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14.04.2004 19:30

Plattenepithelkarzinom
 
Liebe Trude,

es ist immer noch wie ein grausamer Traum. Ich denke jeden Tag an meine Mutter, kein Tag vergeht, in dem sie nicht bei mir ist. In dem Träumen verfolgt sie mich.

Ich habe immer und immer wieder diesen Augenblick vor mir, als sie vor meinen Augen eingeschlafen ist, ich werde damit einfach nicht fertig.

Manchmal, gestern und heute bin auch ich total kraftlos und ich höre und sehe sie und ich möchte so gern noch mit ihr reden, aber es geht nicht mehr und das will nicht in meinen Kopf. Meine Familie ist ausgelöscht. Muss mir wohl selbst eine SUCHEN, aber nun ist es genau das GEGENTEIL was ich möchte ... es ist komisch, ich kann es nicht in Worte fassen.

ALLEN Betroffenen und Angehörigen wünsche ich aus meinem tiefen Inneren unendlich viel KRAFT !!!

ALLES LIEBE
Petra

Trude63 19.04.2004 21:54

Plattenepithelkarzinom
 
Liebe Petra,
bin momentan nicht so richtig gut drauf, um anderen gute Ratschläge zu geben.
Möchte Dich aber auch nicht einfach so hängen lassen.
Hast Du Geschwister, einen Mann/Freund, Kinder?
Um den Tod verstehen zu lernen, hat mir das Buch "Interviews mit Sterbenden" von Frau Kübler-Ross sehr geholfen.
Lass wieder von Dir hören
Trude

25.04.2004 16:05

Plattenepithelkarzinom
 
Liebe Trude,

ich bin derzeit auch ganz schlecht drauf. Das ist ja das schlimme, dass ich keinen wirklichen Tröster habe und alles alleine ausmachen muß.

Mein Vater lebt zwar noch, habe aber seit 33 Jahren keinen Kontakt mehr, möchte ich auch nicht.

Geschwister habe ich keine - also komplett keine Familie mehr. Meine Mutter hat noch 4 Geschwister, aber zu zu einer besteht näherer Kontakt, aber die hat selbst viel um die Ohren.

Von meinem Lebenspartner habe ich mich im Januar 2004 getrennt. Ja alles kommt zusammen. Weihnachten 2003 war das grausamste Weihnachten was ich jemals erlebt habe, ich hoffe das ich das nicht wiedererleben muss.

Ich (34) wünsche allen Menschen, die so schreckliches erlebt haben, das sie nicht alleine sind und jemanden haben, der sie tröstet, denn ich weiß wie es ist, wenn man plötzlich ganz alleine da steht und die geliebte Mutter (53) so früh von einem gegangen ist.

Trude, ich würde mich freuen wieder von Dir zu hören. Das Buch kaufe ich mir vielleicht.

Alles Liebe,
Petra

25.04.2004 18:59

Plattenepithelkarzinom
 
Hallo Petra,

mach das, kauf Dir das Buch. Mir hat es sehr geholfen. Mir geht es ähnlich wie Dir, Vater 1972 verstorben, Mutter an Krebs 1999 und Ehemann 2003 ebenfalls an Krebs gestorben. Also auch plötzlich ganz alleine. Freunde? wie schreibt man das?
Ich hab die Bücher von Kübler-Ross, und Moody, Meek etc. verschlungen und es geht mir tatsächlich viel besser.

Liebe Grüße
Sabine

Trude63 26.04.2004 22:14

Plattenepithelkarzinom
 
Liebe Petra,
ich wünschte, ich könnte Dir helfen. Aber am Ende wirst Du Dir Dein Leben selbst lebenswert gestalten müssen / wollen, aber auch dürfen.
Mach was daraus, dafür hat Dich Deine Mum groß gezogen, dass Du ein fröhlicher Mensch bist, der sich auf den nächsten Tag freut.
Ob das Glas halb leer oder halb voll ist, ist jeden Tag wieder Deine Entscheidung. Such Dir abends irgend eine schöne Kleinigkeit vom vergangenen Tag zum Einschlafgedanken.
Sabine scheint ähnlich allein dagestanden zu haben wie Du jetzt, auch da geht es wieder aufwärts. Vertraue auf Deine eigene Lebenskraft. Hier im KK habe ich mal gelesen: "Trauere nicht, weil es vorbei ist. Freu Dich, dass es gewesen ist" Oder so in der Art, da steckt viel Wahrheit drin, finde ich.
Bitte schreib wieder. Sollte Dir meine Schreiberei zu besserwisserisch sein, schreibs ruhig, dann komme ich Dir eben anders, von hinten durch die kalte Küche.;-)
Liebe Grüße, ich denke an Dich
Trude

Trude63 26.04.2004 22:15

Plattenepithelkarzinom
 
Liebe Sabine,
wie geht es Dir heute? Fühlst Du Dich immer noch allein? Wäre schön, mehr von Dir zu hören/lesen.
Liebe Grüße Trude.

27.04.2004 19:34

Plattenepithelkarzinom
 
Liebe Trude, liebe Petra,

nach nunmehr fast 9 Monaten, nachdem Robert gehen durfte, fühle ich mich nicht allein, ich bin einsam.
Als meine Mutter damals gestorben ist, dachte ich, es kann nicht mehr schlimmer werden, sie fehlte so.
Als klar war das Robert sterben muß (er wollte zu Hause sterben) wußte ich erst wie unersetzlich eine Mum ist. Die letzten Wochen war sehr schlimm. Als Robert dann auch noch gegangen war, wußte ich es geht doch noch schlimmer.
Eine Woche nach seinen Tod hatte ich Geburtstag,Hochzeitag, Weihnachten, Silvester, seinen Geburstag habe ich nur mit Alkohl und Tränen überstanden (sorry, soll nicht heißen das ich regelmäßig saufe).
Ich habe ich dann sehr intensiv mit dem Jenseits beschäftigt und viele div. Bücher regelrecht verschlungen. Seitdem geht es mir viel besser und ich bin nicht mehr so aggressiv wenn jemand sagt "sei froh jetzt hat er es hinter sich und keine Schmerzen mehr". Da kann ich sehr wütend werden, denn Robert wollte nicht sterben, selbst mit Pumpers hat er sich nicht beklagt, er hat gerne gelebt.
Heute bin ich immer noch einsam (keiner weis wohl wie man mit einer Witwe umgeht).
In zwei Wochen bekommt er seinen Grabstein und darauf freue ich mich, denn ich habe ihn entworfen und das Grab sieht dann nicht mehr so unordentlich aus. Ich gehe gern auf den Friedhof. (Nun fällt mir gerade nichts mehr ein.
Alles liebe Euch beiden Sabine

Liz und Willy 28.04.2004 01:46

Plattenepithelkarzinom
 
Liebe Sabine

Du musst dir keine Gedanken machen, dass jemand dass Gefühl du siehst nur am Trinken, in der Situation ist es ja logisch dass man etwas sucht, braucht und auch benutzt um dem Schmerz nur ein klein wenig weg zu kommen.

Sei fest umarmt, streichle Jacky und massiere (tat Domino sehr gut) seine arth. Stellen vonuns, gell.....

Liebste Grüsse deine Liz und Willy

Schön von dir auch im KK resp. Thread wieder zu lesen, oder haben wir was verpasst!!!!

29.04.2004 17:59

Plattenepithelkarzinom
 
Hallo liebe Liz und Willy,
nö ihr habt nichts verpaßt, ich habe einfach nur wenig positives zu berichten.

Würde mich sehr freuen wenn wir uns in Stuttgart treffen, ich such jetzt den Beitrag in dem das geplant wird.

Alles liebe und dolle Grüße an Euch beiden
Sabine


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