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28.06.2005 12:02

Rippenfellkrebs
 
Hallo Glückskind,

mein Vater hat selbst diese Diagnose vor zwei Wochen erhalten. Würde sehr gerne mit Dir mal telefonieren wir wissen nicht was wir tun sollen. Es befindet sich im Frühstadium.

06.07.2005 01:10

Rippenfellkrebs
 
Hi,kurze gute Nachrichten von meinem alten Herrn.Nach der Hyperthermie in Bochum gehen seine Tumormarker zurück!!!!!!!

Ich meld mich

Mfg Achim

06.07.2005 10:40

Rippenfellkrebs
 
Hallo,

mein Vater hat vor zwei Jahren die Diagnose Rippenfellkrebs bekommen. Er hatte Wasser das durch eine Drainage entfernt wurde. Eine Gewebeprobe ergab das er Rippenfellkrebs durch Asbest hat. Erst wurde gesagt das es operabel ist aber erst eine Chemo durchgeführt werden soll. Das wurde auch gemacht. Diese erste Chemo mit Cisplatin/Gemcitabin brachte nichts. Anschließend bekam er eine Chemo Therapie mit Alimta. Auch das brachte nichts. Im Krankenhaus wurde ihm dann gesagt das der Tumor inoperabel ist da er weder schrumpfe noch sich einkapseln würde. So bekam er weiterhin Alimta in Kombination mit Carboplatin. Letzes Jahr im Herbst bekam er Dyspnoe mit Perikarderguß. Es wurde eine CTx mit Navelbine eingeleitet und einen Monat später wurde eine Perikard- und Pleuradrainage gemacht. Es ging ihm da sehr schlecht. Es wurde dann zwei Tage später eine Pleurodese gemacht bei der er kollabiert ist und sie ihn wiederbeleben mußten. Danach bekamm er sehr starke Medikamente. Er hatte Halluzinationen und Sprachstörungen. Er konnte sich auf nichts konzentrieren und war teilweise richtig verwirrt. Nachdem er dann nach 10 Tagen aus dem Krankenhaus entlassen wurde mußte er zwei Tage später wieder zu einem neuen "Kurs" Chemo Therapie. Er hatte in den ganzen zwei Jahren eine Pause von 2 Monaten von der Chemo Therapie und zieht das seit dem kontinuierlich durch. Ich muß dabei sagen das mein Vater in einer sehr guten körperlichen Verfassung war als das alles angefangen hat. Wäre das nicht so gewesen würde er wahrscheinlich nicht mehr leben. Mittlerweile läßt seine körperliche Verfassung auch nach. Vor zwei Monaten bekam er 2 Gaben von Erythrozytenkonzentraten da seine Blutwerte sehr schlecht waren. Sie besserten sich nur geringfügig und er hatte zwei Wochen damit zu kämpfen dass das Blut sich anpasst. Nach der letzten Alimta Gabe vor ca. 6 Wochen ging es ihm dann so schlecht das wir dachten er wird das nicht überleben. Er hat in einer Tour gebrochen, er hat zwei Wochen nicht gegessen, sobald er etwas getrunken hatte ist er direkt zur Toilette und hat es ausgebrochen. Er behielt keine Flüssigkeit drin und das machte uns ernsthaft Sorgen. Die Klinik beauftragte dann einen speziellen Pflegedienst der ihm täglich Ringerlösung und Medikamente verabreichte, da er die Medikamte in Tablettenform ja nicht bei sich behielt. In die Ringerlösung wurde ein Mittel gegen die Übelkeit gegeben aber das brachte auch nicht wirklich was denn 2 Stunden nachdem die Lösung durch war fing er wieder an zu brechen und die Flüssigkeit war wieder weg. Es wurden verschiedene Mittel gegen Übelkeit gegeben aber es wurde nicht besser. Dann bekam er Cortison und da wurde es besser. Hätte das nicht angeschlagen hätte er ins Krankenhaus gemußt. Mittlerweile hat er auch Wasseransammlungen im Bauch und es wurde Diagnostiziert das der Tumor sich ausgebreitet hat und auf das Bauchfell übergegangen ist. Er konnte sich ausbreiten weil ein Loch von dem Drainageschlauch sich nicht richtig geschlossen hat. Es kann sich noch verkleben und das dann eindämmen. Das Wasser können sie nicht punktieren weil der Tumor dann nach außen wachsen kann. Die Punktionsstelle müsse dann mindestens 30 mal bestrahlt werden. Am Montag war er wieder in der Klinik. Sie haben festgestellt das sein Knochenmark mitllerweile wieder rote Blutkörperchen produziert und die Blutwerte insgesamt wieder besser geworden sind und, was eigentlich viel wichtiger ist, dass seine Lymphdrüse unter dem Arm etwas geschrumpft ist. Auf dem Röntgenbild ist die Lunge wieder etwas dunkler geworden, sagt mein Vater. Sein Arzt ist guter Dinge und sagte das es an ein Wunder grenzen würde wenn sich jetzt etwas tun würde. Jetzt wird die Chemo fortgesetzt. Anfang Juni hat meine Mutter mit dem Hausarzt meines Vaters gesprochen (er hält den Kontakt mit dem behandelnden Arzt der Klinik) und da meinte er das mein Vater nur noch 3 Monate zu leben hat. Langsam wissen wir nicht mehr was wir eigentlich glauben sollen und hoffen auf das "WUNDER" des Klinik Arztes und das mein Vater noch etwas mehr hat als die (jetzt eigentlich nur noch 2 Monate) 3 Monate.
Was ich vergaß zu erwähnen mein Vater wird nächsten Monat 64 Jahre.

06.07.2005 11:45

Rippenfellkrebs
 
Hallo Gabi,

das hört sich alles nicht wirlich gut an. Mein Vater hat auch das Wasser punktiert bekommen und danach 30 Bestrahlungen... Diese waren aber nicht wirklich schlimm gewesen, mein Vater war es auch nie richtig übel.. Er hatte immer sehr starke Schmerzen die mit Morphium behandelt wurde und diese wurden immer weiter hoch gesetzt... Was ich nicht verstehen kann, ist, dass die Ärzte immer was anderes sagen. Meinem Vater wurde nach dem Ende der Chemo mit alimta gesagt, dass er erst mal zur Feier des Tages eine Flasche Wein aufmachen soll und ein viertel jahr später ist er gestorben... Das find ich so unglaublich, die Ärzte machen einem Hoffnungen und das stimmt hinten und vorne nicht!! Unser Hausarzt hat am Ende gesagt, dass er hofft, das mein Vater nicht mehr lange Leiden muss. Denn am Ende hat er noch noch fantasiert und es war wirklich schrecklich.. Ich hoffe, dass euch dass alles erspart bleibt und ihr noch lange Zeit mit einander habt...

Liebe Grüße
Julia

06.07.2005 13:51

Rippenfellkrebs
 
@Gabi, @Julia,

die AUFs und ABs kann ich ich sehr gut nachfühlen, auch die Irritationen, Hoffnungsschimmer, Enttäuschungen usw.

Die eigene Betroffenheit: meine erste Frau ist als Lehrerin
mit 52 Jahren an Mesotheliom erkrankt und nach 4 Jahren an diesem noch unheilbaren Rippenfellkrebs gestorben.
Meine eigene Betroffenheit habe ich in diesem Forum im Juli 2003 unter dem Thread "Einsame/gemeinsame Wege bei Krankheit" beschrieben.

Ich möchte niemandem die Hoffnung nehmen, aber auch darauf hinweisen, unbedingt auch der unerbittlichen Wahrheit und Realität ins Auge zu sehen.

Es scheint festzustehen:

- Dieser Krebs ist momentan trotz Alimta Studien noch nicht besiegt

- Offenheit und Ehrlichkeit des Kranken sich selbst und den Ärzten gegenüber erleichtern es sehr, sich auf die begrenzte Zukunft und ggf. das Ende des Lebens einzustellen.( Bringen Sie die Ärzte dazu, sehr offen und ehrlich die Lage des Patienten dazustellen. Das muß der Patient aber signalisieren, daß er die reale Einschätzung der eigenen Lage wirklich hören und akzeptieren will. )

- Den Fakten dieses schlimmen Krebses ist nichts entgegen zu setzen als noch Zeit zu haben (und zu nutzen) in Würde wichtige Dinge zu Ende zu bringen.

- Der Patient und seine Anverwandten sollte(n) (wenn möglich) die Wahrheit wissen. Er (der Patient) sollte entscheiden können, was noch mit ihm medizinisch "angestellt" wird. Es ist SEINE Zeit, die verrinnt und zwar unerbittlich.



Ich wünsche Euch viel Kraft
Shalom

momo07@freenet.de

06.07.2005 20:25

Rippenfellkrebs
 
Hi Gabi

bei meinem Mann hat sich der Tumor nach 2 Jahren auch im Bauchraum ausgebreitet. Mit einer entsprechenden Ascites die ,seid Dez.04, wöchentlich (4-5 Liter)punktiert werden muß.
Auch das spontane Erbrechen tritt immer wieder auf. Was für ein Cortison-Präparat und in welcher Dosierung hat dein Vater dagegen bekommen ?
Gruß meike

07.07.2005 07:05

Rippenfellkrebs
 
Hallo,

danke das Ihr alle so schnell geantwortet habt. Habe mich sehr darüber gefreut. Gestern war mein Vater wieder in der Kilinik und der Arzt sagte zu Ihm das er gedacht hat er würde ihn nach der letzten Chemo nicht mehr wiedersehen. Das hat einen doch schon etwas geschockt. Auf jeden Fall bekam er gestern wieder eine Chemo mit Alimta und Carboplatin. In dem Bericht des Arztes steht das der Pleura- und Perikarderguß zurückgegangen ist. Für meinen Vater ist es im Augenblick ein kleiner Hoffnungsschimmer aber für wie lange? Der Pfleger der gestern da war sagte das sie ab Morgen dann Infusionen geben werden mit Zucker und Eiweiß. Das Eiweiß kann dazu führen das sich das Wasser im Bauch zurückbildet es kann aber auch sein das es mehr wird. Wir hoffen natürlich das es weniger wird und mein Vater wieder etwas Essen kann. Er sagt das er Hunger hat aber nicht Essen kann weil dann der Bauch wieder spannt und Schmerzen verursacht. Eigentlich ist mein Vater ein Kämpfer, er gibt so schnell nicht auf nur Momentan ist er sehr negativ eingestellt und Drepessiv. Wir versuchen alles um ihn auf positive Gedanken zu bringen aber es gelingt uns nicht immer. Der einzige Hoffnungsschimmer für ihn ist seine Enkelin, meine Tochter. Er hat sich immer ein Enkelkind gewünscht und gehofft das er seine Zeit als Rentner mit ihr verbringen kann und alles mögliche Unternehmen kann. Leider sollte es nicht sein. Sie ist die Einzige die ihm jetzt noch etwas Kraft gibt, für die er kämpft.

Gabi

07.07.2005 07:10

Rippenfellkrebs
 
Hallo Meike,

wie das Präparat heißt weiß ich im Augenblick nicht aber ich werde nachsehen. Er bekommt was gegen die Übelkeit und seit dem hat es eigentlich nachgelassen. Mittlerweile wurde die Dosis auch verringert.

Gruß Gabi

07.07.2005 09:09

Rippenfellkrebs
 
Lieber Achim!

Kannst Du mir bitte sagen, welche Hyperthermie Dein Vater kriegt (Ganzkörper, Lokal , wieviel grad????), weil in Graz sagen die, die machen das nur, wenn das bauchfell angegriffen wird, weil das zu kreislaufbelastend wär, wobei mein papa eigentlich ziemlich fit ist (66a). Weißt Du mit wem ich in bochhum diesbezüglich telefonieren könnte???

Vielen Dank und Euch alles Gute

Iris

07.07.2005 09:09

Rippenfellkrebs
 
Lieber Achim!

Kannst Du mir bitte sagen, welche Hyperthermie Dein Vater kriegt (Ganzkörper, Lokal , wieviel grad????), weil in Graz sagen die, die machen das nur, wenn das bauchfell angegriffen wird, weil das zu kreislaufbelastend wär, wobei mein papa eigentlich ziemlich fit ist (66a). Weißt Du mit wem ich in bochhum diesbezüglich telefonieren könnte???

Vielen Dank und Euch alles Gute

Iris

07.07.2005 09:11

Rippenfellkrebs
 
Liebe Meike!

Ich hoffe, es geht Euch einigermaßen!!!!
Mein papa bekommt grad die sechste chemo, dann sollte Pause sein, sonst machen die da net viel. Ich weiß jetzt echt nicht mehr weiter.
Wär schön, mal was von Dir zu hören
Alles Gute Euch beiden
Iris

07.07.2005 09:11

Rippenfellkrebs
 
Liebe Meike!

Ich hoffe, es geht Euch einigermaßen!!!!
Mein papa bekommt grad die sechste chemo, dann sollte Pause sein, sonst machen die da net viel. Ich weiß jetzt echt nicht mehr weiter.
Wär schön, mal was von Dir zu hören
Alles Gute Euch beiden
Iris

07.07.2005 10:09

Rippenfellkrebs
 
Hallo Julia,

zum Glück hat der Hausarzt meines Vaters meiner Mutter gesagt das er wahrscheinlich nur noch 3 Monate zu leben hat. Es war natürlich ein Schock und es dauert das alles zu verarbeiten besonders wenn man sieht das es ihm an manchen Tagen richtig gut geht. Das komische war ja das sie ihm Anfang des Jahres gesagt haben das er maximal nur noch 3 Jahre hätte und letzten Monat waren es dann nur noch 3 Monate. Wie es jetzt aussieht, nach dieser leichten Verbesserung, wissen wir nicht. Vielleicht hat er ja doch noch ein paar Monate mehr. Gesagt hat man ihm selber von den 3 Monaten nichts und ich finde das ist besser so weil er sich sonst ganz fallen läßt. Er weiß das er sterben wird und er meint auch das er Weihnachten nicht mehr erleben wird aber wir versuchen ihn aufzubauen damit er nicht immer an den Tod denkt und wieder in die schwere Depression fällt. Wenn das passiert dann geht gar nichts mehr. Dadurch das er jetzt wieder eine etwas positivere Nachricht bekommen hat wird sein Lebenswille vielleicht wieder etwas größer und er kämpft weiter.

viele grüße
Gabi

07.07.2005 10:20

Rippenfellkrebs
 
Hallo Gabi,

ich kann euch so gut verstehen und obwohl es mir immer wieder schwer fällt hier zu lesen, kann ich einfach nicht anders... Diese Krankheit hat unser Leben verändert und ich kann nicht einfach damit abschließen... Wir haben meinem Vater auch nichts gesagt, dass er sterben muss.. Er hat Ende November einen Krampfanfall bekommen und danach ging es total bergab... Es war so schwer in so zu sehen... Ein Mann der vorher immer sehr kräftig und stark war, sah mit 67 aus wie ein alter greiser Mann... Das war sehr schlimm... Als er nach dem Anfall ins KH kam, meinte eine Ärztin zu meiner Mutter, ob sie denn wüsste wie krank ihr Mann wäre, meine Mutter wusste es und die Ärzten sagte, vielleicht noch ein paar Monate oder Wochen... Uns ist bald das Herz stehen geblieben... Wie soll man mit jemanden umgehen der bald nicht mehr da sein wird... Wir wollten normal mit ihm umgehen und das ging auch einigermaßen, aber wenn ich alleine war hab ich nur geweint... Dann waren es nicht mal mehr Monate sondern grade mal 2 Wochen.. Ich will dir damit keine Angst machen, ich will nur schreiben wie es bei uns war und dass man nie weiß wie es kommt und deshalb soll man alles genießen... Wenn du möchtest können wir auch gerne mal telefonieren...

Viele liebe Grüße und Kraft
Julia

07.07.2005 12:04

Rippenfellkrebs
 
Hallo Julia,

ich habe gelesen was Du geschrieben hast..
Bei uns war es genau so. Und gestern vor 2 Wochen ist mein Vater gestorben. Es ging so schnell!!! Ich weine jeden Tag, ich vermisse ihn so sehr.. Am Sonntag wäre er
64 geworden. Ich kann immer noch nicht glauben daß er nicht mehr da ist. Wenn ich gewusst hätte daß er so krank ist, hätte ich mehr Zeit mit ihm verbracht...Und die Schmerzen die er hatte, ich sage mir immer wieder, so etwas verdient keiner.
Ich wünsche allen Alles Gute und viel Kraft

Gabriela


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