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cawo 10.04.2013 19:34

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Hallo Nina,
ja auf der Arbeit, diese Probleme ;)
Mir geht es grad genau so. Ich bin jetzt wieder die 2. Woche beim arbeiten.
Vieles kommt mir ebenfalls so unwirklich vor. Über was man so alles streiten kann, diskutieren bis aufs Messer... Hier ein Problem, da eins... und was ist das?? Alles pille palle.

Ich hatte gestern so einen totalen depri Tag. Hab den ganzen Nachmittag geheult. Warum? Ich weiß es nicht... es war einfach alles "blöd".

Jetzt hab ich auch noch das Gefühl krank zu sein (ich lange mir dann wieder an den Kopf und sage mir "hör auf zu spinnen") Seit einiger Zeit ist es mir immer wieder übel. Dann habe ich das Gefühl ich habe einen Kloß im Hals, als dass mir der Hals zuschnürt... als hätt ich einen Tischtennisball verschluckt.. Dann bekomm ich leichte Panik... Ich gehe aber ganz stark davon aus, dass das alles "nur" von der Psyche kommt. Zum Dok will ich eigentlich nicht... der erklärt mich am Ende für verrückt...

Ich war heut auch auf dem Friedhof. Hab mich gefreut, da stand eine Nachbarin vor "unserer" Urnenwand und hat meinen Schatz besucht.

Ich habe vorhin wieder den Rappel bekommen und hab ein paar Anzüge aus dem Kasten in den Sack entsorgt. Das kann ich nur dann, wenn ich eben einen "Rappel" bekomme. Nach und nach will ich mich halt von den "Standard Sachen" trennen. Bei den Lieblingssachen ist das natürlich ein NoGo (kommt dir sicher bekannt vor).

Nina, wir sind ja nicht dein Papa...Aber wenn du ein Bild von der frisch frisierten Gina einstellst, dann freue ich mich (und sicher auch die anderen).

Ein Kommentar von mir ist dir jedenfalls sicher :D

Nina :pftroest: wir packen das, dass der Schmerz weniger wird. Ich bin auch nach wie vor überzeugt, dass unsere Lieben nicht ganz weg sind.

LG

Carmen

Almnixe 10.04.2013 19:36

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Hey Nina,

ich musste doch lachen! Aber es hört sich auch so niedlich an! Und was für eine schöne Abwechslung. In letzter Zeit habe ich auch wieder öfter über ein Haustier nachgedacht. So ein Tier gibt einem doch schon einiges und man ist nicht allein.

Das mit dem dicker werden kenne ich leider auch...Habe aber auch schon diverse DVDs im Schrank. Selbst hier zuhause kann ich mich nicht aufraffen. Ich jogge aber auch ganz gern, weil ich finde, dass man in der Natur so gut abschalten kann. Aber ich bin gerade soooo faul!!!! ABER wenn das Wetter nun besser wird, dann gehts los;)

Drück Dich! Tina

cawo 10.04.2013 19:43

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Hallo Tina,
geh doch mal ins Tierheim vor Ort und biete deine Dienste als Gassigänger an. 2 Fliegen mit einer Klappe. Kontakt zu Tieren und Bewegung :D

LG

Carmen

Almnixe 10.04.2013 20:01

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Hi Carmen,

gar keine so schlechte Idee;)

Danke!

LG! Tina

Mirilena 10.04.2013 22:24

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Kuckuck zusammen,

hier musste ich nun auch noch mal reinschauen, bevor ich ins Bett hüpfe!

Nina, du hast mich eiskalt erwischt! Ich wollte wirklich heute morgen ran an den Speck und zwar mit meiner CD (Rückenschulübungen herausgegeben von einer sehr bekannten Damenzeitschrift:tongue), doch mein Kind hat heute Nacht gespuckt wie ein Reiher, dementsprechend nicht schlafen können und so wollte ich heute morgen nicht den stampfenden Elefanten machen... Aber morgen!!!! Ich habe noch viele andere schicke CDs sowie DVDs... (fühlte mich super sportlich, als ich die damals gekauft habe:tongue)! Ein bißchen tröstet es mich ja schon, dass es euch auch nicht so viel besser geht!

Ja, ich denke auch, dass es gut ist, sich mit dem eigenen Körper zu beschäftigen. Manchmal denke ich, dass ich mich irgendwie vernachlässigt habe. Schlechte Ernährung in Zeiten von Papas Krankheit und die hat ihre Spuren hinterlassen. Und meinen Körper spüre ich auch nicht mehr so richtig. In meiner Trauergruppe haben wir ein paar Übungen gemacht... Nichts dolles, wir wollten unsere Ohren "durchkneten", mit den Füßen ganz schnell aufstampfen und uns die Beine klopfen. Mag dumm klingen, sah auch dumm aus, doch ich habe anschließend wenigstens meinen Körper gespürt. Ich fühle mich auch immer gut, wenn ich denn mal Sport treibe. Dann ist alles gut durchblutet und ich spüre mich oder vielmehr, dass ich einen Körper habe. Keine Ahnung, warum es mir so schwer fällt, meinen inneren Schweinehund zu Bewegung zu überreden, obwohl ich doch weiß, dass mein Rücken es dringend nötig hat...

Sag mal, bilden sich bei Gina auch immer so Fellknoten, wenn ihre Haare zu lang sind? Ich habe doch eine norwegische Waldkatze und die hat so viele Fellknoten am Bauch.... (die sie sich äußerst ungern von mir entfernen lassen mag). Ja, Gina sieht bestimmt ganz putzig aus so frisch frisiert und duftig!

So ihr Lieben, ich wünsch euch eine Gute Nacht!
Miri

Flower* 11.04.2013 09:06

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Guten Morgen :)

Ich bin ja beruhigt zu hören, dass euch der Schweinehund genauso stramm an der Leine hält wie mich :smiley1: Ich kann nur Kurse empfehlen.. irgendwie hat man da ne "Verpflichtung" hinzugehen, weils ja auch auffällt, wenn man fehlt.. Ohne die würd ich auch gar nichts machen..
Miri, wie gehts deinem Kind denn heut? Alles wieder gut?

Nina, diese unnützen Gedanken, die sich manche Leute machen, müssen wir wohl akzeptieren.. Ich schaffs immer öfter, manchmal lass ich dann aber auch mal nen Spruch ab.. was sehr gut tut, weil es keiner von mir erwartet und alle sofort schockiert davon sind.. das baut aber etwas Frust ab und hilft ganz gut ;)

Ich wünsch euch einen schönen Tag :)

Mirilena 11.04.2013 09:16

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Guten Morgen Franzi,

meiner Tochter geht's wieder gut, sie ist auch wieder in der Schule und HURRRAAAAAAAAAAAAAAAAAAA, ich habe eben meinen Sport gemacht!:lach: Ich bin richtig stolz auf mich, sitze hier zerzaust und verschwitzt und fühle mich großartig!

Liebe Grüße
Miri

Gina79 11.04.2013 19:16

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Hallo zusammen! Super Miri, man fühlt sich wirklich viel besser wenn man sich ein bisschen bewegt! Auch ich habe in der letzten Zeit mich und meinen Körper vernachlässigt. Habe sehr viel unnützes Zeug in mich hineingestopft und zu wenig Bewegung gemacht. Und ich hasse nichts in der Welt mehr als Hosen die beim Bund zwicken!
Carmen, diese Depri-Tage kenne ich auch und irgendwie habe ich das vorher nicht so sehr gehabt. ICh habe momentan eine schlechte Phase glaube ich denn Papa fehlt mir immer mehr!
Ich werde Gina demnächst (vielleicht gleich am WE) fotographieren und werd euch ein Foto reinstellen von meiner süßen Maus! Sie heitert mich immer wieder auf. WEnn ich traurig und Papa suchend aufwache in der Früh und sie mich dann mit ihren großen Augen anguckt dann ist mir gleich wieder etwas wärmer ums Herz. Haustiere können wirklich helfen und ich finde Hunde speziell. Hunde sind so treu und kennen ihr Herrchen genau! Ich bin echt froh dass ich sie habe! Ja Miri, Gina hat auch immer so Fellknoten am Bauch und auch an den Füßen wenn die Haare zu lang werden.
Zwar wird sie jeden Abend von mir gebürstelt aber das Haar verfilzt trotzdem. Gina ist ja kein Stubentier, sie will ja auch im Garten toben und dann verfilzen auch noch Blätter und Äste mit! Aber mit kurzen Haaren ist sie einfach am süßesten und praktisch ist es auch!

Franzi, ich lass auch öfter mal nen Spruch ab in letzter Zeit. Von mir ist das auch keiner gewöhnt aber ein hab ich gelernt, ich bin ich und verstell mich wegen niemanden mehr! Ich habe in meinem Leben oft zurückgesteckt der anderen wegen und auch viel gemacht was ich selbst vielleicht gar nicht wollte nur damit die anderen zufrieden mit mir sind. Das versuche ich jetzt zu vermeiden, weil ich weiß wie kurz das Leben sein kann und dass ich mir auch wichtig sein soll!

Ich wünsche euch einen schönen Abend, ich werd mich jetzt vor dem Fernseher ausrasten! Liebe Grüße

Tiina 12.04.2013 12:59

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Liebe Nina,
ich habe auch oft im Auto geweint - und bei vielen Musikstücken kamen mir sofort die Tränen. Wenn ich "Somewhere over the rainbow" höre, muss ich immer noch sofort weinen...

Und ich habe auch lange jeden Tag auf dem Weg nach Hause geweint - sobald ich aus der U-Bahn gestiegen bin, flossen die Tränen.
Das liegt glaube ich auch daran, dass wir versuchen, vor anderen zu funktionieren und die Kontrolle zu behalten.

Ihr habt Deinen Papa so wunderbar begleitet und es hört sich so an, als ob Du auch mit Deiner Trauer auf einem sehr guten Weg bist - es ist ja alles noch so frisch bei Dir, da ist es ganz klar, dass die Wellen der Trauer Dich teilweise noch sehr umreissen.

Es wird besser...

Alles Liebe,
Anja

Gina79 12.04.2013 19:08

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Danke Anja! ja, es ist wirklich alles noch sehr sehr frisch und manchmal wundere ich mich über mich selbst dass ich nach außen hin so gut funktionieren kann. Du hast recht, man möchte sich da nichts anmerken lassen und dann kommts halt raus wenn man alleine ist und das ist halt meistens beim Arbeitfahren im Auto.

Heute war ich in der Früh vor der Arbeit bei Papa und jetzt am Abend mit Mama gemeinsam zum Blumen auszupfen. Die Märzenbecher sind ja jetzt nicht mehr so prächtig wie am Anfang, Verblühte müssen weggezupft werden und das kann Mama, eine Gärtnerstochter halt am besten!
Ich kann euch gar nicht sagen wie schön es am Morgen am Friedhof ist. Normalerweise ist man da ganz alleine, es ist still und überall brennen die Lichter. Heute waren leider schon Arbeiter dort die ein Grab weggemacht haben. Aber normal fühle ich mich da Papa am meisten nahe.

Jetzt kommt wieder das Wochenende, ich muss Schularbeiten korrigieren und hoffe mich sonst noch irgendwie ablenken zu können. Gerade jetzt wo es schön wird draußen wird mir Papa viel unterkommen. Der Garten und alles was damit zusammenhängt war ja immer sein "Werk". In der Gartenhütte und in der Garage liegen die Dinge so wie er sie hinterlassen hat. Das schmerzt besonders. Aber es hilft nichts, Mama und ich müssen da durch wenn wir es auch heuer wieder schön im Garten haben wollen und alles auf Vordermann bringen wollen.

Was mich noch beschäftigt hat in den letzten Tagen: Hat man einfach nur Pech wenn man krank wird und stirbt und Glück wenn man davor verschont bleibt oder ist alles vorbestimmt und das gesamte Leben mit der Geburt schon geregelt? Wird unser Leben wirklich "nur" von Glück und Pech und Zufall bestimmt? Hätte es nicht auch sein können dass mein Papa urarlt wird oder gibt es da schon eine Bahn der wir nicht entfliehen können so ähnlich wie bei den Planeten?
Ich weiß nicht, mir kommen oft solche komischen Gedanken, Dinge die mir keiner beantworten kann weil sie niemand wirklich weiß. Ich bin ein Mensch der alles so gerne aufklären möchte, ein Mensch der sagt es ist entweder schwarz oder weiß. Nicht grau oder such dir aus was du gerne haben möchtest.
Ich glaub ich sollte nicht so viel nachdenken! So, jetzt werd ich mich mal an meine Schularbeiten machen!

Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende mit hoffentlich ein paar Sonnenstunden! Liebe Grüße

sanna53 12.04.2013 19:52

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Hallo Gina! Ich denke, dass alles im Leben Zufall ist. Bestimmt für eine schlimme Krankheit ist niemand. Wenn ich da so an meine Patienten denke, die überleben auch einige Reanimationen oder führen einen Lebenwandel, den ich keine Woche überleben würde. Meine Tante z.B. hat ihr Leben lang getrunken und geraucht, gestorben ist sie friedlich nach einem guten Abendessen im Bett, einfach so eingeschlafen. Ich denke nur, dass der Zufall oft sehr ungerecht verteilt ist. So kann ich das sehen. Versteh Dich in viele Dingen, oft sinds Kleinigkeiten, die einen wieder so zusammenfallen lassen, und wenn's nur eine angebrochene Zigarettenschachtel ist, die man noch findet. Drück Dich ganz lieb-Sanna

sanna53 12.04.2013 20:03

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
PS : meine Tante hat eine Reanimation überlebt, hat kräftig ihren Lebenswandel danach weiter geführt und wurde 94 Jahre alt. Sie war meist böse, hat ihrem Mann das Leben zur Hölle gemacht, vielleicht sind's oft die guten, die eher gehen müssen. Wahrscheinlich sind die irgendwie " abgesichert", weil die nix an sich ranlassen und ihr Leben ohne grosse Gedanken an andere leben. Weiß es nicht, aber meine Freundin-auch viel Krebs in der Familie- sieht's auch so. Selbstschutz , so psychisch mein ich ist auch ein guter Schutz vor Krankheiten. Wissen wird mans nie, Georg war immer hilfsbereit, freundlich und hat selten auf sich geschaut, er war immer der Mann für alle, die ihn gebraucht haben und er hat's gern gemacht. So,nun wünsch ich Dir was...... Sanna

Mirilena 12.04.2013 20:09

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Liebe Nina,

diese Fragen kenne ich auch... Allerdings glaube ich nicht, dass alles im Leben Zufall ist (sorry, Sanna;)). Ich denke, dass alles, was wir tun wiederum eine andere Aktion nach sich zieht. Wie wir darauf reagieren und was wir damit anfangen, entscheiden wir selbst. Das erklärt natürlich nicht, weshalb einige Menschen so schwer erkranken und andere nicht. Dafür habe ich überhaupt keine "Erklärung". Die Disposition zu einer solchen Erkrankung tragen wir ja wohl alle in uns. Meine Mutter meint, dass es tatsächlich vorherbestimmt ist, wie viel Zeit uns hier vergönnt ist. Das ist sozusagen "Schicksal". Etwas Ähnliches habe ich bei Elisabeth Kübler-Ross gelesen. Ich meine mich zu erinnern, dass sie schreibt, dass diejenigen, die früh gehen müssen, eben bereits alle Lektionen gelernt und alle Aufgaben erfüllt haben. Weiß nicht, ob ich das glaube. Manchmal denke ich, dass es nicht entscheidend ist, wie viel Zeit wir hier verbringen, sondern dass wir die Zeit, die uns geschenkt wird, nutzen. Und vielleicht ein paar Spuren in den Herzen derjenigen Menschen hinterlassen, die wir lieben. Und das hat dein Papa auf jeden Fall getan...

Und Nina, die Welt ist bunt!!! Nicht nur schwarz oder weiß...

Liebe Grüße
Miri

sanna53 12.04.2013 20:18

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Hallo Miri! Kein Problem, Denk da hat jeder so seine eigene Theorie, erfahren werden wir es so und so nicht. Da kann man dann auch weiter fragen, wieso ein Kind stirbt, die Antwort werden wir nie bekommen. Leider, denn jeder denkt wohl über so was nach, wenn Krebs etc. auf einmal daherkommt. Muss morgen arbeiten, wünsch Euch einen schönen Abend! Sanna

Gina79 12.04.2013 20:43

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Hallo ihr Lieben! Das ist es leider, wir werden die Wahrheit nie erfahren aber ich möchte sie so gerne wissen. Kennt ihr das? Ich zweifle einfach an so vielen Dingen. Nicht dass ich ein ungläubiger Mensch bin oder irgendetwas verachte aber ich suche und suche und suche und komme einfach nicht weiter.
Ja Miri, die Welt ist Gott sei Dank so bunt, manchmal spüre ich das auch schon und kann Dinge wirklich genießen. Oft genieße ich die einfachen Dinge mehr als früher oder ich bemühe mich mehr es zu tun.

Sanna, mir kommt es auch so vor als ob immer die "Guten" gehen müssten. Ich habe einige Menschen kennengelernt, zwei Nachbarinnen von mir sind ebenfalls an Krebs gestorben. Beide waren herzensguten Menschen, haben viel zu wenig für sich selbst gemacht und viel zu viel an die Anderen gedacht. Auch mein Papa war immer für alle da. Auch für mich war er immer da und ich kann heute wirklich sagen dass ich sein ein und alles war, das weiß ich! Mein Papa hat alles für mich getan. Auch ich kenne Menschen die Unfug mir ihrem Körper treiben, richtigen Unfug und das jeden Tag! Mein Papa hat auch geraucht und das war mit Sicherheit auch ein Grund für seine Erkrankung aber es rauchen so viele und machen noch viel mehr gesundheitsschädigende Dinge und werden uralt. Oder die Frage warum ein Kind sterben muss dass noch gar keine schädigenden Laster hat, unerklärlich.
Ich weiß es ist nicht gut sich mit Fragen zu beschäftigen die man ohnehin nicht klären und beantworten kann aber diese Gedanken kommen halt einfach und man kann sie nicht aufhalten.

Mein Papa hat mal während der Erkrankung gesagt dass er sich gedacht hat dass das nicht alles gewesen sein kann in seinem Leben. Da kommt noch mehr und ich glaube er hat auch damit gerechnet dass er noch mehr erleben wird. Papa hat viel erlebt, er ist viel gereist, hat sein Leben sicherlich genossen, hat viel gelacht und schon SEIN Leben gelebt.
Von meiner Tante, die einen ihrer Zwillinge sehr bald verloren hatte habe ich erfahren dass das Kind das gestorben ist dem anderen immer weit mehr voraus hatte, das Kind war irgendwie cleverer, wirkte schon reifer.
Entschuldigt, es ist irgendwie ein Gedankenchaos und eigentlich bin ich mit diesen Gedanken nur auf der Suche nach Papa und will wissen ob wir uns wiedersehen.

Ich kann mich damit einfach nicht zufrieden geben dass wir heutzutage alles können und alles herausfinden nur diese Frage kann uns niemand wirklich beantworten.

Sanna, ich wünsche dir morgen einen schönen Arbeitstag und euch allen einen schönen Abend! Liebe Grüße

sanna53 12.04.2013 21:27

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Hallo Gina, danke für die guten Wünsche für morgen, ist ja nur der der rehaeinstieg , das Krieg ich schon hin.
Ja, ich habe auch oft das Gefühl, dass die guten Menschen im Leben schneller weg sind, oft auch durch einen langen Leidensweg. Mein Papa( Erzeuger) starb am Tennisplatz, meine Mama (immer für mich da, kein Krebs) nach langer Leidenszeit. Meine Freundin sieht's auch auch so, ihre böse Oma wurde knapp 95, der Rest ihrer Familie nicht besonders alt-ihr Onkel starb drei Wochen nach Georg an Krebs. Erkunden wird man das wohl nie, Georg war auch eine Seele von Mensch, immer für andere da, oft ohne ein Wort von Danke, weils schon so selbstverständlich war, die einzige die trauert bin nun ich, für den Rest der Familie ist er nicht mal mehr Thema. Ich will nicht mehr drüber nachdenken, weils keine Anwort gibt. Wir werden da auch nie eine Antwort bekommen! Drück Dich mal ganz fest-Sanna

Almnixe 12.04.2013 22:08

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Ach Nina...die große Frage nach dem "warum". Warum musste die Krankheit kommen,warum passiert das ausgerechnet uns...was hat man schlimmes getan,dass einen dieses Schicksal trifft...

Man kann daran wirklich verzweifeln,weil man einfach keine Antwort bekommt! Deshalb sagt man ja auch so schön,dass man sich diese Frage erst gar nicht stellen darf.

Leichter gesagt als getan!

Drück Dich!tina

Sabine2712 13.04.2013 09:58

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
liebe Nina,

Du wirst Deinen Papa wiedersehen. Da kannst Du ganz sicher sein. Und auch, dass er Dich jetzt sieht, ist sehr sicher. :knuddel:

LG
Sabine

fraunachbarin 13.04.2013 12:32

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
hallo ihr lieben..
ich bin der festen überzeugung, daß schon bereits bei unserer zeugung schon feststeht, wie und wann wir wieder gehen. auch glaub ich dran, daß jeder von uns seine aufgaben im leben zu erledigen hat. jeder hat sinn und jeder ist werkzeug, für was auch immer. ich glaube, daß es eine höhere macht gibt, ob jetzt gott, allah, buddha oder wie auch immer wir sie nennen.
dieser glaube läßt mich auch gut abschied von meinen lieben nennen. ich weiß, daß sie dort aufgehoben sind und daß auch ich zur gegebener zeit dort hin gehen werde. alles hat seinen grund und seine richtigkeit.
so seh ich das...
liebe grüße von tine

Gina79 14.04.2013 18:25

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Tja, es war halt mal wieder Sonntag,...
Ich habe mir heute fest vorgenommen mich zu beschäftigen, nicht auf der Couch zu versauern und mal in die Natur raus zugehen.
In der Früh bin ich eine kleine Runde gelaufen, dann zu Papa auf den Friedhof. Am Nachmittag bin ich in die nächstgelegene Ortschaft auf einen Berg gefahren mit wunderbaren Blick auf den See. Mama und Gina sind auch mitgefahren. Wir haben uns dort im Cafe auf der Sonnenterrasse einen Cappuccino gegönnt. Es war wunderbar, man konnte sogar ohne Jacke sitzen.

Geht es euch auch so dass ihr wenn ihr euch etwas "gönnt" oder etwas Schönes erlebt dann an eure Lieben denkt dass ihnen das sicherlich auch gefallen hätte und wie es wäre wenn sie noch da wären und mit dabei wären.
Als Papa noch gesund war hatten wir lange nicht mehr solche Ausflüge gemacht und die ersten Sonnenstrahlen so genossen. Sicher als Kind schon aber dann später eher weniger. Gut, ich war in der Pubertät, ging dann auch fort am Wochenende und hatte einfach andere Interessen. Aber irgendwie bereue ich es jetzt zu dieser Zeit nicht mehr mit meinem Papa unternommen zu haben.
Erst ein Jahr bevor Papa krank wurde begannen wir wieder gemeinsam ein bisschen wandern zu gehen, in den Urlaub zu fahren,... Als Papa dann krank wurde haben wir auch noch kleine Ausflüge gemacht aber viele Dinge waren dann aufgrund der Therapien und deren Nebenwirkungen nicht mehr möglich.
Geht es euch auch so dass ihr jetzt viele Dinge bereut die ihr mit den Lieben nicht gemacht habt oder nicht besprochen habt?
Ich bereue heute oft dass ich Papa nicht öfter mal gesagt habe wie sehr ich ihn lieb habe, nein, es war irgendwie alles so selbstverständlich.
Mein Papa wusste dass wir ihn lieb haben, in der Zeit seiner KRankheit haben wir ihm jeden Wunsch von den Augen abgelesen und er hat es genossen aber davor hat man alles einfach laufen gelassen.

So auch heute wieder! Ich stehe am Berg mit traumhaften Blick in die Seenlandschaft und denke daran warum ich das mit Papa nie gemacht habe und erst jetzt mache. Warum mir dieser Ausflug nicht viel früher eingefallen ist wo Papa das alles auch genießen hätte können.
Und es kommt dann immer genauso dass viele Dinge passieren die Papa gefallen hätten. Es sind Paragleiter geflogen und auf der Wiese vor uns gelandet. Papa wäre schon wieder hingestürmt und hätte zugeschaut. Er liebte Extremsportarten aller Art. Diese Dinge erinnern mich dann sehr an ihn und das tut verdammt weh!

Bei uns wird es die ganze Woche schön - ich hoffe ich komme mit Hilfe der Sonnenstrahlen leichter aus den Federn in der Früh!

Schönen Sonntag noch euch allen und morgen dann einen hoffentlich ruhigen Wochenstart!

Sabine2712 14.04.2013 19:46

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Liebe Nina,

das geht mir ganz genauso. Es gibt so vieles, was ich meinen Eltern noch so gerne gesagt, mit ihnen erlebt hätte. Das ist nun unwiderruflich vorbei.

Als mein Papa starb, konnte ich im Hospiz an seinem Bett sitzen, ihn streicheln und ihm sagen, wie lieb ich ihn hab. Die Tränen liefen mir über's Gesicht, aber ich konnte noch einiges, das mir wichtig war, "loswerden". Obwohl mein Papa aufgund der Gehirnblutung nicht bei sich war, bin ich heute sicher, er hat mich gehört.

Bei meiner Mutter war es ganz anders. Alles ging so schnell. Direkt nach Einlieferung ins KH bekam sie Chemo, die sie - zusammen mit einer Lungenentzündung - so sehr schwächte, dass sie nur noch schlafen und ihre Ruhe wollte. Zweimal lag sie auf der Intensiv, zum Schluss im Dämmerschlaf. Dazwischen gab es noch einen schlimmen Sturz, bei dem sie sich die Zähne ausschlug, die Lippe aufplatzte und genäht werden musste. Da sie zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr gut hörte und nun auch nicht mehr sprechen konnte, war eine Kommunikation fast unmöglich.

Am 09.02. ist sie morgens um 5.18 Uhr auf der Intensiv gestorben, ohne dass das KH mich vorher informiert hat (ich wohne 30 km entfernt und bin alleinerziehend). Dass ich nicht bei ihr war, kann ich mir nicht verzeihen und arbeite das jetzt im Hospiz mit einer Trauerbegleiterin auf.

Ich habe meine Eltern sehr geliebt, weiss aber erst heute, wie unendlich viel sie mir bedeutet haben und was ich Ihnen zu verdanken habe.

Ich bin mir aber sicher, dass beide über mich und meine Kleine wachen und wir uns eines Tages wiedersehen.

Traurige Grüße
Sabine

puppe88 14.04.2013 19:57

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Hallo Nina,

bitte entschuldige, dass ich hier so "reinplatze" - mein Papa ist vor 6 Jahren an Magenkrebs gestorben und als ich das erste Jahr nach seinem Tod in Prag war, da haben Jazzmusiker auf einer Brücke gespielt (mein Vater liebte Jazzmusik) und ich bin stehen geblieben, die Tränen sind nur so gelaufen und ich dachte: ICH höre jetzt ganz intensiv diese Musik, damit DU, Papa sie auch hören kannst - wo immer du nun auch bist. Und bei all dem Schmerz hat es doch auch gut getan.

weißt du was ich gerade spontan gedacht habe, als ich deine Schilderung gelesen habe - dass es doch trotzdem auch wieder schön ist, dass du nun diese zukünfitgen Erinnerungen (zum Beispiel vom heutigen Tag) mit Deiner Mutter zusammen machen kannst. Und nun weißt du die Ausflüge mit deiner Mama umso mehr zu schätzen und "speicherst" sie ganz anders ab also vorher. Das ist doch auch irgendwie wertvoll finde ich...

nala1810 14.04.2013 20:28

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Ja Nina,

das kenne ich auch, als ich heute mit meiner Freundin und den Kids im Wald unterwegs war kamen wir an einem Biotaop vorbei. auf dem Weg dorthin unheimlich viele Frösche die Laichen wollen. Ich erinnerte mich daran wie wir in den letzten Jahren als meine Mum noch lebte bei solchen Spaziergängen am Liebsten einen Eimer geholt hätten um die Frösche sicher über den Waldweg zu helfen. Die Jogger und Radler haben schon einige von ihnen platt gefahren.

Meine Mama liebte den Frühling und bei jedem Sonnenstrahl ist sie immer ein Stückchen näher wie sonst.

Leider fängt meine Woche nicht so ruhig an. Statt Friseurmontag habe ich morgen eine Fortbildung also keine Sonne nur im Salon rumsitzen und lernen. arghhh

Grüßle
Nala

Gina79 21.04.2013 19:27

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Und wieder mal ist das Wochenende fast vorbei! Einerseits schade, andererseits Gott sei Dank. Am WE komme ich ja mehr zum Nachdenken als unter der Woche. Heute war es nicht so schlimm, vormittags gejoggt, nachmittags mit Gina eine Runde spaziert. Wir hatten heute herrliches Frühlingswetter in Österreich. Morgens noch sehr kalt aber es ist gegen Mittag immer wärmer geworden, sodass man schon ohne Jacke draußen in der Sonne sitzen konnte!

Normalerweise, wenn Papa noch bei uns wäre dann wären wir jetzt schon wieder sehr nervös und durch den Wind. Papa hätte am Freitag, am 26. April seine Nachkontrolle. Der Arzt sagte uns (mir und Mama) damals schon dass diese Kontrolle nur mehr ein Termin sei dass Papa nicht das Gefühl hätte sie würden nichts mehr für ihn tun. Sie hätte also bei dieser Kontrolle nicht mehr viel gemacht außer vielleicht Blutabnahme. Papa wusste das glaub ich nicht.
Der Arzt sagte uns damals (das war 3 TAge vor Papas Tod) dass Papas Zustand bei dieser Kontrolle wahrscheinlich schon viel schlechter sein würde. Dazu kommt es ja jetzt nicht mehr.
Trotzdem ist dieser Kontrolltermin in meinen Gedanken eingebrannt und ich muss jetzt schon seit einer Woche wieder daran denken. Hab ihn sogar noch im Kalender stehen, zwar durchgestrichen aber noch sichtbar eben!
Und wieder erinnert mich alles daran wie sehr er mir fehlt!

Wir haben am Friedhof ein paar Blumen ausgetauscht, haben statt der Frühlingsblumen (Märzenbecher und Primeln) nun einen Rosenstock und andere kleine Blumen gesetzt. Die Frühlingsblumen waren schon verblüht. Papa hat ein schönes, buntes Grab. Ein richtiges buntes Blumenmeer! Das gefällt ihm sicher!

Heute habe ich erfahren dass eine gute Bekannte, knappe 50 Jahre, an Darmkrebs erkrankt ist. Sie hat uns in schweren Stunden durch ihre positiven Aussagen sehr geholfen. Ich versteh es nicht, sie hat sich immer gut ernährt, regelmäßig bewegt, nicht geraucht oder getrunken, sie war wirklich immer gut zu ihrem Körper.
Ich weiß, Papa war ein schwerer Raucher, der Arzt sagte uns damals sein Krebs würde nur vom Rauchen kommen. Kleinzeller ist im Normalfall ein Raucherkrebs (gibt auch Ausnahmen). Aber diese Frau hat immer auf ihren Körper geachtet und ganz und gar nichts Schädigendes gemacht.
Ich versteh es im Moment echt nicht. Ist Krebs wirklich immer mehr verbreitet oder macht das für mich nur so einen Anschein?


Ich hoffe bei euch ist nun auch der Frühling eingekehrt und ihr könnt ein paar Sonnenstrahlen genießen!
Es macht mich sehr nervös dass wir jetzt im Garten so viel tun müssen. Die Autos gehören auf Vordermann gebracht, der Rasen gemäht, das Schwimmbecken gereinigt und eingelassen, das Wasser im Garten angeschlossen,... Das hat alles Papa immer gemacht. Viele Dinge wissen wir gar nicht. Es macht mich echt ein bisschen nervös.
Wir haben jetzt beschlossen jede Woche eine Sache zu machen. Wir beginnen diese Woche mal mit dem Rasen. Wir müssen unseren Rasenmähertraktor starten und aus der Garage rausholen. Bin gespannt wie wir das alles hinbekommen aber wird schon irgendwie gehen.
Irgendwie ist alles noch geworden!
In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen guten Wochenstart und schick euch liebe Grüße!:winke:

Almnixe 21.04.2013 23:22

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Liebe Nina,

ich kann mich noch gut an Deine Zeilen erinnern,als du von diesem letzten Termin im April erzählt hast. Und jetzt wäre es soweit.ich kann mir soooo gut vorstellen,wie schlimm das nun ist und welche extreme Leere Du u Deine Mama nun verspürt.Man kann es einfach nicht beschönigen.Ich drück Dich gaaaaanz fest!!!!

Ich habe sehr das Gefühl,dass die Krebserkrankungen immer mehr werden.als ich mit meiner Personalerin über meine verschiedenen Freistellungsmöglichkeiten gesprochen habe,war sie so lieb u verständnisvoll,weil sie einen Tag zuvor ihre beste Freundin an Brustkrebs verloren hat.diese verdammte Krankheit ist überall!

Das Wetter wird auch hier immer schöner.Die Sonne hilft doch immer ein kleines bißchen.

Deine Mama u Du werdet die anstehenden arbeiten schaffen.nicht alles auf einmal zu machen halte ich für einen guten Plan.Dein Papa wird euch zuschauen u wieder mal ganz stolz auf seine Mädels sein!!

Dir auch einen guten Wochenstart u bleib so tapfer wie immer!

LG!Tina

Mirilena 22.04.2013 08:07

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Liebe Nina,

ja, ich kann auch gut verstehen, dass ein mulmiges Gefühl aufsteigt, wenn du an diesen Kontrolltermin denkst, der nun immer näher rückt. Manchmal ist es wirklich vertrackt. Gerade, wenn man vielleicht ein kleines bißchen "besser" mit seiner Trauer zurecht kommt, dann stolpert man über ein Lied, einen Notizzettel, ein Lieblings-T-Shirt oder einen Termin, der nicht mehr stattfinden wird...Und es tut höllisch weh und die Sehnsucht wächst und wächst.

Mit der Gartenarbeit ging es meiner Mutter und mir ganz genauso letztes Frühjahr... Der Garten war die letzten Jahre ausschließlich das Terrain meines Vaters und wir haben nicht halb so viel Ahnung wie er. Es fiel uns so schwer, alles "am Laufen" zu halten. Teilweise wussten wir überhaupt nicht, wo wir anfangen sollten und wo welche Gartengeräte zu finden waren. Wir haben es ganz ähnlich gehalten, wie ihr beiden es nun auch plant. Ein Schritt nach dem nächsten, immer ein Teil nach dem anderen abarbeiten. Leider mussten wir den Garten auch umgestalten, da ich viel zu wenig Zeit hatte (als ich noch einen Job hatte;)) und so musste alles ein wenig "pflegeleichter" werden. Die Gemüsebeete und die Erdbeeren wichen also Rasen. Aber irgendwie haben wir das alles geschafft und als meine Mama mir vor ein paar Tagen sagte, dass sie sich dieses Frühjahr riesig auf den Garten freue, dass sie wieder plane, all ihre Terracotta-Töpfe mit Blumen zu bepflanzen, da habe ich mich riesig gefreut. Uns geht es so, dass wir uns Papa sehr nah fühlen, wenn wir in "seinem" Garten tätig sind und rumwühlen wie die Maulwürfe. Manchmal ist diese Nähe schmerzlich, weil wir ihn so vermissen, doch oft fühlt sich diese Nähe einfach nur gut und richtig an. Das wünsche ich euch auch!

Liebe Grüße
Miri

Gina79 25.04.2013 20:13

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Hallo ihr Lieben!

Papa hätte morgen um 11:30 seinen Kontrolltermin in der Lungenabteilung! Ich bin froh dass ich morgen um diese Zeit in der Arbeit bin und mich ablenken kann! Würde Papa noch leben und würde es ihm noch halbwegs gut gehen wären wir jetzt schon mehr als nervös! Wir wären wahrscheinlich schon die letzten 2 Wochen mehr als nervös gewesen.

Ich bin einerseits froh, dass Papa diese ganze Quälerei mit den Nachkontrollen wo wir eh im voraus schon immer wussten dass wir eine schlechte Nachricht bekommen werden, nicht mehr hat. Aber andererseits erinnert mich dieser Termin wieder so sehr an all das Leid und auch an all die schönen Momente mit meinem Papa.
Diese verdammten 14 Monate waren so von Angst und Leid gezeichnet aber dann trotzdem so intensiv und schön. Ich habe meinen Papa in diesen Monaten im besten kennengelernt, ich habe mich so sehr mit ihm beschäftigt!

Diese Jahreszeit hat Papa immer voll und ganz genossen. Ich sehe ihn noch immer im Garten sitzen mit Kaffee und Sudoku-Rätsel! ICh bin heute abend mit dem Rad eine kleine Runde gefahren und bin an dem Gastgarten vorbeigefahren wo Papa immer so gerne gesessen ist mit seinen Kumpeln. Heute sind auch alle dort gesessen, nur mein Papa nicht mehr. Es tut weh, verdammt weh!

Ich wünsche euch einen schönen Frühlingstag morgen und dass euch die Sonnenstrahlen schon in der Früh wecken!

Liebe Grüße

Tiina 26.04.2013 16:28

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Liebe Nina,
das kann ich mir vorstellen, dass dieser Termin weh tut...

Ich musste den letzten Nachsorgetermin absagen, weil meine Mami an dem Tag ins Hospiz gekommen ist... das war auch ein furchtbares Telefonat... die Sekretärin im Krankenhaus war auch ganz betroffen und hat noch nachgefragt, ob sie nicht doch kommen kann oder vielleicht etwas später...

Und zu sehen, wie alle da sitzen, nur Dein Papa nicht... das sticht ja so richtig in Herz...

Ich wünsche Dir, dass Du trotzdem die Frühlingstage genießen kannst und Dich Deinem Papa im Garten nah fühlst.
Liebe Grüße,
Anja

Almnixe 27.04.2013 21:59

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Liebe Nina,

wer könnte nicht besser nachempfinden als wir,die entweder den schweren Weg schon hinter uns haben oder gerade mittendrin sind. Die Gefühle sind teilweise so durcheinander.ich ertappe mich dabei,wie ich denke,dass ich froh wäre,wenn ich bzw wir es schon hinter uns hätten.in der nächsten Sekunde denke ich dann wieder,dass Mama dann aber auch nicht mehr da wäre.das möchte ich auch nicht.es ist eine verworrene u zerrissene zeit,die schlimm,schön und intensiv zugleich ist.

Ich drücke dich ganz fest!

Liebe Anja,was du erzählt hast,hat mich auch sehr betroffen gemacht.was für ein heftiger Moment für Dich.wie halten wir das eigentlich alles aus? LG!tina

Gina79 28.04.2013 20:56

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Hallo ihr lieben Mitfühlenden!

Liebe Anja! Ja, ich denke es geht uns allen gleich! Wir haben alle mit den gleichen Dingen und Gefühlen zu kämpfen. Mal mehr, mal weniger, mal ist es besser und mal schlechter, aber sie ist da diese Traurigkeit!
Es tut mir leid, dass du auch einen Kontrolltermin deiner Mama absagen musstest und genau wusstest dass sie diesen nicht mehr einhalten kann! Ja, die Frage von Tina ist so berechtigt, "wie halten wir das alle aus?"
Irgendwie muss man es ja aushalten, irgendwie, man fragt gar nicht wie, geht es doch, auch wenn es unheimlich weh tut!

Liebe Tina! Ich habe bei dir geschrieben! Deine Gedanken sind glaub ich ganz normal, auch ich habe mich immer wieder dabei ertappt so etwas zu denken! Ich dachte auch oft ob es nicht für uns alle leichter wäre wenn es Papa schon geschafft hätte und im nächsten Augenblick habe ich mich für diese Gedanken geschämt. Ich glaube das ist schlicht und einfach die totale Verzweiflung und die Angst die man mit sich herumschleppt. Die Gefühle laufen auf Hochtouren, mal geprägt von Hoffnung dann wieder die totale Ernüchterung und der Absturz!
Mach dir keine Sorgen wegen diesen Gedanken, sie kommen und gehen auch wieder! Du liebst deine Mama und du willst nur das Beste für sie und du gibst alles für sie. Du willst nur für sie dass dieses Leid endlich ein Ende hat weil sie dir so leid tut. Das selbe habe ich auch gefühlt bei Papa und das ist nichts Schlechtes!

Diese Zeit ist wirklich alles, so habe ich es auch empfunden. Sie ist unsagbar schlimm aber auch wieder soooooooo wahnsinnig intensiv und so sind dann auch die GEfühle!

Ich wünsch euch alles Gute für die nächste Woche und sende euch ganz liebe Grüße!

Almnixe 08.05.2013 22:27

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Liebe Nina,

ich möchte nur eine ganz feste Umarmung hier lassen und Dir sagen, dass ich ganz viel an Dich, Deine Mama und Deinen Papa denke!

Drück Dich!

Tina

Gina79 09.05.2013 19:59

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Hallo ihr Lieben!
Danke, Tina!
Heute war mal wieder gar kein guter Tag! Traurigkeit, Gedanken immer bei Papa, überall Erinnerungen und sehr nahe am Wasser heute! Keine Ahnung warum, heute hat es mich wiedermal richtig gehabt!
Bin ein bisschen erkältet, Mama noch mehr. Sie hustet und hat ein bisschen Temperatur. Dieser Husten erinnert mich auch so sehr an Papa und jedes mal wenn sie anfängt zucke ich zusammen.
War heute vormittag am Grab bei Papa, da war noch alles ganz normal, meine Stimmung in Ordnung. Dann, schön langsam kam es wie eine Welle über mich. Hoffe der morgige Tag wird wieder ein bisschen leichter.

Ich stelle mir immer Papas Stimme vor. Habe solche Angst dass ich irgendwann einmal Papas Stimme nicht mehr höre und sie verliere! Irgendjemand hier, ich weiß nicht mehr wer, hat geschrieben dass man sich an die Stimme als erstes nicht mehr erinnern kann. Ich habe Angst davor dass ich sie bald nicht mehr in mir höre. Kennt ihr das?

Ich wünsche euch noch einen schönen Abend und liebe Grüße

PS: Ich habe vor zwei Tagen das erste mal von Papa geträumt aber ganz unspektakulär. Er war in meinem Traum als ob alles ganz normal ist. Ich konnte mich beim Aufstehen sogar noch erinnern an diesen Traum obwohl das bei mir ganz selten ist!

monika100 09.05.2013 21:20

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Hallo Nina,

dieses Auf und Ab, was deine Gefühle und deine Traurigkeit betrifft, das ist völlig normal. Nach jedem Tief kommt auch mal wieder ein besserer Tag.

Mein Vater ist im Juni 10 Jahre tot und hin und wieder erwischt es mich auch noch. Ich vermisse ihn halt so, weil er und ich uns so ähnlich waren, das fehlt mir auch nach 10 Jahren immer noch - der gleiche Humor, die gleichen Gedanken...

Und bei dir ist alles noch soo frisch, das dauert einfach noch, musst noch Geduld haben:pftroest:

Aber worauf ich eigentlich hinaus wollte:
Kann es vielleicht sein, dass dein Vater dir in deinem Traum zeigen wollte, dass es ihm wieder gut und "normal" geht...?

LG Monika

Tiina 10.05.2013 10:58

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Liebe Nina,
solche Tage werden sicher immer wieder kommen - der Verlust ist ja noch so frisch bei Dir!

Ich kann das gut nachvollziehen, die Angst die Erinnerung an die Stimme zu verlieren... ich bin mir auch nicht sicher, ob die ich die Stimmer meiner Mami irgendwo auf einem Film oder so habe und das hat mich oft traurig gemacht.

Inzwischen habe ich aber das Gefühl, dass ich die Worte meiner Mami vor allem in meinem Inneren hören kann - dass meine Gefühle dabei wichtiger sind als der genaue Klang ihrer Stimme.

Ich wünsche Dir, dass sich die Welle langsam wieder zurückzieht und der nächste Tag schon besser wird!
Alles Liebe,
Anja

Gina79 10.05.2013 20:27

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Danke ihr Lieben! Monika, du hast mich wieder auf einen anderen Gedanken gebracht, so habe ich das noch nicht gesehen mit dem Traum! Ja, das kann gut sein dass mir Papa dadurch zeigen will dass es ihm wieder "normal" geht.
Heute ist die Welle der Traurigkeit etwas kleiner. Vielleicht aber weil ich mich um Mama kümmern muss. Wir sind heute kurz zum Einkaufen gefahren und sie wäre mir fast umgefallen, ihr stand der kalte Schweiß. Sie war und ist noch immer sehr verkühlt und kränklich, hustet stark. Sie will es aber nicht wirklich wahrhaben dass sie mal für ein paar Tage ins Bett muss. Heute wurde ihr dann ganz schwindelig. Im Moment geht es ihr besser, werden sehen wie es morgen ist. Bei ihr ist es auch so glaube ich dass die Trauer etwas schlimmer ist als vorher. Sie lässt es sich zwar nicht wirklich anmerken, genauso wie ich aber man bemerkt es halt doch wenn man einen Menschen gut kennt.
Papa fehlt halt an allen Ecken und Enden.
Am Montag wird mein Zweitauto, ein kleiner, alter 2CV sommerfit gemacht. Es ist eigentlich mein Auto aber Papa ist die meiste Zeit damit gefahren und er hat es soooooo genossen! Er war immer total stolz wenn er mit dem Auto unterwegs war! Ich habe es ihm, zwar als er schon tot war, versprochen dass ich ihn wieder sommerfit kriege und damit herumfahre. Es ist schön, aber es sind halt wieder schmerzvolle Erinnerungen an meinen Papa. Er hat mir letztes Jahr noch eine kleine Holzkiste für den Kofferraum gemacht.

Es tut irgendwie gut zu hören dass es euch auch ab und zu so geht und die WEllenhaftigkeit der Trauer ganz normal ist. Auch ich habe den selben Humor und die selbe Wesensart wie mein Papa. Manchmal wenn ich Dinge mache erschrecke ich weil es Papa genauso gemacht hat. Es fällt jetzt noch mehr auf als früher oder ich werde ihm von Tag zu Tag ähnlicher. Ich bin stolz darauf!

Ich wünsche euch noch ein schönes Wochenende! Bei uns regnet es aus Kübeln, haben wie immer eingeheizt! Trotzdem versuchen wie dass wir es uns schön machen, nicht wahr!

Liebe Grüße und alles Gute für euch alle!

Almnixe 15.05.2013 21:16

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Liebe Nina,

wie geht es Deiner Mama?

Konntest Du inzwischen mit Deinem Sommerauto durch die Gegend fahren?

Man übernimmt doch die einen oder anderen Eigenarten und Charaktereigenschaften der Eltern. Das ist auch gut so! Ich mag es auch gerne, wenn ich Dinge in mir wiedererkenne, die mein Papa auch hatte...Dadurch fühlt man sich nah und es verschwindet nicht einfach alles.

LG und drück Dich! Tina

Gina79 16.05.2013 19:34

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Hallo Tina! Drück dich fest zurück!
Ja, wir haben so ziemlich alles für den Sommer erledigt! Das Sommerauto, also Papas Lieblingsgeschoss war in der Werkstatt und hat sein Pickerl wieder bekommen! Unser Schwimmbecken ist auch eingelassen und der Rasen für diese Woche ist auch gemäht!
Es kommt trotzdem immer wieder sehr viel zusammen und man merkt einfach dass kein Mann im Hause ist, kurzum, Papa fehlt trotzdem wiedermal an allen Ecken und Enden!

Als wir das Schwimmbecken gereinigt und sommerfertig gemacht haben (was ja immer Papa gemacht hatte) sagte Mama dann plötzlich: "Das haben wir bei Papa eigentlich gar nicht so wirklich geschätzt dass das so viel Arbeit ist". Und ich dachte mir wieder, hätten wir ihn doch viel mehr gelobt und geschätzt für die Dinge die er gemacht hat. Aber ich denke es ist immer so! Man hat im nachhinein glaube ich immer das GEfühl man hätte mehr lieben müssen.

Wir fahren jetzt zu Pfingsten kurz weg zum Baden in eine Therme und zum Spazierengehen! Ein gutes Angebot und nicht weit weg von uns. Einfach zum Entspannen und dass wir nicht zuhause sitzen. Papa ist natürlich mit seinem Reisepass wieder mit dabei und bringt uns gut hin und wieder zurück!

Immer wenn ich an Papas Grab stehe stelle ich ihn mir vor, gesund und ich versuche seine Stimme zu hören! ICh möchte gerne alles so frisch und so greifbar in ERinnerung haben. ICh weiß, es wird immer mehr verblassen und davor fürchte ich mich!

MEIN PAPA FEHLT!

Liebe Grüße

monika100 16.05.2013 23:40

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Hallo Nina,

weisst du, mein Vater ist im Juni 10 Jahre tot, 10 Jahre, unfassbar!:(
Ich habe seitdem ein Foto von ihm auf meinem Nachttisch stehen, so dass ich ihn abends als letzten und morgens als ersten Menschen sehe.

Wenn du deinen Vater "sehen" willst, mach die Augen ganz fest zu und denke ganz intensiv an ihn oder an eine Begebenheit mit ihm - und du wirst merken, er verblasst nicht, er ist immer bei dir.

LG Monika

Gina79 17.05.2013 20:20

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Danke, Monika! Ich habe auch ein Foto von Papa auf dem Nachttisch stehen. Irgendwie spüre ich auch dass er für immer bei mir sein wird aber es ist halt einfach die Angst weil er ja nicht mehr in der Form da ist wie ich es gewohnt war! Er fehlt halt und ich muss mich noch daran gewöhnen! Es ist schön, dass dein Papa auch nach 10 Jahren noch so präsent ist! Das wünsche ich mir auch!

Heute war wiedermal eine komische Situation wo ich glaube dass Papa im Spiel war und herumschwirrt. Ich musste auf eine Fortbildung ca. 100 km von meinem Wohnort entfernt fahren. Das Firmengebäude war ziemlich versteckt im Industriegebiet und ich war noch nie in dieser Stadt. Irgendwann wusste ich einfach nicht mehr wo und in welche Richtung ich fahren sollte. Also habe ich mit Papa gesprochen und um Hilfe gebeten.
Normalerweise konnte ich ihn ja in solchen Situationen immer anrufen, er als Berufsfahrer konnte mir immer weiterhelfen und mir den richtigen Weg erklären.
Ich habe dann bei einem Supermarkt gehalten und einen älteren Herrn um Rat gefragt. Nach langem hin und her mit dem Erklären des komplizierten Weges sagte der Herr plötzlich ich sollte hinter ihm nachfahren denn er würde mich hinlotsen! Und schwupps war ich dort! Ich hätte alleine niemals hingefunden!
Danke Papa, dass du mir diesen Herrn geschickt hast!

Ich wünsche euch allen ein schönes Pfingstwochenende und hoffentlich sonniges Wetter!

Almnixe 17.05.2013 22:48

AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben
 
Liebe Nina,

ich wünsche Dir auch ein ganz schönes Pfingstwochenende. Entspannt und erholt Euch schön! Ihr habt es euch verdient und wie immer bin ich mir sicher, dass es Deinem Papa gefällt, dass ihr beiden euch ein paar schöne Tage macht.

Meine Mama hat übrigens auch oft nach dem Tod meines Vaters gesagt, dass sie nun erst merkt, was er alles so nebenbei für sie erledigt hat. Ich vermisse ihn auch noch immer sehr. Er konnte mir immer gute berufliche Tipps geben und überhaupt hatte er immer irgendwie eine Lösung. ER fehlt uns auch immer noch jeden Tag!

Vielleicht hat man tatsächlich im nachhinein das Gefühl, dass man hätte mehr "lieben" müssen. Ich würde sagen, man hält das Dasein des anderen für selbstverständlich, was ja auch richtig ist, weil man sich sonst immer Gedanken um Tod und vermissen machen würde. Im Nachhinein merkt man eben, dass es doch nicht so selbstverständlich ist, weil das Leben so schnell vorbei sein kann. Sowas weiss man ja aber nicht, wenn man die Situation vorher noch nie selber durchlebt hat. Also mache Dir darüber wirklich keine Gedanken. Das ist normal!

Drück Dich und wünsche Euch herrliche Tage!

LG! Tina


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