Krebs-Kompass-Forum seit 1997

Krebs-Kompass-Forum seit 1997 (https://www.krebs-kompass.de/index.php)
-   Forum für Angehörige (https://www.krebs-kompass.de/forumdisplay.php?f=49)
-   -   Thread für junge Angehörige von Krebskranken (https://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=14967)

Tato 12.03.2007 23:17

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo zusammen,

Bei der Kurklinik habe ich nichts erreichen können, denn ihre Unterlagen sind noch nicht da. Meine Mutter weigert sich, den Arzt anzusprechen, ob dieser etwas beschleunigen kann - verstehe das einer...

Sie ist immer noch sehr schwach und wird morgen auch daheim bleiben. Wir wollten sie eigentlich zum Einkaufen begleiten, aber wir besorgen jetzt die Sachen alleine. Mich stört schon jetzt die Fahr alle 2 / 3 Tage, aber nun gut. Mir ist das immer noch lieber, das diese Aufgabe in fremde Hände zu geben, denn ich weiß wie wählerisch meine Mutter ist. Mineralwasser ist nicht gleich Wasser und Krabbensalat nicht gleich Krabbensalat...
Essen auf Rädern hat ihr Arzt ihr "schmackhaft" gemacht - "diese Pampe wollen Sie essen, nachdem sie stundenlang durch die Gegend gefahren wurde"? - Kein Kommentar. Sie ist auch hier sehr wählerisch, sie mag nicht immer alles, obwohl das eher mit ihrem krankheitsbedingt veränderten Geschmack zusammenhängt, als mit übertriebenen Ansprüchen.

Danke Gabi, dass du nachgefragt hast. Meine Mutter möchte nicht weg von Daheim, was ich auch gut verstehen kann. Die Zeiten bei einem Pflegedienst kann sie zwar bestimmen, aber nicht die Leistungen. Wenn sie xy nicht kann, dann wird auch nur xy erledigt und nicht noch abc. Eine Haushaltshilfe könnte ich in Erwägung ziehen, da man die ja vielfältig einsetzen kann. Im Moment geht es vorwiegend um die größere Körperpflege (Duschen), den Gang zum Briefkasten und in den Keller (Getränke raufholen - das kann ich aber machen), Einkaufen und ggf. Kochen.

Heute hatte ich ein Treffen mit einem Diakon hier in der Nähe wegen meines Projektes. Er ist der erste fremde Mensch, der mir gesagt hat, dass er mir jederzeit helfen würde und es auch ernst meinte. Er hat diverse Kontakte zu Pflegeheimen, Ärzten u.ä., da er zuvor auch in einem Tumorzentrum gearbeitet hat. Ob ich dieses Angebot brauchen werde weiß ich nicht, aber alle anderen in meinem Umfeld verschließen die Augen. Er hätte mir auch eine größere Wohnung besorgt, wenn wir wegen der Betreuung eine brauchen würden. Zudem hat er mir angeboten, dass ich ihn jederzeit als seelischen Mülleimer benutzen kann.
Auch der andere Diakon hatte enorm viel Verständnis für meine Situation und jetzt wird mein Projekt meinen privaten Umständen angepasst.
Es ist schön, mal wieder Leute zu treffen, die nicht gleich die Augen verschließen und die wirklich helfen würden.
Es ist traurig, wenn man erkennt, dass fremde Menschen die Situation schneller erfassen und sofort Hilfe anbieten, als mit seinem eigenen Vater, der einen - wenn man in der größen Schei** steht - einen schönen Tag wünscht. Es ist traurig, wenn man erkennt, dass man mit fremden Menschen länger und fröhlicher telefonieren kann, als mit seinem eigenen Vater.

:winke: LG
Tanja

Kamilla 13.03.2007 01:28

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo Ihr lieben Forumschreiber! Ich lese schon seit einigen Wochen mit, hatte aber bisher nie das Bedürfnis, selbst zu schreiben. Aber ich finde mich sehr oft in Euren Beiträgen wieder. Meinem Vater wurde direkt vor Weihnachten eine Prognose von 6 Wochen bis 3 Monaten gestellt und es geht auch wirklich stetig bergab.
@Lisa
Ich wollte eigentlich nur kurz Dir, Lisa, sagen, dass ich auch die Wochen nach der Diagnosestellung als ganz furchtbar empfunden habe. Ich habe mir solche Sorgen gemacht vor dem, was kommen wird, wenn es noch schlimmer wird, als es in dem Moment schon war. Ja, und jetzt ist es schlimmer, und mir geht es dabei auch schlechter. Aber es geht nicht so viel schlechter, wie ich gedacht hatte, obwohl sich der Zustand meines Vaters inzwischen so weit verschlechtert hat, dass ich anfangs dachte, ich würde es gar nicht ertragen können, wenn es erstmal so weit ist wie jetzt. Ich glaube, das Schlimmste ist, dass man sich immer Sorgen macht, wie viel schlimmer es noch werden soll, bis es dann eben so schlimm ist, dass man es einfach nicht mehr ertragen kann. Aber ich habe gemerkt, dass man viel mehr ertragen kann, als man am Anfang dachte. Ich glaube wirklich, man wächst ganz viel an dieser Situation. Und das, obwohl man eigentlich ja gar nicht will und einfach nur sein altes Leben mit allen inzwischen so unwichtigen „Problemen“ zurück hätte. Bei mir ist es auch so, dass meine Freunde sich kaum in meine Lage hineinversetzen können, und ich denke, dass kann man auch nicht erwarten, denn es ist so unvorstellbar. Und da geht eben auch das Leben weiter mit Schule, Studium, Ausbildung, Freunden, Liebeskummer, Parties etc. Ich habe inzwischen auch oft gar keine Lust mehr, irgendjemandem zu erzählen, wie es mir geht, denn es strengt mich immer sehr an, darüber zu reden und wenn ich dann eher das Gefühl habe, ich tue es jetzt, um meine Freunde auf dem Laufenden zu halten ohne wirklich Hilfe dadurch zu bekommen, ist es mir das eben nicht wert.
Lisa, so wie Du schreibst, habe ich das Gefühl, Du hast eigentlich nicht so richtig jemanden zum Reden. Hast Du Geschwister? Du bist ja auch noch sehr jung, und ich finde es wichtig, auch eine erwachsene Person zu haben, mit der man sprechen kann. Vielleicht eine Tante, ein Onkel, aber auch eine gute Nachbarin, die Du vielleicht schon lange kennst oder die Mutter einer Freundin? Ich habe da z.B. große Hilfe gefunden – für mich recht unerwartet. Überlege, wer in Deinem Umfeld, der vielleicht nicht ganz so direkt betroffen ist wie Du und Deine Mutter, DIR eine Stütze sein könnte. Und zögere nicht, Dir angebotene Hilfe in Anspruch zu nehmen oder vielleicht auch einfach bei jemandem anzurufen, von dem Du glaubst, Du könntest gut mit ihm reden. Auch, wenn vielleicht vorher gar nicht so viel (tiefgehender) Kontakt da war.
Und ansonsten ist ein Therapeut auch einen Versuch wert. Bei mir war das irgendwie ein Reinfall, aber das kann ja ganz unterschiedlich sein.
Ich wünsche Dir und allen anderen hier alles Gute!
Kamilla

AM25 13.03.2007 14:53

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo Gabi,

kann ich mir vorstellen, dass es etwas komisch ist erstmal so ganz ohne Behandlung.....aber schon so fit mit Radfahren - hej, super, find ich toll!!

Ich habe nä. Freitag ne mündliche Prüfung in Recht, und dann "erst" wieder Ende Mai - VWL :( naja, wir werden sehen...

Tanja, das ist ja auch ein klasse Arzt, der Deiner Mama Essen auf Rädern abtrünnig macht...so schlimm ist es auch nicht, und zumindest hätte sie ja immer was warmes...aber wenns mit dem Geschmack halt nicht so gut ist bei deiner Mama, dann bringts das auch nicht...und so wie ich dich kenne, hättest du auch kein wirklich gutes Gefühl, wenn nicht du selber was für sie kochst, oder einkaufst...oder? Wie war eigentlich der Geburtstag am Sonntag - hast ein wenig abschalten können?

Bei diesen Kurkliniken ist es so, dass sie immer 1x pro Woche Post bzw. die Unterlagen bekommen und dann wird Terminvergabe gemacht....vielleicht kannst ja mal Ende der Woche dort nochmal nachhaken - bis dahin müssten sie ja dann endlich Bescheid wissen....

ich wünsch euch was

lg
Anna

Lisa87 13.03.2007 22:09

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo Kamilla,
nein, Geschwister habe ich keine, aber ich habe Leute zum Reden, ich will sie nur oft nicht belasten und manche verstehen auch das Problem nicht... Sie können nicht nachvollziehen, was mit mir los ist... Ich glaube das könnt ihr alle hier besser...
Lieben Gruß Lisa

Tato 13.03.2007 23:12

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo zusammen,

der Termin für die Kur ist heute gekommen - 29.03.
Die Anreise muss sie selbst organisieren (find ich gaaanz toll :o ) - klar, ich fahre sie - wie soll das sonst gehen.
Ich wundere mich zwar, warum man sie gestern noch nicht im PC gelistet hat (und der Brief der BFA erst in 3-10 Tagen ankommen wird), aber heute schon eine Antwort im Briefkasten hat... egal...

Leider ist sie nicht sehr dankbar für meine Mühen, aber damit muss ich wohl klarkommen...
Ich kann für sie schlecht kochen, da ich einfach zu weit weg wohne. Einkaufen versuche ich, aber heute war das echt nervig. Sie hat enorm viele Sonderwünsche... Es wäre schon praktisch, wenn sie in der Nähe wohnen würde, aber bislang habe ich noch keine passende Lösung.

Hallo Kamilla,
geselle dich doch zu uns...
Was für ein Krebs hat dein Vater? Ich habe auch schon Angst, wenn ich an den weiteren Verlauf denke. Ich habe gerade die Patientenverfügung für meine Mutter abgetippt - es ist nicht leicht. Meine Mutter erschwert mir die Sache außerdem, weil sie selbst nicht weiß was sie will und eigentlich gar nichts will... Außer meinen Freund habe ich niemanden (gut, dieses Forum), mit dem ich mal unbefangen reden kann und der mich auch versteht. Der Termin bei der Psychologin ist einfach zu kurz und zu selten.

LG
Tanja

Kamilla 14.03.2007 01:33

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo Lisa, hallo Tato und alle anderen!
Mein Vater hat einen Hirntumor (Glioblastom). Inzwischen kann er kaum noch aufstehen, weil er rechtsseitig ziemlich stark gelähmt ist (quasi wie bei einem Schlaganfall). Außerdem hat er mit Epilepsie zu tun. Dazu als Nebenwirkung Diabetes, weil er so viel Kortison nehmen muss - und noch tausend andere "Kleinigkeiten", die bei anderen wahrscheinlich schon eine richtige Krankheit ausmachen würden, bei ihm aber ständig wechselnd mal auftreten, mal nicht, aber immer, wenn gerade eine Sache etwas besser ist, kommt die nächste -naja, das kennt Ihr ja. Mit der Sprache hat er inzwischen auch Probleme, das wechselt immer mal wieder. Aber weil er eben nicht aufstehen kann (nur mit Hilfe ganz wenig), ist er auch oft ganz unglücklich. Er fühlt sich so furchtbar unselbstständig. Es ist so erschreckend, vor 4 Monaten war noch alles in Ordnung und jetzt ist es schon so weit. Wir haben jetzt Hilfe vom Palliativ- und Hospizdienst. Es ist so schlimm zu sehen, wie es so schnell schlechter wird.
Wie Ihr auch fast alle schreibt, habe ich auch gemerkt, dass ich mit meinen Freunden fast gar keinen Kontakt mehr habe. Viele trauen sich nicht, anzurufen, hat mir eine Freundin erzählt, die sich dann nach 2 Monaten doch mal gemeldet hat... super, als ob ich am Telefon auf einmal beißen würde... naja, oder sie haben eben am Anfang gesagt, sie wollen mir helfen, aber dann melden sie sich einfach nicht mehr und ich habe eben auch nicht immer die Kraft, hinter allen herzulaufen. Das ist schon sehr enttäuschend. Naja, und dann kommt natürlich noch dazu, dass eben auch keiner schonmal in so einer Situation war und dann manchmal auch (tut mir leid, das so zu sagen) so bescheuerte Fragen stellt oder irgendwas erzählt, was mich eher noch mehr runtereißt (neulich hat mir eine Freundin erzählt, sie hätte gehört, so ein Tumor ist so schlimm, da sollte man sich lieber gleich umbringen).
Ach ja, Geschwister habe ich auch nicht.
Aber ich lese auch oft hier im Forum.
Ich wünsche Euch allen eine gute Nacht und weiterhin viel Kraft - Kamilla

AM25 14.03.2007 10:33

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo zusammen,

um auch euch alle auf dem Laufenden zu halten - hab ich Thread "Oberschenkelsarkom" heut morgen auch schon was geschrieben....kurz zusammengefasst....:

Gestern hab ich den OP Bericht und das Schreiben an die Strahlentherapie bekommen, Diagnose war zuerst ein Myxofibrosarkom G2, jetzt im Schreiben an die STrahlentherapie steht dass es ein pleomorphes Liposarkom G3 ist....hab heut morgen gleich mal gegoogelt und folgendes gefunden....

• Pleomorphes Liposarkom: hoch maligne,unterschiedlich geformte Tumorzellen, 5-Jahre-Überlebensrate unter 20 %

Ich könnt heulen....:weinen: :weinen: :weinen: :weinen:

Ich weiß, vielleicht übertreibe ich maßlos, mein Vater ist fest davon überzeugt, dass alles gut wird, aber ich habe nun noch viel mehr Angst....ich weiß nicht, ob ich mich mal mit seiner Ärztin im Uniklinikum in Verbindung setzten soll, um mehr rauszufinden, aber irgendwie hab ich auch ANgst vor dem was rauskommt....dass sie mir wirklich sagt, die Chancen, dass sich Metastasen bilden sind sehr hoch....ich weiß nicht, wie mein Vater regariert, wenn Metastasen auftauchen.....

Vor allem muss ich wenn dann alles hinter dem Rücken meines VAters rausfinden, denn ich will ihn mit meinen Ängsten nicht belasten, ich denke, für ihn ist es besser, wenn er überzeugt ist, das alles gut wird....

Tanja: Na also, geht doch - ich freu mich für Euch, dass es endlich losgehen wird mit der Reha...es wird ihr sicherlich sehr gut tun und du kannst während dieser Zeit mal ein wenig verschnaufen, denn deine Ma ist dort sicher in guten Händen...

Kamilla, es tut mir sehr leid für dich....aber du bist nicht allein, wir hier im Forum wissen, wie du dich fühlst, und was deine Ängste sind... Was Deine Freunde betrifft.....ich bin fest davon überzeugt, dass wenn man nicht selbst Betroffener oder ANgehöriger ist, kann man die Sache gar nicht beurteilen, ich geh da von mir aus....bevor mein Dad diese Diagnose bekommen hat, fand ich es zwar auch schrecklich, wenn ich von jdn. erfahren habe, dass er / sie Krebs hat, aber es ist doch ziemlich weit weg....wenn man aber dann ein enger Angehöriger diese Diagnose bekommt, dass erwischt es einen wie ein Hammerschlag - boom, man weiß gar nichts mehr, man hat nur noch Angst, alle anderen vorherigen Probleme sind auf einmal so klein und unwichtig...aber in dieser Zeit weiß man auch ganz schnell, wer die "wirklichen" Freunde sind...

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft!!

LG
Anna

Tato 14.03.2007 11:14

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo zusammen,

ich kenne das mit den Freunden sehr gut. Ich hatte mal mehrere Bekannte, aus denen gerade Freunde wurden. Diese brachen plötzlich den Kontakt ab. Zum Teil trägt dazu bei, dass ich wirklich selten in der Uni bin, aber die sind auch nicht öfter da (haben aber keine großen Sorgen).
Ich musste mich in einem Seminar sooo aufregen... es ging um Prüfungsstress und welche Probleme meist noch dazukommen - nerviger Liebhaber, Freundin hat Liebeskummer, Mutter will, dass ihr Kind mal Heim kommt und der Arbeitgeber vom Nebenjob will, dass sie arbeitet... Echt, die haben ja wirkliche Probleme... *kopfschüttel*
Nur eine Studentin hatte Verständnis für meinen Einwand, dass es auch Studenten gibt, die ernsthafte Probleme haben... "Geoutet" habe ich mich nicht, aber mich hat das so aufgeregt...

Mensch Anna, ich kann dein Gefühl sehr gut nachvollziehen. :pftroest: Auch ich habe recht schnell herausgefunden, dass meine Mutter laut Statistik eine Überlebensrate von 5% hat. Das war ein ganz schöner Schock.
Seitdem sind zwar etwa 3 Jahre vergangen, aber ich befürchte, dass die Statistik recht haben wird.
Leider gibt meine Mutter sich total auf. Sie will nichts. Nicht essen, keine Ausflüge, nicht Kämpfen... nichts. Das raubt mir echt den letzten Nerv. So langsam werde ich den Gedanken nicht los, dass psychische Gründe hinter der Essensverweigerung stehen. Sie sagt, sie hat keinen Hunger und ihr schmeckt nichts, sie hätte auch nichts Appetit. Aber auf irgendetwas muss sie ja Appetit haben - ob jetzt auf Pudding, Nudeln o.ä. Sie hat anscheinend kein Hungergefühl. Sie isst im Moment nur morgens und abends etwas, aber immer sehr sehr kleine Portionen. Morgens eine Halbe Banane und einen Joghurt, tagsüber nichts, abends zwei Eier auf Toast ohne Toast, also nur zwei Eier... Das reicht ja niemals.

Meine Psychologin hat mir erzählt, dass viele Patienten gar nicht einschätzen können, wie weit die Krankheit fortgeschritten ist. Selbst 7 Tage vorher fahren diese noch in den Urlaub, mit der Überzeugung, zurückzukehren - wobei Außenstehende erkennen, dass er nicht zurückkehren wird.
Auch Angehörige sind davon "betroffen" und merken die Brisanz nicht - so auch mein Vater und mein Onkel. Das ist psychische Verdrängung. Ich denke, dass ich die Brisanz richtig einschätzen kann, mir es aber mit der Verdrängung wahrscheinlich besser gehen würde...

Kamilla, mein Opa ist an einem Hirntumor verstorben. Daher kenne ich auch die epileptischen Anfälle. Zudem bekam er eine Lungenembolie und eine Thrombose. Er wurde durch den Tumor auch noch dement, ich wünsche deinem Vater, dass ihm/euch das "erspart" bleibt. Ist dein Vater daheim? Kommt vielleicht für deinen Vater die Gamma-Bestrahlung in Frage oder ist der Tumor dafür schon zu groß? Bei meinem Opa ging das leider nicht mehr.

LG
Tanja

AM25 14.03.2007 11:30

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo Tanja,

5% ist ja auch nicht grad viel....tut mir leid....ich hoffe dennoch,dass deine Mom in der Reha vielleicht doch noch ihren Kampfgeist entdeckt....und vor allem ihren Appetit - das wenige reicht doch vorn und hinten nicht aus....aber was willste machen - kannst sie ja nicht zwangsfüttern....

Ich glaub auch, dass wenn ich nix wissen würde, würds mir besser gehen....ich könnt mich auch ohrfeigen, dass ich den bericht überhaupt so genau gelesen habe....aber jetzt muss ich mir überlegen - will ich es wirklich wissen von den Ärzten oder versuch ich es zu verdrängen...(pff, da weiss ich ja jetzt schon, dass das nicht geht bei mir :( :( )

Ich drück Dich!! :remybussi

LG
Anna

Tato 14.03.2007 14:41

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo Anna,

ich persönlich bin kein Fan vom Verdrängen und ich bereuhe auch nicht, dass ich den Bericht bzw. die Statistik gelesen habe. Ich muss soetwas einfach wissen. Im Gegensatz zu meinem Vater bin ich Realist und nehme meine Situation (die meiner Mutter) ganz anders wahr. Ich kümmere mich lieber zu früh um manche Dinge, als zu spät oder gar nicht. Sicherlich mache ich es mir dadurch manchmal nicht leichter, aber ich bin so. Es ist wahrscheinlich meine Taktik, mit den ganzen Schicksalsschlägen umzugehen. Zum Glück kann mein Freund damit umgehen und dient als einziger Gesprächspartner über Themen, die ich außerhalb der 4 Wänden überhaupt nicht aussprechen darf.
Auch bei meinem Opa wusste ich mehr, als mein Vater und der Hausarzt (der Hausarzt hat einen Befund vom Röntgenarzt bekommen und die Erkrankung als "harmlos" eingestuft - in dem Bericht war von Krebs die Rede, was ich selbst als Laie erkannt habe).
Der Arzt im Krankenhaus meiner Mutter konnte mir leider gar nicht weiterhelfen. Er hüllt sich in Schweigen, daher hat meine Mutter es wahrscheinlich auch nicht leicht, aus ihm etwas herauszukriegen. Es kann also sein, dass du dich durchringst und ihn anrufst, aber auch nicht mehr erfährst.

LG
Tanja

AM25 14.03.2007 14:55

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo Tanja,

eigentlich bin ich auch kein Fan vom Verdrängen...ich muss auch immer gleich alles durchrecherchieren....leider findet man im Internet zuerst immer die negativen Sachen....und dann denkt man sich - hätt ich bloss nicht geschaut....

Naja, mal schaun, noch ne Nacht drüber schlafen und dann schreib ich der Ärztin ne email....mal schaun, ob ich was rauskriegen kann oder nicht....den Hausarzt brauch ich glaub nicht fragen, der kennt sich bei Weichteiltumoren sicherlich nicht aus....

Ach ja, alles nicht so einfach...ich hab zum Glück auch meinen Mann, der mich unterstützt und mich oft auf den Boden der Tatsachen zurückholt, wenn ich mal wieder in Panik gerate...so bin ich halt...ich gehe immer vom schlimmsten aus und lass mich dann lieber positiv überraschen, bevor ich dann mir Hoffnung mache, die kläglich zerstört wird. Ich bete zu Gott, dass mein Papa gerade zu den wenigen gehört, der doch noch gut aus der Sache rauskommt, ohne Rezidive und Metastasen, geheilt vom Krebs...aber wer hofft das nicht für seinen Angehörigen....

Ich bewundere Deine Stärke - mach weiter so!!

Lg
Anna

graupelchen 14.03.2007 16:44

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
HALLO:winke:

wahnsinn, ich komm ja schon fast gar nimmer mit ;)
Konnt gestern net reinschaun, weil ich den ganzen Tag unterwegs war (bin erst um 21.15 heim gekommen und muss zur Zeit morgens um 5.45 aufstehen)!

Tanja, freut mich dass ihr ENDLICH einen Termin habt!!!!! :prost:
Ich finde das toll!!
Und ich freu mich, dass Du die tolle Erfahrung mit dem Diakon gemacht hast. Baut mich auf jeden Fall auf!
Die Verfügung zu schreiben war sicher nicht einfach. Ich hoff echt, dass deine Mutter bald wieder mehr essen kann! Trinkt sie denn genug?

Anna, wegen den Prozenten: Laut Internet hat meine Mutter eine 40%ige Chance 5 Jahre ohne Rückfall zu sein. Nachdem was uns die Ärzte immer gesagt haben, war ich froh über diese Zahl!
Mach Dir keinen Kopf, es is nur eine Statistik! :pftroest:

Die Ärzte/Statistiken (wer auch immer!!!) können nicht 100 % sagen, dass Dein Dad lange lebt, aber sie sagen auch nicht 100% dass er bald stirbt!! Somit, wieso alles negativ sehen?
Unsere Angehörigen kämpfen und wir müssen an sie glauben!!

Hallo Kamilla,
tut mir leid für deinen Vater! Und wg. Freunden: Ich hab genau 1 Freundin, mit der ich gut über das Thema reden kann. Sogar meine beste Freundin kann nicht damit umgehen. Geschweige denn sonst irgendwer. Tja. Aber ihr seid dafür um so toller hier! :remybussi
Es kann sich einfach keiner sonst vorstellen, welche Gefühle man durchleben muss, was für Situationen man aushalten muss etc.!
Und blöde Sachen musst ich mir auch schon viele anhören. Oje, oje, manche Leute haben ECHT KEINE AHNUNG!


Muss euch noch was erzählen:
Heut sagt glatt mein Arbeitskollege zu mir (er weiß nix von meiner Mutter, aber wir haben grad über Krankheiten gesprochen):
"...ja so is des mit dem Krebs auch, eine Bekannte von uns die sich immer total gut ernährt hat und gut gelebt hat ist auch an Krebs gestorben" !!!!

Aaaah! Er hat´s halt einfach so dahin gesagt, weil er nix mit der Krankheit zu tun hat. Mir hats aber bei diesem unbedachten Satz einen Stich durch den Körper gejagt. Argh!

Schönen Feierabend erst mal :rolleyes:

Tato 14.03.2007 16:56

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo Anna,

ich erkenne mich wieder...
Zitat:

ich muss auch immer gleich alles durchrecherchieren....
Zitat:

ich gehe immer vom schlimmsten aus und lass mich dann lieber positiv überraschen, bevor ich dann mir Hoffnung mache, die kläglich zerstört wird.
Hallo Gabi,

nein, sie trinkt auch nicht genug. Sie will gar nicht mehr und hat sich schon vor Monaten aufgegeben - Leider. Sie will auch gar keine Behandlung mehr.

Manche Bemerkungen von anderen kann ich ganz gut wegstecken, sie haben halt keine Ahnung. Ich hatte aber auch schon mal einen Fall, dass mir jemand detailgetreu erzählt hat, WIE eine weit entfernte Bekannte an Krebs gestorben ist. Sie weiß von meiner Mutter und es war nicht sehr geschickt von ihr. Manche denken einfach nicht darüber nach, weil der Krebs für sie eine ferne Krankheit ist. Wenn man 4 enge Verwandte verloren hat und ein Elternteil erkrankt ist, sieht man das mit ganz anderen Augen...

Der Diakon ist wirklich nett - menschlich gesehen. Ich bin zwar konfirmiert, habe aber mit der Kirche wenig zu tun. Daran wird sich wahrscheinlich auch wenig ändern...

LG
Tanja

AM25 15.03.2007 07:50

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo Gabi,
Hallo Tanja,

vielen Dank - ihr habt Recht - es sind nur STatistiken - jeder Mensch ist anders und es kann bei jedem anders verlaufen....

Mir gehts heut auch schon ein wenig besser (bis auf nen tierischen Schnupfen - hab schon ne rote Nase wie Rudi Rentier...) - war gestern einfach nur tierisch geschockt. Aber auch einige Beiträge im Forum Oberschenkelsarkom haben mich aufgebaut....

Tanja, an was für einem Projekt arbeitest Du gerade, wenn ich fragen darf??

Lg
Anna

Tato 15.03.2007 16:10

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo Anna,

ich biete ehrenamtlich Berufsberatung per Mail an. Dies wollte ich als Praktikum anerkennen lassen, was nicht ging. Dann war ich mit der Kirche im Gespräch, um die Beratung vor Ort mit den Jugendlichen zu machen (und parallel meine online-Beratung weiterlaufen lassen). Noch in der Planungphase wurde mir bewusst, dass ich das Projekt wegen der psychischen und zeitlichen Zusatzbelastung nicht richtig umsetzen kann. Daher haben wir uns jetzt geeinigt, dass die Beratung in Kooperation mit der Kirche weiter per Mail stattfindet. Da der Prof davon nichts weiß, wird es auch anerkannt werden... ;)
Ich werde also weiterhin kostenlose Berufsberatung per Mail anbieten.

Wirst du jetzt den Arzt befragen?

Gute Besserung und LG
Tanja

AM25 15.03.2007 16:36

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo Tanja,

danke - wird schon werden, der Schnupfen...gibt ja wirklich schlimmeres....

Hört sich interessant an was Du da machst....schade dass es nicht angerechnet wird...

Hmm, bin noch am überlegen, ob ich ich ein Mail an die Ärztin schreiben soll....ich glaub ich brauch noch ein paar Nächte zum Grübeln... ;) Aber momentan versuch ich das Thema zu verdrängen und dran zu glauben, dass mein Papa doch Glück haben wird und alles gut geht....aber wer weiß, es kommt sicherlich ein schwacher Moment, wo ich dann das Mail doch abschicken werde... Anrufen will ich nicht, wer weiß, ob sie da überhaupt Zeit für mich hat....auf mein Mail kann sie dann antworten, wenn Zeit dafür da ist... Ich hatte ihr schonmal ein Mail geschickt, als wir auf die Biopsie - Ergebnisse gewartet haben...es hieß zuerst 10 Tage....nach 14 haben wir immer noch nix gehört....Tags drauf hat sie dann angerufen bei meinem Vater und sich auch entschuldigt, dass es so lange gedauert hat....sie konnte auf mein mail nicht antworten, weil sie ausser Haus war (Tochter war krank). Als dann die "große OP" bei meinem Dad war, hab ich ganz unerwartet von ihr ne mail bekommen - die OP sei soeben beendet worden und ohne Komplikationen verlaufen.... Das hat mich echt gefreut....so was hab ich noch nie erlebt oder gehört, dass jemandem so was passiert ist.... Sie war auch bei der OP dabei gewesen, um auf meinen Dad "aufzupassen" wie sie es ausgedrückt hat... Es ist eine noch recht junge Ärztin, die sich wirklich für die Leute einsetzt und auch deren Verzweiflung versteht.... Fraglich nur, wie lange man das so machen kann...mich würd das kaputt machen....ich würd glaub mit jedem Patienten mitheulen wie ein Schlosshund wenn ich in der Tumorsprechstunde arbeiten würde....

Naja, mal schauen... ich halt Dich aber auf dem Laufenden.... versprochen! :)

Wie gehts Deiner Mama? Wie stehts mit ihrer Haltung zur Reha?

LG Anna

graupelchen 15.03.2007 20:07

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo ihr!:winke:

Wollte euch mitteilen, dass der wir heute den aktuellen Tumormarkerwert bekommen haben: 17!! Er hat sich seit November halbiert! :prost: :grin:
Ich freu mich echt sehr darüber.

Tanja, na dass ist doch mal ein tolles Projekt! Find ich echt super!!! Ist die Nachfrage denn groß??
Wie gehts deiner Mutter?

Anna, ich finds toll wie sich die Ärztin reinhängt, hoffentlich wird es ihr aber nicht zuviel. Aber naja, es gibt Menschen die scheinen eine unendliche Kraft zu haben!!
Hab einmal mit einer total positiven Frau zusammengearbeitet,die hat die Energie nur so ausgestrahlt. Wenn sie in der Nähe war, erschien mir alles irgendwie leichter. Bewundernswert! Habt ihr auch schon mal so eine Person getroffen?

Ich glaub fest daran dass für deinen Papa alles gut wird!!!! (da sind wir doch schon 2 und Tanja ist sicher auch unserer Meinung!)

Gute Besserung erst mal (die rote Nase ist nicht frühlingstauglich :) )
lg Gabi

Tato 16.03.2007 00:48

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo ihr,

ich rege mich gerade tierisch auf &%#$§#"§#&'/&+%$§ :mad:
Mein Vater hat eben angerufen. Er kam auf sein Lieblingsthema zu sprechen --> mein Studium. Ob ich denn schon weiß, was ich danach machen möche.
"Ne, keine Ahnung, ich muss mal schauen, ob es einen Master hier in der Nähe gibt"
"Ach, möchtest du doch nicht nach Koblenz (seine Freundin hat das vorgeschlagen, da es dort einen passenden Master gibt)"
"Ich kann ja wohl schlecht Mama hier alleine lassen..."
"Bist du denn so oft bei ihr?"
"Alle 2 bis 3 Tage, da kann ich nicht plötzlich 500km weit weg ziehen. Das geht nicht."
...
"Habt ihr denn schön Geburtstag gefeiert?"
"Nein, ich musste den Tag dringend zu Mama..."
"Ich dachte schon, ihr seid essen gefahren."

Kein Wort zu Mama, kein "wie geht es ihr denn" oder ähnliches - seit Monaten nicht. Und vor ein paar Wochen hat er noch gesagt, dass er täglich an sie denkt - was für eine Lüge! Ich finde das eine Frechheit!
Ich werde noch dafür sorgen, dass er in keiner Verfügung o.ä. drinsteht und in Zukunft diesbezüglich nichts mehr zu melden hat.

*tief durchatme*

Anna, das Projekt werde ich jetzt genau so umsetzen, wie anfangs von mir geplant. Zuerst wollte ich meine Mail-Beratung anerkennen lassen, wäre dann aber selbst mein eigener Chef, was dem Prof so rein gar nicht gefällt. Jetzt habe ich ja die Kirche, die mich als Praktikantin eingestellt hat, nur dass ich dort nichts anderes mache, wie vorher. Sie bezahlen sogar die Werbung...
Also alles wie vorher, nur dass die Kirche mein Pojekt untertützt.
Jetzt bin ich indirekt mein eigener Chef und offiziell eine Praktikantin...
Ich bin gerade dabei einen Flyer und ein Plakat zu entwerfen - sollte jemand von euch eine kreative Ader haben, dann lasst mich an den Ideen teilhaben.

Gabi, bisher berate ich etwa 30-40 Jugendliche pro Monat (im Moment gerade etwas weniger). Auch davon weiß mein Vater nichts... das ist viel zu "modern"... man kann nicht im Internet beraten... er ist da altmodisch...

Mein Freund studiert ja an der Fernuni - nein, das ist aus Sicht meines Vaters und seiner Ollen auch kein richtiges Studium, denn man braucht da eine Uni für (hat sie mal herausklingen lassen, als es um seine Lieblingsdiskussion "Tanja's Master" ging)... ahja, jetzt verrät mein Freund erst recht nicht mehr, dass er da studiert und das er überhaupt studiert. Geheimhaltungsstufe rot. Auf eine solche Diskussion hat keiner von uns beiden Bock.

Gabi, ich freue mich mit euch. Ihr packt das! :prost:

Meine Mutter hat es heute bis zum Mülleimer geschafft - ich finde das ein deutliches Zeichen, dass sie noch sehr sehr schlapp ist.
Da ich keine Lust mehr auf große Einkaufstouren mit Sonderwünschen habe, wird morgen Essen auf Rädern bestellt und getestet. Ich habe heute dreimal mit ihr telefoniert und immer muss ich die "Mutter" spielen. "Du musst essen, du musst trinken, hör auf deinen Körper und bleib drinnen..." Sie braucht ihre tägliche Dosis liebgemeinten "Anschiss", sonst würde sie gar nichts essen.
Sie findet es gut, dass sie bald zur Kur fährt. Ich hoffe, sie wird da etwas zunehmen und wieder etwas mobiler werden, denn im Moment ist sie nur ein Haufen Haut und Knochen.
Die ganze Sache bringt mich natürlich wieder zum Grübeln, welche Betreuung auf Dauer sinnvoll ist.

LG
Tanja

AM25 16.03.2007 08:48

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo Gabi,

super Neuigkeiten für euch!!! Freu mich!! :prost: :prost:

Tanja,

puhh, Dein Dad ist ja schon ein Früchtchen....naja, gar nicht nachfragen ist sicherlich das einfachste für ihn, dann muss er sich gar nicht damit auseinandersetzten...aber herrgott nochmal....wenn er schon so um Dein Studium besorgt ist, wieso interessiert es ihn dann eigentlich nicht die Bohne, wie es Dir so geht?? Unglaublich.....pff, mir fehlen die Worte. Nur soviel: Ärger Dich nicht allzusehr....weißt doch wie er ist, und dass Du auf ihn ja wohl kaum zählen kannst....hast Du das ihm mal so deutlich gesagt?? Und was Deinen Master angeht - den machste da, wo Du es für richtig hälst...!!! Und bitte - Fernstudium ist ebenso wie alles andere ein Studium, wahrscheinlich sogar noch ein wenig härter, schließlich muss man sich für alles ganz alleine aufraffen..kann auch schwer sein..... Dein Dad hat echt gar keine Ahnung...

Ich bin fest davon überzeugt, dass Deiner Mama die Kur gut tun wird, sie kriegt dort sicherlich wieder ein paar Kilo mehr auf die Rippen.... ich drück die Daumen!!!!

Dein Projekt hört sich echt spannend an...wird sicherlich gerne angenommen, oder?

So, ich muss wieder - liebe Grüße an Euch
Anna

Tato 16.03.2007 11:57

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo ihr,

ich dreh am Rad... Vor meinem Telefonat mit meinem Vater hat er sich bei meiner Mutter zum Kaffee eingeladen - hä? Nach 3 Jahren kommt er mal auf die Idee sie zu besuchen...?!? Sie wollte / will das aber so und findet es gut. Mir passt das gar nicht. Was will er von ihr? Ich vermute, er will mit ihr über mich reden (warum ich so merkwürdig bin - das versteht er eh nicht)... Ich weiß es nicht...
Ich verstehe die Welt nicht mehr...

Und die Psychologin hat zu meiner Mutter gesagt, dass mein Vater ja ganz nett ist - jetzt fällt die mir auch noch in den Rücken... Was soll ich von ihr halten?
Ich kann nicht mehr... :mad: *den weinenden smiley such*

LG
Tanja

AM25 16.03.2007 13:11

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo Tanja,

ach ne, sieh an, meldet sich Dein Vater doch noch bei Deine Mama.....Ich denke auch, dass er sicherlich über Dich mit ihr sprechen will, aber vielleicht solltest Du ihm auch mal deutlich sagen, was Du von ihm hälst, oder hast Du das schon gemacht? DAnn müsste er doch wissen, wieso Du so "komisch" bist....

Was Deine Psychologin betrifft - die kennt Deinen Vater ja nur von einer Seite....mag ja sein, das er an der wirklich sehr nett ist.....

Kopf hoch - und alles Gute!!

LG
Anna

dorchen83 16.03.2007 14:43

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo liebe Tanja,

Ich hoffe du nimmst mir das nicht übel, wenn ich hier jetzt auch einfach was schreibe (ich lese schon länger mit, habe mich aber bisher noch nicht hier eingeklinkt - bin 23 und mein Papa hat seit 12 Jahren Krebs).
Weißt du, vielleicht ist es ganz gut, dass dein Vater deine Mutter besucht - aus welchem Grund er auch immer ursprünglich hingehen mag. Aber du sagst, ja er versteht dich nicht - und das tut er auch scheinbar nicht. Er fragt nicht nach deiner Ma, er sieht nicht den Ernst der Lage... Wenn er jetzt deine Ma besucht, wird er zwangsläufig damit konfrontiert, er sieht wie ernst es ist und vielleicht kann er dann auch besser deine Gefühle und deine Lage nachvollziehen, kann dir dann auch eher eine Stütze sein... .
Hmm... vielleicht gibt dir diese Sichtweise ja eine andere Perspektive auf das Ganze. Also dass deine Therapeutin deinen Vater so hochlobt verstehe ich auch nicht - sie sollte für dich da sein und sie weiß ja, was für ein Verhältnis ihr habt, bzw. wie er sich in letzter Zeit verhalten hat.
Aber wie gesagt - sieh dieses Treffen auch mal als CHance... also die Chance, dass deinem Vater endlich mal die Augen geöffnet werden. Und wenn deine Ma damit einverstanden ist, ist das doch auch ok.

Dich mal ganz lieb umarmend

Dorchen

graupelchen 16.03.2007 14:57

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Huhu,
danke erst mal fürs mitfreuen!!!

Ach herrje, was erzählst du denn da für Sachen, Tanja. Als hättest Du nicht genug um die Ohren! Nö, da musst du dich zwangsläufig auch noch mit deinem Vater rumärgern....verständlicherweise natürlich!
Ich find´s gemein, wie er sich aus der Verantwortung raushält....aber dass er dann noch anruft und nicht fragt wie es DIR geht (grummel!!!!) geschweige denn wie´s Deiner Mutter geht.....:twak:
Außerdem versteh ich nicht, warum er dir am Telefon nicht erzählt hat dass er sie besuchen will. Und du meinst wirklich, er möchte mit ihr über DICH reden und nicht über SIE?? *grübel*
Und vor allem, is denn deine Mutter momentan NICHT WICHTIGER als dein Studium???????

Also ehrlich, als ich die Beschreibung vom Telefonat gelesen hab, bin ich wirklich sauer geworden! Wie dreist.

Ich hoffe soooooooooooooooooooooooooooo sehr, dass Dorchen recht hat (hallo übrigens!!!) und er wenn er bei deiner Mutter ist endlich begreift was eigentlich bei euch/dir los ist!


Sonst wünsch ich erst mal nen schönen Start ins Wochenende und speziell dir Tanja starke Nerven! Denk an dich! :knuddel:

Lg

AM25 16.03.2007 15:05

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo,

ja die Idee ist mir auch gekommen, dass es ihm vielleicht klar wird nachm Besuch, wie Sch.... es Deiner Mama geht..... ich würds dir jedenfalls wünschen auch von seiner Seite mal etwas mehr Unterstützung zu bekommen.....

LG und schönes WE
Anna

Tato 16.03.2007 21:36

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo zusammen,

also ehrlich gesagt will ich gar nicht, dass er sich jetzt einmischt... Ich habe in der letzten Zeit sooo viel alleine geregelt und er hat schon seit Monaten nicht mehr nach ihr gefragt. Er kümmert sich auch nicht um mich. Die Treffen bei mir im letzten Jahr kann ich an einer Hand abzählen.
Ich kümmere mich intensiv um sie (früher hörte ich mir die Sorgen mit meinem Vater an, jetzt erledige ich die Einkäufe und den Behördenkram und bin seit 3 Jahren die einzige Ansprechpartnerin) und als "Dank" dafür läd sie meinen "Feind" (ich finde kein passenderes Wort) zu sich nach Hause ein.
Greifbarere Gründe kann ich nicht anführen, warum ich nicht will, dass sie sich sehen.

Ich habe vorhin erneut mit meiner Mutter geredet und ihr versucht zu erklären, warum ich mit einem Treffen ein ernsthaftes Problem habe. Ich war schließlich heute morgen schon wieder total fertig - als ob ich nicht schon genug Sorgen habe...
Sie will es sich noch einmal überlegen - ich will sie zu nichts zwingen, aber sie überlegt noch einmal, ob sie das Treffen absagen wird. Ich weiß auch nicht, was sie sich von dem Treffen verspricht. Seit 3 Jahren war er nicht bei ihr und er fragt auch nie nach ihr. Sie erwähnt jedes Mal, dass es doch schön wäre, wenn sie sich mal zum Kaffee treffen würden. Jetzt sagt er plötzlich ja... Dabei kommt mir der Zeitpunkt und die Art und Weise merkwürdig vor:
Wir hatten eine längere Zeit nicht miteinander telefoniert. Ich hatte kein Interesse mich zu melden und ich vermutete, dass er mal testen will, wann ich mich melde. Bevor er mich angerufen hat, rief er meine Mutter an und vereinbarte den Termin. Dabei hat er es ihr überlassen, ob sie es mir verraten. Sie wollte sich damit tatsächlich Zeit lassen.
Anschließend rief er mich an, mit dem oben beschriebenen Verlauf...
Nachdem ich mich bei meiner Mutter über ihn beschwert habe, damit sie mal merkt, welchen Idioten sie immer in den Schutz nimmt, hat sie mir von dem Treffen erzählt.

Willkommen Dorchen, natürlich darfst du hier mitschreiben...

LG
Tanja

graupelchen 18.03.2007 09:59

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hi,
es gibt nicht viel neues von meiner Seite zu berichten. Muss gleich weg weil mein Opa (Vater meiner Mutter) heut seinen 80er feiert. Da meine Mutter 5 Geschwister hat, werden richtig viel Leute kommen! Alle Enkel und Urenkel sind auch dabei....:)

Tanja wie gehts?
Hat sich schon was an der Situation geändert? Wann wollte er eigentlich zu Deiner Mutter kommen, schon dieses WE?

Anna, alles ok bei Dir?

Kamilla, Dorchen, wie gehts euch so?

Schönen Sonntag noch

Kamilla 19.03.2007 00:21

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo... vielen Dank für Eure lieben Antworten! Bei mir gibt es leider nichts gutes zu berichten... der Tumor ist viel größer geworden, waren Fr beim MRT. Und jetzt weiß mein Vater auch ganz sicher, dass er nicht mehr lange leben wird. Vorher hatte er immer noch ein bisschen Hoffnung, dass es entweder doch heilbar ist oder wenigstens noch ganz lange so geht. Aber das ist jetzt nicht mehr. Er ist jetzt auch ganz traurig und wir haben auch viel zusammen geweint. Es ist so traurig zu wissen, dass er selbst bei Sachen, die gar nicht mehr so lange hin sind, wohl nicht mehr dabei sein wird. Mein nächster Geburtstag zum Beispiel, oder Weihnachten. Er kann kaum noch aufstehen (und wenn nur mit Hilfe und Gehwagen) und die Hand und den Arm auch nur noch ganz schlecht bewegen. Außerdem ist er oft auch irgendwie etwas weggetreten bzw. schläft einfach ein. Die Ärzte haben gesagt, dass das kommen wird, wenn der Hirndruck weiter steigt - das ist nun wohl der Fall. Gott sei Dank hat er keine Schmerzen. Aber es ist so seltsam, ihn so zu sehen. Vor 4 Monaten war er noch so vollkommen vital, sportlich, ich konnte ihn bei allen möglichen Sachen um Rat fragen - und jetzt ist er so pflegebedürftig.
Wir müssen jetzt im Moment gerade entscheiden, ob wir noch eine weitere Behandlung machen wollen oder gar nichts mehr tun wollen (nur noch palliativ). Mein Vater will unbedingt kämpfen, auch wenn man das Leben nur um wenige Wochen verlängern kann. Das ist so traurig, er hängt so am Leben - aber wer tut das nicht in so vergleichsweise jungen Jahren.
Ich wünsche Euch auch ganz viel Kraft. Tut mir leid, dass ich jetzt gar keinem persönlich geschrieben habe - aber ich bin so vollkommen erschöpft, dass ich jetzt nur noch schlafen kann...
Liebe Grüße, Kamilla

Tato 19.03.2007 00:38

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo zusammen,

meine Mitter ist immer noch nicht zu Kräften gekommen. Sie sieht einfach nicht ein, dass sie mehr auf ihren Körper hören muss und will andauernd etwas tun (obwohl der Körper noch nicht mitmacht). Das hat natürlich mit der Verdrängung zu tun... Sie hat Schmerzen im Oberschenkel. Zunächst dachte sie an einen Muskelkater (sie hat minimal etwas Gymnastik gemacht - ich würde es nicht als Gymnastik bezeichnen). Jetzt hat sie Bedenken, ob es nicht doch einen Venenentzündung sein könnte. Sie will morgen den Arzt bestellen.
Zudem hat sie oft Schmerzen in den Rippen, die sie versucht zu verdrängen... ich finde das keine guten Anzeichen...
Das Essen auf Rädern ist wirklich nicht das Wahre. Der Fahrer kommt um 10 Uhr - da liegt sie noch im Bett. Das tiefgefrorene Essen wurde anscheinend von der Küche nur aufgewärmt. Nun wärmt sie es gegen Mittag oder am Abend erneut auf - das ist ja auch nicht das Wahre...
Sie bekommt nun morgen eine Mikrowelle und einen Haufen Fertiggerichte. Ist zwar nicht doll, geht aber nicht anders. Die Tiefkühlmenüs sind ja gar nicht mal so schlecht...

Kamilla, ich weiß, es tröstet kaum, aber ich kenne das Gefühl. Ich habe das gleiche bei meinem Opa erlebt. :knuddel: Manche Menschen finden in solchen Situationen die passenden Worte, ich kann es nicht...

LG
Tanja

AM25 19.03.2007 08:04

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Guten Morgen zusammen,

das Essen auf Rädern scheint ja wirklich nicht grad das Wahre zu sein....ne, dann doch lieber Tiefkühlgerichte für die Mikro - da gibts schon auch mehr Auswahl und viel leckere Sachen....und falls Du mal was vorkochen kannst, kannst es auch gleich einfrieren und sie kann es sich bei Bedarf auftauen.... Aber jetzt wart auch mal ab, bis die Reha anfängt, ich glaube, das wird ihr sicher gut tun.

Mein Dad fährt morgen - ich bin fest davon überzeugt, dass ihm das guttun wird! Gestern hat meine Mutter schon ne Liste geschrieben, was alles eingepackt werden muss....:)

Mir? Mir gehts irgendwie nicht so toll....gestern hat ich echt ein richtiges Tief....ich hätt heulen können wie ein Schlosshund....ich weiß, ich werd nie wissen, was die Zukunft bringt und ich werd auch nicht immer mit einer Angst rumlaufen können....aber momentan bricht mir das echt das Genick....wenn ich mir vorstelle, wie hoch doch die Möglichkeit ist, dass er Metastasen bekommt....hmm, mag gar nicht dran denken...!! Mir ist grad alles andere so egal, will nur so viel Zeit wie möglich mit meinem Vater verbringen...

Freitag hab ich mündl. Prüfung in Recht - dann ist dieses Fach zumindest mal abgeschlossen...muss diese Woche noch gewaltig was tun...bisher hatte ich noch nicht wirklich den Nerv was zu tun.... :augen:

Kamilla, es tut mir so leid für Dich - kann mir gut vorstellen, wie es Dir geht... leider bin ich auch nicht wirklich jemand, der die richtigen Worte finden kann...:knuddel: :knuddel: Das einzig "tröstende" ist, dass er keine Schmerzen hat...

Hallo Gabi, schön, dass bei Euch alles ok ist....hoffe ihr hattet nen schönen Geburstag? Wie gehts Deiner Mom? Arbeitet sie noch? Gehts sie auch nochmal in Kur / Reha?

Ich wünsch Euch allen was!
Lg
Anna

graupelchen 19.03.2007 18:55

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo,
Tanja, das mit dem Essen auf Rädern is ja wirklich sinnlos. Da kannst wirklich auch auf die Tiefkühl-Methode zurückgreifen.
Oder vorkochen, wie Anna meint, find ich sogar noch besser! Kommt mir gesünder vor!
Vielleicht bringt der hoffentlich bald einkehrende Frühling Deiner Mutter wieder Kraft mit? Ich wünsch´s ihr sehr!

Ach Anna, versuch dich nicht verrückt zu machen.:remybussi
NOCH hat er keine Metastasen, NOCH gehts im doch soweit gut. Mit deinen Ängsten holst Du Dir die eventuelle Zukunft ins Heute. Aber die Zukunft (egal wie sie aussieht) ist nicht heute.
Heute ist heute.
Ich versteh Dich gut. Habe auch oft Angst. Des gehört bei uns jetzt wohl dazu. Dennoch versuch ich mir dann zu denken wie fertig ich während der Behandlung war und schätze dann diese Zeit jetzt.
Wünsch dir schon mal viel Erfolg beim Lernen. Hab in Recht Abitur gemacht...ich denk ich weiß ungefähr wo Du Dich grad "durchquälst". ;)

Kamilla, es tut mir leid. Hab ganz bestürzt Deine Zeilen gelesen.
Auch wenn wir wahrscheinlich nicht die richtigen Worte finden (wer kann das schon), fühl dich hier gut aufgehoben und schreib ruhig ausführlich wie´s Dir geht. Vielleicht können wir dir so helfen?
:knuddel:
Schreib einfach wenn Dir danach ist. Wir sind da.

Anna, der Geburtstag war schön. Und heute feiern wir schon die nächsten. :) Mein Papa und mein Bruder haben heute Geburtstag!
Meine Mama arbeitet, ja. Aber immer noch einmal die Woche. Sie macht eigentlich wieder alles wie früher (arbeit, shoppen, haushalt, bisschen sport schon), gönnt sich aber noch immer einige Ruhetage in der Woche.
Sie hat einen Antrag für eine Reha gestellt, ja. Hat sie mir heut gesagt. SIe möchte gerne nach Scheidegg! Denk das ist ne gute Wahl!

Schönen Abend noch!
Lg Gabi

Tato 19.03.2007 19:08

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo zusammen,

mir geht es dreckig...
Ich war vorhin bei meiner Mutter und anschließend bei der Psychologin.
Meiner Mutter geht es unverändert. Sie isst nicht und ist total schlapp.

Die Psychologin hat die Situation folgendermaßen "übersetzt":
- der "Infekt" ist keiner, sondern eine Entzündung irgendeiner Röhrchen bei der Galle und im Darm
- die Schmerzen in der Rippe sind kein gutes Anzeichen und kommen auch nicht von einer "Überanstrengung" wie meine Mutter gern argumentiert
- die Appetitlosigkeit kommt von dem Tumoren im Bauchraum - sie kann nicht essen
- sie wird nicht wieder fit werden, sondern weiter abbauen
- der Hausarzt meiner Mutter ist ein A****loch (sie spricht aus Erfahrung)
- ich soll all ihre Wünsche erfüllen (und wenn es das Treffen mit meinem Vater ist)
- ich bin stark (wenn die mich mal hier zu Haus sehen würde...)

Nebenbei spach sie von 4/6/8 WOCHEN! :weinen:

Sie vermutet sogar, dass sie wegen zu hohem Pflegebedarf nicht zur Kur kommt.

Zudem kommen noch weitere Nachrichten:
- eine Pflegestufe gibt es noch nicht
- das Verfahren mit der Pflegestufe dauert etwa 3 Monate...
- die Aufbaunahrung / Astronautennahrung kann nur der Hausarzt verschreiben, dieser weigert sich (=A-Karte)

ohne weitere Worte...

LG
Tanja

Nona23 19.03.2007 21:32

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo alle zusammen,
habe seit einiger Zeit nach einem Forum gesucht wo ich mich mit Leuten aus meiner Altersstufe austauschen kann (bin 23).
Wir haben vor ca. 3 Wochen erfahren, dass mein Vater an Schilddrüsenkrebs erkrankt ist und auch noch anaplatsisches Karzinom (falls das jemanden etwas sagt), hab jetzt einiges über diese Krebsart gelesen und das hört sich alles ziemlich schlecht an => Lebenserwartung für 5 Jahre unter 10 % usw.
Naja wir konnten es eigentlich gar nicht glauben, mein Vater hat nur über einen dicken Hlas geklagt, da er beim Überholen im Überholverbot von der polizei angehalten wurde, naja stellte sich dann aber nicht nur als Gefühl raus sondern war eine geschwollene Schilddrüse, naja dann am 19.02 (meine Mamas 50. Geb.!!!) die OP, da sollte der vorher gefundene Konten nochmal genau untersucht werden. War wohl nichts, bei der OP haben die Ärzte dann festgestellt, dass die Luft- und Speiseröhre schon befallen sind. Es wurde dann schon einiges weggeschniten damit mein Vater nict erstickt, leider konnte nicht alles entfernt werden, da sonst eine Luftröhrenschnitt gemacht hätte werden müssen.Also ab heute täglich Strahlenteraphie und einmal wöchentlich Chemo. Mein Papa ist ziemlich stark und versucht vieles runter zuspielen ( Sprüche wie: Ach, Strahlentherapie, da kann ich doch eine runde bei Kernkraftwerk schwimmen gehen!!!!), aber meine Mum und mein Bruder war schon ziemlich fertig. Inzwischen geht es wieder aber ich denke mal das wird auch wieder schlimmer. Ich bin eher ein Kopfmensch und kann ziemlich schnell umschalten, und mach mir halt eher Gedanken wie wird jetzt was finanziert was sollte sein wenn.... usw.
So hab mir glaub ich so fast alle mal von der Seele geschrieben.
Viele liebe Grüße Nona

AM25 20.03.2007 07:56

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo Tanja,

:pftroest: es tut mir soo leid.... ich war wirklich fest davon überzeugt, dass sich Deine Mom in der Reha erholen wird..... es gibt doch auch extra so onkologische Kliniken....

Gibt's denn keine Möglichkeit diese Spezialnahrung von einem anderen Arzt zu bekommen? Das ist ja wirklich ein A..... :angry: :angry: ich glaub, dem würd ich in einer schwachen Minute mal die Meinung geigen.... pff, und so was schimpft sich Arzt...

Ich weiß gar nicht was ich sagen soll....ich glaube, momentan kann dich sowieso nichts trösten.... :remybussi falls wir doch irgendwas hier für dich tun können - gib Bescheid!!

Gabi,

ja, Du hast ja recht, ich sollte mich nicht verrückt machen...aber an manchen Tagen kann ich irgendwie gar nicht anders.....wer weiß, ob das jemals ganz weg sein wird....

Hallo Nona,

tut mir leid, jetzt zählt ihr auch zu diesem Kreis....ich denke, Dein Vater spielt alles auch ein wenig herunter, weil er euch nicht belasten will...und wenn er es wirklich so locker sieht, dann siehs auch positiv, das bringt ihm viel mehr, als wenn er sich hängen lassen würde....


lg
Anna

Nona23 20.03.2007 08:52

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo Anne
ich denke auch das es für meinen Vater so einfacher ist er sagt ja auch immer das wir uns keine Gedanken machen sollen, er findet er hat nicht verpasst in seinem Leben. Andererseits kann er vielleicht nicht verstehen dass wir aber auch bestimmte Vorstellungen haben, bei denen wir ihn noch brauchen.
Ich denke zur Zeit kann man eh nur abwarten wie die Therapien anschlagen.

graupelchen 20.03.2007 17:11

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo ihr lieben,

oh mann, Tanja, was fürn Mist.
Aber mal ganz ehrlich, deine Psychologin schafft es anscheinend nicht sehr gut, dass es Dir nachm Gespräch besser geht!!
So wie du schreibst, analysiert sie sehr genau die Situation und stellt dich vor die Tatsachen.
Aber hilft sie Dir auch? Ich mein stärkt sie Dich? Hilft sie Dir die Dinge vielleicht mal irgendwie anders zu betrachten (neuer Blickwinkel oder so)?

Ich persönlich find ja vermutete Prognosen (4/6/8 Wochen) völlig sinnlos! Wie sollte Dir das helfen? Da versetzt sie dich doch nur in Panik......*nachdenklich kopfschüttel*

Geht Deine Mutter eigentlich noch zu ihr?

Ach ja, wg. dem A...-Arzt: geh doch zu einem anderen!! Des kanns doch echt nicht sein!! :megaphon:

Ich send dir gedanklich ganz ganz viel Kraft! Kann mir ansatzweise vorstellen, wie überfordernd dass alles sein muss! Ich weiß gar nicht was ich sagen soll...


Hallo Nona, :knuddel:
ich bin 23, wie Du. Haben also schon mal das Alter gemeinsam ;)
Erstmal willkommen hier. Ihr habt ja schon einiges geschafft...Diagnosestellung...erster Schock..OP. Mir hats immer geholfen, möglichst alles "Schritt für Schritt" zu betrachten. Die OP liegt hinter euch und nun kommt die Chemo/Bestrahlung. Ist nicht ganz einfach, aber zu schaffen!!! Heut gibts da eh so tolle Zusatzmittelchen. Das Beste ist natürlich, dass er sich nicht aufgibt und stark ist!
Ich wünscht ich könnt mir von dir abschauen, alles mehr mit dem Kopf zu betrachten...bin denk ich oft zu emotional und muss mich echt manchmal zwingen mich nicht reinzusteigern.

Lg Gabi

Bettinae 20.03.2007 17:25

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo Anna!
Meine Mutter war vor zwei Jahren an Krebs erkrankt sie musste einiges über sich ergehen lassen von bestrallungen bis zur Chemoterapie und dann hat sie an einer studie in kiel teil genommen ,Alles hat nichts geholfen der Krebs war schon im ganzen körper sie konnte zum schluss garnichts mehr nicht aufstehen und nicht essen sowie alleine atmen.Sie hat mich und meine drei jüngeren Geschwister hinterlassen sie ist plötzlich gestorben keiner von uns konnte sich darauf vorbereiten .Jetzt ist meine oma wieder einmal an Krebs erkranklt und ich weiß nicht wie ich damit noch klarkommen soll.
Gruß Bettina

Tato 20.03.2007 18:47

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo zusammen,

ich war heute total geschockt, denn meine Mutter ging nicht ans Telefon. Ich hab es eine Stunde lang versucht. Sie war beim Frisör und ist mit dem Taxi gefahren... Ich hab schon überlegt, wie ich die Wohnungstäür aufbreche und wäre kurze Zeit später zu ihr gefahren.

Ich werde versuchen am Donnerstag mit zum Hausarzt zu fahren und den mal etwas zusammenzustauchen.

Nicht nur die Psychologin analysiert.. ich analysiere auch sie - wie sie auf meine Erwartungen eingeht. Ich habe ihr gestern noch einmal gesagt, dass ich bei ihr bin, um Tipps für die Verarbeitung zu bekommen. Sie hat mir nur Tipps gegeben, wie ich am besten mit meiner Mutter umgehe. Leider komme ich in diesem Spiel zu kurz. Ihr würde es guttun, wenn xxx. Erfülle ihr alle Wünsche... spiele das Spiel mit... Und was ist mit mir? Wie soll ich damit klarkommen?
Da hält sie sich raus...

Ich bin inzwischen - auf Anraten meines persönlichen Psychologen hin (meinen Freund) - aktiv geworden und es hilft mir schon weiter. Ich habe mit Bestattungsunternehmen, mit der Kur, mit Einlagerungsfirmen u.ä. telefoniert. Es hört sich makaber an, aber es ist besser, als wenn ich später dann ohne Infos da stehe. Es ist meine Art, damit umzugehen. Mittlerweile schocken mich solche Nachrichten nicht mehr so stark - ich lebe mittlerweile mit der Situation und habe ja auch schon 4 Angehörige an Krebs verloren. Es ist traurig, dass so etwas schon beinahe zur Nomalität gehört.
Es sind Probleme, die 99% der Gleichaltrigen nicht nachvollziehen können.

LG
Tanja

Nona23 20.03.2007 21:32

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo Gabi,
ja es hat schon vorteile vieles mit realitisches zu betrachten und die emotionen einfach abzuschalten (hab ich von meinem Vater:rolleyes:)
aber es ist auch ab und an mal ganz schön schwer wenn alle glauben sie können sich bei einem ausheulen, ab es ist doch manchmal zu viel und dann kommt es halt doppelt und dreifach. Bin seit der Diagnose ziemlich launisch und kann mich z.T über Kleinigkeiten aufregen und das bekommt meistens mein Freund ab, aber er hat zum Glück Verständnis und schluckt den Ärger dann mal runter.:kuess:
Hab vorhin versucht meinen Vater zu erreichen, leider war das Handy aus, mal sehen was e meiner Mum erzählt hat und wie er sich so fühlt, nach 2 Tagen kann man ja wohl nicht so viel sagen.

AM25 21.03.2007 08:04

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo Tanja,

oh man, Du hast ja so recht, mit solchen Problemen müssen sich gleichaltrige gewiss noch nicht auseinandersetzten. Und was Deine Psychologin angeht.....also ich weiß auch nicht, bringt Dir das überhaupt was da hinzugehen? Ich meine, dass Du Deiner Mom die letzten Wünsche erfüllen sollst, das versteht sich doch auch fast von alleine....aber es geht doch auch um Dich. Ich meine, den Schmerz, den kann einem niemand nehmen, da muss man alleine durch, aber ein wenig Unterstützung könnte sie Dir ja schon geben, auf welche Art auch immer....

Ich bewundere Deine Stärke, dass Du jetzt schon alles in Angriff nimmst....aber Du hast recht, lieber so, als später ohne jegliche Info dazustehen und dann im Trance handeln zu müssen..aber hart ist es trotzdem, das kann ich mir gut vorstellen....mensch , ich würd Dir so gern helfen....:knuddel:

Hallo Bettina,

Dich hat das Schicksal ja auch ganz schön gebeutelt...wie alt bist Du denn wenn ich fragen darf? Diese Krankheit ist so heimtückisch, grausam...eigentlich fühlt sich der/ die Betroffene gut und dann kommt plötzlich die Diagnose Krebs.....mein Vater ist momentan in Reha, hatte eine schwere OP am Oberschenkel (Weichteiltumor)....ich kann nur beten, dass er keine Metastasen oder Rezidiv bekommt....davor hab ich am meisten Angst....

Grüße an alle

Anna

graupelchen 21.03.2007 20:20

AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
 
Hallo ihr,

Tanja, könnt mich schon ärgern über deine Psychologin.....grummel....sowas unkompetentes.....der Eindruck entsteht zumindest hier.
Sieht doch ein Blinder dass auch Du (!!!!!!!) eine Stütze brauchst, ach herrje, und sie listet dir nur schön auf was Du alles tun musst in Zukunft....also wirklich.

Neben deinem Psychologen Nr.1 (dein Freund) sind ja aber wir noch da! :knuddel:

Zuerst hat´s mich ein wenig geschockt, dass Du schon mit Bestattungsunternehmen telefonierst und so. Dann hab ich drüber nachgedacht und es ist dir wohl lieber die Belastung über einen gewissen Zeitraum zu verteilen, als dann in relativ kurzer Zeit viel Belastung aushalten zu müssen. Kann ich irgendwo verstehen.
Aber ich hoff du kannst die jetzige Zeit mit deiner (lebendigen) Mutter trotz dieser Telefonate so gut es geht geniessen!

Puh, Nona, hoff Du lädst Dir nicht zuviel auf die Schultern...aber wahrscheinlich sind ja auch andere für Dich da oder? Zumindest dein verständnisvoller Freund! Vergiss Dich selber nicht!
Wie gehts Deinem Vater jetzt?

Ich frag mich ob irgendwann eine Zeit kommt, wo ich nicht mehr jeden Tag an Krebs denke. Könnt ihr euch das vorstellen?

Anna, fühl dich mal ge:knuddel: t......die Angst is einfach blöd.

Hallo auch an Bettina....tut mir leid was Du und deine Geschwister erleben musstet.

Lg Gabi


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 01:20 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, vBulletin Solutions, Inc.
Copyright © 1997-2025 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.