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AW: Oh mein Gott ! Kleinzeller Stadium IIIB bei meinem Lebensgefährten
Klasse!!! :prost::prost::prost: Ich freue mich mit euch! :) So kann es doch weiter gehen. Ganz liebe Grüße an deinen Mann, Anni
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Liebe Martina, das klingt wirklich positiv!!! Ich hoffe sehr für Euch, dass es Euch nun etwas Ruhe zum durchatmen und Kraft tanken bringt!
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DANKE ihr Lieben,
es ist so schön, wenn andere sich mitfreuen und auch mitleiden. Beim Chefarztgespräch vor 2 Wochen hatte ich den Eindruck, der Professor denkt sich "was wollen die hier ?" :) . Es wurden auch bei der pathologischen Untersuchung aus der Bronchioskopie keine Tumorzellen gefunden :prost: Ich hatte mir den Arztbericht kopiert und die fachchinesischen Stellen markiert, die mußte er mir übersetzen. Das einzige, was vielleicht etwas zu denken gibt, sind vergrößerte Lymphknoten, aber die können ja was weiß ich woher kommen. Der Professor wünschte uns einen schönen Sommer. Nächstes Staging ist Mitte Juli. Dann sind wir wie geplant und gebucht wieder eine Woche an der Mosel gesen und haben uns gut erholt. Der Gärtner war inzwischen 3 mal da und hat den Urwald hergerichtet, jetzt sieht der Garten wieder richtig gut aus. Der nächste Kurzurlaub für die Woche nach dem Staging ist auch schon gebucht, das machen wir immer so, damit wir etwas haben, worauf man sich freuen kann und nicht nur das Staging im Kopf hat. Diesmal gehts aber woanders hin, immer Mosel ist ja langweilig..... Mein Mann kann besser gehen, er hat den Rollator auch im Urlaub nur wenig benutzt. Der Professor hat ihm auch geraten, sich viel zu bewegen. Er geht auch weiter regelmäßig zum Behindertensport. Wegen seiner Haare macht er allerdings Sperenzien. Die wachsen nun dunkel nach, am Hinterkopf wie in einem Dreieck dort besonders dicht, wo keine Bestrahlung war, an den Seiten eher licht und direkt auf dem Oberkopf ist es flaumartig. Einmal durfte ich sie schneiden und wenigstens den Nacken rasieren, weil das so ungepflegt aussieht. Jetzt darf ich nicht mehr, er will sich "einen Pferdeschwanz" wachsen lassen, so wie Guildo Horn ?????!!!!! Er meint, soviel Zeit hätte er ja nicht mehr dafür, deshalb werden sie nicht mehr geschnitten..... Ich habe gesagt, Du mußt ja so herumlaufen, wenn du das schön findest. Es ist so schön, wieder etwas planen zu können, das Jahr war bisher nur positiv, und dabei hatte ich solche Angst vor diesem Jahr. Im Juni wage ich mich auf eine Dienstreise nach Berlin, sind aber nur 2 Tage. Die kommt er schon ohne mich klar. Es geht mir momentan richtig gut ! Viele liebe Grüße an alle Kranken und Angehörigen Martina |
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Liebe Martina, das klingt so positiv!!!! Ich freue mich sehr für Euch. Jetzt ist erstmal Zeit für die schönen Dinge. Sicher hat man die Krankheit immer im Hinterkopf. Aber ich finde es toll, dass Ihr jetzt plant und schöne Dinge vorhabt. Weiterhin drücke ich Euch ganz fest die Daumen. Alles Liebe Euch!!
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Vielen Dank, Femal,
ich will mich mal wieder melden. Alles läuft fast "normal", wobei wir ja alle wissen, dass es nie mehr so sein wird wie vor der Diagnose. Bei jedem Husten, kleinem Anstieg der Temperatur, Durchfall usw. kommt gleich die Angst hochgekrochen. Apropos Durchfall, das hatte mein Mann leider ein paar Tage lang sehr heftig und die Waschmaschine machte Überstunden. Damit es ihm nicht zu peinlich wurde habe ich gesagt, wenn der Hund Durchfall hat, ist das wesentlich schlimmer :) Ist Gott sei Dank wieder weg. Ich durfte ihm die Haare schneiden. Haare ist fast zuviel gesagt, Fläumchen ist richtiger. Sieht aber jetzt gepflegter aus. Man kann fast erahnen, dass er in ca. 3-5 Monaten wieder einen halbwegs bedeckten Kopf hat. Seit fast einem ganzen Jahr leidet er unter dem Haarverlust, und "leidet" stimmt. Ich hätte nicht gedacht, dass ihm das so wichtig ist angesichts einer lebensbedrohlichen Krankheit. Es dreht sich nicht mehr jedes Gespräch um die Krankheit, aber es vergeht kein Tag, an dem der Krebs nicht Thema ist. Durch die heftigen Nebenwirkungen der Chemo und Kopfbestrahlungen (Polyneuropathien aller Extremitäten, Wortfindungsstörungen) werden wir ja auch ständig daran erinnert. Aber wenn er wütend ist, wenn ihm wieder etwas aus der Hand fällt oder ihm wieder ein Wort nicht einfällt sage ich ihm, das ist alles nicht schlimm. Ohne Chemo und Bestrahlung wäre er längst tot, das wissen wir. Er hat gut Farbe bekommen und sieht nicht mehr so krank aus. Das Gewicht ist im Normalbereich. Es geht ihm so gut wie das ganze letzte Jahr nicht und ich bin froh und dankbar dafür. Und so leben wir mit der geschenkten Zeit und versuchen sie zu genießen und zu nutzen. __________________________________________________ _______________ Ergänzung: Eine "Freundin" wohnt ganz in unserer Nähe. Als die Diagnose feststand, war ihre Reaktion "ich bin immer für Dich da, aber ich muß ja auch arbeiten". Ich habe sie nie für irgendetwas gefragt, das bedeutet nämlich: "ich habe keine Zeit für Dich". Sie hat auch nicht angerufen oder mal irgendwie gefragt, wie es uns geht. Manches Mal hätten wir sie brauchen können, sei es nur, um ihn mal zum Krankenhaus zu fahren oder mal ein paar Wasserkästen einzukaufen. Andernteils haben Leute geholfen, von denen ich es am wenigsten erwartet hätte. Das hat mich wiederum sehr gefreut. Daraus sind nun echte Freundschaften entstanden und wir haben ihnen sogar des öfteren unser Auto geliehen, wenn ihres in der Werkstatt war, einfach aus Dankbarkeit. Und eine meiner Schwestern kümmert sich um nix, sie hat kein einziges Mal gefragt, wie es uns geht. die andere ist für uns wirklich da, sie hat uns sehr geholfen mit Rat und Tat und ihr Mann hat mehrmals bei uns gearbeitet, einfach, weil er das wollte. So unterschiedlich sind die Menschen und diese Krankeit trennt die Spreu vom Weizen. |
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So, hier mal wieder ein Update.
Es geht meinem Mann nach wie vor gut. Nächstes Staging ist Mitte Juli, danach fahren wir wieder eine Woche weg. Soweit, so gut. Es gibt aber andere Baustellen, weshalb ich mich auch rar gemacht habe. 1) wir wären um ein Haar einem Betrüger zum Opfer gefallen, der uns weisgemacht hat, unser Dach wäre undicht und müßte sofort neu gedeckt werden. Vertrag war schon unterschrieben, Gerüst am selben Tag noch aufgebaut. Dieser Betrüger hat unsere Schwäche (die Krankheit meines Mannes und ich war in der Zeit auch krank) skruppellos und schamlos ausgenutzt, um sich an unseren gesamten ersparnissen zu bereichern. Gott sei Dank bin ich noch rechtzeitig mißtrauisch geworden, habe bei der Innung angerufen und den Auftrag widerrufen. Aber die Nerven liegen blank. 2) Ist uns am selben Tag, an dem der Betrüger zu Werke war, jemand ins Auto gedonnert. Die Abwicklung mit Werkstatt usw. hatten wir dann auch noch am Hals. 3) Meine Mutter ist wiederholt vom Notarzt ins Krankenhaus gebracht worden wegen Herzproblemen. Da meine Schwester gerade in Urlaub ist, mußte ich mich um meine alten Eltern kümmern. Die eine Schwester kümmert sich ja um nichts. 4) Der Hund ist auch krank. Nichts schlimmes, im Brustbereich verliert er stark das Fell und er wirkt knochig. abgenommen hat er aber nur 1 kg. er kriegt jetzt Tabletten. 5) Ich selbst war auch ein paar Tage krank. Das war alles ein bisschen viel. Jetzt haben wir die Baustellen fast alle abgearbeitet, aber meine Mutter macht mir große Sorgen. |
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Hallo Martina,
freut mich dass es deinem Mann immer noch so gut geht! Dann hattet ihr ja in der letzten Zeit genug Stress am Hals, hoffentlich wird es jetzt mal etwas ruhiger so dass ihr mal die Seele baumeln lassen könnt. Das mit dem Betrüger finde ich einfach nur schlimm...warum gibt es solche Menschen? Mein Papa hatte am Montag wieder CT, wo leider zwei Stellen, die vorher auch schon da waren, sich verändert haben :mad: weiß natürlich wieder keiner, ob es sich um Metas handelt oder nicht. Fakt ist, dass eine größer geworden ist und die andere sich von der Form verändert hat. Wahrscheinlich muss er nun nochmal ins PET, aber das erfahren wir heute. O-Ton Ärztin: "Das gefällt mir gar nicht" Können also ein paar Daumendrücker gebrauchen die nächsten Tage ;) Euch wünsche ich jetzt erstmal etwas Ruhe und vor allem weiterhin schöne Tage, an denen es deinem Mann gut geht! Ganz liebe Grüße Anni |
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Liebe Martina ,
das ist ja wirklich übelst was euch da widerfahren ist :mad: Zum Glück hast du es noch gemerkt . Von dieser Masche hab ich schon gehört , die gibts wohl schon länger . Umso besser das ihr bald wegfahrt , richtig so . Alles Gute für deine Mama . @ Anni , für deinen Papa auch alles Gute . |
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Zitat:
Zitat:
@Tinele: Ja, von der Masche habe ich auch schon gehört. Ich ärgere mich ja am meisten darüber, dass wir darauf hereingefallen sind. Was für ein Theater die 3 Herren uns da vorgespielt haben: eine kaputte, zerbrösende Dachpfanne, die angeblich von unserem Dach sein sollte, wurde uns vorgeführt, mehrere Handyfotos mit gammeliger Dachfolie, angeblich auch von unserem Dach usw. Der Vertrag noch am selben Tag wurde uns mit der Begründung aufgeschwatzt, dann würden wir Lagerkosten für das Gerüst sparen. Na gut, so etwas wird uns nie wieder passieren. Sollte nochmal ein angeblicher "Handwerker" an der Haustüre klingeln, wird die gleich zugeknallt. Ansonsten geht es uns gut. Es ist alles relativ normal, vorige Woche war ich 2 Tage mit Übernachtung auf Dienstreise. Das konnte ich verantworten, mein Mann hat es gut geschafft. Sonntag waren wir auf einer politischen Veranstaltung und gestern nach der Arbeit haben wir uns mit ein paar seiner ehemaligen Arbeitskollegen zum essen getroffen. Alles im grünen Bereich. Seine Haare sind weiterhin sehr spärlich und dünn, die Gesichtshaut weiß bis gelblich. Der Gang ist etwas besser, er nimmt weiter am Behindertensport teil. Die wechselnden Launen sind auch noch da bis hin zu agressiven Ausbrüchen, es ist manchmal wirklich anstrengend. Ich lasse mir nicht alles gefallen, auch wenn er der Kranke ist, gibt es Grenzen. Er hat mir ein Buch gegeben, das er gelesen hat und bei dem ihm nach eigenen Worten "die Tränen kamen". Das hat mich berührt. Ich lese es jetzt. Meine Mutter wird Anfang Juli wohl operiert, genaue Termine haben wir noch nicht. Es wird wohl etwas verödet, soweit ich das verstanden habe, damit die Herzrhythmusstörungen aufhören. Meine Schwester geht zum Gespräch mit dem Chefarzt mit. Und Samstag ist Fußball :) |
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Liebe Martina,
puh - alles ein bisschen viel bei euch die letzte Zeit. Sowas braucht kein Mensch und wenn es Kranke trifft, wiegt das alles doppelt so viel. Aber ihr habt es alles geschafft und geregelt bekommen, auch dein Mann, das ist das einzige was zählt. Wünsch euch nur das Beste! (Eurem Betrüger allerdings nicht....:mad:http://www.smiley-paradies.de/smiley...rutal_0080.gif!!!) LG Monika |
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hallo martina ,
was ist denn das für ein Buch ? Klingt nach ganz normalem Wahnsinn und in eurem fall freut mich das ;) Liebe Grüße Tinele |
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@Monika: ja, den Betrüger würde ich gerne vermöbeln ! Der traut sich nicht mehr in unsere Nähe, auch weil er Angst vor unserem großen Hund hat :)
@Martina: Ja, der ganz normale Wahnsinn lol, ich mußte schmunzeln, als ich das las. Das Buch heißt "Der Weg" (Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt) und ist von William Paul Young. Ich bin allerdings mit dem Lesen noch nicht weit gekommen. Liebe Grüße Martina |
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Hallo Martina,
schön von dir zu lesen und dass es euch weiter gut geht! Bei uns sieht es im Moment leider nicht ganz so gut aus. Die Ärzte haben sich für eine OP entschieden, um diese auffälligen Stellen im Rippenfell und am Herz zu entfernen. Die OP war schon vorgestern, Papa ist mittlerweile wieder auf Normalstation und macht schon wieder seine Scherze. Sie haben bei der OP das ganze Rippenfell weggenommen, laut Aussage der Ärzte multiple Metastasen. (Wusste bisher auch gar nicht, dass man ohne Rippenfell leben kann :eek:) Das am Herz war nicht ganz so schlimm, wurde aber zur Vorsicht auch mit raus gemacht. Wahrscheinlich muss er jetzt wieder eine Chemo machen, weil sie eben mehr gefunden haben, als auf dem PET CT zu sehen war. Das ist auch das, was mich am meisten schockiert... so verlieren MRT/CT-Bilder doch irgendwie an Bedeutung... denn wer kann wirklich sicherstellen, dass es doch wieder ganz kleine Metastasen irgendwo gibt, die man nur noch nicht sieht? Es ist immer eine große Ungewissheit. Ich frage mich die ganze Zeit, ob es an Leber, Lunge, etc. auch schon diese winzigen Stellen gibt, die man nur noch nicht sehen kann. Langsam glaub ich, dass das nie aufhört. Bisher hat uns noch niemand der Ärzte direkt vor den Kopf geworfen, dass es jetzt nur noch um palliative Maßnahmen geht und keine Heilung mehr möglich ist. Aber das ist auch nicht nötig... man weiß es ja selber :( Papa ist nach wie vor der gut gelaunte Optimist, was alles etwas leichter macht. Er sieht auch nach wie vor nicht danach aus, dass er schwer krank ist... gute Gesichtsfarbe, keine Wassereinlagerungen, gut gebaut & ernährt und so weiter. Das macht es irgendwie noch schwerer zu glauben, dass er wahrscheinlich an Krebs sterben wird, das wollen wir auch im Moment einfach noch nicht glauben. Vielleicht passiert ja auch ein Wunder und der Krebs lässt uns jetzt einfach mal in Ruhe. Ich bin total dankbar, dass du so an uns denkst und dich erkundigst, wo ihr doch selbst genug Sorgen habt! Ganz liebe Grüße Anni |
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liebe Anni,
das sind ja keine so guten Nachrichten. Ich bewundere Deinen Papa, dass er schon wieder Scherze machen kann. Andere würden bei so einer Krankheitsentwicklung sich nur noch bemitleiden lassen und in der Opferrolle aufgehen. Ja, Metastasen können leider auch so klein sein, dass sie nicht durch bildgebende Maßnahmen entdeckt werden. Eine Chemotherapie wirkt aber systemisch, also auf den ganzen Körper, auch auf die winzig kleinen Metastasen. Da kann man nur hoffen, dass alle vernichtet werden. Es bringt ja nichts, sich verrückt zu machen. Ich habe mal irgendwo gelesen, es geht ja auch nicht unbedingt um Heilung. Ein chronisch kranker Diabetiker z.B. kann sehr alt werden mit seiner Krankheit. So sehe ich das auch bei Krebs. Palliativ bedeutet nicht, dass man morgen sterben muss ! Wenn der Krebs euch jetzt mal eine Zeitlang in Ruhe läßt (wie bei uns, weg ist er ja nicht, er lauert irgendwo...) wäre das richtig schön. Das wünsche ich euch sehr. Nach sovielen Tiefschlägen, OPs und so weiter braucht ihr sicher auch dringend mal eine Pause. alles Liebe :1luvu: Martina |
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So, "unser" Staging ist fast zuende und es gibt wieder GUTE Nachrichten: Das CT (Kopf, Thorax, Abdomen) war in Ordnung. *puh*. Heute war noch Bronchioskopie, da bekommen wir das Laborergebnis erst nächste Woche, aber der Professor hat gesagt, er hätte da nichts Auffälliges gesehen.
Heute wird gefeiert und am Sonntag fahren wir wieder für eine Woche weg :prost::prost::prost: |
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Ich freue mich für Euch!!! Schönen Urlaub!
Safra |
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freue mich sooo für euch! ich habe erst am 12 August mein erstes "Staging" und ich hoffe das alles ok sein wird
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Liebe Martina, herzlichen Glückwunsch zu den guten Ergebnissen. Ich wünsche Euch einen schönen Urlaub, nutzt die Zeit, um Kräfte zu sammeln.
Tschüß, Elisabethh. |
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Martina,
wie schön! Freue mich mit euch über diese guten Ergebnisse. Weiter so! LG und schönen Urlaub, Monika |
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:1luvu::):):):):):):rotier2:
:knuddel: |
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So, da bin ich wieder. Der Urlaub war zu kurz ! Dort, wo wir diesmal waren, fahren wir wohl nicht mehr hin. die Fußwege dort waren meist gepflastert oder mit Kies belegt, außerdem geneigt. Deshalb konnt mein Mann nur sehr langsam und mit vielen Sitzpausen gehen. Den Rollator hatte er zuhause glassen und nur den Gehstock mit.
Am Freitag vor dem Urlaub rief der Prof. auf dem AB an und bat um Rückruf. Das hat meinen Mann sehr beunruhigt, mich weniger. Ich meinte, er wollte uns sicher vor dem Urlaub noch Positives von der Brochioskopie berichten. So war es dann auch :) Alle ok, nächstes Stagig im Oktober. Kommendes Wochenende fährt mein Mann mit den Skatbrüdern weg, da habe ich endlich mal Zeit für mich alleine und Hundi. Ich bin jemand, der viel Zeit für sich braucht und das ständige aufeinanderhocken im Urlaub von morgens bis abends war schon anspruchsvoll. Mein Mann hat sich auch durch die Krankheit nach meinem Empfinden zum "Egoisten" entwickelt und seine Launen sind ab und an schon schwer erträglich. Mittlerweile hat sich so etwas wie "Alltag mit einer potentiell tödlichen Krankheit" eingebürgert. Es ist schon erstaunlich, wie anpassungsfähig man ist. Dazu kommen die Routinen, die jetzt zum Alltag gehören wie Hilfestellungen beim An- und Ausziehen, Rein- und Raussteigen in die Badewanne, Portionieren der Medikamente usw. Vieles kann mein Mann inzwischen auch wieder alleine, was zeitweilig nicht ging. Gestern hat er z.B. den Rasen gemäht und er geht morgens eine Kurze Runde mit dem Hund. So habe ich auch wieder ein Stück mehr Freiheiten. Ich bin auch nicht mehr so geschockt und weine nur noch selten. Doch immer lauert die schwarze Angstwolke in der Nähe, die das Gefühl vermittelt, es kann jederzeit wieder anders sein und jederzeit kann dieser Alltag zusammen brechen. Damit muss man leben lernen. |
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Hallo,
Ich verfolge deine Geschichte schon ne ganze Weile und möchte dir sagen, das ich es echt toll finde wie du mit der Situation umgehst und klar kommst. Auch bei uns hat sich so etwas wie Routine eingestellt und ja ab und zu vergesse ich auch das die Krankheit jeder Zeit sein grausames Gesicht zeigen könnte. Obwohl erst vor kurzem beim Staging keine guten Nachrichten waren sind wir motiviert und guter Dinge. Wir erhoffen uns das die Immuntherapie gut anschlägt und wir noch eine Chance bekommen. Euch weiterhin viel Kraft und Energie wünschend liebe grüße. Derax |
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Vielen lieben Dank, derax. Es ist schon hart, mit einem schwerkranken Menschen zu leben, mitzuleiden und die Angst, ihn zu verlieren, ist auch da. Bei all dem Schlimmen, was diese Krankheit mit unserer Familie anstellt, ist aber auch etwas Positives. Wir sind enger zusammen gerückt und haben das Gefühl, egal was kommt, wir halten zusammen.
Mein Mann sagt, wenn der da oben ruft, kommt er eben. Er bezeichnet sich als realistischen Optimisten. Ich sage ihm immer, er ist ein Ausnahmefall, so etwas wie ihn hat der Professor sicher noch nicht erlebt :) Er ist bei den wenigen Prozenten, die überleben ! Trotzdem reden wir über den Ernstfall und haben alles soweit geregelt einschl. Sterbeversicherung. Ich empfinde gerade die Alltagsroutinen als wohltuend im Gegensatz zu dem Chaos, das vorher in unserer Innen- und Außenwelt war. Sie geben Halt und Sicherheit, soweit man das zuläßt. Und ich lasse mich nicht länger vom Krebs beherrschen ! Schicke euch auch ein großes Kraftpaket, habe gerade etwas übrig, weil es uns so gut geht, dass ich schon meckern kann :) Martina |
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Liebe Martina,
ich weiß genau was du mit diesem Alltag meinst! Meine Mama sagt auch immer, am meisten wünscht sie sich einfach das alltägliche Leben zurück. Das weiß man irgendwie erst zu schätzen, wenn es plötzlich anders kommt. Ich freue mich so für euch, dass ihr gut zurecht kommt. Macht bitte weiter so! Ganz liebe Grüße und noch eine schöne Woche Anni |
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Mir gehts momentan auch so . Wir haben derzeit keine großen Pläne , keine Ziele und leben einfach nur so vor uns hin :D
Ich genieße es . Einfach nur langweilig und ohne Katastrophen in die Zeit reinleben . Und hoffe einfach , daß es nun ganz lange so bleibt . Wir haben unser neues Leben weitestgehend akzeptiert und sehen auch die Vorteile . Alles andere macht einen nur kaputt. |
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So, da bin ich mal wieder :)
Ja, Tinele + Anni, hätten wir das gedacht, dass wir einfach nur stinknormal langweilig leben wollen ? Man wird ja echt bescheiden in so einem Zustand. Mein Mann hatte nach einem Tag mit den Skatbrüdern keine Lust mehr und stand samstagnachmittags wieder vor der Tür...... Ich hatte mich soooo auf ein Wochenende zuhause, ohne Verpflichtungen gefreut, einfach mal lange schlafen, mit dem Hund gehen, Computerspielen usw. Dementsprechend habe ich ihn nicht so freudig begrüßt. Es wurde dann doch noch ganz entspannt, wir waren Sonntag im Kino. Es war auch eine Frau von einem professionellen Pflegedienst da zum obligatorischen Beratungsgespräch. Gut, zu wissen, dass ich notfalls Verhinderungspflege anmelden kann. Das kann schon bald sein, denn Mitte September bin ich dienstlich für eine Woche zu einem Lehrgang incl. Vollpension. Darauf freue ich mich sehr, das ist mein speziefisches IT-Fach und das ist auch mein Hobby. Evtl. auch sehr gut für die im Raum stehende Beförderung..... Habe bei der Tochter angefragt, ob sie da ein paar Tage kommen kann, denn auch eine Verhinderungspflegekraft ist ja nicht rund um die Uhr da und gestern Abend ist er z.B. in der Küche gestürzt. Da hätte ich schon kein gutes Gefühl, wenn er 4 Nächte alleine ist. Er hält sich ansonsten stabil, ab und zu hustet er. Seine Gesichtshaut ist weiß-gelblich, richtig krank und sehr faltig. Er ist um Jahre gealtert durch den Krebs. Mich stört es nicht, aber Außenstehenden oder Leute, die ihn lange nicht gesehen haben, erschrecken sich erstmal bei seinem Anblick. Manchmal frage ich mich schon, wars das ? Muss ich ihn den Rest meines Lebens pflegen ? Mich in allem nach ihm richten ? Reicht meine Kraft, meine Liebe dafür aus, auch wenn es viel schlimmer kommt ? Was kommt noch ? |
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Zitat:
Selbst wenns an der Liebe manchmal haken könnte , so hat man als normale Ehefrau nach sovielen Jahren auch ein Verantwortungsgefühl und lässt seinen Mann mit dem Mist nicht alleine . Auch wenn man sich das Leben anders vorgestellt hatte . Und ja die Kraft wird reichen , siehe den Spruch meiner Sig . Ich weiß einfach das die Kraft reicht , solange man selbst einen unbändigen Willen zum überleben und wieder glücklich werden hat ! |
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Es ist einfach die Unbeschwertheit, die fehlt im Leben.
Wieder unbekümmert lachen, glücklich sein, Pläne machen, träumen... Das ist sowieso schon oft nach vielen Ehejahren schwierig, aber wenn man dann noch so krank ist ... Allerdings ist eine liebe Cousine - 58 Jahre - vor ein paar Tagen verstorben nach langen elenden Monaten. Dann weiss man schon, dass es einem recht gut geht. Aber es ist schon so, dass ziemlich viel Lebensqualität verloren geht. LG Monika |
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Ja, da habt ihr ja recht, ich denke nach, reflektiere, versuche, irgendwie klarzukommen. Ich würde meinen Mann nie im Stich lassen, aber die ganze Krankheit und der ungewisse Schwebezustand zehrt an den Nerven. Wie Du geschrieben hast, Tinele, man hat Federn gelassen. Es tut einfach gut, das mal hinzuschreiben und das kann ich eh besser als reden.
Ihr wißt, was ich meine, als Ehefrauen/männer kennt ihr das. Man will ihm ja helfen, es mittragen, die Last ist schwer. Viele liebe Grüße an euch alle da draußen, Kranken und Angehörigen, es ist schön, dass es dieses Forum gibt und man nicht alleine ist. Martina |
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So, ich habe mit meinem Mann eine Vereinbarung getroffen: ich mache die Steuererklärung am Wochenende fertig und er kümmert sich darum, ein Notrufarmband zu bekommen. Für den Fall, dass ich nicht da bin und er stürzt, kann er dann auf einen Knopf drücken und die nächsten Angehörigen werden verständigt.
Da hätte ich auch den Kopf frei für den Lehrgang Mitte September. Dieser Lehrgang ist sehr anspruchsvoll und ich werde da nicht hinfahren, wenn ich nicht sicher bin, ihn guten Gewissens alleine lassen zu können. Da er die Verhinderungspflege ablehnt ("Blödsinn, ich komme doch alleine klar") habe ich unsere Tochter zuerst angefragt, ob sie da kommen kann. Das ist leider nicht sicher. Freunde und andere Verwandte würden täglich nach ihm sehen. Ich rufe dann eh 2 x täglich an. Trotzdem will ich diesen Notrufknopf. Ich kann aber auch nach über 1 1/2 Jahren meine berufliche Zukunft nicht weiter vernachlässigen. Das ist ja auch mein Hobby und lenkt mich ab. Außerdem habe ich die sozialen Kontakte außerhalb der "Krebszone". Die Beförderung steht nach wie vor im Raum, der Lehrgang wäre ein weiterer Meilenstein dafür. Da ich während der gesamten aktiven Dienstzeit meines Mannes immer beruflich zurückstecken mußte (Versetzungen, hieß für mich jedes Mal, mir einen neuen Job zu suchen) habe ich jetzt endlich Fuß gefaßt und kann mich entfalten. Er will mich auch dabei unterstützen, auch wenn es ihm schwerfällt, damit klarzukommen, dass er nicht mehr beruflich "gebraucht" wird und körperlich sehr abgebaut hat. Ich finde, das ist eine praktikable Lösung. Die Verhinderungspflege will ich ihm gegen seinen Willen nicht aufdrängen, aber selbst möchte ich unbelastet zum Lehrgang fahren können, ansonsten lasse ich das sein. Würde mich aber sehr ärgern. |
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Guten Morgen,
ich finde das gut mit dem Notfallknopf, wenigstens eine kleine Beruhigung für dich. Die Teilnahme an dem Lehrgang ist wichtig für dich, schließlich finanzierst du mit deinem Beruf auch eure Existenz mit, daher solltest du auch teilnehmen - und zwar ohne schlechtes Gewissen. Ich kann deinen Mann verstehen, dass es für ihn schwer ist, beruflich nicht mehr "gebraucht" zu werden. Aber das würde sich ja auch nicht ändern, wenn du den Lehrgang nicht machst. Es wird dir nebenbei auch gut tun, mal was anderes zu sehen, an was ganz anderes zu denken und hier und da ein Gespräch mit "denen da draußen" zu führen. Das klappt schon!! LG Monika |
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Zitat:
ist es wirklich ein Notrufknopf, mit dem die nächsten Angehörigen informiert werden? Da fände ich es sinnvoller, einen Vertrag mit DRK, Maltesern o.a. abzuschließen, die rund um die Uhr zur Verfügung stehen und b.B. auch schnell da sein können. Und haben dann auch die Kniffe drauf, wie man z.B. gestürzten Personen wieder aufhilft, was Verwandte eher nicht so können. Kostet mit Pflegestufe nur ca. 25 € / Monat, ist aber auf jeden Fall eine sinnvolle Ausgabe. Viel Spaß bei deiner Weiterbildung im September. |
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Liebe Martina
Der Notfall Knopf ist gut . Darüber sollte ich auch nachdenken . Deine Pläne bzgl Deiner Karriere find ich ebenfalls gut. Du warst so lange immer für Deinen Mann da und jetzt wo er auch allein bleiben kann und sich wieder zurecht findet musst Du auch mal an Dich denken . Drück Dich Karin |
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Liebe Monika, liebe Karin,
es heißt tatsächlich "Hausnotrufsystem" und wird von den Maltesern angeboten, dort ist mein Mann Mitglied geworden. Bei Betätigung des Notrufes alarmiert ein Mitarbeiter der Malteser entweder den Malteser Bereitschaftsdienst, eine Vertrauensperson oder den Rettungsdienst. Gerade entdeckt: Falldetektor Der Falldetektor wird am Gürtel getragen und bietet im Fall eines Sturzes zusätzliche Sicherheit. Ein automatischer Notruf geht an die Hausnotrufzentrale und wir leisten auch dann Hilfe, wenn kein aktiver Alarm ausgelöst werden konnte. Auf den Lehrgang freue ich mich richtig, endlich mal raus aus der "Krebszone" und lernen macht mir eh Spaß, muss ich ja als Informatikerin sowieso ständig, um nicht in kürzester Zeit fachtechnisch hinterm Mond zu sein. Trotzdem habe ich ein schlechtes Gewissen, ihn alleine zu lassen, auch wenn das logisch gesehen unbegründet ist. Ich denke, der räumliche Abstand wird uns beiden guttun. So nun muss ich noch ein paar technische Wunder wirken :) Martina |
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Habe ich schon erwähnt, dass ich über die ziemlich mangelnde Unterstützung durch meine fast 39 Jahre alte Tochter, die nicht arbeiten geht, ziemlich enttäuscht bin ? Immer wieder schiebt sie irgendetwas vor und kommt so ca. alle 2 bis 3 Monate mal, wenn wir eine Woche in Urlaub sind. Dann macht sie sehr viel, kümmert sich um Haus und Hund. Aber sobald wir wieder da sind, sucht sie das Weite, mehr als 2 Tage bleibt sie dann nicht.
Vom Verstand her glaube ich, sie ist der Situation nicht gewachsen und hat massive Verlustängste. Sie kann nicht die Verantwortung tragen für ihren Papa. Jetzt, wo ich sie konkret gefragt habe, ob sie in den 5 Tagen/4 Nächten kommen kann, wenn ich auf Lehrgang gehe, schiebt sie Ausreden vor. Mal muss sie erstmal ihren Mann fragen, mal bewirbt sie sich ums Praktikum, was längst hätte passieren müssen. Nun ja. Sie meinte ja auch, ich müßte ja nicht den Lehrgang mit Übernachtung machen, ist ja nicht so weit weg. --- Aber auch das ist immens wichtig bei dem Lehrgang, es sind wenige Teilnehmer und die abendlichen Unterhaltungen werden sehr hilfreich sein. Ich erhoffe mir auch eine kleine Auszeit vom Krebs. Das versteht meine Tochter wohl nicht.... Bin gerade etwas frustriert. Danke fürs zuhören/mitlesen. |
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Liebe Martina
Kann verstehen das Dich das sehr enttaeuscht . Hast Du ihr das mal so direkt gesagt wie Du es hier schreibst? Vielleicht sieht die nicht wie enttaeuschend das für Dich sein muss. Oder sie hat Angst vor der Verantwortung wenn sie mit Ihm alleine ist und etwas passieren sollte dem sie nicht gewachsen ist. Vielleicht kannst Du ihr diese Angst nehmen indem Du sagst das Du sofort da bist wenn etwas sein sollte? Sag jetzt bitte nicht den Lehrgang ab . Der ist gut für Dich. Bei mir ist's genau umgekehrt. Seine Tochter und Sohn wollen unbedingt helfen und mein Mann lässt es nicht zu. LG ... drück Dich Karin |
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Hallo Martina,
wie ist denn das allgemeine Verhältnis zwischen deiner Tochter und ihrem Vater? Mich hat dein Text sofort sehr angetriggert, muss ich zugeben, da ich mir schon oft mal die Frage gestellt habe, wie ich mit meinem Vater im (ernsthaften) Krankheitsfall umgehen würde. Ich fühle mich immer ganz komisch, wenn ich all die liebevollen Worte lese, die "Kinder" hier für ihre Väter, allgemein Eltern, haben, die schwer krebskrank und auf ihrem letzten Weg sind. Ich habe kein Verhältnis zu meinem Vater, kein inniges, kein positives, eigentlich überhaupt keins. Kalt und gefühllos würde es am ehesten treffen. Ich weiß auch, dass er sich einen Sohn wünschte und keine Tochter und das lässt er mich seit meiner Geburt (dort war er nicht mal im KH, was mir meine Oma mal erzählte) auch spüren lässt. Er bevorzugt meinen Bruder und geht mit ihm ganz anders um, wenn auch unterkühlt, das ist einfach seine Art. Ich würde mit Sicherheit auch nicht einfach alles vergeben, vergessen und zum aufopferungsvoll sorgenden Kind werden, sollte er irgendwann sehr krank und auf Hilfe angewiesen sein. Wie man sein Leben lebt, wie mit anderen umgeht, speziell auch den eigenen Kindern, das hat eben auch seine Konsequenzen. Gute und schlechte. Wenn ich da jetzt bei euch ganz komplett in die falsche Richtung denke, sorry! Eine andere Frage drängt sich mir auch noch auf: Wie geht es deiner Tochter so allgemein, ist sie zufrieden mit ihrem Leben, glücklich? Ist sie selbst nicht allzu stabil in psychischer Hinsicht, kann es eine enorme Überforderung sein, sich auch noch um andere zu kümmern, zusätzliche Verantwortung zu übernehmen. Da spreche ich auch aus eigener Erfahrung.... Man möchte gerne, es geht aber nicht. Ich ordne das auch als Selbstschutz ein, bzw hab mir das auch mit meiner Therapeutin erarbeitet. Ich darf so fühlen, ich muss nicht einfach funktionieren, wie es gesellschaftlich allgemein als Norm betrachtet wird. Ich bekam da auch schon Vorwürfe in der Art von meiner Mutter, ich sei zu egoistisch, wobei es eher eine Klage war, dass Eltern immer mehr für ihre (auch erwachsenen) Kinder tun als umgekehrt. Das tat mir sehr weh. Es geht dabei nicht einfach nur um "keinen Bock, sich zu kümmern", da steckt so viel mehr dahinter, warum das manchmal einfach nicht möglich ist. Du wirkst auf mich so reflektiert und nachdenklich - sprich doch einfach mal ganz offen mit deiner Tochter über deine Gefühle und Empfindungen. Seit meine Mutter das immer öfter mit mir macht (sie ist auch eher der nie-über-Gefühle-Sprecher gewesen, immer schon), hat sich unser Verhältnis unsagbar verbessert. ich hätte das nie für möglich gehalten. Vieles, wofür ich sie früher leicht mal verurteilt habe, verstehe ich viel besser, seit ich weiß, was in ihr so vorgeht, ihren Blickwinkel und ihre Perspektive einnehmen kann. Konflikte sind auch nicht mehr so bedrohlich, nachhaltig... oft lassen sie sich einfach durch Reden und Zuhören auflösen. Bei ihr kann ich mir auch inzwischen vorstellen, mich um sie intensiv zu kümmern, sollte es dann mal soweit sein. Sie ist ja auch krebskrank, aber momentan recht stabil und fit. |
AW: Oh mein Gott ! Kleinzeller Stadium IIIB bei meinem Lebensgefährten
Hallo Martina,
so ganz spontan würde ich auch schätzen, dass deine Tochter einfach Angst hat. Große Angst. Davor, dass mit ihrem Vater was passieren könnte, wenn du nicht da bist. Angst davor, selbst einen gewissen inneren Druck aushalten zu müssen, wenn sie die Tage bei ihm ist. Angst davor, die eigenen Gefühle vielleicht nicht so richtig unter Kontrolle zu haben und vielleicht gar die Fassung zu verlieren... Aber eigentlich nutzt alles Spekulieren nichts, es wäre am besten, wenn du offen mit ihr redest. Dass sie einfach keine Lust hat, ihre Mutter und ihren Vater zu unterstützen, glaube ich eher nicht. Viel Glück! LG Monika |
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Ihr Lieben,
es hilft mir sehr, eure Sichtweise zu sehen. Ich glaube auch nicht, dass sie keine Lust hat, eher Angst vor der Verantwortung. Liebe p53, Dein Beitrag hat mich sehr nachdenklich gemacht. Mein Mann ist kein einfacher Typ, war er schon immer, nicht Mainstream. Er hat sich jedenfalls alle Mühe gegeben, ein guter Vater zu sein und er liebt sie sehr. Das weiß sie auch und sie hängt auch an ihm. Unsere Tochter andererseits hat es tw. auch nicht so leicht gehabt. Sie gibt ihr bestes für ihre kleine Familie mit 2 Kindern, Mann und mehreren Katzen :) Meine Mutter, die jetzt schon wieder mit dem Notarzt ins Krankenhaus befördert wurde wg. Herzrhythmusstörungen, hat mir auch ordentlich bescheid gesagt :) Sie meint, ich könnte nicht verlangen, dass die Tochter so oft für eine Woche kommt, sie hat selbst Familie...... Schön, wenn man auch mal andere Sichtweisen sieht. Meine Mutter ist heute wieder aus dem Krankenhaus gekommen. Das Wochenende war mit Krankenhausbesuch, Steuererklärung usw. völlig ausgefüllt. Ich habe das Gefühl, alles ist wichtig, nur ich nicht.... Die Tochter hatte mir Freitagabend per whatsapp etwas geschrieben, was mich eine schlaflose acht gekostete hat. Ich will nun nicht mehr, dass sie kommt, soll ja nicht gezwungen sein. Am kommenden Freitag kommen die Malteser und richten den Hausnotruf ein. Weiter haben wir ein Netzwerk für den Fall, dass ich nicht da bin, meinem Mann etwas passiert und der Hund versorgt werden muss. Eine Freundin, die ihn von Welpe an kennt, wohnt nicht weit und würde mit ihm spazieren gehen. Ein anderer Freund würde ihn zu sich nehmen, auch über Nacht, er kann aber nicht mit ihm spazieren, weil er nicht so stabil auf den Beinen ist. Haustürschlüssel haben wir nachmachen lassen und werden wir entsprechend verteilen. So kann ich einigermassen beruhigt zum Vollzeitlehrgang gehen. Meine Eltern bekommen eine Haushaltshilfe, die stellt sich diese Woche bei ihnen vor. Somit habe ich da auch eine Last weniger. Liebe Grüße und danke für den tollen Gedankenaustausch, das hilft mir sehr Martina (die Steuererklärung habe ich wie vereinbart fertig gekriegt !) |
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Liebe Martina
Es freut mich das eine Lösung gefunden wurde die für alle Parteien zufriedenstellend ist . Allerdings denke ich das Du dringend mit Deinem Mann noch einmal über die Verhinderungspflege sprechen solltest vor allem wenn er mitbekommen hat was für ein Gefühlschaos aus der Situation entstanden ist. Ich weiss aber auch (mittlerweile aus eigener Erfahrung) das das schwer ist und manchr Themen gar nicht mehr gehen . Sei gedrückt und geniesse den Lehrgang. LG Karin |
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