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02.02.2005 12:42

Chemo oder aufgeben? Kämpfen oder sinnlos?
 
Hallo!
Seit einer Woche weiß ich das meine Mutter ein Gallenblasenkarzinom mit Beteiligung der Leber (Metastasen) und Lmyhknoten hat.
Es ist nicht in Worte zu fassen wie ich mich fühle. Es ist soooooo schlimm.
Ich habe keine Geschwister und auf meinen Vater kann ich auch nicht bauen.
Bis Freitag müssen wir uns entschieden haben ob sie eine Chemo versucht oder nichts macht.
Die Ärzte raten von einer Chemo ab da es aussichtslos ist. Sie geben ihr nur noch wenige Monate.
Meine Mutter will das ich entscheide was zu tun ist.
Was soll ich machen?????
Ich kann das nicht entscheiden!!! Ich will doch meine Mama nicht verlieren!!!!
Hab so Angst!
Was soll ich bloß tun?
Alle raten von der Chemo ab weil die Nebenwirkungen so schlimm sind und eh keine Chance besteht.

Brauche dringend Rat!

Liebe Grüße
Silvia

03.02.2005 15:00

Chemo oder aufgeben? Kämpfen oder sinnlos?
 
Hallo, Namensschwester!
Ich kann nachfühlen, wie es dir geht, denn auch meine Mutter hat Krebs (Gallengangskrebs) und die Diagnose im April 2003 hat mich erstmal umgehauen. Sie hatte operiert werden sollen, aber weil schon viele kleine Metastasen im Bauchfell waren, hat man sie nur wieder zugenäht und der Arzt hat uns wenig Hoffnung gemacht. Sie könne eine Chemo versuchen, hieß es, und trotz meiner sehr großen Skepsis haben wir diesen Strohhalm ergriffen. (Wenn du willst, kannst du mehr nachlesen, z.B. unter Klatskin ab ca. Februar 2004.) Meiner Mutter geht es heute besser als zum Zeitpunkt der versuchten Operation, wo sie schon Wasser im Bauch hatte. Ich bin heute dankbar, dass sie die Chemo macht, denn ohne - wer weiß. Es geht ihr meist einigermaßen gut, außer an den zwei, drei Tagen nach der Chemo (ambulant, per Infusion). Sie isst alles, worauf sie Appetit hat, geht mit meinem Vater spazieren, sie fahren auch innerhalb Deutschlands in Urlaub. Meine Mutter genießt und erlebt das, denke ich, alles sehr bewusst, und sie ist überwiegend sehr positiv eingestellt. Natürlich fühlt man sich wie auf einem Pulverfass, denn wir alle wissen ja nicht, wie lange es ihr noch so gut gehen wird. Aber irgendwie lernt man, mit dieser ständigen Bedrohung zu leben.
Mir persönlich haben in den Wochen nach der niederschmetternden Diagnose die Gespräche gut getan, in denen ich von anderen Krebserkrankungen erfahren habe - und dass da längst nicht immer alles so negativ ausgehen muss, sondern dass es auch Mutmach-Beispiele gibt.
Vielleicht helfen euch meine Infos bei eurer Entscheidungsfindung. Aber beteilige deine Mutter daran, schließlich geht es um sie und ihr Leben. Du kannst ihr nicht alles abnehmen.
Was die Ärzte angeht: Vielleicht könnt ihr die ja wechseln, woanders eine zweite Meinung einholen. Leider sind nicht alle fachlich und menschlich so, wie man sich das wünscht. In welcher Gegend Deutschlands lebt ihr denn? Gibt es eine Uni-Klinik oder ein Krebszentrum in erreichbarer Nähe? Auch meine Mutter hat sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Wäre sie nicht zufällig im Urlaub akut in eine gute Klinik eingeliefert worden - die Ärzte im heimischen Kreiskrankenhaus hätten wohl nach lange im Nebel gestochert (nachzulesen unter "Klatskin", ca. Februar 2004).
Für heute viele Grüße - und lass wieder von dir hören.
Silvi

03.02.2005 20:29

Chemo oder aufgeben? Kämpfen oder sinnlos?
 
Liebe Silvi,
danke für Deine Mut machenden Worte!
Es tut so gut so was zu lesen!
Die letzten zwei Wochen gab es nur negative Nachrichten.
Meine Mutter steht nach wie vor neben sich und weigert sich irgentwas zu entscheiden.
Aber ich habe mich entschieden: Sie wird nach Hause kommen und wir werden eine zweite Meinung einholen bei einem Onkologen.
Bisher "doktorn" nämlich nur Chirurgen und Internisten an ihr rum!
Morgen hab ich ein Gespräch mit der z.Z. behandelnden Ärztin und ich hoffe das sie dann am Montag nach Hause darf.
Wir wohnen in NRW in der Mitte zwischen Dortmund und Bielefeld. Direkt an der A2.

Ich habe mich sehr über Deine Antwort gefreut und werde mich auf jeden Fall wieder melden!

Liebe Grüße
Silvia

04.02.2005 16:01

Chemo oder aufgeben? Kämpfen oder sinnlos?
 
Hallo, Silvia,
heute nur kurz.
Ich finde es gut, wie du entschieden hast, und hoffe, das Gespräch mit der Ärztin und der Termin beim Onkologen bringen euch etwas. In der Ecke Do./Bie. kenn ich mich nicht aus. Ich lebe bei München, meine Eltern bei Frankfurt.
Liebe Grüße und bis bald
Silvi

07.02.2005 12:40

Chemo oder aufgeben? Kämpfen oder sinnlos?
 
Liebe Silvi!
Am Mittwoch wird meine Mutter entlassen und am Freitag ist der Termin beim Onkologen.
Ich hatte am Freitag noch mal ein längeres Gespräch mit der Ärztin und sie rät mir weiterhin absolut von einer Chemo ab. Sie glaubt nicht das der Onkologe in ihrem Fall noch zu einer Chemo raten würde.
Es ist so schlimm. Ich will meine Mama nicht verlieren und habe so eine Scheiß-Angst sie leiden zu sehen.
Die Geschichte Deiner Mutter macht mir sehr Mut.
Ich finde es so bewunderswert wie lange und toll sie schon gegen den Krebs kämpft!!!!
Ich melde mich am Freitag zurück wenn wir bei dem Onkologen waren.
Liebe Grüße
Silvia

12.02.2005 16:34

Chemo oder aufgeben? Kämpfen oder sinnlos?
 
Hallo Silvi,

erstmal an Euch beide alles Gute und einen ganz großen Daumendrücker.

Mein Vater hatte vor einigen Jahren ein Gallengangskarzinom, weswegen ich oft hier im Forum war. Ich habe schon lange den Gedanken, endlich die Unterlagen über meine ganzen Recherchen zusammenzutragen, die ja vielleicht anderen Leuten helfen könnten. Nun las ich, dass Du (Silvi) dies ebenfalls vorhast. Wenn Du Dich austauschen möchtest, mail mich gerne an: confia@gmx.de .

Liebe Grüße
Tinaname@domain.dename@domain.de

15.02.2005 10:05

Chemo oder aufgeben? Kämpfen oder sinnlos?
 
Guten Morgen, Silvia. Gibt es Neues? Ich denke an dich!

Hallo, Tina! Unterlagen zusammenzustellen habe ich im Moment eigentlich nicht vor, aber du kannst die Erfahrungen betr. meine Mutter gern nachlesen oder als Tipp an andere weitergeben, v.a. in den Threads "Gallengangskarzinom oder -tumor" (S.4) und "Klatskin" (ab S.12). Behandelt wird meine Mutter mit Gemzar (Gemcitabine) – und das seit Mai 2003. Der Onkologe ist wohl selbst erstaunt, dass sie auf die Therapie so gut anspricht. Hoffen wir, dass es so bleibt. Zusätzlich trinkt meine Mutter seit längerem Floressence-Tee, dessen Wirkung zwar wissenschaftlich nicht belegt ist, aber was soll's - vielleicht entfaltet er ja eine Placebo-Wirkung. Ein Selen-Präparat hat ihr die Hausärztin unterstützend empfohlen. Sonstige alternative Therapien probiert sie nicht, ist wohl oft auch heikel bzw. Beutelschneiderei. Mistel wollte sie mal probieren, hatte zwei Injektionen, bekam dann aber eine Angina und die Tumormarker gingen hoch, so dass sie es lieber sein ließ.

Gruß für heute,
Silvi

24.02.2005 19:48

Chemo oder aufgeben? Kämpfen oder sinnlos?
 
Hallo!
Meiner Mutter geht es schlecht. Sie hat seit fast zwei Wochen hohes Fieber und die Ärzte vermuten nun, das die Leber sich schon zersetzt. Wir waren noch wie geplant beim Onkologen doch auch der hat gesat, das hier keine Chance mehr ist.
Also keine Chemo.
Nun wird morgen die Leber punktiert und evtl. im Anschluß daran der Bauch noch mal aufgemacht.
Das ist in Ihrem Zustand sehr riskant. Aber ihre letzte Chance auf kurze Lebensvelängerung.
Es geht so schnell!!!!
Morgen vor einem Monat haben wir die Diagnose erhalten.
Habe so grpße Angst sie zu verlieren.
Weiß nicht wie ich das schaffe.
soooooo große Angst und Verzweiflung.
Meine mama, wie soll ich ohne sie leben???
Liebe Grüße
Silvia

24.02.2005 20:53

Chemo oder aufgeben? Kämpfen oder sinnlos?
 
Liebe Silvia,

das tut mir so leid, dass es deiner Mutter schlecht geht. Und dass auch der Onkologe eine Therapie nicht mehr für sinnvoll hält. Ich habe in den letzten Tagen manchmal hier herein geguckt, heute sah ich, dass du wieder auf der Seite hier bist, und habe gleich gelesen, was du geschrieben hast. Der Tag morgen wird für euch schlimm werden, die Nacht heute für dich sicher auch. Es geht einem dann so vieles durch den Kopf. Ich denke jedenfalls an Dich und Deine Mutter und wünsche ihr alles Gute für den geplanten Eingriff. Hoffentlich erleichtert es ihr das Leiden ein bisschen und macht es nicht noch schlimmer. Dein Beistand wird ihr auf jeden Fall gut tun - und irgendwie wirst Du es schon schaffen, die nötige Kraft aufzubringen. Meine Gedanken sind bei Dir, fühle dich nicht alleingelassen.

Auch ich sehe dem morgigen Vormittag mit etws Bangen entgegen, aber mit Deiner aktuellen Situation ist es nicht zu vergleichen. Meine Mutter hatte gestern ein MRT (Kernspin) in Großhadern und morgen fahre ich mit ihr zum Arztgespräch, bei dem wir dann hören werden, wie es in ihrem Bauch nun aussieht. Einerseits hoffe ich, andererseits rechne ich seit der Krebs-Diagnose auch immer mit dem Schlimmsten. Man weiß nie, wie lange es noch so gut geht.

Ich wünsche Dir, dass Du vielleicht ein wenig schlafen kannst, und für morgen allen Mut.
Silvi

24.02.2005 21:20

Chemo oder aufgeben? Kämpfen oder sinnlos?
 
Liebe Silvi!

Ich danke Dir für Deine lieben Worte.
Du hast es selbst so schwer und kannst trotzdem noch anderen Mut zusprechen...
ich werde morgen früh auch für Deine Mutter eine Kerze anmachen und an euch denken.

Danke. mehr kann ich einfach nicht sagen.

Silvia

25.02.2005 09:38

Chemo oder aufgeben? Kämpfen oder sinnlos?
 
Ihr Lieben!

Ich sende Euch ganz viel Kraft rüber. Ich weiß genau, wie das alles ist. Glaub' mir, Du wirst die Kraft haben, man kann mehr als man denkt. Zeig' Deiner Ma, dass Du es schaffst, dass Du "groß" bist. Nutze die Zeit. Ich möchte Dir so gerne Mut machen, es ist immer schwer, die richtigen Worte zu finden, aber hier sind ganz viele Menschen, die mit Dir sind!!

Liebe Grüße
Tina

26.02.2005 19:09

Chemo oder aufgeben? Kämpfen oder sinnlos?
 
Liebe Silvi,
wie gehts Deiner Mutter?
Ich hoffe es gibt nur gute Nachrichten für Euch...
Bei meiner Mutter wurde die Punktion doch nicht gemacht.
Die Blutwerte haben sich sehr gebessert und das Fieber ist auch runter!
Sie warten jetzt ab übers Wochenende!
Bin ja so froh!!!!!

Ich denke an Dich. und an Deine Mutter!
Liebe Grüße
Silvia

07.03.2005 14:02

Chemo oder aufgeben? Kämpfen oder sinnlos?
 
Liebe Silvia,

ich freue mich mit dir, dass es deiner Mutter besser geht, und hoffe, es ist auch jetzt noch so. Wenn sie keine Schmerzen hat, kein Fieber, das ist doch schon ein großer Gewinn. Und dass du bei ihr sein kannst und dich kümmerst, dass du sie nicht allein lässt, das ist ja auch nicht selbstverständlich. Auch, dass du ihr hilfst und sie begleitest, wenn es um Gespräche mit Ärzten u.ä. geht. Du machst das richtig! Toll, wenn man so eine Tochter hat.

Ich schreibe dir erst jetzt, nicht weil ich dich vergessen hätte, sondern weil ich zwischendurch einen runden Geburtstag gefeiert habe mit vielen lieben Gästen - und ich konnte das auch entspannt genießen, weil das MRT-Ergebnis bei meiner Mutter nicht besser hätte sein können. Die Chemo hält den Krebs im Zaun - und das auch noch zwei Jahre nach der Diagnose. Für mich ist das wie ein Wunder. Trotzdem lebe ich seit der Diagnose ständig "Abschied nehmend". Ich bin mir sehr bewusst, wie schnell sich alles ändern kann. Irgendwie lernt man, mit der Krebs-Diagnose zu leben. Und mit dem drohenden Tod.

Wenn man mit einer so niederschmetternden Diagnose konfrontiert ist, nimmt man wohl Schritt für Schritt Abschied. Mit Tiefen und Zwischenhochs. Damals vor zwei Jahren habe ich so geweint und im Grunde schon ganz heftig um meine Mutter getrauert ... ich dachte nach der abgebrochenen Operation, sie lebt höchstens noch ein paar Wochen, und habe mit dem Schicksal gehadert, es nicht wahrhaben wollen, habe geschluchzt, im Geist schon die Beerdigung vor mir gesehen. Dann habe ich skeptisch, aber offen für Positives, der Chemo entgegengesehen. Inzwischen freue ich mich über jede gute Nachricht - aber ich rechne immer auch mit dem Schlimmsten. Und sehe die Zeit, die meiner Mutter noch vergönnt ist, als Geschenk. Das Gefühl der Dankbarkeit steht eigentlich im Vordergrund jetzt, nicht mehr das Hadern mit dem Schicksal.

Dir und deiner Mutter wünsche ich alles Gute - und dass auch ihr noch viel gemeinsame Zeit habt.
"Uns gehört die Stunde. Eine Stunde, wenn sie glücklich ist, ist viel." (Theodor Fontane)

Ganz liebe Grüße von
Silvi

18.03.2005 20:31

Chemo oder aufgeben? Kämpfen oder sinnlos?
 
Hallo,
es geht zu Ende.
Meine Mama liegt im Sterben.
seit heute ist sie nicht mehr ansprechbar und reagiert in keinster Weise auf uns.
es ist so schwer.
ich hab angst
bitte lieber Gott, hilf ihr, hilf uns
Silvia

19.03.2005 18:22

Chemo oder aufgeben? Kämpfen oder sinnlos?
 
Liebe Silvia, es tut mir so leid und ich weiß, dass Worte jetzt gar nichts nützen. Aber ich denke ganz fest an Dich und Deine Mutter. Fühl dich nicht alleingelassen.
In gedanklicher Verbundenheit,
Silvi

28.03.2005 19:32

Chemo oder aufgeben? Kämpfen oder sinnlos?
 
Meine über alles geliebte Mama ist heute nachmittag um 16.35Uhr für immer in meinen Armen eingeschlafen.
Es war ein unglaublich langer und schwerer letzter Kampf.
Nun hat sie Frieden und keine Schmerzen mehr.

Mama, ich liebe Dich!
Ich werde Dich niemals vergeßen.
Du bist in meinem Herzen.

In unserer Sanduhr fällt das letzte Korn.
Ich hab gewonnen und ich hab ebenso verloren.
Doch missen möcht ich nichts,
alles bleibt unser gedanklicher Besitz
und eine bleibende Erinnerung.
Zwischen Tag und Nacht legt sich die Dämmerung
Und wenn ein Lied...
Söhne Mannheims

30.03.2005 17:38

Chemo oder aufgeben? Kämpfen oder sinnlos?
 
Hallo Silvia,
mein herzlichstes Beileid, meine Mama ist an dieser Krankheit 26.08.1990 um 16.50 Uhr gestorben. Als wir die Diagnose bekamen hatten wir noch 4 Wochen zusammen, die sie aber immer im Krankenhaus war. Ich fühle mit dir, ich kenne dieses Gefühl. Bis zu diesem Moment konnte ich immer noch mal Kind sein, es gab ja noch eine Mama.
Du warst bei ihr, ein grosses Geschenk nicht allein sterben zu müssen. Diesen Moment wird man nie vergessen. Als ich morgens um 09.00 Uhr zu meiner Mutter kam, schaute sie mich noch einmal an so als wäre jetzt alles in Ordnung wo ich da bin und schloß dann ihre Augen bis zu ihrem Tod am späten Nachmittag. Sei umarmt setz dich in die Frühlingssonne, denk an sie, sie wird bei dir sein so lange zu lebst.

03.04.2005 22:41

Chemo oder aufgeben? Kämpfen oder sinnlos?
 
Liebe Silvia,
mein tiefes Beileid!
Du hast deine Mama in Liebe begleitet, hast alles getan, was möglich war. Die Verbindung zwischen euch wird bleiben.
Ich wünsche dir Kraft in dieser Zeit der Trauer.
Alles, alles Liebe von
Silvi

06.04.2005 17:00

Chemo oder aufgeben? Kämpfen oder sinnlos?
 
Hallo Silvia,

auch von mir mein Mitgefühl an Dich,denn ich glaube,das es zur Zeit keiner besser nachfühlen kann als ich.

Meine Mutti hatte auch Gallenblasenkrebs und ich stand genauso vor der Frage,wie soll es weiter gehen??
Meine Mutti hatte zu dieser Diagnose innerhalb kürzester Zeit 2 Schlaganfälle bekommen und nach 7Wochen nach der Diagnose ist sie am 26.03.2005 um 22.30. einfach verstorben!!!
Ich kann und will es einfach gar nicht glauben,dass meine Mutti Tot sein soll.Sie war einfach die beste Mutti,die man sich wünschen konnte und wurde nur 68 Jahre alt.

Ich bin zur Zeit auch so voller Trauer und Tränen um Sie,das ich mir gar nicht vorstellen kann,das alles weiterläuft!!!
Es bieten zwar auch viele Leute ihre Hilfe an,aber diesen Schmerz kann man nicht einfach abgeben.
Ich hoffe für dich und auch für mich,dass wir es schaffen,damit weiterzuleben!

ES WAR DIE MUTTER;WAS BEDARF ES MEHR WORTE!!!!!auch Silvia K.name@domain.de

07.04.2005 12:55

Chemo oder aufgeben? Kämpfen oder sinnlos?
 
Liebe Silvia!

Danke!

Ich kann fast garnicht glauben was ich da lese!
So viele Gemeinsamkeiten das es schon bald unheimlich ist!
Auch meine Mama hatte eine Woche vor ihrem Tod zwei Schlaganfälle.
Auch meine Mama wurde nur 68 Jahre alt.
Sie starb am 28.03.05
9 wochen nach der Diagnose.

Liebe Silvia,
es tut mir so leid.
Worte die das richtig ausdrücken gibt es nicht.
Wir fühlen sehr ähnlich.
Ich hatte ein sehr enges Verhältnis zu meiner Mama. Es gab nicht einen Tag ohne Kontakt.

Ich würde sehr gern mit Dir in Verbindung bleiben.
Meine email-ad ist im Moment noch:
Insimo#aol.com

Stille Grüße
Silvia K.

09.04.2005 22:27

Chemo oder aufgeben? Kämpfen oder sinnlos?
 
Liebe Silvia,

habe dir gesagt, dass ich heute noch hier reinschaue, leider musstest du ein wenig nachhelfen, es tut mir leid.

Einen Menschen zu verlieren, der einem nahe steht, ist das Schlimmste, dass es gibt auf Erden. Darum möchte ich mir nicht anmaßen, zu sagen dass ich den Schmerz nachvollziehen kann, weil ich es selbst nicht erlebt habe.

Ich weiss aber, das es ein Gefühl gibt, das einen den ganzen Tag wie eine dunkle Wolke umgibt, die man nicht vertreiben kann. Es ist zum Teil furchtbarer als ein kurzer stechender Schmerz.

Liebe Silvia, du weisst ich könnte dir über den Prozess der Trauer Ratschläge geben, aber wäre ich authentisch, wenn ich ihn selbst noch nicht vollzogen habe?

Ich bin bei Dir, Stephan

11.04.2005 21:19

Chemo oder aufgeben? Kämpfen oder sinnlos?
 
Lieber Stephan,

Deine Worte haben mich sehr berührt.

Bitte melde Dich mal auf meine email Adr.
Bitte

Silvia

Insimo#aol.com

16.04.2005 13:13

Chemo oder aufgeben? Kämpfen oder sinnlos?
 
Hallo Silvia, es tut mir Leid!
Ich habe jetzt die ganze Geschichte heulend gelesen. Wir haben vor 5 Tagen die Diagnose Gallenblasenkarzinom mit T3 bekommen. Meine Mutter ist 70. Wir sind alle so geschockt und haben auch vorher noch nie etwas von diesem seltenen Krebs gehört. In Hagen will man nicht mehr für sie tun. Montag haben wir einen Termin in der Uniklinik in Essen. Weiß überhaupt nicht mal, wie oder was ich denken soll. Wem erzähle ich das?
Danke auf jeden Fall für diese offen Worte von den 2 Silvias hier im Forum. Man weiß dann zumindest, dass man nicht allein damit auf der Welt ist.

Jutta name@domain.de

17.04.2005 20:08

Chemo oder aufgeben? Kämpfen oder sinnlos?
 
Liebe Jutta,

es tut mir sehr leid für Euch was sich da lesen muß...
Aber Ihr dürft die Hoffnung nie aufgeben.
Sieh Dir nur Silvis Geschichte an!
DAS macht doch echt Mut und Hoffnung!

Meld Dich bitte wie es weitergeht!!!
Denk an Dich, an Euch...

Liebe Grüße
Silvia

19.04.2005 17:35

Chemo oder aufgeben? Kämpfen oder sinnlos?
 
Hallo Jutta,

ich hoffe für deine Mutter und Dich,das Ihr einen Weg findet,dereuch hoffentlich noch lange zusammen bleiben lässt und natürlich in erster Linie deiner Mutter geholfen werden kann .
Begleite deine Mutter,soweit es dir möglich ist und seit für jeden Tag dankbar,den Ihr zusammen verbringen dürft,auch wenn vielleicht einmal weniger schöne Tage vor euch stehen!!

Bei meiner Mutti ist es jetzt 4 Wochen her,das wir nicht mehr zusammen sein dürfen und ich würde sie so gerne in den Arm nehmen und ihr sagen,wie lieb ich sie hab!!Sie fehlt mir so sehr!!

Viel Kraft wünscht euch
Silvia K.[email]sk@odenwald.net

22.04.2005 13:35

Chemo oder aufgeben? Kämpfen oder sinnlos?
 
Hallo Leute, ich hatte im Juni 2004 hier mal was geschrieben. Ich habe mit 48j die Diagnose unheilbar Gallengangskrebs und Metastasen in der Leber. Nicht operabel. Ich wurde zu einem Onkologen geschickt. Nach einem Gespräch, waren wir uns einig, aufgeben kann man später noch, auch wenn andere Ärzte in dieser Situatin meistens nichts mehr machen. Also behandelte er mich trotz allem mit Chemo( Gemzar ) erst 2800 und dann 3600 und das bekam ich nun aller 14 Tage seit 24.06.2004. Meine letzte CT ergab, wie auch die anderen weitere Verbesserung und Rückgang der Maker. Ich selber habe an meinem Allgemeinzustand nur Veränderungen gespürt, die auf die Chemo zurückgingen. Haarausfall und Müdigkeit. Aber die Haare wachsen schon lange wieder und ich habe 7 Kg zugenommen. In der ganzen Zeit bis heute habe ich gegessen, was mir geschmeckt hat und worauf mein Körper Lust verspürte, ich habe schon immer da nur auf meinen Körper gehört. Allerdings habe ich von Beginn an, mich auch nicht von der Diagnose niederdrücken lassen. Hab mich ein wenig schlau gemacht, was meine Krankheit eigentlich ist und versucht, das beste daraus zu machen. Bis heute, geht es mir nicht schlechter als vor der Diagnose. Gestern nun, hatte ich einen Termin bei einem Chirurgen, auf Grund der verbesserten letzten CT. Und mit Erstaunen wurde festgestellt, das meine linke Leberhälfte komplett frei von Metastasen ist und nun steht mir wieder Erwarten, eine OP bevor. Wenn nichts dazwischen kommt, habe ich somit, eine 50/50 Chance bekommen. Ich mußte mir überlegen, ob ich mich operieren lasse. Eine Nacht drüber geschlafen, obwohl mein Entschluß sofort feststand, weil ich nichts verlieren kann außer wieder da zu landen, wo ich jetzt auch schon bin. Also ran an den Speck, denn solche Chancen bieten sich sicher nicht immerwieder neu. Vor wenigen Wochen hat mein Onkologe sich noch mit mir gefreut, das die CT wieder eine Verbesserung gezeigt hat und dennoch sagte, das dies nicht darüber hinwegteuschen darf, das die Chemo irgendwann nicht mehr anschlägt und ich meine letzte Zeit geniesen soll und heute bin ich nun schon wieder dabei mir zu überlegen, was ich mit meinem neuen Leben, was ich geschenkt bekommen soll anfangen werde. Sicher, bis dahin ist noch ein langer Weg, aber nach fast einem Jahr sehr hochdosierter Chemo und zum nichts tun verurteilt, denke ich das der Liebe Gott es vielleicht doch gut mit mir meint, auch wenn ich gar nicht gläubich bin. Ich hatte die Hoffnung nie aufgegeben. Und mit meiner kleinen Geschichte, hoffe ich anderen auch Mut zu geben. Jeder Krebs ist anders und jeder Körper auch. Was dem einen hilft, muß bei den Anderen nicht auch helfen, aber jeder sollte viel mehr auf seinen Körper hören und danach leben. Ich habe in den Monaten hier viel gelesen, auch Tips und Ratschläge, aber ich muß sagen, das es oft zuviel des Guten war und ich davon abgesehen habe, irgendwelche Mittel die hir empfohlen wurden anzuwenden. Ich habe vielmehr meine Zeit darauf verwendet, genau hinzuhören was meine Ernärungsberaterin, meine Hausärztin und mein Onkologe mir erzählt haben und mich durch die blauen Ratgeber gelesen. Ich habe immer gegessen worauf ich Appetiet hatte z.B. Fisch in allen Varianten, Obst, Gemüse. Und ich hatte manchmal tagelang gar keinen Appetiet. Ich habe aber an meiner Ernährung im Grunde nichts veränder in dieser Zeit. Ich bin nichtmal ein Mensch, der regelmäßige Mahlzeiten zu sich nimmt. Aber ich denke, mein Imunsystem muß schon immer sehr stabiel gewesen sein. Vielleicht, weil ich seit ich denken kann, so lebe, wie ich lebe. Und weil ich ein Mensch bin, der sich nie unterkriegen läßt, auch wenn ich mal depremiert bin und mich 1-2 Tage zu Hause eingrabe. Dann weiß ich, das ich das einfach brauche. Und ich weiß immer, das das worauf ich eben mal gerade appetiet habe, eben mein Körper auch gerade nötig braucht. Auf diese Art zu leben, hat mich nun dahin geführt, das ich eine Chance habe halbwegs gesund zu werden und ich denke das werde ich mir nicht entgehen lassen und die OP auch noch heil überstehen. Viele Freunde drücken mir die Daumen und meiner Mutter (81J) ist ein Felsbrocken vom Herzen gefallen, denn die hat in den letzten 1,5 Jahren viel ertragen müssen. Erst kam meine älteste Schwester mit Herzinfarkt. Die mußte reanimiert werden, aber sie hat es geschafft. Ein paar Monate darauf kam meine mittlere Schwester mit Darmkrebs. Die hat jetzt im Mai noch eine OP um den Darm wieder zurück zu legen und wir hoffen, das sie sich dann von allen Strapatsen wieder gut erhohlt. Ich war die letzte und habe meine Diagnose und nochdazu unheilbar, einen Monat nach meiner Schwester gebeichtet, aus Angst, das meine Mutter das nicht verkraftet. Sie hat versucht, sich nichts anmerken zu lassen, aber ich habe gesehen, wie sehr es sie mitgenommen hat von 5 Kindern, 3 so schwer Krank zu sehen. Fazit, wie auch immer es kommen mag, man sollte alles im Leben, nehmen wie es ist und versuchen auch aus schlechten Dingen das Beste für sich zu machen. Immer wenn man denkt, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her- ein spruch den ich mir in schlechten Zeiten sehr oft gesagt habe, wie auch den Spruch: geht nicht, giebt es nicht. Denkt auch alle daran, das Glaube Berge versetzen kann.
Auch bei mir kann immernoch vieles schief gehen, aber daran denke ich garnicht erst. Ich möchte aber mit dem was ich hier aufgeschrieben habe, anderen Menschen zeigen, das es oft immernoch einen Weg geben kann, solange man sich nicht ergiebt und aufgiebt, wenn man eine schlechte Nachricht bekommt. So viele Menschen bekommen heute Krebsdiagnosen und ich habe auch inzwischen einige gehen sehen. Sicher ist auf jedenfall, das viel davon abhängt, wie man damit umgeht, so schlimm es auch zu Beginn ist.
Auch ich habe an jenem Tag nicht gewußt, was da gerade für ein Film mit mir abgelaufen war und was ich tun sollte, wußte überhaupt nicht was oben und unten war. Ich habe die Sache auch mit mir ganz allein ausgefochten, obwohl in meinem Kopf tagelang ein heilloses Durcheinander war und ich nach dem -Warum- gefragt habe. Jahrelang geschuftet, fast 24 Std. um dann 2000 festzustellen, das der Ehemann alle Ersparnisse beiseite geschafft hatte und man die ganze Zeit für gar nichts geschuftet hat. Mit 45 J. ich dieses Drama dann beendet habe und von und mit -Null- nochmal versuchte anzufangen, dies aber von demselben Mann verhindert wurde, zu dumm und vertrauensseelig war. Nach Scheidung Febr. 2003 doch noch die Kurve krigte, mich selbständig machte und die theoretische Prüfung zum Führerschein in der Tasche. Als ich soweit war, bekam ich die Diagnose und alles war wieder aus.
Ich bin in den letzten Jahren im Grunde von einem Extrem ins Andere geraten und weiß noch nicht, ob ich die Kraft habe, nochmal von Null alles neu zu beginnen, denn Geld hatte ich nach 9 Monaten Selbständigkeit noch nicht auf der hohen Kannte. Wie auch immer, ich stehe erstmal die OP durch, schau was da rauskommt und sollte es nur halbwegs gut gegangen sein, dann werde ich nur noch eines tun, mein Patent welches ich seit ein paar Jahren habe und womit ich mich auch jetzt beschäftige, auf den Markt bringen und so Gott will, verschafft es mir so viel finanzielle Freiheit, das auch ich, doch noch mit dem was man Leben nennt beginnen kann. Und für mich steht fest, ich habe zuviel schlechte Jahre gehabt, als das ich gewillt bin mir, egal was bleibt, noch etwas davon vermasseln zu lassen. So, ich hoffe vielleicht manchem etwas Mut gemacht zu haben und ich wünsche allen ganz viel Kraft auf den schweren Wegen und das niemand die Hoffnung verliert. Anne


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