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Ich brauche Hilfe!!
Hallo Ihr,
ein tolles Forum habt ihr, dies erstmal vorweg. Eigentlich habe ich mich mit meiner Familie durch eure Tips bisher mit dieser Diagnose (BSDK bei meinem Vater 56) ganz gut geschlagen. Aber dann kommen wieder Zeiten, wo es dir den Boden unter den Füssen wegreisst. Die Chemo hat bei meinem Vater, der bei Professor Klapdor in HH ist, perfekt angeschlagen. Schmerzen weg, endlich wieder ein schönes Leben, Wir haben es alle verdrängt,doch jetzt holt die Krankheit uns wieder ein. Letzten Mittwoch war ich mit meinem Vater zur CT. Als wir reingerufen wurden, sagte der Arzt, daß der Tumor an der Bauchspeicheldrüse weitestgehend zurückgegangen ist. Die Lebermethastasen nicht mehr zu erkennen sind. Mein Vater guckt mich strahlend an. Dann der Schock, eine fette Methastase in der Bauchhöhle drückt gegen die Bauchdecke, daher die Schmerzen, die mein Vater für eine Entzündung hielt. Eine Lymphdrüse verdickt. Ich kann das gar nicht so genau wiedergeben. Versteht mich nicht falsch, wir sind einfache Menschen. Professor Klapdor sagt, ist nicht so schlimm, mein Vater bekommt noch einen Zusatz in die Chemo. Nun brauche ich eure Hilfe, was bedeutet das ganze? Wie schlimm ist es, wenn eine Methastase trotz Chemo weiterwächst? Ich hätte gerne eine ehrliche Antwort. Muß man wieder Angst haben??? |
AW: Ich brauche Hilfe!!
liebe hanni,
es ist sehr nervenaufreibend, seinen lieben menschen zu begleiten und zu unterstützen. vor einem jahr habe ich nach 10 wochen meinen papa verloren. leider kam es bei papa nicht dazu, dass sich alles besserte. ihr habt schon mal richtig wertvolle zeit gewonnen. bei klappi seid ihr in den besten händen für die therapie. wirklich. bessere gibt es kaum, vielleicht gleichwertige. leider ist bsdk keine krankheit, bei der 100% der betroffenen ewig leben. aber das tun auch wir nicht betroffenen nicht. das darf man nicht vergessen in seiner wahnsinnigen angst vor dem verlust des geliebten menschen durch bsdk. bitte vertraue klapdor. er tut das beste. viele patienten von ihm wurden woanders als austherapiert entlassen. ich traf dort eine frau, der es auch so erging. durch klapdor befand sie sich nun schon aber in jahr 3,5 nach diagnose. sie aß gern haxen und dazu auch mal ein schönes bier. es ist gar nicht so wichtig, wie lange wir leben. viel bedeutender ist es, wie wir leben. du kannst dem leben nicht mehr tage geben, aber dem tag mehr leben. so erinnere ich mich an sehr viele details meiner thailand-reisen. an jede woche dort kann ich mich erinnern. aber ich kann mich an keine woche in job oder uni erinnern. das ist "tote" zeit. also lebe lebendige zeit mit deinem papa. kopf hoch hanni! ihr werdet noch viel schöne zeit haben! lg, sonja |
AW: Ich brauche Hilfe!!
Es ist 4.00 Uhr in der Nacht, ich komme gerade von einer Geburtstagsfeier,
und ich glaube, daß was du, liebe 'Sonja mir geschrieben hast, ist das netteste und liebste, was ich in letzter Zeit gehört habe. Ich habe mal vor vielen Monaten zu meinem Mann gesagt, daß ich gar nicht sagen kann, daß ich meinen Vater liebe. Und ich schäme mich so dafür. Ich weiß endlich was Liebe ist, wenn ich ihn bei Professor Klapdor sitzen sehe. Es zerbricht mir das Herz, wenn er so cool tut. Alles runterspielt. Aber wie fühlt sich ein Mensch, der weiß, daß er sterben muß? Ich wünschte, ich könnte meinem Vater 100 mal am Tag sagen, wie sehr ich ihn liebe und daß ich alles für ihn tun würde. Ich kann es einfach nicht!!!! Er ist so hart von außen, läßt nichts und niemanden an sich heran. Warum merkt man erst so spät, was einem ein Mensch bedeutet???? Wir haben zwei kleine Kinder. Es tut so weh, daran zu denken, daß er nicht erleben wird, wie sie groß werden. Danke, liebe Sonja, für Deine netten Worte. Ich hoffe, mal wieder was von Dir zu hören Gute Nacht! |
AW: Ich brauche Hilfe!!
Liebe Hanni,
ich kann dir so gut nachfühlen wie es dir geht. Am 8. Mai ist mein Mann nach nur knapp 5 Monaten der Pankreasdiagnose verstorben (siehe "Zuversicht" hier und "Die Liebe meines Lebens" im Place of Memory). Es sind leider gerade die so "Starken" die an Krebs erkranken. Sie verschließen sich vor so vielem und meinen immer ihre Familie vor allem beschützen zu müssen und dabei vergessen sie total auf sich selbst zu achten. Auch mein Mann wollte mir nicht erzählen, wie er sich fühlte und nur ab und an habe ich durch kleine Dinge und auch sein Äußerungen erfahren, wieviel Angst er hatte. Ich weiß, daß es für die Angehörigen das Schlimmste ist, daß man doch eigentlich helfen und darüber sprechen möchte, während der Betroffene meint, es ist besser nichts zu sagen und die Familie so zu verschonen. Wenn es dann endlich vorbei ist und der Betroffene seinen Frieden gefunden hat, beginnt für die Familie erst die Zeit der Verarbeitung. Meine Tochter und ich wissen heute nach all den Monaten, daß wir alles getan haben was wir konnten und wir wissen auch, daß er noch alles seiner Meinung nach Richtige getan hatte um uns zu schützen. Wir würden uns wünschen, daß wir alle drei mehr über unser Leben und die Krankheit gesprochen hätten, aber es sollte nicht sein. Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft um diese Zeit zu überstehen. Du mußt aber immer wissen, daß dein Vater dich liebt und auch wenn er es nicht so ausdrücken kann, er liebt dich wirklich bedingungslos und du kannst ihm so viel Kraft geben. Liebe Grüße Delia |
AW: Ich brauche Hilfe!!
liebe hanni...
"Ich weiß endlich was Liebe ist, wenn ich ihn bei Professor Klapdor sitzen sehe." "Ich wünschte, ich könnte meinem Vater 100 mal am Tag sagen, wie sehr ich ihn liebe und daß ich alles für ihn tun würde." genau diese beiden sätze solltest du deinem papa übermitteln. sages es ihm. oder drucke diese beiden sätze aus und gib sie deinem papa in die hand zum lesen. sage ihm, dass du das im forum geschrieben hast und das heute tag 1 eures gemeinsamen neuen lebens ist. es besteht jederzeit die möglichkeit, etwas radikal im leben zu ändern. du kannst die sprachlosigkeit zwischen euch beiden ändern. gehe auf deinen papa zu. drücke seine hand. umarme ihm. die worte werden von alleine kommen. dein papa wird sehr sehr glücklich sein gesagt zu bekommen, dass du alles für ihn tun möchtest. sag ihm, dass du stets an seiner seite sein wirst und wenn es zeitweilig nur in gedanken ist, während du verpflichtungen nachgehst. es hört sich seltsam an: für meinen papa wäre ein plötzlicher herztod gnädiger gewesen. für mich war papis erkrankung eine chance, die liebevollste und innigste zeit unsres lebens zu leben. es entstand eine noch tiefere liebe, die mich für immer begleiten und aufbauen wird. ich ging auf papa zu und fragte ihn, ob er angst hätte. das ist ganz wichtig. ich sagte ihm auch, dass er sein eigener chef wäre und das er alles was er macht für SICH macht. es ist schlimm für dich, dass du nun konkret weißt, an was dein papa sterben könnte. bitte lasse dich nicht davon lähmen und nimm die zeit bewusst auf. komm mit deinem papa ins gespräch über gefühle und gedanken. er wird viele weisheiten für dich haben und du wirst ihn ganz anders wahrnehmen als vorher. wie fühlt sich ein mensch der weiß, dass er sterben muss? das kann ich dir nicht beantworten. es ist auf jeden fall etwas komplett neues im leben. und damit auch sehr beängstigend, weil man früher oder später sehr viel loslassen muss. freunde, familie, besitztümer...das einzige, was man mitnehmen kann nach drüben (ich weiß für mich, dass es weitergeht), dass ist: LIEBE. deswegen sollte man das leben damit anfüllen. wichtig ist, dass dein papa weiß, dass ihr ihn sehr sehr liebt. genauso wichtig ist aber auch die gewissheit, dass er tolle menschen hinterlässt, die auch ohne ihn weiter stark durchs leben gehen. man möchte kein chaos und verzweiflung zurücklassen. SOOOO: nun aber rufe dir bitte wieder ins gedächtnis, dass ihr viel erreicht habt und bei klapdor in den besten händen seid. beginne bald mit "tag 1"! alles liebe und bis bald, sonja |
AW: Ich brauche Hilfe!!
hallo hanni
es ist schlimm wenn jemand diese Krankheit hat ich habe meinen Papa am 29.9 gehen lassen müssen er war erst 61 jahre alt und wie Sonja schon schreibt nutze jeden Moment um ihn zu sagen wie du ihn liebst ich habe es auch getan und er hat sich immer wieder gefreut und rede offen mit ihm überalles was dich bewegt mein Papa war nachher schon so das er jeden tag angerufen hat um meine stimme zuhören und mir zusagen das er mich liebt nutze jeden tag liebe hanni und mach ihm immer wieder mut ich schicke dir ein großes Kraftpacket für deinen Papa liebe grüße Bianca |
AW: Ich brauche Hilfe!!
Wenn ich das alles so lese, verschlägt es mir die Sprache.
Ich finde es unglaublich, daß es Menschen gibt, die trotz ihres eigenen Leides anderen solchen Mut zusprechen können. Ich danke euch, für diese netten und super lieben Zeilen. Wenn ich mir das immer und immer wieder durchlese, sitze ich davor und weine, weil mich eure Schicksale genauso bewegen. Mein Mann fragt mich, wieso tust du dir das an, wenn du so leidest. Aber ich muß ehrlich sagen, es hilft!!!!!!!!!!!!! Es hilft, bei euch diese Dinge loswerden zu können und sich so aufgefangen zu fühlen. Danach geht es mir einfach besser und ich kann offener damit umgehen. Danke---------Vielen Dank!!!! Meine Eltern waren heute wieder bei Klapi. Ich bin das erste mal nicht mitgewesen. Hat sich ganz schön komisch angefühlt. Hab dann aber gegen 19.00 Uhr gleich bei meinen Eltern angerufen und nachgefragt. Professor sagt, wir müssen einfach abwarten, ob diese andere Chemo anschlägt. Leider hat mein Vater 2,5 kg abgenommen. Aber trotzdem, ich bin mir sicher, daß es wieder aufwärts geht. Liebe Bianca, das mit Deinem Vater tut mir sehr, sehr leid!!! Darf ich fragen, wie lange er nach der Diagnosestellung noch gelebt hat??? Wo ist er in Behandlung gewesen?? Die Kindergärtnerin meiner Tochter hat mal zu mir gesagt, wir müssen lernen, über das irdische Leben hinauszudenken und dann geht es uns nicht mehr so schlecht, einen geliebten Menschen zu verlieren. Könnt ihr das??? Ich würde das gerne begreifen, aber wie schafft man das?? Ich habe mir fest vorgenommen, meinen ersten neuen Tag mit meinem Vater so zu beginnen, daß ich ihn fragen werde, ob er Angst hat. Ich denke, das wäre ein guter Anfang... Ihm zu sagen, daß ich ihn Liebe, fällt mir sehr schwer, aber meine Mutter sagte mir heute. Papa weiß, wie sehr du ihn liebst. Ich möchte aber nicht, daß es zu spät ist und ich die Chance versäume. Aber mein Vater ist wirklich ein schwieriger Mensch. Er hat nie von seinen Eltern Liebe bekommen, kann nicht über seine Gefühle sprechen. Ein bißchen habe ich Angst, daß er nicht damit umgehen könnte. Ach, das ist wirklich schwierig. Im übrigen, schmeiße ich ständig den Computer an, in der Hoffnung etwas von euch zu hören. Es ist wirklich schön, daß ihr da seid. Vielen Dank nochmal... Hanni |
AW: Ich brauche Hilfe!!
hallo hanni,
die krankheit wurde letzes jahr im Novemer fest gestellt ich muss aber dazu sagen das es schon im August angefangen hat er hat ständigen durchfall gehabt und innerhalb von 8 wochen 20 kg abgenohmmen und keiner wusste was es ist bis er im November gelb wurde und kann dann ins KKh in Gross-Gerau liegt bei Darmstadt dort haben sie dann fest gestellt das er BDSK hat haben ihn aber dann gleich operiert aber konnten denn tumor nicht entfernen da er zu stark verwachsen war dann lag er 2 wochen im künstlichen komma weil sie die blutungen nicht richtig stillen konnten aber sie haben es geschaft er hat gekämpft wie ein löwe und nach dem er wieder wach war hat er sich super erholt eine woche vor Weihnachten haben wir ihn wieder nachhause geholt es war das schönste geschenk für uns er hat sich richtig gut erholt er konnte alles machen chemo bekamm er ab Januar und hat sie super vertragen ihm war nie schlecht und er hatte keine schmerzen die chemo ging bis Juli dann wollte er wegfahren seine geschwister besuchen freunde und er war bei meiner schwester im Hamburg sogar noch auf der Repperbahn und auf dem Fischmarkt als sie dann wieder kammen hatte er dann probleme mit den beinen sie waren ganz hart und geschwollen und heiß dann habe ich hier aus dem forum einen tipp bekommen das wir ihn Pferde salbe holen sollen und damit ein cremen das hat ihm gut getan aber er hätte seine beine öffter hochlegen müssen aber mein Papa war nur unterwegs er hat immer gesagt er hat keine zeit sich sich auszuruhen später ja und dann am 28.9 habe ich mit ihm zusammen weintrauben gefplückt weil er soviel im Garten hat er wollte sie weg bringen zum mosten ja und es war wohl doch zu viel für ihn meine mama hat mir dann erzählt das er gesagt hat nochmal macht er es nicht sie brachte ihn ins bett um 23 uhr da sie ja am nächsten morgen die trauben weg bringen wollten um 2 uhr morgens hat er noch geschnarcht und wie mama ihn um 7.30 wecken wollte war er schon auf seinen weg gegangen einfach so ohne das wir was gemerkt haben das war schlimm aber nun sind wir auch froh er musste nicht leiden und hatte keine schmerzen nur begreifen kann mann das schwer meine zwei kleinen wollten zu ihren opa gehen um tschüß zusagen ich war erst skeptich aber meine mama ihre freundin hat gesagt wenn sie wollen soll ich mit ihnen gehen und mein großer war wütend das der opa einfach so gegangen ist die kleine hat ihn gestreichlt und geküsst und ihn eine schöne reise gewünscht ich war überwältigt und stolz auf meine beiden ja das ist meine geschichte von meinen papa ich hoffe es macht dich nicht all zu traurig den das möchte ich nicht es gibt immer einen weg und es lohnt sich zu kämpfen den jeder tag ist ein geschenk liebe hanni ich wünsche dir und deiner mama viel kraft und deinen papa ein super großes kraftpacket liebe grüße bianca |
AW: Ich brauche Hilfe!!
liebe hanni,
ich empfinde auch so wie du, es hilft sehr, hier zu lesen. ein jahr ist es her, dass ich meinen heißgeliebten papa gehen lassen musste - aber auch gehen lassen wollte. schließlich wollte ich das beste für papa. wir müssen alles danach ausrichten, dass es dem betroffenen gut geht. ich nehme mein leben ganz anders auf seitdem ich diese intensive zeit mit papa hatte. ich erfreue mich sehr am leben. ich freue mich darüber, in der überfüllten u-bahn zu sitzen, freue mich, dass ich zur arbeit fahren kann. denn ich denke, ich bin gesund (mag seit papa nicht mehr sagen, dass ich es bin, er erschien auch sehr gesund). ich war im urlaub auf einer einsamen alm mit meinem freund. bin alleine eine stunde mit einer kamera auf einer wiese rumgeklettert und habe kleine blümchen und grashüpfer fotografiert. das leben ist so toll, wirklich. und diese freude habe ich papa zu verdanken. du schreibst du wüsstest nicht, ob dein papa mit einer liebeserklärung umgehen könnte. ich glaube - es ist zusammen mit deiner unterstützung das größte, was du als tochter für ihn tun kannst. es ist egal, wie es früher zwischen euch war. du weißt ja, tag 1. ich drücke euch sehr die daumen. echt. denk daran, bei klappi habe ich eine frau getroffen, die seit 3,5 jahren die diagnose hat. sie sah wohlgenährt und rund aus und hatte eine lebensfreude - unglaublich. alles dank klappi. "Die Kindergärtnerin meiner Tochter hat mal zu mir gesagt, wir müssen lernen, über das irdische Leben hinauszudenken und dann geht es uns nicht mehr so schlecht, einen geliebten Menschen zu verlieren. Könnt ihr das??? Ich würde das gerne begreifen, aber wie schafft man das??" JA! ich kann das! ich rede täglich ein paar sätze mit papa in gedanken bzw. ich richte sie an ihn. und ich weiß genau, was er antwortet/antworten würde. teilweise "höre" ich besser auf ihn als vorher ;-) z.b. wird das auto mittlerweile gründlicher gereinigt. http://www.jenseits-de.com/g/index.htm hier findest du ALLE infos zum jenseits. es gibt dort faqs, einen wegweiser und foren. ich habe nie wirklich gedacht, dass ich zeichen erhalten würde. aber ich erhielt sie. papa war im traum mehrfach bei mir (4 mal). ich wusste, es ist ein traum. ich wusste, papa ist tot. und doch lag er irgendwie über mir, wir schwebten und drückten und ganz fest. ich hatte angst, nicht fragen zu könne. aber die zeit reichte dafür zu erfahren, dass es ihm gutgeht, er dort freunde hat und sich wohlfühlt. diese besuche sind sehr sehr kurz. es ist wohl schwierig für papa. ein andermal konnte ich fragen ob er hört, was ich ihm immer sage. ja, er hört es, er strahlte. im letzten "traum" weine ich als ich papa sah. er sagte, ich solle nicht traurig sein. ich antwortete ich würde weinen vor freude, dass es ihm nun wieder gut ginge. ich hatte schon viele normale träume. DIESE aber sind KOMPLETT ANDERS. viele erleben auch so etwas, keiner redet darüber. hätte ich papa real getroffen, so würde ich er ja auch erzählen. papa war bis zuletzt ganz klar. nur einen tag, 10 tage "vorher" war papa ein wenig durch den wind. er kratzte sich auf einmal überlegend am kopf und meinte: "komisch, meine eltern waren da." meine schwester und ich weinten daraufhin vor freude. dies war das erste signal: es gibt keinen tod! wir fragten nach. er sagte, sie würden wiederkommen aber nicht in den nächsten tagen. ich weiß, dass papa auch irgendwann uns abholen wird. hört sich seltsam an? ich schreibe nur das, was viele denken. ich bin eine ganz normal im leben stehende 28jährige. alles liebe, sonja |
AW: Ich brauche Hilfe!!
http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...ad.html?t=8508
diesen thread habe ich eröffnet. dort gibt es zeichen ohne ende zu lesen. lg, sonja |
AW: Ich brauche Hilfe!!
Liebe Sonja,
das ist unglaublich!!! Ich glaube, daß ich noch eine Menge lernen muß, aber das ich das auch will. Ich hoffe, einfach die Zeit noch zu haben, um zu begreifen, daß nur das irdische Leben zu ende geht. War Dein Vater auch immer so schlecht gelaunt nach der Chemo???Es dauert immer 2-3 Tage, danach hat er sich wieder gefangen und seine Laune bessert sich. Es tut mir nur immer so um meine Mutter leid, die alles an den Kopf geworfen bekommt. Ich weiß, man muß für viele Dinge Verständnis haben. Es ist nur erschreckend, wie ein Mensch sich so verändern kann. Ist Klapdor ein Arzt, der seinen Patienten geradeaus zu sagt, daß es keine Hoffnung mehr gibt oder läßt er sich nichts anmerken??? Liebe Grüße, Hanni |
AW: Ich brauche Hilfe!!
liebe hanni,
mein papa war meistens ganz lieb. er war eh der liebste papa der welt. aber selbst er wurde ab und an wütend und ein klitzekleines stück ungerecht. ich denke aber, das ist bei meinem und deinem papa die wut auf die krankheit. die wut, dass er bisher der starke war und sich nun so von anderen abhängig fühlt. die zorn-phase gehört zu schweren krankheiten häufig dazu. diese seite hier ist sehr gut. mir hat es geholfen, wirklich ALLES zu lesen. das soll nicht heißen, dass du von deinem papa abschied nehmen sollst o.ä. ich kann jedem nicht beteiligten auch nur raten, diese seiten zu lesen. dieses wissen braucht man, um anderen gut beiszustehen. man weiß nie, wann man es braucht. www.lebensgedanken.de ich kenne klapdor nicht wirklich gut. ich habe ihn 3 mal gesehen, ein paar mal mit ihm gesprochen. er ist sehr engagiert und widmet sein leben seinen patienten. wirklich. urlaub macht er nie, nur mal ein verlängertes wochenende. auf nachfrage war der prof mir gegenüber ehrlich was tatsachen anging (tumormarker, krebszellen im bauchwasser). prognosen würde er nie anstellen. das wäre 1. unseriös und 2. unmöglich. versuche, dir nicht solche sorgen zu machen. alles liebe, sonja |
AW: Ich brauche Hilfe!!
Meine Güte, ich konnte drei Tage nichts ins Forum. Der Computer hing immer, wenn ich die Seite aufrufen wollte.
Jetzt klappt es endlich wieder. Stellt euch vor, meine Eltern fliegen im November für 2 Wochen nach Lanzarote(wenn es meinem Vater gut geht) Und mein Mann hat uns einfach eine Woche im selben Hotel gebucht. Wir werden meine Eltern in der zweiten Woche dort besuchen. Ich werde wahnsinnig vor Freude. Was die für Gesichter machen werden?Hoffentlich bekommt keiner einen Herzinfarkt. Am Donnerstag war ich mit meinen Eltern und den Kindern in Eckernförde. Wir sind erst am Strand spazieren gegangen und anschließend ein Eis essen. Ihr glaubt nicht, wie mein Vater drauf war. Nur am hetzen, schlechte Laune machen und rumnörgeln. Ich habe meine Mutter gefragt, wie sie das nur aushält. Sie sagte auch, wenn ich nicht wüßte, daß er so krank ist, würde ich ihn verlassen. Ist das nicht schrecklich??? Er macht meine Mutter total fertig, aber ich glaube einfach das er selbst so fertig ist und es verdammt nochmal einfach nicht zeigen will. Wie war es bei euch? Wer ist zusätzlich noch bei einem Homöopathen gewesen? Bringt das etwas? Liebe Grüss, Hanni |
AW: Ich brauche Hilfe!!
Hallo Hanni,
meine Ma war zum Schluß auch ein richtige Aas. Sie hat meinen Pa und mich zur weisglut getrieben. Es war furchtbar. Ich denke es hat was mit der Wut über diese Krankheit zu tun. Meine Ma war sich immer sicher, dass Sie nie Krebs kriegen würde. Und dann auch noch einen den schlimmesten den es gibt! Ich denke, wir müssen es einfach nachsehen, es nutzt ja nichts. WIchtig ist nur, dass man über alles reden kann. Manchmal musste man meine Ma auch mal den Kopf zurecht rücken. Auch das gehört dazu. Ich finde die mit Eurem Urlaub fantastisch! Das wird bestimmt eine Freude. LG |
AW: Ich brauche Hilfe!!
Hallo Ihr da ,
bei meinem Vater ist es genauso . Er nörgelt an allem und jedem run , man kann ihm nichts recht machen . Ich denke , es ist einfach die eigene Wut , Hilflosigkeit und irgendwie so ein enttäuscht sein vom Leben . Dass man sein Leben lang nur gearbeitet hat ,für seine Familie immer da war , keiner Fliege etwas zuleide getan hat und nun diese schrecklich Krankheit als "Dank" dafür bekommt. Ich habe manchmal das Gefühl , er ist sauer auf alle , die "gesund" sind . Es stimmt - es nützt nichts . Wir müssen dem einfach mit Liebe und Nachsicht begegnen , denn wer weiß wie wir selber reagieren würden , wenn wir so eine aussichtslose Erkrankung hätten. Ich hoffe nicht , daß wir irgendwann diese Erfahrung am eigenen Leibe machen müssen , aber die Chancen ,daß es uns nicht erwischt,sind bei der rasanten Zunahme an Krebserkrankungen nicht wirklich gut . Bei einer Heilpraktikerin waren wir zwar (wegen der Schmerzen) , aber das hat nicht viel gebracht . Das einzige , woran ich festhalte , ist die Misteltherapie und Nahrungsergänzungen , die wir Papa geben . Ich denke , das hilft wirklich ! Alles Gute für Euch, Simone |
Was kann passieren???
Könnt ihr mir helfen???
Bei meinem Vater sind die Thrombozyten auf 60.000 gesunken. Chemo unterbrochen. Das ist schon öfter vorgekommen, sie waren aber noch nie so niedrig. Ist dies bedrohlich??? Meine Eltern wollen nächste Woche in den Urlaub fliegen (lanzarote).Der Professor meint, das könne sie wohl vergessen. Aber was soll man machen, wenn man das Gefühl hat, daß das letzte gemeinsame Urlaub ist. Soll man sich darüber hinweg setzen oder zu Hause bleiben??? Was kann man tun, um die Thrombozyten wieder hoch zu bekommen. Hilfe???? |
AW: Was kann passieren???
liebe hanni,
vielleicht kann dein dad blutübertragen bekommen. meinem dad ging es danach kurzfristig viel besser. alles gute, sonja |
AW: Was kann passieren???
Hallo Hanni,
die Thrombozyten werden im Rückenmark "produziert". Aufgrund der Chemo etc. ist das Rückenmark geschädigt und es kommt zu einer sehr geringen Produktion der Thrombos. Das Problem der sehr niedrigen Thrombozyten ist die Gefahr von Blutungen, auch inneren, da die Blutgerinnung stark reduziert ist und daher ist ein Flug in den Urlaub sicher bei dem derzeitigen Zustand sehr riskant. Bei einem kritischem Abfall der Thrombozytenzahl im Blut können Thrombozyten-Konzentrate gegeben werden. Diese Konzentrate werden aus Blutspenden gewonnen, und haben deswegen ein zwar geringes, aber doch vorhandenes Infektionsrisiko. Leider ist die Wirkung auf wenige Tage begrenzt, da die Thrombozyten eine nur kurze Lebensdauer haben (5 tage nach der Abnahme müssen sie entsorgt werden). Thrombos haben eine durchschnittliche Lebensdauer von 8-12 Tagen. Falls deine Eltern eine Woche fliegen wollen, könnte eine Möglichkeit bestehen, diese Zeit durch Konzentrate zu überbrücken. Ob die Klinik das macht, müsst ihr dort abklären. |
AW: Was kann passieren???
Liebe Hanni,
Gaby hat eigentlich schon alles wesentliche gesagt. Ich habe noch Infos für euch gefunden über über das sogenannte Thrombozyten-Konzentrat. Da die Lebensdauer von Thrombozyten nur ca. 5 - 8 Tage beträgt, wäre eine neuerliche Gabe danach wieder notwendig. Ein Thrombozyten-Konzentrat ist ein medizinisches Produkt, das aus menschlichem Blut gewonnen wird (Blutprodukt). Es dient dazu, einem Patienten, der zu wenig Blutplättchen (Thrombozyten) hat, Thrombozyten zu übertragen (transfundieren). Verschiedene Ursachen (z.B. auch Medikamente) bzw. Krankheitsbilder können zu einem Mangel an Thrombozyten führen, zur sog. Thrombozytopenie. Unterschreitet die Zahl der Thrombozyten eine bestimmte Untergrenze (50.000/µl), kann es dies zu unstillbaren Blutungen nach Verletzungen oder bei Operationen führen. Ein noch weiterer Abfall der Anzahl dieser Blutplättchen (<10.000/µl) verursacht schließlich auch Spontanblutungen, d.h. Blutungen ohne äußere Ursache. Vor z.B. Operationen oder bei bestehender Gefahr von Spontanblutungen kann diesen Patienten durch die Transfusion von sogenannten Thrombozyten- Konzentraten geholfen werden. Ich wünsche Deinem Vater und Deiner Mutter von Herzen, dass sie den Urlaub zusammen machen können. Liebe Grüsse Roland |
AW: Was kann passieren???
Hallo ihr Lieben,
mir ist ganz komisch im Bauch geworden, als ich eure Beiträge gelesen habe. Wir haben ja bisher alle Höhen und Tiefen bei dieser Krankheit erlebt, nur denke ich, daß es vielleicht der letzte Urlaub ist, den die beiden erleben werden. Ich hatte gehofft, daß es irgendwelche homöophatischen Mittel gibt, die die Thrombozyten zur neuen Bildung anregen. Wahrscheinlich weit gefehlt. Jetzt heißt es wahrscheinlich einfach abwarten, ob sich auch so neue Thrombozyten bilden oder??? Er hatte es ja schon öfter, daß die Chemo ausfällt, weil die Thrombos zu niedrig waren und immer hat sich das Ganze wieder normalisiert.Deshalb glaube ich einfach daran, daß es auch diesmal klappt. Ich danke Euch, für eure Hilfe!!! Hanni |
AW: Was kann passieren???
Liebe Hanni,
Ich wollte Dir/Euch auf keinen Fall irgendwie einen negativen Kommentar geben. Wir alle sind immer voller Hoffnung und drücken jedem einzelnen, alle Daumen die wir zur Verfügung haben. Die Thrombozyten werden sich sicher wieder normalisieren, da aber die Blutplättchen ihren eigenen Zeitplan haben, halten sie sich selten an unsere geplanten Termine. Du hast ja gesagt, dass die "Thrombis" noch nie so tief waren, das hat sicher damit zu tun, dass die Chemo schon ein paar Zyklen läuft. Da braucht der Körper halt einfach länger zum regenerieren. Ich bin überzeugt, dass die frische Meerluft, Spaziergänge am Strand und eine unbeschwerte Umgebung Deinem Vater auf jeden Fall sehr gut tut und neue Kräfte freisestzt. Ich wünsche euch, dass es klappt. Liebe Grüsse Roland |
Es tut so weh!!!
Ihr Lieben,
den einen oder anderen Beitrag für dieses Forum habe ich bereits hineingeschrieben. Doch gehöre ich auch eher zu denjenigen, die Abzapfen. Manchmal hilft es einfach mehr, als wenn ich beitragen könnte. Mein Vater ist 56, hat seit April 2005 die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Lebermetastasen. Nunmehr ist ja schon eine ganze Zeit vergangen, in der es ihm sehr gut ging. Vorletzten Donnerstag erhielten wir allerdings nach der CT den Befund, daß alles wieder wächst, schlimmer noch, einiges dazugekommen ist.Lymphknotenmetastasen, Bauchdeckenmetastasen, Bauchwasser und ein Milzinfarkt. Am Sonntag hatte sich der körperliche und seelische Zustand meines Vaters so verschlechtert, daß er so starke Bauch- und Rückenschmerzen bekam und Atemnot eintrat. wir riefen den Notarzt. Immer wieder rief er, daß er nicht sterben wollte. Brach in eine Art Panik aus, daß der Schmerz und die Sorge um ihn, mir die Kehle zuschnürte. Ich besuche ihn mit meinen Kindern zwei mal täglich und er ist nur am Weinen. Die Kinder 2 und 5 Jahre merken es, aber ich halte es trotzdem für richtig. Wir haben uns einen Engel von einer Sterbebegleitung ins Haus geholt, die es auch für wichtig hält, daß mein Vater so oft wie möglich die Kinder sieht. Doch ich spüre, wie die Kraft nachlässt. Es tut so weh... |
AW: Es tut so weh!!!
Hallo Hanni
Ich kann Deine Gefühle gut verstehen und als kleine Hilfe sende ich Dir ein dickes Kraftpaket. LG Jörg |
AW: Es tut so weh!!!
Liebe Hanni,
es tut mir total leid für Dich und Deine Familie was Ihr im Moment durchmachen müßt. Ich kann Deinen Vater soo gut verstehen. Hart gekämpft und doch verloren. Wenn Dein Vater die Kinder sehen will, finde ich das auch eine gute Idee und vielleicht bringen sie ihn ja auch auf andere Gedanken. Fragen Deine Kinder denn, warum Opa soviel weint und was sagst Du dann? Wir wissen jetzt seit 1 Woche das Oma (56 Jahre) BSDK hat. Nachdem wir uns von dem Schock ein wenig erholt haben, haben wir unseren Kindern erklärt was Oma hat und das dieser Krebs eben auch bald tödlich enden kann aber wir haben Hoffnung und beten auch oft für sie. Meine Kinder sind 5 und 7 Jahre. Die große versteht das- glaube ich, die kleine will sich eher damit nicht beschäftigen. Sie freut sich wenn sie Oma sieht, aber wenn wir wieder fahren ist es auch gut. Naja es ist alles noch in uns am arbeiten. Von jetzt auf gleich wird einem das Leben umgeschmissen und wieviele Sorgen dann auf einmal ganz kleine Sorgen werden (im Vergleich)!? Liebe Hanni, ich finde es total schwierig, Dir hier liebe Worte zu schreiben, aber ich finde es gut von Dir, das Du Deinen Vater noch 2x besuchst, wo es Dir doch so weh tut. Ich wünsche Dir für die nächste Zeit ganz viel Kraft und auch ganz viel Liebe das Du ihn auch in Frieden gehen lassen kannst.(Ich habe leicht reden, aber das wünsche ich mir dann auch, wenn der Zeitpunkt gekommen ist.) LG Suse |
AW: Es tut so weh!!!
hallo hanni,
uns geht es momentan genauso wie euch. mein dad wurde an silvester 62 jahre. er liegt bereits seit 5 wochen im krankenhaus - ständig gings bergauf, bergab. ihm sagen sie immer, was für tolle fortschritte er macht, uns sagen sie, er hätte noch paar tage, evtl paar wochen/monate, das glabuen sie aber nicht. die letzten tage war mein dad schon sehr wirr und schlief viel. er hatte bereits seit wochen panikattacken und weinte auch sehr viel. gestern bekam er wohl wieder ein neues medikament gegen die panik. er möchte auch nicht sterben. er kommt seiner meinung nach auch bald wieder raus. es ist fürchterlich, wir müssen ihm ständig was vormachen, andererseits hoffen wir natürlich auch noch, dass er nochmal heimkommt. übrigens er hat darmkrebs seit 2 jahren mit lebermetastassen und bauchfellmetastasen. die panikattacken und schlecht luft bekommen hat er, weil sein herz nicht mehr kann und wohl eine niere versagt hat. ich will ihn auch nicht verlieren. meine schwester bekommt wahrscheinlich morgen, spätestens übermorgen ihr erstes kind, sprich den ersten enkel für meinen dad. ich hoffe er hält durch!! es ist alles so traurig!!! wegen der atemnot bei deinem dad. viell könnten sie ihm auch etwas verschreiben? oder zum "aufpäppeln" ins krankenhaus? ich wünsche euch auch alles gute!! liebe grüsse kerstin |
AW: Es tut so weh!!!
Ihr Lieben ,
auch wir machen zur Zeit Ähnliches durch (s. thread "Bauchwasser") . Ich kann es kaum in Worte fassen - es ist einfach die schlimmste Zeit in meinem Leben und ich kann es immer noch richtig fassen , dass mein Vater schon sterben muss. Aber irgendwie "funktioniert" man und tut was man kann- mehr geht nicht. Es ist gut , in dieser Situation jemanden zu haben , der einem unterstützt , einem zuhört und tröstet . Ich hoffe , das habt ihr alle . Liebe Grüße und ganz viele Kraftpakete Simone |
AW: Es tut so weh!!!
Hallo liebe Hanni,
ich kann Dich so gut verstehen, habe meinen lieben Mann am am 10. Januar an diese furchtbare Krankheit verloren. (Wenn Du willst, kannst Du in meinem Thread nachlesen: Er muss jetzt nicht mehr leiden. Dein Bericht erinnert mich so sehr an die vergangenen Monate. Wir haben auch drei Enkelkinder (6, 6 und 8 Jahre alt). Die Große sagte mir schon vor ein paar Wochen, dass sie Angst hat, der Opa könne sterben. Wir (meine Kinder und ich) haben das nicht abgewiesen. Man kann Kinder nicht anlügen, sie merken es und haben es auch nicht verdient. Ich habe ihr gesagt, dass Opas Körper so krank ist, dass er nicht mehr lange damit weiterleben kann. Gott holt ihn dann zu sich, damit er keine Schmerzen mehr haben muss, nur der Körper bleibt hier und wird beerdigt, damit wir einen Ort haben, wo wir immer an den Opa denken können. Ich hatte das Gefühl, dass sie dies verstanden hat. Sie hat jeden Abend für ihren Opa gebetet. Die beiden jüngeren Enkel haben noch nicht so viel gefragt, aber wenn Fragen kamen, haben wir versucht, sie so ehrlich wie möglich zu beantworten. Unsere Kinder haben uns mit den Enkeln gerade in den letzten Wochen oft besucht. Meinem Mann hat es sehr gefallen, wenn die Rasselbande durchs Haus tobte, als sei alles wie immer. Wenn es ihm zu viel wurde, weil er schon arg schwach war, haben wir einfach die Tür zu seinem Zimmer geschlossen. Liebe Hanni, ich weiß, was Ihr zur Zeit durchleidet und wünsche Dir und Deiner Familie ganz viel Kraft. Ich umarme Dich und bin in Gedanken bei Dir und Deinen Lieben. Anemone |
AW: Es tut so weh!!!
Liebe Hanni, Liebe Simone,
Ich bin lange gesessen und habe mir überlegt ob und was ich euch schreiben kann. Viele von uns hier haben die Krankheit schon bis zum bitteren Ende durchlebt und dann kommen automatisch die Gefühle wieder hoch. Ich kann gut nachfühlen wie's euch im Moment geht. Wir sind durch dieselbe dunkle Gasse gegangen als Miriam ihren Kampf mit 28 Jahren gegen diesen blöden Krebs verloren hat (gekämpft, gehofft, verloren) Unser Sohn (4J) hat ja auch nicht richtig verstanden was genau passiert und genau das hat mir zu denken gegeben. Kinder wissen ja nicht was sterben bedeuted. Für die kleinen kann eine Erklärung, dass unsere lieben jetzt im Himmel sind, die Fantasie anregen und sie sehen nichts schlimmes dabei. Wir als "Erwachsene" kennen die ganze Warheit und deshalb fürchten wir uns in der Regel auch vor dem Tod. Wir wollen ja besitzen und nicht verlieren, aber jeder der Geboren wurde, muss früher oder später ins Regenbogenland reisen. Unser kleiner sieht ab und zu in den Himmel und fragt uns dann ob sein Opa und Miriam da oben sind. Wenn wir dies dann bestätigen, meint er nur, dass es sicher toll ist mit den vielen Wolken und so..... Es gibt ein gutes Buch über Krebs für Kinder, welches sehr anschaulich erklärt, was im Körper passiert und dass Menschen ihren schmerzenden, kranken Körper hier lassen und im Himmel einen neuen gesunden bekommen. Ich weiss, das meine Worte euren Schmerz nicht lindern oder trösten können, wenn man drauf und dran ist einen geliebten Menschen zu verlieren. Wir "Grossen" sollten aber vielleicht versuchen die Krankheit und den Tod vermehrt durch Kinderaugen zu betrachten !! Mein Rat ist, verbringt möglichst viel Zeit mit euren lieben und lasst sie eure Gefühle und Liebe spüren. Für den vor euch liegenden Weg wünsche ich euch alles Gute und viel Kraft. Liebe Grüsse Roland |
AW: Es tut so weh!!!
Ihr Lieben,
das war heute ein sehr schwerer Tag. Ich habe meinen Vater nach Hamburg ins UKE gebracht, dort hat er Dank Prof. Klapdor innerhalb weniger Stunden ein Bett in der Schmerzklinik bekommen. Der Weg dahin (die Fahrt dauerte 1,5 Std.) in seinem Zustand war die Hölle. Dann in dieser riesigen Uni den Weg zu finden war das zweite Problem. Endlich angekommen, hat er einen Katheter bekommen. Als er wieder bei sich war, fing die Brust an zu schmerzen. Immer schlimmer und er sackte nach vorne weg.Die erste Freude war verflogen, denn es kam auf einmal Hektik auf und ich wurde wieder ins Wartezimmer gebeten. Das war die längste halbe Stunde meines Lebens...Ich dachte er wäre jetzt gestorben. Dann wurde er auf die Intensivstation verlegt. Heute nachmittag habe ich dann dort angerufen (Ich mußte ja wegen der Kinder wieder nach Hause) Mitlerweile ist er wieder stabil und kann hoffentlich morgen wieder zurück in die Schmerzklinik. Jedenfalls hat er am Telefon berichtet, daß er das allererste Mal seit Monaten keine Schmerzen hat. Wahnsinn!! Ich habe für meine 5-jährige Tochter ein anthroprosophisches Kinderbuch gekauft. es heißt "Die Erdenreise des kleinen Engels" Das ist wunderschön. Es handelt davon, daß ein kleiner Engel vom Himmel aus, die Entstehung der Erde sieht und einen größeren Engel immer wieder fragt, ob er endlich auf die Erde darf. Er aber immer noch warten muß. Bis es endlich soweit ist und er auf die Erde darf. Dafür muß er aber seine Flügel ablegen. Diese bekommt er aber auch erst wieder, wenn er in den Himmel zurückgeht. Ach Mensch, ich wünschte einfach, das wäre so... Liebe Grüsse, hanni |
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