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junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo Mädels,
ich kam einige Tage nicht dazu, hier reinzuschauen, und auch jetzt habe ich nur wenig Zeit. Aber hier hat sich ja wieder so viel getan, da komm ich auf die Schnelle gar nicht durch. Ich bin beruhigt darüber, daß der Tod der Mutter für Euch genau so ein Riesen- schier unüberwindliches - Thema ist wie für mich. Bei vielen Leuten, die so was nicht erleben mußten, merke ich, daß sie gar nicht verstehen, wie tief der Schmerz darüber bei mir sitzt. Und dann frag ich mich schon, ob ich denn "normal" bin. Aber seit ich hier mit Euch mailen kann, weiß ich, ich bin total normal. Liebe Alessa, Dir möchte ich noch antworten. Ich hatte auch ein enges Verhältnis mit meiner Mutter, auch sie hat noch im Krankenhaus bemerkt, daß ich eine neue Jeans anhab... Ja, wir alle waren dabei als sie starb, sie ist ganz friedlich eingeschalfen. So schlimm die Zeit danach bis heute auch für mich ist, eins hat dieses Erlebnis mir jedoch gebracht, nämlich, daß ich keine Angst mehr vor dem Tod habe. Ich glaube, sie ist gut "auf der anderen Seite" empfangen worden. Wenn ich jetzt arg traurig bin, weil sie nicht mehr hier ist, dann spreche ich laut mit ihr. Danach geht es mir meistens besser. Ich weiß, daß es einfach gesagt ist, wenn ich Dir sage, Du sollst mal was nur für Dich tun. Ich kann das auch noch nicht richtig. Aber ich denke, irgendwie müssen wir alle wieder den Weg ins Leben zurück finden. Diesen Gedanken fand ich anfangs sehr egoistisch. Wie kann ich mein Leben genießen, wenn meine Mama viel zu früh sterben mußte? Wenn sie so leiden mußte... Aber inzwischen glaube ich, daß meine Mama darauf bestehen würde, daß ich wieder glücklich werde. Während sie krank war, hat sie oft zu mir gesagt, ich dürfe nicht so verbittert sein. Ungeschehen machen kann ich es nicht. Aber ich kann versuchen, so zu leben, daß meine Mama sich freuen würde, wenn sie mich sähe. Und nicht zuletzt habe ich so einen Haß auf den Krebs, dem ich schon meine Mutter überlassen mußte, daß ich nicht möchte, daß er weiterhin Macht über mein Leben behält. So denk ich mir das, und es geht mir einigermaßen gut damit. Viele Grüße, Mia |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo Alessa,
ich bin es noch mal. Ich habe mir gerade nochmal meine antwort durchgelesen und möchte nicht, daß Du sie als guten Rat auffaßt, was vom Wortlaut her vielleicht möglich wäre. Dir einen Rat zu geben, steht mir nicht zu. Aber ich kenne diese Bitterkeit und merke, daß ich diesbezüglich eine Entwicklung durchgemacht habe. Das wollte ich Dir nur mitteilen. Bitte sei mir nicht böse. Was Du schreibst, berührt mich sehr. Alles Gute, Mia |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo Ihr Lieben,
es ist wirklich super: Jeden Tag schaue ich jetzt hier herein und immer finde ich einen neuen Beitrag von mindestens einer von Euch, bei dem ich denke: Genau wie bei mir! Es ist wirklich schön, dass es Euch gibt - das wollte ich Euch mal sagen! Liebe Damaris, liebe Sandrah, ich habe die gleichen Gedanken bezüglich meiner Oma. Mein Opa, der Vater meiner Mutter, ist ein Jahr vor meiner Mutter gestorben, meine Oma ist seitdem ein Pflegefall. Sie hat Alzheimer. Meine Mama hat sich für beide schrecklich gesorgt und gestresst, ich denke, dass dieser Stress mitunter auch ein Grund war, weshalb sie so krank wurde oder so anfällig für den Krebs war. Meine Mama ist tot - meine Oma lebt. Das ist für mich schrecklich. Warum konnte meine Oma nicht vorher gehen - sie wäre doch eigentlich an der Reihe gewesen. So schlimm es auch ist, aber ich empfinde seitdem nichts mehr für meine Oma und irgendwie mache ich sie ein bißchen dafür schuldig, dass meine Mama nicht mehr da ist - das ist ungerecht, ich weiß, aber ist das Leben nicht auch ungerecht?! Es ist wie es ist, ich muss mich wohl damit abfinden, aber es fällt mir schwer, meine Oma überhaupt noch zu besuchen. Liebe Damaris, Dein Bericht hat mich sehr berührt. Dass Du zu spät gekommen bist und nicht dabei warst, als Deine Mama starb, ist ähnlich wie bei mir. Meine Mama ist im Krankenhaus gestorben. Ich war montags bei ihr, dienstags bin ich nicht hingefahren, obwohl ich wollte. Aber zwei Freundinnen hatten sich angesagt und mein Vater war sowieso da, und ich dachte, es sei zuviel für sie. Deshalb habe ich nur mit ihr telefoniert. Dienstag abend. Ich sagte, wir sehen uns morgen! Mittwochs wollte ich dann hinfahren. Irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl, es hat mich magisch hingezogen, aber ich dachte, es sei besser für meine Mama, wenn ich nicht dort wäre. Mein Vater ist auch irgendwann nach Hause gefahren und in der Nacht ist sie gestorben. Ganz plötzlich. Keiner war bei ihr. Das ist für mich ein schrecklicher Gedanke. Ich hätte ihr so gern noch gesagt, dass ich sie lieb habe und überhaupt so viele Dinge, die unausgesprochen waren, weil ich mich nie getraute, sie anzusprechen. So viel hätte ich gern noch gewußt, gefragt, gesagt, sie einfach gern noch mal gedrückt und richtig Abschied genommen. Warum bin ich bloß nicht mehr hingefahren? Einmal mehr, dass ich sie gesehen hätte. Als wir dann nachts ins Krankenhaus gefahren sind, um sie zu sehen, das war so entsetzlich. Sie lag da mit ihrem Käppchen auf dem Kopf, der Mund offen und das Fenster war auf. Es war furchtbar kalt und sie war so schrecklich kalt. Als ich ihre Hand nahm, spürte ich es schon. Sie war weg. Ihre Seele war nicht mehr in diesem Körper. All das Lebendige, wohin bloß? Mein Vater fing sofort an zu weinen und als er sie anfasste, rief er, "Schatz, Dir ist ja ganz kalt" und fing an, ihre Ärmel runterzuziehen und das Nachthemd am Hals weiter zuzuknöpfen. Diese Worte werde ich wohl nie vergessen. Es brach mir das Herz, ihn so zu sehen. Und ich? Ich stand daneben und konnte nicht weinen. Ich hätte mich so gern verabschiedet, dass ich ihr all das nicht mehr sagen konnte, was ich fühlte für sie, macht mich sehr traurig. Mia, Du schriebst, Du warst bei Deiner Mama, als sie einschlief. Wie sehr beneide ich Dich darum. Wie schön muss auch dieses Gefühl für Deine Mama gewesen sein, im Kreis der Familie zu gehen, und nicht in einem sterilen Krankenhaus, allein. Ich frage mich immer wieder, ob meine Mama in diesem Moment gewußt hat, dass sie sterben wird und ob sie uns gern noch gerufen hätte. Irgendwann werde ich es sicher wissen, wenn ich sie wiedersehe. Und das nimmt mir die Angst vor dem Tod, die ich immer hatte. Ich glaube fest daran, dass sie dort auf mich wartet und ich ihr endlich sagen kann, was ich so oft gedacht, aber nie ausgesprochen habe: ICH HAB DICH LIEB, MAMA! Jetzt muss ich aufhören, ich muss schon wieder weinen. Ich umarme Euch alle - es ist schön, dass ihr da seid! Eure Kiki |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo zusammen!
Ach ihr Lieben, ich schick euch auch allen erst mal eine Umarmung. Liebe Sandra (h), ich wohne auch etwas weiter von meinen Eltern entfernt, mit dem Zug 2 1/ 2 Stunden. Mit Auto wäre ich etwas schneller, aber das kann ich mir als arme Studentin leider nicht leisten. Momentan habe ich noch die Möglichkeit, bei meinem Vater zu sein. Dieses Semester habe ich die Uni kaum von innen gesehen, und jetzt schreibe ich an zwei Hausarbeiten, damit das Semester nicht ganz verloren geht. Aber ab Oktober werde ich wohl ein halbes Jahr lang Praktikum machen, und auch danach muss ich schließlich weiter studieren. Und der Gedanke, Papa dann hier alleine zu lassen gefällt mir überhaupt nicht. Meine Schwester braucht bis zu Papa nur eine halbe Stunde, aber sie hat wiederum auch einen Job und ist alleinerziehende Mutter. Da ist die Zeit auch etwas begrenzt. Meine Schwester und ich werden Papa täglich anrufen, das brauchen wir auch zu unserer eigenen Beruhigung. Ich bin momentan doch sehr überängstlich, denn der Gedanke, dass auch meinem Papa etwas zustoßen könnte ist unerträglich, geistert aber eben immer wieder durch meinen Kopf. Glücklicherweise ist mein Vater gesellig, vielseitig interessiert und aktiv. Und auch jetzt macht er weiterhin Pläne. Meine Eltern haben einen unglaublichen Freundeskreis, und die werden meinen Papa auch weiterhin in alle Unternehmungen einbeziehen. Es ist wirklich gut zu wissen, dass so viele liebe Menschen um ihn sind. Aber dennoch fände ich es wesentlich schöner, wenn ich einfach mal kurz bei ihm vorbeikommen könnte, und sei es nur, um mit ihm gemeinsam Abendbrot zu essen. So werde ich dann aber wohl an den Wochenenden versuchen, ihn so oft es geht zu besuchen. Liebe Mia, weißt du, ich glaube, dass der Tod der Mutter oder des Vaters vielen Menschen nicht so extrem tragisch scheint, wenn sie nicht selbst von so etwas betroffen sind. Eltern sterben nun mal vor ihren Kindern, zumindest sollte das so sein. Und wenn dann jemand hört, dass eine Mutter mit 58, 60 oder noch älter gestorben ist, dann scheint das vielleicht einfach nicht so dramatisch. Ist immerhin schon ein Alter! – denken die Menschen. So habe ich auch mal gedacht. Wenn ich auf dem Friedhof war, habe ich immer die Daten auf den Grabsteinen betrachtet und ausgerechnet, wie alt die oder der Verstorbene war. Hatte ich dann entdeckt, dass jemand mit 60, also im Alter meiner Mutter, verstorben ist, habe ich sicher nicht gedacht „oh wie traurig, das ist aber jung“. Und nun ist meine Mutter mit 60 gestorben, und es kommt mir verdammt früh vor. Ich bin 23, und ich komme mir auch verdammt jung vor, um schon meine Mutter zu verlieren. Wenn ich nun Geburts – und Sterbedaten auf Grabsteinen sehe, überlege ich, wie die Menschen, die etwa in Mamas Alter waren wohl verstorben sind. Ich stehe noch ganz am Anfang meiner Trauer, aber ich weiß schon jetzt mit Sicherheit, das es eine lange Zeit brauchen wird, bis ich alles verarbeitet habe. Auf Mamas Trauerfeier sprach ein evangelischer Pfarrer. Zwei Tage vorher hatten meine Familie und ich uns mit ihm zusammen gesetzt, um die Feier zu besprechen und ihm von Mama zu erzählen. Er sagte, dass die Trauer Zeit braucht, und dass wohl ein Jahre vergehen wird, bis man sich in seinem Leben neu organisiert hat. Nach einem Jahr hat man alle wichtigen Ereignisse einmal mitgemacht: den Geburtstag des Verstorbenen, den Todestag, Weihnachten. Erst dann kann man sich neu orientieren. Und ich glaube, dass er damit recht hat. Das soll nicht heißen, nach einem Jahr muss die Trauer weg sein, aber dieses eine Jahr ist sicher wirklich wichtig. Ich hoffe einfach, ich wisst, wie ich das meine. Ich habe während Mamas Krankheit mal den Satz gehört „jeder muss mal sterben“. Ich habe mich gefragt, ob diese Person ernsthaft meinte, das würde mich trösten. Nur weil jeder von uns sterben muss, tut es doch nicht weniger weh, einen Menschen zu verlieren. Hinzu kommt: ja, jeder von uns muss sterben. Aber nicht jeder muss zuvor solche Qualen und Ängste durchstehen wie meine Mutter, und wie viele andere Krebskranke auch, die diese Krankheit nicht besiegen konnten. Meine Schwester sagte gestern, Mamas Qualen zu Lebzeiten waren für sie schwerer zu ertragen als ihr Tod. Und auch mich hat das Mitleid manchmal fast zerrissen! Und dann glaubt tatsächlich noch jemand, der Satz „jeder muss mal sterben“ würde mir irgendwie helfen? Liebe Damaris, dir wollte ich gerne auch noch etwas schreiben. Es tut mir so unendlich leid für dich, dass du nicht rechtzeitig zu hause warst, um deine Mutter beim Sterben begleiten zu können. Mir und meiner Familie war das auch nicht vergönnt. Ich habe während Mamas letzter Wochen immer gedacht „wenn sie schon sterben muss, dann wenigstens zu Hause“. Doch sie starb nachts im Krankenhaus, und keiner aus der Familie war da, denn niemand hatte damit gerechnet. Es passierte durch eine Lungenembolie, und die kann man nicht vorhersehen. Ich hatte die ersten Tage unheimlich daran zu knabbern, WIE Mama gestorben ist. Und ich war so wütend, dass uns nicht einmal gegönnt war, bei ihr zu sein. Doch ich weiß jetzt, dass sie liebe Schwester um sich hatte, die sie noch gestreichelt haben, als ihr Herz schon nicht mehr schlug. Und ich glaube, dass Mama vielleicht gar nicht wollte, dass wir dabei sind. Sie wollte uns nicht belasten, und Zeit ihres Lebens versuchte sie stets, alles unter Kontrolle zu haben. Vielleicht war ihr Tod etwas, dass sie uns sowieso nicht hatte zumuten wollen. Ich weiß es nicht, und es bringt nichts, darüber nachzudenken. Ich bin einfach froh, dass sie dennoch liebe Menschen um sich hatte. Und liebe Damaris, vielleicht kann es dir auch ein Trost sein, dass deine Mutter ihre Liebe um sich hatte. Sie musste nicht alleine sterben. DU warst zwar nicht da, aber andere liebe Menschen. Und bei einer letzten Verabschiedung von ihr hättest du ihr doch sicher nichts sagen können, was sie nicht eh schon wusste, oder? Dass du sie lieb hast vielleicht. Ich weiß ja nicht, was du ihr gesagt hättest, aber das wichtigste ist, dass deine Mutter sicher wusste, wie lieb du sie hast. Du bist hoffentlich nicht böse, dass ich dir das schreibe. Ich hoffe, du verstehst es richtig, per Computer sind manche Dinge schwer zu beschreiben. Liebe Kiki, ich habe meine Mutter am Tag vor ihrem Tod im KH besucht. Ich und mein Vater waren vier Stunden da. Um 8 Uhr abend wurde ich dann hungrig, und ich fing an mich zu langweilen. Ich wollte nach Hause. Im Nachhinein habe ich nur gedacht: wenn ich gewußt hätte, dass ich sie das letzte Mal gesehen habe, wäre ich geblieben. Hunger und Müdigkeit wären egal gewesen. Ich habe mich geschämt, dass ich so egoistisch gewesen war und nur an meine Bedürfnisse gedacht habe. Bei der Verabschiedung habe ich auch gesagt "bis morgen". Ich wollte sie gleich vormittags besuche, und im Laufe des Tages wollten abwechselnd alle anderen (ihre Schwester, Papa, meine Schwester) zu ihr fahren, damit sie nie allein sein muss. Wir hatten alles genau geplant und wussten doch nicht, dass das gar nicht mehr nötig sein würde. Kiki, die Fragen, die du dir stellst sind dieselben, über die ich nachgedacht habe: ob Mama spürte, dass sie jetzt sterben würde, ob sie Angst hatte usw. Aber ich will darüber nicht mehr nachdenken und lasse es auch, denn es führt zu nichts, es macht nur noch trauriger und verzweifelter. Und ich glaube ganz sicher, dass auch deine Mutter um all die Dinge wusste, die du ihr gerne noch sagen wolltest. Ich habe auch nie geasgt" ich hab dich lieb". so waren wir einfach nicht. Aber meine Schwester hat mich davon überzeugt, dass Mama es wußte. Und sie hat ihr diesen einen Brief geschrieben, in dem sie all die Dinge beschrieb, die ich in der Zeit der Krankheit gesagt und getan habe, die mama nicht mitbekommen hat und die ihr meine Liebe indirekt zeigen. Dafür bin ich unendlich dankbar. Nun, jedenfalls glaube ich, dass auch bei dir, wie bei so vielen anderen alle Taten mehr gesagt haben als Worte. Lieber Himmel, jetzt muss ich aber dringend aufhören, sonst schmeißt ihr mich hier noch raus! :-)Diese Forum ist wie ein Magnet, man kann einfach nicht aufhören zu schreiben. Habt vielen Dank für´s "zulesen", und hoffentlich hat es euch nicht den letzten nerv gekostet! alles Liebe für euch! Katrin |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Katrin,
jetzt habe ich doch noch mal reingeschaut, obwohl ich eigentlich nicht mehr wollte, weil ich heute irgendwie besonders traurig bin und das ganze Thema mal für heute wegschieben wollte. Es ist wirklich unglaublich, wieviel gemeinsames uns verbindet. Meine Mama starb auch nachts an einer Lungenembolie im Krankenhaus. Die Ärztin sagte zu uns, das sei ein Sekundentod. Denkst Du auch oft darüber nach, ob Deine Mama wußte, dass sie sterben würde? Die Schwestern im Krankenhaus erzählte mir, sie hätte noch einmal bei meiner Mama ins Zimmer geschaut, meine Mama wäre wach gewesen. Die Schwester hat sie gefragt, was los sei und sie sagte, es ginge ihr nicht gut! Die Schwester fragte nach den Beschwerden: "Wie nicht gut?" Meine Mama konnte es wohl nicht erklären und sagte nur "einfach nicht gut!" - dann ist sie ohnmächtig geworden und die Schwester hat sogleich den Arzt gerufen, aber da war sie schon tot. Ich frage mich oft, ist es gut, so schnell zu sterben? Merkt man was davon? Die Ärztin sagte, es sei besser für sie gewesen, bevor der Krebs alle anderen Organe befallen und sie nach und nach ausgesetzt hätten. Und so ist sie gestorben, ganz schnell und vielleicht noch mit dem Gedanken, Weihnachten mit uns allen zuhause feiern zu können, das hatten ihr die Ärzte schon versprochen. Ich hoffe, es war so! Möchte auch jetzt gar nicht mehr drüber nachdenken, einfach die Gedanken wegschieben, was bringt das Grübeln?! Ich wünsche Euch eine Gute Nacht! Kiki |
junge Frauen und der Tod der Mutter
hallo ihr lieben!
liebe mia, schön wieder von dir zu lesen ! auch ich hab nur wenig zeit, aber ich mußte einfach wieder reinschauen, ich hab so viel auf dem herzen, bin so neugierig, was ihr alle schreibt. liebe kiki, liebe katrin, als ich eure briefe las kamen wieder die tränen :-( meine mami starb an einem Mittwoch, dem 31. juli letzten jahres, nachmittags. am tag davor, am dienstag noch war ich bei ihr im krankenhaus, hatte wieder 2 tage urlaub ans we ranhängen können. ich war noch immer am hin-und-her-wichteln ob ich völlig der arbeit fern bleibe. ich hatte keine ahnung, nicht das gefühl, daß die zeit schon gekommen ist. am dienstagnachmittag hab ich meine liebe mutti zum letzten mal ganz lieb umarmt, ihre hand gedrückt und tschüss bis freitag gesagt, als ich zur tür rausgegangen bin hat sie mich angelächelt und gewunken. mir fiel auch diesmal der abschied schwer, aber dieses gefühl, zu hause auch wieder kraft zu tanken, durch die arbeit etwas abzuschalten, ließ mich den ganzen „stress“ ertragen, 4 h autofahrt überstehen, morgens pünktlich im büro sein. ich dachte jede minute an sie, vor allem, weil ihre lungen wieder punktiert werden sollten. wasser in der lunge sagt man dazu, meiner mami fiel dadurch das atmen sehr schwer, d.h. das punktieren mußte sein. am vormittag riefen wir alle drei, mein papa, meine schwester, ich, bei ihr an. alles schien unverändert zu sein. doch mittags rief der arzt bei meinem vati an, wir sollen kommen. wir ! ich 400 km weit weg, ich flehte zu gott, meine schwester und mein papa mögen nicht zu spät kommen, sie hatten es ja nicht weit 30 min autofahrt. doch sie kamen zu spät, 10 min. meine schwester rief mich an und sagte „ich weiß garnicht, was ich sagen soll, mutti ist eingeschlafen“. ich legte auf und ........... es tat soooo weh. es tat so weh, nicht ihre hand beim einschlafen gehalten zu haben. dieses gefühl, nicht bei ihr gewesen zu sein, nicht zu wissen, wie sie „eingeschlafen“ ist, haben die ärzte vielleicht nur zugeschaut ? noch vor nicht mal 24 h war ich bei ihr und nun ? ich machte mir schreckliche vorwürfe..... sie war erlöst, aber ich wollte doch bei ihr sein, in ihrer letzten wachen minute ! ! ! in ihrem tagebuch, sie schrieb ein jahr lang, von op bis zu ihrem todestag, in ein kleines buch, wie es ihr jeden tag ging, weniger über gefühle. in diesem buch stand zuletzt PUNKTIERT ! nicht wie sie sich danach gefühlt hat, ob es diesmal besonders geschmerzt hat, nichts ! ? war das pieksen der nadeln diesmal zu schmerzhaft ? ich weiß es bis heute nicht. dieses forum hier ist wirklich wie ein magnet, kiki für mich eine art tagebuch, wie ich letztens schon mal geschrieben habe. werde ich in einem jahr vielleicht genau diese, meine zeilen nochmal lesen ? gute nacht, liebe grüße sandra(h) ps: liebe kiki, hast du denn vielleicht noch so ein schönes gedicht für uns ? |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Kiki,
ich konnte es auch nicht lassen und musste nochmal reingucken. Ja, ich habe schon oft darüber nachgedacht, ob Mama irgend etwas geahnt hat. Bei ihr war es so: mein Vater und ich fuhren ja so um acht aus dem Krankenhaus weg. Die Schwester meiner Mutter war noch etwa eine Stunde nach uns da. Um 10 rief meine Mutter uns dann zu hause an. Sie sagt zu meinem Vater am Telefon, dass irgendetwas mit ihrem Sauerstoff nicht stimmen würde, und er kommen müsse. Papa meinte, sie solle die Schwester rufen, aber Mama sagte, das hätte sie schon, und die würde mit dem Sauerstoffgerät auch nicht klarkommen. Da dachten wir, sie ist wieder durcheinander von dem vielen Morphium. Papa fuhr dann aber hin und blieb auch eine Weile. Er rief auch eine Schwester dazu, und die erklärte Mama dann, wofür die ganzen Kabel und Schläuche waren und sagte, dass alles in Ordnung sei. Mama erwiderte, dann könne sie ja jetzt noch ein bißchen lesen. Mein Vater sagte dann irgendwann, er würde jetzt nach Hause fahren und am anderen Tag wiederkommen. Mama sagte, das sei okay, er solle ruhig fahren und verabschiedete sich bis zum anderen Tag. Papa hat sie wohl so um 23 Uhr verlassen, und 4 ½ Stunden später bekamen wir den Anruf, dass sie verstorben war. Mama stand vor allem in den letzten drei Tagen unter sehr viel Morphium. Se hatte Durchblutungsstörungen im Bein vom vielen liegen, die ihr höllische Schmerzen bereiteten. Das Morphium machte sie zeitweise sehr verwirrt. Meine Mutter hatte Lungenkrebs, und zwar einen ziemlich seltenen, der Unmengen klaren Schleims produziert. Normalerweise spuckte sie alle 5 Minuten den Schleim aus, aber sie hatte so viel Morphium bekommen, dass es nicht mehr so spürte, wie viel Schleim sich angesammelt hatte. Erst wenn es richtig viel war und furchtbar brodelte spuckte sie aus. Im nachhinein überlege ich aber eben doch, ob Mama wirklich nur aus Verwirrung anrief, oder ob tief im Unterbewußtsein so eine Ahnung lag, und sie Papa deswegen nochmal zu sich rief. Er hat zumindest jetzt ein Bild des Friedens als letztes im Kopf, wie sie im Bett sitzt, mit ihrem Klatschblatt und sich beruhigt verabschiedet. Ich bin heute auch nicht gut beisammen. Ich habe mir die Lieder von ihrer Trauerfeier angehört und im Schlafzimmer meiner Eltern auf der Bettkante gesessen, wo ich unzählige Male in durchwachten Nächten neben ihr gesessen habe. Dann kommt immer noch der Wunsch auf, ich hätte doch wenigstens ihr Leiden lindern können. Die Ärztin, die bei dem Notfall zu meiner Mutter gerufen wurde sagte uns auch, dass bei einer Embolie der Tod sehr schnell eintritt. Und so hoffe ich, dass meine Mutter nicht allzu viel Angst haben musste. Es ist so furchtbar, sich diese Szene im Geiste immer wieder vorzustellen, weil man eben einfach nicht genau weiß, was nun genau geschehen ist. Aber ich denke nicht mehr so oft daran. Ich stelle mir lieber vor, dass sie es da, wo sie jetzt ist guthat, auch wenn sie so wahnsinnig gerne noch bei uns geblieben wäre. Eines möchte ich noch sagen, falls ich das nicht schonmal geschrieben habe: eine Frau, die Sterbende zu Hause begleitet erzähle mal davon, wie die Menschen die letzten Minuten ihres Lebens erleben und wie sie sterben, Und sie sagte, das ALLE kurz bevor sie sterben ihr Schicksal annehmen können, loslassen und glücklich sterben. Vielleicht kann man deshalb bei so vielen Verstorbenen ein kleines Lächeln ausmachen. Die Erzählungen dieser Frau haben mir jedenfalls ein Stück meiner eigenen Angst genommen, und sind auch jetzt ein Trost für mich. Wir hören bald wieder voneinander! Alles alles Liebe, Katrin |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Sandra(h),
dir möchte ich jetzt wenigstens noch ein dicke Umarmung schicken. Wie ich gerade lese, steht dir bald der erste Todestag deine Mutter bevor. Ich kann mir gar nicht ausmalen, was das für dich bedeutet. Mir steht als nächstes in etwas über einem Monat mein Geburtstag bevor, und mir wird das Herz so schwer, wenn ich daran denke. Ohne Mama, die morgens als erste in mein Zimmer kommt und mir gratuliert... Meine Schwester hat drei Tage nach Mamas Tod mit dem KH telefoniert, weil sie die Umstände genau wissen wollte. Die Ungewissheit war zu schlimm. Auch ich hatte den Gedanken und hätte es wenige Tage später gemacht. Glaube daran, dass auch bei deiner Mutter liebe Menschen waren! Ich schätze, dass die Ärzte, aber vor allem die Schwestern sowas wie eigene Rituale entwickeln, wenn Patienten sterben. So wie sie bei Mama geblieben und sie gestreichelt haben, als sie schon verstorben war. In den Gesprächen mit meiner Tante kam heraus, dass auch sie fürchterlich damit kämpfte, nicht bei Mama gewesen zu sein. Doch darüber nachzudenken, zerreißt einem wirklich nur das Herz. Jetzt mach ich aber wirklich Schluss für heute! :-) Liebe Sandra(h) und alle anderen, schlaft schön und träumt süß! Katrin |
junge Frauen und der Tod der Mutter
zuerst einmal hallo mia
nein keine vorwürfe, du könntest etwas falsch geschrieben oder falsch beschrieben haben. das habe ich so nicht verstanden. im gegenteil, ich finde es gut, wen andere ihre meinung kunt tun - ohne floskeln und herumreden. ich habe /hatte ein enorm enges verhältnis zu meiner mama. eben so, wie es bei einer besten freundin ist. laut reden kann ich mit ihr nicht, aber ich denke, meine gedanken kommen ebenso "an". danke, dass du reagiert hast alessa ich hoffe, sie ist bei ihren eltern... das würde mir helfen... |
junge Frauen und der Tod der Mutter
liebe katrin, liebe kiki,
bei uns wa res anders. meine mama hatte eine panik davor, ins krankenhaus zu müssen. diese panik hatte meine oma schon - sie sagte immer: bist du einmal dort, kommst du nicht mehr raus. etwa 3 wochen bevor sie eingschlafen ist, ich war nicht zuhause (meine schwester und mein vater waren da) hatt meine mutter einen epileptischen anfall. damals wussten wir nicht, das es einer war. unser onkologe, ein schatz von mensch, kam mitten in der nacht, und wollte, dass mama ins krankenhaus kommt. doch sie hat sich gewehrt und immer nein , nein , nein, gerufen. innerhalb von ein paar sekunden/minuten war sie wieder sie slebst, bestand aber weiter darauf, zuhause zu bleiben. der arzt akzeptierte das. ich möchte und kann ihren ganzen leidenswg jetzt nicht wiedergeben. aber sie durfte zuhause einsclafen. meine schwester, mein vater, mein freund und ich waren da. mehrere tage sassen wir an ihrem bett. ich habe ein red bull nach dem anderen getrunken, aus angst einzuschlafen. ich habe mit ihr geredet, entweder ich oder meineschester haen hre and gehalten. zwischendurch ist se aufgewacht. machmal war sie bei bewustsein. und dann hatte ich eimal gesagt, dass ich so unendlich lie habe - und sie antwortete: sag das nicht, das macht es mir nur noch schwerer. das hat mir das herz zerrissen. das wollte ich doch nicht. heute glabe ich, dass sie es gwusst hat. ich bin mir sicher, warum hätte sie sonst so reagiert. mama hat immer versucht, allen schaden und alles böses gut zu schlichten. aber da ging es wohl nicht mehr. am abend darauf war es sehr komsch, mama, lag wie auch die tage vorher in einem krankenbett im wohnzimmer. eine pflegerin, die die infusionen legte etc. kam und sagte, dss es wohl nicht mehr lange dauern werde. sie sagte auch, dass es wichtig sei, dem menschen zu sagen, dass er gehen dürfe. das ist sehr schwer, denn es ist immer eine lüge... komischer wesie wollte ich dann plötzlich, dass ein pfarrer kommt. mein freund hat dann einen sehr netten menschn geholt - innerhalb einer stunde. er gab ihr das den segen. es war alles wie ein film. ich weiss noch, dass ich ihn fragte, was das für ein gott sein soll, der so etwas zulasse. er konnte keine antwort geben. dann habe ich geredet. ich habe von unserem thailanduralub erzählt, und was uns dort alles passiert ist. und ich habe ich gesagt, dass sie gehen dürfe. das sie sich nicht sorgen solle... und irgendwie, keine ahnung woher, erzählte ich aus dem kleinen prinzen, die geschichte von den lachenden sternen. genau weiss ich garnicht mehr was ich gesat habe, es passierte einfach. gegen 23.30 kam dann nochmal die pflegerin, und gegen 23.50 dann nachmal unser onkologe. und ab diesem zeitpunkt gaube ich, dass mama bewusst gegangen ist. ich bin mir sicher, sie wollte nicht, dass wir alleine sind in diesem moment. der arzt und die pflegerin sind kurz raus gegangen - in den flu - und haben geredet. punkt genau um 00 uhr ist sie dann eingeschlafen. sie hat noch ihr linkes auge geöffnet... ich war besorgt und schloss es wieder. ich bin mir sicher, dass mama wolte, dass wir nicht alleine sind, dass sie den moment abgewartete hat. meine schwester und ich lagen die ganze nach neben ihr. ich kann nicht sagen oder beurteilen, welches einschlafen die "bessere"art für unsere mütter ist. was ich nur zum ausdruck bringen wollte ist, dass es aus der sicht des einzelnen wohl immer die schlimmste situation ist. egal wo sie einschläft. aus euren schilderungen glaube ich zu lesen, dass ihre eure mütter alle liebt und ihr alle ein tolles verhältnis zu ihnen hattet. ob ihr dabei wart oder nicht, ich denke, niemand kann wirklich sagen, alles genau richtig gemacht und gesagt zu haben. irgendwie habe ich jetzt den faden verloren. bin wohl jetzt zu konfus liebe grüsse auch an sandrah alessa |
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habe gerade nochmal nachgelesen - sorry für die fehler
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sandrah,
nur ganz kurz, wie lange habe wir, meine schwester und ich nach einem tagebuch oder ähnlichem gesucht. nichts. ich denke, dass auch deine ma bis zum schluss gehofft hat, daher das PUNKTIERT. vielleicht ist es auch ein schutz unserer muter gegenüber uns... ich glaube in unseren müttern steckte viel mehr kraft als wir annahmen... alessa |
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Hallo an alle,
Alessa, ich bin froh, daß Du mich nicht falsch verstanden hast. Ich hatte gestern nachmittag noch ein ganz dummes Gefühl und habe befürchtet, Du könntest denken, ich will Dir sagen, wie man nun "richtig" zu trauern hat. Ich denke, da gibt es kein richtig oder falsch. Kiki, ich glaube, Du hast dazu etwas geschrieben, daß ich erzählt habe, daß die ganze Familie bei meiner Mama war, als sie gestorben ist. Als der Arzt uns sagte, meine Mama würde wohl in den nächsten Tagen sterben, habe ich ihn gefragt, ob man uns denn vorher informieren könnte. Er meinte, das könne er nicht sicher sagen, weil meine Mutter aufgrund ihrer Lebermetastaen in ein Leberkoma fallen würde und man nicht sicher sagen könnte, wie lange das andauern würde. Aber da wir sowieso jeden Tag zumindest in Schichten im Krankenhaus waren, waren wir an jenem Tag, an dessen Morgen sie ins Koma fiel, alle (mein Vater, mein Bruder, ihre Mutter, ihr Bruder und ich) bei ihr und haben schon darüber nachgedacht, wer denn wohl die Nacht über dableiben würde. Wir konnten uns nicht einigen. Ich sah natürlich ein, daß mein Vater oder meine Oma noch viel dringender bei ihr sein wollten als ich, aber ich wollte auch die letzten Minuten ihres Lebens bei ihr sein. So saßen wir den ganzen Tag an ihrem Bett, ich habe ihr die Hand gehalten. Um 17.05 Uhr ist sie dann gestorben. So konnten wir doch alle bei ihr sein. Das war wahrscheinlich das traurigste, aber auch das bedeutendste Erlebnis, was ich je gemacht habe und je machen werde. Ich bin total froh darüber, daß ich den ganzen Weg von Anfang bis Ende mit ihr gehen konnte. Haben diejenigen unter Euch, die nicht dabei waren, als die Mutter starb, denn nachher noch von ihr Abschied genommen? Ich glaube, wenn ich meine Mama nicht hätte sterben sehen, hätte ich ihren Tod noch länger nicht begreifen können als sowieso schon. So hatte mein Kopf von vornherein keine Möglichkeit, die Realität nicht anzunehmen. Später, vor der Beerdigung, wollte ich sie dann nicht mehr ansehen. Das hätte ich nicht verkraftet, glaube ich. So, und jetzt heul ich erst mal. Mann, ist das eine Sch...!!!! Macht es alle gut. Danke für's Zulesen. Mia |
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Liebe Alessa,
welcher Art zu sterben die „bessere“ für unsere jeweiligen Mütter war, das wissen wir alle nicht. Vielleicht irre ich mich auch, und Mama hätte uns gerne bei sich gehabt, vielleicht war das ein Moment in ihrem Leben, wo sie die Kontrolle mal hätte aufgeben wollen. Keine Ahnung. Das große Problem war aus meiner Sicht immer, dass wir nie ganz offen geredet haben haben. Ich habe sie einige male sagen hören, dass sie nicht mehr will, aber direkt zu mir hat sie nie über ihren Tod gesprochen. Früher, ja. Aber nicht in den letzten Monaten. Ich wusste einfach nicht, ob ich das Thema anschneiden sollte. Vielleicht ging es ihr genau so. Aber alles was bleibt, sind Spekulationen. Es bleiben immer viele „wenns“ und „hätte“. Ich finde es ganz wundervoll, dass du deiner Mutter noch von so vielen schönen Dinge erzählt hast. Und die Stärke gefunden hast, ihr zu erlauben zu gehen. Ich habe schon von vielen Menschen gehört, dass der Kranke in dem Moment verstarb, als man ihn loslassen konnte. Liebe Mia, ich habe nie wirklich Abschied genommen. Nicht, als sie krank war und auch nicht, als sie schon verstorben war. Ich habe ihren Körper nur ganz kurz im Sarg gesehen, am Tag vor der Trauerfeier. Davon habe ich, glaube ich, auch schon erzählt. Es hat mir die Erkenntnis gebracht, dass Mama nicht mehr in diesem toten Körper ist. Und das hat mir ihren Tod sicher auch begreiflicher gemacht, als wenn ich ihren Körper nicht nochmal gesehen hätte. Dann wäre vielleicht immer das Gefühl zurückgeblieben, sie würde doch noch wiederkommen. Wie du schon sagtest, Mia, ich musste in diesem Moment die Realität annehmen. Nein, aber so weiß ich, dass sie tot ist, und ihre Seele jetzt woanders ist. Ich bin froh, dass ich ihren Körper nochmal gesehen habe, denn so wußte ich am Tag der Trauerfeier, dass in dem Sarg nicht meine Mutter liegt. Und ich wußte, dass nur ihr Körper verbrannt wird, nicht meine Mutter. Versteht ihr? Ich bin heute auf dem Friedhof gewesen. Auf Mamas Urnengrab liegen jetzt noch unsere Blumensträuße und ein Kranz. Die Platte suchen wir nächste Woche aus. Und ich habe da gesessen und darüber nachgedacht, wie absurd, ungerecht und ungehörig es mir immer noch erscheint, dass ich diesen Friedhof jetzt mit Mama in Verbindung bringe. Dass Mama jetzt ein Grab hat. Und ich habe gehofft, dass Mama weiß, wie sehr ich mir gewünscht habe, dass sie wieder gesund wird. Ich höre jetzt erstmal auf. Ich würde jedem von euch gerne etwas tröstendes sagen, aber ich weiß ja selber, wie unmöglich das ist. Seid einfach alle lieb gegrüßt! Eure Katrin |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo Mädels,
heute geht es mir wieder etwas besser. Der Tag gestern hat mich ziemlich mitgenommen. Gestern wurde der Grabstein auf ihr Grab gesetzt. Er ist wunderschön, wir haben etwas ganz besonderes ausgesucht. Ich kann es schlecht beschreiben, es sind wie zwei Säulen, die miteinander durch einen Halbbogen verbunden, auf dem Strahlen eingemeißelt wurden - in der Mitte eine Verbindung, auf der zwei Personen (Mann und Frau) geformt sind - darunter steht "und was getrennt ist findet sich wieder". Wirklich wunderschön und es ist ein so beruhigendes Gefühl, dass ich heute tatsächlich 3x auf dem Friedhof war, nur um den Stein anzuschauen und den Spruch zu lesen. Ich habe gleich ein paar Digitalfotos gemacht, um morgen mal beim Gärtner wegen der passenden Grabbepflanzung zu fragen. Ich hoffe, Mama gefällt all das, was wir ausgesucht haben. Als ich Eure Beiträge gelesen habe, war ich mir plötzlich doch nicht mehr so sicher, ob es für mich besser gewesen wäre, wenn ich in Ihrer Todesstunde bei ihr hätte sein können. Liebe Alessa, Dein Bericht hat mich sehr berührt. Ich bin mir sicher, meine Mama hätte ähnliches gesagt. Sie wollte nicht gehen und vielleicht war es so für sie leichter, ohne jemand von uns in ihrer Nähe. Ich habe schon öfters gehört, dass Sterbende nicht gehen können, weil die Angehörigen um sie sind. Viele sterben genau dann, wenn die Angehörigen kurz das Zimmer verlassen oder gegangen sind. Warum ist das wohl so? Vermutlich, weil sowohl Angehörige und Sterbender nicht loslassen können. Ich stelle mir das auch furchtbar schwer vor! Liebe Alessa, ich bewundere Dich, dass Du die Kraft gefunden hast, Deiner Mama zu sagen, dass sie gehen darf. Ich weiß nicht, ob ich nicht das Gegenteil gesagt hätte - Mama, bleib bei uns! Deine Mama fand es sicher wunderschön, begleitet von Deinen Worten und der Geschichte vom kleinen Prinzen und den lachenden Sternen für immer einzuschlafen. Es ist, als hättet Ihr die Rollen getauscht: Die Gutenachtgeschichte, die sie Dir als Kind zum Einschlafen erzählt hat, das hast in ihrer letzten Stunde Du übernommen. Kann man seiner Mama etwas schöneres zurückgeben als das? Und jetzt gebe ich Euch allen noch ein Gedicht hierzu mit auf den Weg, ganz besonders für Dich, Sandrah! Jedes Jahr führt alles, was das Leben je lehrte, hierher zurück; den Feuern und dem schwarzen Fluß des Verlusts, dessen anders Ufer die Erlösung ist, deren Bedeutung niemand von uns je erfahren wird. Um in dieser Welt zu leben, muß man fähig sein, drei Dinge zu tun: lieben, was sterblich ist; es mit aller Kraft festhalten, wissend, daß das eigene Leben davon abhängt; und wenn die Zeit kommt, es loszulassen, loslassen. Eure Kiki |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Mia,
ich habe weiter oben ja schon beschrieben, dass wir noch mal ins Krankenhaus gefahren sind, als meine Mama gerade verstorben ist und dass ich dort schon das Gefühl hatte, sie sei nicht mehr da. Sie war nicht zurechtgemacht, sie lag einfach so da, wie sie gestorben ist. Später dann, einen Tag vor der Beerdigung, haben wir sie dann noch mal im Sarg gesehen. Wir hatten ihr etwas schönes zum Anziehen herausgesucht, aber die Frau in dem Sarg ähnelte keinesfalls meiner Mama. Sie war nicht so geschminkt wie sie und überhaupt, so sah sie nicht aus in den letzten Wochen. Mein Bruder hat meine Mama nur noch im Krankenhaus gesehen, er wollte sie nicht mehr sehen. Jeder hat uns gesagt, wir sollten noch einmal Abschied nehmen, wenn sie zurechtgemacht gemacht ist und friedlich und schön aussieht. Mein Bruder entgegnete dann immer: "Für mich ist Mama immer schön, auch so, wie sie im Krankenhaus aussah". Ich fand das immer toll von ihm! Mein Vater jedoch wollte unbedingt mit auf den Friedhof, als sie aufgebahrt war und ich wollte ihn nicht allein hingehen lassen mit den anderen. Drum bin ich mit. Es war schrecklich und viele haben mich hinterher gefragt, ob ich mich jetzt besser fühlte. Keineswegs habe ich mich beruhigter oder besser gefühlt! Es war auch kein Abschiednehmen für mich, weil sie das ganz einfach nicht war. Und wenn ich ehrlich bin, ich habe bis heute keinen Abschied genommen, warum auch? Sie ist doch immer noch bei mir! Ich rede mit ihr und ich weiß, was sie sagen würde, auch wenn sie stumm bleibt. Kurz nach ihrem Tod ist mir ein Gedicht von Eichendorff in die Hände gefallen, das tröstet mich, wenn ich wieder mal denke, wie gern ich doch in ihrer letzten Stunde bei ihr gewesen wäre - bei diesem Gedicht muss ich stets dran denken, wie sie da lag nachts im Krankenhaus und das Fenster offen war: Mondnacht Es war, als hätt der Himmel Die Erde still geküßt, Daß sie im Blütenschimmer Von ihm nun träumen müßt. Die Luft ging durch die Felder, Die Ähren wogten sacht, Es rauschten leis die Wälder, So sternklar war die Nacht. Und meine Seele spannte Weit ihre Flügel aus, Flog durch die stillen Lande, Als flöge sie nach Haus. Kiki |
junge Frauen und der Tod der Mutter
hallo kiki,
ich bin mir sicher, dass es mama recht war, das wir bei ihr waren. für uns war es selbstverständlich, auch für meinen freund. er hatte ein sehr gutes verhältnis zu ihr. es gab ihm gegenüber auch nicht wirklich scham bezgl. der fehlenden haare oder so. das war sehr schön. was mich heute sehr belastet ist, dass ich meine mama, wenn ich an sie denke, meistens in ihren schweren stunden zum ende hin sehe. ich sehe wie sie leidet, hilfos ist. wie sie schläft, mühsam versucht, sich selbst die zähne zu putzen. und wie sie einschläft. warum kann ich nicht die schönen, unendlich vielen schöne tage sehen. selbst in meinen träumen ist sie krank, nur einmal kann ich mich erinnern, dass sie einfach meine mama ist, wie früher. abschied habe ich auch nicht genommen, sie ist bei mir, immer. nur dass sich die relationen in meinem leben verändert haben: ...alles was so gross und wichtig erscheint ist pötzlich nichtich und klein... es ist eben alles relativ geworden. ich wünsche dir eine gute nacht alessa |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Ihr Lieben,
neulich bekam ich von sehr guten Menschen dieses Gedicht geschickt, das ich hier noch nicht gelesen habe: Trost Wer Weinen zuläßt, lächelt erlöster. Wer den Abschied bejaht, kann freier beginnnen. Wer Werte bewahrt, spürt neben aller Vergänglichkeit die geistige Zeitspirale des Seins. Wer im Tod Natur sieht, erkennt durch den Schmerz, trotz aller Grausamkeit, den Sieg des Kreislaufs Leben. Ich denke, das hätte auch meiner Ma gefallen. Alles Liebe, viel Kraft und vor allem Gesundheit für Euch, Elfie |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Alessa,
ich glaube, es dauert sehr lange, bis die schönen Erinnerungen wieder hervorkommen und die schlimmen Bilder allmählich verblassen. Beim einen geht das schneller, beim anderen dauert es eben länger. Vielleicht liegt es auch daran, dass Du miterlebt hast, wie schwer Deine Mutter es in den letzten Tagen und Stunden hatte. Du warst abwechselnd mit Deiner Schwester rund um die Uhr bei ihr - das war bei uns nicht der Fall. Sie war im Krankenhaus und ich habe mich so gut es ging, mit meinem Vater und anderen Verwandten abgewechselt, aber ich hatte nunmal noch das Baby zuhause, sodass ich nicht so oft und so lange bleiben konnte, wie ich wollte. Ich habe sie das letzte Mal zwei Tage vor ihrem Tod gesehen. Und da war sie so glücklich. Sie durfte seit langem das erste Mal wieder feste Nahrung zu sich nehmen, ich habe ihr Gesicht gesehen, als der Pfleger das Essen mit dem trockenen Brot hereinbrachte und sie nicht begreifen konnte, dass er sich nicht im Plan geirrt hatte und das Essen tatsächlich für sie war. Die neue Chemo, vor der sie solche Angst hatte, die am vorhergehenden Tag begonnen wurde, hat sie gut vertragen und die Ärzte sagten ihr, dass sie Weihnachten nach Hause dürfte. All das hat sie so glücklich gemacht und so habe ich sie in Erinnerung; ich bin aus dem Krankenhaus gegangen mit einem guten Gefühl - die darauffolgende Woche sollte sie nach Hause kommen. Am nächsten Tag hatten wir ja nur telefoniert und nachts ist sie dann gestorben. Ich habe sie also nicht mehr lebend gesehen. Vielleicht fällt es mir deshalb leichter, jetzt schon die Bilder ihrer schlimmen Leidenszeit zu vergessen. Auch wenn ich von ihr träume, ist sie gesund und schön. Das macht es natürlich für mich leichter, obwohl der Schmerz unendlich groß ist. Wahrscheinlich brauchst Du einfach noch viel viel mehr Zeit, aber ich bin mir sicher, auch bei Dir werden die Erinnerungen an Eure schöne gemeinsame Zeit stärker werden. Eine Freundin legte mir folgendes Gedicht in ihre Trauerkarte, es hat mir sehr geholfen, mich an die Zeit vor Mamas schwerer Krankheit zu erinnern und mich getröstet, dass Mama doch irgendwo weiterlebt: Verwelkte Blätter verschwinden ganz allmählich, sie werden immer durchsichtiger, sind nur noch ein Filigrannetz und zuletzt hören sie einfach auf zu sein. Braun mit rötlichem Schimmer liegen sie auf dem Boden und mir wird bewusst, dass sie neue Verbindungen eingehen. Als ob sie schon vorher ehe sie verwelken mehr und mehr zu etwas anderem werden. - Ingrid Springorum - Ich umarme Dich. Deine Kiki |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Elfie,
danke für das Gedicht. Es ist wirklich wunderschön und tröstend. Liebe Grüße Kiki |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Katrin,
Du schreibst, daß du in ca. einem Monat Geburtstag hast. Ich hatte Mitte Juni, es war der erste ohne meine Mami. Jemand von euch hier hat geschrieben, daß das erste Trauerjahr am schwersten ist, weil alle besonderen Anlässe, wie Geburtstage, Feiertage und Jubiläen zum ersten Mal ohne den geliebten Menschen stattfinden. Und so ist es auch ! ! Meinen Geburtstag wollten wir mit einem Konzertbesuch verbinden, waren also am Abend davor schon in Hamburg. Wir blieben in der Stadt, um am nächsten Tag durch die Stadt zu bummeln, einen schönen Tag in der Hansestadt zu verbringen. Es war ein Fehler, denn in Hamburg war ich im Mai letzten Jahres mit meiner Mutti, bei einem Professor, bei ihm schöpften wir ein letztes Mal soooo große Hoffnung. Was ich nicht hoffte, passierte. Die Erinnerungen an diesen Aufenthalt in der Stadt wurden in mir geweckt, besonders als wir an der Alster spazieren gingen. Dort sind wir damals u. a. auch spazieren gewesen. Als wir wieder an diesen Orten waren, war die Traurigkeit stärker. Ich wollte mich zusammenreißen, wenigstens nicht weinen zu müssen, aber die Sehnsucht nach ihr war in diesem Moment soooo groß. Ich hätte es wissen müssen, aber ich wollte vor nichts ausreißen, wollte nicht Hamburg meiden, diese so schöne Stadt. Aber es war noch zu früh, dort einen so besonderen Tag glücklich zu verbringen. Liebe Katrin, für Deinen Geburtstag wünsche ich Dir jetzt schon, daß die schönen Erinnerungen an die vergangenen Dir helfen nicht allzu traurig zu sein. Meine Mami hat mir in den letzten 4 Jahren seitdem ich nicht mehr zu Hause wohne wunderschöne, liebevolle Karten geschrieben, sie hab ich gelesen, als ob ich sie jetzt erst von ihr erhalten habe. Alles Liebe, Sandra |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo, liebe Alessa,
ja, wir haben Gottseidank nicht später nach diesem „Tagebuch“ suchen müssen. Es war ja auch, wie schon geschrieben eher ein Buch über ihr (Wohl)Empfinden, sie hat es immer bei sich gehabt, aber auch schon mit mir darin geblättert. Wenn wir z. B. etwas nachschlagen wollten (sie schrieb ihr Gewicht, die Einnahme von Medikamenten, Termine auf). Etwas besonderes läßt mich jedoch bestimmt bald wieder das Buch in die Hand nehmen, sie hat zwischen all den weniger schönen Dingen auch aufgeschrieben, wann wir zu Besuch waren, worüber sie sich besonders gefreut hat, wenn wir ihr was geschenkt haben, sie hat immer kleine Bilder dazu gemalt. Die letzten Tage habe ich sie oft gefragt, ob sie einen Wunsch hat, habe nie gesagt einen letzten. Dieses „sie gehen lassen“ hab ich nie geschafft, Du hast es sogar aussprechen können. Auch darüber mach ich mir jetzt noch Gedanken, da die Ärztin sogar noch gesagt hat, ich soll mich nicht so an meine Mutter klammern. Ich schwöre jedoch, daß ich dieser Ärztin keine Grund zu so einem Satz Anlaß gegeben habe. Sie hatte zum x-mal jemandem erklären müssen, daß der Angehörige nur noch wenige Wochen zu leben hatte. Aber ich ? Sie vergaß anscheinend, daß es Menschen gibt, die zum ersten Mal mit „unheilbar krank sein“ konfrontiert werden. In ihren Augen hätte ich nicht nach Verbesserung der Behandlung fragen müssen, sondern nach dem nächsten Hospizdienst. ABER die Hoffnung in mir war noch nicht gestorben. Heute würde ich vieles anders machen, aus Erfahrung, aber damals, woher sollte man wissen, was richtig ist. Eine Sache habe ich , glaube ich, aber trotzdem richtig gemacht. Meiner Mami habe ich oft gesagt, geschrieben, WIR ! schaffen das, gemeinsam schaffen wir es ! ! und auf einer der letzten Karten, war ein kleiner Pilz und folgender Spruch "..und ist der Pilz auch noch so klein, so kann er doch ein Glückspilz sein!" Sie hat mich damals angelächelt und ich hab sie ganz lieb gedrückt. Der kleine Pilz sollte ihr Glück bringen,........ Gute Nacht liebe Alessa, Sandra (winkt) |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Mia, liebe Kiki,
ich habe meine Mutti, am Tag bevor sie starb das letzte Mal gesehen,. Beim Abschied hat sie noch einmal gewunken. So hab ich sie in Erinnerung behalten, bis jetzt. Als meine Mutti gestorben ist, hatte ich zunächst den Wunsch sie nochmal zu sehen, aber auch große Angst vor dem Anblick. Meine Schwester und mein Vater konnten sich kurz nachdem sie eingeschlafen ist verabschieden. Sie sagten bereits, das war nicht mehr unsere Mutti. Mein Wunsch, sie wie bei unserem letzten Beisammensein in Erinnerung zu behalten siegte. Zur Beerdigung war der Sarg geschlossen, niemand von den Trauergästen konnte sie mehr sehen. Und es war gut so. Wir haben es wirklich nicht bereut, denn das Foto, das von ihr gemacht wurde........... im Sarg liegend ........als ich dieses Foto sah, ich hab sie nicht wiedererkannt. Das war nicht meine Mutti... Am WE hab ich auch ein Bild vom unserem letzten gemeinsamen Weihnachtsfest gegen ein etwas älteres ausgetauscht. Ein Bild, wo man noch nicht in ihren Augen, ihrem Gesicht die Krankheit lesen kann. Es war gut so. Schaue ich jetzt auf das Bild, sehe ich wirklich meine „alte“ Mutti, es tut mir gut. Liebe Grüße, Sandra |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Kiki, liebe Elfie,
Danke für Eure Gedichte, Eure Worte, ich habe heute auch eins für EUCH ! (von Marianne Nagl-Exner) WORTE Was sollen all die Worte, zusammengeflickt und gestottert ? Nichts können sie geben, nichts können sie sagen. Was sollen all die Worte ? Was schenken all die WORTE, aus dem HERZEN genommen und gebunden ? Sooo viel können sie geben, sooo viel können sie sagen ! Wie helfen all die WORTE ! Aber wißt Ihr das mir auch BILDER helfen? Ich werde nie diesen riiiiiesengroßen, wunderschönen Regenbogen vergessen, den ich am Himmel sah, als ich am Morgen, nachdem meine Mutti eingeschlafen war, aus meinem Küchenfenster blickte. Meinen Freund fragte ich damals „geht Mutti jetzt durchs Tor?“ Ich hatte wirklich das Gefühl, dies sei ein ZEICHEN ! Liebe Grüße, Sandra |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Sandra,
ja, ich habe in etwas über einem Monat Geburtstag, und ich war es auch die geschrieben hat, dass man ein Jahr mit all seinen Geburtstagen und Feierlichkeiten einmal durchlaufen haben muss, bis man sich in seinem Leben überhaupt wirklich neu einrichten kann. Das hat uns der evangelische Pfarrer gesagt, der zu Mamas Trauerfeier gesprochen hat. Und ich glaube auch, dass er damit recht hat. Wir haben heute eine Platte für das Urnengrab ausgesucht und die Schriftart. Der Steinmetz meinte, es würde etwa 4 – 5 Wochen dauern, bis er die Platte auf das Grab legen kann. Geburtstag habe ich am 4. September, wenn ich also Glück habe, kann ich an diesem Tag schon das fertige Grab besuchen. Das ist mein Wunsch dieses Jahr. Wie beneide ich dich, dass ihr eine Art Tagebuch von deiner Mutti habt. Es gibt so wenig wirklich persönliches, was Mama hinterlassen hat. Das ist auch ein Grund, warum ich mir mein eigenes Erinnerungsstück erst schaffen musste: das Medaillon mit ihrem Foto drin. Und so habe ich sie immer bei mir. Ich hoffe auch auf ein Zeichen, dass es Mama gut geht und sie noch irgendwo ist. Was du da von dem Regenbogen schreibst, klingt wirklich sehr schön! Ich habe heute zum ersten Mal von Mama geträumt, seit sie tot ist. Sie sah aus wie vor ihrer Krankheit, saß bei uns in der Küche auf ihrem Platz und sah sich ein paar der Trauerkarten an, die wir bekommen haben, und noch einiges andere Zeug. Papa saß am anderen Kopfende. Ich stand daneben und dachte „komisch, wieso tun wir allen so leid, Mama ist doch da“. Ich wußte, dass sie nicht permanent da sein konnte, aber zumindest zeitweise. Dann merkten wir, dass Mamas Energie weniger wurde, was bedeutete, dass sie jeden Moment verschwinden würde. Und in dem ganzen Traum hat Mama nicht ein Wort gesprochen. In den letzten Wochen habe ich immer so gehofft, von Mama zu träumen, und als ich heute morgen aufwachte, habe ich gar nicht richtig realisiert, dass es nun passiert war. Vielleicht liegt das daran, dass man sich eher Träume wünscht, in denen der Verstorbene direkt vor einem steht und sagt: mir geht es gut, ich hab dich lieb. Aber so einfach ist es dann wohl meist doch nicht. Jetzt wünsch ich dir erst mal eine gute Nacht, vielleicht mit einem schönen Traum? :-) Viele liebe Grüße, Katrin |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo ihr Lieben und an Katrin!
Meine Mama hat auch immer an ein Leben nach dem Tod geglaubt und ich auch. Als wir erfahren haben das man nichts mehr machen kann habe ich zu ihr gesagt:; Mama auch der Tod kann uns nicht trennen. Wir werden immer zusammen sein;. Und Sie hat mir versprochen wenn es wirklich etwas gibt dann zeigt sie mir es. Am Anfang habe ich nur auf ein Zeichen gewartet richtig ungeduldig. Und war sehr enttäuscht das erstmal nichts kam. Aber ich habe immer gespürt das sie da ist. Habe sehr oft Gänsehaut und friere. Dann habe ich mehr drauf geachtet und mir viel auf das das Bild von ihr sehr oft umfiel, das die Lampen im Flur sehr oft flackerten... Als sie bei mir war hatte ich ein Babyphon bei ihr stehen das ich sie hören konnte und sie rief mich immer;MIchi, Michi; Das Babyphon benutze ich immer noch für meinen Sohn.(Meine mama ist in seinen Kinderzimmer gestorben). An diesem Abend als ich ins Bett bin habe ich sehr intensiv an Mama gedacht und plötzlich ich kann es garnicht richtig bechreiben hatte ich so ein warmes, schönes, glückliches Gefühl der Liebe und ich wußte Mama zeigt mir auch das sie mich liebt. Morgens hatte das Babyphon ständig so geknackt und plötzlich hörte ich etwas aber ich konnte es erst nicht richtig verstehen aber dann hörte ich ;;;MICHI; es war meine Mama. Dann dachte ich mama wenn es dir gut geht laß es einmal knacken und es knackte einmal. Katrin denke vor dem schlafen gehen intensiv an deine mama und bitte sie das du gerne vo ihr träumen möchtest. Auch wenn ihr denkt das ich bekloppt bin. Liebe Grüße Michele |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Michele,
Du bist nicht bekloppt. Intensität der Gedanken und Gefühle kann viel erreichen. Hast Du die Adresse bekommen? liebe Grüße, Jutta |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Michele,
ich halte dich auch kein bißchen für bekloppt! :-) Ich habe vor einigen Monaten ein Buch gelesen “Trost aus dem Jenseits”, in dem es auch um Begegnungen mit Verstorbenen geht. Und das auf ganz unterschiedliche Weise: manchmal ist es ein typischer Geruch, manche hörte die Stimme des Verstorbenen, manche bekamen symbolische Zeichen wie Regenbögen oder Schmetterlinge. Und einige haben die Verstorbenen auch gesehen – im Traum oder in der Realität. Und da denke ich mir natürlich: ach, wäre das schön und beruhigend, wenn ich auch ein Zeichen bekäme. Aber ich will damit auch nicht zu ungeduldig sein. DAS klingt jetzt vielleicht bekloppt, aber ich stelle mir vor, dass eine Seele sich auch erst mal zurechtfinden muss, wenn der Mensch gestorben ist. Und sich von der Erde lösen muss. Und da will ich hier nicht ungeduldig sitzen und Mamas Seele an die Erde binden und an mich, sondern sie frei lassen. Und wenn sie die Möglichkeit hat und meint, es wäre gut für mich, wird sie mir schon zu gegebener Zeit ein Zeichen schicken. Aber du hast recht, ich werde irgendwann vor dem Einschlafen einfach mal um einen Traum bitten. Das Thema “Leben nach dem Tod” hat mich schon lange interessiert, und zwar, weil ich selber lange Zeit schreckliche Angst vor dem Tod hatte. Also fing ich an, mich damit zu beschäftigen. Ich lese gerade wieder ein Buch darüber, und dort steht etwas, worüber ich selber vorher noch nie nachgedacht hatte: es gibt Menschen, die daran glauben und welche, die es nicht tun. Aber nur diejenigen, die es tun stehen ständig unter Beweiszwang. Wenn mir jemand sagte, er glaube nicht an ein Leben nach dem Tod, habe ich nie gesagt “welche Beweise hat du denn dafür?” Aber umgekehrt ist es so. Und auch, wenn es nicht DEN Beweis gibt, so wächst dennoch meine Überzeugung. Alles Liebe, Katrin |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo Alle,
meine Tante am Sonntag ebenfalls ihrem Krebsleiden erlegen. Nach 14 Jahren Krankheit mit vielen Auf und Abs hat ihr Körper aufgegeben. Es ist einfach nur schrecklich, was dieser Krebs mit einem Menschen macht. Ich hatte keinen besonderen Bezug zu ihr, sie hat sich immer abgesondert, war auch "nur" angeheiratet, aber trotzdem tut es mir unendlich leid, dass sie es nicht geschafft hat. Sie war so stark, dieser enorme Lebenswille ist bewundernswert. Jetzt muss ich schon wieder auf eine Beerdigung, ich weiß nicht, ob ich das wirklich schaffe. Ich fühle nichts für sie, denn mittlerweile ist nichts schlimmer als der Tod meiner Mutter. Trotzdem: Ich war schon auf einigen Beerdigungen in der Zwischenzeit, jedesmal ist es, als ob ich den einen Gang, nämlich die Beerdigung meiner Mutter, immer wieder neu gehen muss. Ich weiß nicht, ob ich die Kraft dazu noch finde. Hallo Michele, ich halte Dich auch nicht für bekloppt. Ich habe schon immer fest daran geglaubt, dass es nach dem Tod weitergeht und seit meine Mama tot ist, um so stärker. Allein der Gedanke, es würde nichts mehr danach kommen, alles wäre vorbei, das ergäbe keinen Sinn für mich. Darüber nachzudenken macht mich echt verrückt. Ich bin überzeugt, dass der Tod erst der Anfang ist und danach ein wunderschönes Leben beginnt. Ich hatte immer Angst davor, aber seit Mama diesen Weg vor mir gegangen ist, weiß ich, dass sie mich begleiten wird und ich nicht allein bin. Sie wartet auf mich. Das hat mir meine Angst genommen. Ich hatte auch schon zweimal das Gefühl, ein Zeichen von ihr bekommen zu haben. Das erste Mal war, als wir zum ersten Mal das Grab über und über mit Frühlingsblumen bepflanzt haben. Meine Mama hat Blumen geliebt und konnte Pflanzen wunderschön arrangieren. Wir haben uns bemüht, alles, so wie sie es gemacht hätte, zu pflanzen und zu stecken. Als wir fertig waren, kamen noch andere Bekannte, die zufällig auf dem Friedhof waren, vorbei und wir standen alle vor unserem fertigen Werk. Wir waren ungefähr 9 Personen und plötzlich kam ein Vogel angeflogen und setzte sich auf das Holzkreuz meiner Mama. Er beguckte uns und dann hielt er sein Köpfchen schräg und begutachtete unser Werk. Er hatte keine Angst vor den vielen Menschen und den Stimmen, mindestens 5 Minuten saß er da und schaute auf die Blumen. Dann flog er zu einem Strauch neben dem Grab und saß dort, bis wir weggingen. Ich musste mich immer umdrehen - das war das erste Mal, dass ich das Gefühl hatte, Mama war da. Den anderen ging es übrigens genauso. Das zweite Mal war vor kurzem. Mein Bruder kam vorbei mit seiner neuen Freundin, wir saßen auf unserer Terrasse und haben uns unterhalten. Dann kam wieder ein Vogel angeflogen, ganz nah und setzte sich oben auf den Rosenbogen und fing an, lauthals zu schnattern, dass wir kaum unser eigenes Wort verstanden. Mein Bruder schaute mich an und lächelte und deutete mit dem Kopf auf den Vogel, er sprach es nicht aus, aber wollte mir sagen, dass er dachte, es wäre meine Mama, die sich an der Unterhaltung beteiligte. Genau dasselbe dachte ich auch. Komisch, was? Manchmal hat man eben das Gefühl und auch, wenn es nicht stimmen sollte und man sich alles nur einbildet, es beruhigt und verstärkt unseren Glauben, dass unsere Mütter da sind. Warum sollte man sich dagegen wehren?! Ich habe bisher kaum jemanden davon erzählt, aber wie man sieht, andere erleben oftmals ähnliches. Und einen Beweis dafür gibt es nicht, wie Katrin schon schrieb, es ist einzig und allein der Glaube. Ich brauche auch keinen Beweis - das Gefühl, das ich habe, ist mir Beweis genug. Liebe Grüße Kiki |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo Jutta!
Meinst du mit Adresse Jenseits.de?? Hat mich total enttäuscht muß ich dir erlich sagen. Dort werden nur Menschen geduldet die keine richtige Meinung haben und Peter ist der Größte. Jeder deutet einen hin Sitzung mit Caro, kann ich auch verstehen soll auch 150 Euro kosten. Liebe Grüße Michele |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo Michele,
Nein, nicht das Jenseits Forum. Aus diesem haben sich etliche zurück gezogen, da es für viele Suchende keinen wirklichen Austausch ist. Man kann nur viel nachlesen, und verstehen, was danach kommt. Mail mich mal an: jubawe@yahoo.de liebe Grüße Jutta |
junge Frauen und der Tod der Mutter
hallo,
ich weiss nicht ob ich zeichen aus dem jenseits, wie man es so schön formuliert, glauben soll. einerseits denke ich, meine mama hätte mir dann schon längst ein eindeutiges zeichen gesandt, andererseits kann natürlich alles sein... das sage ich deshalb, weil mir schon einmal, zusammen mit meiner mutter, etwas "komisches" passiert ist. als meine oma gestorben ist, die mutter meiner mutter. alle, besonders meine schwester behaupten, ich wäre ishr sehr ähnlich. optisch, als auch seelisch. egal.jedenfalls hatte ich schwer mt ihrem tod zu kämpfen, auch wenn man die liebe oder das zusammengehörigkeitsgefühl auch nach dem einschlafen erst empfindet. schliesslich war sie 87, und der tod ist damit nicht mehr so tragisch, wie bei einer jüngeren frau. etwa 2 oder 3 jahre nachdem sie eingschlafen ist, habe ich zu allerheiligen einen kranz in münchen bestellt, einen besonders schönen kranz, bei einer tollen gärtnerei. einen, den man dort wo mene oma liegt (nrw) nicht so bekommt. diesen habe ich mit ups zu meinem onkel geschickt, der wollte ihn am 1. november dorthin legen. meine mutter fand die idde toll, eben weil er etwas ganz besondere war - optisch als auch, dass er direkt von uns kam. am 1. november in der früh, der auch omas todestag ist, es war ein sonntag, lag ich noch im bett, als um 5 vor 8 uhr das telefon klingelte. ich sprang auf, doch ehe ich am telefon war, es hatte zweimal geklingelt, war es wieder ruhig. ich machte mir keinen kopf und legte mich wieer hin. am vormittag habe ich mit meiner mutter telefoniert und im gespräch gefragt, ob sie vielleicht angerufen hätte. da war es kurz still, und mama sagte mir, dass bei ihr genau das gleiche passiert wäre. uns war irgendwie komisch, aber ausgesprochen haben wir es nicht. mama hatte dann noch einen onkel angerufen und hinterrücks gefragt, ob bei ihm auch das telefon geklingelt hätte - hat es aber nicht. dann rief sie den onkel an, der den kranz hinbringen sollte. er erklärte, dass er ganz früh zum friedhof gegangen wäre, dass es auch schön aussieht. um kurz nach acht sei er wieder zuhause gewesen. der friedhof ist nur um die ecke... mein gefühl sagt mir auch heute noch, dass es oma war, die angerufen hat. wer bitte verwählt sich an einem feiertag zur gleichen minute morgens in zwei nummern, also bei mir und meiner mutter - und legt dann auf. ich glaube, sie hat sich sehr gefreut, und wollte uns ein zeichen geben. sie war eine so stolze frau, die auch immer wert auf das äussere legte. es war mir, als wollte sie sich bedanken bei uns. natürlich weiss ich es nicht, aber ich glaube daran. auch mein freund fand es "komisch". ich bin ein sehr realistischer mensch, wirklich, aber dieser moment war für mich aussergewöhnlich, soviele zufälle gibt es nicht... dennoch denke ich, wen es denn wirklich ein zeichen meiner oma war, warum meldet sich mama nicht? sie sieht doch, wie sehr wir leiden warum meldet sie sich nicht ich weiss nicht, ob ich daran glauben soll. wenn ihr erfahrungen dieser art gemacht habt, dann nehmt sie so, wie ihr sie empfindet. egal ob es eine wunschinterpretation ist oder es wirklich geschieht. ich kann mir auch vorstellen, dass unsere verzweiflung oft situationen oder empfindungen aus uns heraushebt, wir sie uns nur wünschen und sie dadurch für uns reell erscheinen lassen. ich weiss s schlichtweg nicht. aber dann denke ich mir immer wieder, mama, warum meldest du dich dann nicht? schön grüsse alessa |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Alessa,
ich kann deine Unsicherheit total gut verstehen. Als ich dieses Buch gelesen habe, in dem es um Kontakte mit Verstorbenen geht, da habe ich auch darüber nachgedacht, warum es z. B. so viele Eltern gibt, die eben KEIN Zeichen ihres Verstorbenen Kindes bekommen, obwohl sie es sich wünschen oder es so sehr brauchen könnten. Dazu habe ich mir folgendes überlegt: auch wenn ich an ein Jenseits, welcher Art auch immer glaube, so weiß ich doch nichts genaues darüber. Vielleicht können manche Verstorbenen keinen Kontakt herstellen; vielleicht dürfen es manche nicht; vielleicht wollen es manche nicht, weil sie es nicht für gut halten würden. Vielleicht liegt es aber auch an den Lebenden: manche sind vielleicht zu verschlossen, oder sie wünschen sich den Kontakt so krampfhaft, dass sie sich nicht dafür öffnen können. Vielleicht haben manche aber auch zu viel Angst. Oder sie erkennen die Zeichen nicht als solche. Langer Rede kurzer Sinn: :-) Ich glaube, es gibt viele Möglichkeiten, wieso deine Mutter (noch) keinen Kontakt zu dir hergestellt hat. Aber die Tatsache, dass es so ist heißt nicht, dass sie deswegen nicht mehr existiert, in welcher Form auch immer. Oder womöglich, dass du ihr egal geworden bist. Ich hoffe, du denkst so etwas nicht! Ich kann dir nur zustimmen: jeder, er ein Zeichen erhält sollte das einfach als solches hinnehmen und sich daran erfreuen. Ich glaube, wenn ein inneres Gefühl auftaucht, man könnte gerade ein Zeichen bekommen haben, dann stimmt das auch. Man muss das niemandem beweisen, auch sich selbst nicht; das Gefühl sagt einem schon, was richtig ist. Liebe Alessa, ich wünsche dir auch jeden Fall von Herzen, dass du irgendwann ein Zeichen bekommst, dass jeden deiner Zweifel zerstreuen kann! Sei ganz furchtbar doll gedrückt! Katrin |
junge Frauen und der Tod der Mutter
hallo sandrah,
ich denke in dieser zeit an dich! alessa |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Heute, vor einem Jahr habe ich meine Mami das letzte Mal gesehen.
Morgen ist der 1. Todestag, der Kreis schließt sich. Danach werde ich alles ein 2. Mal ohne sie, meine liebe Mami, erleben. Den 2. Spätsommer, den 2. Herbst ........ Für Euch hier, besonders für Alessa, Katrin, Kiki, Mia und Damaris ! ! (unsere Mutti’s würden dies bestimmt gern zu uns sagen, wenn sie es könnten) Steh' nicht weinend an meinem Grab, ich bin nicht dort unten, ich schlafe nicht. Ich bin tausend Winde, die weh'n, ich bin das Glitzern der Sonne im Schnee, ich bin das Sonnenlicht auf reifem Korn, ich bin der sanfte Regen im Herbst. Wenn Du erwachst in der Morgenfrühe bin ich das schnelle Aufsteigen der Vögel im kreisenden Flug. Ich bin das sanfte Sternenlicht in der Nacht. Steh' nicht weinend an meinem Grab, ich bin nicht dort unten, ich schlafe nicht. |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Sandra,
was bleibt mir zu sagen, außer, dass ich morgen an dich denken werde. Ich schätze, jeder hier kann sich vorstellen, was das für ein bedeutsamer Tag für dich ist. Lass dich in Gedanken ganz fest umarmen! Viele liebe Grüße, Katrin |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo an Alle hier!!
Geht es euch auch so das man es einfach nicht verstehen kann. Ich denke mir immer " Das kann doch alles nicht sein. Das kann doch nicht wahr sein, daß meine Mama tod sein soll"" Bald sind es schon fünf Monate ohne meine geliebte Mama. Liebe Grüße an euch Allen!! Eure Michele |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Sandra,
ich wünsche Dir viel Kraft und Mut für heute, ganz besonders morgen und die nächsten Tage, die sicher unendlich schwer werden. Ich denke fest an Dich! Deine Kiki |
junge Frauen und der Tod der Mutter
hallo sandrah,
morgen ist nur ein tag, nur ein tag wie jeder andere. auch wenn es der "todestag" ist, so wirst du sie nicht mehr vermissen als an jedem anderen tag. du leidest nicht mehr als an manch anderem tag. und wenn du dast tust, dann nur aus der reaktion deiner umgebung heraus. weil andere menschen dir vermitteln - oh schon ein jahr - was sol die zählerei der tage, der monate? der tag an sich ist irrelevant. ich habe an dem tag nicht mehr oder weniger gelitten. im gegenteil, wäre es nicht schlimm, an einem bestimmten tag besonders zu leiden, sandra: es ist ein tag.. nicht mehr... es ist alleine deine umebung, die dir das gefühl emittelt, du müsstest an diesem tag besonders leiden. aber überlege einmal, wie erbärmlich wäre es, wenn du an diesem tag besonders leiden würdest. einen tag später wäre es nicht mehr so schlimm? nein, das ist heuchelei - eben vo n aussen kommend. natürlich haben wir auch ganz viele blumen gebracht, aber wenn ich ganz ehrlich bin, war das nur nach aussen hin... du könntest die blumen an jedem x-beliebien ag bringen, aber du machst es eben an iesem tag.... in deinem herzen ist deine mama jeden tag in dir, oder? komischer weise habe ich persönlich an diesem tag nicht mehr getrauert als an einem anderen. im gegenteil, ich habe mich dagegen gewert. es ist eben nur ein tag sie ist bei dir, so wie ich glaube, dass meine mama bei mir ist, egal in welcher art und weise. ob wie man es sagt "übersinnlich", oder in deinen gedanken. lass dich nicht davon leiten. ich denke an dich.... alessa |
junge Frauen und der Tod der Mutter
Liebe Sandra,
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für den morgigen Tag, ich werde sicher ganz viel an Dich denken. Entschuldige, dass ich Dir noch nicht persönlich geschrieben habe, irgendwie klappte das mit meiner neuen E-Mail-Adresse nicht, hab jetzt also noch keine. Deshalb hab ich Dich so lange warten lassen auf ein Schreiben. Meine Mama ist am 10. August gestorben, in 10 tagen jährt sich also auch bei mir ihr Todestag. - Wenn ich Todestag auf dem Bildschirm lese, ist das immernoch so irreal, selbst nach einem Jahr kann ich es immer noch nicht glauben. Was wirst Du morgen machen? hast Du Dir irgendetwas vorgenommen? Das mein Papa damals so gelitten hat (und auch jetzt sicher noch), hat mir auch ganz arg zu schaffen gemacht. Keiner konnte sich vorstellen, wie das gehen soll, mein Papa ohne sie - sich war doch das Rad, das alles in Bewegung brachte und sie war doch die, die auf alles eine Antwort hatte. Mein Vater hat seit ca. einem halben Jahr (etwas kürzer vielleicht) eine Freundin. Ich gönne ihm das Glück so, und doch ist es innerlich schmerzlich, so wird einem noch mehr bewusst, das es das Leben, in dem wir so glücklich waren, nicht mehr gibt und nie mehr geben wird. Weil es sie nicht mehr geben wird. Meine Eltern sind ihr Leben lang umgezogen, nie war ich länger als sieben Jahre an einem Ort mit ihnen, meist zogen sie nach 3-4 Jahren schon wieder um. Und so muss ich jetzt schmerzlich vestellen: Ich hatte zwar kein räumliches bestehendes Zuhause, aber: My Home is my mother ist mir jetzt bewusst. Und wenn mein Vater erzählt, dass die Möbel wegsollen, weil sicher Hannelore (seine Freundin) sich nicht wohl fühlen würde, wenn allles von Mutti wär´, dann merke ich, wie weh es tut, und das es nie wieder so sein wird, wie´s mal war. Ich habe meiner Mama am Telefon sagen können, das ich sie lieb hab, daswar, bis auf einen Streit vor 10 Jahren, das erste Mal, das ich es ihr sagte. Wir haben es auch nicht gelernt, über Gefühle zu reden. Ich musste es einfach tun, habe meinen inneren Schweinehund überweunden, und ihr gesagt, dass ich sie soooo lieb habe. Und ich habe zum 1. Mal in meinem Leben gehört, was ich so vermisst habe: Ich Dich auch, mein Mädchen. Darüber bin ich glücklich. Ich habe noch viele Sachen im Kopf, die ich ihr hätte erzählen wollen oder von ihr wissen wollen. Wir konnten über gar nichts mehr reden, aber das haben wir uns die paar Tage vor ihrem Tod noch ganz oft gesagt (ich war auch so sprachlos, dass mir nichts einfiel um drüber zu reden. Liebe Sandrah, ich denke ganz feste an Dich und hoffe, die überstehst den Tag einigermassen. Ich bin noch etwas im Net, wenn Du noch wach bist, schreib mal, wenn Du magst natürlich nur. Damaris Ich möchte mich bedanken für all die lieben Zeilen von Euch und Euer Mitgefühl die auf mein letztes Schreiben kamen. Dazu muss ich Euch auch was sagen: Mein Bruder, meine hochschwangere Schwägerin und ich, wir kamen zu spät. Im Endeffekt, aber glaube ich, hat mein Vater (ja, ich meine Gott) es richtig damit getan: Wenn ich von ihrem Sterben hörte, wurde,bzw. wird mir immer wieder bewusst, ich wäre daran zerbrochen, meine Mama so leiden zu sehen. Ihr müsst wissen, sie war stark und ich habe sie nicht ein einziges Mal jammernd gesehen, resigniert oder verzweifelt... Das machte ihr starker Glaube, den ich jetzt umso mehr bewundere. Selbst kurz vor ihrem Tod kam kein Klagen, und die Beerdigung hat sie vorbereitet für uns: Mit dem Pastor in einem weissen Auferstehungs-Talar und mit Liedern, die mich verstummen liessen "typisch Mama" hab ich gedacht, wie soll ich das denn singen können? Sie hatte sich ausgesucht: "In Dir ist Freude in allem Leide" und zum Schluss Anbetungs- ja, Dankeslieder!! Aber für meine Mama hab ich sie lauthals gesungen und mich so sicher, so aufgehoben und bestätigt gefühlt, dass ich wieder wusste, ich glaube nicht an irgendeinen erfundene Gott, nein!!! Sprich mit ihm, und lass Dich auf ihn ein, dann merkst Du, er ist da!!! Alles Liebe, Damaris Ich war ein paar Tage nicht im Forum, es reisst immer so auf, dass ich danach nicht dran denken kann, wieder ins Forum zu gehen |
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