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estella 07.10.2007 10:25

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Hallo ihr Lieben,

jetzt heißt es Daumendrücken!!!! Denn wenn am Montag die Bauchspeicheldrüse dicht ist, kann mein Vater am Dienstag nach Hause.

Freitag passierte ein Panne: die Drainage kam ganz von alleine raus. Drei Tage zu früh, denn auch wenn sie nicht mehr permanent umpült wurde, sondern nur noch drei mal am Tag eine "Wasserspritze" in die Drainage bekam, so war doch bis Montag vorgesehen, dass die Bauchspeicheldrüse behandelt wird. Als die Darinage rauskam, behandelte man die Wunde und seither ist mein Vater unter Beobachtung. Nicht nur unter ärztlicher, denn ich beobachte mal wieder alle seine Bewegungen, seine Hautfarbe, seine Leistungsfähigkeit - mit dem Anstieg der Enzyme veränderte sich das alles und jetzt hoffe ich, dass diese blöde Fistel endlich zu ist und mein Vater nach 5 Wochen raus kann.

Morgen wird eine Sonographie gemacht und dann wird entschieden....

Schaun wir mal,
e

PrinzessinAqua 07.10.2007 11:34

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,
das sind ja endlich mal sehr gute Nachrichten von eurer Seite. Ich denke morgen ganz fest an euch und drücke die Daumen das alles gut geht.


Viele Grüße
Manu

Michaela68 07.10.2007 15:17

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,

ich habe mich richtig gefreut, dass es Deinem Vater endlich besser geht. Es ist schön, auch mal etwas erfreuliches zu lesen. Hoffentlich kommt er dann auch bald aus dem Krankenhaus, damit er endlich in seiner vertrauten Umgebung ist.

Mit dem Gedanken bin ich bei Euch und sobald Dienstag (Beerdigung) vorbei ist, möchte ich meine Kraft und Energie virtuell an die jenigen geben, die es brauchen.

Dir und Deiner Familie wünsche ich einen schönen Sonntag und Deinem Vater liebe Grüße.

Es grüßt ganz herzlich
Michaela

_Viola_ 07.10.2007 21:07

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,

das sind ja mal gute Nachrichten. Ich freue mich sehr für Euch und hoffe, dass Dein Vater am Dienstag, wieder in Eurer Runde, zu Hause sitzen wird. Ich drücke ganz fest die Daumen.

Dass Du Deinen Vater genau beobachtest, kann ich sehr gut nachvollziehen. Mir ging es auch so. Mein Vater musste gar nichts sagen, ich wusste auch so, wie es ihm geht. Oft hat er darüber gelacht, wenn ich ihn besorgt angesehen habe. Dann sagte er oft: "Man Kleine mir geht es gut, brauchst dir keine Sorgen machen.". Manchmal wollte er mich aber auch nur beruhigen.

Dein Vater ist bestimmt ganz stolz auf Dich, dass Du Dich so rührend um ihn kümmerst. Alles Gute für ihn und ich wünsche Euch von ganzem Herzen, dass Ihr ihn bald wieder bei Euch habt.

Liebe Grüße
Viola :pftroest:

estella 08.10.2007 23:12

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Hallo ihr lieben Daumendrücker,

ja ja ja ja ja , mein Vater ist heute nach 6 Wochen entlassen worden !!!!!!!!!

Ich kam zu spät, um ihn vom Virchow abzuholen, dafür ging ich mit meinem Sohn zu ihm nach Hause. Wir wohnen nur 10 Minuten von einander entfernt, was für berliner Verhältnisse ein ziemlicher Luxus ist. Als er die Türe seiner Wohnung öffnete, konnte ich es kaum fassen! Da stand er und lachte uns an. Dünn ist mein Vater geworden, seine Hose schlabbert, das Hemd schlottert...diese Woche noch sollte er sich neue Kleidung kaufen, denn er wird nie wieder dick werden...aber eigentlich sieht er recht gut aus. Er zeigte mir ein paar Gymnastik Übungen gegen Rückenschmerzen und kitzelte meinen Sohn durch.
Dann kam mein Onkel, der mittelrweile zum absoluten Lieblingmenschen Pablos avanciert ist. "Angel! Angel! Angel!" kreischte er vergnüglich. Woraufhin mein Onkel zu tanzen anfing - so ganz ohne Musik. Mein Vater meinte derweil, dass mein Onkel seine Pflanzen zerstört hätte. Mein Vater liebt nicht nur klassische Musik, sondern auch Zimmerpflanzen. Sein Herz gehört einer hoch wachsenden Scheußlichkeit, mit großen fleischigen Blättern, die gelblich-grün sind. Einer Pfanze, die wirklich nichts liebliches hat, dafür aber sofort bis zur Zimmerdecke wächst. Aber so ist das mit der Liebe: man kann es nicht erklären. In den Augen meines Vaters sind diese Ungeheuer wunderschön. Sie stehen in großen Kübeln im ganzen Wohnzimmer rum und versperren den Weg. Diese Pflanzen und andere hübschere Grüngewächse hatte mein Onkel zunächst gar nicht gegossen, dann in Wasser ertränkt...alle anderen Zimmerpflanzen waren heute nur noch traurige Stängel. Die Lieblinge meines Vaters hingegen standen wie eh und je fett im Zimmer. Unkraut vergeht wirklich nicht...
Man spürte, wie glücklich mein Vater ist. Er erzählte, dass er gleich eine "tortilla" machen wird, ein Ei-Omlett, dass in Olivenöl gemacht wird.
Mit dem Essen hat er weniger Probleme als gedacht - oder er erzählt uns nichts davon. Überhaupt: wenn man ihm glauben kann, dann hat er kaum Schmerzen gehabt. Anfangs wg der Schmerz-Pumpe und danach, als er auf Station 19 lag, hat er sich nie beschwert. Was die Chemo angeht: er kann kaum abwarten, dass diese beginnt. Er hat überhaupt keine Angst vor den Nebenwirkungen, sondern er verbindet mit der Chemotherapie einen weiteren Schritt in Richtung Heilung. Mal sehen wie es weitergeht. Morgen werde ich bei Dr. Thuss anrufen, um die nächsten Schritte zu besprechen.

Dank an alle, die so treu geschrieben haben...das war sehr nett und sehr hilfreich. Gerade diejenigen, die kürzlich einen lieben Menschen verloren haben und trotzdem schreiben: muchas gracias!

Bis bald,

estella

silke 64 09.10.2007 08:55

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
liebe alicia! das ist einfach nur wunderbar zu lesen. ich freue mich so für euch und ich glaube das dein papa sehr,sehr glücklich ist. es war für euch alle eine schlimme zeit und auch du kannst entlich mal durchatmen.ich wünsche euch alles liebe silke

jani1944 09.10.2007 17:20

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
liebe Estella,
wir sind seit 2 Tagen wieder zurück aus dem Urlaub. Mit meinem Mann ging es besser als wir gedacht haben. Unser Urlaub war sehr schön. Ich berichte in den nächsten Tagen darüber. Auch ich freue mich über die guten Nachrichten bei deinem Vater.
Viele Grüße
Jani

PrinzessinAqua 09.10.2007 18:28

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Hurraaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!! :D :D
Endlich durfte dein Dad nachhause ich freu mich risieg für euch und auch das es ihm eig soweit so gut geht.
Nun wird er ja wieder richtig mit Essen versrogt und das Gewicht wird auch wieder etwas hoch gehen.
Ich hoffe das nun alles so weiter läuft wie es derzeit ist und ihr endlich nach vorne schauen könnt.
Wünsche euch alles alles gute.

Viele Grüße

Manu

_Viola_ 09.10.2007 20:59

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,

es freut mich sehr, dass Dein Vater endlich wieder bei seinen Lieben ist. Der erste Schritt in Richtung Genesung ist getan. Nun könnt Ihr ihn nach Herzenslust verwöhnen.

Weiterhin alles nur erdenklich Gute!

Liebe Grüße
Viola :knuddel:

tanny9903 12.10.2007 19:06

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Hallo estella und alle anderen,

ich bin seit Juni ein stiller Mitleser, den meinen lieben Ersatzpapa hat es auch erwischt. Hat mir sehr geholfen wie Ihr alle miteinander umgeht!!

Ich glaub ich schreibe Euch kurz unsere Geschichte:

Mein Papa (57 Jahre) hatte seit längerer Zeit diese Schluckbeschwerden zum Schluß dann mit übergeben, heraus kam bei der Untersuchung ein ca. 6 cm langer Tumor im unteren Teil der Speiseröhre (T3-4). Dann noch ein weiterer Schreck eine Fernmetastase an der !WADE! die sich an einer Kalkablagerung festgesetzt hat. Alle anderen Organe haben nichts!?! Ärzte sagten das siedas noch nicht erlebt haben! Dann folgte eine 63 tägige Dauerchemo die er relativ gut wegsteckte.....

Nun mußte er diese Woche wieder nach Wiesbaden um nachzusehen ob der Sch... Tumor geschrumpft ist. Ist er Gott sei Dank auch, aber jetzt hat er Wasser in der Lunge..?? Der Arzt meint sie müßten nachschauen ob sich da eventuell Metastasen gebildet hätten, wenn nicht wird er wahrscheinlich operiert! Aber das erfahren wir erst nächste Woche....(immer dieses warten warten warten...)

Jetzt hat er aber furchtbare Angst vor der OP weil er denkt das danach nichts mehr so ist wie es war( er sei dann ein Krüppel usw.)
Man hat ihm gesagt das die Milz, ein stück vom Magen, stück vom Dünndarm und die Speiseröhre entfernt wird und das eine sehr schwere Op wird!!!
Bis jetzt hat er alles ziemlich gut weggesteckt, hat auch sein geliebtes Tennis gespielt. Kann uns jemand Mut machen!!??!!

Liebe Grüße Tanny

tanny9903 12.10.2007 19:10

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Hallo Estella,

deine Geschichte habe ich immer gelesen und vor lauter Nervosität hab ich vergessen zu schreiben, das es mich sehr freut das es Deinem Papa endlich gut geht..... !!!!

von Herzen Tanny

_Viola_ 12.10.2007 20:06

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Tanny,

es tut mir sehr leid, dass es auch Deinen Vater erwischt hat.

Aber der Tumor ist schon kleiner geworden. Das ist doch gut und wenn er operiert werden kann, hat er auch gute Chancen. Bei meinem Vater wurde weder vor noch nach der OP eine Chemo gemacht. Wenn ich die Zeit noch einmal zurück drehen könnte, würde ich jetzt darauf bestehen.

In bin nun schon viele Jahre in diesem Forum, habe Tage und Nächte vorm PC verbracht und meine Erfahrung sagt mir, dass jemand, der vorher oder nachher eine Chemo bekommen hatte, bessere Überlebenschancen hat.

Dass Dein Vater Angst vor der OP hat, ist ganz verständlich. Wer hätte die nicht. Er weiß ja nicht was auf ihn zukommt. Die Ärzte haben ihm sicher gesagt, dass es eine sehr schwierige OP ist. Bei meinem Vater hat sie 9,5 Stunden gedauert und er hat sich ganz schnell davon erholt.

Ich drücke die Daumen, dass die Untersuchungsergebnisse zu Eurer Zufriedenheit ausfallen. Alles Gute für Deinen Vater!

Liebe Grüße
Viola

PrinzessinAqua 12.10.2007 21:03

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Tanny,
es tut mir sehr leid das es deinen Papa auch erwischt hat. Das mit dem Wasser auf der Lunge hatte mein Dad leider auch und da wahren die Metas schuld.
Das heißt aber nicht das es bei jedem so ist. Versucht viel kraft zu tanken für die kommende Zeit und mach euerm vater mut, den das er von allem Angst hat ist ganz normal.

Ich wünsche euch alles gute.

Estella nun aber zu dir ich hoffe sehr das bei euch alles in ordnung ist, aber ich denke schon. Sonst hättest du dich bestimmt schon wieder gemeldet.

Viele Grüße
Manu

Shivanarama 14.10.2007 10:45

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Hallo Estella und Ihr anderen Lieben alle..................leider habe ich seit einer Woche ein totales Internetproblem und Freenet kriegt es nicht auf die Reihe das zu lösen.........grummel,- deswegen konnte ich mich hier nicht melden.

Ich kann immer kurz lesen,- aber beim verschicken meiner Antworten reißt der Faden dann wieder ab und die sorgsam getippten Worte verschwinden im Nichts.

Habe gestern mit Estella telefoniert,- dem Papa geht's gut nach wie vor,- seine geschiedene Frau ist seit gestern in Berlin,- um sich a) um Estellas Nichte zu kümmern,- die sonst eine Woche ohne Eltern nicht versorgt werden kann,- und ferner wird sie für den Papa lecker kochen in dieser Zeit und Estella darf sich so ein wenig ausruhen.

Sie hörte sich gut an.

Liebe Leute aus oben genannten Problemen konnte ich auch nichts mehr zu meinem Thread schreiben,- aber wohl die letzten Antworten lesen.

Mein Papa ist fertig mit der Diagnostik,- das Horrorkrankenahaus hat er vorgestern verlassen,- sie haben den Endbefund immer noch nicht auf Reihe,- nach der Bauchspiegelung letzten Montag,- Morgen früh haben wir bei einem Professor/Chefarzt der Onkologie im Urbankrankenhaus einen Termin,- der wurde mir wärmstens empfohlen und ich hoffe,- daß es dann dort bald mit der Chemo losgeht.

Drückt uns weiter die Daumen,- wir danken allen,- die mit uns mitfühlen.

Herzlichste Grüße aus Berlin-Kreuzberg von Marion und Ihrem Papa "Hanne".

UeberDenAbgrund 14.10.2007 12:24

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Hallo Tanny,

ich hatte vor meiner Operation dieselben Befürchtungen wie dein Vater gehabt. Ungern wollte ich mich dieser schweren Operation unterziehen da ich mich nach den erfolgreichen Chemotherapien wieder sehr gut fühlte und auch sehr fit war. Aber in den Gewebeproben der OP fand sich immer noch was an Krebs obwohl bei der Magenspiegelung nach den erfolgreichen Chemotherapien kurz VOR der OP nichts mehr zu sehen war. Jetzt bin ich froh, die Operation gemacht zu haben.
Mir ist jetzt absolut klar, dass es für mich wohl die einzige Chance war, doch noch eine richtige Heilung schaffen zu können.

Meine Operation ist jetzt gerade ca. ein viertel Jahr her und es geht schon wieder vieles, was ich vorher nicht für möglich gehalten hätte. Ich habe es auf meiner HP dokumentiert, damit nachfolgende Betroffene und Angehörige nachschauen können und vielleicht so eine Hilfestellung erhalten um sich das alles besser vorstellen zu können, was sie erwartet:
http://www.krebstagebuchonline.de/
http://www.krebstagebuchonline.de/Tagebuch10-2007.html

Natürlich ist jeder "Fall" anders, aber vieles ist bei allen Betroffenen vergleichbar. Auch die Beiträge von Irmgard05 (Wie ist das Leben nach einer Speiseröhrenresektion) und Mark (vor der OP - nach der OP) hatten mir damals vor meiner OP sehr geholfen und können wertvolle Hinweise auch für deinen Vater sein.

Ich wünsche deinem Vater einen sehr guten Erfolg.

Liebe Grüße

Jürgen

estella 14.10.2007 23:30

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Tanny, hallo ihr Lieben,

heute abend fand ein von meinem Vater gemachtes Essen bei ihm Zuhause statt. Wie ihr vielleicht wissst, ist mein Vater kein begnadeter Koch. Es gab Suppe - der Farbe nach zu urteilen war es Kürbis (oder doch Möhre?), dann Salat, dann Kalbsfleisch. Dazu die fettigsten Pommes der Welt. Mein Onkel Angel war dennoch begeistert und lobte ausgiebig die Kochkünste meines Vaters. Es schmeckte in der Tat etwas besser als sonst, da er nicht mehr so stark würzt. Angeblich hat er keine größeren Ess-Probleme...
Nach dem Essen tanzten mein Sohn Pablo, Angel und mein Vater zu Lateinamerikanischen Klängen. Pablo rief immer "Merengue! Angel a bailar...!", was übersetzt bedeutet: "Merengue! Angel tanzen!" und dazu drehte er sich im Kreis. Der Merengue ist ein Salsa-Tanz, den man selbst als europäer gut bewältigt, da er etwas langsamer ist. Mein Vater, der anders als mein Onkel ein wunderbarer Tänzer ist, bewegte sich perfekt zum Rhytmus der Musik - es ist sonnenklar von wem mein Sohn seine Tanzleidenschaft geerbt hat.
Freitag war mein Vater gleich bis 23 Uhr aus. Zunächst war er beim Spanischen Botschafter, der ein mal im Jahr zum Namenstag des Spanischen Königs Juan Carlos einen Riesenempfang gibt und in die Botschaft einläd. Danach ging er auf eine Lesung am Prenzlauer Berg, wo eine seiner Chor-Damen aus einem Gedichtsband vorlas. Leider konnte ich ihn zum Botschafts-Empfang nicht begleiten, da ich auf einer Trauerfeier in München war. Aber man hat mir versichert, dass mein Vater der Star des Abends war.Kein Wunder: er ist zwar sehr dünn (70 kg auf 176 cm), aber er sieht unglaublich gut aus. Zuhause ist die Erholung von den Strapazen um ein vielfaches beschleunigt worden. Das ist auch nötig, denn noch muss er erneut eine Chemo durchstehen. Und das wird sicher anstrengend.

Heute gab mir mein Vater den schriftlichen Befund der OP: leider 10 befallene Lymphknoten - 9 unmittelbar um den Tumor, einer weiter weg. Der Tumor hat sich unter der Chemo von T3 auf T2 entwickelt. Keine Tumorzellen an der Schnittwunde, dh, man hat alles rausschneiden können. Wenn da nicht die 10 Lymphknoten wären, könnte man vorerst aufatmen, da es keine Metas in den Organen gibt. Aber so....? Bin verunsichert, was es bedeutet, weiß aber natürlich, dass ein N2 keine Superprognose ist. Mist.
Jetzt heißt es allerdings: viel Energie geben für die letzte Strecke der Therapie. Meine Mutter kocht ja hervorragend und ihre Kochkünste werden meinen Vater schon aufpäppeln. Ich werde kommende Woche mit dem Onkologen bereden, wann man mit der Chemo beginnen soll. Mein Vater ist ganz ungeduldig und hat ÜBERHAUPT gar keine Angst vor den Chemikanlien. Er ist bester Dinge, gut gelaunt, froh darüber Zuhasue zu sein - er verdrängt, das was alles passieren kann, er genießt sein Leben und sieht zu, dass er so normal wie immer lebt. Sehr bewundernswert, finde ich.

Liebe Tanny, ich verstehe, dass dein Vater Angst hat zum Krüppel zu werden, aber vielleicht muntert ihn die Geschichte meines Vaters auf. Dass er die Chemo so gut verkraftet und weiter Tennis gespielt hat, zeigt mir, dass er Reserven und Energie hat! Er wird kein Krüppel, sein Leben wird sich durch den Eingriff lediglich ändern. Erstmal hoffe ich, dass das mit der Lunge harmlos ist. Ich drücke euch die Daumen und grüße auch an deinen Vater!

Wie Marion schon angedeutet hat, bin ich ziemlich ausgelaugt...ganz ehrlich: ich bin wirklich tief erschöpft! Dabei habe ich nichts Anstrengendes gemacht, aber diese Monate waren so intensiv, ich bin ständig angespannt...ich schäme mich einzugestehen, dass ich ausgelaugt bin. Anders als mein Vater, habe ich leider keine Pferdenatur.
Nun gut. Hoffen wir, dass er bald mit der Chemo anfängt und dass er diese so gut verträgt, wie die erste. Jetzt geht es ihm super!!!!
Und das ist doch eine gute Nachricht!
Gute Nacht,
e

irmgard05 15.10.2007 11:14

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Hallo Estella,schön, dass es deinem Vater so gut geht und er so voll Optimismus ist!.
Warum solltest du dich schämen? Da hat du allemal keinen Grund zu. Natürlich hast du was Anstrengendes gemacht! Also gesteh dir selbst zu, dass auch du Erholung brauchst. Nimm sie dir gleich in welcher Form, Hauptsache es hilft. Angehörige sollten nicht vergessen, dass sie auch eigene Ansprüche haben, die sich nicht nur über den Erkrankten definieren. Ich hoffe, du verstehst, was ich dir sagen will.
Liebe Grüße Irmgard

Gärtner 15.10.2007 14:08

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Mädel, Estella! Dein Vater ist ja fast unglaublich stark. Nach der Operation schon solche Sachen zu machen! Mir ging's danach noch lange ziemlich mies.
Und Du meinst, Du hättest nichts geleistet. Das war Schwerstarbeit.
Aber Dein Vater belohnt Dich auch dafür!
Viel Erfolg auch weiterhin Euch beiden und der ganzen Familie!

PrinzessinAqua 16.10.2007 08:52

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,
es ist wunderschön so viel Positives von euch zu lesen. Den rest schafft ihr gemeinsam auch noch. den ihr habt ein riesen weg nun gemeistert und das ist auch gut so.

Es ist normal das du der Zeit sehr durcheinander bist, weil die haupt Anspannung läßt nun ab und daher werden deine gefühle doch sehr stark vermischt. Erhol dich mal etwas du kannst endlich wieder aufatmen.

Viele Grüße
Manu

_Viola_ 16.10.2007 19:47

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,

das sind ja mal gute Nachrichten. Auch wenn die Diagnose noch nicht die Beste ist, fühlt sich Dein Vater wohl. Und das ist schon mal viel wert.

Dein Vater ist ein starker Mann und er soll dieser Krankheit weiterhin die Stirn bieten.

Ich wünsche ihm alles alles Gute und weiterhin so gute Fortschritte!

Dass Du total ausgebrannt bist, ist doch ganz normal. Ich weiß das noch von mir. Eigentlich habe ich nur funktioniert. Manchmal war ich so erschöpft, dass ich dachte ich breche zusammen. Aber es ging immer weiter und für meinen Vater habe ich das auch gern auf mich genommen. Am schlimmsten war die ständige Angst um ihn. Gut ging es mir immer, wenn wir zur Nachsorgeuntersuchung waren und es war alles im grünen Bereich. Die nächsten 2 Monate war dann alles ok. Aber 4 Wochen vor der nächsten Untersuchung kam die Angst schon wieder zurück. Aber ich denke, das wird allen Betroffenen so gehen.

Ich wünsche Euch weiterhin viel Kraft die schlimme Krankheit zu überstehen.

Alles Gute!

Viola

estella 22.10.2007 15:43

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Hallo ihr Lieben,

morgen fängt die dritte Etappe an. Mein Vater kommt ins Virchow und die zweite Chemo beginnt. Zuvor hatten wir einen Termin in der Onkologie. Dr. Thuss wurde wg Urlaub von einer ebenso netten wie hübschen Ärztin vetretten, die uns viel Mut gemacht hat. Trotz 10 befallener Lymphen, sei der befund gut, denn der Tumor ist nur" T2 gewichtet und man kann sehen, dass alles raus ist. Sie hörte nicht auf zu sagen, dass mein Vater in super Verfassung sei und man kaum glauben könne, dass er Jahrgang 34 sei...dann sagte sie, dass jeder Patient anders wäre, dass jeder Krankheitsverlauf sich unterscheiden würde, dass man sich von Statistiken nicht fertig machen lassen soll: "Anfangs werden wir sie engmaschig alle drei Monate untersuchen, dann alle sechs Monate, irgendwann einmal im Jahr und später kommen sie nur zum Café trinken vorbei..." Diese positive Ausstrahlung tat meinem Vater und auch mir sehr gut!
Keine Ahnung, ob es so kommen wird, aber zumindest hat die junge Onkologin meinen Vater bestärkt und Mut gemacht.

Morgen also gehts los. Wir rechnen mit stärkeren Nebenwirkungen. Er versucht gerade zuzunehmen, was schwer fällt. Dennoch ißt er erstaunlich vielseitig udn experimentiert viel: ich hab eversucht ihn zu "steuern" ,aber letztendlich muss mein Vater alleine lernen, was ihm bekommt und was nicht. Mein Onkel hat übrigens ein mittlerweile rceht buntes Sozialleben in Berlin. Er hat einen guten Freund gefunden, mit dem er die Stadt erkundet und er wird einer älteren Dame, die in meinem Haus wohnt Spanischuntericht erteilen. Weihnachtenudn Silvester wird er mit uns verbringen, worüber ich mich sehr freuen, denn ich habe meinen Onkel tief in mein Herz geschlossen.

Liebe Grüße an alle,

e

bumertje 23.10.2007 07:58

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
ich wunsch euch viel kraft zu ! man darf den mut nicht verlieren es gibt genug gewinner!
liebs conny :remybussi

PrinzessinAqua 23.10.2007 11:56

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,
ich freue mich so sehr das es euch so gut geht und alles in die richtigen wege läuft.

Super das dein dad ausprobiert was ihm gut tu und was nicht. ich denke damit bleibt auch eine Lebensfreude erhalten und man merkt ja selbst was einem gut tu und was nicht.

Bin in Gedanken sehr oft bei euch. Wünsche euch weiter hin alles gute.

Viele Grüße
Manu

estella 28.10.2007 22:06

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Kurz bevor die Woche zuende geht:
Hallo ihr Lieben,

meinem Vater geht es so gut, dass es mich manchmal schaudert...er hat seinen ersten Zyklus bekommen und was soll ich sagen: bisher keine Nebenwirkungen...er ist dünn, denn er nimmt nicht zu, er sieht ansonsten super aus. Ein Leistenbruch macht ihn mehr zu schaffen als die Chemo. Morgen wird er entlassen und der Rest der Behandlung wird ambulant sein. Mal sehen, ob es so bleibt. Manchmal treten die NBW mit Verzögerung auf, aber immerhin hat er am Freitag das Cisplatin bekommen, das wohl die meisten Übelkeitsanfälle versursacht und er hat nicht unangenehmes gespürt.
Ich kann mich nur wundern und natürlich unglaublich freuen...

Ich hoffe, dass es euch allen gut geht,

e

Gärtner 29.10.2007 17:03

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Klasse! Weiter so!

_Viola_ 29.10.2007 19:28

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,

schön zu lesen, dass es Deinem Vater so gut geht.

Nun habt Ihr ihn wieder bei Euch zu Hause und sicher werdet Ihr wieder viel Spaß mit ihm haben. Es ist toll, dass er alles so gut überstanden hat.

Ich wünsche ihm weiterhin alles Gute und hoffe, dass er diesen Scheißkrebs besiegt.

Liebe Grüße
Viola :knuddel:

PrinzessinAqua 30.10.2007 10:36

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,
ich freue mich sehr für euch. das alles der zeit so positiv verläuft. Ich hoffe das hält noch lange an.

Viele Grüße aus dem Schwarzwald

Manu

Ps: Weihnachten sind wir wahrscheinlich in Berlin, je nach dem wie es meiner Mum geht.

irmgard05 01.11.2007 20:09

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella, schön,dass ihr immerwieder gute Nachrichtenhabt! Liebe Grüße Irmgard

estella 03.11.2007 21:11

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Ihr Lieben,

diese Woche war ein kleiner Vorgeschmack auf das, was uns bis zum 27 Dezember erwartet: die Chemo fängt an, meinen starken, stolzen Vater zuzusetzen. Er kämpft unglaublich bewundernswert gegen die Nebenwirkungen an, aber es werden harte, anstrengende Wochen werden.

Der Onkologe meinte am Donnerstag, dass er sicher noch mal 10 Kilo verlieren wird. Er machte auch klar, dass die Behandlung notwendig ist, wenn er eine Chance haben will, denn 10 Lymphknotenmetastasen sind nun mal kein Anlass zur Freude. Allerdings räumt er meinem Vater offenbar die Möglichkeit einer Heilung ein - sonst würde er ihn nicht durch diese Chemo jagen. Insgesammt ist er (wie alle, die meinen Vater untersucht haben) von seinem Gesundheitszustand beeindruckt: Magen-Op plus Pankreatitis und dann immer noch fit genug, um so eine harte Chemo zu machen. Und das mit 73..
Da mein liebenswerter Onkel Angel am 14 November nach Spanien muss, werde ich meinen Vater bei uns einquartieren - denn die Vorstellung, dass er ausgerechnet dann, wenns am schlimmsten wird, alleine ist, macht mich nervös und traurig. Ich hoffe, dass er dem zustimmt. Er ist sehr freiheitsliebend - aber sein Zustand wird sich, so der Onkologe, rapide verschlechtern, und wer will dann schon alleine sein?

Meine Mutter wird dann ebenfalls bei uns wohnen und ich bin Adrian dankbar, dass er alles unterstützt und mitträgt. Selbstverständlich ist es nicht heutzutage - schon die eigenen Eltern sind vielen eine Last, erst recht die Schwiegereltern. Adrian ist wunderbar und ich hoffe, mich irgendwann für seine Großzügigkeit revanchieren zu können.

Mein Vater meinte, als er mal wieder gegen besonders starke Übelkeits-Attaken kämpfen mußte, dass er an all die Schwangeren denkt, denen es 9 Monate lang schlecht geht. Er muß nur 9 Wochen überstehen.
In den Momenten, in denen er sich halbwegs gut fühlt, besucht er Leute oder geht in die Oper.
Er ist schon cool, mein Vater.

Liebe Grüße an alle, besonders an Silke (hoffe dich bald zu sprechen!) und Manu (drücke am 16 die Daumen!!!!!!!),

estella

Gärtner 04.11.2007 11:52

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Das ist ja trotzdem allerhand, was so kurz nach der OP Dein Vater unternimmt; und dazu noch die Belastung durch die Chemo!
So wie er geabut ist, wird er das auch gut überstehen. Die Zeit ist ja absehbar.
Schön, wie Du Dich um ihn kümmerst. Auch wenn er stark ist, denke ich, wird er es zu schätzen wissen, wenn er in dieser Zeit nicht allein ist.
Hoffentlich lohnt sich die Anstrengung und Dein Vater gewinnt noch viele Jahre.

PrinzessinAqua 07.11.2007 12:05

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,
die Zeit wird vergehen wie im Flug und so wie es jetzt aussieht stehn die chancen ja super und es freut mich wahnsinnig für euch.

Klar braucht ihr nun viel Kraft und geduld aber gemeinsam schafft ihr das ich bin mir sicher.

Ach ja wir kommen Weihnachten leider nicht auf Berlin, weil wir wollen meine Mum nicht hier alleine zurück lassen und mit kann sie leider nicht wegen den Tieren. daher bleiben wir dieses jahr bei ihr.

Viele Grüße Manu

bumertje 08.11.2007 09:10

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella!
ich hoffe das dein vater noch viele jahre dabei bekomt!
und seine durchsetzungs vermogen belohnt wird!
drukke euch ganz fest die daumen!
liebs conny xxx

estella 09.11.2007 12:11

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Hallo ihr Lieben,

ach, manchmal ist es wirklich wie verhext!!! Mein Vater liegt im Virchow, die Chemo mußte unterbrochen werden, denn er bekam vor zwei Tagen plötzlich Fieber und wie einige von euch sicher wissen, in diesem Fall muss man sofort in die Notaufnahme. Mein Bruder begleitete meinen Vater ins KH - wo er vorerst für einige Tage bleiben muss. Meine ganze Familie ist an einem fiesen Erkältungs-Infekt erkrankt. Mich hats am schwersten erwischt, seit Tagen kann ich vor Schmerzen kaum sprechen, meine Nase ist zugequollen, die Stirnhöhlen sind voll Schleim und ich huste wie ein bellender Hund. Meinem Sohn gehts jetzt besser, aber auch er war schwer erkältet und bekam Fieber. Obwohl ich aufgepasst und meinen Vater nicht besucht hatte, hat er sich bei uns angesteckt, vermute ich. Er küßt meinen Sohn wann immer er kann und da Pablo ein verschmuster kleiner Mann ist, wird er vermutlich die Quelle der Ansteckung sein...mein Bruder ist ziemlich sauer auf meinen Vater. Er bewundert einerseits seinen Willen, trotz Chemo so normal wie möglich leben zu wollen, andererseits kritisiert er, dass mein Vater zu wenig auf sich achtet. Und in Zeiten, da hier in Berlin alle, wirklich alle krank sind, findet es Esteban fahrlässig, dass mein Vater den Damenchor zu sich nach Hause einläd, in die Oper geht und mit den Kindern schmust. Ganz Unrecht hat er nicht. Mein Vater trotzt der Krankheit, indem er seinen Alltag wie gehabt zu leben versucht, aber die Chemo ist nun mal eine große Belastung und er muss seinen Körper etwas schonen. Nun gut. Sobald er wieder fit ist, gehts weiter mit der Chemo, denn das ist uns von allen Ärzten klar gemacht worden: er MUSS mindesten zwei Zyklen durchstehen....noch hat er den ersten Zyklus nicht geschafft.

Ich kann ihn nicht besuchen, denn es ist nicht klar, ob wir wirklich den selben Infekt haben. Erst wenn ich gesund bin, werd ich ihn sehen können.

Ist mein Bruder zu streng? Können die unter euch, die selber eine Chemo gemacht haben oder einen Menchen begleitet haben schreiben, wie ihr den Umgang mit der Aussenwelt gehandhabt habt?

Freue mich über Berichte/Erfahrungen.

Alles Liebe,
E

ela68 09.11.2007 13:51

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,

ich kann Dir leider nichts über eine Chemo sagen oder wie man damit am besten umgeht,aber ich wünsche Deinem Vater und Dir eine schnelle Genesung :pftroest:

Das dein Papa ein normales Leben führen möchte,kann ich schon verstehen nachdem was er schon alles mitgemacht hat und dabei ist er halt leider unvernünftig,so war es bei meinem Papa auch,er wog damals sehr wenig als er aus dem KH kam und war auch ziemlich wackelig auf den Beinen,er hatte auch einen vorläufigen künstl. Darmausgang.
Was war sein 1.Gang als er aus dem KH kam? Er ging zu seinem Teich um zu gucken wie es seinen Fischen geht.Als ich sah wie er wackelnd am Teich stand,dachte ich mein Herz bleibt stehen,er hätte nur mal das Gleichgewicht verlieren müssen und wäre in den Teich gefallen,ich hab damals auch geschimpft mit ihm,aber das war ihm ziemlich egal ;)

Ich glaube nicht das dein Bruder zu streng ist sondern er hat halt Angst um Euren Papa.

Wünsche Euch alles Gute und das du bald wieder schöne Nachrichten schreiben kannst.

Liebe Grüße
Ela

PrinzessinAqua 09.11.2007 13:55

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,
erstmal möchte ich dir sagen das es mir sehr leid tut das ihr alle krank seid. Aber dein Bruder sollte nicht so reagieren, den ihr könnt euern Papa ja nicht weg sperren.

Bei ihm kann das auch eine Nebenwirkung der Chemo sein, da kommt auch oft Fieber und alles vor. Er sollte schon sein Leben genießen und spaß dran haben. Den genau das gibt ihm die Kraft wo er braucht. Wenn man ihm das alles nimmt, wie soll er es den dann durch stehen können??

Vor allem kann er sogar im haus selbst krank werden, wenn ihn auch keiner besucht. Er muß nur das Fenster aufmachen und es wüde reichen. Er erholt sich bestimmt ganz schnell und dann geht wieder alles weiter. Ihr schafft das schon.

Nehmt ihm bloß nicht die Hoffnung und den Spaß am leben. Deb das ist eure Halbe Miete.

Viele Grüße
Manu

_Viola_ 09.11.2007 19:35

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,

mir tut es sehr leid, dass Dein Vater wieder im Krankenhaus ist. Ich kann Deinen Bruder verstehen. Vielleicht verdrängt Dein Vater seine schwere Krankheit. Gerade während der Chemo ist es ganz wichtig, dass er sich nicht infiziert. Als mein Vater zur 1. Chemo musste, hat uns der Prof. gesagt, dass er während dieser Zeit nicht in öffentliche Gebäude gehen soll, weil die Ansteckungsgefahr zu groß ist. Auch falls in der Familie jemand krank ist, sollte er sich von ihm fern halten. Er sagte, dass durch die Chemo das Immunsystem total am Boden ist und jede Infektion schlimme Folgen haben kann.

Mein Sohn war in dieser Zeit auch sehr erkältet und hat deshalb nur immer mal bei meinem Vater ans Fenster geklopft, ansonsten haben sie telefoniert.

In der Klinik werden sie das aber sicher wieder in den Griff bekommen. Nur solltet Ihr, solange Ihr krank seid, vielleicht auf Besuche bei ihm verzichten. So schlimm es auch ist, wenn er Euch nicht sehen kann, aber es ist nur zu seinem Besten.

Bei uns sind auch alle krank. Mein Sohn war der Erste, mittlerweile hat er schon seine Freundin und meine Mutter angesteckt. Ich hoffe, dass der Rest der Familie verschont bleibt.

Ich wünsche Euch allen gute Besserung und vor allen Dingen Deinem Vater alles Gute und hoffe, dass die Behandlungen bald fortgesetzt werden können.

Liebe Grüße
Viola

ulla46 09.11.2007 21:46

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Estella,
es tut mir leid, dass dein Vater wieder im KH ist. Aber das wird er auch nochnschaffen! HOffentlich lernt er auch daraus, denn jeder der Chemo erhält wird auf die Risiken einer Infektion hingewiesen. Meine Chemo lief ja fast ein halbes Jahr und ich wurde sehr erntshaft angewiesen, allle Ansteckungsmöglichkeiten zu vermeiden. Das bedeutete fast so was wie Isolation. Meine Tochter hatte dann die Idee, so Gesichtsschutz zu kaufen, das musste dann jeder Besuch tragen, der erkältet war. Mein Enkelkind habe ich leider nur sehr selten gesehen, da es ständig erkältet war. Aber was mir am dringendsten geraten wurde, war, die Hände so oft wie möglich zu waschen. Mein Hausarzt war auch klasse. Ich brauchte wg. der möglichen Anteckungsgefahr nie im Wartezimmer warten! Die Folge von allem: Ich habe in dem halben Jahr nicht einmal einen Schnupfen gehabt, aber dafür mit einer Qausi-Isolation bezahlt.
Ich hoffe, dein Vater nimmt das jetzt nicht mehr auf die leichte Schulter.
Alles Gute für euch
Ulla

estella 17.11.2007 16:34

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Ihr Lieben,

ich versinke momentan in Arbeit und Stress: seit der Erkrankung meines Vaters hatte sich alles um seine Genesung gedreht und ich hatte ua auch meine Arbeit vernachlässigt. Das rächt sich jetzt und ich muss sehr viel nach- und aufholen - und das, obschon ich nicht gesund bin.
Meinen Vater habe ich seit 14 Tagen nicht getroffen, zu groß ist meine Angst ihn anstecken zu können, denn ich huste und meine Nase läuft. Seit Donnerstag ist er erneut an der Chemo-Pumpe angeschlossen und er bekam seine zweite Ladung Cisplatin. Vernünftiger ist er allerdings nicht geworden...er geht ständig unter Menschen, er hat sogar einen "Kumpel", der einen spanischen Delikatessenladen hat, besucht - der Laden voller Leute, die vor sich hin kränkeln. Der Damenchor ist selbstverständlich auch schon für nächste Woche eingeladen-ganz ehrlich: ich weiß nicht mehr, was ich sagen soll, damit er aufhört sich zu gefährden.
der Onkologe hat ihn mehrfach klargemacht, dass er jetzt ohne bwehrkräfte allem Möglichen ausgesetzt ist und sich deswegen zurückhalten muss. Aber mein Vater kommt mir gerade wie ein Teenie vor, der seine Eltern doof findet und deswegen rebelliert. Das schafft einen ganz schön..immer diese Unruhe, er könne sich den nächsten Infekt einfangen.

Natürlich ist seine Stärke zu bewundern, aber mir wäre lieber, er würde etwas kürzer treten.

Ich grüße euch alle, sobald ich etwas mehr Zeit habe, schreibe ich detaillierter.

estella

tanny9903 25.11.2007 12:52

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Hallo an alle,

wollte mich auch wieder mal melden und mich auch für Eure Antworten bedanken.... Leider hab ich nicht ganz so gute Nachrichten über meinen "Ersatzpapa". Metastasen haben die Ärzte nicht gefunden(Lunge) er hatte dann auch einen OP Termin am 05.11.2007, sie haben Ihn dann auch aufgemacht und haben dann festgestellt das der Tumor Faustgroß ist und zu Nahe an der Hauptschlagader liegt und sie den Tumor deswegen nicht entfernen konnten (sonst wäre er gleich auf dem Tisch liegen geblieben, hat Ihm der Arzt gesagt). So, damit wurde unser schlimmster Alptraum war es hatte uns auch keiner mehr vorgewarnt das wenn der Tumor zu NAhe an der Hauptschlagder sitzt man den Tumor nicht entfernen kann!!! Obwohl Ich im nachhinein erfahren habe das dies im Bericht steht!!!! Ich verstehe das nicht, wir sind so voller Hoffnung gewesen und sind so tief gefallen!!

Ich werde die Augen nicht vergessen von meinem Papa, als er erfahren hat das er auf und wieder zugemacht wurde...!!
Er wurde dann auch relativ schnell entlassen (09.Nov,2007) ohne ein weiteres richtiges Arztgespräch nur zwischen Tür und Angel und mit einem Schlauch aus dem BAuch zur künstl. Ernährung . Sind alle Ärzte so abgestumpft das man das Gefühl hat man ist nichts mehr wert, was ist denn das für eine Einstellung!!!!
Wir sind noch immer geschockt über soviel Menschenverachtung!!!!!

PrinzessinAqua 25.11.2007 13:14

AW: Verzweifelt, traurig und wütend
 
Liebe Tanny,
das sind ja keine tolle Nachrichten von euch.

Wie soll es den weiter gehen? Oder haben sie ihn etwar aufgegeben?? Ich meine Chemo und Bestrhalung müßte doch machbar sein?
Er hat keine metas und das ist doch sehr gut. Mit diesen Therapien hat es schon viele Erfolge gegeben.
Die magensonde kann schon sehr gut sein, wenn er wircklich nicht mehr gut essen kann. Werden eben dadurch die Kalorien verabreicht. Hat meinem Dad auch sehr gut getan.

Viele Grüße
Manu


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