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Lia90 01.10.2015 10:27

AW: Unsere Geschichte
 
Die Erfahrung einer Erschöpfungsdepression musste ich leider auch machen, das ist wirklich eine langwierige und anstrengende Sache, war für mich teilweise sehr zermürbend. Da kann man eigentlich nur versuchen, sich so viel es geht, zu schonen und Auszeiten zu nehmen und sich die restliche Zeit, wo das einfach nicht möglich ist, durch den Tag zu kämpfen. Ich weiß, dass das in einer solchen Situation seeeehr viel verlangt ist, weil alles einfach nur anstrengend und belastend ist, jede Kleinigkeit, die zu erledigen war, war mir damals bereits zu viel, bevor ich überhaupt angefangen habe, sie zu erledigen. Aber das Durchbeißen hat sich gelohnt, nun etwa ein Dreivierteljahr später geht alles wieder deutlich leichter von der Hand.
Auch du schaffst das :knuddel: Und, wenn du doch zwischenzeitlich an einen Punkt kommen solltest, wo gar nichts mehr geht, dann muss es doch trotzdem irgendeine Möglichkeit geben, dass du dich erholen kannst und ihr dennoch finanziell abgesichert seid? Ist ja eine Erkrankung? Was wäre, wenn ihr beide Krebs hättet und nicht arbeiten könntet? Irgendeine Lösung muss es für den worst case doch geben?

Ich wünsch dir einen schönen, hoffentlich nicht allzu fordernden Tag heute!
LG Lia90

Tinele 01.10.2015 22:02

AW: Unsere Geschichte
 
Hallo Lia ,

ich hab die Depression jetzt schon zwei Jahre und die Erschöpfung ( nur nich so furchtbar wie jetzt ) seit ich 20 bin . Leider bin ich körperlich lange nicht so belastbar , wie ich es gerne wäre und es meinem Beruf angemessen wäre . Das zu akzeptieren hat seeeeeeeehr lange gedauert und auch das lernen , das ich eben mehr Pausen und Auszeiten brauche als andere . Medizinisch gab es dafür nie eine Erklärung . Aber da es meine Schwester auch so hat , denken wir beide das wir dieses Pech von unserer Mutter in die Wiege gelegt gekriegt haben .
Mental sind wir starke Frauen , nur unsere Körper nicht :sad:

Nein wir haben keinen Plan B . Würde mein Mann sterben , hätte ich ein ernsthaftes Problem der Beerdigungsbezahlung . Denn aufgrundessen er eine Insolvenz hatte , gibt es keinerlei Lebensversicherungen für den Fall . Ach lange Geschichte und nun ja ........... Vergangenheit . Die doch ganz schnell nochmal Zukunft werden könnte :o

Lia90 05.10.2015 10:04

AW: Unsere Geschichte
 
Oh mann, Tinele, da hat es euch beide ja ganz schön erwischt! So ist das natürlich noch einmal schwieriger.. Da kann ich dir nur wünschen, dass du diese schwere Zeit bestmöglich durchhältst und es bald aufwärts geht.

Das mit dem weniger belastbar sein als andere, kenne ich leider nur zu gut. Ich hab das wohl von meinem Vater mitbekommen und bin seit meinem Zusammenbruch vor einigen Monaten nun in der Phase, das akzeptieren und damit leben zu lernen. Das waren auch ganz schön harte Monate, als ich mir eingestehen musste, dass ich einfach nicht leisten kann, was andere können. Und sich die Ruhepausen dann selbst zu gönnen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, funktioniert bis heute nicht. Das wird wohl noch ein längerer Lernprozess, wenn es mir auch mittlerweile, Gott sei Dank, wieder erheblich besser geht.

Ich drück die Daumen, dass das bei dir auch bald so ist :knuddel:

LG Lia90

Tinele 06.10.2015 20:53

AW: Unsere Geschichte
 
Na ja , den Lernprozess durchschreite ich jetzt schon 20 Jahre ....... Mal mehr mal weniger . Es ist halt gerade in Zeiten , wo das leben mir alles abverlangt noch hinderlicher wie so schon :mad:

Aber was will man machen , einen anderen Körper kriege ich nicht .

Lia90 07.10.2015 09:32

AW: Unsere Geschichte
 
Ja, man kann sich leider nur damit abfinden und versuchen, das Beste daraus zu machen. Klar, dass das nun besonders schwer ist, wenn so viele Dinge zusammenkommen :undecided
Und du hast ja dadurch noch das Problem, dass du selbst, wenn du weißt, dass du eine Pause brauchst und du sie dir nehmen willst, es nicht so einfach ist, weil du ja das Geld verdienen musst..

Tinele 12.10.2015 23:06

AW: Unsere Geschichte
 
Und manchmal wünscht man sich jemand , der einen in den Arm nimmt und sagt : " Irgendwann wird alles wieder gut ! " :(


Diesen Schwebezustand alle drei Monate braucht kein Mensch .

Susi705 12.10.2015 23:18

AW: Unsere Geschichte
 
Liebe Tinele,

ich denke ganz doll an euch!!! Ich weiß genau wie du dich fühlst - alles scheiße leer. Versuch zu schlafen!

Tinele 12.10.2015 23:28

AW: Unsere Geschichte
 
Das stimmt . Leer und doch mit Angst . Noch zweimal schlafen , dann wissen wir zumindest mal ob bei der Magenspiegelung alles ok war .

Danke für deine lieben Worte , ja ich geh jetzt mal ins bett und träume hoffentlich nicht so wie ich mich fühle .....

Susi705 13.10.2015 00:19

AW: Unsere Geschichte
 
Super, mach das. Mein Papa und ich müssen noch bis zum 28.10. warten, dann wissen wir, ob er operiert werden kann!

Tinele 13.10.2015 07:16

AW: Unsere Geschichte
 
Da bist du dann hoffentlich dran mit positiven Nachrichten . :)

Meine Nacht war leider um 4.35 Uhr zu Ende . Muss um 8 zum Blutabnehmen und hoffe danach nochmal schlafen zu können . Hab nämlich Spätschicht , da kommt das nicht so gut . :rolleyes:

Lia90 13.10.2015 09:51

AW: Unsere Geschichte
 
Ich drück für euch beide ganz fest die Daumen mit, dass ihr gute Nachrichten bekommt, Tinele und Susi... :)

Berry2012 13.10.2015 10:00

AW: Unsere Geschichte
 
Hallo Tinele,

ich weiß wie Du Dich fühlst, auch ich habe morgen 7:15 meine erste Koloskopie nach der OP.
Nach meiner Entscheidung, selbst bei einem Rezidiv nichts mehr machen zu lassen, fühle ich mich etwas entspannter und harre der Dinge, die morgen kommen.

Ich drücke Euch alle Daumen, alles wird gut!:pftroest:

Liebe Grüße
Anna

Tinele 13.10.2015 13:15

AW: Unsere Geschichte
 
Hallo Berry ,

was ist eine Koloskopie ? Das kann ich mir vorstellen , daß man dann entspannter an die Sache ran geht .

Ich wünsche dir ein gutes Ergebnis ohne Rezidiv :)





Danke liebe Lia .
War heute beim Blutabnehmen . Und das ausnahmsweise bei der Senior Ärztin ( sonst behandeln mich ihre Kinder ) . Als ich erzählte was in meinem Leben wohnt , meinte sie nur " na da brauchen sie sich über ihre Erschöpfung doch nicht wundern " . Äh ja , aber die Erkenntnis hilft mir leider auch nicht weiter . Sie hat auch ihren Mann an Krebs verloren und kennt es .
Und als ich die Krebsart meines Mannes sagte , kam nur ein "Oh .... das ist gar nicht gut . "
Aber sie ist bald 80 Jahre alt , eine tolle Frau .

SmartM 13.10.2015 13:16

AW: Unsere Geschichte
 
Hallo Tinele,

wirst sehen, alles wird gut. Die Magenspiegelung wird nur Positivives zu Tage fördern und ihr geht gestärkt in die nächste Zeit. Also in diesem Jahr keine Untersuchungen mehr.

Dein Mann hat sehr gute Voraussetzungen dafür - also Kopf hoch.

LG
Walter

Tinele 13.10.2015 13:21

AW: Unsere Geschichte
 
Danke lieber Walter . :remybussi

Und wenns nix gutes gibt , müssen wir es auch nehmen wie es kommt .


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