Krebs-Kompass-Forum seit 1997

Krebs-Kompass-Forum seit 1997 (https://www.krebs-kompass.de/index.php)
-   Forum für Angehörige (https://www.krebs-kompass.de/forumdisplay.php?f=49)
-   -   Nach der OP- wie geht's weiter? (https://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=54557)

Tempete 15.08.2012 16:48

AW: Nach der OP- wie geht's weiter?
 
Hallo Wangi,

klar, gucke ich immer mal wieder rein! Ich will doch auch wissen, wie es euch so geht, was das Forums-Baby macht, ob Davy mal wieder verschwindet und was Wolfgang uns zu sagen hat!
Das Forum gehört ja schon so zu meinem Leben...
Aber ich muß jetzt erstmal den Wissensschatz des MS-Forum anzapfen ;)

Übrigens ist das Forum dort leider nicht so schön übersichtlich aufgebaut wie dieses hier! ....oder ich kenne mich dort noch nicht so aus?Ich hatte ja auch hier meine Startschwierigkeiten..

Tempete 03.12.2012 11:10

AW: Nach der OP- wie geht's weiter?
 
Da bin ich wieder! Leider, muß ich sagen...
Nachdem es meiner Mutter nun eigentlich recht gut ging, ziehen nun wieder schwarze Wolken auf.
Knoten an den Lymphen! Die Endoskopie beim HNO hat kein richtiges Ergebnis gebracht, also hat sie mal wieder eine Überweisung für's Krankenhaus bekommen.
Dort soll dann unter Vollnarkose untersucht werden.

Ihr HNO sagt, die Knoten können durch die dauernde Belastung, die die schlecht verheilten Narben innen im Hals verursachen, entstanden sein. Sie wären sozusagen eine natürliche Abwehr des Körpers. Aber ein neuer Krebsbefund wäre wohl auch denkbar.

Kennt von Euch jemand so eine Begründung für Knoten an den Lymphen??? Mir kommt das irgendwie spanisch vor und ich habe riesige angst, daß nun alles von vorn losgeht - nur schlimmer.

Was die ganze Sache nicht einfacher für mich macht, ist, daß ich inzwischen selbst an MS erkrankt bin.
Die Schübe wurden (und werden) bei mir wohl hauptsächlich durch Stress und hohe seelische Belastung ausgelöst. Auslöser für den bisher schwersten Schub war die Belastung während der Erkrankung meiner Mutter. KLASSE!

Ich kann doch meine Mutter nicht im Stich lassen! Und wie soll ich mich da abgrenzen???

Im Job klappt die Stressbewältigung schon erstklassig, und auch in einigen privaten Bereichen - aber bei der Mutter?

Sind Krebserkrankungen der Lymphknoten eine häufige Begleiterscheinung von Kehlkopf- oder Stimmbandkrebs?

wolfgang46 03.12.2012 19:07

AW: Nach der OP- wie geht's weiter?
 
Hallo Tempete,

besser oder anders als Davy kann man das Thema glaube ich nicht "bearbeiten".
Eine kleine Anmerkung habe ich noch.
Bei mir wird neben der Untersuchung mit Technik, wie CT etc, auch noch die manuelle Untersuchung gemacht. Es wird alles noch mit den sensiblen Fingern meiner HNO Ärztin abgetastet.
Ich finde diese Untersuchung ist für mich die Wichtigste.

Vielleicht wird bei Deiner Mutter auch mit den Fingern untersucht. Frag mal nach.

Aber jetzt zu Dir.
Auch ich wünsche Dir alles Gute. So gut es eben geht.
Und mit den Sorgen um Deine Mutter ....
Auch hier hat Davy verdammt Recht. Mehr Fürsorge geht glaube auch ich nicht.

Ganz ganz liebe Grüße
Wolfgang

Tempete 04.12.2012 09:15

AW: Nach der OP- wie geht's weiter?
 
Guten Morgen, Davy und Wolfgang,

auf Euch ist Verlaß!

Die ausführliche Beantwortung meiner Fragen durch Davy (DANKE dafür!) hat mir einiges klar gemacht und mir eine Menge Angst genommen.

Problematisch ist, daß meine Mutter durch die Belastung der letzten Monate leider etwas "tüdelig" geworden ist....
Sie hört nicht immer gut zu und kann sich nicht alles merken. Was sie sich merkt, bringt sie dann auch noch durcheinander...
Ich kann leider nicht bei ihren Arztbesuchen dabei sein, weil ich ja arbeiten muß.
Eigentlich WILL ich auch gar nicht dabei sein - da ist die Arbeit schon eine gute "Ausrede"
Ergebnis ist dann aber leider, daß die Informationen manchmal nicht ganz so gut sind, die ich von ihr bekommen.

Also: die Knoten wurden durch Tasten festgestellt. Es wurd bisher weder ein CT, MRT oder sonst eine aufwendiger Untersuchung gemacht.
Stattdessen soll meine Mutter unter Vollnarkose im Krankenhaus untersucht werden.

Die Knoten sind nun schon seit Wochen da und sind unverändert groß, also weder gewachsen noch geschrumpft. (Klingt für mich erstmal nicht so schlecht)
Auf die Idee, daß man hier zur Diagnostik auch bildgebende Methoden eingesetzt werden könnten, bin ich gar nicht gekommen.
Schlimmer finde ich, daß auch der HNO nicht auf diese Idee gekommen ist!

Solche Untersuchungen sind doch viel weniger belastend als die nun mittlerweile 9. Vollnarkose innerhalb eines Jahres.

Bei mir hat jedenfalls ein MRT gereicht, um meine Entzündungsherde im Rückenmark und im Gehirn sicher zu finden... Ohne OP, Rückenmarkspunktion und den ganzen Kokolores.

Heute bin ich zum Plätzchenbacken bei meiner Mutter. Da werde ich sie mal in diese Richtung schubsen.

Ich muß übrigens an dieser Stelle noch ein ganz, ganz großes Lob für dieses Forum aussprechen!!!!

Es ist fast unheimlich, wie gut man hier miteinander umgeht, wie viel Anteil genommen wird und wie groß die hier versammelte fachliche Kompetenz ist.

Ich habe versucht, ein ähnliches Forum für mich und meine MS zu finden - erfolglos!

Die Foren in dem Bereich werden leider häufig durch die Pharmaindustrie betrieben oder sind zwar "privat" aber dann oft Tummelplatz selbsternannter "Wunderheiler".
Jetzt weiß ich was ich an Euch habe! - Wußte ich auch vorher schon, aber jetzt eben nochmal so ganz doll und ganz richtig :knuddel:

Tempete 21.01.2013 10:13

Betreuung Angehöriger -Steuern??
 
Hallo liebe User im Angehörigen-Forum,

normalerweise poste ich im Forum für Kehlkopfkrebs/Krebs im Halsbereich weil meine Mutter an Stimmbandkrebs erkrankt ist.

Dort fand ich bisher einen regen, informativen und wirklich netten Austausch über die Krankheit und alles, was damit zu tun hat.

Jetzt habe ich aber eine Frage, die mir vielleicht doch eher hier im Angehörigen-Forum beantwortet werden kann.

Eine Kollegin wies mich darauf hin, daß ich nicht vergessen sollte, bei der Steuererklärung den Pauschbetrag für die Pflege von Angehörigen in Höhe von 924,00 anzusetzen.
Sie hätte das für die ca. halbjährige Betreuung ihrer Schwiegermutter nach einem Krankenhausaufenthalt gemacht und das wäre anerkannt worden.

Das Internet sagt aber etwas anderes dazu! Nämlich das man nur ab einem bestimmten Grad der Behinderung diesen Pauschbetrag ansetzen kann.

Hat vielleicht jemand von euch Erfahrung damit?
Vor dem Hintergrund, daß ich meine Mutter im und nach dem Krankenhaus wirklich intensiv betreut habe, würde ich das eigentlich denken, daß das geht.
Hätte ich mich nicht gekümmert, hätte eine Kurzzeitpflege sein müssen.
Das wäre sicher viel teurer geworden...

Über Antworten und Tipps würde ich mich sehr freuen - und vielleicht hilft das ja auch anderen von uns?

raupe 88 21.01.2013 11:59

AW: Betreuung Angehöriger -Steuern??
 
hallo

glaub das geht nur bei Pflegestufe 3...soweit ich weiß

lg raupe 88

Tempete 21.01.2013 14:11

AW: Betreuung Angehöriger -Steuern??
 
Hallo Raupe,
ja , etwas ähnliches habe ich bisher auch recherchiert.
GEMEIN!
meine Mutter wurde aus dem Krankenhaus entlassen und es wurde platt vorausgesetzt, daß ich ihr schon helfen würde: Absaugen, Verbandswechsel, Fahrten zum Arzt, zur Logopädin usw, Haushalt, Kochen...

Gut - sie ist meine Mutter und ich mache das wirklich gern. Aber neben dem Job und der eigenen Familie ist das eine ganz schöne Belastung gewesen.
Bis dahin, daß es bei mir zu einem neuen MS-Schub kam.

Da darf ich mich wohl, wie viele andere auch, bei unseren Krankenkassen und Politikern bedanken?

Das klingt jetzt etwas verbitterter als ich eigentlich bin. Aber Gerechtigkeit sieht anders aus.

Tempete 14.01.2014 11:55

AW: Nach der OP- wie geht's weiter?
 
Hallo Leute,

damal habe ich die Frage gestellt : "Nach der OP- wie geht's weiter?"
Heute kann ich mir dei Frage teilweise selbst beantworten: AUFREGEND!
Und das im positiven und im negativen Sinn.

Fast genau ein Jahr ist es her, daß wegen Mutter mit auffälliger Lymphknoten untersucht werden mußte. Alles war gut!!! Wir haben uns irrsinnig gefreut.

Irgendwie dachten wir, es wäre geschafft, der Krebs besiegt.
Alle drei Monate geht es zur Untersuchung ins Krankenhaus und auch die letzte Untersuchung Ende Dezember war ohne Befund.
Weihnachten habe wir uns oft gesagt, wie sehr wir uns alle freuen, beruhigt miteinander feiern zu können.

Jetzt, ca. 3 Wochen nach der Untersuchung im Krankenhaus hat der HNO, bei dem meine Mutter nochmals war um die Ergebnisse durchzusprechen noch eine eigene Ultraschall-Untersuchung gemacht. Und siehe da: wieder, wie im letzten Jahr, hat er Veränderungen entdeckt und meine Mutter muß wieder ins Krankenhaus um dort weitere Untersuchungen machen zu lassen.

Immer wieder diese Rückschläge, immer wieder diese Angst!
Was, wenn der Krebs jetzt ein Jahr Zeit hatte, sich trotz Kontrollen unbemerkt zu verbreiten? Ich bin schon wieder panisch....

Grade habe ich auch die älteren Beiträge hier gelesen.
Damals war ich selbst noch gesund und konnte meiner Mutter quasi rund um die Uhr zur Seite stehen.
Wie soll das jetzt nur gehen, falls der Krebs wieder da ist??? Ich habe kaum genug Kraft, meine eigene MS in den Griff zu kriegen!

Na - vielleicht geht ja auch alles wieder gut aus.
Tut mir leid, daß ich hier so rumjammer - aber das mußte einfach raus aus mir.

wolfgang46 14.01.2014 16:46

AW: Nach der OP- wie geht's weiter?
 
Hallo Tempete,

wenn man Grund hat zum Jammern, ist hier der richtige Platz.
Nur hier findest Du die Menschen, die dafür auch Verständnis haben, die Dir auch "zuhören" und wenn sie können, auch sehr gerne helfen würden.

Mir hat es jetzt aber erst einmal die Sprache verschlagen, auch ich weiß nicht, was bei Euch jetzt kommt.
Aber ganz sicher ist, dass wir alle hier Euch wünschen, dass da nix schlimmes ist oder kommt. Wir drücken die Daumen.

Ganz ganz lieben Gruß
Wolfgang

PS. Bin hier wohl im Moment fast allein, denn Wangi besucht ihren Sohn und Renate ist wohl auch im Stress oder bei der Erholung vom Weihnachtsstress.
Ich denke aber, ich habe für beide mit geschrieben.

Tempete 05.04.2016 11:42

Tschüß, liebe Unterstützer!
 
Ich möchte mich hier nochmals bei allen lieben Leuten bedanken, die mir und meiner Mutter durch die schwere Zeit ihrer Krebserkrankung geholfen haben.

Eure Ratschläge, Erfahrungsberichte und lieben (manchmal auch strengen!) Worte haben mir im Dschungel der Behandlung und in vielen dunklen Stunden sehr geholfen.

Meine Mutter hatte den Krebs nach viel Höhen und Tiefen besiegt!!!!
Sie konnte mit ihrer heiseren Flüsterstimme prima an Unterhaltungen teilnehmen. Nicht mehr so laut wie früher - aber gut verständlich!
Siekonnten gemeinsam mit ihreen Töchtern und Enkeln, ihrem Lebensgefährten und ihren Freunden noch eine wirklich gute Zeite verbringen, malen, feiern, leben!

Aber wie das Schicksal so spielt...
Als wir alle endölich etwas entspannter waren, die Kontrolluntersuchungen weniger wurden, traf sie ein Herzinfarkt.

Nach einer "Routineoperation" verstarb sie nach entsetzlichem Leiden an den Folgen der OP: Schlechte Nachsorge, Infektion, dadurch Zerstörung des Brustbeins, Organversagen... das volle Programm.

Das bisher schlimmste Erlebnis meines Lebens war der Moment, in dem ich meine Einwilligung zur Abschaltung der Geräte und Reduzierung der Behandlung geben mußte.

Aber ich bin überzeugt:
Der Kampf gegen den Krebs lohnt sich. IMMER! Uns hat das noch ein paar gute Jahre geschenkt!
Allen hier wünsche ich viel, viel Kraft und Durchhaltevermögen - seien sie nun selbst erkrankt oder Angehörige. Man kann fast alles schaffen!

Tschüß an Alle!


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 10:45 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, vBulletin Solutions, Inc.
Copyright © 1997-2025 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.