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PrinzessinAqua 19.08.2007 17:48

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Hallo Estella,
also ich denke schon das die Schluckbeschweren was mit dem Krebs zu tun haben, aber solange es für ihn noch auszuhalten ist, ist das in ordnung. So wie ich das alles lese ist dein vater sehr ehrlich zu dir oder auch zu euch.

Morgen wird ja nun einiges entschieden und ich hoffe für euch das es Positiv veröäuft und du mit einigermaßen guten Nachrichten zurück kommst. Es ist wichtig das ihr auch mal abschalten könnt und nicht immer nur über die Krankheit nachdenkt. Den ich weiß von mir selbst es bringt einen nicht weiter.

Aber irgendwo ist der Gedancke immer da und man denkt wieder was ist morgen oder dies und das. Es ist leidr eine sehr Beklemmente Situation und man weiß oft nicht weiter.

Genieße die Zeit wie ihr sie habt, den die Op wird ihm schon zu schaffen machen denke ich mal. Aber so wie er immer wieder gestimmt ist, denke ich habt ihr sehr gute Vorraussetzungen.

Der Geburtstag morgen wird ein besondere Tag sein da gebe ich dir recht und trotzdem denke ich auch immer wieder daran das es sein letzter sein wird und das ist sehr sehr hart. Weil 1 Jahr ist sehr lange und wer weiß ob man ihn wieder aufgepepelt bekommt as was weiter geht. Mal sehen kommt Zeit kommt rat.

Viele Grüße

Manu

estella 20.08.2007 21:26

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Hallo ihr Lieben,

es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte: der Tumor ist noch da (daher wie vermutet die Schluckbeschwerden). Die gute: alles andere ist genauso geblieben wie vorher. Drei auffällige Lympfknoten, ansonsten Leber, Lunge und weitere Lympfen unauffällig. Die Radiologin meinte, dass das, was sie gesehen hat im Vergleich zu dem histologischen Befund, der nach der ersten Untersuchung geschrieben wurde, viel besser sei. Es scheint als sei der Tumor etwas geschrumpft, aber Details erfahren wir am Donnerstag, wenn im Virchow der Onkologe alles vergleicht. Mit Dr. Thuss, dem Virchow-Onkologen habe ich telefoniert und er schien aüßerst zufrieden mit dem, was ich ihm erzählte. Mal sehen. Mein Vater ist etwas enttäuscht, da er seltsamerweise trotz Schluckbeschwerden davon ausgegangen war, dass der Tumor fort gebombt wurde. aber ich bin zufrieden und hoffe, dass wir am Donnerstag den Befund bestätigt bekommen....immerhin ist das Biest nicht gewachsen, oder?

Liebe Grüsse,
e

bumertje 23.08.2007 08:21

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
werde ganz feste daumen drukken!
liebs conny

estella 24.08.2007 11:16

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Hallo ihr Lieben,

so richtig wissen wir immer noch nicht, was die Chemo gebracht hat, denn bis man keine Endosonographie macht, kann man nicht vergleichen, ob sich der Tumor verändert hat. Am Montag wird mein Vater eingeliefert. Dr. Schumacher soll die CT Aufnahmen untersuchen, vorallem den Verdacht, in der Leber könne etwas sein. Zwar schließt man Metastasen aus, aber ganz ehrlich, beruhigt bin ich erst dann, wenn man eine Biopsie gemacht hat. Von "unbedeutener Kapselverkalkung" ist die Rede.
Im Bericht steht: "Keine Nachweis von Organ Metastasen". Allerdings hat man kleine Weichteilknötchen um den Tumor gefunden und das beunruhigt mich zutiefst.
Drei Lympfknoten sind auf jeden fall befallen, ander LK Auffälligkeiten hat man nicht entdeckt.
Mein Vater, der vor der Chemo völlig gelassen war, hat Angstvor derOP. Er sagt es nicht, aber ich kenne ihn gut genug,um zu wissen, was in ihm vorgeht. Ich verstehe die Angst nur zu gut - wie viele Stunden wird er auf dem OP Tisch liegen? Wird er die OP gut durchstehen? Was wird man letztendlich entdecken? Wie viel Lymphknoten sind wirklich befallen? Wie hat sich der Tumor verbreitet? Was ist mit der Leber?
Bei allem Vertrauen in die CT Aufnahmen: so richtig weiß man , was es ist, wenn man ihn aufmacht.
Ich bin erneut unglaublich nervös, weine los wegen Kleinigkeiten und habe Schwindelanfälle vor lauter Sorge. Mein Bruder wirkt etwas gelassener - vielleicht weil ich mal wieder sehr emmotional reagiere.

Am Sonntag kommt mein Onkel der Lehrer, der übrigens Angel heißt. Angel bedeutet Engel auf Spanisch. Wir Spanier tragen selsame Namen: Asuncion, ist ein Freuename und bedeutet Himmelfahrt. Milagro,heißt Wunder, Esperanza heißt Hoffnung. Der Männername Jesus braucht keien Übersetzung - auch den gibt es zuhauf.
Unser schrulliger "Engel" kommt und ich bin darüber heilfroh, denn mir graut vor den nächsten Tagen.

Was mich besonders traurig macht: meien älteste Nichte wird am 1 September eingeschult. Und mein Vater liegt zu dem Zeitpunkt hoffendlich auf der Intensivstaion und es geht ihm halbwegs gut. Auf der Feier wird er jedenfall nicht sein können. Das schmerzt sehr, denn er liebt seien enkel über alles...
Traurig,
e

Gärtner 24.08.2007 22:28

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,

ich weiß, dass es nicht einfach ist, aber versucht, es gelassen zu nehmen. Wenn es jemand anderes sagen würde, wäre es unangebracht und würde falsch klingen. Aber ich darf das sagen, denn ich habe vor 2 Jahren das selbst durchgemacht. Am Wochenende vor der OP(ich sollte am Montag drankommen, was aber dann um einen Tag verschoben wurde) habe ich mich unerlaubter weise aus dem Krankenhaus entfernt und bin mit meiner frau in Berlin herumgetigert. An die Operation habe ich kaum gedacht(es ist ja noch sooo laaange Zeit bis dahin!). Ich bin schön Essen gegangen(u.a. dickes, fettes Eisbein) und habe ein paar schöne Bierchen getrunken, weil ich dass dann ja nicht mehr könnte. Vor allem habe ich kulinarisch noch einmal geschlemmt und den Sommer in Cafés genossen. Ich erinnere mich noch gerne an die 2 Tage. Macht es doch auch so! Dass Ihr das könnt, habt Ihr ja bei Eurem Spanien-Urlaub gezeigt. Lasst die Fiesta weitergehen! Das Leben ist schön, solange man genießen kann. Was soll man sich einen unnützen Kopf machen. Was kommen soll kommt sowieso, ob man nun Angst hat und sich Sorgen macht oder nicht; also lieber fröhlich sein!

Ich drücke Euch die Daumen und wünsche Euch ein sonniges Wochenende.

Tannseer's Tochter 25.08.2007 12:11

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,

ich schliesse mich den guten Wünschen an und drücke euch alle Daumen, dass ihr positive Nachrichten zu hören bekommt.

Du weisst ja, bei meinem Vater ist der Krebs sowohl in Speiseröhre als auch im Magen gewesen und man hat ihm den ganzen Magen und den unteren Teil der Speiseröhre entfernt. Das alles geschah im November 2005. Seitdem ging es ständig bergauf und er ist und fühlt sich wieder topfit - und das bei einem Alter von jetzt 81 Jahren.

Viele liebe Grüße an Euch,
Tannseer's Tochter

irmgard05 25.08.2007 12:34

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Hallo Estella, natürlich hat dein Vater Angst, genau wie ihr. So geht es doch jedem, es zeigt sich halt nur unterschiedlich. Wir haben es damals ähnlich wie Gärtner es beschreibt gemacht. In der Zeit vorher haben wir möglichst viele schöne Dinge gemeinsam gemacht. Einschränkung: ich bin nicht mehr aus den Krankenhaus abgehauen. Mein Mann hat mir bis spät noch Gesellschaft geleistet, danach bin ich mit schöner Musik im Ohr den Krankenhausflur auf und abgetigert, da ich ja noch meinen Darminhalt loswerden musste. Geschlafen habe ich erstaunlich gut, von dem Morgen weiß ich nichts. Das hat wohl mit der Art der Narkose zu tun. Für die Familie (i.w.S.) ist diese Zeit sicher viel schwieriger zu durchstehen. Ihr schafft es und es wird gut!:knuddel: Liebe Grüße Irmgard

PrinzessinAqua 26.08.2007 13:49

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Hallo Estella,
dein Beitrag ist mal wieder voll mit Angst und ich kann dich nur zu gut verstehen.
Den man fühlt sich eben leider oft machtlos und trotzdem machst du da salles super. Den du bist für dein Dad da und ich denke er zeigt dir auch oft gengu wie dankbar er dafür ist.

Die Op selbst wird man vorhernicht sagen können wie lange sie geht. Den bei jedem dauert es ja anders.

Aber ich drücke euch die Daumen das alles gut geht und das wichtigste das keine Metas vorhanden sind. Das wünsche ich euch.

Viele Grüße

Manu

estella 26.08.2007 22:04

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für die Aufmunterung, es hat sehr gut getan alles zu lesen!!!!

Morgen um 9 holt mich mein Vater ab und dann fahren wir ins Virchow. Ich habe einige Berichte zu der OP gelesen - jede verläuft anders und ich bin gespannt, was uns erwartet.
Meinem Vater ging es bis eben sehr gut. Er sah blendend aus, er hat mit unserem Sohn auf dem Kinderspielplatz getollt, er hat von seiner Kirchengemeinde erzählt, die heute während des Gottesdienstes ein Gebet für seine Genesung gebetet hat. Ich hatte den Eindruck, dass die Angst, der vergangenen Tage von ihm abgefallen ist. Er war so munter, wie vor der Chemo - so als könne ihn der Krebs nichts anhaben.
Dann bekamen wir eine schlimme Nachricht: das Kind einer Bekannten meines Bruders ist tödlich verünglückt. Mein Vater rief mich an und war sehr mitgenommen. Er liebt Kinder sehr, dass ein Kind stirbt, ist für uns alle das Schlimmste, aber meinen Vater berührt es besonders stark. Nicht nur, weil er kurz vor einer OP steht. Er wiederholte das Geschehen ein paar mal und war wirklich durcheinander. Ich weiß nicht, wie man mit so einem Schicksal fertig werden kann...

Und so bin ich einerseits erleichtert, weil mein Vater ruhig in die OP zu gehen scheint und andereseits traurig, tieftraurig sogar, weil es eine Mutter gibt, für die es keinen Trost gibt.

Mein Bruder holt gemeinsam mit meinem Vater Angel ab, der morgen direkt als Babysitter eingespannt wird und auf meine jüngste Nichte aufpassen muss. Er wird die nächsten Wochen notgedrungen der Ersatz-Opa werden müssen.

Werde berichten, wie es bei uns weitergeht, Danke erneut für die leiben Worte,
e

_Viola_ 26.08.2007 23:27

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,

dass das Kind tödlich verunglückt ist, ist schrecklich. Wie soll eine Mutter mit dem Gedanken fertig werden. Ich will und kann mir das gar nicht vorstellen. Mein tiefstes Mitgefühl mit den Eltern.

Deinem Vater wünsche ich alles Gute für die bevorstehende OP. Es ist gut, dass Dein Vater so positiv eingestellt ist. Toi, Toi, toi!!!

Liebe Grüße
Viola

ela68 27.08.2007 07:58

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,

wünsche Deinem Vater auch alles Gute für die OP und eine schnelle Genesung.

Liebe Grüße
Ela

estella 27.08.2007 21:55

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Hallo an alle,

morgen früh wird mein Vater operiert. Heute wurden alle nötigen Vorkehrrungen getroffen - wir waren bei der Anästhesie und wurden belehrt, was alles gemacht werden wird. Die blonde und fröhlich kichernde Anästhesistin, die uns aufklärte, meinte, dass mein Vater biologisch keine 72 sei, er würde so gut aussehen und so kräftig wirken, er sei eindeutig jünger. Mein Vater meinte zwar, er sei nun mal 72, aber es tat ihm gut, gelobt zu werden...besonders beindruckt zeigte sich die Anästhesistin von der Tatsache, dass mein Vater problemlos 5 Stockwerke hoch kommt. "Beneidenswert" seufzte sie. Sie sah mit ihren kurzen Beinen und ihren weichen Rundungen nicht gerade sportlich aus.
Später kam Dr.Schumacher und erklärte die Operation. Dr. Schumacher machte wie immer ein paar Witze, die mein Vater sehr lustig fand - ich glaube, dass es gerade der Humor ist, der meinem Vater gut gefällt. Als Dr. Schumacher allerdings von der Operation sprach war, merkte man, dass er genau weiß wovon er redet und er nicht zum ersten Mal vor einer Magenentfernung steht. Er zeichnete alles genau auf, was entfernt wird, was bleibt, wie es danach aussieht. Er erklärte uns, warum ER keine minimal invasive Op bei einer Magnentfernung macht. Alles sehr einfach und bodenständig erklärt, so dass wir alles gut verstehen konnten.
Nur mein Onkel Angel schaute sehr gequält. Es scheint als sei die Angst, die mein Vater hatte, auf meinen Onkel übergegangen. 3-4 Stunden wird er operiert werden. Da kann man Angst haben. Ich mag gar nicht an morgen denken. Dr. Schumacher hat versprochen, dass er mich danach anrufen wird.

Ich hoffe, dass alles gut geht, dass es keine Komplikationen gibt, dass sein Herz wirklich so stark ist, dass er keine Thrombose bekommt, dass sein Kreislauf nicht zusammenbricht. Mir schwirrt der Kopf. Morgen werden mein Bruder und ich ihn früh noch einmal besuchen können.

Auf dem Weg zurück in die Stadt, erzählte mir mein Bruder, dass meine Schwägerin die Mutter des toten Kindes besucht hat. "Es gibt Schlimmeres als einen kranken Vater zu haben." meinte mein Bruder.

Als ich eben noch mal mit meinem Vater telefoniert habe klang er ausgeglichen. Eine alte Freundin hat sich gemeldet, darüber hat er sich sehr gefreut. Das Abführmittel hat wohl stark gewirkt und er erzählte mir lachend darüber.

Jetzt liegt alles in Gottes Hand.

e

ela68 27.08.2007 22:07

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,

beim lesen Deines Berichtes fühlte ich mich wieder ein paar Jahre zurück versetzt

Ich kann deine Angst so gut nachempfinden,mein Papa wurde morgens um 8 Uhr operiert und war erst um ca 17.30 Uhr fertig,der Tag zog sich wie Kaugummi.

Werde morgen in Gedanken ganz doll bei euch sein,ich bin nicht sehr gläubig,aber immer wenn mein Vater operiert wurde,habe ich eine Kerze angezündet,ich werde es auch morgen für deinen Papa machen.

Alles wird gut :knuddel:

Wünsche Euch alles Liebe und das dein Papa sich schnell erholt
Ela

estella 28.08.2007 19:13

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Hallo,

die OP ist gut verlaufen. War mit meinem Bruder und Angel in der Intensiv. Mein Vater fabulierte ein wenig, hat uns aber wieder erkannt. Bin jetzt ziemlich groggy...

Dir liebe Ela schicke ich ein Dankeschön für dein Mitgefühl.War sehr berührt von deinen Worten. Danke an auch an Viola!!!

Morgen mehr,
e

_Viola_ 28.08.2007 19:24

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,

es freut mich sehr, dass Dein Vater die schwere OP so gut überstanden hat und es ihm den Umständen entsprechend gut geht.

Ja der Tag der OP ist ein ganz schlimmer Tag. Ich werde ihn nie vergessen. Wie Ela schon geschrieben hat, die Stunden und Minuten haben sich wie Kaugummi hingezogen. Die OP bei meinem Vater hat 9,5 Stunden gedauert. Mir kam es vor wie 2 Wochen.

Ich wünsche Deinem Vater von ganzem Herzen, dass er sich jetzt ganz schnell erholt. Jeden Tag ein bisschen mehr. Und da sein Allgemeinzustand so Klasse war, gehe ich mal davon aus, dass es nicht lange dauern wird.

Mein Vater hat uns nach einigen Tagen wieder zum Parkplatz gebracht. Da hätte ich die ganze Welt umarmen können.

Liebe Grüße
Viola :pftroest:

silke 64 28.08.2007 21:42

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Alicia! Gott Sei Dank Ist Die Op Gut Verlaufen:ich Habe Sooooooooooo Sehr An Euch Gedacht.jetzt Geht Es Nur Noch Vorwärts.das Kämpfen Hat Sich Gelohnt.alles Liebe Und Hoffnungsvolle Grüsse Von Silke

Gärtner 28.08.2007 23:07

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Die erste Hürde ist genommen. Herzlichen Glückwunsch! Werdet nun nicht ungeduldig, wenn das Eine oder Andere etwas länger dauert. Jeder Fall ist verschieden. Der eine liegt nur ein paar Tage auf der Intensivstation, der andere etwas länger. Einer kann bald herumlaufen, ein anderer eben nicht gleich. Hoffen wir jetzt, dass keine Komplikationen auftreten, dann wird es Stück für Stück aufwärts gehen. So wie Dein Vater sich bis jetzt gehalten hat, wird er das auch schaffen.

ela68 29.08.2007 07:46

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,

ich hab so oft gestern an Euch gedacht,es ist schön das er schon mal das schlimmste hinter sich hat.

Jetzt wünsche ich Deinem Vater eine schnelle Genesung ohne Komplikationen.

Alles Liebe
Ela

estella 29.08.2007 16:52

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Hallo ihr Lieben,

ich danke euch sooooooooo sehr für euren netten Worte und Wünsche!!! Das hat nicht nur mir geholfen, denn wunderbarerweise geht es meinem Vater unglaublich gut.

Ich war heute in der Intensiv und konnte nicht glauben, WIE gut er aussieht. Immer noch blass immer noch gequollen, aber seine Augen waren vital, er konnte gut sprechen, er "saß" aufrechter, er erzählte viel und bewegte sich hin und her. Der Stationsarzt kam und meinte, dass er selten einen Patienten hätte, der so fit wie mein Vater sei. Wir unterhielten uns 30 Minuten mit ihm und er wollte kaum aus dem Zimmer gehen.
Eine Intensiv-Station ist ja ein Wunderwerk. Überall piepst es, überall stehen Geräte, hängen Schläuche, flackern Monitore, wuseln Schwestern und Ärzte. Ich erklärte ihm, was ich alles beobachtet hatte und was Dr. Schucher mir erzählt hatte. Dr. Schumacher war heute sein erster besuch, denn er kam ganz früh, um sich nach ihm zu erkundigen. Das zweite Mal, meinte mein Vater sehr zufrieden. Er mag ihn sehr gerne.

Nachts, sagte er, hätte er kaum schlafen können, alles mögliche wäre ihm durch den Kopf gegangen. Er hat viel an die Krankenhäuser in Lateinamerika denken müssen. Wie gut wir versorgt werden, wie schlecht es die Menschen, in den ärmeren Ländern haben. Er hat in den vergangenen drei Jahren drei große Reisen durch Südamerika gemacht und war jeweils mehrere Monate mit Rucksack unterwegs. Letztes Jahr war er in Mexiko und es war während dieser Resie, als ihm die ständigen Schluckbeschwerden seltsam vorlkamen...
Jetzt, sagte er, denkt er viel an seine Reisen, an die Eigentümlichkeiten der Länder, an die Lanschaften, an die Gebäuden und Ruinen der antiken Städten, die er besucht hat.

Ich traf nicht nur den Arzt, sondern auch die Krankenschwestern,die meinen Vater betreuen. Beide meinten, als ich alleine mit ihnen war, dass mein Vater ein unglaublich netter Patient sei, mit dem man sich gut unterhalten könne und der Arzt fügte hinzu, dass er der Liebling der Schwestern sei.
"Er flirtet schon wieder...!" meinte meine Mutter als ich ihr das später erzählte und sie rollte lachend mit den Augen. Sie ist gestern Abend aus Madrid gekommen, bleibt eine Woche und freut sich, dass mein Vater es gut hinkriegt.
Ich bin so stolz auf ihn, auf seine starke Natur, auf sein nettes Wesen, auf seine gute Laune.
Er wird morgen verlegt werden und dann schauen wir mal.
Dr. Schumacher, der sich in der Tat rührend um uns kümmert, meinte dass einige Lymphknoten befallen seien. Alle 20 entnommene Knoten werden analysiert. In einer Woche haben wir das Ergebniss, aber ich ahne, dass es mehr als 7 sind. Immerhin: die Organe sind Metastasen frei. Auch die Leber.
Jetzt ist erst einmal der Moment sich über die gelungene OP zu freuen und darüber, dass es meinem Vater (toi toi toi) gut geht!

Ich danke euch erneut von Herzen für eure Anteilnahme. Es ist ein warems Gefühl zu wissen, dass es in ganz Deutschland Menschen gibt, die einem die Daumen drücken und an uns denken!

Alles Liebe,
estella

silke 64 29.08.2007 19:18

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
liebe alicia! ich bin sehr,sehr glücklich das es deinem paps so gut geht.du hast recht, er ist ein ganz wertvoller mensch der kämpfen kann. ich denke ganz doll an euch und wäre froh,wenn es bei meinem auch so gelaufen wäre.mein papa kämpft gerade wie verrückt und ich bin sehr stolz auf ihn. ich hoffe ganz dooooll ,dass es weiter bergauf geht.jeden tag ein bisschen mehr.ich drücke euch ganz fest,bis bald es grüsst euch ganz lieb silke

ulla46 29.08.2007 19:38

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe estella,
wie schön, dass es deinem Pa so gut geht!!!! Wünsche euch von Herzen: Weiter so!!!:)
Ulla

_Viola_ 29.08.2007 19:43

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,

das hört sich doch sehr gut an. Ich drücke Euch ganz fest die Daumen, dass es weiterhin so gut läuft!

Alles Gute!!!

Liebe Grüße
Viola :lach2:

irmgard05 29.08.2007 19:48

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella, das klingt ja alles toll. Ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass es so gut weitergeht! Liebe:winke: Grüße Irmgard

elke64 30.08.2007 13:02

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,
super, dass es Deinem Vater schon so gut geht. Hier kommt ein großes Kraftpaket aus dem Rheinland. Kopf hoch und weiter so!!
Liebe Grüsse
Elke:winke:

estella 31.08.2007 08:41

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Hallo,
es gibt schlechte Nachrichten. Mein Vater hat eine schwere Komplikation erlitten. Seine Bauchspeicheldrüse hat sich wg einer Fistel, die duch die Entnahme einer Lymphe entstanden ist, entzündet. Er hat eine Pankreatitis und wurde gestern notoperiert, um eine weiter Drenage zu legen. Der Arzt hat uns gesagt, dass es sich um eine schwerwiegende Komplikation handelt, dessen Ausgang nicht klar ist (diesen Zusatz hat er nicht gesagt, aber er hat uns deutlich gemacht, dass es lebensbedrohlich sein kann)
Ihm gehts nicht gut und er wird still gehalten. Wir könnenerst am Nachmittag ihn besuchen gehen und der Arzt empfahl meinemBruder und mir gemeinsam hinzugehen.
Ich kann das alles nicht begreifen...keine Ahnung, ob mein Vater eine Chance hat. Selbst wenn er das überlebt, dann darf er mehrere Wochen nicht essen, um die Bauchspeicheldrüse ruhig zu halten. Und das würde bedeuten, dass er mit der Chemo Monate später erst anfangen kann...
Aber noch ist der erste Schritt nicht sicher. Nämlich, dass er das hier überlebt.
estella

PrinzessinAqua 31.08.2007 10:04

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,
das tut mir nun so sehr leid, was ich hier lese. davor es hat sich alles so gut angehört und nun muß so ein sch... kommen. Fühl dich mal :pftroest:.

Ich hoffe und wünsche euch das es bald wieder Positive Nachrichten gibt. Hat dein Dad den schon eine Magensonde?

Irgendwie verachte ich diesen Krebs immer mehr es gibt einfach zu wenige Positive Nachrichten echt. Zum mOnd können sie fliegen und Geld reinhauen. Aber für die Krebsforschung ne das machen sie net.


Ich wünsche euch alles gute und ich hoffe das e svll heute abend schon bessere Nachrichten gibt.

Viele Grüße

Manu

ela68 31.08.2007 11:38

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,:pftroest:

oh man war ich geschockt als ich deinen Beitrag gelesen haben.

Es tut mir so schrecklich leid,aber vllt kann ich Dich ein bisschen beruhigen.
Mein Papa bekam nach seiner Op hohes Fieber und Schüttelfrost,erst wußten sie nicht was er hatte,dann stellte man eine Sepsis fest,er wurde für 1,5 Wochen ins künstl.Koma gelegt und er durfte danach 3 Monate gar nichts essen,man sagte uns damals auch ,er befinde sich auf dem Scheideweg und man wisse nicht für welchen er sich entscheidet....

Und doch obwohl alles so schlecht aussah,hat mein Papa es geschafft

Ich wünsche Euch von ganzem Herzen,dass es ganz schnell wieder bergauf geht :knuddel:

Liebe Grüße
Ela

ulla46 31.08.2007 19:00

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe estella,
puuh, ganz schön heftig, was ich da lese. Leider kann es ja immer zu Komplikationen kommen, aber wenn sie dann so von hier auf jetzt auftreten, gerät die Welt wieder ins Wanken. Ich wünsche euch von Herzen, dass dein Vater auch das gut bewältigt. Drücke euch ganz feste die Daumen!
Ulla

estella 31.08.2007 19:58

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Hallo ihr Lieben,
es geht unverändert schlecht. Mein Vater ist immer noch nicht bei klarem Verstand, er schlägt um sich, er bittet darum von seinen Fesseln befreit zu werden, er schläft ein...er dämmert. Sein Herz ist wieder stabil, immerhin. Aber die Bauchspeicheldrüse produziert weiterhin ihr Gift. Das wird zwar ausgespült, aber die Entzündig ist nicht einmal ein wenig abgeheilt. Nach 48 Studen Behandlung MUSS aber eine Reaktion eintreten, da sonst die Chancen gleich Null sind. Ich bin ein Wrack. Ich kann noch nicht einmal richtig weinen vor Angst. Nein, es ist mehr als Angst, das Wort gibt es nicht.

Danke euch für eure Anteilnahme, Fürsorge, guten Wünsche, Gebete.
e

silke 64 31.08.2007 20:02

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
liebe alicia!!!!! ich fass es nicht,mir fehlen die worte.gerade heute hat mich mein papa gefragt ,wie es deinem geht . und nun das.ich bete für euch!liebe grüsse und es wird wieder!!!!!!! silke

PrinzessinAqua 01.09.2007 11:11

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,
es tut mir so leid und macht mich auch sehr traurig was es von dir bzw euch zu lesen gibt.

Deine Angst wo du derzeit nicht Definieren kannst ist verständlich,den es sind nun viele Gefühle die zusammen spielen und auch Liegen. Dann mußt du auch noch vor deinem Dad die Starke spielen und ihm von deiner Kraft abgeben, das ist alle ssehr schwer und auch hart. ich weiß es selbst wie es ist.

In einem sieht es fürchterlich aus und man weiß nicht mehr was richtig oder falsch ist. Ich hoffe immer noch das es bald eine bessere Nachricht gibt und es endlich weider bergauf geht. Schließlich war vor der Op fast alles noch in ordnung und das kann nun einfach net sein.

Fühl dich mal von mir :knuddel:, ich drücke euch die daumen und hoffe immer wieder das es bessere Nachrichten und vor allem Entwahrnung gibt.

Viele Liebe Grüße

Manu

Gärtner 01.09.2007 13:25

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella!

gerade noch war ich ganz froh, dass Dein Vater die Operation gut überstanden hat und nun muss ich das lesen.
Aber es ist die Zeit unmittelbar nach der schweren Operation, die hohe Anforderungen an den Organismus stellt. Bitte verliert nicht die Geduld.
Es ist bestimmt sehr schwer für Dich , weil man nichts machen kann, nur hoffen,
Die vielen positiven Beispiele, wie der von Ela sollen Dir aber Mut machen.:pftroest:

_Viola_ 01.09.2007 19:18

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,

es tut mir sehr leid, dass es Deinem Vater nicht so gut geht.

Aber glaub mir, dass ist nach so schweren Operationen sehr oft der Fall. Ein Bekannter von mir, lag wochenlang im Koma. Alle hatten schon die Hoffnung aufgegeben, weil ständig neue Komplikationen dazu kamen. Das ist nun schon ein paar Jahre her und ihm geht es blendend.

Dass Ihr jetzt große Angst habt, kann ich nachvollziehen. Die Angst raubt einem fast den Verstand. Seid für Deinen Vater da. Er spürt, dass Ihr da seid und das wird ihm helfen.

Ich wünsche Deinem Vater baldige Genesung und Euch viel Kraft!

Liebe Grüße
Viola :pftroest:

estella 02.09.2007 09:28

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Hallo ihr Lieben,

unverädert liegt mein Vater in der Intensivstation und sein Körper kämpft gegen die Folgen der Pankreatitis. Gestern wurde meine Nichte eingeschult. Es war rührend die Kleinen mit ihren großen Schultüten zu sehen. Wie ihr euch vorstellen könnt mußten wir alle die ganze Zeit an meinen Vater denken. Die kleine Schwester des Jungen der neulich tödlich verunglückt ist wurde auch eingeschult. Die Eltern, vom Schmerz gezeichnet, waren auch anwesend - mein Bruder ermahnte mich zurecht daran, dass der Verlust des eigenen Kindes das schlimmste ist, was einem zustoßen kann...

Obschon es meinem Vater nicht gut geht, feierten wir die Einschuung in Form eines Mittagsessens. Udn obschon wir alle traurig sind, war es ein schönes Essen mit gutem Wein und viel Kinderlärm.

Nachmittags gingen wir ins Virchow. Mein Vater war verzweifelt. Er ist nicht ganz klar , was wohl eine Folge der Infektion ist. Er sagte immer wieder, dass er leiden würde. Sein Herz war wieder stark arythmisch, die Herzfrequenz lag deutlichüber 120, so dass sie ihm ein stärkeres Mittel geben mußten.
Mein Bruder ist rührend mit meinem Vater. Er steichelte seinen Kopf, er nahm seine Hand, er trocknete seinen schwitzige Stirn. Immer wenn mein Vater nach Wasser verlangte, sagte er geduldig, dass er erst in 36 Stunden etwas trinken darf, damit die Nähte nicht aufegehen. Mein Vater stöhnte dann auf, wie ein verletztes Tier und mein Bruder streichelte ihn dann und sagte sanft: "Ich weiß, dass es schwer für dich ist...".
Mein Vater bat uns ihn nicht alleine zu lassen. Also werden mein Bruder, Angel und ich uns abwechselnd um ihn kümmern - ohne auf die Besuchszeiten zu achten. Er hat Angst, wenn er alleien im Zimmer ist und die Schwestern, die sich sehr liebevol um ihn kümmern, können ihm diese Angst nicht nehmen. Die Ärzte haben auch keien Einwand gegen die fast rundum Versorgung . Überhaupt sind alle in der Intensiv sehr darum bemüht uns zu informieren. Die Werte waren zwar etwas besser,aber sie sind immer noch so hoch, dass es jederzeit weider schlechter werden kann - eine signifikante Verbesserung ist immer noch nicht eingetreten.

Da mein Bruder gehen mußte, blieb ich alleine mit ihm. Er baute zunehmend ab - wurde immer schwächer, döste, redete gar nicht mehr. Er zeigte deutlich, dass es ihm nicht gut geht. Mein Vater kam mir wie ein Tiger vor, der immer in Freiheit gelebt hat, der angeschossen worden ist und nun in einem Käfig aufwacht, in dem er sich nicht bewegen kann.

Ich versuchte ihm klar zu machen, dass er geduldig sein muss, dass dieser Zusatnd vorbei gehen wird, dass er übermorgen trinken kann, dass er sich ablenken soll. Aber ich drang nicht zu ihm durch.

Er war immer Herr seines kräftigen Körpers. Er war immer in Bewegung. Er hat immer frei.

Ich fahre gleich ins Krankenhaus udn bleibe bis zum Mittag, werde dann von meinem Bruder abgelößt. Ich hoffe, dass die Werte langsam fallen. Gestern hatte ich den Eindruck, dass es ihm immer schlechter ging.

e

PrinzessinAqua 02.09.2007 12:56

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe estella,
das tut mir so leid, das es immer noch keine besseren nachrichten gibt. Das dein dad schläft ist ja eig gut, den man sagt immer wenn man krnak ist schla fist die beste Medizin und dadruch bewegt er sich auch net viel.

Das er sich so nicht wohl fühlt kann ich verstehen, er ist ja auch nicht gewohnt. Da seid ihr nun die wo ihm die Kraft und aucgh Anerkennung geben müßt wo er braucht. Den die Schwestern sind nun mal doch fremde leute und können ihm nicht die Angst nehmen.

Aber so wie ich das lese macht ihr 2 das richtig super und man kann von euch nur den Hut ziehen den ihr habt nun echt eine schwere zeit schon hinter euch gebracht und was noch kommt weiß man nicht.

Nach wie vor hoffe ich das du bald was schönes zu berichten hast und die werte sich endlich wieder normalisieren.

Ich schicke dir ein ganzes Packet Kraft für die zeit und drücke euch weiterhin die daumen, das es doch mal berg auf geht.

Viele Grüße

Manu

estella 02.09.2007 19:18

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Ihr Lieben,

es scheint bergauf zu gehen. Die Werte sind immer noch alarmierend, ABER die Enzymzahl geht langsam runter. Sie sind immer noch so hoch, dass man von einer positiven Wende nicht reden kann, doch immerhin bewegt sich etwas in die richtige Richtung.

Er wird klarer, das Herz schlägt vorerst normal. Ich brachte drei spanische Zeitungen mit und habe ihn Artikel, von denen ich wußte, dass sie ihn interessieren vorgelesen. Über das baskische Problem mit der ETA regte er sich sehr auf. Für Sekunden blitzte mein Vater auf und er wurde ganz so wie früher. Dr. Schumacher kam heute und besuchte ihn. Er war die letzten drei Tage nicht im Virchow, hat aber jeden Tag mehrfach angerufen, um mir zu berichten, wie der Zustand meines Vaters ist - er sprach mit den Ärzten der Intensiv und dann erklärte er mir, wie er das ganze sieht. Anders als andere Ärzte, die uns stets die Gefahren einer Pankreatitis vor Augen führten, gab er mir die 100% Zuversicht, dass mein Vater gesund werden wird. Er läßt daran keinen Zweifel. Mein Vater freute sich sehr ihn zu sehen.
Mein Bruder kam nach mir. Er ließt ihm ein spanisches "Kinderbuch" für Erwachsene vor (so wie Harry Potter eigentlich für Kinder gedacht war, aber von vielen Erwachsenen gelesen wird). Er erzählte mir, dass man meinem Vater Tee gegeben hat. Er kann also trinken! Jetzt ist mein Onkel bei ihm.

Heute gab es ein Mittagessen bei uns. Meine Mutter hat eine Paella gemacht (köstlich!). Meine Nichten wollten unbedingt meinen Vater sehen - sie verstehen nicht, dass er in einem Ort liegt, wo sie nicht hinkommen können.

Wäre nicht seine Ungeduld, würde er sich nicht so sehr quälen. Der Chirurg, der die Drainage in der zweiten OP legte, kam heute ebenfalls vorbei. Er meinte, dass mein Vater in der Nacht nach der OP geschrien hätte, dass er sterben will. Ähnliches sagte er auch, als er um sich schlug und man ihn fixieren mußte. Diese Nervosität, diese Sehnsucht nach Bewegung, dieser Drang nach Freiheit ist so sehr Bestandteil seines Wesens, dass er tatsächlich eingeht, wenn er still sein muss.

Ich danke euch ALLE für die lieben Gedanken und dafür, dass ihr euch um uns sorgt.
Besonders dir Manu schicke ich einen lieben Gruß, denn du hast es gerade schwer und es ist unglaublich berührend, dass du die Nerven hast, uns zu trösten,

estella

_Viola_ 02.09.2007 20:05

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,

ich freue mich für Euch. Das hört sich doch wirklich schon sehr gut an.

Du wirst sehen, jetzt geht es jeden Tag ein bisschen bergauf. Über jeden kleinen Fortschritt werdet Ihr Euch freuen. Und dann kommt der Tag, wo Ihr Euren Paps wieder mit nach Hause nehmen könnt.

Es ist schön, dass immer jemand bei ihm ist. Das wird ihm sehr helfen schnell wieder auf die Beine zu kommen.

Wir sind damals auch jeden Tag nach Magdeburg gefahren. Mein Vater hat zwar immer gesagt, dass wir nicht jeden Tag kommen müssen. Aber ich hätte es zu Hause gar nicht ausgehalten. Wir mussten uns immer selbst davon überzeugen wie es ihm geht. Als er dann wieder zu Hause war, hat er dann aber schon zugegeben, dass es ihm sehr geholfen hat, dass wir jeden Tag bei ihm waren.

Ich wünsche Deinem Vater weiterhin gute Besserung und hoffe, dass er bald auf eine ganz normale Station kommt.

Alles Gute für Euch alle!

Liebe Grüße
Viola :knuddel:

silke 64 02.09.2007 22:32

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
liebe estella!!!!! deine zeilen klingen viel hoffnungsvoller und ich bin fest davon überzeugt,das es aufwärts geht.glück gehört doch auch dazu und das kämpfen hat dein papa schon im blut.für ihn ist es bestimmt schwer so unaktiv sein zu müssen und sich dem hinzugeben,was mit ihm zur zeit geschieht.es ist schön ,dass ihr alle so doll zusammenhaltet,in deinen zeilen spüre ich einfach nur uneingeschrenkte liebe,die ich genauso für meinen paps empfinde.das ist wohl,so finde ich ,das wichtigste im leben und leider heute in den familien nicht mehr so selbstverständlich.ich wünsche euch weiter alles liebe und viel glück ! papa geht es nicht so gut ,die neue chemo setzt ihm stark zu .aber er kämpft!!!!! ich versuche alles um ihm beizustehen.silke

PrinzessinAqua 03.09.2007 10:07

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,
mich freut es sehr das es nun doch endlich mal bergauf geht. Ich hoffe das es noch so weiter geht und dein dad auch endlich mal wieder befreit werden kann.

Ich bin gerne für dich da und versuche auch zu helfen, es lenkt mich ab und an auch etwas von meinen Sorgen ab, wo mir auch gut tut.


Ich wünsche euch weiter hin alles gut.

Viele Grüße

Manu

PrinzessinAqua 05.09.2007 10:45

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
hallo Estella,
ich hoffe bei euch ist alle sin ordnung so weit. mach mir schon leichte Sorgen da man von dir nichts mehr liest und du dich eig tgl gemeldet hast.

Ich hoffe e sist ein gutes Zeichen und deinem Dad geht es viel besser.

Warte auf deine Antwort und hoffe nur das beste.

Viele Grüße
Manu


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