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AW: Ende mit Schrecken beim Kleinzeller ?
Kenn ich nur zu gut. Mein Guter schaut auch erst halb zur Tür rein und wartet ab, ob er angehüpft oder rausgeschmissen wird ;)
Mein Gemütszustand ändert sich auch parallel zu dem meiner Ma. Aber deswegen sind wir ja so löwenstark ;) LG Didi |
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Hallo Bibi, hallo Didi, hallo Blümchen,
so...nu bin ich frisch informiert *freu*. Meine Mama hat gerade angerufen. Eh die Chemo verabreicht wurde, musste sie zum CT und das sah schon wesentlich besser aus als beim letzten Mal. So wie sie sich ausgedrückt hat, sahen die Bilder wohl besser aus als erwartet. :lach2: Sie hat daraufhin von sich aus das Thema Bestrahlungen angesprochen. Daraufhin hat man ihr erklärt, dass die Bilder wiegesagt sehr gut aussehen, aber eine Bestrahlung insofern nicht in Frage kommt, als dass der Krebs ja bereits metastasiert ist (wiegesagt Lunge u. Leber). Auf die Frage hin, ob denn eine zusätzliche Bestrahlung in Frage käme, wenn eine Remission erreicht sei hat man ihr gesagt, das müsse man dann ggf. entscheiden. Auf jeden Fall freue ich mich tierisch, denn mit dem guten Ergebnis hat sich auch ihre Laune erheblich verbessert. Nachher fahr ich vorbei...sie hat mich gebeten ihr mit den Haaren zu helfen. Da der Haarverlust ja jetzt drastisch eingesetzt hat, will sie "kurzen Prozess" machen und ich soll ihr den Rest der Haare entfernen. Die Perücke hat sie seit gestern und sie will dann wohl auch erst mal ein Haartuch tragen. @Didi...du schreibst, dass Du quasi die Informierte bei Euch bist und Deine Mama die Kämpferin...so seh ich das bei uns auch. Ich glaube für den Erkrankten wäre zuviel Input, auch im Bezug auf die Verbesserung des Krankheitsbildes, nur schlecht. In die "Bibel" werd ich dann gleich mal reinschauen - danke für den Rat. Thema Ostsee und Mitfahren das ist ne super Idee. Meine Mama hat das auch schon gefragt. Ich weiß gar nicht genau wie sich das verhält. Sie meinte das sie ja sicherlich auch zur Kur kommen wird und würde dann gerne an die Nord- oder Ostsee, und hat gefragt ob wir sie für eine Woche oder so begleiten würden. Ich mach das auch auf jeden Fall. Mein Ältester geht zwar in die Schule, aber selbst wenn das nicht in den Zeitraum der Ferien fällt hat meine Mama da auch Priorität und wir fahren auf jeden Fall für eine Woche mit. Ich finds spitze wenn Du mit Deiner Mutter mitfährst. Sodele, jetzt werd ich noch rasch in die Bibel schauen und dann geht´s los zum Haareschneiden (mir ist ja flau im Bauch - aber wie sagte meine Ma vorhin - "Du sollst mir ja keinen Stufenschnitt schneiden!!!" :eek: und hat sich kaputtgelacht) Liebe Grüsse Annika |
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Liebe Annika,
das sind doch spitzenergebnisse ! Und an Deiner Art merkt man auch gleich dass Euch da ein RIESEN Stein vom Herzen gefallen ist. Die Bibel - das möchte ich Dir noch empfehlen, würde ich als Nachschlagewerk benutzen. Wenn eine Situation auftaucht, z.B. ein Medikamentenwechsel oder eine Nebenwirkung, ein neues Staging - dann ist es toll nachzuschlagen. Wenn Du sie ohne konkreten Anlass liest ist es wahrscheinlich nicht sehr motivierend. hmmm... ich hoffe, Du verstehst was ich meine. Wenn das Ergebnis besser ist als erwartet - dann habt ihr den ersten Etappensieg in der Tasche (so nenn ich das immer) und in dieser Runde schon mal das Beste herausgeholt. Ich drücke Euch weiterhin die Daumen - ganz, ganz feste. Und ich freue mich so für Euren neuen Kraftschub. Der war sicher nötig. Was das Haareschneiden angeht: Ich glaube, da war jedem flau der so wie Du geholfen hat oder zum ersten Mal die Ma ohne bzw. mit kurzen Haaren gesehen hat. Bei mir ist ganz schön Wasser geflossen als es soweit war. Aber erstaunlicherweise fand ich, es steht ihr... Ich finde die Entscheidung gut. Es tut der Seele nicht gut wenn man bei jedem Mal "durch die Haare greifen" gleich einen Büschel in der Hand hat. |
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@ Blume:
wie sieht es denn bei Dir aus? Alles in Ordnung bei Euch? |
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Hi Bibi und Annika und alle anderen,
klinke mich mal kurz ein. ;) Die Haare: meine Ma hat sich auch lange geweigert, den Haarausfall wirklich zu akzeptieren – als ihr ganzes Kopfkissen im Krankenhaus schon voll lag, dass es nicht mehr schön war…hab ich…ähm… etwas „eindringlicher“ mit ihr gesprochen. :D Sie war erst etwas „zickig“, aber dann ist sie am nächsten Tag zum Krankenhausfrisör gegangen. Und GUT sah´s aus! Ihre Bettnachbarin hatte nämlich auch nen „Kurzputz“, und meinte, wenn die GANZ kurz geschoren wären, dann fielen sie vielleicht nicht GANZ AUS! Und sie hat Recht behalten!*freu* Mal setzt sie ein Kopftuch auf, mal nicht – sie geht sehr offen damit um- registrierte sogar der Psycho-Onkologe anerkennend. Diese „Bibel“ muss ich mir auch noch besorgen, mir läuft nur täglich die Zeit so weg…seufz…ich weiss gar nicht , wann. Aber das Staging steht bei uns ja nächste Woche auch an, vor der 3. Chemo, und ich möchte beim Gespräch dabei sein, und natürlich am liebsten direkt nachgucken können, wenn nötig. Wie es bei uns aussieht? Nun, nachdem rauskam, dass die Ärzte doch die Möglichkeit eines TIA mit in Betracht ziehen – man kann das aber nachträglich nicht im CT etc. feststellen – ist mir schon etwas komisch. Ein Schlaganfall wäre nun wirklich das ALLERLETZTE, was wir brauchen könnten!! Aber meine Ma ist erstmal wieder zu Hause, sie TRINKT (!!JUHU!!), und abgesehen von Müdigkeit, Magenschmerzen und Durchfall ist nix besonderes… @ Annika: ich freu mich mit dir!! Ich weiss mittlerweile, man muss jeden noch so simpel erscheinenden, aber schönen Moment, jede gute Nachricht bewusst wahrnehmen, GENIESSEN, und sich FREUEN! :1luvu: Obwohl ich mittlerweile echt hundskaputt bin, kann ich das immer noch und immer wieder! :tongue :engel: Drück euch alle! Blume |
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Hi Blümchen,
ich kann Dir die "Bibel" sonst auch per eMail schicken. Sind 1,77 MB als pdf Dokument, dann musst Du nicht erst suchen und herunterladen.... Werde allerdings wahrscheinlich erst Montag dazu kommen, ich versuch einfach mal das Ding unter Bücher einzustellen - aber ich schätze, das ist zu groß dafür, hmmm? Mist, habs versucht. Erlaubt sind nur ca. 17 kb.... Sorry, hätte es gerne bereit gestellt. So, dann hier der direkte Link. http://tumorzentrum-muenchen.de/file..._der_Lunge.pdf Und wirklich super dass Deine Mom jetzt freiwillig trinkt. Gott sei Dank. Ich drücke die Daumen dass es bei dem Schrecken geblieben ist! Ist es nicht manchmal ekelig, dass man die ganzen Nebenwirkungen als "nichts besonderes" ansehen muss? Hu und ich jammere schon bei einer Nierenentzündung. Wir haben schon taffe Mamis ;-) |
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Wieso Nierenentzündung? Hast du eine?
Dann wünsch ich dir von Herzen gute Besserung!! :pftroest: Ja, unsere Mamis sind schon echt toll...sowieso...:1luvu: Blümchen PS: danke nochmal für den Link! Muss es mir mal abspeichern. |
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Hallo Bibi, hallo Blümchen, hallo Didi,
wollt mal rasch, zwischen Windelnwechseln und Kinderwaschen, guten Morgen sagen. :) Die Aktion mit den Haaren gestern war halb so wild. Meine Mutter hat das recht gelassen genommen und meinte, nachdem sie dann die Perücke aufhatte:"Das ist ja´n Ding. So gut hab ich auf´m Kopf in natura noch nie ausgesehen!!!" Meine Tochter war von den Socken, Haare ab *staun* ...kurz ins Bad...neue Bobfrisur *augenreib*. :grin: @ Blümchen... ich weiß, das wird nur ein schwacher Trost sein...ich hatte 2003 eine TIA. Alle Begleiterscheinungen sind, so schnell sie kamen auch komplett wieder verschwunden. Die TIA ist ja ein "Vorbote" des Schlaganfalls und bestimmt wird Deine Mama ja jetzt blutverdünnende Medikamente bekommen, sodass ein evtl. vorhandenes Gerinsel umgehend aufgelöst wird. Ich weiß natürlich nicht in wie weit man, unter der gegebenen Erkrankung mit diesen Blutverdünnern arbeitet, aber Aspirin Protect oder ähnliches wird sie ja sicherlich bekommen. Ich drück Deiner Mama jedenfalls ganz ganz fest die Daumen und wünsche Dir in Phasen der Erschöpfung von Herzen viel Kraft. @ Bibi...Erstmal recht schönen Dank fürs Daumendrücken. Scheint zu helfen ;)Die Bibel hab ich jetzt erst mal runtergeladen und mir gleichzeitig vorgenommen, Deinen Rat zu befolgen. Ich schau da nur rein, wenn ich mich über neue Medikamente oder so informieren will. Alles andere macht einen nur verrückt. In der Hinsicht wünschte ich, ich wäre wie mein Mann. Der ist absoluter Optimist und würde im Traum nicht drauf kommen, bestimmte Dinge nachzulesen. Die Einstellung tut mir auch oft gut - er holt mich damit auf den Boden der Tatsachen zurück, wenn ich dazu neige in Hoffnungslosigkeit zu verfallen. So ihr Lieben, ich werd mal eben den Schrubber schwingen und die kleinen Monster hier bändigen. :megaphon: Bis später Annika |
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Hallo Annika,
doch, das beruhigt mich sehr, dass du das schreibst mit dem TIA. Sie bekam eh schon ASS zur besseren Durchblutung (Halsschlagaderverengung), und jetzt halt eine stärkere Tablette - weiss nicht, was genau, muss nachgucken. Jetzt sind wir in der dritten Woche nach der 2. Chemo, und sie ist immer noch soooo müde...:gaehn:...sie sagt, sie schläft fast nur. Find ich natürlich auch nicht prickelnd, weil...steht die Wasserflasche wieder ungesehen daneben, und für Kreislauf und Mucki´s isses auch nicht optimal. Sind eure Muttis auch so müde, und schlafen fast den ganzen Tag? Ich weiss ja, kommt von der Chemo...aber ich denk manchmal, je mehr man schläft, desto müder wird man auch wieder...? :confused: Sonnige Grüsse an alle! :winke: vom Blümchen |
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Hallo Blümchen,
das mit dem zu viel Schlafen trifft sicherlich auf Gesunde zu, aber nicht auf einen Patienten in der Chemo. Es gibt einfach Tage da kannst Du fast nur schlafen, weil nichts anderes geht. Ich kenne die auch, bin dann heilfroh wenn ich wenigstens meine 4 - 5 Hunderunden am Tag schaffe, alles andere muss einfach liegen bleiben. Also nicht zu streng sein, gelle :) Liebe Grüße C. S. |
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Hallo Blume,
ganz unrecht hast Du nicht mit Deiner Vermutung. Der Schlaf ist bei Fatigue leider nicht erholsam. Wenn wir ins Bett gehen haben wir in der Regel tagsunter irgendwelche geistigen / körperlichen Anstrengungen hinter uns und der Körper braucht den Schlaf um sich davon zu erholen. Deine Ma ist aber müde weil sie durch Medikamente geschafft ist - und nach dem Schlafen wird sie nur selten eine wirkliche Erholung verspüren. Wenn ihr jetzt in der dritten Woche nach der Chemo seit, wird die nächste Runde ja vermutlich bald losgehen. Lass ihr noch etwas Zeit und frag mal den Arzt, wann nach der Chemo (anhand der Medi Zusammenstellung gibt es Richtwerte) die Blutwerte wieder einigermaßen in Ordnung; das heißt auf dem aufsteigenden Ast sind. In der Regel bewegt sich dies bei 10-15 Tagen nach der Chemo. Wenn dieser Zeitrahmen vom Doc erreicht ist, würde ich versuchen, sie mit kleinen Dingen die sie definitiv schaffen kann, wieder in die Aktivität zurück zu holen. Vielleicht fällt Dir etwas ein, worin Du Ihren Rat brauchen kannst? Irgendetwas wo Du sie spüren lassen kannst dass sie wichtig ist und ihre Beteiligung gefragt ist. Vielleicht findet sie auf diese Weise wieder zurück. Wenn es ihr geht wie meiner Mom (bei meiner Mutter waren die ersten drei Runden ähnlich) dann muss sie sich erst wieder lebendig fühlen und spüren, dass es ihr besser geht. Außerdem kreisen Gespräche so gerne um die Krankheit. Vielleicht hilft Dir das? Ich drücke die Daumen. Zu motivieren ist gar nicht so einfach und manchmal muss man ein dickes Fell haben. Es gab dazu den tollen Eintrag von Lissy.... :pftroest: Ich habe gerade den Erfahrungsbericht von C.S. gelesen. Sie hat Ihren Hund "als Verpflichtung". Vermutlich würde sie in diesen Zeiten aber nicht unbedingt spazieren gehen wenn sie den Ansporn nicht hätte. Das meinte ich mit den Dingen die motivieren. Meine Mam ist auch sehr häufig müde und versteht oft selbst nicht dass sie so viel geschlafen hat. Am meisten vermisst sie das erholte Gefühl danach. |
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hi Bibi,
ja, klar...FATIGUE...*vordenkopfhau*... Als die Krebs-Erkrankung bekannt wurde, dachte ich gleich: SIEHSTE! Das isses. Jetzt ist das irgendwie wieder untergegangen, in all der restlichen und angehängen Problematik. Natürlich, das ist es. Den schönen Beitrag von Lissi hab ich ja auch gelesen. :winke: Wenn meine Ma bei mir ist, oder ich bei ihr, dann klappt das mit dem "ins-Leben-holen" auch gut! Dann quasseln wir, ich beziehe sie ein, bitte sie um was, was sie schaffen kann, und sie fühlt sich, sagt sie selbst zumindest, besser. Schwierig ist es einfach, wenn sie allein zu Hause ist. Oder liegt. :sad: Selbst wenn ich 20x anrufe am Tag, ist das natürlich kein Vergleich. Und ich schaffe es einfach nicht, täglich hinzufahren, zumindest muss ich ab und zu (!) mal 2 Tage auch meinen Haushalt machen, meine Dinge erledigen, Überstunden nachholen wenn viel Arbeit ist, usw. Für Hunde ist meine Ma nicht mehr fit genug...für meinen sowieso nicht... :D...die "wilde Hilde"...(also - die Hündin!)...aber ich verstehe, was du meinst. Ich werd mir mal Gedanken machen. Danke! :winke: Blümchen PS: Wenn ich so was lese, wie von/bei Lissi, dann denk ich: wenigstens etwas, womit man jemandem ne Freude machen kann! Meiner Ma könnte ich mit mal-wohin-fahren KEINE Freude machen…sie fuhr eh kaum gern mal weg, und ist jetzt eher froh, wenn sie zu Hause ist. Leider kann man dann den Alltag auch nicht so gut durchbrechen, und Abwechslung reinbringen… seufz. |
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Hallo ihr Lieben,
klink mich auch nochmal kurz ein. Zum Thema Müdigkeit kann ich das bei meiner Mama ebenfalls nur bestätigen. Sie schläft viel und fragt sich hinterher wofür, weil´s ihr immer noch genauso geht wie vorher. Ist halt wohl dieses Syndrom, dass die Erkrankung bzw. die Chemo mit sich bringt. Wobei *grübel*...sie hatte das schon bevor die Chemo anfing und sogar einige Wochen ehe die Krankheit diagnostiziert wurde. Im Nachhinein gabs eigentlich einige "Warnsignale"...(z. B. Gürtelrose im Gesicht), aber wer denkt denn schon an sowas. Jedenfalls ist sie meistens am Abend aktiv und vor allem Samstags :rolleyes: ...also wenn irgendwer dafür zur Verantwortung zu ziehen ist, dass Thomas Godoj bei DSDS durchs Telefonvoting weiterkommt, dann meine Mutter :lach2:. Die Chemo heute hat sie übrigens gut verpackt. Hat sich aber jetzt aufs Ohr gehauen, weil sie die Nacht schlecht schlafen konnte. @ Blümchen...eh ich´s vergess - Trinken ist nach dem Auftreten einer TIA ebenfalls wichtig, weils halt logischerweise das Blut ebenfalls dünn macht. So musste ich z. B. in der Schwangerschaft 6 WO vor der Geburt die Blutverdünner absetzen, aber sollte dann übergangsweise dementsprechend viel trinken. Mit den Aktivitäten ist das so ne Sache. Momentan kann ich meine Mutter auch zu nix bewegen, aber wenn ich dann da bin, auch mit den Kindern, merke ich, dass sie doch kann wenn sie will. Gestern hat sie auch angeboten, dass der Große, sobald es ihr ein wenig besser geht, wieder mal bei ihr schlafen kann. Darauf freuen sich glaube ich auch beide schon dolle. Sodele...muss mal eben Hausaufgaben nachsehen. Bis später Annika |
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Mal ein kleiner Einblick in ein gestern geführtes Telefonat. Vorweg – habe seinerzeit meine Ausbildung in der gleichen Firma gemacht, in der auch meine Mama arbeitet. Infolgedessen kenne ich einige Arbeitskollegen von ihr.
Telefon schellt:“Ja, hallo hier ist xxx. Na Annika, wie ist die Lage?!“ „Och ja, muss muss.“ (Kurzes Schweigen in der Leitung- das Gegenüber grübelt) „Sag mal, stimmt das was über deine Mama geredet wird?“ (soso….über Mama wird geredet) „Was meinst Du? Dass sie krank ist?“ „Ja. Genau. Ich hab erst gerade davon erfahren. Ich wusste das gar nicht. Sonst hätte ich mich schon längst gemeldet.“ (Komisch…du hast dich das letzte Mal gemeldet, da konnte die Kleine noch nicht mal laufen. Unterdessen läuft das Baby ja schon fast…tztztz – es ist ruhig in der Leitung). „Sag mal, was hat sie denn genau?“ (Ich merk, ich muss schlucken – nicht vor Kummer irgendwie werd ich ärgerlich) „Krebs!“ „Oh man (man streicht mir glaub ich gerad in Gedanken vor lauter Mitleid über den Kopf). Aber man kann doch hoffentlich noch was machen, oder?!“(Jau, Termin mit Harry Potter steht ABARAKADABRA) „Ja, Mama bekommt jetzt Chemo.“ „Ach, dann kann man das heilen? (das Gegenüber staunt erfreut) „Nein, dieser Krebs an sich ist in diesem Stadium nicht heilbar, aber man kann eine wesentliche Verbesserung erreichen und das Leben halt dadurch verlängern.“ „Wie (bohr), dann kann man da gar nichts mehr machen um das zu heilen?“ (Meine Halsschlagader schwillt) „Wie gesagt, das sind palliative Maßnahmen!“ „Ja und dann, wie lange kann man dann damit Leben?“ „Wenn ich das wüsste säße ich nicht hier…sondern auf den Malediven und würd den lieben Gott nen guten Mann sein lassen, weil ich eine Wahnsinnskohle mit Hellsehen verdienen würd!“ (Das hat gesessen…das Gegenüber denkt nach *applaudier*) „Sorry, ich wollt Dir nicht zu nahe treten. Wäre schön, wenn ich Dich demnächst mal besuchen könnte blablabla…und was machen denn überhaupt die Kids…wie heißt der Kleinste gleich noch mal…..“ Meine Mutter meint, dass viele Leute nicht wissen wie sie damit umgehen müssen. Ob das „Sensationsgeilheit“ ist oder dümmliche Betroffenheit. Sie hatte zu Beginn etliche Anrufe dieser Sorte am Tag. Zum Kotzen , oder?! Hallo…?!...ich suche Tag für Tag ebenfalls nach dem richtigen Weg damit umzugehen. Aber so was trägt doch sicher nicht positiv dazu bei!!! Vielleicht bin ich auch zu empfindlich im Moment. Eine nachdenkliche Annika wünscht Euch an diesem sonnigen Morgen alles Gute für den Tag! |
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Hallo Annika,
gute Beschreibung eines überflüssigen Gesprächs! :D Gute Antwort von dir! Wobei...es haben ja nun mal wirklich die wenigsten Ahnung von Behandlung etc. ... und da wirkt vielleicht die eine oder andere Frage "blöd", weil wir ganz anders in der Materie stecken...? Ärgere dich nicht zu sehr, und würg sie nächstes Mal einfach flott ab!! alles liebe vom Blümchen |
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Hallo Annika ,
im Brustkrebsforum gibt es einen Tread "Dumme Sprüche zum Dranhängen" Kannst Du ja mal bei Gelegenheit lesen . Da laufen einem die Augen über , was manchmal so verzapft wird . Ich glaube , da könnten wir alle ein Buch schreiben ! Übrigens trennt sich mit dieser Krankheit die Spreu vom Weizen . Gute/beste Freunde sind keine mehr . Dafür gibt es aber andere Menschen , von denen man nie gedacht hätte , sie mal als Freund zu haben . Liebe Grüsse :winke: Biba |
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Hi Blümchen, hallo Biba :winke:,
prima, dass ich Euren Zuspruch bekomme. Ich werde Gespräche in der Form in Zukunft auch gar nicht mehr führen. Investier meine Zeit lieber sinnvoll. Abgesehen davon ist meine Mutter zwar krank, aber nicht taubstumm und kann selber für sich sprechen. Wenn es jemanden doch sooo brennend interessiert wie es ihr geht, kann er sie selbst bzw. ihren Mann anrufen. @ Biba...dass sich Spreu und Weizen voneinander trennen, habe ich auch schon lernen müssen/dürfen. Ich glaub da kristallisiert sich dann wirklich raus auf wen man zählen kann. Werd mir auf jeden Fall mal die Dummen Sprüche zum Dranhängen auf den Zahn tun. Meine Tochter hat soeben festgestellt, dass man mit Fruchtsaft auf Laminat schreiben kann *kreisch* :eek: Werd die Sauerei mal eben beseitigen. Bis später Annika |
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Hallöchen Annika,
ich häng immer noch unterm Tisch, Du hast eine GEILE Art, Deinen Humor zu zeigen "Lächeln ist die feine Art, die Zähne zu zeigen" You know? :lach2: Ich bin inzwischen dazu übergegangen zu sagen, dass sich ihre Rufnummer nicht geändert hat. Und wenn jemand fragt wie es mir geht mache ich nicht mehr den leichtfertigen Fehler ehrlich zu antworten. Als ich auf der Krebsstation gearbeitet habe habe ich allen Ernstes Partner gesehen, die raus gegangen sind als Ihre Frau eine Blutabnahme bekam. Die Argumentation war, dass er das nicht sehen könne. Dass seine Frau aber eine irre Panik vor diesen immer präsenten Nadeln entwickelt hatte schien nicht viel zu wiegen. So sind wir Menschen wohl. Selten gerade. Aber Du wirst ganz sicher auch Leute an Deiner Seite finden, die ganz ganz anders sind. Davon ab hat Blümchen schon recht, manche Fragen klingen auch dumm weil man der Situation fremd gegenüber steht. Man ist verunsichert und will nichts falsches sagen oder verletzende Fragen stellen. Noch dazu fehlt ja der Hintergrund den Du Dir in Windeseile verschafft hast. |
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Hallo Bibi :D,
aber mal ehrlich... so Anrufe sind ja der Oberhammer. Ich werd da gar nicht mehr drauf eingehen. Werd das so händeln wie Du und auf die Rufnummer meiner Mutter verweisen. Der Partner meiner Mutter ist im Hinblick auf die Unterstützung während der Erkrankung sehr mitfühlend und geht auch immer brav mit zur Chemo (die Alternative wär ja auch auf 3 Kinder aufzupassen, da ich sonst mitfahren würd *g*). Ne, aber ich bin schon froh, dass meine Mama ihn hat und er ihr eine so große Stütze ist. Wobei...ist schon recht witzig. Hat so ein bisschen was von Sklaventreiberei was meine Ma momentan mit ihm macht. "Ich hab sooooon Hunger auf ein Eis von der Eisdiele...und dann hätt ich gern noch ne Calzone vom Italiener." Und Uwe muss loslatschen. Am schärfsten war die Story mit den Pfefferminzplättchen. Nach der 1. Chemo hab ich gedacht - sie ist nicht krebskrank - sie ist schwanger. Telefon schellt..."Ich hab sooooon Appetit auf die Pfefferminzplättchen (SA abends 20.30 Uhr)" "Was´n für Pfefferminzplättchen?!" "Na die, die´s früher immer gab. Sehen aus wie Palmin [würg], aber auf einer Seite rosa und der anderen weiß. Also Uwe war jetzt schon an 4 Trinkhallen, aber die haben die nicht." Ich also los (dem Herrgott sei Dank, dass es Kaufland gibt - bis 22 Uhr geöffnet und Pfefferminzplättchen führend). Hab ihr die Dinger gebracht und sie hat sich bei DSDS die Dinger reingeschmergelt. 22 Uhr...Telefon schellt.."Mir ist soooo schlecht...ich musste die MCP AL nehmen." "Och menno Mama, von der Chemo?" "Quatsch, von den Pfefferminzplättchen!!!" Jaja, so sind sie. Bin mal gespannt was ich heute wieder zu hören kriege. Warte wie jeden Morgen, dass sie anruft. Wie geht es denn eigentlich zur Zeit Deiner Mama??? Würde mich freuen, bald wieder was von Dir zu lesen. Bis nachher mal Annika :winke: |
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Hallo ,
man muss auch bei einigen Fragen nachsehen haben. Die meisten wissen nicht wie sie mit so schweren Krankheiten umgehen sollen. Auch wissen sie nicht dass es verschiedene Arten von Lungenkrebs gibt. Manche ziehen sich ganz zurück und andere trauen sic nicht die/den Erkrankte/n selber anzurufen und rufen bei Angehörigen an. Aber immerhin zeigen sie Interesse. Annika als ich die Story mit den Pfefferminzplättchen gelesen habe musste ich so lachen dass mir die Tränen kamen. Liebe sonnige Grüße Wolfgang |
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Hallo Wolfgang,
habe mir deine Worte mal durch den Kopf gehen lassen. Sicherlich stimmt es, dass viele Menschen nicht wissen, wie sie damit umgehen müssen. Aber wenn ich mal ganz ehrlich bin - ich weiß selber auch noch gar nicht genau wie ich und meine Familie damit umgehen sollen. Ich versuche das Beste aus allem zu machen. Nur bei dieser Person die angerufen hat, war das glaube ich wirklich pure Neugierde um so schnell wie möglich dem Gerede auf der Arbeit die neuesten Neuigkeiten hinzufügen zu können. Naja, Schwamm drüber. Die Story mit den Pfefferminzplättchen fand ich selber auch supergut. Gestern war ich wieder bei meiner Mama. Leider nur kurz, da sie die 2.Chemo diesmal doch nicht so gut verpackt hat. Sie hat Ohrensausen, ihr ist schlecht und der Geruchs- u. Geschmackssinn sind beeinträchtigt. Ich kenne mich ja da nicht so aus, aber hoffe natürlich, dass sich die Nebenwirkungen innerhalb der 3wöchigen Chemopause wieder verbessern. Heute ist supertolles Wetter. Ich werde gleich mit meinem Mann und den Kindern in den Schrebergarten gehen und den Frühlingstag ausnutzen. Heute nachmittag ist Fensterputzen bei Mama (und das auf dem hlg. Sonntag) angesagt. Ich wünsche Dir einen schönen Tag und freue mich bald wieder etwas von Dir zu lesen. Liebe Grüße Annika |
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Hallo liebe Annika,
also was die Nebenwirkungen angeht, die Du beschreibst hatten wir das Glück, dass sie bei meiner Mom nicht so ausgeprägt waren. Gewürze hat sie als sehr stark und unangenehm empfunden, ansonsten hat sie lediglich festgestellt, dass es wenig gibt, wonach sie Verlangen hat und auch, dass sich die hmmm-lecker Gefühle nicht einstellen wollten. Die Symptome, die Du beschreibst gehören aber - jedenfalls lt. Bibel - Du weißt schon vom Tumorzentrum die Lektüre - zu den kurz- bis mittelfristigen Symptomen, sollten sich also relativ kurzfristig nach der BEhandlung wieder normalisieren. Du findest außer in der Bibel auch in den kleinen Broschüren bei Arzt und Apotheken Hinweise darauf, was unterhalb der Chemo auf hohe Akzeptanz stößt. Hauptsächlich hieß es immer das es möglichst wenig intensiv an Geschmack, Gewürz und Hitze sein sollte. Meiner Mom geht es so lala. Sie ist halt der Meinung, dass man bestimmte Dinge einfach aushalten muss. Die Blutwerte sind leider schon am dritten Tag der Chemo - obwohl wir jetzt eine Woche später dran sind und die Dosis reduziert wurde - auf dem Abwärtstrend. Der Tiefstpunkt kann noch nicht erreicht sein und wir knusperten schon am Freitag wieder auf 2,6 Leukos. Ich hoffe, das ist noch im Rahmen - aber Du wirst selbst schon festgestellt haben, wie schwer es ist an konkrete Aussagen von einem Arzt heran zu kommen. Kann ich allerdings auch verstehen - Demotivation war ja noch nie konstruktiv. Ganz ehrlich muss ich aber sagen, dass ich langsam ein mulmiges Gefühl habe. Noch dazu hat sie letzte Woche erfahren, dass der Onkel (glaube ich) Ihres Mannes gestorben ist. Er hatte palliative Chemo - allerdings auch alles erst viel zu spät gemerkt - und ist scheinbar an den viel zu niedrigen Blutwerten gestorben. Das weiß ich allerdings auch nur vom Hören sagen. Kein Wunder, dass ihr das nicht eben gut getan hat. Naja, wir achten jetzt also wieder auf wenig "Außenkontakt" und haben das Desinfektionsmittel griffbereit. Achso, das ist übrigens noch ein Tipp, ganz oft Hände waschen und nach Mgl. - in jedem Fall wenn die Leukos abfallen - einfach die Hände desinfizieren bevor ihr besucht. So, meine Liebe - ganz viel Text :augendreh und Gratulation dass Du bis hierhin durchgehalten hast zu lesen :D |
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Hallo Bibi,
seit gestern geht es meiner Mama voll besch...! Mit einem Mal hat es sie, im Bezug auf die Nebenwirkungen der Chemo, voll erwischt. Hab gestern 2x mit Uwe telefoniert, weil sie sich zu nichts in der Lage fühlt. Will auch keinen Besuch - was ich ja auch nachvollziehen kann. Irgendwie meine ich immer bei ihr sein zu wollen um für sie da zu sein. Dabei will sie nur ihre Ruhe. Sie tut mir so leid. Hoffentlich stimmt das was in der "Bibel" steht, sodass es ihr bald wieder besser geht. Deiner Mama drück ich fest die Daumen, dass die Leukos sich bald wieder verbessern. Du schreibst, dass Du langsam ein mulmiges Gefühl hast. Ich verstehe Dich sehr gut - die konkrete Angst um die Mama ist zum ständigen Begleiter des Alltags geworden. Und wenn Blutwerte nicht stimmen ist das sicherlich noch beängstigender. Gibt es denn nicht Medikamente, mit denen man die Leukos wieder nach oben treiben kann ??? Ich bin echt noch sowas von unwissend was das anbelangt. Ich weiß nur, dass meine Mutter nach der 1. Chemo prophylaktisch etwas unter die Bauchdecke spritzen musste, damit gewährleistet bleibt, dass die Leukos nicht zu weit runtergehen. Das solche Hiobsbotschaften, wie die vom Tod des Onkels, Deine Mama runterreißen ist doch klar. Meine Mutter hat innerhalb eines Jahres beide Brüder verloren. Einer 63 der andere 66, u. a. an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Kürzlich, als es ihr mal nicht so gut ging, erzählte sie mir, dass sie fast jede Nacht von den beiden träumt. Sie lachte dann irgendwann und meinte...die warten schon auf mich...aber noch isses nicht so weit. In solchen Momenten möchte ich schreien...reiß mich zusammen und lache mit ihr. Ich glaube die eigene Machtlosigkeit ist am allerschlimmsten für mich. Ich würde ihr so gerne helfen, aber mir bleibt nur zu beten und da zu sein, wenn sie es zulässt. Liebe Bibi, ich wünsche Deiner Mama alles Gute und drücke ihr ganz fest die Daumen, dass sich die Blutwerte "normalisieren", damit der Kampf weitergehen kann. Liebe Grüsse Annika :) |
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Liebe Annika,
nur in aller Kürze weil heute viel auf Arbeit zu tun ist. Das mit dem nicht sehen wollen kenne ich auch, solche Phasen hatte meine Mutter zu Beginn auch. Es stellten sich bei ihr allerdings zwei Dinge heraus: 1. Jeder Besuch, der länger als 1/2 oder 1 Stunde dauerte war ihr zu anstrengend, sie traute sich aber dennoch nicht, den Besuch dann vor die Tür zu setzen. 2. Meine Mutter wollte nicht zur Last fallen und Besuch nur dann empfangen wenn es ihr gut geht. Sie war immer der Meinung, dass sie den Leuten etwas bieten müsse (wasn unsinn) und wollte deshalb nicht dass jemand kam wenn sie ihre "Couch-Tage" hatte. Vielleicht ist es bei Euch ähnlich? Meine Mom haben damals die "Huhu wollte nur mal kurz vorbei kommen - bin auch schon wieder gleich weg weil dringender Termin :rolleyes:" glaube ich gut getan. Vor allem auch weil sie gemerkt hat dass man schnell wieder weg ist. |
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Hallo an Alle,
mensch hier ist ja was los, wenn man mal 4 Tage zur Fortbildung ist und nicht reinschaut ! Super, dass das so rege ist - hilft ja auch echt. Ich war also 4 tage in Berlin zur Fortbildung. Anfangs ein flaues Gefühl, weil Mama alleine und man weiß ja nie. Aber sie hat durchgehalten und war recht gut drauf. Und ich hab richtig durchgeatmet. Ich sag Euch, das tut soooooooo gut. Ein kleiner Spaziergang in Berlin, bummeln und shoppen, Spree-Bootsfahrt, viel Sonne. Hach ich habe druchgeatmet. Hoffentlich hälts so. Also an Alle: Jede Stunde der Ruhe (nichts mit dem Kranken) irgendwie für Euch nutzen. Eine Bank und ein Buch tuns schon !! Sonne ist das absolute Auflademittel für gestresste Akku`s, die wir alle haben !!! @ Annika + Bibi: das mit den Blutwerten stabilisiert sich wieder und das Fachkrankenhaus sagte mir, dass bei Leukos um die 1,0 Alarm bei denen wäre. Also sind die Werte noch im Rahmen. Ich weiß aber welche Unruhe gemeint ist, wenn die Werte absacken und man kann nichts tun. Wieder ein Feind den man nicht sieht und eine Sache, wo man nicht helfen kann, wie man will. @ Blume: naja, Müdigkeit kennen wir alle von unseren Kranken. Meine Mama schläft auch viel. Ihr gehts aber auch im Liegen am Besten, weil sie starke Gleichgewichtsprobleme hat. Liegen ist schön wird verkündet und sich irgendwo fallen lassen :rolleyes: Aber ich finde wir solltens mal so sehen: wenn sie liegen fühlen sie sich wenigstens als könnten sie was tun. Wenn wir krank sind legen wir uns auch hin, damits besser wird. Also können sie sich ausruhen und sich gleichzeitig selbst helfen. Der Energiehaushalt ist nicht wie normal bei Chemo. Die können nicht liegen und dann gefordert werden, um die Energie nicht zu verlieren, sondern das geht erst nach der ganzen Behandlung. Während der Chemozyklen fließt alles in den Körper zu Erhaltung und den Kampf. Erst danach und vorzugsweise bei ner Reha, kann man an Energieaufbau denken. Ich würd mich wahnsinnig freuen, wenns mit meiner Mama und der Ostsee Reha klappen würde. Da fahr ich aber mit und genieß meine Ostsee. Mama hat sich schon 2 T-Shirts im Katalog bestellt :D obwohl das ja nicht mehr lohnt wie sie noch vor Kurzem tönte. Naja, ich les wieder soviel von Euch, was ich alle live erlebe, das tut gut. Wer mal sowas wie wir mitgemacht hat, denkt anders übers Leben und schätzt es mehr und weiß was er an einem lieben Menschen hat oder dann auch hatte - das ist was ganz anderes -> diese Verbundenheit nimmt uns keiner mehr. LG Claudi |
AW: Ende mit Schrecken beim Kleinzeller ?
Sagt mal, was ganz anderes, ich lese hier von vielen Angehörigen die dann schreiben: "als ich meine eigene Diagnose bekamm" usw. Sollte man sich als direkter Angehöriger auf Krebsanfälligkeit untersuchen lassen (dieser Blutwert)? Gibt es Erberfahrungen vom Kleinzeller ?
:confused: Danke Claudi |
AW: Ende mit Schrecken beim Kleinzeller ?
Hallöchen Didi,
also um zumindest mich selbst aufzuklären: Mein VAter hatte Lymphknotenkrebs, meine Oma und meine Mutter Gebärmutterhalskrebs, meine Mutter jetzt Lungenkrebs und ich selbst auch Gebärmutterhalskrebs. Ich wollte damals den Tumormarker untersuchen lassen. Aber das macht leider keinen Sinn. Man kann über das Blut kaum Aussage treffen, zumindest keine Erstdiagnose, sondern der Tumormarker gibt nur im Verlauf Auskunft. Wird er, wie bei Deiner Mutter jetzt sicher auch, in einem bestimmten Rythmus kontrolliert, so fallen Schwankungen auf und erlauben teilweise Rückschlüsse auf die Tumoraktivität. Bei der Erstdiagnose taugt es leider nicth weil dieser Wert z. B. auch durch das Rauchen ansteigt. Vererbbar sind nur ganz wenige Krebskrankheiten und die zuvor genannten gehören nicht dazu. Gebärmutterhalskrebs z. B. wird leider durch Infektion ausgelöst, bzw. ist eine Folge dessen. Generell wurde meinem Vater damals allerdings empfohlen dass ich regelmäßige Checks machen lassen sollte. Die Anfälligkeit für Krebs scheint etwas höher zu sein bei Familien in denen häufig Krebs diagnostiziert wird. Ich hoffe, Du blickst durch? Sonst meld Dich :rotier2: |
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@ bibi:
...ist doch irgendwie irgendwie Sch...alles...:( Blümchen |
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.... schon .... :(
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Hallo ihr Lieben,
wollte mich wenigstens mal kurz melden :) - bin zur Zeit ein wenig im Stress. Sitze hier inmitten des Bazillenmutterschiffes...die Grippewelle hat uns voll erwischt. War heute morgen mit den beiden Kleinen beim Kinderarzt und nu quängelt man so vor sich hin. Meiner Mutter gehts auch nicht so dolle. Hat ja die 2. Chemo hinter sich und hat sich wohl einen Infekt eingefangen. Jedenfalls bekommt sie jetzt ein Antibiotikum. Ich mach mir richtig Sorgen. Aber da hilft wohl nur Abwarten. @ Bibi...das mit dem Besuchen hat sich ja vorerst einmal erledigt. Aber ich hab das auch schon mehrfach so gehändelt, dass ich einfach spontan vorbeigefahren bin, um ihr ein paar Blümchen, Bandanas (ach...ich dachte die bring ich Dir mal eben schnell), oder was außergewöhnliches zu Essen (Pfefferminzplättchen, Krabben, Chicoree *buahhhh*) zu bringen. Dann bleib ich ein wenig und wenn ich merk sie mag nicht mehr so recht, dann geh ich wieder. @Didi...das mit dem Ausspannen habe ich am Wochenende im Schrebergarten mal versucht. Mal abgesehen davon, dass einen die Kinder immer auf Trab halten, ist es mehr mein Kopf, der so rechtes Entspannen im Moment überhaupt nicht zulassen will. Ich kann einfach nicht abschalten. Wenn ich nachts wach werd ist der erste Gedanke "Mama" und der letzte mit dem ich ins Bett gehe ebenso. Ich weiß momentan auch nicht was los ist. Das mit der Vererbbarkeit ist wohl beim Kleinzeller, wenn ich recht informiert bin, ausgeschlossen. Aber es gibt natürlich Krebsarten, bei denen sowas genetisch ein Stück weit vorprogrammiert sein kann. Ich weiß von meiner Freundin, deren Mutter an einer seltenen Form von Eierstockkrebs verstorben ist, dass sie an regelmäßigen Untersuchungen im Rahmen einer Studie teilnimmt, um bei sich selbst vorzusorgen. Ich selber mach mir aber auch so meine Gedanken. Ich habe bis 2003 geraucht und natürlich somit auch mein persönliches Risiko gesteigert. Meine Mutter rauchte bis zum Bekanntwerden ihrer Erkrankung auch. Auf der anderen Seite erwischt es auch Menschen, die im Leben durchweg gesund gelebt haben - wer weiß das schon. Boahhh...soviel wollte ich gar nicht tippen. Der Große kommt gleich von der Schule...werd mal rasch die "Mama Miracoli" mimen. Bis nachher mal Annika |
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Hallöchen ihr,
nurmal ganz kurz eine Meldung von mir: Scheinbar haben bei meiner Mutter zurzeit nur die Lymphbahnen Schwierigkeiten, das Zellmaterial abzutransportieren. Daher wohl auch der geschwollene Hals. Gegen den starken Husten bekommt sie jetzt mehr Hustenmedis. Also - hoffentlich - eine Entwarnung. |
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HUHUuuu DIDIIIIII :winke: :winke: :winke:
alles in Ordnung bei Dir ???? |
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Hallo Bibi und alle anderen,
jaja alles in Ordnung. Ich war gestern ebenfalls außer Gefecht, weil ich mich eben um Mama und nicht um meine Erkältung kümmere- nu ja und da war die Stimme weg :zunge: Mama gehts bisher gut. Samstag hatte sie nen Hänger, aber sonst (teu teu teu) alles soweit ok, bis auf das Schlechtsein morgens. Am Freitag muss sie zur 3. Chemo rein und zieht mit nem großen Zettel los, was sie alles fragen und wissen will (ich musste ihr sogar Staging buchstabieren ;)). Ansonsten will sie viel wegen Anschlussheilbehandlung usw. fragen (die will mit aller Macht an die Ostsee :rotier2:). Aber schön, wenn sie sich was vornimmt und mitmacht. @ Bibi: pN habe ich bekommen - danke für Deine liebe Sorge :knuddel: Du weißt ja jetzt, dass ich lebe. Sag mal wenn die Ärzte beschließen 6x Chemo wäre besser und die Bibel sagt, nach 4x tut sich sowieso nicht mehr viel mit Reduktion, dann könnte man sich das doch sparen ?! Mama hat nur noch 62 kg, ist schwach und furchtbar schwindelig auf den Beinen (sie geht nicht mal auf die Straße alleine). Ich würde Sie gern wieder hochholen und lieber noch was genießen lassen, als die wertvolle Zeit zu Haus liegen zu lassen ?! Heilen kann man doch sowieso nicht. Meine Mutter wird aufgrund ihres Allgemeinzustandes sicher nicht der Vorreiter, der eine super Überlebenszeit oder gar Heilung als Erste hinbekommt. Oder seh ichs zu krass ? LG Claudi:knuddel: |
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Hallo :winke: Bibi, hallo Didi. hallo Blümchen, und wer sonst noch so hier rumschwirrt,
@ Bibi...von diesem Problem mit den Lymphbahnen im Zusammenhang mit der Chemo habe ich auch schon gehört. Die Schwiegermutter meiner Mama bekommt auch Chemo (Leberkrebs) und bei ihr war das seinerzeit so stark ausgeprägt, dass sogar das Gesicht geschwollen war. Ich drück Deiner Mama jedenfalls feste die Daumen, dass das ursächlich für ihre Beschwerden ist *daumenquetsch*, und es ihr bald wieder besser geht. @Didi...wegen der Chemo bei Deiner Mama. Wie denkt sie denn darüber? Meine Mutter vertraut dem behandelnden Onkologen offenbar sehr und bisher lief alles recht "stimmig". Sie sagte mir kürzlich aber auch, wenn der Nutzen der Chemo jedoch irgendwann für sie geringer ist, als die damit verbundenen Nebenwirkungen, und an Lebensqualität für sie persönlich nichts mehr gewonnen würde, würde sie das auch nicht mehr mitmachen. Ich glaube, dass die Betroffenen auch eine gewisse, ich nenns mal "Antenne" dafür haben. Aber das kann ich natürlich nur im Bezug auf meine Mama so sehen - wie Deine Mama das sieht kannst nur Du beurteilen. Ich selber bin zur Zeit irgendwie auch völlig durch´n Wind. Mein Sohn (10) hängt ja sehr an der Oma und hat ein spitzenmässiges Verhältnis zu ihr. Ihre Erkrankung geht auch an ihm nicht spurlos vorbei. Hier zu Hause reden wir recht offen darüber, aber er knabbert halt daran. So sagte mir die Mathematiklehrerin auf dem Elternsprechtag auf den Kopf zu, dass in einem bestimmten Zeitraum irgendein für ihn doch recht gravierendes Ereignis stattgefunden haben muss. Das war exakt der Zeitpunkt der Diagnosestellung. Ich war erstaunt, dass sie so ein Feinempfinden dafür hat. Sie fragte mich dann, was ursächlich sei, und schilderte mir dann, sowohl ihren Mann, als auch ihren Bruder kürzlich an (Zitat) "diese beschissene Krankheit" verloren zu haben. Ich habe eine Person im Bekanntenkreis, die aktive Trauerbegleitung u.a. für Kinder macht, und habe für nächste Woche einen Termin. Meine Mutter kennt sie auch, da sie selber ihre Beratung in dem Jahr genutzt hat, als sie ihre beiden Brüder verloren hat. Ich fühle mich dort sehr verstanden, zumal sich die beiden kennen, und wir über keine Fremde reden. So ihr Lieben...meine kleinen Monster terrorisieren mich gerade. Werde mich mal ausklinken. Wünsche Euch einen schönen Abend und morgen einen sonnigen Maifeiertag. :cool:Liebe Grüße Annika |
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@ Bibi: ich drücke die Daumen!!! :knuddel:
@ Didi: ich hadere mit den gleichen Gedanken! Meine Ma hat jetzt ihre 3. Chemo. Noch vor 2 Tagen sass sie hier bei mir und war sooo guter Dinge, selbst gestern nach den (zunächst) guten Ergebnissen sagte sie mir: "Weisst du was? ich möchte das Ding WEG haben - auch wenn sie sagen, das geht nicht!" Heute klang sie schon ganz anders...das zerreisst mir das Herz...:( Weisst du, ich hab gestern auch nochmal die Chefärztin gefragt. 4-6 Chemo-Einheiten, je nach Entwicklung. Und DANN evtl. nur noch alle 2 Monate Untersuchung, vielleicht sogar nur alle drei. Ich sitz da und denke: "toll hört sich das an!" Aber wenn meine Ma, nach einem Gespräch mit einer Mitbetroffenen, sagt, der Kleinzeller-Tumor spräche sicher schnell an, aber käme auch schnell wieder...? ...kann die Ärztin natürlich auch nur sagen: ja, KANN. Was sollen die Ärzte auch sagen? Auch hier lesen wir des öfteren von denen, die plötzlich eine Art Stagnation haben, wo der "Kurt" nicht weiter böses anrichtet. Aber es gibt leider auch andere Berichte...und auch meine Ma hat so einige zusätzlich erschwerende Faktoren, die einen guten Verlauf stören können. Ich hab mir vorgenommen, mich den Wünschen meiner Ma möglichst anzupassen. SIE entscheidet! Ich werde ihr nichts aufzwingen! Wenn es ihr so mies mal gehen sollte, dass sie entscheidet: nix mehr mit Chemo! - dann werd ich das akzeptieren. Es ist IHR Leben! Und das ist manchmal verdammt nicht leicht, diesen Gedanken zu Ende zu denken... In welchem Buch was auch immer steht - auch bei meiner Ma ist es nicht HEILbar, und das weiss sie sehr gut. Wenn die Chemo ihre Lebensqualität VERBESSERT - GUT! Das hoffen wir alle sehr. Wenn es das nicht tut, ist es Käse. Ich denke mal, solange sie selbst spürt, es bringt was, solange kann auch die (ich glaube echte!) Freude der Chefärztin sie mit anstecken, und sie freut sich über die Erfolge der Chemo. (konform zu der Aussage von Annika, oder? ;)) Und ich baue fest darauf, dass sie eine Antenne dafür entwickeln wird, was machbar ist, und was nicht...seufz. Fühl dich gedrückt, liebe Didi - ich halte dir und euch die Daumen für Freitag!! Blume |
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So Ihr Lieben,
habe Mama zur 3. Chemo abgeliefert und werde sehen, was sie jetzt an Untersuchungen usw. starten (Staging oder nich) und ob ich was zu erfahren bekomme, wenn ich heute abend vorbeifahre. Sie war heute früh nicht gut drauf. Furchtbar schlecht war ihr und irgendwie eine Stimmung von "Ich möchte bitte keine Chemo mehr". Sicher entwickeln unsere "Patienten" ihre eigenen Antennen für Nutzen oder Quatsch von Chemo, aber es ist doch auch für sie alles neu. Große Unsicherheit herrscht, denn sie wissen doch nicht, ob man besser durchhalten soll zu NUtzen einer längeren Lebenszeit oder ob man lieber jetzt besser leben soll und dafür kürzer. Das ist ja nie gesagt, wie mans macht kanns falsch sein. Man weiß nicht obs andersrum besser gewesen wäre. Ich schreibe mir mit Anna-Karin aus dem Forum und finde es toll wie sie lebt, ohne je eine Chemo angenommen zu haben. Meine MUtter ist so eine stolze und auf Wirkung bedachte Frau, sie möchte nicht mehr zu Hause sitzen, auf der Straße taumeln, schlecht aussehen und vorallem ständig Hilfe benötigen. Das empfindet sie nach wie vor demütigend. Ihre beste Freundin kommt jetzt putzen im Haus. Mama bezahlt freilich, gegen Freundins Willen :rolleyes:. Das machen die beiden bisschen zu einem Spaß, aber ich weiß Mama wöllte lieber alleine "funktionieren". Insofern bin ich bald soweit zu sagen, nach den verordneten 4 Chemos ist Schluss. Die 5. und 6. sind ja nur Vorsorge. Aber Remission bekommen wir doch nicht hin bei Stadium IV (sagt die Bibel) ?! Lieber soll sie wieder Freude empfinden und bisschen stolz durchs Leben gehen. Das Schlimme ist, sie fragt mich nach der Entscheidung !!! Bei uns ist das Verhältnis Mutter / Tochter über die Jahre und Schicksalsschläge umgekehrt. Insofern muss ich alles wissen und für alle entscheiden :(. Vielleicht warte ich jetzige Diagnosen ab ?! Verwirrte Grüße ! Claudi PS: Kennt sich jemand hier mit "Burnout" aus ? Da ich diese Krankheit mein Eigen nennen darf und die ganze Sache mit Mama das extremst verstärkt, würde ich gern Erfahrungsautausch haben. |
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Hallo liebe Claudi,
wenn ich Deine Zeilen so lese, ähnelt sich der ganze Ablauf wie der bei Deiner Mama ist. Meiner Mutter geht es z. Zt. auch echt übel. Die erste Chemo hat sie wirklich gut verpackt. Jetzt ist ihr einfach nur noch schlecht. Sie sagte heute am Telefon:"Wär ja auch ein Wunder gewesen, wenn es mir bei der 2. Chemo noch genauso gut gegangen wär." Ihre Motivation ist die, dass das letzte Röntgenbild bereits einen deutlichen Rückgang gezeigt hat, und der Arzt sogar von evtl. Bestrahlungen gesprochen hat, die üblicherweise bei dieser Metastasierung sonst gar nicht in Betracht kommen würden. Wiegesagt, sie ist der Auffassung, solange sie ihren Nutzen aus dem ganzen Prozedere zieht ist es okay, andernfalls wird dann abgewogen und neu entschieden. Ich wüßte nicht wie ich damit umgehen sollte, wenn meine Mutter mich quasi bitten würde, anstelle ihrer zu entscheiden. Ich glaube das könnte ich gar nicht. Meine Mutter will auch (ich schätze um mich zu schonen) gar nicht, dass ich mit den Ärzten rede. Ich bekomme sämtliche medizinischen Infos immer nur über sie und Uwe. Was die Bibel anbelangt ist sie mit Sicherheit sehr aufschlussreich in vielen Punkten, aber ich denke, da jeder Mensch individuell auf verschiedene Therapien reagieren kann, sollte man im Bezug auf den 5.u.6. Chemozyklus bei Deiner Mutter, die behandelnden Ärzte zu Rate ziehen. Die eigenen Bedenken pro und contra einbringen und unter Abwägung aller Vor- und Nachteile gemeinsam entscheiden. Und das sollte dann schlussendlich Deine Mutter tun, sicherlich unter Einbeziehung Deiner Meinung, aber Entscheiderin ist ja sie. Meine Mutter hat mich erst heute gebeten zu akzeptieren, dass auch sie erstmal verarbeiten muss, dass sie so schwer erkrankt ist. Die Akzeptanz aufzubringen, dass sich das Leben von heute auf morgen rapide verändert hat, das kann sie selber gar nicht so schnell. Sie stört es auch sehr, in ihrem Alltag auf einmal so stark eingeschränkt zu sein. Aber wäre dieser Zustand nicht alsbald noch schlimmer, wenn man die Chemo absetzen würde??? Ich bin ja selber überfordert mit dem, was auf einmal alles auf mich einstürzt. Ich kann Dich so gut verstehen. Ich wünsche Deiner Mama Kraft und Energie, um alle für sie positiven Möglichkeiten auszuschöpfen. Liebe Grüße Annika |
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Hallo Annika,
lieb von Dir, dass Du Dich bei mir eingeklingt hast und so liebe und wertvolle Tipps gibst - dank Dir !!!! :remybussi Ich harre mal der Dinge, die da kommen, wenn Mama heute die Eingangsuntersuchungen vor der 3. Chemo weg hat. Mal sehen, ob ich einen Arzt zu fassen kriege - immer dieses Hasche-Spiel :D Ich bin sowieso schneller und krieg sie zu fassen die Weißgötter :rotier: Also, dann mal ein sonnenverwöhntes Wochenende an Alle !!!! LG Claudi |
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hallo liebe Didi,
nun, was das "Umkehren" in familiären üblichen Strukturen angeht, da kann ich ja mitreden. ;) Meine Ma lässt zwar nicht mich für sie entscheiden, aber ich spüre in zig Situationen - auch wenn sie möglichst alles "allein" machen und klären will - dass sie teils überfordert ist, und froh, wenn "Schwester Blümchen" zur Stelle eilt. Sie fragt manchmal indirekt danach, wie heute am Telefon (ich sag nur: Knochenmetas...:(), und ich reagiere dann halt ganz schnell. Wenn ich ihr nicht zuvorkomme...;) Ich habe von einer Freundin einen ganz lieben Tipp bekommen, in einer Zeit, als es sich für mich noch stark drum drehte: WAS sag ich ihr? WIE antworte ich ihr? was will SIE wissen? Ich habe gelernt, genauestens zu hinterfragen, was sie mir sagen will. Wenn sie Andeutungen macht, hak ich nach. Es hilft mir nicht immer, aber oft. Entscheidungen FÜR sie werde ich nicht treffen. Ich versuche herauszufinden, was SIE will (und das ist manchmal nicht einfach, weil sie natürlich auch sicher manchmal Dinge tut, indirekt mir oder uns zuliebe, die ich so gar nicht wollen würde), und ihr dann bei der Umsetzung zu helfen. Meiner Ma ist übrigens bisher nur zwei Mal schlecht gewesen - und das war, als sie die Probleme mit dem TIA und dem zu wenig trinken hatte. Wenn ihr aber dauernd schlecht wäre, müsste ich das zu hinterfragen versuchen. Nein, niemand kann uns oder ihnen sagen, was "richtig" wäre - ob weitermachen, oder die Chemo einfach sein lassen. Ich sehe es wie Annika: wie wäre es, wenn man die Chemo aussetzt? Schlagartig schlechter? Oder überwiegen die Nebenwirkungen, was den "Nutzen" kaum lohnt? Kann man das überhaupt verallgemeinern? Der/die eine kommt besser damit klar, auch seelisch, der/die andere nicht. Liebe Didi - diese Entscheidung KANNST du nicht für deine Mama übernehmen. Du kannst sie unterstützen, du kannst ihr vielleicht sagen, was DU tun würdest. Aber, und vor allem, wenn du an einem Burnout leidest (Diagnose? oder Gefühl?), dann tu dir bitte diese Verantwortung nicht an. Ich fürchte, du wirst dich damit überfordern, auch wenn du es noch so lieb meinst. Bitte versteh das nicht falsch - ich meine es in deinem Sinne. :knuddel: Pass bitte gut auf dich auf. Du könntest ihr sagen, dass du dich freust, dass sie so grossen Wert auf deine Meinung legt, und dass du sie so gut unterstützen kannst. Aber du darfst ihr sicher ebenso sagen, dass du nicht in ihre Seele schauen kannst, und von daher nicht für sie entscheiden möchtest, was sie tun soll. Vielleicht möchte sie ja indirekt fragen, was DU möchtest? Weil sie genau weiss, du bist "allein", irgendwann...? Vielleicht gelingt es dir, ein bischen genauer zu hinterfragen - ich wünsch dir ganz viel Glück dabei. Solange ihr miteinander kommunizieren könnt, ist das bestimmt der richtige Weg. Fühl dich umarmt, und viele Sonnenstrahlen für dich am Wochenende! :knuddel: Blümchen |
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Hallo liebes Blümchen und alle Anderen,
Ich habe wieder ein Wochenende hinter mir, das glaubt ihr nicht: Mama ist doch am Freitag wieder ins KH wegen der 3. Chemo. Vorher wurde das Staging gemacht und festgestellt, dass sich vom 2. auf das 3. Mal NICHTS verändert hat :eek: Also kein Wachstum, aber auch kein Zurückgehen wie beim 1. Mal. Die Ärzte sorgen sich um den Allgemeinzustand meiner Mutter (viel Übelkeit, kein Appetit, schwerster Schwindel) und meinten entscheiden zu müssen, dass dann ja der Wert der Chemo und der Nachteil sich aufwiegen würden und man abbrechen bzw. unterbrechen könne. Das sagen sie Mama dann Freitag nachmittag am Krankenbett und wünschen dann schönes Wochenende !!!!!:rotenase: Ich bin (wieder Mal) im Notfalltempo ins KH gefahren, habe derweil Bianca in der Bibel nach Alternativen suchen lassen und habe mir den Assitenzarzt gegriffen (der arme Kerl war der Einzige der noch da war). Den habe ich nach allen Regeln der Kunst "Zusammengefalten". Er sagte tatsächlich: "Der Arztbrief ist geschrieben und sie bekommen ihre Mutter morgen früh mit Heim" wir brechen ab und machen vielleicht in 4 Wochen (1 Chemozykls) weiter :eek: Ich habe mir dann die Frage erlaubt, was das sein soll. Einen Brief in die Hand, meine Mutter unter den Arm und dann auf Wiedersehen, hoffen wir, dass sie noch bisschen schöne Zeit haben und viel Glück :confused::eek: Naja, nach einem Ausraster meinerseits und Nennung zahlreicher Medi`s aus der Bibel (danke Bianca :augendreh) hat sich der liebe Arzt zum Fortsetzen der Chemo durchgerungen und macht den Durchgang jetzt und nächstes Mal Restaging ! Oh Mann meine Nerven. Ich meine Stillstand ist doch auch schon ein Erfolg und dann abbrechen und 4 Wochen Zeit lassen (bei den Wachstumsraten von Kurt) wäre doch Wahnsinn. Mama nimmts wie immer gelassen und meint "Du wirst das wissen, was gut für mich ist, hast ja jetzt durch Dein Forum Medizin studiert!" _Das war ein Lob an Euch alle !!! :knuddel: Jedenfalls hatte ich dann das Wochenende doch normal Zeit und konnte die Treppe im Haus erneuern, den Garten sauber machen und eine Hollywoodschaukel kaufen und aufbauen ! Der ganz normale Wahnsinn.... Naja, ich denk sie freut sich wenn sie heim kommt - hihi. Ich hoffe Euch ists besser oder ruhiger ergangen ? Ganz lieben Drücker :knuddel: PS: @ Blümchen: Burn out ist diagnostiziert und ab Donnerstag auch in hoffentlich besserer Behandlung (Arztwechsel). |
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