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molüfunidami 10.07.2012 22:25

AW: Ich habe solche Angst
 
liebe jaecky!

was soll man dir nur auf deine trauer, deine angst antworten?
als "ehemalige" angehörige weiss ich, wie weh es tut, ich weiss auch, wie schwer es ist, die richtigen worte zu finden.

ich wünsche dir, euch die kraft, es zusammen durchzustehen, die liebe, es zusammen zu schaffen, es auch in ruhe und frieden erleben zu dürfen.

es ist so schwer in worte zu fassen...

bin in gedanken bei euch,
alles liebe, dani

puppe88 10.07.2012 22:57

AW: Ich habe solche Angst
 
Liebe Jäcky,

bei meinem Vater ist es nun bald 5 Jahre her, dass ich ihn gehen lassen musste...
er hatte Magenkrebs - nach der Diagnose blieben ihm nur noch 7 Monate.
Meine Mutter hatte Parkinson und er wollte sie nicht alleine zurücklassen.
Auch ich kam irgendwann an den Punkt, an dem du dich nun befindest - mein Kopf wollte ihn gehen lassen, und mein Herz wollte ihn halten...
Ich habe ihm dann kurze Zeit vor seinem Tod ganz deutlich gesagt, dass er gehen darf...dass ich mich um Mama kümmern werde...dass wir ohne ihn zurecht kommen werden...
.. ich glaube schon, dass er dadurch vielleicht ein wenig leichter loslassen konnte...
mein Vater sagte einmal (und das war schon etliche Wochen davor) "ich bin zwar noch am leben - aber das ist kein Leben mehr..."
diese Aussage im Hinterkopf hat es mir leichter gemacht, ihn gehen zu lassen - einfach weil ich wusste, dass ER keinerlei Lebensqualität mehr hatte und ich ihm diese Art zu leben, wie es in den letzten Wochen war, ersparen wollte.

Ich wünsche dir alle Kraft, die du brauchst, um loslassen zu können, um den Schmerz auszuhalten....

Liebe Grüße von mir

Mirilena 10.07.2012 23:20

AW: Ich habe solche Angst
 
Liebste Jäcky,

ich denke genauso wie puppe88... Auch ich habe im Februar schweren Herzens meinem Papa gesagt, dass er nun gehen dürfe. Wenn keine Kraft mehr da sei, dann könne er loslassen. Weil ich ihn so liebe. Und da ist mir bewusst geworden, wie sehr ich ihn liebe... Alles Wesentliche war gesagt und er wusste, dass wir bei ihm sein würden bis zum Schluss und er wusste auch, dass wir irgendwie zurecht kommen würden. Ohne ihn. Das war zwar sehr schmerzlich, doch ich habe seine Erleichterung geradezu gespürt. Und dann irgendwann hat er losgelassen und ist mit einem leichten Lächeln im Gesicht gegangen.

Nein, niemand hat es verdient, dass er so leiden muss und solche Schmerzen hat, doch leider können wir uns das nicht aussuchen oder haben irgendeinen Einfluss darauf, wie wir gehen dürfen. Auch wenn ich deinen Papa persönlich nicht kenne, habe ich doch in den letzten Monaten das Gefühl bekommen, dass er mir doch durch deine Schilderungen hier so bekannt ist und es tut mir von Herzen weh, dass es ihm nun so schlecht geht. Auch ich wünsche dir die Kraft, ihn loszulassen... Glaube mir, er wird dich nie wirklich verlassen, denn in deinem Herzen, in deiner Seele wird er immer bei dir sein.

Eine stille Umarmung
Miri

kleine-fee 11.07.2012 07:04

AW: Ich habe solche Angst
 
Meine liebe Jäcky,
Miri hat recht ,auch bei mir war es so. Ich hab meiner Ma auch gesagt das sie gehen darf das sie sich keine Sorgen machen soll um uns das wir alles irgendwie schaffen werden.Wo ich ihr das sagte,dachte ich mir auch wie soll es nur ohne dich sein wie soll es ohne dich weitergehen.Dann kam der Zeitpunkt wo ich in den Himmel gesprochen habe vor Wut,wenn es dich wirklich gibt warum erlöst du sie nicht endlich von ihrem Leid.Ich war so wütend auf alle,denn jeden Tag starb auch ein Teil von mir.Dann kam der Punkt wo ich akzeptierte,das ich wirklich loslassen mußte,durchhalten,aushalten (das war das schlimmste).Meine liebe Jäcky ich wünsche Dir von Herzen ganz viel Kraft dafür.:pftroest:

mai-regen 11.07.2012 07:40

AW: Ich habe solche Angst
 
Liebe Jäcky,
ich finde mich in jeder Aussage der vorherigen Postings wieder.Dieses bewusste Loslassen war das bisher schwerste,was ich in meinem Leben lernen musste.Den ersten Schritt dazu musste ich innerlich schon machen,als ich ihre Diagnose hörte....da wusste ich aufgrund meiner medizinischen Ausbildung....sie hat keine Chance.
Und dann gab es immer wieder kleine Abschiede,wenn sie so nach und nach ihren Alltag nicht mehr schaffte.Bei euch war es auch so,das hatte ich gelesen.
Und jetzt seid ihr dort,wo wir im Mai waren.Es ist so schwer.Um es mal symbolisch zu sagen,nachdem ihr ihn seine ganze Krankenzeit lang gaaanz fest an der Hand gehalten habt,kommt nun bald der Moment,wo man die Hand lösen muss,damit er ohne euch weitergehen kann....
Ob du es direkt aussprechen musst......ich glaube,es kommt immer auf die Sittuation an.Vieleicht spricht er es selbst an,so wie" Wenn ich nicht mehr da bin,müsst ihr das und das beachten"
Manchmal genügt auch ein Lächeln,das man tauscht,ein Händedruck,ein stilles Versprechen.
Ich hab es meiner Mum gesagt,als sie im Koma lag,in ihren letzten Stunden.Meinen Kopf auf ihrem Kissen,neben ihrem Ohr,hab ich ihr das Versprechen gegeben,dass ich mich um Papa immer kümmern werde,ihr für alles gedankt,ihr gesagt,dass sie schon mal voraus gehen kann und dort auf uns warten soll.Ihr gesagt,dass ich sie liebe und auch Aufwiedersehen"
Aus diesen Stunden kommt jetzt mein Trost in der Trauer....
Liebe Jäcky,entscheide aus dem Bauch heraus.Du musst jetzt nichts bewusst planen.In dieser schweren Zeit übernimmt etwas oder jemand anderes die Zügel.....wie kleine Fee schreibt....geht es nun darum,standzuhalten.Wie beim Sprung von einem hohen Felsen ins Meer....Tiiief Luftholen,alles anspannen,springen.....
In Gedanken bei euch!
Sylvia

carla44 11.07.2012 07:46

AW: Ich habe solche Angst
 
Liebe Jäcky,

wenn ich hier jeden Tag vorbei schaue, denke ich immer: hoffentlich ist bei Dir nichts passiert. Aber ich weiß auf der anderen Seite natürlich, dass jeder Tag für Dich sehr schlimm ist und dieses Leid bei Deinem lieben Papa zu sehen, das ist kaum noch zu ertragen für Dich.

Es ist wirklich so, dass das Loslassen an einem bestimmten Punkt eine Erlösung ist. Wenn man den geliebten Menschen nur noch leiden sieht, ihm seine Schmerzen nicht mehr nehmen kann, dann muss man sich leider mit dem Gedanken vertraut machen, dass das Loslassen und ihn auf diesem Weg zu begleiten das Einzige ist, was man noch tun kann.

Mir hat vor einem Jahr das Gespräch mit der Hospiz-Mitarbeiterin sehr gut getan. Es tat sehr weh, das alles zu hören, hat es mir aber letztendlich erleichtert, meinen Papa zu begleiten. Ich habe es gut verstanden, was sie gesagt und mir über diesen letzten Weg erklärt hat. Dadurch konnte ich meine eigene Sicht darauf verändern und begreifen, dass ich meinen Papa nun nur noch auf diesem Weg zur Seite stehen kann. Alles andere wäre nur Verlängerung seines Leids gewesen. Und das wollte ich auf keinen Fall.

Es fällt mir schwer, das alles in die richtige Worte zu fassen, liebe Jäcky. Ich möchte gerne bei Dir sein, Dich in den Arm nehmen und einfach an Deiner Seite sein, wenn Du Halt brauchst.
Viel, viel Kraft und ganz liebe Grüße
Carla

ange 11.07.2012 07:58

AW: Ich habe solche Angst
 
Liebe Jäcky,

oh man...es tut mir so leid das es ihm so schlecht geht!

Auch ich kann deine Gefühle verstehen, du willst deinen Papa nicht hergeben aber du musst ihn loslassen... Ich habe meiner SM damals auch gesagt, wenn sie soweit ist, dann darf sie gehen, sie braucht sich nicht länger quälen. Ich habe mich für die schöne Zeit mit ihr bedankt, für die tolle Ausrichtung meiner Hochzeit usw.... wir haben ihr gesagt, wir kümmern uns um ihren Mann, wir haben uns alle nacheinander von ihr "verabschiedet", haben ihr gesagt was wir nochmal sagen wollten. Und dann konnte auch sie loslassen.
liebe Jäcky es liegt einer der schwersten Wege vor dir, doch du schaffst es ihn zu gehen! Du bist Stark! Und alle hier sind für dich da, wenn auch nur am Computer.
Ganz viel Kraft für die kommende Zeit!!!
Alles Liebe Ange

Jaecky 12.07.2012 07:37

AW: Ich habe solche Angst
 
Ihr Lieben,

gestern hatte ich keine Kraft mehr, euch allen zu danken, dass ihr so an uns denkt. Ich kann einfach nicht mehr - mir fehlt im Moment die Kraft zu allem. Auch wenn ich mal was doppelt schreibe, entschuldigt bitte.

Nun hab ich ja endlich den Antrag für die Pflegestufe ausgefüllt und gleich den aktuellsten Arztbericht dran gehängt (die von der KK sagte, dann kann vielleicht gleich nach Aktenlage entschieden werden und sie brauchen nicht erst den HA anschreiben) und nun ist Papa nicht da zum unterschreiben. Es ist doch wie verhext, als ob es wirklich nicht sein soll. Gestern war der Klomann (meine Kinder haben ihn so genannt) da und war in 1 1/2 Stunden fertig. Wenn Papa nach Hause kommt, kann er wenigstens vernünftig auf die Toilette gehen. Das ist schön.

Meine Oma und ihr Lebensgefährte waren gestern auch bei Mama und die Jungs und ich auch. Es tut gut, einfach zusammen zu sein - mal gemeinsam zu lachen und gemeinsam zu weinen. Meine Jungs in ihrer kindlichen Unbeschwertheit tragen da ihren Teil zu bei. Wir sehen uns im Moment viel alte Fotos an und freuen uns, dass wir die haben. Es ist schön.

Letzte Nacht habe ich sehr unruhig geschlafen, ich habe ganz komische Gefühle. Weiss nicht.

Mein über alles gliebter Papa,
gestern hab ich mit Mama gesprochen und wir sind bereit, los zu lassen damit du wenn die Zeit gekommen, ruhig gehen kannst und du endlich keine Schmerzen mehr haben musst. Auch wenn es sehr sehr weh tut, werden wir gemeinsam diesen Weg gehen und Anni, Ronny und ich werden uns um Mama kümmern und immer für sie da sein.

Wir lieben dich über alles, mein Paps.

Deine Jäcky

Elisabethh.1900 12.07.2012 16:36

AW: Ich habe solche Angst
 
Liebe Jaecky,

soweit mir bekannt ist, muss der Pflegebedürftige den Antrag auf Pflegegeld nicht selbst unterschreiben. Du hast das Recht für Deinen Vati Pflegegeld zu beantragen, der Antrag muss halt entsprechend formuliert sein.
Es ist gut, dass Ihr einen Arztbericht habt und den der Krankenkasse zur Verfügung stellen könnt.

Liebe Grüße an Dich,

Elisabethh.

Odelbie 12.07.2012 23:27

AW: Ich habe solche Angst
 
Liebe Jäcky,


Diese Krankheit Krebs nimmt uns so viele schöne Dinge vom Leben weg.
Es ist zum verrückt werden. Wenn man diese Diagnose bekommt, fällt man in ein bodenloses Loch. Es geht immer tiefer und tiefer. Dabei ist es wichtig dem Krebs in die Augen zu schauen. Alles zu versuchen das Wachstum aufzuhalten, sich mit Chemo und Bestrahlung zu quälen. Morphium in sich aufzunehmen, Schlafmittel zu schlucken, über eine Magensonde ernährt werden. Man hält sich an diesem einen goldenen Faden fest.

Bevor mein Mann an Krebs erkrankt ist, kannte ich mich wirklich nicht aus mit Krebs . Ich wollte sowas nie an mich heranlassen.
Gerade sieht es bei mir zu Hause so aus. Ich sitze am Krankenbett meines Mannes. Er bekam im Febr. 2012 die Diagnose. Ich passe auf ihn auf, damit er nicht alleine den Weg zur Regenbogenbrücke gehen muss. Ich begleite ihn. Er liegt im Sterben. Ich hoffe so sehr, das es gleich passiert. Ich Wünsche es mir für ihn von ganzen Herzen. Er hat alles mit sich machen lassen. So wie Jeder krebspatient hier . Was ich für schlimm empfunden habe ist die Tatsache, das es einen Tag gab, wo man gesagt bekommt:" wir brechen alle Behandlungen ab."
Alles umsonst ? Alles für die Katze ?
Liebe Jäcky, heute weiß ich die Antwort. Und ich brauchte sehr lange um zu begreifen, das es keine Hilfe mehr gibt. Unsere Tochter ist der gleichen Meinung. Wir haben Glück sehr offen umgehen. Wir sprechen eigentlich über alles. Und vorallem in einer solchen Situation ist es wichtig über Gefühle,Ängste,Gedanken zu reden.
Dadurch ging es uns besser. Zumindest bekamen wir wieder Kraft um meinen Mann und Lisas Papa weiter zu begleiten. Das loslassen müssen wir entscheiden. Wir müssen unseren Liebsten sagen, das sie gehen dürfen. Auch wenn es sehr schwer fällt. Wir müssen es tun. Ich trage meinen Teil der Verantwortung, das mein Mann keine oder nur wenige Schmerzen hat. Ich bin immer bei Ihm. Ich lasse ihn nicht alleine. Lisa nimmt seine Hand und plaudert mit Papa. Er spürt es. Er atmet ruhig und flach. Lisa meinte Heute:" Mama , Papa genießt unsere Streicheleinheiten." ich mußte lachen. Weil Lisa recht hatte.
Wir denken so, weil wir losgelassen haben. Weil wir gesagt haben er darf gehen.
Das sagt sich nicht einfach so. Denn man denkt zurück an die Zeit, wo die Behandlungen begonnen haben. Ich habe oft Bilder verglichen. Es sah mitten in der Behandlung mal so aus, als wäre alles gut. Wer glaubt dann in diesem Moment daran, das die Behandlung irgendwann abgebrochen wird und man zum sterben nach Hause geht ?
Unsere Gefühle fahren Achterbahn. Immerwieder aufzustehen, einen neuen Schritt zu machen und durchzustarten raubt viel, viel Kraft. Und doch schaffen wir es. Weil wir es wollen liebe Jäcky.

Ich schicke dir ein doppeltes Kraftpaket, aus tiefstem Herzen schicke ich und Lisa dir dieses Paket, möge es dir die Kraft geben um zu verstehen, durchhalten und damit umzugehen.:pftroest:


Liebe Grüße von

Grit mit Lisa an der Seite und Mann und Papa Jürgen fest an der Hand auf dem Weg zur Regenbogenbrücke

Elisabethh.1900 12.07.2012 23:34

AW: Ich habe solche Angst
 
Liebe Grit, liebe Lisa,

ich möchte Euch beiden starken Frauen einen ganz lieben Gruss senden,

in Gedanken bin ich bei Euch,

Elisabethh.

Odelbie 12.07.2012 23:55

AW: Ich habe solche Angst
 
Zitat:

Zitat von Elisabethh.1900 (Beitrag 1129474)
Liebe Grit, liebe Lisa,

ich möchte Euch beiden starken Frauen einen ganz lieben Gruss senden,

in Gedanken bin ich bei Euch,

Elisabethh.




Ganz lieben Dank liebe Elisabeth:pftroest:

Jaecky 13.07.2012 07:45

AW: Ich habe solche Angst
 
Liebe Elisabeth,

danke für denTipp. Ich werde nachher gleich bei der KK anrufen und mich erkundigen.

Liebe Grit, liebe Lisa,

das ihr an mich denkt, berührt mich sehr. Ihr, die so viel Traurigkeit im Moment durchleben, selbst mit sich kämpfen müssen und diesen schweren Weg gehen - ihr denkt an andere. Ich danke euch von ganzem Herzen.

Ja, wir haben jetzt beschlossen, loszulassen und ihm das Gefühl zu geben, dass er gehen kann. Es tut so weh, ich kann im Moment gar nicht weinen, funktioniere nur. Wir sind jeden Tag bei Mama drüben. Wir sitzen da reden und reden und reden. Die Jungs spielen oder sehen fern und wir haben die Zeit für uns.

Ich hasse das alles, aber ich hab jetzt beschlossen dass es so nicht weiter gehen kann. Das ist kein lebenswertes Leben mehr, am meisten für meinen liebsten Papa und um den geht es, an den muss ich denken. Er stirbt jeden Tag ein bisschen mehr und hat die Schmerzen, nicht ich. Wir werden diesen Weg gemeinsam gehen, wir sind eine Familie und stehen das irgendwie durch. Ich weiss zwar noch nicht wie aber wir schaffen das, FÜR IHN!!!

Liebe Grüße
Jäcky

Papi, ich hab dich ganz soll lieb :1luvu::1luvu::1luvu:

puppe88 13.07.2012 07:53

AW: Ich habe solche Angst
 
Liebe Jäcky,

ich finde es ganz arg mutig und tapfer, wie du nun mit der Situation umgehst. Auch wenn es dich zum jetztigen Zeitpunkt vielleicht Überwindung kostet, diese Einstellung (dass du deinen Papa gehen lassen willst) zu leben, wirst du irgendwann mal zurückblickend froh darüber sein...

Dieses Annehmen - es tut so unsagbar weh...
Mir haben in dieser Zeit verschiedene Bücher von Elisabeth Kübler Ross geholfen.
Vielleicht würden sie auch dir und deiner Familie ein kleines Stückchen gut tun?

Alles Liebe für dich und deine Lieben!

carla44 13.07.2012 09:31

AW: Ich habe solche Angst
 
Meine liebe Jäcky,

ich hoffe sehr für Dich und Deine Familie, dass Ihr eine gute Lösung findet, wie Dein Papa möglichst in Eurer Nähe sein kann (oder Ihr in seiner). Dass Ihr die Kraft habt, ihn zu begleiten und vor allem, so wie schon die ganze Zeit über, als Familie füreinander da seid.

Das ist so wichtig.
Ich schicke Dir ein großes Paket Kraft und Mut, diesen Weg so weiter zu gehen. Alles Liebe und eine ganz dicke Umarmung für Dich.
Carla

Jaecky 15.07.2012 20:26

AW: Ich habe solche Angst
 
Hallo,

heute waren wir bei Papa im KKh. Es ist so furchtbar, was ein Mensch erleiden muss. Es geht ihm sehr schlecht. Er ist immer wieder eingeschlafen und hat sehr schlecht Luft bekommen und auch seine Atmung ist ganz unregelmäßig. Er wollte uns unbedingt erzählen, was er zum Früstück gegessen hat. Er hat immer wieder angefangen und gesagt 3 Brötchen, tja 3 Brötchen immer wieder. Dann hat er den Kopf geschüttelt hat mich angesehen und gesagt "es kommt einfach nicht raus" Es tut weh, einfach nur weh. Er ist so schwach.

Wir haben danach noch mit einem Arzt gesprochen. Sie wissen nicht weiter, er bekommt jeden Tag Blut und Thrmbobzyten. Er erholt sich einfach nicht und seine Wunde hört nicht auf zu bluten. Er sagt, sie sind jetzt an einem Punkt angekommen, wo sie bald entscheiden müssen ob sie noch Blut geben oder nicht. Sprich ob sie ihn sterben lassen oder nicht. Morgen gibt es nochmal eine Konferenz und sie werden beraten ihn warscheinlich auf die Palliativstation zu verlegen. Auch möchte Papa nochmal unbedingt nach Hause. Sobald sie es verantworten können, lassen sie ihn kurz nach Haus. Der Arzt sagt maximal noch ein paar Wochen aber eher weniger. Mama und mir sind gleich die Tränen gekommen und mein Bruder hat es sich verkniffen. Mir war das auch egal vor dem Arzt, es ist einfach nur gelaufen. Es tut so weh. Er soll nicht mehr leiden, dass ist kein Leben mehr. Ich weiss nicht, wie es weiter gehen soll ich kann mir das nicht vorstellen, ohne ihn. Mama allein zu Hause. Verdammt noch mal er ist doch mein Papa. :weinen:


Mein lieber Papa,

bitte warte noch einen Moment, am Dienstag kommt Anni, du hast gesagt du möchtest Sie nochmal sehen. Dann gemeinsam werden wir los lassen. Du weisst wir 3 kümmern uns um Mama und du wirst immer bei uns sein vor allem in unserem Herzen. Wir lieben dich von ganzem Herzen. :1luvu:

Deine Jäcky

carla44 15.07.2012 21:21

AW: Ich habe solche Angst
 
Liebe Jäcky,

Ich möchte Dir ein paar ganz liebe Grüße dalassen. Ich bin in Gedanken bei Dir und Deiner Familie.

Es ist eine so schlimme Zeit für Euch und ich kann Dir leider den Schmerz nicht nehmen.
Ich hoffe sehr, dass Dein Papa bald nach Hause kann. Wenn er sich das so sehr wünscht, soll das auch in Erfüllung gehen.

Ich umarme Dich und schicke Dir ganz viele liebe Grüße.
Carla

molüfunidami 15.07.2012 21:22

AW: Ich habe solche Angst
 
liebe jaecky!

loszulassen tut unglaublich weh...
aber es hilft deinem papa auch, sich frei zu fühlen, gehen zu können.

sage ihm, dass er gehen kann, dass du auch ohne ihn zurecht kommst, das braucht er für seinen letzten weg, den er geht, dass er gehen darf...

keine worte der welt können dich jetzt trösten.
bin bei dir, bei deinem schmerz.

ganz viel kraft, alles, alles liebe, dani

monika100 15.07.2012 21:26

AW: Ich habe solche Angst
 
Liebe Jäcky,

ich wünschte, ich könnte dich trösten:pftroest::pftroest:

Du bist nicht allein, wir alle sind da für dich...

Monika

Mirilena 15.07.2012 22:09

AW: Ich habe solche Angst
 
Liebe Jäcky,

Monika hat recht, auch wenn wir nicht immer schreiben... Wir sind alle in Gedanken bei euch und senden dir alle Kraft und Zuversicht, die wir haben.

:1luvu:
Miriam

kleine-fee 16.07.2012 20:03

AW: Ich habe solche Angst
 
Meine liebe Jäcky,
auch ich bin in Gedanken bei Dir und schicke Dir ein ganz großes Kraftpaket.Ich weis genauso wie alle anderen das es nicht leicht ist loszulassen,aber auch das man keine andere Wahl hat.Es ist schwer sehr,sehr schwer.Ich drück Dich ganz fest :pftroest::pftroest::pftroest:

mai-regen 17.07.2012 07:17

AW: Ich habe solche Angst
 
Liebe Jäcky,
auch wenn ich hier nicht mehr aktiv schreibe,zumindest im Moment,fliegen meine Gedanken doch oft zu dir.Jetzt mit etwas Abstand erkenne ich,dass die letzten Wochen mit meiner Mum das Schwerste war,dass ich bis jetzt im Leben ertragen musste.Jeder Tag ist schon Abschied,ist schon durchflutet von Trauer.Und ihr seid da mittendrin und obwohl wir uns kaum kennen,fühle ich mich mit dir verbunden.
Ganz liebe Grüsse!

Jaecky 17.07.2012 07:18

AW: Ich habe solche Angst
 
Hallo,

gestern haben wir noch mit dem KKH telefoniert, da wir nicht jeden Tag fahren können - es sind immer 4 Stunden Fahrt. Papa ist nämlich nicht an sein Handy gegangen. Die Schwester hat gesagt, "Ihre Frau ist dran - Papa hat dann immer nur Hallo gesagt und was von Wasser. Ich glaub er hat nichtmal gewusst wer am Telefon ist. Die Schwester hat dann noch gesagt, dass er 1 Stunde auf Toilette war und eingeschlafen ist, sie hat ihn dann erstmal runter geholt und ins Bett gebracht. Durch das Wasser wiegt Papa 90 Kilo, obwohl er sehr dünn ist. Das ist von meiner Mama gar nicht zu schaffen.

Wir wollen jetzt versuchen, da sie in Berlin auch nicht mehr helfen können, dass er auf eine Palliativstation in unserer Nähe kommt. Das ist dann nur ne halbe Stunde mit dem Auto, da können wir wenigstens jeden Tag hin. Der Arzt am Sonntag hat auch gesagt, sie wollen ihn nur noch palliatv behandeln. Da wäre es in unserer Nähe wirklich besser, dann kann immer einer bei ihm sein. Dort ist er ganz allein.

Gestern waren mein Bruder und ich noch bei Mama. Wir haben uns lange unterhalten, es war schön. Wir können einfach alle nicht mehr, haben keine Kraft mehr dagegen anzukämpfen. Wir nehmen es hin und müssen da durch. Ich weiss nicht, ob es leichter wird wenn man es akzeptiert und einsieht, das es für ihn besser ist, einzuschlafen. Aber wir müssen loslassen. Papa ist nicht mehr Papa und es ist für ihn nur noch eine Qual. Von Tag zu Tag wird es schlimmer. Ich weiss nichtmal ob er uns noch erkennt. Es tut weh. Jeden Abend weine ich in mein Kissen, damit ich am nächsten Tag wieder die Kraft hab, meine Mama aufzufangen. Ich bin jeden Tag drüben bei ihr. Sie soll nicht allein sein. Ich komm zwar zu nichts mehr, aber das ist mir ehrlich gesagt auch egal. Ich brauch keinen Besuch, also was solls.

Mein Mann ist auch sooo lieb. Am Wochenende hat er Mama den ganzen Rasen gemäht und hat den gleich entsorgt und weg gefahren. Nun kümmert er sich um die Haustür, weil Papa 3 Schlüssel verloren hat und baut ein neues Schloss ein. Das ist seine Art uns zu unterstützen. Er hat auch gesagt, er kann sich das ohne Papa nicht vorstellen. :embarasse Er kennt sie ja nun auch bereits fast 20 Jahre und ihm liegt sehr viel an meinen Eltern. Danke mein Schatz.

Heute kommt meine Schwester. Sie wollten um 6 los fahren und werden, denk ich, so gegen Mittag hier sein. Sind ja auch ungefähr 600 KM.

Bis bald
Jäcky

kleine-fee 17.07.2012 07:45

AW: Ich habe solche Angst
 
Liebe Jäcky,
auch wenn Du es akzeptierst leichter wird es nicht.Es ist ein harter Weg zur Regenbogenbrücke den du begleitest.Die Frau im Hospitz sagte damals zu mir das aushalten ist das schlimmste für die Angehörigen,aber der Serbende soll es nicht so mitnehmen wie wir.Das war für mich ein ganz kleiner Trost.Ich drück dich ganz doll und hoffe das Dein Papa wenigstens in Eurer Nähe ist und Ihr immer da sein könnt.Ganz viel Kraft für den schweren Weg:pftroest:

Mirilena 17.07.2012 07:59

AW: Ich habe solche Angst
 
Liebe Jäcky,

ich finde es schön, wenn dein Papa auf eine Palliativstation in eurer Nähe verlegt wird. Zu eurem Schmerz und eurer Traurigkeit kommt jetzt ja noch die Sorge hinzu, dass ihr nicht immer dann bei ihm sein könnt, wenn ihr es gern möchtet wegen der großen Distanz. Wenn er hoffentlich bald in eurer Nähe ist, dann könnt ihr mehr Zeit mit und bei ihm verbringen.

Ach Jäcky, ich weiß, wie sich das jetzt für dich anfühlen muss und es tut mir in der Seele leid. Wie Sylvie schon schreibt, es war auch für mich die bisher schwerste Zeit meines Lebens. Einen Menschen, den man über alles liebt, loszulassen. Und dennoch ist es der größte Liebesbeweis, den man erbringen kann. Wie du es auch schilderst, die Kraft deines Papas schwindet von Tag zu Tag und du hast das Gefühl, du musst geradewegs dabei zuschauen... Dennoch bin ich mir sicher, dass er euch wahrnimmt, wenn er jetzt auch verwirrt und abwesend zu sein scheint. Allein deine Anwesenheit, deine Stimme und deine Berührungen werden ihm gut tun. Ich wünsche dir für die kommende Zeit, dass noch Kraft übrig ist, den Rest des Weges deinen Papa zu begleiten. Du machst das so wundervoll gemeinsam mit deiner Mama und deiner Familie!

Sei gewiss, wir alle hier sind in Gedanken bei euch und halten dir die Hand!
Ganz liebe Grüße
Miriam

monika100 17.07.2012 08:29

AW: Ich habe solche Angst
 
Liebe Jäcky,

ich finde es gut, dass ihr deinen Vater in eure Nähe holt, es ist seine letzte Zeit und die solltet ihr zusammen verbringen.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass es deinem Vater "innerlich" auch besser geht wenn ihr bei ihm sein könnt, als wenn er in Berlin alleine liegt.

Alles Liebe für euch,

Monika

carla44 17.07.2012 10:16

AW: Ich habe solche Angst
 
Liebe Jäcky,

Ich hoffe sehr, dass Dein Papa bald in Eurer Nähe ist. Dann könnt Ihr viel mehr Zeit bei ihm sein.

Und heute, wenn Deine Schwester kommt, da wird er bestimmt strahlen. Du wirst diese Freude sehen, glaub mir.

Das war bei meinem Papa auch so, als am letzten Wochenende erst mein großer Sohn und dann der Jüngere da waren. Er hat sie noch erkannt und gelächelt. Selbst am Sonntag huschte noch ein klitzekleines Lächeln durch sein Gesicht, als er seinen Enkel erkannt hat. Diese Augenblicke werde ich nie vergessen.

Ich umarme Dich und schicke Dir wieder ein großes Kraftpaket.
Ich bin mir sicher, dass Du es schafftest, Deinen Papa zu begleiten.
Liebe Grüße.
Carla

Jaecky 18.07.2012 07:39

AW: Ich habe solche Angst
 
Morgen ihr Lieben,

meine Schwester ist gestern gut angekommen. Leider war es zu spät um zu Papa zu fahren. Heut wollen wir alle 4 (Mama, meine Geschwister und ich) zu Papa fahren. Hatten gestern noch mit einer Schwester telefoniert. Die war total blöd am Telefon und fragte, wann wir denn endlich mal kommen wir müssten ja schließlich mal mit dem Arzt sprechen. Mama die war so fertig, dass ihr da nicht gleich ne passende Antwort parat hatte. Die tun so, als wären wir schon Wochen nicht da gewesen. Ich hatte dann abends noch im Beisein mit Mama, meinem Bruder und meiner Schwester angerufen und nach ihm erkundigt. Die Schwester war ganz nett. Sie hat sich vorgestellt, hat gesagt sie kannte Papa noch nicht hat sich auch bei ihm vorgstellt und er war auch kommunikativ (keine Ahnung was bei denen kommunikativ heisst - vielleicht schon, wenn er einen Satz spricht). Dann hat sie noch erzählt, dass er sehr viel schläft und das sie der Küchenfrau bescheid gesagt hat, sie solle sich bei ihr melden, wenn er das Abendessen bekommen hat. Sie wollte dann gucken, ob und wieviel und ob er überhaupt noch richtig allein essen kann.

So nun fahren wir heut also hin. Ich denke, der Arzt will mit uns besprechen, dass sie ihm keine Konserven mehr geben wollen. Und nun sollen wir über Tod oder Leben entscheiden?????? Papa kann das nicht mehr und nun müssen wir gemeinsam diese Entscheidung treffen und auch tragen. Ich hab Angst. Ich hoffe auch das das klappt, dass er zu uns in die Nähe verlegt werden kann. Aber nimmt ein Krankenhaus einen Menschen, nur das er dort sterben kann???

Meine Schwester hat sich gestern ganz gut gehalten. Ich denke, dass wird heute anders, wenn sie ihn sieht. Sie hat ihn seit Mai nicht mehr gesehen, da sah er ja noch richtig gut aus - im Gegensatz zu jetzt. Erst wenn man ihn sieht, realisiert man es. So ist es zumindest bei mir.

Mein lieber Papi,
Anni ist da und wir kommen heut alle 4 zu Dir und ich freu mich, dich dann wieder drücken zu können. Gestern waren wir 6 und die Jungs und Lotti und Alina bei Mama. Wir haben zum Abendbrot Kartoffelpüree, mit Sauerkraut und Bratwurst gegessen. Es hätte dir auch gefallen und auch geschmeckt. Du weisst ja, wie gut Mami kochen kann. Es war sehr schön, nur du hast unheimlich gefehlt. Aber wir kümmern uns um Mama und werden alles tun, damit es ihr gut geht. Und wir werden das überstehen, weil wir dich so lieb haben.
Ich drück dich mein Papa!!!
Deine Jäcky

mai-regen 18.07.2012 16:04

AW: Ich habe solche Angst
 
Liebe Jäcky,
es ist gut,dass deine Schwester da ist.Und es ist schön,dass ihr als Familie so eng zusammenhaltet und deine Mama unterstützt.
Ich wünsche euch,dass der Besuch bei deinem Papa heute gut verläuft und dass ihr alles gut mit und für ihn entscheiden könnt.
Du hattest ja vorher geschrieben,ihr sucht euch eine Palliativstation in eurer Nähe und fragst dich jetzt,ob ein KH einen Patienten"nur"zum Sterben aufnimmt.Keine Sorge,Palliativstationen sind genau dafür da.Dort werdet ihr als Angehörige gut mitbetreut,ob physisch oder psychisch.
Und ihr entscheidet auch nicht über Leben und Tod,auch wenn es euch sicher so vorkommt,wenn ihr gemeinsam beschliesst,dass keine lebensverlängernden Massnahmen mehr ergriffen werden.Ihr entscheidet dann,ihm zusätzliche Qualen zu ersparen,auch wenn ihr dann wisst,dass ihr den schweren Verlust eher ertragen müsst.Das ist Liebe,Jäcky,Liebe in ihrer wohl reinsten Form.Und diese Liebe zerreisst einem das Herz.Ich weiss es noch genau.Und ich wünsche mir am Ende meines Lebens Menschen an meiner Seite,die aus Liebe zu mir genau so entscheiden.
Ihr schafft das.Lass dich drücken!!!
Sylvia

Jaecky 19.07.2012 07:38

AW: Ich habe solche Angst
 
Hallo Ihr Lieben,

gestern waren wir 4 nun alle bei Papa. Ich glaube er hat sich sehr gefreut. Meine Schwester war total geschockt und musste erstmal aus dem Zimmer gehen, damit Papa es nicht mitbekommt. Es ist furchtbar und unheimlich traurig. Sonst hat er sich immer gleich zugedeckt wenn wir gekommen sind, damit wir seine Beine nicht sehen. Sie sind total lila und er wollte nie, dass wir sie sehen. Aber auch das ist ihm egal, er lag nur in Boxershorts da, seine Beine waren ganz weiss von der Creme. Ich hätte ihn so gern rasiert, er hat das schon eine ganze Weile nicht mehr rasiert aber da führt kein Weg hin er will das nicht. Auch wird das mit dem Verstehen und Sprechen immer schwerer. Er hat kaum geantwortet und hat immer mit den Schultern gezuckt, er hat das nicht verstanden. Auch als wir ihm erzählt haben, dass es draußen regnet hat er mit den Schultern gezuckt. Ich glaube es kommt im Gehirn nicht mehr richtig an. Als wir uns schweren Herzens wieder verabschiedet haben, hat er meiner Schwester alles Gute gewünscht. :embarasse Das hat mich sehr traurig gemacht. Hat er nun entschlossen zu gehen? Hat er wirklich nur auf meine Anni gewartet?

Wir haben danach noch mit der Ärztin gesprochen. Die Entscheidung, ob Papa noch Blut bekommt oder nicht, brauchen wir nicht treffen - das entscheiden die Ärzte. Wir hatten dann noch den Vorschlag gemacht, Papa in unsere Nähe verlegen zu lassen, da das KKH auch eine Onkologie hat und eine Palliativstation. Sie wollte sich gleich drum kümmern und nachfragen und sich dann melden. Sie war sehr überrascht, weil wir es immer so weit haben und die Klinik hier in der Nähe ist ja nur eine halbe Stunde mit dem Auto und Berlin-Buch 2 Stunden. Ist schon ein Unterschied. Sie hat auch gesagt, das sie Papa auch nicht entlassen können, so wie die eine Schwester es Mama vorgeworfen hat. Sie können das nicht verantworten.

Als wir zu Hause angekommen sind, hat schon der AB geleuchtet. Die Ärztin hatte angerufen und bescheid gesagt, dass Papa am Freitag verlegt wird. Es ist schön, wenn man das so nennen kann. So können wir jeden Tag bei ihm sein. Wie ist das eigentlich wenn er auf die Palliativstation kommt. Bezahlt das die KK oder tragen wir da einen Eigenanteil? Ich hoffen nur wir tun das Richtige und Papa wird nicht hin und her geschoben, weil niemand einen Sterbenden haben will. Das würde mir das Herz nochmehr zerreißen.

LG
Jäcky

Mirilena 19.07.2012 08:02

AW: Ich habe solche Angst
 
Meine liebe Jäcky,

schön, dass deine Schwester gekommen ist und ihr alle gemeinsam deinen Papa besucht habt. Für Anni war es sicherlich heftig, denn in den letzten Wochen hat dein Papa sich ja weiterhin verändert durch die Krankheit. Ich glaube, auch wenn er mit dem Sprechen und Verstehen Probleme hat, so hat er euch doch wahrgenommen und sich bestimmt gefreut, dass Anni da war.

Das ist doch eine gute Neuigkeit, dass dein Papa jetzt ineure Nähe verlegt wird. Macht euch keine Sorgen wegen der Palliativstation. Die Kosten trägt die Krankenkasse. Ich drücke die Daumen, dass der Transport für deinen Papa nicht so anstrengend ist! Und du wirst sehen, auf der Palliativstation ist er in guten Händen und ihr seid es auch! Ich hoffe, dass ihr da ähnliche Erfahrungen machen werdet wie wir... Ich wünsche euch, dass dein Papa dort liebevoll aufgenommen wird und sich die Ruhe und die friedliche Atmosphäre auf ihn und auch auf euch übertragen, so dass ihr davon ein wenig zehren könnt.

In Gedanken bei euch
Miri

carla44 19.07.2012 08:14

AW: Ich habe solche Angst
 
Liebe Jäcky,

Schön, dass Dein Papa bald in Eure Nähe kommt. Ihr werdet auf der Palliativstation bestimmt gut betreut. Die sind ja darauf spezialisiert, schwer Kranke Menschen und und ihre Angehörigen zu betreuen.

Und vor allem, Ihr seid ihm dann viel näher und könnt jeden Tag zu ihm. Ich wünsche Euch, dass das alles gut klappt und Dein Papa bald in Deiner Nähe ist.

Dass sich Deine Schwester erschrocken hat, kann ich gut verstehen. Mein Bruder hatte meinen Papa auch im Februar gesehen, dann wieder im Juni, weil er ja immer im Ausland arbeitet. Selbst mein Bruder war sehr geschockt und hatte ganz schön zu tun, diesen Anblick zu verdauen, weil Papa so extrem abgebaut hatte. Ich glaube, man hat einfach keine Vorstellung davon, wenn man das nicht selber jeden Tag sieht.
Hoffentlich setzt Ihr das nicht zu sehr zu in ihrem Zustand.

Ach Jäcky, ich möchte irgendwas für Dich tun, weiß nur nicht was.
Lass Dich mal ganz dolle umarmen.

Ganz liebe Grüße
Carla

monika100 19.07.2012 08:15

AW: Ich habe solche Angst
 
Liebe Jacky,

es ist durchaus möglich, dass dein Vater durchgehalten hat, um deine Schwester nochmal zu sehen.
Bei meinem Vater gab es eine ähnliche Situation...

Gut dass das mit der Palliativstation in eurer Nähe geklappt hat, so könnt ihr mehr bei ihm sein. Und ich bin sicher, dass er - aber auch ihr - da gut aufgehoben seid.

In Gedanken bei dir,

Monika

ange 19.07.2012 09:46

AW: Ich habe solche Angst
 
Liebe Jäcky,

das ist super, das er endlich in eure Nähe kommt!! Und auf der Palliativstation bekommt er die Zuwendung die er jetzt braucht. Und vor allem könnt ihr ihm noch mehr beistehen.
Ich wünsche euch für den Weg, der vor euch liegt ganz ganz viel Kraft!! Aber ihr schafft das, ihr haltet zusammen, ihr seid eine Familie, und so schafft man auch die schwersten Wege, die man leider manchmal gehen muss.

Liebe Grüsse
Ange:pftroest:

Elisabethh.1900 19.07.2012 10:36

AW: Ich habe solche Angst
 
Liebe Jaecky,

die Behandlung auf einer Palliativeinheit bezahlt die Krankenkasse, ihr müßt nur den Eigenanteil von 10 Euro pro Tag zahlen und dies für maximal 28 Tage im Kalenderjahr. Also keine Angst, auf Euch kommen da keine Kosten zu. Palliativeinheiten haben fast immer die Möglichkeit, dass Angehörige 24 Stunden mit aufgenommen werden können.Also Mama oder jemand anderes
kann dann immer beim Papa bleiben, man ist darauf eingestellt. Die Mitarbeiter sind entsprechend geschult, um auch schwierige Gespräche mit den Angehörigen führen zu können.

Da ich für Dich zur Zeit nichts weiter tun kann, erlaube ich mir, Dich still zu umarmen,

Tschüß,

Elisabethh.

hellmichel 19.07.2012 14:19

AW: Ich habe solche Angst
 
das tut mir alles sehr leid. da ich ja slber ein MM habe verfolge ich den thread aufmerksam. manchmal macht es mir angst wie es bei mir mal aussehen wird.
ich wünsche euch viel kraft und deinem vater, dass er sanft entschläft.

SweetSecret 19.07.2012 21:31

AW: Ich habe solche Angst
 
Hallo liebe Jäcky,

als stille Mitleserin möchte ich mich hier auch mal melden.

Vieles, was dir grad im Kopf rumkreist, habe ich vor wenigen Monaten auch mit meiner Mama miterleben müssen.

Schön, dass dein Papa in die Nähe verlegt wird. Genießt die Zeit, die euch dadurch geschenkt wird. Wie schon geschrieben wurde, bieten viele Palliativstationen die Möglichkeit, dass ein Angehöriger rund um die Uhr vor Ort sein kann. Vielleicht ist dir das auch möglich, mal eine Nacht bei deinem Papa zu verbringen???

Ich wohne 500 km von meinem Heimatort entfernt und konnte 2 Nächte auf der Station bleiben und hab mir und meiner Mutter wertvolle Zeit geschenkt und meinen Vater damit auch mal etwas entlasten können... Was ich wirklich schön fand, dass man in solchen Einrichtungen als Angehöriger "mitbetreut" wird. Mir selbst hat das viel gebracht und man hat mir damit geholfen, mich bewusst auf das kommende vorzubereiten....

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Liebe und viel Kraft und deinem Papa eine möglichst schmerzfreie und liebevolle Zeit mit euch!!!

SweetSecret

monika100 22.07.2012 21:14

AW: Ich habe solche Angst
 
Hallo Jacky,

denk oft an dich - wie geht es denn bei Euch?

LG Monika

mai-regen 22.07.2012 22:36

AW: Ich habe solche Angst
 
Ja,Jäcky,auch ich muss oft an euch denken! Wie gehts euch? Hat es mit der Verlegung deines Papas geklappt?
Liebe Grüsse,
Sylvia

Mirilena 23.07.2012 07:26

AW: Ich habe solche Angst
 
Guten Morgen liebe Jäcky,

auch ich hoffe, dass dein Papa nun endlich in eurer Nähe ist und dass ihr gemeinsam gut aufgefangen werdet auf der Palliativstation.

Ich schicke dir ganz viele riesengroße Kraftpakete für diese schwere Zeit
Umarmung
Miriam


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