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Hasi1965 07.10.2010 16:29

AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken
 
Liebe Christel,
die Bar von der Du sprichst kenne ich gut : Hotel Hafen Hamburg - Residence, die Towerbar , gelt ? Bzw. gegenüber ist auch noch einmal eine in einem neueren Hotel.
Bin dort immer im Januar.
man hat den Eindruck man ist über den Dingen - und das tut macnchmal einfach nur gut !
Ich wünsche Euch viel Spaß !

PS) @ alle : ich bin zwar nicht betroffen, aber die Stimmung, die Ihr schildert kenne ich als Angehörige von meiner Ma aus dem letzten Jahr noch sehr gut.... ich wünsch Euch weiterhin soviel Kraft und Mut ....

Gruß
Ulli

yagosaga 07.10.2010 21:10

AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken
 
Zitat:

Zitat von mouse (Beitrag 966370)
Im Prinzip leben wir doch alle seit Diagnosestellung mit der Vorstellung, dass es nicht mehr all zu lange hin ist, bis wir sterben.
Selbst wenn man nicht googeln sollte, weiß man im Prinzip doch, dass ein Lungenkrebs, der nur noch palliativ behandelt werden kann, nicht mehr so rasend viel Lebenszeit lässt. ...Dieser Druck, der durch dieses Wissen besteht, ist wirklich gewaltig und oft genug schwer auszuhalten.

Zitat:

Zitat von Reinhard (Beitrag 966267)
Ihr wisst, es geht mir krebsmäßig völlig großartig. Aber dieses dauernde leichte aber stets spürbare, mahnende Drücken des Tumors belastet mich. Diese Warterei darauf, daß es wieder los geht, nächste Woche, nächsten Monat oder wann, diese Warterei ist nicht schön. Wie im Wartezimmer, wann wirst du aufgerufen?

Zitat:

Zitat von Lumine (Beitrag 966361)
... körperlich fühle ich mich, als wäre alles in bester Ordnung, aber dieser mentale "Druck", dass sich wieder etwas anbahnt, belastet mich wirklich sehr (wahrscheinlich ebenso wie der tatsächliche Druck des Tumors bei dir).

Hallo zusammen,

ich kann Euch nur beipflichten! Je besser die Medizin wird und umso mehr Lebensqualität sie uns unheilbar Kranken für eine immer längere Zeit bietet, umso stärker wächst auch der Druck und die Anforderung an uns, mit dieser Situation auch über Monate und Jahre hinweg klar zu kommen. Das kann auf die Dauer ganz schön zermürbend werden, und das schreibe ich als jemand, der bisher "nur" sieben Monate das aushalten musste.

@kirsten: Antwort kommt noch.

Beste Grüße
Ecki

Reinhard 08.10.2010 12:01

AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken
 
Hallo ihr Lieben,
hallo Christel-Maus,

seit Mitte September vor drei Jahren bin ich arbeitsunfähig, die erste Chemo war, glaube ich, im November. Also auch schon vor langer Zeit!
Ich hoffe natürlich, daß ich noch mindestens die gleiche Zeit weiter durchhalte, aber manchmal, manchmal bin ich mir dessen ganz heimlich nicht mal so sicher. Es ist echt bescheuert!
Es ist vielleicht so, als ob man in der Schlangengrube sitzt und der dauernden Anspannung überdrüssig wird.

Andererseits freue ich mich, daß es mir so gut geht. Wahrscheinlich sollte ich kurzerhand noch mal in den sonnigen Süden fliegen, dorthin wo es warm und hell ist. Zur Zeit geht es aber aus zwingenden Gründen nicht.

Vor zwei Jahren war ich im Januar ein paar Tage auf Helgoland, Zwar duster aber trotzdem sehr schön. Ich hatte ein Hotelzimmer direkt an der Promenade mit diesen Fenstern bis zum Boden, und da saß ich an den langen Abenden und schaute auf das Meer hinaus. Einfach nur da sitzen und schauen und hören, das hat mir wirklich gut getan.
Die Tage waren mit Spaziergängen über die Insel und die vorgelagerte Düne ausgefüllt.
Auf der Düne gibt es um diese Jahreszeit die Robben- (oder Seehund?) Babys. Ganz zutraulich und fast zum Mitheimnehmen.

Liebe Grüße Reinhard

Cali_Fax 08.10.2010 15:31

AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken
 
Hallo,

auch wenn ich noch nicht lange wissende Betroffene bin, kann ich doch jetzt schon nachempfinden, wohin einen die Gedanken an ein Morgen oder Übermorgen bringen können.... und das ist schwer auszuhalten. Immer, wenn ich abends meine Kleine ins Bett bringe und dann sehe, wie sie seelig schläft, könnte ich heulen, weil ich nicht weiß, ob ich in 5 Jahren z.B. auch ncoh hier bei ihr stehen werde....

Aber dann sage ich mir immer wieder: Ich will ja noch Oma werden und Emma ist erst 2 Jahre alt...

Wie sagte schon Václav Havel:
"Hoffnung ist nicht die Gewissheit, dass etwas gut wird, sondern die Überzeugung, dass etwas Sinn macht, egal wie es ausgeht."

Allen weiter viel Kraft
Liebe Grüße, Cali_Fax

Erika E 09.10.2010 20:12

AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken
 
[I]
Hallo Ihr Lieben hier ,

es gibt viele Beispiele den Zustand zu beschreiben , diese Gewissheit : Du kannst nicht aus !
Irgendwann , heute , morgen oder später erwischt es Dich wieder.

Es gibt so viele , gutgemeinte Ratschläge damit umzugehen , in Wirklichkeit hilft aber nichts, wenn er kommt , - der schwarze Panther !

Dankbar für dieses Forum bin ich, hier wissen so Viele wie man sich fühlt,
die eigene Erfahrung lehrt es , leider.

Euch allen, Reinhard, Christel, Christa, Ulli , Cali Fax , Gitta , Mona , Michaela, Tom , Ecki und wer sich halt sonst noch mit dieser Diagnose herumschlagen muß , trotzdem : einen schönen Sonntag ,

Liebe Grüße Erika E :winke:
/I]

Micha66 09.10.2010 23:23

AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken
 
Hallo Reinhard,

Zitat:

Ihr wisst, es geht mir krebsmäßig völlig großartig. Aber dieses dauernde leichte aber stets spürbare, mahnende Drücken des Tumors belastet mich.

Diese Warterei darauf, daß es wieder los geht, nächste Woche, nächsten Monat oder wann, diese Warterei ist nicht schön. Wie im Wartezimmer, wann wirst du aufgerufen?

In den ersten Monaten m. K. wollte ich möglichst alles Medizinische wissen und dauernd ein neues CT. Dann kam die Phase, wie verarbeitest du das psychisch? Wie werden die anderen damit fertig?
Was Du hier geschrieben hast, kann ich gerade jetzt sehr gut verstehen und nachempfinden. Nachdem mir bei der letzten Kontrolle nun ein Progress bescheinigt wurde, der mir allerdings NOCH keine Beschwerden bereitet, hatte ich mich ja dazu entschlossen, zunächst andere Baustellen abzuarbeiten.

Dass man aber dabei anfängt auf jedes noch so kleine Zucken und Ziehen zu achten wie ein Bekloppter - das muss ich auch zugeben. Und es ist ein Warten - SO wie Du es beschrieben hast: "Na ... Wann bin ich dran, wann geht es weiter, wann ärgert dich der Tumor, wann merk ich die ersten Metas..." etc. In diesem Sinne

LG Micha

Erika E 10.10.2010 19:57

AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken
 
[I]

Lieber Micha ,

" Never give up " recht hast Du !

Ich wünsche Dir daß Du ein wenig abgelenkt wirst und das Zwicken u Zwacken andere Ursachen hast.

Weiterhin guten Erfolg bei der Bearbeitung der Baustellen.

Lass Dich nicht kleinkriegen. Liebe Grüße Erika E:winke:

mouse 10.10.2010 22:15

AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken
 
Ach, ihr Lieben,
ja dieses Zwicken und Zwacken. Früher hätte man es ignoriert. Jetzt weiß man, es kann etwas Schlimmes dahinterstecken. Wie Onkodok mal sagte, wir können unserem Körper nicht mehr trauen. Nein, können wir nicht.
Wenn man dann noch Nebenbaustellen hat, ist das alles einfach nur ein blöder Kampf. Immer in der Hoffnung er möge insofern lohnen, als er noch gute Zeit bringen möge. Gute Zeit ist das worauf wir hoffen.
Wenn jemand in dem Spruch von Vaclav Havel Trost finden kann, so finde ich das gut.
Ich allerdings kann keinen Sinn in der Krankheit sehen. Sie trifft einen und das ist es. Oder macht vielleicht eine Erkältung Sinn?
Seid lieb gegrüßt
Christel

Micha66 10.10.2010 23:53

AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken
 
Hallo liebe Erika,

der Song ist auch hörbar...*gg* - nun daher auch verlinkt.

Hab mich heute mit 7 Runden Bowling ( zu zweit ! ) gut ablenken können. Schnitt gute 160; und immerhin eine mit 220 dabei...das bringt schon was...:smiley1:

LG
Micha

Effie 11.10.2010 00:26

AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken
 
Ich möchte als Ortsfremde hier mal meinen unbedeutenden Senf dazugeben. Ich halte es für möglich, dass auch eine Erkältung Sinn macht. Insofern, als auch sie ein Teil des Prinzips Schmerz ist, das zum Leben gehört. Warum das so ist, weiß wohl niemand, aber wir wissen, dass es so ist. Und das Leben lieben heißt demnach, den Schmerz mitzulieben. Sonst liebt man etwas anderes als das Leben.
Allen eine gute Nacht!
Effie

Lumine 11.10.2010 09:51

AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken
 
Lieber Reinhard,
es ist gut, dass du diesen Faden wieder ans Tageslicht befördert hast; man sieht (und liest), es gibt "Gesprächsbedarf". Ich finde es sehr gut, sich hier über solche Themen austauschen zu können, denn woanders sonst findet man Menschen, die mit den gleichen Sorgen, Nöten und Gedanken geplagt sind und verstehen, was man sagt und fühlt.


Liebe Christel,
langsam glaube ich, wir beiden sind seelenverwandt. Deine Worte...
Zitat:

Wenn jemand in dem Spruch von Vaclav Havel Trost finden kann, so finde ich das gut. Ich allerdings kann keinen Sinn in der Krankheit sehen. Sie trifft einen und das ist es. Oder macht vielleicht eine Erkältung Sinn?
...könnten meine sein.
Es mag sein, dass ein im landläufigen Sinn "schlechter" Mensch bei Ausbruch der Krankheit sagt: "Wenn ich das überlebe, dann ändere ich mein Leben und gehe nicht mehr z.B. stehlen, morden, vergewaltigen oder betrügen." Wenn der durch Krankheit und Genesung geläuterte Mensch dann tatsächlich zum "Guten" mutiert, könnte ich eventuell einen "Sinn" erkennen (wollen). Wenn ich nun mich bzw. mein bisheriges Leben betrachte, so finde ich nichts, aber auch gar nichts, womit ich so einen "Denkzettel" verdient habe... :rolleyes:


Lieber Micha,
na, du bist ja ganz schön fit! Klasse! Ich wünsche dir, noch ganz viele Bowling-"Duelle" und möglichst wenig Grund, um über "Zucken und Ziehen" nachzugrübeln. :D


Liebe Grüße und allen eine schöne Woche,
Christa

Reinhard 11.10.2010 10:53

AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken
 
Zitat:

Zitat von Effie (Beitrag 967640)
Und das Leben lieben heißt demnach, den Schmerz mitzulieben.

Liebe Effie,

so habe ich das ehrlich gesagt, noch nie betrachtet, und es fällt mir auch schwer, das so zu akzeptieren.

Ist es nicht vielmehr so, daß Menschen sich nur deshalb absichtlich Schmerzen zufügen, um ihren seelischen Schmerz halbwegs ertragen zu können?

Liebe Grüße Reinhard

Cali_Fax 11.10.2010 20:18

AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken
 
Hallo,

mit dem Zitat von Václav Havel wollte ich keinem zu nahe treten...

Für mich bedeutet es halt, dass ich nicht sagen, ob mein Kampf gegen den Krebs mir in Endeffekt mehr lebenswerte Tage schenkt oder nicht. Aber mein Wille, dass es eigentlich so sein soll, weckt Kräfte in mir, die ich schon lange verloren glaubte.

Also, auch wenn ich den Tagen nur mehr Leben, aber nicht dem Leben mehr Tage geben kann, dann hat es sich doch trotzdem gelohnt.

Wenn sich jemand unangenehm durch das Zitat berührt gefühlt hat, dann tut mir das leid und ich bitte die/denjenigen um Entschuldigung.

Liebe Grüße,
Cali_Fax

mouse 11.10.2010 21:48

AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken
 
Hallo ihr Lieben,
Schmerzen gehören zum Leben. Klar. Zum Teil sind sie sogar nützlich. Zahnschmerzen lassen mich zum Zahnarzt gehen, ein überanstrengtes Gelenk wird geschont, die Beispiele lassen sich fortsetzen. Dann machen die Schmerzen sogar Sinn. Lieben muss man sie nicht, aber akzeptieren, dass sie zum Leben gehören.
Schon bei Migräneschmerzen hört der Sinn auf, bei Tumorschmerzen erst recht. Die muss man nicht akzeptieren und Sinn machen die auch nicht.
Das überhaupt gar nichts damit zu tun, ob man das Leben liebt.
Man kann natürlich auch für unsere Krankheit einen Sinn finden, so nach dem Motto wir helfen der Wissenschaft. Wir alle.
Ich halte diesen Sinn allerdings für schwachsinnig. Denn gäbe es die Krankheit nicht, brauchte sie auch nicht erforscht zu werden.
Liebe Cali Fax,
wenn Dir das Zitat hilft, ist es doch gut. Dafür brauchst Du Dich nicht zu entschuldigen. Mir hilft es nicht. So ist das eben. Wir sind Menschen und wir sind verschieden und das ist gut so.
Allen hier liebe Grüße, dem Hausherrn Reinhard aber noch einen Extragruß

Christel

Effie 12.10.2010 01:42

AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken
 
Hallo, lieber Reinhard!
Es gibt bestimmt nur sehr wenige Menschen, die Schmerz und Tod als Teil des Lebens akzeptieren können. Ich kann es auch nicht. Aber wenn es mir mal bißchen gelingt, wird's einfacher. Menschen, die sich körperlichen Schmerz zufügen, um den seelischen nicht mehr zu spüren - mir nicht nachvollziehbar. Aber ich verstehe nicht ganz, was Du damit sagen willst in diesem Zusammenhang.
Mit fällt ein Wort von Meister Eckhart ein:
„Fürchtet man den Tod und hält ihn zurück, dann sieht man Teufel, die einem das Leben entreissen. Ist man jedoch zufrieden und im persönlichen Einklang mit sich selbst, verwandeln sich die Teufel in Engel."
In diesem Sinn grüße ich Dich herzlich!
Effie


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