, das ihr noch eine schöne Zeit miteinander habt.
Wir hatte durch die Op bis jetzt 2 1/2 Jahre, die zwar zu Anfang sehr beschwerlich waren, jedoch auch sehr intensiv war.
Mein Vater wird sicher nicht mehr sehr lange leben, der Allgemeinzustand ist sehr schwach, allein durch sein Gewicht, wird es wohl schwerer, diesen Weg lange durchzustehen. Ich warte jetzt erst einmal ab, wie die Chemo verläuft.
Du hast recht, es kostet Kraft, man merkt es wirklich körperlich und seelisch wie es einen auslaugt, aber wir müssen all unsere Kraft zusammennehmen, und das beste rausholen, egal wie lange uns noch bleibt.
LG Melli

Inesfelix 26.09.2009 09:37

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Liebe Melli,
wir hoffen auch das die Chemo anschlägt , bis jetzt merkt man noch nicht viel. Wir machen uns jeden tag untereinander Mut und achten drauf das meine Mutter jeden tag Besuch hat. Die Ärzte meinen das es vom Vorteil is , das sie so positiv eingetimmt ist auf die Chemo. Mal schauen....

LG Ines

thomas777 26.09.2009 10:05

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Zitat:

Zitat von Inesfelix (Beitrag 791241)
Liebe Melli ,
hab mich heute hier angemeldet.
Meine Mutter hat auch Speiseröhrenkrebs , vor ca. einem Monat festgestellt. Nach einem Ganzkörper-CT hat man uns erklärt , das schon Metastasen in beiden Lungen , in der Leber und im Brustfell sind. im Krankenhaus wurde gleich mit einer Chemotherpie begonnen und ein Stent wurde in die S.röhre gesetzt ( zur besseren Nahrungsaufnahme bzw. Schlucken). Ich bin selbst Krankenschwester und habe mich sehr viel belesen und Infos eingeholt. Dieser Krebs hat leider eine infauste Prognose. Es gibt keine Heilung mehr in diesem fortgeschrittenen Stadium, aber man kann damit leben und die Lebensqualität durch palliative Chemo verbessern. Eine Operation bringt nur was , wenn der Tumor frühzeitig erkannt wird , da dieser da noch nicht gestreut hat. leider macht der Tumor erst Bescherden , wenn er schon gestreut hat in die anderen Organen
Meine Mutter kämpt trotzdem und wir machen ihr immer Mut. Wir geniessen jeden tag , wo er ihr so halbwegs gut geht. Wir denken nicht an das was nächsten Monat ist. Es ist sehr schwer und es kostet viel Kraft.
Liebe Melli , ich wünsche Dir jetzt genau dieseKraft!!!!!!

LG Ines

hallo, ines ,

ich wünsche dir und deinen angehörigen noch eine recht lange zeit
mit deiner mutter .

gruss
thomas777

Inesfelix 26.09.2009 12:04

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Lieber Thomas ,
danke für die lieben Worte!!!

LG Ines

Melli1972 26.09.2009 19:01

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Ines,
ja es bleibt nur zu hoffen, das die Chemo hilft, uns geht es auch wie euch, wir versuchen uns gegenseitig aufzubauen.
Das wir als Angehörige sehr wichtig für den Betroffenen sind, habe ich damals schon bei der ersten Krebsdiagnose meines Vaters gemerkt. Wir haben ihn stets begleitet, waren sehr viel bei ihm und merkten auch, das es ihm gut tut. Das sagt er auch jetzt wieder, dann grübelt er nicht so viel.
Ich denke, es ist für alle wichtig, noch möglichst viel Zeit zusammen zu haben.
Ich wünsche euch noch eine lange, intensive und schöne Zeit mit deiner Mama. Vielleicht haben wir ja Glück und dürfen sie noch länger bei uns haben.
LG Melli

Melli1972 30.09.2009 15:09

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Hallo,
ich hatte heute mal wieder ein Gespräch mit einer Ärztin, jetzt wo ich alles ein bisschen sacken lassen habe, bin ich etwas verwirrt.
Mein Vater hatte bei der Erstdiagnose 2007 ein Plattenepithelkarzinom in der Speiseröhre. Nun hat er laut Ärztin ja in verschiedenen Organen Metastasen, dabei handelt es sich jetzt um Adenokarzinom. Man ist sich nicht sicher ob, es damals schon gestreut hat, oder sich jetzt was neues gebildet hat und man den ursprünglichen Tumor noch nicht gefunden hat. Aber müsste es sich dann jetzt nicht auch wieder um Plattenepithel handeln, wenn es die alte Geschichte wäre? Mensch bin ich verwirrt...
Morgen wird eine Darmspiegelung gemacht um zu sehen, ob sich dort vielleicht doch noch etwas angesiedelt hat. Das wäre nach Meinung der Ärzting sogar besser, da man es dann besser behandeln könnte. Ich denke es ist doch einfach die Frage, woher die Metas kommen, oder?
Bitte um Meinungen.
LG Melli

ulla46 30.09.2009 17:22

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Liebe Melli,
es tut mir sehr leid, dass der Krebs wieder so zugeschlagen hat. Dein Vater hat ja schon so viel mit gemacht! Ich wünsche ihm, dass alle Therapie nun nur nach dem Aspekt gewählt wird, ihm zu einer Zeit mir Lebensqualität zu verhelfen, für ihn und für euch als Familie. Jede Zeit, die ihr miteinander habt, ist ein Geschenk!
Ulla

Inesfelix 30.09.2009 19:26

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Liebe Melli ,

das ist wirklich etwas verwirrend. Nach meinen Wissensstand ( habe mal selbst in der Onkologie gearbeitet) sind es Adeno-ca. die streuen , so wie bei meiner Mutter. Kann schon sein das Dein Vater damals ein Plaatenepithel-ca. hatte. Die Prognose ist da , das es 20% für 5 Jahre schaffen ( da diese Tumoren abgekapselt sind):knuddel: und bei Adeno-ca. ist die Zeit kürzer , durch den Metastasenbefall der anderen Organe. Kann sein das auch der Darm mitbefallen wird. Bei meiner Mutter sind es beide Lungen , Pleurahöhle , Leber und Lympknoten. Leider geht es ihr durch die Chemo nicht besser , ist sehr schwach. das Schlucken klappt durch den Stent besser.
Wünsche Euch weiterhin viel Kraft. Es ist schwer.....
LG Ines

Melli1972 01.10.2009 12:41

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Liebe Ulla,
danke für deine lieben Worte. Genau deine Worte hat auch die Ärztin gewählt, so soll therapiert werden.

Ines, ich weiss wie die Chancen bei Speiseröhrenkrebs stehen, als 2007 der Kampf begann, habe ich mich sehr gründlich über die Erkrankung informiert.
Ich bin auch sehr dankbar, das die Betroffenen hier im Krebskompass so lieb sind, und mir als Angehöriger so viel Mitgefühl und Hilfe geben, wo sie selber ganz viel Kraft brauchen, mit ihrer Krankheit fertig zu werden. Dafür danke ich euch sehr.
Ines, es ist echt hart, sein Elternteil so leiden zu sehn, ich wünsche dir auch ganz viel Kraft, ich hoffe du hast auch eine Familie dir hilft.
Jetzt wo der Krebs wieder zurück ist, steht unsere Familie wieder sehr stark zu einander, das wünsche ich jedem, denn ich finde, das es eine Hilfe ist, sich gegenseitig zu stützen. Es bleibt nur die Hoffnung, das die Chemo hilft. Wie lange bekommt deine Mutter schon Chemo?
LG Melli

Inesfelix 01.10.2009 21:14

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Liebe Melli ,
meine Mutter bekommt morgen die 4. Chemo , ist der erste Zyklus. Wenn sieweiterhin so halbwegs stabil ist darf sie nächste Woche mal 3 Tage nach Hause. Sie macht die Chemo aber stationär weiter. In den Praxen hier bei uns geht immer alles drunter und drüber. Sie ist unheimlich stark.
Ich muß auch feststellen , wie wichtig ist , das man in der Familie zusammenhält und sich Mut macht. Vor allem auch das man icht allein ist und drüber redet.
Wünsche Dir weiterhin viel Kraft!!!!!

LG Ines

Melli1972 03.10.2009 19:13

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Ines,
ich drücke euch die Daumen, das es deiner Mama so gut geht, das sie bald nach Hause darf. Es tut ja doch gut, wenn man das Krankenhaus zwischendurch verlassen darf.
Mein Vater ist gestern nach Hause gekommen, nun muss er zweimal die Woche zur Blutuntersuchung und in drei Wochen geht es mit der Chemo weiter.
Heute war ich ihn zu Hause besuchen, tut schon sehr weh, wenn ich ihn so sehe und mir klar machen muss, wie krank er ist und nicht mehr gesund wird.
Man will es gar nicht wahr haben. Aber wir müssen das Beste aus der Zeit machen, die uns gemeinsam bleibt, es kann ja noch eine schöne, intensive und vielleicht auch längere sein.
LG Melli

Inesfelix 03.10.2009 21:18

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Liebe Melli ,
ja das merke ich auch , wie weh es mir und meinem Vater tut. Heute ging es meiner Mutter nicht so gut. Hatte gestern wieder ihre Chemo bekommen. Sie hat nur erbrochen und total schlapp. Aber das Personal ist sehr freundlich und meine Mutter fühlt sich gut betreut.
Macht Dein Vater die Chemo in einer Praxis oder im Krankenhaus? Bekommt er auch erstaml 6 Stück (ein Zyklus ) ?

LG Ines

Melli1972 04.10.2009 08:29

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Ines,
mein Vater macht die Chemo erst einmal im Krankenhaus. Die Ärztin sprach von ein paar Blöcken, ich weiss noch nicht genau wieviele.
Sie sagte, später, wenn er nur noch eine Chemo für einen Tag bekommt, kann er das bei einem Arzt machen. Das kenne ich noch nicht, er hat 2007 die Chemos immer im Krankenhaus bekommen. Ich glaube damals waren es vier.
Ich hoffe, deiner Mutter geht es heute ein bisschen besser. Sie hat den Zyklus ja bald geschafft, oder? Wie lange geht bei ihr eine Chemo am Stück?
Bei meinem Vater lief eine über mehrere Tage durch. Die erste hat er ja jetzt gut weggesteckt, hoffe die nächsten klappen auch einigermaßen.
Die Schwestern im Krankenhaus sind auch bei uns sehr nett, das finde ich auch sehr wichtig, man muss sich ja nicht noch mit unfreundlichem Personal rumärgern. Sie helfen schnell und freundlich, er fühlt sich dort gut aufgehoben.
Aber jetzt darf er erst einmal drei Wochen zu Hause sein, muss nur zwischendurch zur Blutabnahme. Wann darf deine Mama nach Hause?
LG Melli

Inesfelix 04.10.2009 16:49

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Melli ,
es ging ihr heute etwas besser. Nur der Appettit fehlt. Die Chemo läuft immer 36 Stunden. Der aktuelle Zyklus besteht aus 6 Chemos. Wenn der Arzt morgen sein OKay gibt darf sie am Machmittag bis Freitag nach hause. Dann ist die nächste Chemo fällig und am Samstag gehts dann wieder nach Hause. Ich hoffe das es anschlägt und sie bald wieder zu Kräften kommt.
Wie verkraftet dein Vater das alles so psysisch? Weiß er den Befund so wie Du ihn weißt? Meine Mutter weiß nur von dem Tumor , nix von den vielen Metastasen. Sie ist optimistisch und will kämpfen und stark sein. Sie hat kaum gejammert wenn wir sie besuchen und versucht so zu sein wie immer.Ich bewundere sie....

LG Ines

Inesfelix 15.10.2009 17:25

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Melli ,
wie gehts Deinem Vater ??
Wirhaben gestern erst meine Mutter nach Hause geholt. Sie war nur noch depressiv und hat seit 10 Tagen nix mehr gegessen. Sie wird nun durch den Pflegedienst betreut , da sie parenteral über den Port ernährt wird. Es ist immer ein Brechreiz da.. Di Chemo wird pausiert für eine Woche und ihr behandelnder Onkologe betreut sie perHausbesuch weiter und setzt eine leichtere Chemo an. Sie ist völlig geschwächt und hat sich noch eine grippalen Infekt geholt. Leider bleibt uns nicht mehr viel Zeit , aber wir wollen esihr zu Hause so schön wie möglich machen. Im Krankenhaus wäre sie seelisch kaputt gegangen. ich werde aber , schon allein auch für meinen Vater ( 71 Jahre , Parkinson seit 6 Jahren) einen ambulanten Hospizdienst hinzu ziehen...

LG Ines

Melli1972 23.10.2009 15:01

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Ines,
es tut mir leid, das ich von dir auch nichts gutes lesen kann. Ich denke, der ambulante Hospitzdienst, ist eine gute Entscheidung. Wir haben uns auch schon erkundigt.
Bei uns gibt es leider auch nichts gutes zu berichten. Meinem Vater gehts nicht gut, er ist sehr schwach, schläft sehr viel.
Wir warten nun auf die dritte Chemo, doch ich mache mir da nicht viel Hoffnung. Wie meine Mutter heute von ihrer Ärztin erfahren hat, ist der Tumor in der Leber sehr groß, er soll 5X6cm sein. Sie gab meiner Mutter auch zu verstehen, das er sehr schlechte Aussichten hat und das es bei Leberkrebs schnell zu Ende gehen kann. Es ist einfach nur schrecklich, ich bin ziemlich fertig.
Ja, mach es deiner Mutter so schön wie möglich, das versuchen wir auch, aber es ist sehr schwer, wenn man sieht, wie sehr ein geliebter Mensch abbaut, ich kann mir gut vorstellen, was in dir vorgeht, es tut verdammt weh.
LG Melli

Inesfelix 23.10.2009 15:37

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Liebe Melli ,

es tut mir auch leid....Man fragt sich immer nach dem WARUM und findet keine Antwort.
Meine Mutter liegt nun nur noch im Bett , zur Toilette müssen wir sie stützen und waschen geht auch nicht mehr allein. Sie kann nix essen , kein Hunger.. Sie hat immer gern gelesen , hat kein Interesse mehr , schläft viel. Wir haben nun eine Pflegestufe beantragt. Der Hospizdienst kommt nun auch. Wir geniessen die schönen Momente , wenn sie wach ist. Sie hat durch das Schmerzpflaster keine Schmerzen. Der Onkologe ist auch " Mensch" und versucht nicht noch 1000 Sachen , die sie nur quälen und wo es nur ums Geld geht. Viele Mediziner vergessen , wie es dabei dem Patienten gehtund somit auch die Menschenwürde. Jeder mensch möchte in Frieden sterben irgendwann , aber sollte auch angenehm leben , bis er stirbt.
Es tut mir auch weh sie so zu sehen , aber ich fühle auch die Stärke in mir für sie da zu sein und mein vater und ich sind ein gutes team.

Ich drück Dich und wünsche Dir weitehin viel Kraft!!!
LG Ines

Melli1972 30.11.2009 13:06

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Hallo,
mein Vater wird uns bald verlassen, die Kraft geht zu Ende, der Krebs wird ihn besiegen. Der Krebs in der Leber und um die Leber herum ist sehr groß, die Leber reicht fast bis in die Leiste. Das Blut staut sich in den Beinen und schafft es nicht mehr an der Leber vorbei. Nun hat er zwei Blutübertragungen bekommen, es soll ihm ein bissen helfen.
Mein Vater hat kaum noch die Kraft aufzustehen, er schläft fast nur noch.
Nun kann er auch nicht mehr essen, der Rest der Speiseröhre scheint dicht zu sein.
Es ist grauenvoll einen Menschen so zu sehen, ein schlimmeres Leid kann ich mir nicht vorstellen, es zerreisst mich fast, man kommt an seine Grenzen.
Wenn ich daran denke, was in ihm vorgehen muss, macht es mich fertig, man kann nicht helfen und sieht wie aus einem kräftigen Mann nur noch ein Hauch Leben da ist. Nach dem warum frage ich nicht, es gibt so viele Menschen, die es erwischt, es ist eben so, aber trotzdem ist es so unendlich schmerzlich, wenn man sieht, wie diese verdammte Krankheit einen Menschen fertig macht.
Ich hoffe, das er Weihnachten noch bei uns ist.
Ich wünsche euch allen viel Kraft gegen den Krebs.
LG Melli

Inesfelix 30.11.2009 14:00

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Liebe Melli ,

es macht mich traurig Deine Nachricht zu lesen. Aber wie Du es beschreibest musst Du Dich in den nächsten Tagen auf das Schlimmste vorbereiten. Meine Mutter kam 5 Tage vor ihrem Tod zum Liegen und hatte ähnliche Symptome. Verbringe so viel wie möglich Zeit bei ihm und deckt euch gut mit Schmerzmitteln und Beruhigunsmittel ein , falls Dein Vater zu Hause bleiben soll. Gerade in den letzten Tagen und in der präfinalen Phase treten Durchbruchschmerzen , Angst und Unruhe ein..Es ist für denjenigen das größte " Geschenk" zu Hause zu bleiben können. Ich als Krankenschwester weiß wie es in den Kliniken zugeht. Im Hospiz und Palliativstationen ist das sicher ganz anders...

Ich wünsche Dir viel Kraft und Stärke diese zeit zu überstehen.

LG Ines

Melli1972 30.11.2009 14:10

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Liebe Ines,
danke für deine Antwort. Ja, ich denke es wird wohl nicht mehr lange dauern.
Was sind Durchbruchschmerzen, meinst du das die Leber oder ein anderes Organ durchbricht?
Wir möchten schon sehr gerne, das mein Vater bis zum Schluss zu Hause bleibt, wobei es sehr schwer für meine Mutter ist. Doch wir sind drei Kinder und müssen und wollen so viel wie es geht, bei den beiden sein.
Ich sehe in seinen Augen, das er Angst hat, doch ich weiss nicht ob es ausspricht, wenn es soweit ist, ich werde gefasst sein und versuchen ihn so gut ich kann zu begleiten.
Wie bekommen wir die Beruhigungsmittel, über den Hausarzt oder das Krankenhaus, wir haben keinen Onkologen den er besucht, er wurde immer nur über das Krankenhaus und den Hausarzt behandelt.
LG Melli

ulla46 30.11.2009 14:25

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Melli,
es tut mir sehr leid, dass es deinem Vater so schlecht geht. Ich würde auf jeden Fall einen ambulanten Hospizdienst holen! Frag den HA danach oder schau ins Branchenbuch. Diese Leute haben sehr große Erfahrung im Umgang mit Menschen in der letzten Lebensphase und auch den Angehörigen. Sie arbeiten meist auch mit entsprechend ausgebildeten Ärzten zusammen, so dass dein Vater die richtigen Medikamente bekommt, damit er nicht leidet. Sie ahen auch eine seelsorgerische Ausbildung und können deinem Vater (und euch) die Angst vor dem Sterben nehmen. Ich würde das sehr bald tun!
Es wird eine schwere Zeit werden und ich wünsche euch viel Kraft!
Ulla

Inesfelix 30.11.2009 15:12

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Liebe Melli ,

ja meine Mutter war auch so , hat nie darüber gesprochen. Das ist nicht einfach.
Wir haben die Medikamente über den Onkologen und Hausarzt bekommen. Durchbruchschmerzen sind starke Schmerzperioden wo die Patienten das Gefühl haben der Schmerz durchbricht den Körper. Mein Mutter hatte in Fentanylpflaster , was aller 72 Stunden gewechselt worde und ein Fentanylspray für die Nase , was sofort gewirkt hat . Fentanyl ist so ähnlich wie Morphin. Dann hatten wir gegen die Unruhe und Angst Tavorplättchen die ma unter die Zunge legt und Faustanzäpfchen, So ging es ganz gut. einen ambulanten Hospizdienst hatten wir auch. War sehr hilfreich zur Seeesorge. as sind ehrenamtliche Mitarbeiter , meist Sozialpädagogen. Am optimalsten sind aberBrückenschwestern von stationären Hospizen. das sind ausgebildete Krankenschwestern , die auf Palliativmedizin spezialisiert sind. Die schauen sich die Patienten richtig an und geben den Angehörigen Tipps , was sinnvoll ist und welche Medikamete optimal sind. das hat unssehr geholfen. Manchmal kommen diese auch ehrenamtlich oder man braucht eine Verordnung vom oHausarzt. Da es bei meiner Mutter so schnell ging war diese Brückenschwester nur einmal da. Manche Hospize haben auch einen Palliativnotdienst , wo man anrufen kann und Hilfe bekommt. Ich hatte dann auch ein Pflegevollmacht und habe alles entscheiden können , so das der Notarzr nix sinnloses gemacht hat in der Sterbephase. Es war aber schon bitter , das dieser keinMorphin gespritzt hatte , aber diese Nasenspray war ganz gut und stark.Es ist sehr schwierig und man muß leider die Ärzte nerven um alles optimal zu organisieren. Ich hatte mich dann die letzten tage krankschreiben lassen um bei ihr zu sein.

LG Ines

Melli1972 30.11.2009 16:30

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Ich glaube soweit ist mein Vater noch nicht, das wir den ambulanten Hospiz in Anspruch nehmen müssen. Seine Schmerzen sind noch nicht so stark, er kommt mit Schmerztropfen aus, die er mehrmals am Tag nimmt.
Wenn mein Vater nur was von Seelsorge hört, winkt er ab, er möchte nur seine Familie um sich haben, sowas lehnt er ab.
Morgen früh spricht meine Mutter mit der Hausärztin, auch was die Ernährung angeht, muss geklärt werden, vielleicht kommt jemand nach Hause und gibt ihm etwas über den Port.
Ich werde mich mal erkundigen ob das Hospiz hier, einen Notdienst hat, den man evtl. in Anspruch nehmen kann.
Ich danke euch beiden, für den Rat und die lieben Worte.
LG Melli

paula2007 01.12.2009 13:34

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
hallo melli,

ich habe mich mal durch euer schicksal gelesen und es tut mir sehr leid.

ich selber habe meinen papa am 22.10. mit nur 59 jahren gehen lassen müssen (lungenkrebs) und weiss ganz genau wie du dich fühlst. es ist eine verdammt schwere zeit die da jetzt auf euch zukommt, aber ihr werdet das schaffen!

mein papa ist zu hause für immer eingeschlafen- so wie es sein wunsch war. wenn es bei euch auch so sein soll würde ich euch jedoch raten einen onkologischen pflegedienst hinzuzuziehen. die kommen zwar auch nur ca. 1/2 stunde am tag, aber die kennen die genauen handgriffe bei der pflege (mein papa hatte z.b. knochenmetas und dadurch gebrochene knochen) und kümmern sich auch um die morphiumpumpe wenn dein papa evtl. mal nicht mehr mit tropfen auskommt. uns war das doch eine enorme hilfe.

ich drücke dich ganz fest und schicke dir ein riesiges paket kraft für die kommende zeit!:pftroest:

glg nicole

Melli1972 08.12.2009 13:13

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Ihr Lieben,
um den Pflegedienst hat meine Mutter sich gekümmert, die Schwester ist sehr nett. Seit ein paar Tagen bekommt mein Vater abends die Ernährung über den Port, das erleichtert mich, denn ich hatte schon Angst er würde verhungern.
Sein Zustand hat sich nicht sehr verändert, er scheint etwas kräftiger, da er zwischendurch aufstehen kann.
Leider werden die Beine wieder sehr geschwollen und der Bauch wird auch dicker.
Liebe Paula, ich hoffe mein Papa schläft auch zu Hause ein. Ich habe Angst, das er sich quälen muss.
Eigentlich würde die Chemo am Freitag weiter gehen, doch meine Mutter hat sie heute morgen abgesagt, so wollte es mein Vater, ich denke das ist auch richtig so. Er meint, erst einmal wieder etwas zu kräften kommen zu müssen und dann will er weitermachen.
Die Chemo würde ihn nur noch mehr umhauen und bringt ja doch nichts.
LG Melli

Didifox 28.12.2009 20:24

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Melli!

Ganz liebe Grüße sende ich Dir, ich bin in der selben Situation.

Es ist alles so furchtbar. Wenn man nur wüsste, was das Richtige ist...

Wie geht es Deinem Vater?

Meiner hat seit heute einen Homecarearzt.

Manchmal denke ich, ich wache gleich auf und es war alles nur ein Traum...

Ganz viel Kraft und alles Liebe!

Diana

Melli1972 09.01.2010 16:02

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Hallo ihr Lieben,
ich war länger nicht hier, war immer bei meinem Dad.
Das ist nun nicht mehr möglich, er ist vorgestern morgen leider von uns gegangen.
Die letzten Tagen waren sehr schlimm, er hat viel gelitten.
Doch dann ist er vorgestern morgen gegen 5.30 Uhr für immer eingeschlafen. Der einzige Trost, das er den Tod wohl nicht mitbekommen hat und zu diesem Zeitpunkt nicht mehr leiden musste.
Ich habe gebetet, das Gott ihn zu sich nicht, denn es war nichts lebenswertes mehr, es war nur noch eine Qual, so traurig wie ich bin, war ich aber auch über die Erlösung erleichtert.
Ich hoffe, er hat es nun besser, er hats verdient, jetzt glücklich und schmerzfrei zu sein, es war ein so guter Mensch, er hat bis zum Schluss nie gejammert und geschimpft, er hat alles einfach ertragen.
Es tut so weh, das er so früh gehen musste.
Gruss Melli

ulla46 09.01.2010 17:51

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Liebe Melli,
mein tief empfundenes Beileid zum Tode deines Vaters! Es tut mir so leid, dass er zum Schluss auch noch leiden musste und ihr mit ihm.
Ich hoffe, dass du irgendwie und irgendwann auch Trost finden kannst.
Ulla

Inesfelix 09.01.2010 18:38

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Liebe Melli ,

auch von mir mien aufrichtiges Beileid zum Tod Deines Vaters.Auch wenn man weiß das es eine Erlösung ist fragt man sich immer wieder nach dem WARUM? und findet keine Antwort...

Ich drück Dich ganz doll und wünsche Dir und Deiner Familie ganz viel Kraft für die nächste Zeit und noch ein paar tröstende Zeilen:

Weinet nicht um mich,
ich bin nicht weg, ich schlafe nicht.
Ich bin der Wind über dem See,
Kritallglitzer auf dem Winterschnee.
Ich bin am Tag Sonnengold,
ich bin der Regen herbstlich hold.
Ich bin das tiefe Himmelblau,
der schöne, frische Morgentau.
Sucht mich und blickt im Dunkeln in die Ferne
bei Nacht bin ich das Funkeln der Sterne.
Zündet für mich einhundert Kerzen an,
und vergesst mich nie - keine Sekunde lang.
Steht nicht am Grab, die Augen rot.
Ich bin nicht dort, ich bin nicht tot.*

LG Ines

_Viola_ 09.01.2010 20:36

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Liebe Melli,

auch an dieser Stelle nochmals mein aufrichtiges Beileid.

Deinem Vater geht es jetzt gut und in Euren Herzen wird er sowieso immer sein.

Am Dienstag werde ich in Gedanken bei Dir sein.

Ich drücke Dich ganz toll!

Traurige Grüße
Viola

http://www.hitflirt.de/viola/trauer00027.gif

monika100 09.01.2010 23:21

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Liebe Melli,

da mein Mann, 48, seit März 2009 an SPRK erkrankt ist, lese ich viel in diesem Forum. U. a. auch deine Geschichte.

Mein herzliches Beileid zum Tod deines Vaters und Euch viel Kraft!!

Mein Vater ist 2003 an einer schweren Herzschwäche gestorben, das Leiden ging über Jahre, aber am Ende pumpte das Herz zu viel zum Sterben und zu wenig zum Leben. Wir standen daneben, ich weiss wie weh das tut, wenn man nichts machen kann. Bei jedem Krankenhausanufenthalt meines Vaters habe ich gebetet "Bitte lieber Gott, lass ihn nicht sterben, ich schaff das nicht, nicht jetzt". Beim letzten Mal, als ich sein Leiden sah, habe ich gesagt "Bitte Gott, nimm ihn zu Dir, es geht nicht mehr". Ich glaube, nur so kann man das wirklich schaffen.

LG Monika

Melli1972 11.01.2010 12:56

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Hallo,
ich danke euch für die Anteilnahme, ihr hier könnt es am besten verstehen was diese verdammte Krankheit anrichten kann.
Morgen wird ein sehr schwerer Tag, doch es wird für mich kein Abschied sein, den habe ich schon längst hinter mir. Zum Glück war mein Vater bis zuletzt zu Hause, ich konnte viele Stunden bei ihm sein, auch wenn ich mich nicht mit Worten von ihm verabschiedet habe, so habe ich es mit dem Herzen getan und das wusste er glaube ich auch. Ich glaube das schlimmste war, als das Bestattungsinstitut ihn raus getragen hat und als ich ihn aufgebarrt gesehen habe, diese Bilder werde ich wohl nie vergessen.
Ich wünsche euch und euren Angehörigen das ihr den Kampf gewinnt. Ich werde weiterhin hier im Forum sein, und versuchen mit Worten zu helfen.
Alles Liebe
Melanie

Inesfelix 11.01.2010 19:13

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Liebe Melli ,

es ist das grösste Geschenk was Du Deinem Papa noch machen konntest , das ihr ihn nicht "wegegeben" hast , d.h. er zu Hause bleiben durfte. Auch wenn man manchmal nichts sagen kann spürt ein sterbender Mensch die Nähe und Liebe der Menschen um ihn herum und man spürt selbst die Dankbarkeit des Menschen. Es reicht ein Streicheln oder einfach das man sich neben das Bett setzt und denjenigen nicht allein lässt. Liebe Melli , Du hast Großartiges geleistet und das verdienst eine Menge Respekt!!!
Meine Mama ist nun schon über 2 Monate nicht mehr bei uns und habe auch diese schlimmen Bilder vor mir , aber langsan kommen auch die vielen schönen Erinnerungen in den Vordergrund...

Liebe Grüße Ines

Melli1972 13.01.2010 08:54

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Liebe Ines,
ich danke dir für die lieben Worte, es war gut, das ich immer bei ihm war. So konnte ich mich von ihm langsam verabschieden, immer ein Stück mehr. Ich habe oft bei ihm auf dem Bett gelegen, ihn gestreichelt und mit ihm gesprochen. Am Tag vor dem Tod haben wir sogar noch eine Zigarette im Bett geraucht, das wäre ja normalerweise undenkbar, aber er konnte ja nicht mehr anders, also haben wir es so gemacht. Hast du Bilder von deiner Mutter bei dir hängen oder stehen? Wenn ich ein Bild von ihm sehe, könnte ich durchdrehen, ich hoffe, das es mit der Zeit besser wird.
Ich habe mir vorgenommen, ihn malen zu lassen, aber das braucht noch Zeit.
Es tröstet mich ein wenig, wenn ich lese, das bei dir langsam schöne Erinnerungen zum Vorschein kommen, mensch zwei Monate ist deine Mama schon nicht mehr da, erschreckend, wie schnell die Zeit vergeht.
Gestern war die Beerdigung meines Vaters, sie war sehr würdevoll, der Redner hat die richtigen Worte gefunden, aber es war für mich nicht der schlimmste Tag, wie es bei vielen anderen ist. Der schlimmste Tag, war sein Todestag, als sie ihn von zu Hause weg holten. Der Friedhof bedeutet mir nicht so viel. Ich denke, mein Vater ist jetzt ganz woanders, was hier geblieben ist, ist nur die Hülle. Er hat es nun sicher sehr schön und in meinem Herzen wird er sowieso immer sein, das ist für mich wichtiger als ein Friedhofsbesuch, da finde ich nichts, ihm nahe zu sein, das bin ich auch so.
LG Melli

Inesfelix 13.01.2010 11:22

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Liebe Melli ,

schön von Dir zu lesen:-)
Ja ich habe ein Foro von meiner Mutter stehen und rede so oft mit ihr. Auf den friedhof gehe ich sehr oft. Für mich ist nun wieder ein ort , wo ich fühle ihr nah zu sein. Für mich war auch der Todestag der schlimmste , da die richtige finale Sterbephase sich über 10 Stunden hinzog. Durch meine Arbeit als Krankenschwester bin ich täglich mit Tod und Krankheit konrontiert und werde noch mehr darn erinnert. Aber ich habe liebe Kollegen , die mich auffangen. Ich lese auch hier viel im Forum für Hinterbliebene.
Nach der beerdingung zieht damm langsam der Alltag wieder ein und gerade da merkt so richtig man die Leere und spürt wie sehr derjenige fehlt. Mein Vater und ich stützen uns gegenseitig und sind füreinander da um die trauer zu bewältigen.

LG Ines

Melli1972 15.01.2010 15:43

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Ines,
nun ist mein Dad schon über eine Woche nicht mehr da, ich fange an ihn zu vermissen. Ja, du hast recht, jetzt spürt man die Leere. Ich fühle mich so ausgelaugt, alles nervt nur, habe zu nichts Lust.
Ich bin froh wenn jeder Tag vorbei ist und ich abends zu Hause in meinem Bett liege. Heute war die erste Nacht, in der ich nicht von ihm träumte.
Auf der Arbeit geht es so einigermaßen, dort muss ich mich konzentrieren und bin abgelenkt, meine Kollegen sind auch sehr nett.
LG Melli

_Viola_ 16.01.2010 21:19

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Liebe Melli,

ich habe am Tag der Beerdigung an Dich gedacht. Ja nun ist es schon eine Woche her, dass Dein Vater nicht mehr bei Euch ist. Bei uns sind es schon über 3 Jahre. Manchmal kann ich es gar nicht fassen, dass es schon so lange her ist. Bis jetzt ist aber noch nicht 1 Tag vergangen, wo ich nicht an ihn gedacht habe. Bilder habe ich von ihm fast in allen Zimmern. Ich rede auch mit ihm. Was ich allerdings bis jetzt nicht geschafft habe, sind mir die Videos von ihm anzusehen. Das kann ich auch nach über 3 Jahren noch nicht. Versucht habe ich es schon öfter, habe aber immer wieder ausgeschaltet.

Dass Du jetzt die Leere so richtig spürst, war bei mir auch so. Bis zur Beerdiung hat man so vieles zu erledigen und wenn dann alles vorbei ist, kommt es so richtig.

Mit der Zeit, allerdings dauert es, wird der Schmerz ein Anderer. Ich kann es nicht beschreiben, aber es tut dann nicht mehr so weh. Man denkt dann mehr an die Zeiten, die schön waren und sind dankbar, dass wir sie erleben durften.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit!

Liebe Grüße
Viola

Melli1972 03.02.2010 13:43

AW: Mein Vater hat Speiseröhrenkrebs
 
Hallo,
nun ist mein Papa schon fast einen Monat nicht mehr bei uns, ich denke sehr viel über unsere letzte gemeinsame Zeit nach. So viele Bilder gehen einem durch den Kopf. Der Schmerz ist so stark, ich habe das Gefühl es wird immer schlimmer, er fehlt so sehr.
Wenn ich sein Lieblingslied ( This is life von Amy Mc Donald) im Radio höre, wird es mir heiss und kalt, dann bin ich wie gelähmt.
Ich hoffe, der Winter ist bald vorbei, wenn man im Frühling wieder mehr unterwegs ist, kann ich vielleicht ein bisschen besser damit umgehen.
Er wird mir immer fehlen aber Ablenkung hilft dann bestimmt auch wieder ein bisschen Freude zu empfinden.
Es tut mir so leid, hier zu lesen, wenn sich neue Angehörige oder Betroffene angemeldet haben und bei ihnen das Leid beginnt, da geht mir alles durch den Kopf, wie alles anfing, der Weg den er gegangen ist und natürlich auch das Ende des Weges.
Viola, wenn ich deinen Beitrag so lese, kann ich mir vorstellen, das der Schmerz nie ganz vergeht, ja vielleicht denke ich auch später dankbar an unsere gemeinsame Zeit zurück. Im Moment ist der Schmerz am stärksten, seit er weg ist, ich vermisse ihn unendlich.
Ich habe jetzt auch ein Bild von meinem Vater im Wohnzimmer stehen. Ich habe mal im Krankenhaus ein Video auf dem Handy gedreht, es geht nicht lange, aber ich sehe und höre ihn, das schaue ich mir mehrmals täglich an, dann fühle ich mich ihm näher.
Auf dem Friedhof war ich nach der Beerdigung einmal, es hat mir sehr weh getan, vielleicht kann ich das irgentwann besser, ich weiss es nicht.
LG Melli


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