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Iko 28.08.2009 16:43

AW: Mundbodenkrebs
 
Hallo Bine,
leider haben wir verloren - ich musste ihn gehen lassen - wir hatten keine Wahl. Es war Gottes Wunsch, wobei ich zweifel, ob es ihn wirklich gibt. Der Gedanke das die lieben, führsorglichen Menschen gehen müssen, läßt mich stark, sehr stark an ihm zweifeln.
Euch wünsche ich weiterhin alles alles Gute und das dein Mann es weiterhin schafft. Ganz ganz doll drücke ich die Daumen. :winke:

Iko 29.08.2009 09:27

AW: Mundbodenkrebs
 
Guten Morgen,
heute, genau jetzt fängt mein Abschied an. Heute ist die Anzeige erschienen und ich habe lang mit Micha gesprochen und ich bin mir sicher
Jetzt fängt mein wirklicher Abschied an. Heute die offiziellen Abschiedszeilen, Dienstag die endgülitige "ich lass dich gehen und erzähle in wenigen Sätzen von deinem Leben" und am Freitag dann der endgültige Abschied.

Ganz tief im Inneren entsteht eine Wärme, ich erinnere mich an so viele schöne Dinge mit dir. Was wir für verrückte Sachen gemacht haben - wir haben uns mit Negerküssen beworfen, wir haben so schöne unvergeßliche Momente gehabt, wir hatten uns. Ach Micha, du bist mir so nah, du warst auch in der vergangenen Nacht bei mir als ich nach die gerufen, ja fast geschrieen habe. Laß mich nicht ganz allein, laß mich dich halten, dich spüren, mit dir weiterhin meinen "neuen" Weg gehen und immer auf deinen Rat vertrauen dürfen. Ich brauche diese Gedanken, diese Warnungen, damit mir nichts passiert. Ich brauche dich dich dich dich dich.
Ich bin mir ganz sicher das ich das wertvollste von dir behalten durfte - deine große Liebe zu mir - das bleibt und ich versuche immer daran zu denken, es immer zu spüren. Ich liebe dich so sehr, grad mehr als je zuvor. Diese Wärme, diese Dankbarkeit - es ist ein angenehmes Gefühl. Danke

Morgana 29.08.2009 10:00

AW: Mundbodenkrebs
 
Guten Morgen Iko,

Oh ja, das kann ich gut verstehen!
Nun ist es "offiziell", das Unglaubliche...
Bis nächsten Freitag geht ein Weg der besonderen Nähe zwischen Micha und Dir zu diesem weltlichen Abschiedstag.
Du hast es sooo schön beschrieben!

Die Liebe bleibt und die Erinnerungen an den Menschen in all seinen Schattierungen.

Ich war gestern in "unserem" Steakhaus.
Habe ein schönes Plätzchen am Fenster gefunden.
Teelicht angezündet...
Plötzlich hatte ich überhaupt keinen Hunger mehr...
Wollte schon... nur einen kleinen Salat? ...eine Suppe?
Doch da hörte ich tief in mir eine wohlbekannte Stimme, die sagte:
"Du hast doch sonst immer gern dieses Feinschmeckersteak mit dieser Dings-Sauce gegessen!
Sogar dieses ungeduldige Rascheln mit der Speisekarte war da...:)
Ich mußte lachen...
und habe mir genau das bestellt!
Als ich raus kam, da war es windig, die Sonne schien und ganz dicke dunkle Wolken zogen über den Himmel...
Prima Wetter :winke:
Den Abend habe ich ganz gemütlich mit einem guten Rotwein bei Kerzenlicht ausklingen lassen.
Was ist schon ein Jahr?
Die Liebe und Dankbarkeit lassen die Tränen mild-salzig schmecken...:o

Ich wünsche Dir ein gutes Wochenende und meine Gedanken begleiten Dich

LG
Morgana

ticoba 29.08.2009 10:49

AW: Mundbodenkrebs
 
Liebe Iko,
bin in Gedanken bei dir.
Und ich wünsche dir, dass dein Micha dich weiterhin unterstützt,
und dass du diese Liebe weiterhin dankbar spüren kannst. :knuddel:

Iko 29.08.2009 22:08

AW: Mundbodenkrebs
 
Habt Dank für eure lieben Grüße
heute war ein guter Tag.
Ich war beim Bestatter, auf dem Friedhof bei Paps, hab Michas wunderschönes Bild machen lassen, habe ohne Frust einen kleinen Stadtbummel gemacht und anschließend bis grad bei einer lieben Freundin in Düsseldorf kaffeesiert. Ja, es war ein guter Tag. Ich habe geweint, gelacht, gescherzt, viel über meinen Schatz gesprochen und alles was erledigt werden musste, fast leichten Herzens geschafft. Ein guter Start in die kommende Woche, ein guter Anfang. :winke:

Elisabethh.1900 29.08.2009 22:35

AW: Mundbodenkrebs
 
Liebe Iko, es freut mich zu lesen, dass Du heute einen guten Tag hattest.

Über Deinen gestrigen Beitrag musste ich schmunzeln, die Iko wollte Micha in der Garage einsperren, da er sie geärgert hat. Dies hättest Du nie im Leben fertiggebracht. Du hast ihm ja immer jeden Wunsch von den Augen abgelesen und auch erfüllt.Dies schreibe ich,weil ich Deine Beiträge schon längere Zeit mitgelesen habe und mich dann entschloss, auch was zu schreiben.

Tschüß!

Elisabethh.

ticoba 30.08.2009 08:52

AW: Mundbodenkrebs
 
Liebe Iko,
es tut so gut von dir zu lesen, dass es dir besser geht, dass du weinen, lachen, scherzen kannst.
Ich wünsche dir, dass du auch weiterhin mit einer Freundin offen sein und deine Gefühle zeigen kannst.
Alles Liebe und eine herzliche :knuddel: von mir zu dir.

Iko 30.08.2009 10:05

AW: Mundbodenkrebs
 
Guten Morgen,
ich weiß nicht was geschehen ist aber ich bin mitten in der Nacht aufgewacht und habe mit Micha gesprochen. Es klang immer wieder der Satz im Raum "laß mich bitte gehen", immer wieder. Ich habe, nachdem ich richtig wach war gemerkt, das ich wohl geträumt habe, dennoch habe ich laut zu mir, bzw. zu Micha, gesprochen und gesagt: Ja, es ist Zeit das du zur Ruhe kommst und du darfst nun endlich und wirklich gehen.
Nun sitze ich hier mit einem Kaffee, schaue mir Michas Bilder an und bin allein. Nicht allein wie sonst, einsam. Das Herz schmerzt, der Gedanke - nun bist nur noch du hier - schwirrt in meinem Kopf. Was es so wie ich es geträumt habe? Hat er mich gebeten ihn jetzt loszulassen? Er sagte, er spüre eine Wärme und sie sei sehr angenehm. Er hat gesagt, es sei nicht dunkel und er sei nicht ängstlich, er möchte dort in die Wärme gehen, weiter und weiter. Ohne wirklich zu wissen, ob es nun ein Traum war, ob er es war der mir diese Gedanken geschickt hat, habe ich ihn genau dorthin gehen lassen. Ich gönne es ihm, ich freue mich für ihn aber nun fühle ich mich einsamer als je vorher.
Was ist wahr und was ist nicht wahr - ich bin durcheinander und lasse es einfach mal in meinem Gefühlscaos so stehen.
Heute ist ein neuer Tag

ticoba 30.08.2009 12:44

AW: Mundbodenkrebs
 
Liebe Iko,
du bist ein sehr feinfühliger Mensch.
Und es ist wahr, ob es nun die Worte von Michael selbst waren oder die Worte von dir zu dir.
Es ist die Wahrheit. Bitte glaube an deine Eingebungen, an deine Empfindungen.
Ich freue mich auch für Michael, dass es ihm gut geht in dieser Wärme, und es berührt mich sehr.
Nur ist damit deiner Einsamkeit nicht geholfen. Und das tut mir sehr leid, und ich wünschte, ich könnte dir helfen.
Heute ist Sonntag, vielleicht könntest du dich wieder mit einer Freundin treffen, wenn dir danach ist.
Einsamkeit ist schwer zu ertragen, wenn man sich nach jemanden sehnt.
Ich wünsche dir, dass sich etwas entfaltet in dir für dich, das dir Sinn gibt.
Alles Liebe und eine lange :knuddel:
Bin in Gedanken bei dir

Anja1978 30.08.2009 13:05

AW: Mundbodenkrebs
 
Hallo ihr lieben..ich war eine ganze weile nicht hier! ich habe den tod meines geliebten papas glaube ich immer noch nicht richtig verkraftet! es ist jetzt über 9 monate her, und es kommt mir vor, als wäre es gestern gewesen. es ist aber schockierend, wenn man hier eure schicksale liest! aber es hilft auch, wenn man weis, man ist nicht alleine!
Meine liebe Mama 01.05.1951~14.08.2003 Magenkrebs
Mein lieber Papa 25.05.1951~24.11.2008 Mundbodenkrebs

Ich vermisse Euch so sehr!

gabi lehmann 30.08.2009 20:08

AW: Mundbodenkrebs
 
Liebe Iko,
erst einmal stimme ich Elisabeth zu.Das hättest du niemals gemacht und in Gedanken ist das alles ja auch erlaubt.

Diese Träume ,kommen sie vom Unterbewusstsein,oder sind sie doch irgendwie real?
Ich weiß bei sowas auch immer nicht,was ist wahr oder nicht.
Ich denke aber das es für Dich persönlich wichtig war ,Micha einfach noch mal zu sagen das er erlöst ist von allen Schmerzen und du ihn gehen läßt in diese Wärme aber trotz deiner Traurigkeit und Verzweiflung weiter Deinen Weg gehen wirst.
Selbst wenn sich Micha durch diese Wärme mehr von Dir entfernt hast und du ihn nicht mehr so spürst,der Teil von Ihm der in Deinem Herzen ist,wird nie kleiner werden,der bleibt immer bei Dir.:remybussi

Iko 30.08.2009 22:31

AW: Mundbodenkrebs
 
Hallo ihr lieben Schreiberlinge
ja, es ist wohl so. Ich war heute bei einer Freundin, diese hatte vor Jahren auch Ihren Mann verloren. Sie sagte mir das es wichtig ist auf diese Stimmen zu hören und auch zu antworten oder dessen zu handeln. Sie hat es auch so gemacht und ist nie in Schwierigkeiten gekommen. Sie hat mir einige Trauerbücher geliehen und das steht da auch genau drin. Es scheint nicht wichtig zu sein, woher diese Gedanken, Stimmen kommen - es ist wichtig dementsprechend zu handeln. Es könnte sein das auf Grund dieser Trauersituation das Unterbewußtsein so stark ist, das es uns selber beschützt und uns das gibt, was wir gerade dringend brauchen.
Ich habe heute meinen Schatz zu meinem ewiglichen Schutzengel getauft. Engel Michael - ein wunderbarer Gedanke und es geht bis in mein Herz, sogar ein Lächeln bringt es auf mein Gesicht.
Damit werde ich nun schlafen gehen. Micha ist wo er sein muss und sein Schutz ist immer bei, in mir.
Mein geliebter Engel Michael :engel:

gabi lehmann 30.08.2009 22:35

AW: Mundbodenkrebs
 
Liebe Iko,
dein Engel Michael ,das hört sich einfach schön an.
Er ist immer bei Dir und wird Dir immer wieder bei Beistehen.
Ich wünsche Dir eine Gute Nacht mit schönen Träumen.

ticoba 30.08.2009 22:52

AW: Mundbodenkrebs
 
Liebe Iko :knuddel:
auch ich wünsche dir eine gute Nacht und schöne Träume.
Engel Michael ist wirklich sehr schön.
Und eure Liebe wird euch nie wirklich trennen,
die kann dir auch keiner nehmen.
Schlaf gut und hab einen schönen Tag morgen.

gabi lehmann 31.08.2009 21:56

AW: Mundbodenkrebs
 
Liebe Iko,
das ist zwar etwas lang aber ich denke es könnte Dir trotzdem gefallen.

Das Märchen von der traurigen Traurigkeit

Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie war schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei der zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub auf dem Wege saß, schien fast körperlos. Sie erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte:
"Wer bist du?"
Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und leise, dass sie kaum zu hören war."Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte grüssen.
"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch.
" Natürlich kenne ich dich! Immer wieder hast du mich ein Stück des Weges begleitet." "Ja, aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht
vor mir? Hast du denn keine Angst?" "Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtling einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"
"Ich... bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme."Die kleine alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt.
"Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. "Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest."
Die Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen.
Sie sagen: Man muss sich nur zusammenreißen. Und spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."
"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet." Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf, wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Stattdessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu."
Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt. Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlte, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt." Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber ... aber - wer bist eigentlich du?"
"Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen:

"Ich bin die Hoffnung!"


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