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-   -   Die Chemo beginnt (https://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=70685)

Rottweilerfreund 14.01.2019 21:37

AW: Die Chemo beginnt
 
Alsooooooooo , liebe Leute ...

Wie es aussieht, darf ich meinen Mitmenschen noch etwas länger auf die Nerven gehen. Heute war das Arztgespräch zum zweiten Kontroll-CT. War ein Ganzkörper-CT mit Kontrastmittel. Nach wie vor ist keine Neubildung zu erkennen. Auch im Ultraschall sehen alle Organe komplett unverdächtig aus. Die Chemo ist jetzt sieben Monate her. So allmählich darf ich wohl doch so etwas wie Hoffnung entwickeln. :)

Das CT selbst war ein Horror-Erlebnis, wie ich es wohl noch nie hatte.
Ich habe ja einen Port, aber mit dem können die in der Radiologie nichts anfangen, weil die kein Equipement dafür haben. Glücklicherweise haben sich meine Venen einigermaßen erholt, so dass der erste Einstich schon funktioniert hat. Dann musste ich die Arme über den Kopf nehmen, und wurde in die "Röhre" gefahren. Irgendwann kam die Ansage "Wir beginnen mit dem Kontrastmittel", wie ich das ja schon von früheren Untersuchungen kenne.
Kurz danach wurde erst meine Schulter glühend heiß wie flüssiges Eisen, dann wurde da ein brutaler Schmerz draus, und der fraß sich dann innerhalb von 2 Sekunden in den Oberarm weiter. In dem Moment dachte ich, innerhalb von Sekunden würde mein ganzer Körper davon erfasst, und das würde das letzte sein, was ich von dieser Welt wahrnehme.
Ich habe dann gerufen "Aufhören, das tut weh". Das war aber wohl noch zu zaghaft, das haben die in ihrem Kabuff nicht gehört. Dann habe ich nur noch gebrüllt "Stoooooop!!!" Da kamen die aber aus ihrem Kabuff geschossen.
Der Grund war, dass das Kontrastmittel nicht in die Vene fließen konnte, wenn ich den Arm hochgenommen habe, und es sich in der Muskulatur verteilt hat. Panik ist für mich eigentlich ein Fremdwort, aber da war ich ganz dicht dran.

Jedenfalls bin ich zur Zeit Tumorfrei, und ich fühle mich im Großen und Ganzen recht gut. Auch wenn ich immer noch nicht viel belastbarer bin und immer noch viel schlafe. Aber bis jetzt muss ich doch sagen: Dafür, dass ich Krebs habe, bin ich wirklich sehr glimpflich davongekommen. Zumindest bis jetzt.

Übrigens habe ich mich bei der Volkshochschule zum Tai Chi angemeldet. Meine Frau macht auch mit.
Ich erhoffe mir davon, eine bessere Körperspannung aufzubauen, wodurch es hoffentlich dem Rücken besser gehen wird.

Gruß
Rene

Hannahu 14.01.2019 22:23

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo Rene,

Suuuuper!!! Einfach weiter so mit den Befunden.

Das Erlebnis mit dem CT braucht echt keiner, glaube aber, so etwas erlebt man nur einmal.

Alles Gute weiterhin und viel Spaß beim „vielleicht bald neuen“ Hobby.

Gruß Hanna

Pet 1968 15.01.2019 02:54

AW: Die Chemo beginnt
 
Super Ergebniss Rene!!! :winke:

Elisabeth15 15.01.2019 19:45

AW: Die Chemo beginnt
 
Lieber Renè,

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!!!!!!! - Kann ich da nur sagen, obwohl das, was du beim CT erlebt hast, natürlich mistig war! Aber ich freu mich wie Bolle für dich, läuft doch alles prima - weiter so!!!
Und die Idee, zusammen mit deiner Frau Tai Chi zu machen, finde ich super.
Damit kannst du jedenfalls nichts falsch machen. Die Chinesen haben wirklich viel Ahnung vom menschlichen Körper und vor allem von Entspannung.

Mir tun alle Sportarten, die ich zusammen mit meinem Mann mache, immer sehr sehr gut. Wir sind jetzt fast jeden Tag im Fitness-Raum, ich laufe inzwischen ca. 1/2 Stunde (mit 4,5 km pro Stunde, also sehr schnelles Gehen), fahre dann noch 3-5 km auf dem Ergometer -mit unterschiedlichen Höhen- und betreibe Muskelaufbau an der Kraftstation. Manchmal mache ich auch noch Gleichgewichtsübungen, da merke ich erstmal, wie ungleichmäßig bei mir alles ist: rechts bin ich viel kräftiger als links, gelegentlich trainiere ich auch auf dem Boden - spezielle Übungen für die Wirbelsäule.

Komischerweise bin ich vor dem Sport sehr oft müde, muss mich überwinden, aber hinterher bin ich fit wie ein Turnschuh, fühle mich dann kräftiger und auch leistungsfähiger. Und die Schmerzen im Rücken werden durch den Sport deutlich weniger, allerdings hält das nicht lange an. Aber dauerhaft hilft es vielleicht wirklich!!!???
Am 21. Jan. habe ich meinen Termin in der Orthopädie im Pius-Hospital. Ich möchte an sich nur ein Beratungsgespräch (dazu hatte mir mein Onkologe geraten), ob ich wegen der Rückenschmerzen wieder Bisphosphonate nehmen soll, welche Übungen mir helfen bzw. auch schaden, um diese chronischen Rückenschmerzen wieder loszuwerden, ob und wann ich dieses Korsett (was mir ein Orthopäde aus Papenburg gegeben hat) tragen soll usw. usw.

Und was die Müdigkeit betrifft, darfst du ja nicht vergessen, dass die Chemo bei dir ja noch nicht so ewig lange her ist. Und das Wetter spielt ja auch eine Rolle. Dieses windige, regnerische Wetter macht auch gesunden Menschen oft zu schaffen. Ich bin froh, wenn der Winter vorbei ist, bin schon immer ein Sonnenmensch gewesen. Wir werden es hoffentlich jetzt im Frühjahr schaffen, unserem Appartement auf Gran Canaria einen Besuch abzustatten, wir waren ewig lange nicht mehr da.

So, lieber Renè,
das war's erstmal für heute, das Abendbrot wartet, heute sind wir mal wieder spät dran!

Mach's gut, genieße jeden Tag und freu dich über dein tolles Untersuchungsergebnis!!!

Bis demnächst, liebe Grüße,
Elisabeth

Rottweilerfreund 15.01.2019 20:16

AW: Die Chemo beginnt
 
Zitat:

Zitat von Elisabeth15 (Beitrag 1395731)
Aber ich freu mich wie Bolle für dich, läuft doch alles prima - weiter so!!!

Bolle heißt mein Hund. Ob der sich freut, weiß ich nicht. :smiley1:

Pet 1968 16.01.2019 04:21

AW: Die Chemo beginnt
 
:lach: Danke Rene, da hast Du mich zum lachen gebracht!!!:winke:

Larry70 16.01.2019 20:44

AW: Die Chemo beginnt
 
Freut mich, dass es so super läuft bei dir. Alles Gute weiterhin
LG Larry :winke:

Vertippsel 24.01.2019 14:25

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo Rottweilerfreund,

herzlichen Glückwunsch zum Ergebnis - auch wenn die Prozedur erschreckend war. Und nun weiter auf diesem Weg!

Liebe Grüße
Vertippsel

Elisabeth15 01.02.2019 00:14

AW: Die Chemo beginnt
 
Moin moin, lieber René,

habe gerade gelesen, dass Iris (Irmgard60) verstorben ist - macht mich richtig traurig!

Ich hoffe, dir geht es gut! Was ich von mir nicht behaupten kann! Mein Rücken bringt mich um - gefühlmäßig jedenfalls! Der Arztmarathon geht weiter.

Ich war gestern und vorgestern im Hospital - 2 MRT's a)der Wirbelsäule und b) des Beckens und ein Termin mit einem Nuklearmediziner standen auf dem Programm.

Der Leiter der Radiologie hat die Bilder gleich angesehen und mich beruhigt: die Metastasen in der Wirbelsäule sind definitiv nicht verantwortlich für die Schmerzen, sie sind "abgestorben", also kein neuer Krebs!!!! Das ist ja erstmal positiv!

Der Nuklearmediziner hat eine Sonographie von meiner Schilddrüse gemacht und festgestellt, dass sie sehr klein und stark entzündet ist (Hashimoto lässt grüßen). Diese Autoimmunerkrankung ist nicht heilbar, "da kann man nichts machen", so der Arzt.
Mal sehen, was die Blutuntersuchung bringt.

Am 11. habe ich nach dem Erstgespräch einen 2. Termin in der Orthopädie, auch da wurde vor 1 Woche Blut abgenommen.

Ich denke, meine Beschwerden hängen alle mit Hashimoto zusammen. Und mit der Bemerkung des Nuklearmediziners lasse ich mich nicht abspeisen.
Ich werde noch auf seinen Bericht warten und dann einen Homoöpathen aufsuchen bzw. eine Ärztin, die sich mit Hashimoto auskennt. Mit bestimmten Mikronährstoffen lassen sich die Beschwerden vielleicht zumindest eindämmen.

Aufgeben ist für mich keine Option!!!! Wäre ja gelacht, wenn ich den Krebs besiegt habe und nun wegen der Schilddrüsenprobleme so gut wie keine Lebensqualität mehr habe.
Die vielen Chemos und Bestrahlungen können auch Auslöser dieser Erkrankung sein, habe ich gelesen.

Na ja, ich hoffe, du musst dich nicht mit so schlimmen Beschwerden auseinandersetzen, sondern genießt die Tage zusammen mit deiner Frau.
Ich bin froh, dass ich meinen Mann an meiner Seite habe, der mich in allen Bereichen unterstützt.

Ich denke, wir hören wieder voneinander.
Liebe Grüße und bis bald,
Elisabeth

Positiv_Denken 01.02.2019 08:26

AW: Die Chemo beginnt
 
Zitat:

Ich werde noch auf seinen Bericht warten und dann einen Homoöpathen aufsuchen bzw. eine Ärztin, die sich mit Hashimoto auskennt. Mit bestimmten Mikronährstoffen lassen sich die Beschwerden vielleicht zumindest eindämmen.
Ich habe auch Hashimoto. Nicht so schlimm wie Du, bei mir hat man es sehr zeitnah erkannt und meine Schilddrüse sieht noch sehr gut aus.
Trotzdem hatte ich viele Hashimoto Probleme.

Eine starke Verbesserung haben bei mir Vitamin D hochdosiert, Selen, Magnesium und Flohsamenschalen gebracht. Zudem mache ich Intermittierendes Fasten.
Ich hoffe Du findest eine gute Ärztin.

Elisabeth15 12.02.2019 23:08

AW: Die Chemo beginnt
 
Hey, lieber Renè,

danke erstmal für deine lieben Worte!
Ja, ich kann es im Augenblick selbst kaum fassen, fühle mich seit langer Zeit wieder wie ein "normaler" Mensch, bin wieder die "Alte", auch schmerzmäßig geht es mir gut, seitdem ich diese Mikronährstoffe nehme. So kann es bleiben!
Nur die Müdigkeit ist noch da - aber nicht nur bei mir, meinem Mann geht es genauso. Wir schlafen nachts 8 Stunden und nachmittags auch noch mal 1,5-2 Stunden. Und trotzdem bin ich immer noch müde und muss mich überwinden, mal aktiv zu sein und nicht nur im Bett oder auf dem Sofa herumzuliegen. - Muss mich manchmal überwinden, aber das Essen zaubert sich ja nicht von alleine auf den Tisch!

Heute war ich fast 1 Stunde im Fitnessraum, bin 3 km Fahrrad gefahren, habe 1,7 km bei 4,5 km pro Stunde auf dem Laufband verbracht, dann noch mal 100 Schläge gerudert und zum Schluss habe ich mich noch an der Kraftstation ausgelassen.
Den Einkauf haben wir bei dem schönen Wetter auch per pedes erledigt. Wir wohnen ja ganz in der Nähe vom Einkaufszentrum.
Jetzt warte ich nur noch auf den Bericht vom Nuklearmediziner. Meine Schilddrüse ist nach seinen Aussagen superklein (wie alles bei mir) und stark entzündet - Hashimoto lässt grüßen! Aber dank der Mikronährstoffe, die ich seit 10 Tagen nehme, sind meine Schmerzen und mein komplettes Körpergefühl besser geworden. Und die Müdigkeit schiebe ich auf das Wetter - Frühling in Sicht!

Der Orthopäde meinte noch, dass ein Aufenthalt auf den Canaren mir sehr gut tun würde. Schade, dass man nicht mehr von Bremen aus fliegen kann.
Aber zuerst muss ich noch 10x Krankengymnastik machen, speziell für meine Wirbelsäulenproblematik. Mal sehen, wie wir das zeitlich alles hinkriegen.
Ich bin jedenfalls superhappy, weil ich endlich diese starken Schmerzen nicht mehr habe. Hoffentlich bleibt es so!

Ich hoffe, du lässt wegen deiner Müdigkeit den Kopf nicht hängen. Bei mir hat es ja auch einige Jahre gebraucht, bis ich fast wieder meine alte Kraft und Vitalität wieder hatte.

Dir weiterhin alles Gute und ganz liebe Grüße,
Elisabeth

cattomi 14.02.2019 17:58

AW: Die Chemo beginnt
 
Guten Abend zusammen,
Ich leider ebenfalls seit Jahren an Hashimoto und fühle mich wie Du es beschrieben hast. Mit anhaltender Müdigkeit plage ich mich auch herum, leider nehmen die Ärzte einen nicht für voll. So klammert man sich an jeden Strohhalm, um wie Du es so schön beschreibst, wieder die alte zu sein.

Positiv_Denken 15.02.2019 08:09

AW: Die Chemo beginnt
 
@cattomi: Bei anhaltender Müdigkeit würde ich in jedem Fall Vit. D, Vit. B und Eisen testen lassen. Deine Einstellung der Schilddrüsentabletten passt? Ich lasse mir immer meine Werte TSH, Ft3, Ft4 und Antikörper bestimmen.

Rottweilerfreund 21.02.2019 20:43

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo
Ich melde mich auch mal wieder. :)

Dass ich bei der letzen Untersuchung im Januar Tumor- und Metastasenfrei war, hatte ich ja schon geschrieben. Aber auch vom Allgemeinzustand befinde ich mich wohl auf dem Weg der Besserung.
Mir ist ja schon vor längerer Zeit aufgefallen, dass ich mich Nachmittags nicht mehr so oft hinlegen muss. Inzwischen kommt das nur noch selten vor. Ich halte den Tag meistens gut durch. Allerdings bin ich auch schon über ein Jahr Zuhause, und irgendwann ist man vielleicht auch ausreichend ausgeschlafen. Aber ich fühle mich auch insgesamt kräftiger und fitter. Auch mein Körpergewicht hat geringfügig zugelegt.
Den ganzen Winter hatte ich auf Ende Februar gewartet, weil da laut Empfehlung die Hecke geschnitten werden soll. Nun hat uns ja der Frühlingsbeginn schon Mitte Februar überrascht, und damit wurde es höchste Eisenbahn. Ich muss die Hecke ordentlich zurückstutzen, und das sollte passieren, bevor sie neu austreibt. Das hat sich als echtes Großprojekt entpuppt, weil die schon so verholzt ist und mit rund 40 Metern auch nicht gerade kurz. Dabei habe ich festgestellt, dass ich relativ problemlos vier Stunden am Stück mit der Maschine durcharbeite. Das wäre vor ein paar Monaten noch undenkbar gewesen. Da war ich schon nach einer Stunde platt. Allerdings geht diese Arbeitsdauer dann doch auf meinen geschundenen Rücken, und ich merke auch, dass meine Muskeln noch nicht die Kondition haben. Das merke ich die nächsten Tage. Deswegen lege ich nach zwei Arbeitstagen auch immer mehrere Ruhetage ein. Die Hecke wird schon noch fertig.

Für meinen Rücken - und das wäre vielleicht auch für Elisabeth interessant - habe ich jetzt womöglich das Richtige gefunden. Vielleicht habe ich es schon in einem früheren Beitrag geschrieben: Ich mache jetzt an der Volkshochschule Oldenburg Qi Gong. Das ist im Prinzip Chinesische Gymnastik, eine Ableitung vom Tai Chi. Wer sich darunter nichts vorstellen kann, sollte mal bei YouTube "Qi Gong" eingeben.
Am Anfang fiel es mir schwer, mir dabei nicht dämlich vorzukommen. Aber schon während der ersten Übungen fiel mir auf, wie sich die Verspannungen lösen und die Gelenke in Bereiche kommen, in denen sie schon seit vielen Jahren nicht mehr waren. Gestern hatte ich die 3. Trainingseinheit, und sowohl meinem Rücken als auch meinen Gelenken geht es entschieden besser. Dabei sind die Übungen absolut kraftlos. Es sind geschmeidige, fließende Übungen, die den Körper elastischer machen und die Muskeln kräftigen. Mit meinen 56 Jahren bin ich da noch so ziemlich der Jüngste. Die älteste Teilnehmerin ist schon weit über 80. :tongue

Ihr seht also, mir geht es gut. Allerdings mussten wir vorletzte Woche einen Kumpel beerdigen, Darmkrebs. Der hatte die Diagnose ein Vierteljahr vor mir bekommen. 50 ist er geworden.
Mir hatte schon der Beitrag von Uta sehr zu schaffen gemacht. Das geht mir immer noch immer wieder durch den Kopf. Nur einige Tage später erhielt ich die Nachricht vom Tod meines Kumpels. In solchen Zeiten wird mir sehr bewusst, wieviel Glück ich bisher hatte.

Ich wünsche euch allen einen schönen Frühlingsanfang.
Gruß
Rene

Elisabeth15 22.02.2019 20:44

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallöchen lieber Renè,

das sind ja wirklich gute Nachrichten, freue mich sehr für dich! Ich habe inzwischen auch mit dem Frühjahrsputz angefangen, die Fensterrahmen/Fenster usw. sahen hier im Neubaugebiet schon fürchterlich aus. Und einige Stunden kann ich auch arbeiten, aber nur, wenn das Wetter mitspielt.
Ich war gestern hier beim Physiotherapeuten, ab nächste Woche geht es mit den Übungen -speziell für meine Wirbelsäule- los. Bei trüben, regnerischem Wetter merke ich meine Arthrose besonders schlimm. Ansonsten bin ich ja "kerngesund", jedenfalls, was meine Knochen betrifft, da bin ich "für Ihr Alter in einem superguten Zustand", so der Orthopäde im Pius-Hospital. Ich hab keine Osteoporose, die Metastasen sind abgestorben, meine Wirbelsäule und mein Becken sehen sehr gut aus, aber was nützt mir das, wenn ich diese quälenden Schmerzen im Steißbereich habe? Na ja, jetzt setze ich meine Hoffnung erstmal auf diesen Physiotherapeuten. Er meinte ja, dass er mir helfen kann und mir Übungen zeigt, die ich auch zu Hause machen kann.
Ansonsten probiere ich es vielleicht auch mal mit der chinesischen Methode.

Heute war ich außerdem zur Zeckenimpfung. Ich hatte in der Zeitung gelesen, dass diese gefährlichen Viecher dieses Jahr in unserer Gegend besonders stark vertreten sind und eine Impfung empfohlen wurde. Das Emsland wurde zum Risikogebiet erklärt. Ich hab ja noch nicht mal einen Impfpass, hab mich um sowas nie gekümmert. Aber nach dem Krebs muss ich nicht auch noch Borriolose bekommen. Vielleicht solltest du das auch machen, wenn du jetzt gärtnerisch tätig wirst - nur ein Tipp, denn mit einem Zeckenbiss ist nicht zu spaßen.

Soviel hier aus Esterwegen, übernimm dich nicht mit der Arbeit, das nimmt dir der Körper garantiert übel. Und wir haben ja erst Mitte/Ende Februar.

Über meine Geschwister höre ich auch immer, dass irgendwer wieder dem Krebs erlegen ist. Fürchterlich, diese Krankheit! Und wie viele müssen schon in jungem Alter gehen, da können wir beide ja sehr sehr zufrieden sein!


Also, mach's gut und genieße die ersten Sonnenstrahlen! Nächste Woche kommt der Frühling, habe ich gehört.

Liebe Grüße und bis bald,
Elisabeth

Elisabeth15 15.03.2019 22:21

AW: Die Chemo beginnt
 
Hey, lieber Renè,

wollte mich mal wieder melden, weil es bei mir Positives zu berichten gibt.
Ich hatte mich auch noch gar nicht für den Hinweis auf Qi Gong bedankt, habe mir die Übungen auf Youtube angeschaut und auch schon ausprobiert.
Versuche, meinen Mann zu überreden, da mitzumachen.

Bislang habe ich die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen gemacht. Das hat mir auch geholfen, Konzentration, richtige Atmung, Ruhe und Entspannung von Körper und Geist zu finden. Am Anfang habe ich da auch gedacht, dass das alles Nonsens ist, aber dieses "In-sich-Hinein-Horchen" bringt doch was - zumindest bei mir.

Ich war inzwischen noch beim HP hier vorort, der hat mir erklärt, dass meine Schmerzen auch eine Nebenwirkung von Chemo/Bestrahlungen sein können, auch noch viele Jahre nach der Therapie. Er hat mir Selen und 2 verschiedene Sorten Globulis verschrieben. Nebenher gehe ich ja noch zur Physiotherapie und trainiere inzwischen jeden Tag auf dem Laufband, Ergometer, Rudergerät usw. Und natürlich mache ich die Rückenübungen, die mir der Physio gezeigt hat. Meine Ausdauer und körperliche Stärke sind dadurch erheblich besser geworden, meine Schmerzen haben soweit abgenommen, dass ich jetzt meine Opioide langsam herunterfahre - bislang ohne Entzugserscheinungen. Ich bin damit sehr sehr zufrieden. In ein paar Monaten fahre ich dann die Opioide weiter runter, was hoffentlich klappt, denn ich muss die Schmerzen ja aushalten können.

Und wie wichtig Bewegung für die Gesundung und Gesunderhaltung ist, habe ich gestern in einem Fernsehbeitrag gesehen, gerade bei Krebspatienten ist Bewegung und Sport von immenser Bedeutung, kann sogar heilend wirken.

Ich hoffe, du findest auch immer mehr zu deiner alten Stärke zurück und hast Freude am Leben. Machst du jetzt immer noch Qi Gong?

Nächste Woche soll ja endlich der Frühling kommen. Bislang ist es uns terminlich und auch aus anderen Gründen noch nicht gelungen, auf die Canaren zu fliegen: Mal war es zu stürmisch, mal streikte das Flugpersonal usw. usw. Aber dieses Jahr müssen wir mal in unser Appartement. Bis Ende März stehen noch Arzttermine bei mir auf dem Programm, aber hinterher klappt es vielleicht. Ich wünsche es mir jedenfalls.

Ich hoffe, dir geht es gut und du hast deine eventuell noch vorhandenen Probleme im Griff.

Ich leg mich jetzt in den Whirlpool und entspanne hinterher mit einem guten Buch. Charlotte Link hat es mir momentan angetan.

Also, mach's gut und meld dich mal wieder, wenn dir danach ist.

Liebe Grüße,
Elisabeth

Rottweilerfreund 15.03.2019 22:55

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo Elisabeth
Schön, dass du dich meldest. :)

Ja, ich habe immer noch Freude am Qi Gong. Die Verspannungen gehen immer mehr aus meinem Körper raus. Inzwischen kriege ich die meisten Bewegungen ohne böses Knacken hin. Und meine Körperhaltung ist viel aufrechter geworden. Lustig ist, dass ich jetzt an die Schlafzimmerlampe anstoße. Da bin ich sonst immer drunter durchgegangen, ohne sie auch nur zu beachten. Der Kurs ist nun bald zu Ende, und ich habe beschlossen, mit echtem Tai Chi weiter zu machen. Das ist dann schon eine größere Herausforderung.

Dass du jetzt die Opioide ausschleichst, finde ich super. Je weniger man von diesem Mistzeug im Körper hat, desto besser. Wenn die Schmerzen wirklich noch Nachwirkungen von der Chemo sein sollten, hättest du ja gute Chancen, dass sich das doch noch von alleine legt.

Ich habe aber ein bißchen Mist gebaut. Ich hatte dem Onkologen gesagt, dass der Radiologe im März einen Kontrolltermin für mich gemacht hätte. Der Onkologe hat deswegen ein Nachgespräch für den April angesetzt. Nun hat sich rausgestellt, dass ich beim Radiologen keine Kontrolle habe, sondern auch nur ein Nachgespräch. Das heißt für mich, die nächste Kontrolluntersuchung wird erst im April bei Onkologen überhaupt geplant. Bis ich dann einen Termin habe, wird es vermutlich schon weit im Mai sein. Das ist etwas ärgerlich. Ich wäre schon gerne im Vierteljahresturnus geblieben.
Übrigens habe ich im Gegensatz zu den meisten anderen hier keine Angst vor diesen Terminen. Die ersten beiden habe ich doch sehr positiv erlebt. Immerhin wurde mir gesagt, dass da nichts mehr zu sehen ist. Was Schöneres gibt es doch eigentlich nicht. So gesehen habe ich mich schon fast auf den März-Termin gefreut. Solange mir keiner was anderes sagt, gehe ich davon aus, dass da nichts ist.
Aber sollte da doch was sein, werden die zwei Monate Verzögerung durch meine Dummheit bestimmt auch nicht den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Ist eben nur ärgerlich.

So, dann freuen wir uns mal auf den anstehenden Frühling. Ich wünsche euch allen schon mal ein schönes Wochenende.
Gruß
Rene

Elisabeth15 15.04.2019 22:39

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo Rene,
wollte mich nach 4 Wochen mal wieder melden, um zu erfahren, ob bei dir noch alles o.k. ist. Ich gehe mal davon aus.
Ich habe im Augenblick meinen Ärzte-Marathon beendet, war letzte Woche nochmal beim HNO-Arzt, der mir den verhärteten Ohrenschmalz rausgeholt hat (war ja fast taub) und bei einer Ärztin in Friesoythe, bei der ich eine klassische Homoöpathie mache. Meine Schilddrüsenwerte sind normal, aber ich habe diese Autoimmunerkrankung Hashimoto, das haben die Antiwerte gezeigt. Die Medis, die vom Heilpraktiker verschrieben wurden, habe ich auf Anraten dieser Ärztin komplett abgesetzt, jetzt nehme ich ein einziges Globuli (5 Stück 3x am Tag), was genau auf meine Beschwerden, auf meinen Menschentyp zugeschnitten ist. Seit 3 Tagen habe ich keine Hitzewallungen mehr, auch die Schlafstörungen (=Gar nicht schlafen können) sind weg. Ich bin jetzt eher müde, abends bin ich fitter als morgens. Diese Ärztin meinte, sie könne mir definitiv helfen, denn körperlich bin ich ja sonst gesund, hab ja alles abklären lassen (kein Krebs, keine Herzprobleme, keine Gelenkprobleme, die Metastasen sind abgestorben....)
So kann ich gut leben. Gegen meine Schmerzen, die wahrscheinlich doch in erster Linie Spätfolgen von der Krebstherapie sind, hilft mir Bewegung, Sport und spezielle Rückenübungen. Ich hoffe, dass es jetzt mal beständiger so gut bleibt wie in den letzten Tagen. Wenn das Wetter jetzt auch noch beständiger wird, wollen wir unser Womo aus dem Stellplatz holen und endlich mal wieder reisen. Und unser Appartment auf Gran Canararia wartet auch seit 2016 auf uns. Nach den Osterferien werden wir versuchen, einen Flug zu bekommen, ist ja von hier aus etwas schwierig, aber was andere hinkriegen, schaffen wir auch!
Seitdem wir hier in unserem Neubau wohnen, haben sich meine Geschwister sehr von uns zurückgezogen, waren in 1,4 Jahren nur 1x hier. Merkwürdig, das hätten wir so nicht erwartet. Aber was solls, wir leben nun mal nicht dieses typische Dorfleben mit ständigen Feiern, viel Alkohol und Lästern über andere Dorfbewohner. Wir haben immer schon zurückgezogen gelebt und haben nicht vor, das zu ändern. Wir sind froh und auch nach fast 40 Jahren glücklich zusammen und haben ein supertolles Haus, und den letzten Teil unseres Lebens lassen wir uns nicht vermiesen! Von keinem!
So, ich hoffe, du bist auch mit deiner Frau glücklich und lebst ein lebenswertes Leben, auch wenn dich mal ein Zipperlein ärgert. Ich wünsche dir, dass du weiterhin krebsfrei bleibst und zufrieden und voller Energie auf den Sommer losmarschierst!
Ganz liebe Grüße aus Esterwegen,
Elisabeth

Falco11 16.04.2019 16:53

AW: Die Chemo beginnt
 
Ich würde so persönliche Dinge nur als PN senden. Dann brauchen Unbeteiligte nicht mitlesen...

Viele Grüße

Falco

Rottweilerfreund 16.04.2019 17:38

AW: Die Chemo beginnt
 
Tut mir leid, Falco, ich bin da gänzlich anderer Meinung als du. Dieses Forum ist ja kein Fernsehprogramm, bei dem am Ende der Zuschauer zufrieden sein muss. Die Leute schreiben hier aus zwei Gründen: Entweder, weil sie eine Frage haben, oder weil sie sich etwas vom Herzen schreiben wollen. Das ist völlig legitim. Der Leser merkt ja schon nach wenigen Sätzen, in welche Richtung der Beitrag geht und muss es ja nicht bis zum Ende lesen.
Du darfst auch nicht vergessen, dass hier verschiedene Altersklassen schreiben. Und dass jeder auf einem anderen Stand ist, was Internet und Social Media betrifft. Viele sind es nicht so gewohnt, für jeden Zweck einen anderen Kanal zu wählen.
Ich freue mich jedenfalls immer, von Elisabeth zu hören, bzw. lesen.

Elisabeth, das klingt doch alles sehr lebensbejahend. Das ist schön. Im Winter hatte man schon fast den Eindruck, du hättest die Lust am Leben verloren. Ich hoffe, dass es jetzt in diese Richtung weitergeht und du dein Leben wieder genießen kannst. Man darf eben nie vergessen, dass das geschenkte Zeit ist. Und die ist zu kostbar, um sie sich mit Trübsal und Leiden kaputt zu machen. Ich hatte im Winter ebenfalls einen gewissen Hang zu Depressionen, aber ich habe mir jeden Tag gesagt: Wenigstens lebe ich, das ist nicht selbstverständlich.

Übermorgen habe ich das Auswertungsgespräch vom CT letzter Woche. Dann melde ich mich nochmal.

Gruß
Rene

Elisabeth15 16.04.2019 19:51

AW: Die Chemo beginnt
 
Hey, Rene!
Drücke dir die Daumen, dass bei dem Gespräch nur für dich Positives herauskommt Du hast es so verdient!
Schönen Abend für dich und deine Frau!
Elisabeth

Clea 22.04.2019 21:51

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo,

um Himmels Willen, schreibt bloß hier weiter!
Ich bin bestimmt nicht die einzige, die sich freut.
Rene, dir viel Erfolg bei dem Gespräch. Daumen sind gedrückt.

Oregano 23.04.2019 00:09

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo,

ich schließe mich Clea an....
Auch ich freue mich immer sehr, von euch zu lesen und halte meine Daumen natürlich ebenfalls gedrückt:)

Alle guten Wünsche und lieben Grüße an euch beide und @all...

Rottweilerfreund 23.04.2019 22:48

AW: Die Chemo beginnt
 
Keine Sorge, hier wird natürlich weitergeschrieben. Und ihr könnt euch sicher sein, dass ich so schnell auch keinen Beitrag unpassend finde. ;)

Ich war über Ostern mit zu vielem Anderen beschäftigt, darum habe ich mein Ergebnis noch nicht kund getan. Ich kann mich freuen: Sowohl der Tumor, als auch die Metastasen, bleiben weiterhin verschwunden. Die Blutwerte sind auch alle in Ordnung. :)

Allerdings ist jetzt ein neues Problem aufgetaucht. Vor etwa einer Woche war morgens mein Gesicht völlig geschwollen. Mein ganzer Kopf war Kugelrund und ich hatte einen mächtigen Druck im Kopf. Irgendeine Allergie.
Ich hatte aber noch Glück im Unglück. Der Allergologe, den ich hier im Ort gefunden habe, hat 80 km entfernt noch eine zweite Praxis. Und in dieser hatte jemand für den folgenden Tag einen Termin abgesagt, so dass ich also gleich am nächsten Tag einen Termin hatte. Dafür fahre ich dann auch mal 160 km.
Die Ärztin meinte, ein Test würde jetzt keinen Sinn machen, erstmal müsste die Reizung verschwinden. Sonst würde der Test alles Mögliche anzeigen. So habe ich also Medikamente - Cortison und Antihistamin - bekommen, und zusätzlich noch ein Notfallset, falls ein Allergieschock dazu kommt.
Ich habe die Birkenblüte im Verdacht. Darauf habe ich in den letzten Jahren schon reagiert, aber noch nie so heftig. Anscheinend hat die Chemo das Immunsystem gehörig durcheinander gebracht. Jetzt nehme ich die Medikamente schon fast eine Woche, und es ist immer noch nicht besser geworden. Und weil die Schwellung immer morgens nach dem Aufstehen am stärksten ist, bin ich auf die Bettwäsche gekommen. Wir hängen die Wäsche nämlich immer draußen auf, wo die Pollen rumschwirren. Heute hat meine Frau mal eine ganz neue Bettwäsche aufgezogen, die garantiert noch nicht da draußen gehangen hat. Ich bin mal gespannt, wie es morgen ist. Und die Birkenkätzchen fallen jetzt auch runter. Allmählich sollte es besser werden, hoffe ich.

In den letzten Wochen hatte ich festgestellt, dass meine Halsschlagadern immer dicker wurden. Ich hatte auch immer so ein Staudruckgefühl im Kopf. Jetzt traten diese Adern auch noch auf dem (kahlrasierten) Kopf auf. Das wurde mir langsam unheimlich, und ich habe es beim Onkologen angesprochen. Der hat mich gleich ins Krankenhaus rübergeschickt, um den Port auf Thrombose zu untersuchen. Das wurde dann zu einer Odyssee durch sämtliche Wartebereiche. Immer, wenn ich dran war, stellten die fest, dass ihre Abteilung nicht zuständig war. Am Ende hat das dann doch die Abteilung gemacht, in der ich als allererstes war. Die haben auch alles sehr gründlich mit Ultraschall untersucht, aber nichts gefunden. Gut, wenigstens keine Thrombose. Aber was es ist, konnten sie auch nicht feststellen. Und damit haben sie mich wieder nach Hause geschickt. Das Phänomen blieb ungeklärt. Na ja ...
Davor in einer anderen Abteilung hatte ein junger Arzt auch schon mal das Ultraschall angesetzt und nichts gefunden. Aber er meinte irgendwie so etwas ratlos, das Blut würde zu langsam fließen. Auf dem Nachhauseweg fiel mir dann ein, dass ich damals nach dem Schlaganfall ASS zur Blutverdünnung nehmen sollte. Das hatte ich später irgendwann wieder abgesetzt. Nun ja - wenn die Ärzte nichts finden, probiere ich es selbst. Seitdem nehme ich das ASS wieder, und die Adern gehen zurück. Das Staugefühl ist auch fast weg. Ich werde das also in Zukunft weiter nehmen. Ist ja auch besser wegen der Schlaganfallgefahr.

Das war, was sich bei mir in letzter Zeit getan hat. Nicht alles so wirklich schön, aber es wird wenigstens nicht langweilig. Und dann warte ich ja immer noch auf die Kostenübernahme von der Krankenkasse, weil mir ja sämtliche Zähne gezogen werden sollen. Die erwarte ich jetzt auch jeden Tag. Ich weiß nur noch nicht, ob das jetzt mit meinem Allergieproblem so möglich ist.

Bleibt mir alle erhalten, und zwar so gesund wie nur möglich.
Gruß
Rene

Pet 1968 24.04.2019 06:15

AW: Die Chemo beginnt
 
Hi Rene!!
Erst mal Glueckwunsch zum Krebsfrei!!!
Das mit dem dicken Kopf, wow ist ja schon komisch, ich hoffe das mit der Bettwaesche hat geholfen???
Und mit dem Blutverduenner, sollte man nicht auf eigene Faust abstzen :boese: gut das Du darauf gekommen bist. Es nuetzt ja nix wenn man Krebsfrei ist und dann von nem Schlaganfall stirbt!!!

Ganz liebe Gruesse Petra :shy:

Mikka67 25.04.2019 12:31

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo Rene,

auch von mir Glückwunsch zum krebsfrei!

Zu Deiner Allergie- und Thrombosegeschichte etwas von mir - obwohl das alles bei mir ja mit der Chemo zusammenhängt, in der ich noch mittendrin stecke:

Nach der ersten Chemo hab ich eine Thrombose bekommen. Angefangen hat es mit einer dicken, immer dickeren und zum Schluß ganz harten und sehr schmerzhaften Halsvene links. Die Diagnose kam dann vom Sono in der Angiologie, nach zwei vergeblichen Anläufen bei den Onkos. Die dicke Halsvene war zwar frei, aber gestaut durch den Thrombus in der Armvene. Ich habe einen Monat lang Fragmin (10.000 UI) gespritzt, seit ein paar Tagen nehme ich Lixiane 60 mg oral. Damit habe ich ASS 100 mg ersetzt, die Ärzte meinten, ASS sei bei weitem nicht wirksam genug.

Bei der zweiten Chemo kam dann der allergische Schock bei Paclitaxel, war zwar mit Zusatzmedis in der Tagesklinik schnell vorbei: Aber auch paar Tage danach hatte ich allergische Symptome. Die hab ich mit Lorano (2xtgl.) wegbekommen, stärker, bei Bedarf, das Fenistil (Dragees auch rezeptfrei).

Weiterhin alles Gute, vor allem, dass das Schalentier dort bleibt wo es ist!

LG
Mikka67

Elisabeth15 24.05.2019 15:24

AW: Die Chemo beginnt
 
Lieber Renè,
bin in letzter Zeit nicht dazu gekommen, oft ins Internet zu gehen, deshalb habe ich auch jetzt erst von deinen Problemen erfahren.
Du bist ja einer! Setzt einfach das ASS ab! Das darf man auf gar keinen Fall, ich muss es auch lebenslang wegen meiner Schaufensterkrankheit nehmen.
Woher nimmst du eigentlich die Kraft, dir deinen tollen Humor trotz der vielen Probleme zu erhalten? Damit habe ich in letzter Zeit so meine Probleme, und zwar immer dann, wenn meine Beschwerden zu stark werden.
Aber das Wichtigste ist ja, dass der Krebs sich auch bei dir nicht wieder blicken lässt, und das soll auch so bleiben!!! Du gehst einfach im Gleichschritt neben mir her, ich feiere im Oktober dieses Jahres 8 Jahre Überlebenszeit, und ich bin nach wie vor für jeden Tag dankbar.

Also, bleib wie du bist, offen, sehr herzlich und jemand, der die anstehenden Probleme so gut wegsteckt. Da muss ich mir momentan mal von dir eine Scheibe abschneiden.
Wir hören voneinander, denke ich.
Ganz liebe Grüße
Elisabeth

Rottweilerfreund 24.05.2019 16:14

AW: Die Chemo beginnt
 
Inzwischen ist es mir wieder eingefallen. Durch die Chemo waren meine Schleimhäute angefressen und deshalb habe ich immer etwas Blut gehustet und geschnaubt. Durch die Blutverdünnung wurde es so extrem, dass ich richtig blutrot abgehustet habe. Beim schnauben sah es nicht viel besser aus. Da habe ich die ASS lieber abgesetzt. Danach ging die Blutung auch zurück.

Galgenhumor war schon immer meine Stärke. Eigentlich habe ich einen rabenschwarzen Humor. So schwarz, dass ich ihn mir in diesem Forum aus Pietätgründen überwiegend verkneife. Nicht jeder kann dem Sensenmann ins Gesicht lachen.
Aber eigentlich bleiben mir zwei Möglichkeiten: Ich kann still in mein Kissen weinen, oder ich kann der Situation noch eine spaßige Seite abgewinnen. An den Umständen ändert beides nichts, aber mit Möglichkeit 2 geht es mir mit Sicherheit besser.

Gruß
Rene

Elisabeth15 26.06.2019 11:11

AW: Die Chemo beginnt
 
Moin Moin lieber René,

So, endlich haben wir es geschafft, unser Wohnmobil aus der Halle zu holen und loszudüsen. Bei der Hitze haben wir uns entschlossen, an die See zu fahren. Meiner Lunge tut die Luft hier in Bensersiel richtig gut. Auch sonst geht es mir besser - in jeder Beziehung. Ich habe alle Medikamente -auch die Naturheilmittel- abgesetzt, nehme nur noch ASS und meine Schmerzmittel. Vor einer Woche ging es mir noch miserabel, jetzt fühle ich mich wie neugeboren. Hoffentlich hält dieser Zustand lange an.

Wie sieht es bei dir aus? Hast du immer noch mit dem Husten zu kämpfen?
Ich schick dir mal eine Riesenportion Nordseeluft rüber, die hilft dir vielleicht auch.

Jetzt machen mein Mann und ich erst mal einen ausgiebigen Spaziergang und gehen dann irgendwo essen.

Also, dir weiterhin alles Gute und hält die Ohren steif!
Liebe Grüße und bis bald,
Elisabeth

Rottweilerfreund 27.06.2019 21:30

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo Elisabeth
Schön, dass du an mich gedacht hast. Nein, mein Husten legt sich jetzt allmählich, nachdem die Pollen so ziemlich alle durch sind. Hasel, Birke, Erle und schließlich die Gräser. So langsam kann ich mich wohl sogar trauen, Nachts das Fenster wieder offen zu lassen.
Dafür habe ich gerade ein neues Thema. Ich hatte weiter oben schon mal geschrieben, dass meine Zähne alle raus mussten, weil sich - vermutlich durch die Bestrahlung - der Kieferknochen zurückgebildet hatte und die Zähne keinen Halt mehr hatten. Seitdem ich das geschrieben habe, ist viel passiert. Zunächst musste ich mit der Kasse die Kostenübernahme klären, was auch nicht so ganz ohne Hürden vor sich ging. Das hat am Ende schonmal sechs Wochen gedauert. Immerhin übernimmt die Kasse sämtliche Kosten, weil ich mit meiner mickrigen Rente als Härtefall gelte. Dann habe ich mit der Zahnärztin geklärt, dass das unter Vollnarkose vonstatten gehen soll. Je näher der Termin rückte, desto unwohler wurde mir mit dem Gedanken, aber ich musste mich ja mental auf das Unvermeidliche einstellen. Am Tag vor der Operation wurde der Termin dann um eine Woche verschoben, weil der Chirurg verhindert war. Das war aber gut so, weil der Chirurg noch ein Vorgespräch mit mir führen wollte. Bei diesem Gespräch hat er erst erfahren, dass ich Krebspatient mit Chemo und Bestrahlung bin. Also hat er erstmal den Anästhesisten konsultiert. Dem habe ich meine Arztbriefe besorgt, und mit denen hat er dann beschlossen, die Narkose durchzuführen. puuuuh!
Gestern war es dann endlich so weit. Alle Zähne (bis auf drei) sind draußen, und ich habe die ganze Aktion verschlafen.:lach2: Vor der Nacht hat es mich etwas gegrault, aber mit dem Schmerzmittel verlief auch die ganz gut. Heute geht es mir schon relativ gut. Am Ende war alles weit weniger schlimm, als ich es befürchtet hatte. Heute war ich dann zur Nachkontrolle, und die Wunden unter den Prothesen sehen sehr gut aus. Die Schwellungen gehen auch schon zurück. In etwa sechs Wochen sollte das Thema für mich abgehakt sein.
Nächsten Monat ist dann auch schon wieder meine Vierteljährliche Kontrolle dran. Zum ersten Mal kein CT, sondern nur ein Röntgenbild. Wie immer gehe ich davon aus, dass der Mistkerl sich nicht zu mir zurücktraut. ;)

Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende. :D
Gruß
Rene

TinaD 27.06.2019 21:37

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo Rene,
ich bin die Ehefrau eines Kleinzeller-Patienten. Und lese still bei dir mit. Ich freue mich immer wieder von dir zu lesen. Ich drücke ganz fest die Damen für die nächste Untersuchung.
LG Tina

Rottweilerfreund 27.06.2019 22:20

AW: Die Chemo beginnt
 
Danke schön!
Dir und deinem Mann wünsche ich ein kleines Wunder. Viel Glück und viel Kraft!

Gruß
Rene

Rottweilerfreund 09.08.2019 21:42

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo
Ich habe jetzt mal wieder die Kontrolle hinter mir. Zum ersten Mal kein CT, sondern eine Röntgen-Aufnahme.
Ich lese hier immer wieder, dass die Leute Angst vor der Kontrolle haben. Angst vor schlechten Nachrichten. Das geht mir überhaupt nicht so. Ich habe die Kontrollen bis jetzt immer sehr positiv erlebt. Jedesmal wurde mir gesagt, dass der Krebs weiterhin verschwunden ist. Jedesmal gehe ich da mit einem super Gefühl raus. Ich kann fast sagen, dass ich mich vorher schon drauf freue, das gesagt zu kriegen. Nur diesmal war es etwas komisch. Da denke ich dann schon: Na hoffentlich sehen die auf dem Röntgenbild auch alles. Da bleibt irgendwie so eine kleine Unsicherheit. OK, werde ich mich auch noch dran gewöhnen.

Das Ergebnis war, dass da irgendwas zu sehen ist, sich aber nicht definieren lässt, was es ist. Das Problem dabei ist, dass es das erste Röntgenbild seit 2017 ist, als der Krebs festgestellt wurde. Es gibt also kein brauchbares Vergleichsbild.
Aber auf den CTs wurde ja auch immer etwas festgestellt, Vermutlich Narbengewebe. Und das, was da im CT zu sehen ist, hat sich ja seitdem nicht verändert. Also wird es vermutlich dieses Narbengewebe sein, was jetzt auch auf dem Röntgenbild zu sehen ist. So sagte mir das auch der Arzt.
Ich gehe also davon aus, dass ich jetzt seit nunmehr einem Jahr tumorfrei bin. Ich habe also auch diesen Termin wieder positiv erlebt. Negativ ist positiv. :D

Dafür habe ich jetzt ein Drama mit den Zähnen. Ich hatte ja schon in einem vorherigen Beitrag geschrieben, dass sich durch die Bestrahlung der Kiefer zurückgebildet hatte. Deswegen mussten alle Zähne raus. Das ist nun vor etwa sechs Wochen passiert. Drei eigene habe ich noch behalten, damit wenigstens die untere Prothese halt bekommt.
Nach knapp zwei Wochen haben sich durch das Provisorium Blasen gebildet. Da habe ich das Provisorium erstmal fünf Tage lang nicht mehr getragen, bis die Blasen weg waren. Kaum hatte ich das Ding wieder drin, waren auch die Blasen wieder da. Das habe ich dreimal so durchgezogen, bis ich eingesehen habe, dass das so nicht funktioniert und zum Zahnarzt gegangen bin. Der hat dann auch sehr großzügig vom Provisorium weggeschliffen, damit die Druckstellen wieder unbelastet waren. Inzwischen ist noch ein zweites Mal weggeschliffen worden, und inzwischen kann ich sogar ganz vorsichtig etwas kauen. Bis vor ein paar Tagen habe ich mich ausschließlich von Nudeln, Reis und Haferflocken ernährt. Alles unzerkaut, wohlgemerkt. Ich bin unglaublich froh, dass ich jetzt wenigstens etwas Festes zu mir nehmen kann. Auch wenn das Kauen noch mächtig weh tut. Aber sogar mein Leibgericht Bratwurst geht schon wieder. Jippieee! :rotier:

Also zusammengefasst: Ich bin jetzt ein Jahr tumorfrei, und ich kann wieder Bratwurst essen. Es geht mir gut! :)

Gruß
Rene

Gucky 10.08.2019 12:51

AW: Die Chemo beginnt
 
Na so etwas liest man doch gern. Kämpfen hat also doch einen Sinn.
Bei mir sind es mittlerweile 3,5 Jahre Tumorfrei.
Ein Hoch auf die moderne Medizin, die uns dies ermöglicht hat.
Die Untersuchungen sind bei mir auch nur noch vierteljährlich. Statt CT werde ich nun auch nur noch einmal im Jahr geröntgt
Geht es dir auch so, dass man sein Leben nun intensiver lebt?
Ich habe in den letzten 3 Jahren so viel unternommen wie seit meiner Jugend nicht.
Vor allem hab ich mir Wünsche erfüllt, die ich mir für mein Rentenalter vorgenommen habe.
In meiner Frau habe ich da aber auch die ideale Partnerin.
Bei Dir sind es die Zähne, bei mir war es eine Arthritis, die den ganzen Körper vereinnahmt hat.
Die gute Nachricht ist, irgendwann ist auch dies überstanden.
Ich wünsche Dir noch viele gesunde Jahre.

LG Gucky

Elisabeth15 26.08.2019 19:56

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo René,

ich habe gerade auf deiner Seite gelesen, dass du immer noch tumorfrei bist - toll, ich freu mich sehr für dich!!! Noch haben wir nicht das Alter, um Abschied von dieser schönen Welt zu nehmen.

Und die Probleme mit den Zähnen kenne ich auch zur Genüge. Ich kann wegen der Knochentherapie keine Implantate mehr bekommen, habe jetzt im rechten unteren Kiefer hinten keine Zähne mehr. Mir sind bislang an 3 Stellen die Kronen abgebrochen, 2x konnte Ersatz fest eingebaut werden, weil Implantate schon vorhanden waren.

Ich hatte schon letzte Woche meine jährliche Krebsnachsorge, auch nur mit Röntgen, Ultraschall, Blutuntersuchung und körperlicher Untersuchung. Bei mir scheint sich der Krebs endgültig verabschiedet zu haben, am 21. Okt. habe ich 8 Jahre überlebt.
Ich hoffe, dass du immer in Remission hinter mir her marschierst. :)

Meine superstarken Rückenschmerzen möchte ich mir jetzt durch Veröden der Nerven nehmen lassen, es ist ja jetzt klar, dass die nicht von den abgestorbenen Metastasen kommen - und meinen Beckenschiefstand und die Arthrose kann ich nicht verändern, ebensowenig wie diese unheilbare Autoimmunerktankung der Schilddrüse.
Alle Versuche, mit Ostheopathie, Akupunktur, Physiotherapie, Medikamenten usw. diese extremen chronischen Schmerzen auszuschalten, sind bislang gescheitert. Am 2. September habe ich in Oldenburg ein erstes Vorgespräch im Mediz. Versorgungszentrum. Ich bin auf diese Möglichkeit durch meine Schwester gekommen. Sie hat nach Jahren mit starken Rückenschmerzen diese Verödung durchgezogen und ist jetzt wieder "ein normaler Mensch". Und das wünsche ich mir auch! Der chronische Schmerzzustand macht ja auch psychisch was mit einem, die Lebensqualität ist gleich null, manchmal sogar im Minusbereich. Man kann deswegen auch nichts groß planen, was Verreisen betrifft. Ich hoffe, dass das Veröden auch bei mir möglich ist!

Na ja, du weißt ja, ich gebe so schnell nicht auf, aber so langsam wird es Zeit, dass ich nachhaltige Hilfe bekomme.
Jetzt habe ich den Krebs zwar besiegt, aber die Lebensqualität ist auf der Strecke geblieben.

So, das wär's für heute! Ich wünsche dir, dass du bald mit deinen neuen Zähnen alles essen kannst, worauf du Appetit hast.

Liebe Grüße,
Elisabeth

Elisabeth15 21.09.2019 22:36

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo René,

wollte mich nur mal erkundigen, wie es dir so geht. Ich hoffe ja, dass es dir gut geht!

Liebe Grüße,
Elisabeth

Rottweilerfreund 22.09.2019 20:58

AW: Die Chemo beginnt
 
So ein Zufall! Heute sehe ich nach längerer Zeit mal wieder hier rein.
Vielen Dank für deine Nachfrage. Ja, mir geht es mit einigen Einschränkungen doch recht gut.
Liebe Grüße aus dem sächsischen Urlaubsdomizil.

Gruß
Rene

Rottweilerfreund 27.11.2019 20:50

AW: Die Chemo beginnt
 
Ich danke den Moderatoren, Administratoren und wer sonst noch alles beteiligt war, dass ihr das Forum wieder zum laufen gebracht habt. Ich bin mir sicher, ihr habt fürchterlich geackert.

DANKE

Falco11 01.12.2019 13:58

AW: Die Chemo beginnt
 
Was sind das nur für armselige Kreaturen, die dieses Forum dauernd mit ihrem Pornomist zumüllen? Es macht langsam keinen Spaß mehr....

Falco

Gucky 01.12.2019 15:43

AW: Die Chemo beginnt
 
Die haben einen ganz fiesen Charakter.


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