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Liebe Wind, meine Tochter ist 11 und mein Sohn 14 .
Die kleine hat sehr geweint um ihren Opa und ich habe Ihnen gesagt, dass das auch okay ist. Die erwachsenen haben ja auch geweint. Der große hat dann Zuhause ganz heimlich geweint. Bzw. wir haben zu dritt im Bett gelegen und geweint. Die Beerdigung war sehr hart für die kleine, aber auch sehr wichtig. Ich wünsch euch viel Kraft und ich schau mal wieder vorbei |
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Liebe Wind, stricken ist gut, ich häkel. Kann da total entspannen und mittlerweile bin ich auch richtig gut geworden.
Alles Liebe an euch alle. Geli |
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Der Geburtstag ist überstanden. War für die Mama ein schwieriger Tag. Aber sie hat sich gefreut, vom Papa etwas geschenkt zu bekommen. Damit hatte sie ja gar nicht gerechnet. Ob ihr mein Schal gefallen hat … hmmmh … sie meinte, es wäre der „Schal-Geburtstag“ gewesen. Sie hat von zwei Freundinnen noch zwei andere bekommen. Und über die äußerte sie sich sehr freudig, meiner kam ganz am Ende … „auch sehr schön“. Nun gut … meine Fähigkeiten liegen auch eher beim handwerklichen, für das Filigrane bin ich nicht gemacht. Aber ich habe mir Mühe gegeben :augendreh.
Liebe Geli … Häkeln … das steht auch noch auf meiner Liste der Dinge, die man mal gemacht haben sollte. Allerdings bin ich davon noch seeeeeehr weit entfernt :rolleyes:. Der Papa baut von Tag zu Tag mehr ab. Zur Zeit ist er wieder ganz, ganz aufgedunsen vom Wasser. Man kann gar keinen Hals mehr sehen. Mama hat gestern ein Bild geschickt und ich war wirklich sehr erschrocken. Er sagt, sein Wunsch wäre es, nochmal durch die Wohnung zu laufen. Mama fragt ihn dann, ob sie ihn im Klostuhl mal durchrollen soll. Aber dann will er nicht. Er hat einfach furchtbare Schmerzen beim Sitzen und nur im Liegen ist es erträglich. Sind es „nur“ die Schmerzen oder hat er bereits aufgegeben? Aber er freut sich auf uns … auf seinen Enkel … und mittlerweile bin ich auch überzeugt, dass es eine gute Idee ist. Ich habe immer gesagt, ich erfülle seine Wünsche …. oder versuche es zumindest …. und wenn es sein Wunsch ist, seinen Enkel noch einmal zu sehen, dann soll es auch so sein. Die Angst vor dem „Wie wird es werden für den Lütten?“ bleibt, aber ich freue mich auch drauf, dem Papa nochmal diesen Wunsch zu erfüllen. Liebe Freundchen … danke für deine Antwort. Weinen ist so wichtig … wenn ich es manchmal nur könnte :( … |
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Hallo du Liebe...mei was hab ich an dich gedacht am Samstag....es freut mich sehr, dass es ein guter Tag war...ich wünsche Euch, dass ihr auch noch ein eben so gutes Ostern haben werdet...für Deinen Sohn wird es ein Wiedersehen mit dem Opa...es wird nicht leicht für ihn, aber er wird froh sein, noch da gewesen zu sein...wirst sehen...und Kinder in dem Alter verkraften es laut all den Broschüren und Büchern die ich schon gelesen habe ab ehesten...sie trauern sehr abgegrenzt und haben dann auch die schöne Gabe na einer relativ kurzen Trauerzeit wieder ins normale Leben überzugehen...Kinderherzen....wäre schön, wenn wir uns diese Fähigkeit im Erwachsenenalter auch noch bewahren könnten...hm....
Denk nicht zu viel darüber nach ob sich Papa schon aufgegeben hat oder nicht...natürlich hat er weniger Hoffnung als sein Rund herum, weil er es wahrscheinlich spürt...aber ich glaube, wenn er einmal durch die Wohnung laufen - oder rollen - möchte, dann will er in dem Moment einfach nur DAS tun. Ohne weiter zu denken...durch die Wohnung und sehen, was er alles geschaffen hat vielleicht...ein kleines Ritual für ihn intern.... ...ruhigen Abend für Dich und Deine Familie....! Und umarm doch heut deinen lieben Mann mal ganz fest (und natürlich nur ganz kurz...) ;) |
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Jeden Tag was Neues! Seit gestern hat Papa furchtbare Schmerzen bzw. Krämpfe im Darm. Andauernd glaubt er, er müsste auf die Toilette und dann hievt die Mama ihn auf den Toilettenstuhl und es kommt nix. Er drückt und drückt und wird schon ganz blau. Mama bekommt dann richtig Angst. Er sagt zwar, er würde gar nicht drücken, aber vielleicht merkt er das gar nicht? Kann das sein? Freiwillig liegt er jetzt wieder mit den Windeln, weil er Angst hat, es könnte was ins Bett gehen. Gestern hat der Arzt dann Buscopan gespritzt. Jetzt wird erstmal abgewartet und evtl. bekommt er dann einen Einlauf. Der Arzt meint, es könne vielleicht ein dicker Propfen vor dem Ausgang sitzen, so dass der Rest nicht raus kommt. Aber eigentlich weiß er auch nicht so genau weiter. Er sagt halt, weil man nicht genau weiß, was und wo und wie überall mittlerweile was sitzt, ist es ganz schwer, was zu tun. Man könne es im Krankenhaus abklären lassen, aber das will der Papa nicht. Ab heute wird auf jeden Fall auch die Schmerzpumpe erhöht. Man kann den Papa nicht mal mehr zum Sitzen in seinem Bett hochfahren … da hat er so furchtbare Schmerzen im Rücken. Seine Beine sind ganz, ganz dick und er friert so sehr. Liegt mit dicker Jacke und zwei Decken im Bett. Er sagt, seine Beine wären so kalt, aber wenn die Mama sie anfässt, sind sie ganz heiß. Papa ist so tapfer und er leidet so sehr.
Mein Junge beschäftigt sich momentan sehr mit dem Tod. Und er versteht nicht, warum Gott dem Opa nicht hilft. Der Religionsunterricht trägt Früchte ;). Schließlich würde seine Lehrerin immer sagen, Gott beschützt jeden und ist für jeden da. Warum ist er nicht beim Opa? Ganz schwierige Gespräche zur Zeit. Er hat sich genaue Pläne für die Zeit mit dem Opa gemacht. Er wisse ja, dass es wohl das letzte Mal ist, dass er den Opa sieht und er will kuscheln mit ihm und überhaupt kein Fernsehen schauen. Mein kleiner, großer Mann. Was für eine schwere Zeit! Manchmal glaube ich, ich würde gleich durchdrehen … ich versuche allem und jedem gerecht zu werden, aber es ist kaum noch zu schaffen. Und am Ende …irgendwie geht es ja immer weiter. Liebes Bernsteinketterl …. danke für deine lieben Worte. Ich bin so froh, dass du wieder aufgetaucht bist. Die Gedanken kreisen sofort, wenn ich länger nichts von dir und Astrid lese … ich komme auch gleich noch bei dir vorbei :). Und wie du schon bei Astrid geschrieben hast … wir kommen jetzt wohl alle zur gleichen Zeit in die gleiche Etappe … ihr auf einem ähnlichen Weg, ich auf einem anderen … aber der Weg ist doch der Gleiche :( |
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Guten Morgen Ihr Lieben,
hier mal wieder ein kurzer Lagebericht. Nachdem die Verstopfung sich tatsächlich von alleine gelöst hat …. unter immensen Schmerzen und zwei Tagen ziemlich unkontrollierbaren Toilettenstuhlgängen … haben wir auch zwei Erstickungsanfälle überstanden. Und zwar traten die auf, wenn er sich nach dem Toilettenstuhl wieder ins Bett legte. Blutdruck war ganz ok, Puls extrem hoch, schweißiger Kopf und ganz blau ist der Papa geworden. Mama dachte, es wäre das Ende. Hat zwar jedes Mal nicht allzu lange gedauert, aber zum blau werden hat es gelangt. Ansonsten ist der Papa völlig erschöpft und kraftlos. Dieses bisherige Umwuchten vom Bett zum Toilettenstuhl ist nur noch eine Frage der Zeit und dann wird er das auch nicht mehr schaffen. Heute Nacht fahren wir hoch zu meinen Eltern … ich freue mich sehr, aber ich habe auch ganz große Angst. Wird mein Junge alles gut überstehen? Was wird uns erwarten? Wieviel von meiner eh schon nicht mehr reichlich vorhandenen Kraft werde ich da lassen müssen … für die Mama, für den Papa? |
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Ich wünsche dir einfach viel Kraft und dass dein Sohn alles gut verarbeiten kann.
Gut, dass du hinfährst! Zeit ist so kostbar! |
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...liebe Wind...hoffe ihr habt es fein bei deinen Eltern und genießt ein paar schöne Momente zusammen...es ist alles richtig, so wie du es machst...hoffe dein Papa kann in purer Wachheit Eure Anwesenheit genießen und es geht ihm halbwegs gut...!
Alles Liebe und nutze die Zeit...! ...hm....Astrids Mama ist unseren Lieben schon mal voraus gegangen...traurig....aber dennoch beruhigend, dass unsere Lieben von ihrem Leid, dann doch so schnell erlöst werden können... |
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Guten Morgen Ihr Lieben,
ich hoffe, Ihr hattet alle ein friedliches Osterfest und konntet die freien Tage ein wenig genießen. @little_mermaid: Wie schön, dass du noch bei mir bist :kuess:. Bei uns war es leider nicht so dolle. Die Tage bei meinen Eltern waren irgendwie …. anders. Wir haben uns alle sehr gefreut, uns zu sehen und mein Papa war ganz glücklich mit dem Lütten, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, wir machen mehr Arbeit als Freude. Für die Mama war es, glaube ich, sehr, sehr anstrengend. Obwohl wir uns bemüht haben, ihr so viel wie möglich abzunehmen, war sie am Ende, denke ich, froh, als wir wieder gefahren sind. So was in der Art sagte sie auch, als wir danach telefonierten. Das hat weh getan, aber ein wenig verstehe ich sie auch. Mama hat sich mit dem Papa einen Rhythmus aufgebaut und dann kommen wir und bringen alles durcheinander. Papa geht es nach wie vor sehr, sehr schlecht und es wird jeden Tag ein wenig schlechter. Die Erstickungsanfälle häufen sich. War es am Anfang nur, wenn er sich angestrengt hatte, so treten sie jetzt schon während des einfachen Liegens auf. Ich habe davon in meiner Zeit zwei erlebt. Zum Glück war der Lütte da gerade nicht da. Es war einfach furchtbar. Diese unglaubliche Angst in den Augen vom Papa und man selbst steht nur hilflos daneben. Ganz furchtbar. Ich habe auch mit dem Arzt gesprochen. Er sagt, die Lunge wäre frei und es käme von seiner Schwäche. Und er sagte auch, es wäre noch nicht Papas Zeit. Irgendwie glaube ich das auch, aber es ist einfach schrecklich zu sehen, wie er leiden muss. Mama dreht am Rad, schläft kaum noch, Papas stetiges Pfeifen beim Atmen, dazu dann diese Anfälle. Aber ich bin froh, dass ich Papas großen Wunsch, seinen Enkel noch einmal zu sehen, erfüllt habe. Die Beiden haben viel gekuschelt und die Zeit sehr intensiv genutzt. Der Lütte ist sehr, sehr traurig und ihn bewegt dieser Besuch sehr, aber er ist nicht so angeschlagen, wie letzten Sommer, als ich mit ihm direkt nach der Diagnose dort war. Dieses Mal haben wir aber auch gute Vorarbeit geleistet und er war halbwegs vorbereitet auf das, was kam. Ich bin nur froh, dass er keinen dieser Anfälle mitbekommen hat. Mit der Mama habe ich dann auch sogar zwei kleine Shoppingausflüge machen können und mein Mann hat dann auf den Papa aufgepasst. Das war auch ganz wichtig, dass sie mal raus kommt. Wie sehr sie das genießen konnte … ich weiß es nicht, weil sie doch sehr mit den Gedanken daheim war, aber wir haben immer noch einen Kaffee auswärts getrunken am Schluss … das war mir wichtig. Mittlerweile kommen die Anfälle bis zu vier, fünf Mal am Tag. Papa bekommt jetzt die Tavor-Tabletten gegen die Angst dabei. Aber so recht hilft das nicht. Mama und ich telefonieren bald drei - vier Mal am Tag. Es ist so schwer. Gestern sagte sie mir, dass sie nur eine richtig versteht und das wäre eine Freundin, die allerdings auch weit weg wohnt und mit der sie auch nur telefonieren kann. Naja, was soll ich dann dazu sagen? Jeder sucht sich die Person als Hilfe, die er dafür am besten gebrauchen kann. Es macht mich traurig, dass ich diesen Part nicht erfüllen kann, aber ich gebe mein Bestes. Wahrscheinlich ist das nicht gut genug, aber mehr kann ich nicht geben. Ich gebe doch schon alles. |
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Zitat:
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Meine liebe Wind...du machst alles richtig...es ist DEIN BESTES was du gibst....und es ist gut genug...aber nichts auf deiner Welt kann deiner Mama jetzt das geben, dass es ihr besser geht...es geht um ihren Mann...schau...es ist doch ähnlich wie bei dir...nicht mal dein eigener Mann kann manchmal sein Bestes was er tut an dich weitergeben...weil es um deinen Papa geht...und einfach nichts so gut und so fürsorglich sein kann, dass es wirklich hilft...gegen die Trauer...gegen den Schmerz, gegen die Angst...hm...wenn ich das so schreibe, erkenne ich, wie ich selber dafür kämpfe, dass meinem Mann irgendwas was ich tue hilft...obwohl ich ja eigentlich weiß, dass es nichts gibt...aber wir geben Kraft...dein Mann dir, du deiner Mama, deine Mama dir, ich meinem Mann und so weiter...
Schön, dass ihr ein gemeinsames Ostern hattet...es hat deinem Papa offensichtlich viel bedeutet mit dem Enkel Zeit zu haben...und mit Euch... ...hoffentlich darf es bald seine Zeit sein zu gehen...es ist so furchtbar so leiden zu müssen...liebe Wind, ich bin in Gedanken sehr bei Dir...viel Kraft...den größten Teil des Weges haben wir wohl schon hinter uns... |
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Ihr Lieben … ich danke euch. Und ja … ihr habt recht … und eigentlich weiß ich das auch mal wieder selber … aber manchmal tun Worte Anderer einfach nur gut.
Gestern war bei uns ein schlimmer Tag … es waren böse Menschen unter dem Bett und aus irgendeiner „Institution“ musste eine Terrine mit eingelegten Heringen abgeholt werden :(. Papa hatte jetzt ziemlich lange nicht diese Halluzinationen, gestern hat er ziemlich zugeschlagen. Ansonsten hat er viel geschlafen und oft mit der Luftnot gekämpft. Der Arzt war da und hat ihm gegen die Erstickungsanfälle einen Inhalator und, wenn der nicht hilft, Antibiotika aufgeschrieben. Das Antibiotika soll Papa aber erst bekommen, wenn der Inhalator nicht anschlägt, weil es wohl nicht so gut wäre für ihn. Was kann passieren mit dem Antibiotika? Ich habe gerade das Gefühl, jeden Tag kommt irgendwas dazu. Jeden Tag ein neuer Schlag. Liebes Bernsteinketterl … haben wir den größten Teil des Weges wirklich geschafft? Ich weiß es nicht … es ist so ein Durcheinander in meinem Kopf. Ich wünsche dem Papa so sehr die Erlösung, aber dann spricht er mit mir und ich denke, dass es doch gar nicht sein kann, dass er schon bald nicht mehr da ist. Er ist so furchtbar klar im Kopf und so bei sich … bis auf die gelegentlichen Halluzinationen. Und er isst eigentlich ganz gut … nicht im Übermaß, aber er isst. Und seit vorgestern trinkt er ziemlich viel. Das hatte er ja lange nicht gemacht. Bis zu einer ganzen Flasche. Und dann kommt noch der Tee am Morgen und der Nachmittagscappuccino dazu. Stehen wir am Ende? Ich weiß es nicht. |
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Und es geht weiter ….:mad:
Guten Morgen Ihr Lieben, letzte Nacht musste der Palliativdienst erscheinen, die Nadel zum Port war bereits zum zweiten Mal an diesem Tag heraus gerutscht. Beim ersten Mal am Vormittag wurde es einfach nur „repariert“ … „kann ja mal passieren“ … heute Nacht wurde dann festgestellt, dass die Nadel für Papas Port viel zu kurz wäre, weil sein Port so tief liegt. Durch seinen anhaltenden starken Husten hat diese sich dann wohl gelöst. Aber das finde ich alles nicht so schlimm … Fehler erkannt und behoben. Schlimmer ist, dass der Husten und die Atembeschwerden auch durch das Inhalieren nicht besser werden. Seit gestern Abend soll er nun die Antibiotika-Hammer einwerfen. Die Schwester gestern Mittag sprach von irgendwas am Rippenfell, die Schwester heute Nacht sprach von einer Lungenentzündung. Da steigt mein Panikpegel ja gleich mal wieder um Etliches. Wie oft hört man, dass eine Lungenentzündung das Letzte ist, was noch kommt. Papa selbst sagt, dass es ihm noch nie so schlecht ging wie bisher. Aber ich habe jetzt gesagt, wir warten, bis der Arzt kommt und was der spricht. Alles andere ist erstmal nur Spekulation. Ich hoffe jetzt, dass Papa das Antibiotika gut verträgt. |
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Liebe Wind,
bekommt dein Papa ein BTM ? Also Morphin, oder ähnliches? Ein Morphin oder Opiat kann auch gegen Erstickungsanfälle wirken, deshalb frage ich. Vielleicht googelst Du mal unter Morphin Luftnot Nur so ein Gedanke:winke: |
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...ach du liebe Wind...das hört sich schrecklich an...denk nicht zu weit voraus...vielleicht gilt jetzt sogar "Stunde für Stunde" und nicht mehr "Tag für Tag" wie ich sonst immer sage...ich hoffe es ist keine Lungenentzündung...hm...bei uns haben sie das Anfang Jänner ja auch geglaubt und es war dann aber keine...
...bin in Gedanken sehr bei Dir... |
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Liebe Moni, ich freue mich, dass du ab und zu immer mal wieder bei mir bist.
Der Papa bekommt mit seiner Schmerzpumpe Hydromorphon. Gegen die Erstickungsanfälle bekommt er die Tavor und soll sich dann noch immer eine Extra-Dröhnung aus der Schmerzpumpe geben. Seit der Einnahme des Antibiotikas sind die Anfälle aber weniger geworden und so wie es ausschaut, verträgt er es ganz gut. Er hustet auch nicht mehr so stark. Die neue Baustelle ist jetzt Blut im Urinbeutel. Mal schauen, was der Palliativdienst heute dazu sagt. Ansonsten geht es Papa so mittelmäßig. Dadurch, dass die Anfälle und der Husten nachgelassen haben, geht es natürlich etwas besser, aber das alles hat ihn auch wieder sehr geschwächt. Er hat immer noch diese Halluzinationen und manchmal weiß er auch gar nicht, wo er ist. Gestern sagte er zur Mama, dass er mal gerne im Bett essen würde, weil er sich so schwach fühlt. Und dabei isst er doch schon seit langem im Bett, weil er es anders doch gar nicht mehr schafft. Liebes Bernsteinketterl … meine Gedanken sind sehr bei euch in dieser schwierigen Zeit. |
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Kleiner Nachtrag ... der Arzt war da ... Papa hat eine Lungenentzündung und eine kleine Embolie. Es gibt neue Antibiotika. Aber prinzipiell geht es mit ihm dem jetzigen Antibiotika schon viel besser. Er friert nur so fürchterlich.
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Tausend gute Wünsche !
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Liebe Wind,
alles Gute für deinen Papa :knuddel: Es freut mich zu hören, dass es ihm wieder etwas besser geht. Vielleicht wärmt sich dein Papa mit einer Heizdecke auf? Mein Mann friert leider auch immer sehr. Liebe Grüße BerliNette |
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Liebe Moni … deine „Tausend guten Wünsche“ … ich verstehe :o.
Liebe BerliNette … wie schön, dass du es auch zu mir gefunden hast. Ich habe schon viel bei dir und von dir gelesen. Den Tipp mit der Heizdecke habe ich auch schon gegeben. Ich habe dem Papa sogar eine geschenkt. Aber irgendwie nutzt er sie nicht. Vielleicht hat die Mama aber auch Angst, dass sie „versaut“ wird, wenn er es mal nicht zeitig genug auf den Toilettenstuhl schafft. Oder es macht ihr mehr Arbeit beim Bettzeug wechseln. Ich weiß es nicht, traue mich aber auch nicht so recht zu fragen, weil sie sonst glauben könnte, ich wüsste –mal wieder- alles besser. Im Moment ist sie sehr dünnhäutig und jedes Wort wird auf die Goldwaage gelegt. Eine sehr schwierige Situation. Ich beschränke mich derzeit auf das Zuhören, weil alles andere gerade keinen Sinn macht. Außerdem hat sie sich nun auch noch einen schönen grippalen Infekt eingefangen und alles wächst ihr noch mehr über den Kopf. Aber Papa hat zwei Decken, die er nutzt. Gestern Abend hat er dann das erste Mal richtig geschwitzt … nur die Füße wären ihm noch so kalt, meinte er. Mal schauen, was der heutige Tag bringt. Zur Zeit gibt es jeden Tag andere kleine Dinge, die dazu kommen. Manchmal nur kleine Veränderungen, aber nie gute. |
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Liebe Wind,
ja wir müssen uns wohl mit dem zufrieden geben was gerade ist. Wenn dein Papa gestern nicht so sehr gefroren hat, war es ein guter Tag. Es wird jeden Tag etwas geben was unser Befinden beeinflusst. Wir leiden mit unserem lieben kranken Menschen mit. Geht es ihm gut, sind wir auch besser drauf. Ich sag immer: Krebs ist wie Sippenhaft, die ganze Familie ist davon betroffen :mad: Ich wünsche dir einen guten Tag, deinem Papa gelten meine besten Wünsche und deiner Ma wünsche ich gute Besserung! |
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Guten Morgen Ihr Lieben alle,
hier mal wieder ein kleiner „Ist-Bericht“ von uns. Beim Papa haben die Erstickungsanfälle sehr nachgelassen und sein Husten ist auch besser geworden. Auch die Halluzinationen sind derzeit vorbei. Allerdings hat er jetzt seit zwei Tagen immer mal wieder Angstzustände. Er sagt, es wäre, als wenn jemand auf seiner Brust sitzt und ihm was abschnürt. Atemnot hat er dabei aber nicht wirklich. Es kommt dann nur Panik und Angst. Kann das schon das Wasser sein, was drückt? Er nimmt dann immer eine Tavor, aber so wirklich hilft das auch nicht. Dadurch schläft er auch ziemlich unruhig und die Mama dann natürlich mit. Mama kämpft gerade wieder sehr mit ihrem Infekt. Es ging zwei Tage ganz gut und wir dachten, es wird besser, aber gestern hat es sie wieder ziemlich nieder gebrezelt. Ich habe jetzt also zwei Patienten :o. Aber es gibt nicht nur ungute Dinge zu berichten. Bei dem schönen Wetter gestern saßen beide eine halbe Stunde auf dem Balkon in der Sonne :1luvu:. Mama hat Papa mit seinem Toilettenstuhl auf den Balkon gefahren. Das fand ich toll. Es war für Beide zwar extrem anstrengend, aber es sind doch diese kleinen Momente, um die es gerade noch geht. Ein ganz kleines bisschen „Normalität“. Ich habe mich so sehr für die Beiden gefreut. Mama hatte dann gleich wieder große Pläne. Wenn es so weiter geht, können sie ja auch nochmal draußen spazieren und so weiter. Was soll ich denn dann sagen? „Nein, du wirst nicht mehr mit dem Papa spazieren?“ „Oh ja, vielleicht, das wäre ja so schön?“ … Ach … es ist schwierig. Ich denke, dass sie eigentlich selber weiß, dass es nicht mehr passieren wird. Ist es Selbstschutz? Ist es Augen verschließen vor den unausweichlichen Dingen? Das Schlimmste nicht sehen wollen? Wie reagiert man auf sowas? Ich habe am Ende dann darauf gar nicht geantwortet und nur ein „mmmh“ raus bekommen. Ich bin dann manchmal auch einfach immer wieder so erschrocken, wenn solche Sätze von ihr kommen, dass ich erstmal gar nicht reagieren kann. Ich will ihr nicht weh tun, aber ich kann sie doch auch nicht anlügen. Ich habe mir gestern seit langem auch mal wieder eine Akupunkturstunde gegönnt. Das war himmlisch. Und es ist für mich auch immer ein wenig wie eine psychologische Therapiestunde. Meine Ärztin war lange an der Uni-Klinik in der Onkologie und auch für eine lange Zeit auf der Palliativstation. Ich habe ihr alle Befunde meines Papas gegeben und sie war mir letzten Sommer eine große Hilfe im Verstehen dieser. Und sie spricht ganz direkt aus, was sie denkt. Ohne Rücksicht auf Verluste. Das tut mir sehr gut. Kein ewiges Rumgerede, kein Drum herum … klare Worte. Das liegt mir sehr. Ich kann damit besser umgehen, wie mit diesem Geschwafel, dass man von anderen Seiten manchmal so zu hören bekommt. Und sie hört mir zu … da kann ich irgendwie so sein wie ich bin. Das ist der einzige Ort, an dem ich meine Traurigkeit und Hilflosigkeit in dieser Situation zulassen kann. Das tut manchmal sehr gut. Immer dieses „Funktionieren“ und nach außen stark sein, nimmt soviel Kraft. Natürlich kann ich mich auch daheim mal fallen lassen, mein Mann ist toll …. Aber das mache ich nur, wenn ich es anders gerade nicht mehr aushalten kann. Wenn die Dämme mal wieder brechen … sozusagen. Das passiert aber nur ganz, ganz selten. Ich weiß auch nicht, was da bei mir schief läuft, aber nach außen muss ich einfach funktionieren. Woran das liegt … was weiß ich. So ist es eben. Liebe BerliNette … du hast so recht … Krebs ist sippenhaft!!!!!! Danke für deine Worte :knuddel: |
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Heute gibt es mal ganz gute Dinge zu berichten. Papa hat sich ziemlich erholt. Luftnot und Husten gibt es gar nicht mehr. Nachmittags sitzen Mama und Papa jetzt immer für ein Stündchen in der Sonne und er nimmt jetzt auch wieder mehr Anteil am Leben. Ich finde das richtig schön … auch wenn ich natürlich weiß, dass das nicht so bleiben wird. Aber der Moment zählt und von den guten Momenten gibt es zur Zeit einige. Eine wahrlich unglaubliche Erleichterung für die Seele. Es lässt mir Zeit zum durchatmen, zum neuen Kraft tanken. Das tut nach den anstrengenden Wochen, die hinter uns liegen, sehr gut. Mama ist auch viel entspannter … sie macht zwar immer noch ihre großen Pläne, was sie alles tun können, wenn er wieder fit und kräftig ist, aber ich lass sie jetzt einfach. Gerade sie braucht die Erholung und wenn es ihr gut tut, so zu denken, dann soll es so sein. Ich rede ihr da nicht zu, aber ich rede auch nicht dagegen. Genießen wir es, so lange Papa uns lässt.
Und noch eine kleine, ganz eigene Sache: Das Schicksal von „meinen zwei Mädels“ berührt und bewegt mich sehr. Wir hatten keinen langen Weg zusammen, aber das Stück, welches wir zusammen gehen durften, hat mich sehr mit Beiden verbunden. Ich denke sehr an euch und irgendwie fühle ich mich auf merkwürdige Weise gerade sehr einsam hier. Ich weiß, dass ich das nicht bin … es gibt hier so viele liebe Menschen … aber ihr Zwei wart für mich sehr besonders. Ich bin von uns Dreien übrig geblieben …und ich hoffe, dass ich das noch ganz lange sein darf … aber trotzdem geht unser gemeinsamer Kampf weiter … auf andere Weise zwar, aber er geht weiter. Ihr bekämpft jetzt andere Dämonen, solche, die auch irgendwo schon auf mich warten. Ich wünsche euch alles Liebe, alles Glück dieser Welt und danke, dass ich ein Teil von euch sein durfte. |
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...mei meine liebe Wind...was für Schöne Worte...du bist nicht alleine hier...in ein paar Tagen hab ich wieder mehr Zeit...hm...du bist übrig geblieben das stimmt...dennoch sind wir alle da...am Freitag ist das begräbnis daher ist viel zu tun derzeit.
Süsse - genieß die ruhigen schönen Momente die du hast. Du bist DIE von uns, der davon die meisten geschenkt werden. Darum ist dein Papa noch da. Drück dich! |
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Bei uns ist immer noch alles gut. Und irgendwie wird es auch immer besser. Gestern ist Papa sogar ganz alleine mit seinem Rollator vom Schlafzimmer auf den Balkon gelaufen. Stolz wie Bolle war er. Mama ist sehr entspannt, eine ruhige Zeit gerade.
Nur … ich komme überhaupt nicht zur Ruhe. Mein Kopf arbeitet und arbeitet und arbeitet. Warum nur kann ich diese entspannte Phase nicht auch etwas genießen? Ich fühle mich gerade wie in einem ganz tiefen Loch, auf der einen Seite bin ich völlig antriebslos, quengel mich auf der Couch durch den Abend und finde mich selber gerade furchtbar unausstehlich. Auf der anderen Seite kann ich nicht schlafen, weil mein Kopf einfach nicht zur Ruhe kommt. So viele Gedanken, so viele Situationen, die ich da durchspiele … was ist nur los? Ich fühle mich wie vor einem starken Gewitter, wenn diese unerträgliche Schwüle aufzieht. Dieses Warten und Warten … dieses „Ist es morgen schon wieder anders?“ Warum kann ich mich nicht einfach aus vollem Herzen für den Papa freuen, dass er diese kleinen Dinge nochmal erleben darf? Ich freu mich ja, aber das ist so eine unterschwellige Freude … ich kann es kaum beschreiben. Irgendwie schnürt es mir die Luft weg und dafür mag ich mich gar nicht. Einfach das „Jetzt“ genießen … warum kann ich das bloss nicht? |
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Liebe Wind,
genau so fühle ich mich auch. :knuddel: Bei meinem Mann scheint gerade alles "normal" zu sein. Tumor ist nicht gewachsen, keine Hirnmetastasen mehr - alles gut. Aber ich sitze wie auf einem Pulverfass und warte auf den nächsten Knall :augen:. Ich würde so gern entspannen und die Zeit genießen, bemühe mich auch darum *seufz* aber der Kopf spielt nicht mit. Immer denke ich: wie lange noch .... Ich wünsche dir einen schönen Tag :winke: L.G. BerliNette |
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Liebe Wind
Liebe Anette Da geht es uns wohl allen gleich. Ich weiss zwar, dass mein Freund (noch) nicht gesund ist und wohl auch bald eine Behandlung folgt, aber eigentlich geht es ihm gut, sehr gut sogar. Wir führen ein Leben praktisch ohne Einschränkungen. Und dennoch sind sie da. Immer wieder. Die bohrende Gedanke. Wie lange noch? Was wird, wenn es schlechter geht? Was ist in 5 Jahren, was in einem Jahr? Was wird nach der Behandlung? Er möchte ein normales Leben, möchte geniessen. Ich auch. Aber es ist manchmal so schwer. Ich versuch mir dann immer zu sagen, die Sorgen von morgen und übermorgen, die sollte ich mir erst dann machen. Denn eines will ich nie: zurückschauen und sagen, wir häten noch so eine gute Zeit geniessen können, wenn ich sie nicht damit kaputt gemacht hätte, über Dinge nachzudenken, die ich sowieso nicht ändern kann... Aber das ist so leicht gesagt... :o An Krebs gewöhnt man sich wohl nie...:shy: Ich versteh so gut, wie Du Dich fühlst... :pftroest: |
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Ihr beiden Lieben,
vielen, vielen Dank … ihr zeigt mir, dass ich doch vielleicht noch nicht ganz verrückt bin und ihr nehmt mir ein wenig mein schlechtes Gewissen. Das schlechte Gewissen, wenn ich in diesen guten Momenten nicht diese innige Freude spüren kann. Das Pulverfass, von dem du schreibst, liebe BerliNette … oh ja, wie gut kenne ich das … mein Kopf hat es sich auf meinem Fass schön bequem und gemütlich gemacht und denkt gar nicht daran, sich ein anderes friedvolleres Plätzchen zu suchen :mad:. Aber … es ist toll, dass bei deinem Mann alles „normal“ zu sein scheint. Dafür ein großes und lautes :megaphon:„Hurra“. An dieser Stelle würde ich normalerweise den Ratschlag geben „ Genießt, so lange es geht und denkt nicht an den nächsten Tag“ … aber das wäre nun ja etwas sehr unpassend ;). Ich ackere mich, immer wenn etwas Zeit ist, gerade durch deinen Thread … jaaaa… der ist laaaang … wenn ich am Ende angekommen bin, gebe ich Laut. Liebe Lella … deine Worte tun gut! Und natürlich hast du völlig recht mit dem, was du schreibst. Das Skurrile ist ja, dass ich hier im Forum auch immer den guten Ratschlag gebe „ Genießt, was ihr könnt und gebt Gas!“ Tja, wer im Glashaus sitzt und so … :( Im Moment habe ich große Angst davor, dass ich irgendwann zurückschaue und denke, ich habe die Zeit nicht in vollen Zügen genossen und ich habe nicht das Beste aus dem gemacht, was da war. Aber zum jetzigen Zeitpunkt ist einfach nicht mehr drin. Ich fühle mich so ausgebrannt, so fertig … diese Ruhe, diese Entspanntheit bei meinen Eltern …das macht mich ganz kirre. Seit Juli 2014 laufe ich auf 150% … ich denke, ich mache, ich tue, ich organisiere, ich rede, ich höre zu, ich bin immer da … und auf einmal ist es so ruhig. Und ich falle und falle und falle …. Wisst ihr … vielleicht ist das jetzt alles total blöd und doof und völlig unpassend, aber … im Oktober 2014, als es dem Papa so richtig mies ging, habe ich zu meinem Mann gesagt: „Wenn hier alles vorbei ist, wenn wir uns um alle gekümmert haben, wenn alle wieder ihr eigenes Leben auf der Reihe haben …. dann wünsche ich mir ein Wochenende … nur du und ich … irgendwo in einem kleinen, schnuckeligen Hotel … mit einer ganz großen Wiese davor … mit einem Sonnenstuhl nur für mich alleine … mit einem Blick in die Berge … ohne Menschen in meiner näheren Umgebung … mit einem Latte Macchiato (gut, der muss natürlich ab und zu aufgefüllt werden, dafür würde ich dann auch einen anderen Menschen in meiner Nähe akzeptieren, aber auch nur dafür) … mit einem schmalzigen Cora-Heftchen in der Hand, bei dem man nicht denken muss … kein Telefon, kein Fernsehen, keine Gespräche … einfach nur ich!" Irre, oder?! Ich mache Pläne für das „Danach“ … und dabei lebe ich doch im „Jetzt“ … und das „Jetzt“ ist gerade ziemlich gut … echt irre! |
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Liebe Wind
Ich habe mir gerade deinen Thread durchgelesen. Ihr macht auch einiges mit. Leider. Ich bewundere die Kraft und die doch sehr positive Lebenseinstellung sehr und lasse dir noch ganz viel Kraft da, damit das auch genau so bleibt ! :knuddel: Jasmin |
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Liebe, liebe Wind....da bin ich...und hoffe so sehr, dass es Dir gut geht...sollte es dir grad weniger gut gehen, glaub ich ist es wichtig, auch das zu akzeptieren...setz dich ein bisschen weniger unter Druck mit dem im "hier und jetzt" leben und alles noch so gut wie möglich auszukosten und zu genießen...es ist eine furchtbare Situation in der du bist...und du kannst nicht jede Minute sorgenfrei genießen...auch nicht wenn du dich noch so sehr anstrengst...meine Liebe...du bist doch so dankbar für diese "guten Tage"....das ist doch schon so unendlich viel....natürlich weißt du, dass es nicht immer so bleiben wird...und wie könnte man da nicht daran denken, dass diese guten Tage irgendwann zu Ende sein werden...das ist das natürlichste der Welt...also verzeih es Dir, wenn du nicht durchgehend genießt und auskostest...deine Sorgen und Ängste sind doch auch ein riesen großes Zeichen, wie viel dir die schönen Momente gerade wert sind...also...nimm das mit dem im hier und jetzt ein bisschen lockerer innerlich...auch wenn es schwer ist...du erinnerst mich an meinen Mann...immer am strengsten zu sich selber...hm...hoff Deinem Papa geht es nach wie vor okay...um Deinem "in die Zukunft denken" etwas vorzubeugen, nimm Dir doch einen Caffe Latte und einen Liegestuhl und mach so ein Mini-Programm von dem Entspannenden was du Dir vorstellst...immerhin darfst du dir das auch jetzt - wo (zum Glück) noch nicht alles vorbei ist - schon gönnen.... weil du jeden Tag seeliche Schwerstarbeit leistest...!
Ich umarm Dich ganz fest! |
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Liebes Bernsteinketterl … du bist wieder da … das bedeutet mir gerade so viel. Danke dafür!!!!
Liebe Jasmin, auch dir danke für deine Worte. Es freut mich sehr, dass du den Weg zu mir gefunden hast. Bei uns haben die guten Tage leider nicht so lange angehalten. Papa baut gerade wieder ziemlich ab. Zwar ist er gestern mit der Physiotherapeutin noch mal ein kleines Stück am Rollator gelaufen, aber ansonsten steht er seit Samstag gar nicht mehr auf. Auch das Pfeifen beim Atmen ist wieder zurück. Zusätzlich hatte Mama das ganze Wochenende Zahnschmerzen und musste sich gestern einer Wurzelbehandlung unterziehen. Das bedeutet … viele Telefonate davor und danach … hat es mich also wieder … das wahre Leben. Eigentlich wollte ich als Überraschung über den Mai-Feiertag zu meinen Eltern fahren für ein langes Wochenende. Aber wie das so ist mit Überraschungen ... man behält sie für sich ... und dann kommt ein Anruf und die Mama teilt mit, dass mein Bruder mit seiner Familie anreist. Tja … nun habe ich Donnerstag und Montag frei … hmmmh … der Gedanke an diese unverhofft freien Tage nur für mich macht mir mehr Angst als Freude. Unser Haus ist jetzt nicht so groß, als das ich es über mehrere Tage putzen könnte … die Wetterlage scheint nicht die Beste zu sein … was tue ich bloß mit dieser freien Zeit??? |
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Hallo liebe Wind
Ich denke schon, dass du dringend mal ein paar Tage für dich brauchst. Würde die auch nicht schon so vollpacken. Auch wenn ich verstehen kann, dass man gar nicht erst zum Nachdenken kommen möchte und automatisch das Programm so macht, dass man keine freie Minute hat. Kann dir da auch keinen guten Rat geben, bin in Sachen ausspannen auch ganz schlecht. Und wenn du trotzdem hin fährst und ein paar Tage mit Eltern und Bruder plus Family verbringst ? Wenns vom Platz her nicht geht vielleicht in ein nettes Hotel. Dann hast du Family und auch bissel Entspannung zusammen ? :knuddel: |
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Liebe Jasmin,
die Idee ist nicht schlecht, allerdings nicht umsetzbar. Zuviel Familie auf einen Haufen funktioniert bei uns leider nicht so dolle. Nur mein Bruder und ich … alles super … aber Frau und Kind und Mama … da ist der Stress mal komplett vorprogrammiert :twak:. Wurde gestern beim CT bei euch vielleicht doch schon was gesagt? Wie hält sich deine Mama? |
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Das kann ich verstehen. Ist ja auch nicht so einfach, wenn so viele auf einem Haufen sitzen.
Dann plane doch einfach mal was alleine für dich. Schwimmen gehen, was trinken gehen. Freunde treffen. Shoppen ? Die Kraft, die du tankst, brauchst du dann bald wieder. Da ist es wichtig, auch mal für dich zu schauen. Aber das weisst du ja selber. Nur das Umsetzen ist schwierig. Nein, sie haben gar nix gesagt. Musste ja sicher auch nochmals ausgewertet und niedergeschrieben werden und wird dann heute an den Arzt geschickt. Auf der einen Seite nervt man sich, dass sie gar nichts sagen. Aber auf der anderen Seite ist es auch nicht toll, wenn sie was sagen und auf dem Bericht dann komplett was anderes steht. Daher ist es wohl gut so. |
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Liebe Wind...ruhst du schön aus an deinen freien, geschenkten Tagen...? Ist alles gut bei Euch...? So geht es eben geht hoffe ich...ich weiß es ist vielleicht absurd...aber ich wünsche mich dann und wann in die Phase zurück, in der du nachwievor bist...auch wenn ich weiß, dass du schon oft an die Phase denkst, in der ich schon bin...ach was für eine schwere Zeit...denke sehr an Dich!
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Ihr Lieben … da bin ich wieder. Ich habe meine freie Zeit genutzt und mir eine kurze Auszeit vom Forum verordnet. Mich berühren die einzelnen Schicksale hier so sehr und da musste ich mal etwas Abstand gewinnen. Aber nun bin ich wieder da.
Meine freien Tage waren eigentlich ganz in Ordnung. Donnerstag habe ich mich mit Putzen und Rumwuseln ganz gut über Wasser gehalten. Das Wochenende und den Feiertag war ja dann die ganze Familie daheim und ich hatte gut Ablenkung. Gestern hatte ich dann einen heftigen Tag. Konnte gar nichts mit mir anfangen, war total antriebslos … in so einem richtig schönen Loch. Ich wusste schon, warum ich etwas Angst vor dieser vielen freien Zeit hatte. Ich hatte mir über die Tage übrigens auch eine kleine Auszeit von meinen Eltern vorgenommen. Ich dachte mir, wenn ja eh mein Bruder da ist, halte ich mich etwas zurück. Allerdings hat das von Mamas Seite nicht so geklappt. Sie haben sich zwar sehr gefreut, dass mein Bruder mit Familie da war und sie ihr kleines Enkelkind gesehen haben, aber es war natürlich für Beide auch sehr anstrengend, was sie dann immer mitteilen musste. Aber ab jetzt läuft wieder alles in geordneten Bahnen … ich arbeite und funktioniere wieder. Paps Zustand verschlechtert sich wieder. Konnte er vor kurzem noch schön auf dem Balkon sitzen, geht das nun nicht mehr. Er hat sich zwar wohl ein paar Mal mit seinem Rollstuhl an den Tisch gequält als mein Bruder da war, aber das war sehr anstrengend für ihn und lange hat er es auch nicht aushalten können. Nach kurzer Zeit im Sitzen bekommt er jetzt ganz blaue Lippen und das Atmen fällt ihm schwer. Das sind jetzt die Momente, in denen ich mich ganz besonders dafür hasse, dass ich die gute Zeit nicht so unbeschwert genießen konnte. Und dann hoffe ich auf die nächste gute Zeit und im gleichen Moment fragt mein Kopf, ob es denn nochmal eine gute Zeit geben wird. Ach, das ist alles so verrückt … ich werde bald verrückt! |
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Hallo liebe Wind
Gerade heute habe ich nachgeschaut, ob es etwas Neues gibt. Wollte aber nicht nerven und nachfragen. Es tut mir leid, dass es deinen Papa schlechter geht. Und ich kann gut verstehen, dass man vom Forum mal ne Auszeit braucht. Ich hoffe, du konntest etwas Kraft tanken für alles, was noch kommt. :knuddel: Jasmin |
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Meine liebe Wind....du hast die guten Zeiten doch genossen...auch wenn du dir Sorgen gemacht hast um die Zukunft.... (das ist doch natürlich..) Du hast das Hier und Jetzt genossen...denk nur an den schönen Spaziergang den du mit Papa gemacht hast....! Wie glücklich und froh ihn das gemacht hat!!
Wie steht es bei euch...? Hoffe ihr hattet einen halbwegs guten Muttertag... Du wirst nicht verrückt Süsse....es ist nicht die Zeit verrückt zu werden, zu schwächeln oder sonst was...du bist da...und bist stark...so lange es notwendig ist...! Schau bitte gut auf Dich!! |
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Ihr Lieben,
ich habe langsam das Gefühl zusammen zu brechen. Ich weiß nicht, wie lange ich das alles noch aushalten kann. Papa geht es so lala … die Schmerzpumpe wurde letzte Woche um 30mg Hydromorphon erhöht. Seitdem ist er wieder etwas fitter. Aber die Mama … ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll … ich glaube, langsam ist sie kurz vor dem Durchdrehen. Mittlerweile dreht sich alles nur noch um sie, wenn wir telefonieren … ihr geht es schlecht und sie hat Schmerzen und keiner weiß ja, wie das alles ist und die Ärzte und Schwestern kommen, wie und wann sie wollen und die Physiotherapeutin für die Lymphdrainage ist auf einmal völlig doof und unverschämt und Papa ist um halb sieben schon wach und will auf seinen Toilettenstuhl und dann passiert da nichts und sie musste dafür aufstehen und sie wird sich nicht mehr nach dem Palliativteam richten, die haben sich gefälligst anzumelden und einen Termin zu vereinbaren, an dem es ihr passt… und nur noch solche Dinge. Ich halte das nicht mehr aus!!!! Ja … wir leben 800km entfernt und nein … ich kann nicht jedes Wochenende da sein. Ich leide hier auch wie ein Schwein auf der Schlachtbank, weil ich nicht so oft beim Papa sein kann. Aber was soll ich denn tun? Ich kann es doch nicht ändern! Ich kann doch nicht hier alles aufgeben. Ich habe schon einen ganz tollen Chef, der mir alle Freiheiten lässt, aber ich muss dafür doch auch ein bisschen was zurückgeben, in dem ich meine Arbeit so gut wie möglich mache. Und ich muss doch auch für meinen Sohn da sein … der braucht mich doch gerade auch sehr. Ich habe das Gefühl, ich kann dem allen nicht mehr Herr werden. Es zerreißt mich. Ich kann das alles nicht mehr ertragen. Dieses Rumgejammere. Mensch, der Papa weiß, dass er sterben muss und da kommt nicht ein Wort des Jammerns, er ist so dankbar, für alles, was für ihn getan wird. Und er ist so tapfer und so dankbar für jeden Tag. Und was macht die Mama … sie sagt der Physiotherapeutin, sie könne nicht kommen, weil es IHR nicht passt. Das ist doch nicht richtig?! Das tut doch dem Papa gut. Letztens hat sie zum Papa gesagt, am besten besorgen sie sich eine Pistole, schießen sich in den Kopf und dann hat alles ein Ende. Was antwortet der Papa? „ Du kannst es ja machen, wenn du willst, ich will noch leben!“ Hammer, oder? Klar, sie würde es nie tun, da bin ich 100%ig sicher, aber warum sagt man sowas? Warum sagt man sowas einem Menschen, der eh schon um jeden Tag kämpft wie ein Löwe? Und solche Dinger kommen nur noch. Was soll man dann dazu sagen? Es macht mich so sprachlos und es bringt mich an den Rand eines Zusammenbruchs. Diese Telefonate … ich könnte schreien. Was passiert da gerade nur mit uns allen???? |
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Liebe Wind
Ich kann es mir so gut vorstellen. Und ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wie ich in so einer Situation gegenüber meiner Mutter reagieren würde. Auf der einen Seite ist es ihre Art, damit umzugehen, auf der anderen Seite ist es für dich sehr egoistisch. Denn du als Tochter hast den selben Druck, bist weit weg und versucht, den Spagat zwischen Alltag und Ausnahmezustand zu schaffen. :( Ganz ehrlich weiss ich nicht, was ich dir raten kann. Ich weiss nicht, ob es etwas bringen würde, deine Mutter mal etwas energischer darauf hinzuweisen, dass es jetzt hier um deinen Papa geht und es auch dich sehr belastet.. so quasi Wachrütteln.. Ich lass Dir einen lieben Gruss da, schicke Dir viel viel Kraft und umarme dich fest. Jasmin |
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