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AW: Und immer wieder sind da Spuren deines Lebens, Gedanken ,Bilder u.Augenblicke
Danke wolle2,
Ja das wird es sein , endlich nach fast zwei Jahren beginnt bei die Verarbeitung. Damit ich vielleicht endlich annehme wie es ist, nämlich, nicht zu ändern. Ich bin so froh über alle Spuren die Werner in seinem Leben hinterlassen hat, denn sie sind ja das einzige was mir von ihm geblieben ist. Die meisten Menschen aus meinem Umfeld meinen es geht mir gut, Heike lächelt und sie hat wieder einen Freund. So schnell, hat sie sich getröstet, ihr Leben mit Werner abgeharkt. Es sollte mir doch egal sein was andere denken, hm ist es aber nicht wirklich. Ich wusste bis vor kurzem noch nicht mal das teilweise in meinem engeren Freundes und Bekanntenkreis auch teilweise so gedacht wird. Als ich mit einer engen Freundin darüber gesprochen habe, sagte sie mir ich solle ihr nicht böse sein , aber so würde ich auf andere wirken, " sehr zufrieden" Darauf hin habe ich mal davon erzählt wie es "in mir" aussieht, das was keiner von außen sehen kann. Da war meine Freundin total bestürzt, nahm mich in die Arme und sagte, man Heike warum sagst du denn nichts.... ich sagte ihr .... in den 2 Jahren wo es Werner soooo schlecht ging und mir dadurch auch, wart ihr meine Freundinnen alle für mich da, immer. Auch in der ersten Zeit als Werner verstorben war, war ich nie allein, eure Gedanken waren so oft bei mir. Jetzt finde ich muss ich damit alleine zurecht kommen, größtenteils jedenfalls. Ihr alle habt eurer eigenes Leben, eigene, Sorgen und Probleme, jetzt kann ich euch doch nicht weiterhin mit meiner Last, beladen. So erzähle ich jetzt lieber weniger von mir und höre lieber euch zu. Meine Freundin meinte auch ich solle weiterhin von mir erzählen wie es mir wirklich geht. Mit einer, meiner Freundinnen spreche ich auch über mich und dann natürlich mit meinem Psychotherapeuten. Aber dann muss doch gut sein .... ich möchte nicht mehr das andere sich noch Gedanken über mich machen müssen. Es mich auch wenn ich meine Sorgen immer wieder zu Thema mache mit runter, die nicht nur meinen Verlust beinhalten. Das Leben ist halt oft nicht einfach, aber wir haben jetzt nur das eine ..... ich suche noch einen Weg das jetzige Leben an zu nehmen so wie es ist. Ich hoffe das alle die hier im Forum sind und lesen, einen Weg gefunden haben oder ihn bald finden werden, das Leben jetzt so anzunehmen wie es ist und das beste aus jetzigen Leben zu machen. |
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Liebe Heike
Deine Worte könnten meine sein... Auch ich passe so gar nicht ins Bild, dass viele Menschen gerne von der trauernden Witwe hätten. Viele sagen, ach, Du machst das alles so toll, Du bist so stark, ich könnte das nicht... Doch auch bei mir gibt es diese andere Seite. Nicht oft. Und kaum sichtbar. Diese Seite, wo einem alles zu viel wird, wo man einfach aufgeben und nicht mehr kämpfen möchte. Auch ich mag nicht, wenn sich andere um mich sorgen müssen. Manchaml wirkt das hart, abgebrüht und gefühllos. Aber manchmal ist es die einzige Möglichkeit, wie man sich weiterbewegen kann, wie man sich zurechtfinden kann, in dem Leben, das man so nie wollte. Wie man annehmen kann, dass nun vieles anders ist, nichts mehr so, wie es jahrelang war und wie es für die Zukunft geplant war. Diese anderen, guten und zuversichtlichen Gedanken die sollen und dürfen ihren Platz haben. Die Menschen, die darüber urteilen, die sollten diese Energie viel besser dafür nutzen, dankbar zu sein, dass sie nicht einen neuen Weg, in ein neues Leben suchen müssen. Heike, Dein Weg ist richtig und gut, er wird nicht immer nur gerade verlaufen, manchmal auch ein paar Kurven haben und auch ein paar Schritte zurück beinhalten. Doch es ist Dein Weg, der Dich weiterbringen wird, der Dich dorthin bringt, wo Du zufrieden zurückblicken kannst und Dir sagen kannst, doch, eigentlich habe ich alles gut gemacht... |
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Liebe Lella,
Danke für deine Zeilen. Einerseits ist es sehr gut das andere nicht wissen, wie es in einem aussieht, wie es ich anfüllt, wenn man Sorgen, Kummer, einen geliebten Menschen verloren hat, Schmerz empfindet usw. Jeder wird eines Tages selbst erleben und dann ist es füh genug dafür. Meine Meinung ist nur, mache Menschen , sollten nicht urteilen über das Verhalten eines anderen Menschen, wenn dieser Mensch ihm nicht selbst genau erzählt hat wie in ihm aussieht, warum weshalb etwas so ist, wie es ist. Es gibt doch so ein Sprichwort " siehe meinen Schuhe und gehen meinen Weg nach, erst dann darfst du über mich urteilen " Unser Leben, unser Leben als Hinterbliebener, ob man will oder nicht, so schwer es auch ist dieses als Glück oder Geschenk annehmen zu können, es ist so. Zwischen den Zeiten wo ich traurig bin, versuche ich, das schöne im Leben wahrzunehmen, wir können es noch. |
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Liebe Heike.
Deinen Schmerz um den Verlust Deines Mannes kann kein Mensch nachvollziehen und erst recht nicht beurteilen. Versuche, auf Deinem weiteren Lebensweg Raum für einen liebenswerten Menschen zu schaffen. Kein anderer kann einschätzen, wie Deine innersten Gefühle aussehen. Gib Dir in Zeiten der tiefen Traurigkeit Zeit für eine dankbare Erinnerung an ein glückliches Leben. Das wird Dir die nötige Kraft geben, dein weiteres Leben zu gestalten. Mit lieben Grüßen. Wolle2 |
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Danke Wolle2,
Ja das ich möchte ich auch mein neues Leben leben..... das hätte auch mein Mann so gewollt. Aber was man möchte und umgesetzt bekommt, ist leider zweierlei. Im letzten Jahr habe ich alles das was mein Mann erledigen wollte wenn es ihm wieder besser geht, umgesetzt ( fast alles) da ich selbst nicht fit bin ( bin immer noch Krankgeschrieben , jetzt fast 2 Jahre ) und die Projekte zu umfangreich waren, habe ich mir die unterschiedlichen Firmen dazu geholt. Ich war wie in einem Wahn, ich wollte das Werner nicht denkt "man jetzt habe ich Heike mit allem unerledigten allein gelassen" er sollte jetzt endlich Frieden finden. Das ganze letzte Jahr ging damit hin, das fremde Menschen hier in meinem Umfeld waren. Nun ist mein Geld alle, mein Verstand setzt wieder ein und ich frage mich ob das wirklich in dem Umfang sein musste. In diesem Jahr lasse ich immer mehr zu was mich bewegt u. traurig macht und mein Leben spiegelt, voralem in die Zeit bis zum 22.02.15. Jetzt lebe ich oft in Spuren seines Lebens. Was auch teilweise gut tut aber eben auch traurig macht. Wolfgang , peggys Mann , der schon seit einem Jahr mein Freund ist. Wir trauern beide noch um unsere Partner, wir trösten uns , aber mittlerweile lieben wir uns auch. Ich habe immer wieder den Gedanken, Heike schäme dich das war zu früh.... werner und Peggi gegenüber, aber es tut doch so gut Arme zu spüren die einen festhalten,die einem sagen du bist nicht alleine, ich bin bei dir, das hatten wir beide sehr lange nicht mussten wir doch immer die starken sein als unsere geliebten Partner so krank waren und wir so hilflos. Wenn ich hier mal im Angehörigen Forum lese, wird mir das Herz so schwer und ich hoffe dann nur das sie für ihren Kampf belohnt werden mit dem weiterleben dürfen. Und wenn ich hier lese.... wie traurig so viele Menschen sind die wie wir etwas liebens verloren haben.... das tut mir so leid. Oh je nun habe ich aber viel geschrieben, waren Gedanken die mal wieder raus mussten. Ich bin nach wie vor froh das es das Forum gibt. |
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Liebe Heike,
zum Thema "Es war zu früh": Ich glaube nicht, dass du so schnell einen anderen Partner gefunden hättest, wäre es nicht Einer gewesen, der genau das gleiche durchgemacht hat wie du. Ihr trauert beide noch, liebt euch auch schon, aber auch noch eure alten Partner. Das wäre mit einem "normalen" Mann glaube ich gar nicht so möglich. Es ist das seelenverwandte, das hat euch wohl zusammengeführt. Ihr seid beide "in den Schuhen des Anderen gelaufen" und wisst, worum es geht. Hab kein schlechtes Gewissen - es ist nicht so, dass dein Werner tot ist und du treibst es kunterbunt und es geht dir saugut. Jeder kann zwischen deinen Zeilen lesen, dass es dir (und auch Peggys Mann) auch noch ziemlich schlecht geht. Vielleicht gerade deswegen, weil du nun nach all dem Erledigen und den Aktivitäten mehr zur Ruhe kommst. Lass deine Gefühle zu und umgib dich mit Menschen, die zu dir stehen. Eine Umarmung für dich, Monika |
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Danke monika für deine liebe Zeilen ,
Du kanntest Peggy und du kennst mich ein stückweit, weißt von meinen letzten Jahren. Ich habe so liebe Freundinnen in meiner Nähe ... mit Ihnen kann ich über alles sprechen, aber erlich , ich mag mich sprachlich nicht mehr erklären müssen , warum ich aussehe wie ich aussehe, warum ich etwas tue oder nicht tue, warum Ich nicht erzählen möchte wie es mir wirklich geht.... ich möchte einfach nur mal sein dürfen wie ich gerade will. Zum Glück verstehen es meine engsten Freundinnen. Mein Leben gibt mir immer wieder schwere Aufgaben, fortlaufend seit Werners Erkrankung, die mich belasten. Die schwere Erkrankung von einen gemeinsamen Freund, der fast 3 Jahre gekämpft hat, er ist im Juni 16 über die Regenbrügge gegangen, meine eigene Gesundheit die sich so verschlechtert hat das ich schon so lange AU bin, die Rückkehr der AMLeukämie beim Lebensgefährten meiner Mutter, es geht ihm grad nicht gut. Und... Ich lächel , mein Lächeln ist ein Mechanismus den ich schon seit Kind als Schutz nutze, vor fragen...wie... was ist los, geht es dir nicht gut .... ich weiß solche Antworten darf es nicht geben, funktionieren war schon immer angesagt. Funktionieren ist auch klasse , da hat man keine Zeit über sich selbst nachzudenken. Mir wurde nicht nur mein Mann genommen, sondern auch mein funktionieren, denn das schaffe ich leider nicht mehr. Das Leben ist nicht einfach..... Aber wem sage ich das..... das wissen hier alle selbst. |
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Liebe Heike,
das mit dem schlechten Gewissen, das kenne ich auch. Mein Schatz ist vor knapp zwei Jahren gestorben, ich bin anfangs in ein tiefes Loch gefallen. Im Sommer habe ich beim Wandern einen lieben Mann kennengelernt. Obwohl mein verstorbener Schatz meine große Liebe ist, bin ich froh, wenn zu haben an den ich mich anlehnen kann, der mich in die Arme nimmt - und vielleicht kann ich auch wieder glücklich werden. Leider sehen das nicht alle so. Meine beiden Schwägerinnen zu denen ich ein sehr gutes Verhältnis habe verstehen das überhaupt nicht, und wenden sich jetzt von mir ab. Wie kannst du jetzt schon ..... bekomme ich zu hören, das tut sehr weh. |
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Liebe Anneliese ,
Ich freue mich sehr für dich das auch du jemanden liebes kennenlernen durftest, Wir haben viel durchgemacht und etwas ganz wertvolles verloren. Uns ist etwas passiert was leider nur wenigen passiert, ich habe da nielmals mit gerechnet, aber, wir haben noch einmal einen ganz lieben Mann kennengelernt, der uns mal wieder in die Arme nimmt. Der uns Kraft gibt wieder an das Leben zu glauben, was uns so hart mitgespielt hat. Sicher es war für Werners Geschwister auch erst nicht so einfach, einen anderen Mann an meiner Seite zu akzeptieren ( ich selbst hatte und habe da ja manchmal selbst noch Schwierigkeiten mit, bei mir war es noch früher wie bei dir) aber seit sie Wolfgang kennengelernt haben, akzeptieren sie ihn an meiner Seite. Aber wenn sie es auch nicht getan hätten, hätte ich es akzeptiert , mir aber nicht reinreden lassen, weil es ist mein Leben und auch ich habe dieses nur einmal. Wenn es mich auch etwas unsicher und traurig gemacht hätte. Sie haben ihr intaktes Leben, können garnicht wirklich nachempfinden wie es mir geht. Was ja auch gut so ist. Ich wünsche dir dass, das Glück jetzt auf deiner Seite bleibt.... lebe dein Leben, denn , du hast es dir verdient und das kannst du nur du selbst. LG Heike |
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Liebe Anneliese,
ich kann das zwar verstehen, dass es den Schwestern deines Mannes weh tut, Jemand neuen an deiner Seite zu sehen. Das wäre wahrscheinlich auch so, wenn du schon Jahre allein gewesen wärst. Nichtsdestotrotz sollten sie dir kein schlechtes Gewissen machen. Sie haben das nicht mitgemacht, was hinter dir liegt und sollten sich kein Urteil erlauben, wie du jetzt weiterzuleben hast. Man darf auch mal nicht vergessen, dass ihr hinterbliebenen Frauen nicht nur alles getan habt für eure Partner, Dinge, die weit über eure eigene Kraft hinausgegegangen sind, sondern auch schon getrauert habt, als eure Männer noch da waren, ihr aber wusstet, dass sie es nicht schaffen werden... Ich wünsch dir/euch nur das Beste und Menschen, die zu euch halten. Monika |
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Danke dafür Monika ...deine Zeilen sind so wahr
" Man darf auch mal nicht vergessen, dass ihr hinterbliebenen Frauen nicht nur alles getan habt für eure Partner, Dinge, die weit über eure eigene Kraft hinausgegegangen sind, sondern auch schon getrauert habt, als eure Männer noch da waren, ihr aber wusstet, dass sie es nicht schaffen werden... " |
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Liebe tapfere Frauen.
Ihr habt für Eure Männer das Menschenmögliche getan, um ihnen ihren Kampf zu erleichtern und seid dabei über eure eigenen Kräfte gefordert worden. Der Gegner war aber zu mächtig, um zu gewinnen. So bleibt nur ein tiefer lebenslanger Schmerz und die dankbare Erinnerung an glücklich gelebte Zeiten. Niemand hat das Recht, Euch neben der ständig präsenten Trauerarbeit einen Vorwurf zu machen, auch das eigene Leben weiter zu gestalten und Raum für einen verständnisvollen lieben Partner zu lassen. Den erlittenen Verlust können nur die unmittelbar Betroffenen nachvollziehen. Dazu wünsche ich Euch viel Kraft und liebe Menschen an eurer Seite, die euch auf dem schweren Weg Halt geben und einfach ohne viel Worte da sind. Liebe Grüße. Wolle2 |
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Woll2 ,Danke für deine Zeilen
Ja über einen anderen Menschen ist schnell geurteilt, wenn man das möchte. Ich glaube einige Menschen sind so oberflächlich, einige heulen mit den Wölfen, andere sehen was sie sehen wollen. Deine Zeilen treffen es, wir die Menschen die ihren geliebten Partner begleitet und verloren, haben etwas mitgemacht was sich nicht wirklich in Worte fassen lässt. Die Eltern zu verlieren ist ganz schlimm, den Partner zu verlieren schmerzhaft und ein Kind zu verlieren, ich weiß es zum Glück nicht, aber ich glaube es gibt nichts schlimmeres im Leben. Aber eins haben alle gemeinsam, sie müssen weiterleben und es liegt nur in ihrer macht wie. Ich habe mich dazu entschieden das Glück ( Wolfgang ) anzunehmen. Noch arbeiten wir an unserem gemeinsamen Glück, aber eines Tages werden wir es annehmen können. Peggy und Werner kommen nicht zurück aber auch sie werden immer in unseren Herzen bleiben. |
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Liebe Heike,
wir haben versprochen: Bis dass der Tod uns scheidet. Und das haben wir wahr gemacht. Wir waren für unsere Männer da-genau, wie wir es versprochen haben. Diese Versprechen birgt aber gleichzeitig auch eine natürliche Grenze. Den Tod nämlich. Ich halte es für sehr ungesund und sogar unnormal, wenn jemand über etliche Jahre nicht mehr in sein Leben zurück findet. In der Gesellschaft wird das manchmal als Zeichen gewertet, wie groß diese Liebe doch ist, wenn eine Frau zuhause einen Altar erbaut hat, ewig in schwarz herum läuft und nur weinend von ihrem Mann spricht. Ich halte das hingegen für gestört. Nicht in der ersten Zeit, aber so nach etwa einem Jahr sollte man doch zumindest wieder schrittchenweise andere Lebensinhalte finden. Ich finde, du musst dich nicht dafür rechtfertigen, dass du noch lebst ;). Denn nichts anderes tut man doch, wenn man ständig das Gefühl hat, sich anderen Menschen erklären zu müssen. Man muss nicht mit seinem Partner sterben-das hat man niemals versprochen, und es wird auch nirgendwo von einem verlangt. Kurz: Man darf weiter leben. Und man darf auch weiter lieben. Man darf sogar ebenfalls Lebende lieben ;). Ich werde nie mit solchen Urteilen konfrontiert. Ich sage, ich bin verwitwet, dann kommt meistens betretendes Schweigen oder tut mir Leid vom Gegenüber, und dann sind alle froh, wenn man wieder in die Gegenwart zurück kehrt. Auch die, die gefragt haben, freuen sich, wenn sie sich nicht weiter mit diesem schwierigen Thema beschäftigen müssen. Ich stelle meine Gefühle erst gar nicht zur Diskussion. Ich glaube, du machst Dich selber angreifbar, indem Du Dich von Dir aus rechtfertigst und erklärst u.s.w. Genieße Deine neue Liebe-sie ist genauso gut und wertvoll, wie die Liebe zu Werner. Liebe Grüße Mayana |
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Das hast du ganz toll geschrieben!
LG Monika |
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Liebe Mayana,
Deine Zeilen treffe es ... Aber du hast bei mir etwas falsch verstanden. Ich rechtfertige mich nicht immer, nur das eine mal bei einer Freundin wo es mir wichtig war. Das sie versteht, das ein Lächeln nicht immer gleich bedeutet das es einem auch gut geht. Werner zu verlieren war und bleibt einer der größten Einschnitte in meinem Leben. Aber er ist nicht das einzige was dazu beiträgt das hinter meinem Lächeln, so manchesmal, eine traurige, angstvolle, sorgenvolle Heike steckt. Viele Menschen haben schon ihren Partner verloren, jede/r geht damit anders um. Viele Menschen tragen zu ihrem Verlust, ein weiteres Päckchen oder Paket, was keiner weiß weil man eben nicht oder nur selten drüber spricht. Ich bin nun seit fast 2 Jahren Krankgeschrieben, begonnen am 04.12.14 die Belastung arbeitsunfähig zu sein aus mehreren Gründen ist für mich eine große Belastung, aber nicht zu ändern. Und dann noch die Angst um den Lebensgefährten meiner Mutter der seit 4 wochen weiß das seine AMLeukämie wieder ausgebrochen ist. Meine Mutter und ihn so voller Angst zu sehen... und die Erinnerung an seinem letzten Leukämie Kampf, wo er zur gleichen Zeit wie Werner im Krankenhaus lag... Werner mit seiner Leber OP und dem lungenversagen und er mit seiner Leukämie. Im Juni der Freund ( Lungenkrebs) gestorben, von Werner und mir den ich drei Jahre mitbegleitet habe das heißt ihn und seine Frau. Die letzten 1 1/2 Jahre fast tägl. .. .. Entschuldigt jetzt höre ich auf .... |
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Liebe Heike.
Wenn es Dir auf Deinem schweren Weg hilft, dich mitzuteilen, so tu es ohne Scheu. Hier wirst Du immer ein offenes Ohr finden und Schultern, an die Du dich anlehnen kannst. Ich kämpfe seit fast drei Jahren mit einer fiesen Erkrankung, die mich oft an meine Grenzen gebracht hat. Mein Bewegungsraum ist dadurch auf zwei mal zwei Meter eingeschränkt, Sonne habe ich letztmalig vor drei Jahren auf meiner Haut gespürt. Vieles darf ich mir nur denken, aber nie aussprechen. Als passiver Nutzer des Krebskompasses habe ich hier viel Halt gefunden und viele starke Menschen virtuell kennengelernt. Am 23. 10. habe ich mich registriert. Liebe Heike, ich wünsche Dir viel Kraft, mit deinem schweren Schicksal fertig zu werden und liebe Menschen an deiner Seite, die dich dabei begleiten. Mit lieben Grüßen. Wolle2 |
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Liebe Heike,
Probleme haben wir doch alle.. ich kenne keine Witwe, die keine hätte. Es ist hat auch ein bisschen eine Frage, wie man mit ihnen umgeht. Sollte es existenziell wichtig für dich sein, dass Du wieder arbeitest, dann überlege, was du gerne machen würdest und vielleicht auch könntest. Es gibt doch so viele Berufe mit jeweils ganz unterschiedlichen Anforderungen. Ist arbeiten hingegen nicht notwendig für Dich, dann brauchst Du Dich mit dieser Frage auch nicht rum zu quälen... dann lass es einfach und mache andere Pläne. Du kannst jetzt Dein ganzes zukünftiges Leben aufzählen, wer Alles in Deiner Umgebung Krebs hat. Das könnte ich auch. Das ist halt leider so. Aber das Eine ist Hilfe anbieten und das andere ist sich auffressen lassen dadurch. Eine Verwandte von mir ist gerade an Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen erkrankt. Es gibt noch einen Ehemann und Kinder. Ein anderer Verwandter liegt gerade mit einem erneuten Schlaganfall im Krankenhaus. Auch er hat weitere Familie. So ist das doch bei dir auch.. Du bist doch nicht die Trägerin der Hauptlast und musst Dir das auch nicht antun. Den Verlauf änderst Du dadurch auch nicht. Es reicht, ganz praktische Hilfe anzubieten. Fahrdienste vielleicht oder mal etwas vom einkaufen mitbringen oder helfen, ein Pflegezimmer einzurichten. Mal ein offenes Ohr haben, sich vielleicht mal schlau machen, was es für Möglichkeiten gibt. Damit hast Du aber Dein "Soll" wirklich satt erfüllt. Ich merke für mich, dass ich andererseits auch immer noch etwas Abstand brauche. Würde ich mich da wieder so reinhängen, würde ich kaputt gehen.. und genau das empfinde ich bei Dir auch. Gar nicht gut, wenn Du dich so wenig um Dich selbst kümmerst.. Wie gesagt, Du kannst jetzt Dein ganzes Leben damit beschäftigt sein, wer Alles Krebs hat. Es wird nie aufhören. Denn irgendjemanden kennt man immer-zumindest in unserem Alter und wenn man eine große Familie und/oder viele Freunde hat. Liebe Heike, Du solltest trotzdem etwas aus Deinem Leben machen. Und Du darfst auch auf jeden Fall für dich sorgen.. anders geht es nicht. Sei lieb gegrüßt Mayana |
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Liebe Mayana,
Ich wollte nicht den Eindruck erwecken, das ich das Gefühl habe als einzige, hier Sorgen und Probleme zu haben, und Mitleid möchte, das will ich ganz und garnicht. Ich möchte hier einfach nur von mir schreiben dürfen, wenn mir danach ist und freue mich über jeden weiteren Eintrag. Ich bin wie ich bin, ich rechtfertige mich nur wenn ich es für wichtig halte. Im Gegenteil ich erzähle in meinem Umfeld nicht von mir, nur ganz wenige wissen mehr, weil sie es genau wissen möchten und sie meine Freundinnen sind. Ich kenne auch einige kranke Menschen, ich zähle sie nicht auf. Es gibt Menschen die mir nahe stehen, da fühle ich mit, da bin ich mittendrin. Was nicht bedeutet das ich mit gesenkten Haupt rum laufe, das braucht und will keiner. Ich versuche zu unterstützen wenn ich darum gebeten werde oder ich werde von alleine aktiv, wenn ich weiß es ist gewünscht. Aufdrängen tue ich mich nicht. Ich bin für andere da, für die einen mir naherstehenden Menschen auch mit meinem Herzen, bei anderen mit mehr Abstand. Ich bin für andere da, genauso wie andere für mich da waren wo ich sie brauchte. Mich hat man nicht hängen gelassen, auch ich lasse niemand hängen. Und Danke Mayana , ja ich habe vor etwas aus meine Leben zu machen, es gibt so einige Pläne. Die Zeit wird sie wachsen lassen, wie aus einem Samenkorn eine Blume wird, ein Keimling ist schon da. Hallo Moni, Was du geschrieben hast gefällt mir..... deine Zeilen motivieren zu leben. Hallo Wolle2, Es freut mich sehr das es dir gut tut im Forum zu sein, dir geht es hier wie mir, auch ich habe hier schon ganz viele offene Ohren gehabt und visuelle Schultern zum anlehnen. Auch dir ganz viel Kraft für deinen weiteren Weg. |
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Liebe Heike,
klar darfst Du jammern-Vieles ist ja auch tatsächlich zum jammern. Und gerade, wenn es nahestehende Menschen betrifft, ist das schwer auszuhalten. Aber gerade, weil du schreibst, dass Du immer noch sehr krank bist und noch so mitgenommen von den Erlebnissen, habe ich manchmal einfach Sorge, dass Du Dir zu viel aufbürdest. Und das andererseits aber gar nicht gut verkraftest. Deine Beiträge klingen manchmal so schwermütig.. so voller Trauer und Leid immer noch.. und manchmal auch so verbittert und enttäuscht von anderen.. Ich bin auch manchmal enttäuscht. Ich hatte ja eine Anfrage gestellt, weil ich Hilfe beim Umzug hätte brauchen können. Es ist allgemein bekannt, dass ich Witwe bin und halt keinen starken Mann habe, der die Arbeiten macht, die Männer eben so tun. Die Resonanz war echt mager.. da habe ich mich wirklich alleine gelassen gefühlt. Aber.. es gab zumindest ein paar Frauen, die ich kaum kenne und die trotzdem einfach spontan vorbei gekommen sind und geholfen haben. Da war ich wiederum positiv geplättet. Ich glaube, es gibt viele Menschen, die sich das zum einen nicht vorstellen können und zum anderen auch gar nicht vorstellen wollen, wie das ist, wenn man Witwe ist. Trotzdem.. es muss ja irgendwie weiter gehen. Und es geht auch weiter. Manchmal klingst du ja auch schon ganz gut ;). Ich würde mich nur für Dich freuen, wenn das häufiger so wäre. Ich würde es Dir einfach wünschen. Liebe Grüße Mayana |
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Guten Morgen ,
Ja sich etwas von der Seele schreiben tut gut, ich bin auch so ein Mensch der los werden muss was ihn bedrückt, wenigens ein Teil von dem. Hier weiß ich, weil es eben vielen so oder ähnlich geht , ok oder ganz anders. Kann ich schreiben, brauch nichts in Worte zu fassen. Männer und von sich aus etwas tun :confused: eine Freundin sagte mir vor kurzem, sie liebt ihren Mann, aber wenn es darum geht das sie Hilfe braucht, obwohl ihr Mann das sieht, passiert nichts. Sie muss ihm alles sagen, dann hilft er " Männer sind halt so, sie brauchen immer eine Aufforderung " sagt sie, das sei normal. |
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Hallo Mayana, hallo Heike.
Ich kann mich Euren Erfahrungen mit Männern nicht anschließen, weil ich ledig bin. Das heißt, alles, was das Leben ausgemacht hat und erforderte, musste ich selbst entscheiden und letztlich nur vor mir verantworten. Für viele Menschen war ich in schweren Situationen da und habe auch selbst Hilfe erfahren, wenn es nötig war. Ich konnte für jeden bis zum Äußersten kämpfen, nur für mich nicht. Das übernahmen dann andere. Um so schwerer fällt es mir, unvermittelt aus dem Leben gestoßen und vollständig abhängig und bevormundet worden zu sein. Nach wie vor trage ich alles mit mir selbst aus, einschließlich vieler heimlich geweinter Tränen, die sich allerdings nicht in jedem Fall verbergen lassen. Die Erinnerung an ein ehemalig gelebtes Leben ist manchmal übermächtig. Ich wünsche Euch viel Kraft, Euren Lebensweg trotz mancher Rückschläge fortzusetzen. Mit lieben Grüßen. Wolle2 |
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Was wolle2 schreibt, lässt mich wieder darüber nachdenken , wann beginnt eigentlich sterben, der Tod ist oft der Abschluss eines langen Sterbens wie ich finde. Das Glück nach dem einschlafen nicht wieder aufzuwachen haben nur wenige, oder einfach umzufallen und Tod zu sein. Für die Angehörigen ganz furchtbar wenn der Tod so plötzlich und unerwartet kommt. Aber für den Betroffenen ein absoluter Segen. Tod sein dürfen ohne vorher lange sterben zu müssen. Wieder frage ich mich wann beginnt sterben, ich glaube von dem Tag an wo man eine Krankheit bekommt wo die Aussicht auf eine Heilung aussichtslos ist, wo das weitere Leben nur durch die Medizin verlängert werden kann. Vomit ich nicht sagen will das mit dem Beginn des Sterbens auch gleich alle Lebensqualität verloren ist. Nein viele die ich kannte und kennen hängen an ihrem Leben obwohl sie wissen, das die Chance auf noch ein paar unbeschwerte Jahre fast oder von vornherein unmöglich ist.
Wenn ich auf die zwei Jahre des Krankheitsverlauf meines Mannes zurückblicke, sehe ich selten ein Lächeln im Gesicht meines Mannes, meist war es gekennzeichnet, von Unwohlsein , Schmerzen, Angst Sorgen und Kummer. Trotzdem hatte mein Mann bis zu seinen letzten drei Wochen noch Hoffnung auf eine unbeschwerte Zeit, Hoffnung auf ein Wunder, weil er wollte doch noch so gerne leben. Dieses Wunder gab es aber nicht. Ich als seine Frau, habe sein sterben begleitet, immer versucht alles richtig zu machen, hinzuhören wo auch keine Worte waren, was ist jetzt für meinen Mann richtig, wie braucht er mich. Jetzt nach fast zwei Jahren wo mein Mann in Gottes Zuhause ist, wie immer das auch aussehen mag. Wird mir erst bewusst was der Verlust eines mir so wichtigen Menschen wie es mein Mann war hinterlässt. Das ist eine Leere, die man nicht in Worte fassen kann. Im ersten Jahr, lebte ich nur in der Befriedigung , mein Mann braucht nicht mehr zu leiden, er braucht nicht mehr zu kämpfen , er hat jetzt seinen Frieden ...... nun ist da diese Leere und das obwohl ich wieder einen lieben Menschen an meiner Seite habe auch wenn er nicht immer bei mir sein kann. Er gibt mir halt, so wie ich ihm. Der Lebensgefährte meiner Mutter hat seit Okt.16 das zweite Mal AMLeukämie , wieder fast tägl. Fahrten in das Krankenhaus, gleiche Station wo mein Mann gelegen hat.... diesen weg fahre ich im übertragenen Sinn mit geschlossen Augen . Im letzten und auch in diesem Jahr habe ich ja Werners Freud dort schon immer besucht , auch gleiche Stadion ... das war zwar schwer aber es ging.... aber jetzt wo mein Bonus Papa da liegt der ein Familienmitglied und mir auch sehr am Herzen liegt dort ist.... ist mein Herz nur schwer und auch voller Erinnerung an meinen Werner.... aber ich weiß , ich werde wieder schaffen zu Lächeln und durchhalten.... auch wenn ich das Gefühl habe keine Kraft mehr zu haben, weiß ich ich muss, meiner Mutter ,meinem BPapa zu liebe und für mich |
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Liebe Heike,
es tut mir Leid, dass Du so eine Leere spürst. Die Besuche bei Deinem Bonus-Papa und die Sorge um ihn kannst Du eigentlich nur unbeschadet schaffen, wenn Du auf der anderen Seite wirklich gut für Dich sorgst. Mache Dinge, die Dich freuen und die Dich wirklich lächeln oder sogar auch mal herzhaft lachen lassen.. Gehe ins Theater mit Deinem Schatz oder auf ein schönes Konzert oder in irgendeinen Wellness-Tempel oder ich weiß ja nicht, was Du gerne machst. Jedenfalls etwas, dass die traurigen Gedanken mal ein paar Stunden vertreibt-zum durchschnaufen. Sei lieb gegrüßt Mayana |
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Danke liebe Mayana ,
Mein Lächeln schenken mir meine zwei Katzen, meine zwei Hunde, mein Opa Pferd, meine Goldis im Teich, Augen auf in der der Natur. Auch Wolfgang seine unbeschwerte Art schenkt mir ein Lächeln oder auch mal ein Lachen, sowie meine treffen mit Freundinnen. Wenn das nicht mehr währ, würde ich keinen Sinn mehr in meinem Leben sehen. Jetzt ist es grad wieder besonders schwer für eine noch unbestimmte Zeit. Aber da ich immer auf das positive hoffe, glaube auch ich an eine Zeit für mich und Wolfgang, die mal nicht soooo viel von schlimmen Krankheiten und traurigen Ereignissen sein wird. Ein rosa rotes Leben ist nur wenigen vergönnt, ich würde mich schon über ein normales Leben freuen. Sorgen, Krebs oder eine andere schwere Erkrankung in meinem Umfeld nehme ich nur noch wahr, aber nicht so zu Herzen, antworte dazu nur noch wenn ich gefragt werde. Sonst würde ich zur Zeit daran zerbrechen, denn meine Sorgen in der eigenen Familie und meine eigenen sind Immer noch zu groß. Durch meinen Beruf musste ich ja lernen vieles mit Distanz an mich heranzulassen, wenn das umsetzten auch nicht immer ganz einfach ist und wahr. |
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Liebe Heike,
ich bin ja berufsbedingt täglich mit schlimmen Schicksalen oder Lebensgeschichten konfrontiert. Zwar in der Regel nicht mit Krebs, aber eben mit sehr vielen Problemen und anderen Erkrankungen. Wenn ich das immer mit nach Hause nehmen würde, könnte ich meinen Beruf nicht lange ausüben. Ich bin aber zum Glück immer Optimistin geblieben, weswegen ich anderen Kraft und Zuversicht vermitteln kann. Es ist schön, wenn man etwas für jemand anderen besser machen kann-sei es, dass er besser damit zurecht kommt, den Mut hat, Dinge anzupacken, Hoffnung entwickelt u.s.w. Es ist ein wunderbarer Beruf. Wenn jemand in meinem Umfeld an Krebs erkrankt ist, kann ich ein ganz guter Ratgeber sein, weil ich mittlerweile schon so viel gelesen habe. Mein Mann war ja von dem Krebs nicht so sehr gebeutelt-bei uns war der ja eher eine Randerscheinung neben schweren anderen Erkrankungen. Krebs an sich ist also für mich noch kein absolutes Schreckensthema. Was ich nicht gut aushalten kann, ist das Thema sterben, Sterbebegleitung, Leid, Schmerzen u.s.w. also alles, wo es halt nur noch wenig Hoffnung gibt. Darum mache ich, wenn möglich, einen Bogen, weil ich mich dazu selbst nicht stark genug fühle, um sowas noch mal durchzustehen. Ich würde das natürlich tun, wenn es einen ganz nahen Angehörigen oder eine gute Freundin beträfe, aber ansonsten.. lieber nicht. Ich denke, da sind auch Menschen hilfreicher, die nicht so viel Angst haben und unvoreingenommener und unbelasteter sind, als ich. So in dem Dauermodus, wie du das gerade machst.. nee, das wäre nicht gegangen-dann wäre ich auch irgendwann nicht mehr arbeitsfähig gewesen. Ich brauche ja meine Kraft, sonst kann ich nichts mehr geben, wenn ich selbst die ganze Zeit am Abgrund herum balanciere. Dein Bonus-Papa.. ach Mensch, das tut mir wirklich Leid. Denn da hast du wohl gar keine andere Wahl, als da zu sein. Bei der Geschichte mit Werners Freund fand ich, hast Du Dir aber eindeutig zu viel aufgebürdet, zumal er ja Angehörige hatte, die sich gekümmert haben. Es ist aber sicher gar nicht so einfach, seine Grenzen immer so zu erkennen und auch mal "nein" zu sagen. Es ist gut, wenn Du dir viel Gutes tust. Denn nur die Kraft, die du hast, kannst du auch geben.. Sei lieb gegrüßt Mayana |
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Durch meinen Beruf den ich bis zur meiner immer noch besehenden AU ausübte und was ich in der Familie und Werner seinem Freund erlebte und erlebe..... empfinde ich manchmal den Tod als Erlösung. Bei allen den verstorbenen die ich gesehen habe und es noch weiß, habe ich nachdem ihr Leid ein Ende hatte , ein Lächeln in dem Gesicht gesehen. Sie waren endlich erlöst.
Doch ..... wenn mal Ruhe in mein Leben tritt und ich wieder die Kraft dafür habe , möchte ich Menschen beistehen die sich auf ihren letzten Weg begeben, wenn sie es denn möchten. Auch für die Angehörigen möchte ich da sein, die hilflos einer Situation gegenüber stehen , sie Ihnen den Boden unter den Füßen wegreißt, so wie es mir ergangen ist als Werner seine Krebsdiagnose bekam, bis zu seinem letzten Atemzug. Das war bis jetzt das schlimmste was ich in meinem Leben erlebt habe und ohne meiner Familie ,meinen wertvollen Freundinnen und im letzten Jahr dem Palliativ hätte ich schon zwei Jahre früher bestimmt nicht mehr arbeiten gehen können. Bis daran bei mir zu denken ist anderen so beizustehen wie ich mir das vorstelle, fließt noch viel Wasser die Weser herunter... Dazu muss ich wirklich selbst erst wieder fest auf meinen Füßen stehen. |
AW: Und immer wieder sind da Spuren deines Lebens, Gedanken ,Bilder u.Augenblicke
Liebe Heike,
jetzt verstehe ich, wie du das mit dem Sinn und der Leere meinst. Ich finde das toll, dass du für dich immerhin aber jetzt schon ganz klar ein Ziel formulieren kannst. Eine Bekannte hat so was gemacht. In einem Hospiz ht sie nebenberuflich eine Ausbildung zur Sterbebegleiterin absolviert. Das waren Lehrgänge, die abends oder am Wochenende liefen. die Teilnahme war kostenlos-sie musste sich dafür aber dann zu, ich glaube, 2 Jahren ehrenamtlicher Arbeit in dem Hospiz verpflichten. Ich fand das wunderbar.. ich selbst könnte das allerdings nie. Sie hatte vor einigen (vielen) Jahren ihren Mann verloren, und so kam sie darauf. Ich denke, da muss man aber schon wirklich wieder Fuß gefasst haben, weil eigene Gefühle oder das eigene Erlebte da sehr zurückstehen müssen-Mitgefühl ist natürlich erwünscht und erforderlich, aber eben losgelöst von den eigenen Themen. Jedenfalls finde ich es aber toll, dass Du für dich eine Perspektive ins Auge gefasst hast. Sei lieb gegrüßt Mayana |
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Gedanken an Werner.
Sie sind immer da, jeden Tag, die Spuren seines Lebens. Sie schenken, mir mal ein Lächeln oder so wie heute im ersten Augenblick da kamen mir gleich die Tränen.... heute, als mir sein Namenschild von seiner Arbeitsstelle in die Hände viel. Seine Arbeit wo er Menschen etwas gutes getan hat, sie war ihm so wichtig, immer wieder hat er überlegt, was er noch für Sie tun kann. Trotz der Tränen waren es schöne Erinnerungen.... ich bin so dankbar, das ich so viele schöne Erinnerungen habe. |
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Warum....
Meinem Bonus Papa ,den ich sehr lieb habe, ist im Okt. 16 die Leukämie wieder ausgebrochen, geht es immer schlechter, an Chemo ist nicht zu denken....morgen und Donnerstag bekommt er Blutübertragungen .... Das vierte mal in Folge , eine traurige Weihnachtszeit .... |
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Liebe Heike,
ich drück dich mal:pftroest::pftroest: Leider kann man oft einfach nichts tun... LG Monika |
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Danke liebe Monika,
Heute konnten wir , meine Mutter und ich meinem Bonus Papa ein Lächeln auf sein Gesicht zaubern. In der Zeit wo er zur Blutübertragung war (fast 4 Stunden) Haben wir seine Wohnung umdekoriert, nicht übertrieben aber in der Stube, Flur, Küche und in seinem Wintergarten haben wir eine weihnachtliche Stimmung gezaubert. Nun sieht seine Wohnung heimelig aus, so wie er und meine Mutter es mögen. Zwar total erledigt von seinem Tag, aber mit einem Lächeln hat er sich auf sein Sofa gelegt und " einfach schön gesagt " Es ist zwar nichts besonders was wir gemacht haben und doch hat es mir sooooo gut getan meinen BP für einen Moment zufrieden Lächeln zu sehen. Ich sehe immer mehr Ähnlichkeiten von m BP zu Wener in seiner Krebszeit... das tut sooo weh. |
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Liebe Heike,
das war eine schöne Idee, bei ihm zuhause ein wenig zu schmücken. Diese Lichter überall, das ist zum Einen gemütlich und zum Anderen gibt es vielleicht auch ein bisschen Hoffnung und Trost und Wärme. Man kann eh nur so wenig tun.... Aber manchmal sind so kleine Dinge ganz Groß. Ich kann mir vorstellen, dass diese Geschichte in dir den ganzen Verlauf von Werner wieder hochholt. Aber was willst du machen, es ist der Partner deiner Mutter, da kann man nicht die Augen zu machen. Versuch nur, ab und an auch mal an was Anderes zu denken, vielleicht auch gerade wenn Wolfgang da ist. Denk an dich, Monika |
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Und immer wieder sind da Spuren deines Lebens , Gedanken , Bilder , Augenblicke schöner und trauriger Erinnerung.
Gerade jetzt vor Weihnachten und wo ich wieder das Leiden, die Angst vor dem was kommt in den Augen und Gesicht bei meinem Bonus Papa sehe. Meine Mutter die versucht stark zu sein, wieder stark zu sein. Doch ihre Kräfte hatte sie verlassen , seit Mittwoch ist sie im Krankenhaus weil ihr Köper mit Fieber und Lungenenzündung gestreikt hat. Heute will sie da wieder raus, es geht ihr wieder besser und bei ihrem Lebensgefährten soll die Chemo heute weiter gehen. Wo ich diesen Mann am Freitag gesehen habe, als ich bei ihm war.... wurde mein Herz sooo schwer.... ich kann es mir nicht vorstellen wie dieser schwache Körper 5 Tage So eine Hammerchemo überstehen soll. Acht Wochen lang musste die Chemo ausfallen weil er zu Krank oder zu schwach war.... ....... Er ist so krank, ich weiß nicht was besser ist , die Chemo wegzulassen oder die Hoffnung behalten und Chemo geben.... ich habe nur Angst..... Ich fühle mich in die Zeit versetzt mit meinem Werner.... der so gekämpft und gehofft hat. Wir so gekämpft und gehofft haben. Ich wünsche allen die hier lesen und ihr eigenes Päckchen zu tragen haben.... ganz, ganz viel Kraft ..... Danke Moni100 für deine Zeilen.... |
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Ich wollte euch nur kurz mitteilen , mein BPapa hat keine Chemo bekommen.
Seine Blutwerte waren zu schlecht. Am Dienstag hat er wieder eine Blutübertragung bekommen. Die hat ihm gut getan. Wenn er auch traurig ist ... das es nicht weiter geht, bin ich doch froh das er Weihnachten ohne Chemo Nebenwirkungen verbringen darf.... Ich wünsche ihm ein Wunder zu Weihnachten ihm und meiner Mutter ..... |
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Hallo Heike,
ich habe deine geschriebenen Zeilen bisher still mitverfolgt. Es tut mir sehr leid, dass du wieder so in Sorge sein musst um zwei Menschen, die du so liebst. Ich verstehe sehr, dass einem da das eigene Leben manchmal zuviel ist mit all dem Leid, mit dem man manchmal konfrontiert ist. Ich wünsche euch ein ruhiges Weihnachtsfest und hoffe, dass deine Mama wie auch dein BPapa bald wieder zu Kräften kommen, es tut mir sehr leid, dass es beiden gerade nicht gut geht und dir damit auch nicht. Viel Kraft für dich und deine Lieben! |
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Liebe Heike,
es tut mir so leid, dass du schon wieder so hautnah den Schmerz mitbekommst/miterlebst und die Angst, einen geliebten Menschen zu verlieren. Du weisst ja nur zu gut, wie deine Mutter sich fühlt und auch wie es "dann sein würde für deine Mutter".... Das alles lässt natürlich auch deinen Schmerz und die letzte Zeit mit Werner wieder noch extremer hochkommen, so dass du wahrscheinlich im Moment an eine eigene Verarbeitung überhaupt nicht denken kannst. Ich hoffe, dass es dir gelingt - vielleicht zusammen mit Wolfgang - auch mal hin und wieder einen schönen Moment zu haben. Ich finde es auch gut, dass dein Bonus-Papa über Weihnachten keine Chemo mehr bekommt, dadurch kann er - was sein Befinden angeht - dieses Weihnachten hoffentlich wenigstens ein bisschen geniessen. Was danach kommt Heike und wie es weitergeht... Wir haben einfach keinen Einfluss darauf, leider. Ich denke an dich Heike und wünsche dir nur das Beste und dass demnächst endlich mal Ruhe und ein bisschen Frieden in dir einkehrt, LG Monika |
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Danke liebe Adlumia und danke liebe Monika....
Für eure mir kraftbringenden Zeilen .... hier zu schreiben bedeutet für mich nicht alleine zu sein.... weil ich sehe ... wenn jemand mitliest , bin ich nicht allein, da ist jemand bei mir, jemand der versteht von was ich hier schreibe, weil alle die lesen und schreiben .... in der gleichen Mühle, der Angst, der Sorgen, der Hilflosigkeit , der Krankheit selbst , oder der Trauer um einen lieben stecken, genau wie ich, ich darf schreiben was mich gerade bewegt ... es tut gut, einfach zu wissen ich hin nicht allein. Euch allen ganz viel Glück , Kraft, Hoffnung für eure Zukunft Euch allen ein schönes , besinnliches, gesegnetes Weihnachtsfest |
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Liebe Heike.
Viele Menschen sind in ihren Gedanken bei dir und möchten Dir Trost und Kraft spenden. Du bist nicht allein. Ich wünsche Dir ein besinnliches Weihnachtsfest ohne zusätzliche Sorgen mit Deinen Lieben. Das Jahr 2017 möge Dir endlich etwas Entspannung bringen. Dazu sende ich Dir ein dickes Kraftpaket. :1luvu: :1luvu: :1luvu: Sei ganz doll gedrückt. Mit vielen Grüßen. Wolle2 |
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Danke Wolle2,
Genau das ist es , hier unter meines gleichen zu sein, mit dem Menschen , die wissen wovon ich schreibe.... Noch schreibe ich hier immer das mir Kraft fehlt, ich hoffe bald mehr davon zu schreiben was mir Kraft gibt, was vielleicht auch anderen hilft. Meine momentane Kraftquelle seit ihr hier, weil ich schreiben darf was mich bewegt. Meine Tiere die mir so oft ein Lächeln schenken, Wolfgang und meine Freunde , sie stehen mir ohne vieler gesprochener Worte bei... sie sind einfach da, ebenso mein Bruder, leider sehe ich ihn nur alle paar Wochen. Ich wünsche mir für alle ein kraftpaket die es gebrauchen können. |
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