![]() |
Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Hallo,
hiermit möchte ich ganz herzlich alle jungen Angehörigen von Krebskranken einladen, sich hier alles von der Seele zu schreiben. Ich bin 20 Jahre alt und weiß seit zweieinhalb Monaten, dass mein Vater Krebs hat...ein Weichteilsarkom. Mein Vater ist psychisch krank, hat Depressionen und erdrückt die ganze Familie. Ich kann mittlerweile kaum mehr damit umgehen, meine Freunde, mein Studium, mein Leben...alles leidet nun darunter. Wie geht ihr mit der Erkrankung um?Wie kriegt ihr euer Leben auf die Reihe? Wie gehen eure Freunde damit um? Erzählt eure Geschichte... Liebe Grüße, Anna |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Liebe Anna!
Ich bin mir zwar nicht ganz so sicher ob ich hier schreiben soll, da meine Mama vor 3 Monaten gestorben ist! Ich fühle mich jedoch weiterhin als Angehöriger und ich werde es immer bleiben! Als das bei meiner Mama "anfing", bin grade mal 24 geworden, mein Bruder war damals 19 und meine Schwester 28! Also waren wir auch noch nicht so "alt"! Hast du noch Geschwister, die dir und ich denke auch deiner Mutter ein wenig "Arbeit" abnehmen können? Wie geht es deinem Vater heute? Ja, das mit den Freunden ist so eine sache, bei mir war das eher so, dass niemand so richtig umgehen konnte damit und somit zogen sich die "Freunde" eher zurück! Ich weis nicht wie das bei dir ist, aber wenn es auch so ist dann sprich sie direkt darauf an! Ansonsten bleibt mir nur zu sagen das ich dir viel Kraft für die nächste Zeit wünsche! Ganz liebe Grüsse Mario |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Hi Mario,
erstmal:Mein Beileid (wahrscheinlich kannst du diese Worte schon nicht mehr hören...)! Klar kannst du hier schreiben....ich wollte mich einfach nur mal mit Leuten in meinem Alter austauschen....man findet ja selten wirklich junge Kinder von Krebskranken...die meisten sind ja so um die vierzig, oder so.... Für diese Leute ist es sicherlich auch schwierig, aber bei uns Jungen kommt halt noch viel mehr dazu...ich meine damit, dass die meisten noch keine eigene Familie haben, bei der sie Halt finden, und sich die meisten Jugen noch nicht so richtig von zuhause abgekapselt haben (bei mir ist das zumindest so), dann sind da ja noch die Probleme mit der Ausbildung, Studium und das eigentliche Leben an und für sich....das Erwachsenwerden halt. Und wenn dann Krebs daherkommt, dann wirf es einen so aus der Bahn.... Ich haben einen großen Bruder (25), aber der macht fast gar nix....gerade hab ich mich mit ihm gestritten, ob nicht er mal mit zur Strahlentherapie fahren kann, weil sonst immer meine Mutter oder ich mitdabei waren....aber er meinte dass er keine Zeit hat....und jetzt liegt er in seinem Zimmer und schaut fern. Das einzige was er zu mir gesagt hat, war, dass ER sich nicht von unserem Vater kaputtmachen lässt....na danke...aber ich ...... Meinem Vater geht es sehr schlecht....sein Krebs macht zwar keine Beschwerden...nur eine kleine Narbe erinnert an seine Anwesenheit....er hat null Schmerzen, kann ganz normal alles machen, aber seine Psyche ist total im Arsch und ich kann ihm einfach nicht mehr helfen. Er geht nur widerwillig in eine Therapie und - wie ich heute erfahren habe - lügt seine Therapeutin an. Er sollte einen Tagesplan aufstellen und da reinschreiben was er wann macht..... Er macht nix. Schreibt aber, dass er dies und jenes macht... Echt...es kotzt mich an. Zu meinen Freunden. Die reden gar nicht mit mir über meinen Vater, alle scheinen das Thema zu meiden wie der Teufel das Weihwasser..... Meine Clique besteht aus ca 15 Leuten, von denen wissen es nur vier....als ich erfahren habe, dass mein Vater Krebs hat, hab ich überhaupt nichts mehr mit meinen Freunden gemacht.....weil mir das alles so verlogen vorkam...vorallem wollte ich nicht die mit dem krebskranken Vater sein..... Aber nun mal zu dir...wie alt bist du denn jetzt genau.... Was hatte deine Mutter für einen krebs...wie gehst du mit ihrem Tod um? Wie geht deine Familie damit um? Lg, Anna |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Hallo ihr,
ich bin 19 Jahre alt und letztes Jahr bekam meine mama Brustkrebs diagnostiziert. Seitdem ist alles anderes. Alles ging Schlag auf Schlag,Chemo (Haarausfall,Übelkeit,Suizidgedanken..) dann OP mit Ablatio (Depressionen) und dann Bestrahlung (Zweifel an der Therapie). Seit dem ist meine Mama nicht mehr wie sie mal war - logischerweise,aber es ist unheimlich schwierig sich das bewusst zu machen. Meine Mama war immer ein herzensguter,fröhlicher Mensch. Sie war immer für mich da,ich konnte über alles mit ihr reden usw. pl,ötzlich ist alles anders. Jetzt muss ich die Starke sein (es erwarten einfach alle von mir,obwohl ich es gar nicht bin). Jetzt kommt meine Mama zu mir und vertraut mir ihre Sorgen und Ängste bezügl. dem Krebs an. Einerseits ehrt es mich anderrerseits macht es mich kaputt. Meine Freunde,angeblichen Freunde vermeiden das Thema,vermeiden es mit mir darüber zu reden oder sich mal meine Ängste anzuhören.geschweige denn mich zu trösten und mit einigen habe ich auch keinen Kontakt mehr,da sie sich seitdem abgekapselt haben. Ich fühle mich unheimlich alleine. Auch mir kommt alles so falsch vor,feiern gehen,lachen usw. Ich habe das Gefühl das mich niemand versteht.habe das gefühl meine angeblichenm freunde denken,die krebserkrankung meiner mama wäre wie ein schnupfen... Zuhause ist seit dem alles anders. Da meine Mutter nicht mehr arbeiten kann,mussten wir ein Teil unseres Hauses vermietet,wir leben jetzt zu 5 auf engstem raum. papa der auch nicht weiss wie er mit all dem umgehen soll,mein bruder der sich abkapselt und seine freundin die sich hier einfach breit gemacht hat :mad: , mama die stimmungsschwankungen hat und ich. meine mutter hat oft schlechte laune,rastet schnell aus,will aufgeben und weint sehr viel. wenn ich nachhause komme,sehe ich ihre roten augen und weiss das sie wie3der geweint hat. jedesmal fährt es mir durch den bauch.zudem mache ich grade eine ausbildung als krankenschwester und wohne deshalb wegen den schichtdiensten noch 30km entfernt in einem wohnheim.ich habe das gefühl mama im stioch zu lassen,nicht bei ihr zu sein. wie soll ich mein leben in griff kriegen,wenn zuhause alles aus den rudern läuft? Meine mama sagt immer ich soll mich auf die ausbildubng konzentrieren,sie würde das alles schon schaffen und dabei weint sie. wie paradox ist das denn? Im krankenhaus habe ich auch einige patienten mit krtebserkrankungen und immer wieder muss ich mich anstrengen meine tränen zu verbergen. am liebsrten würd ich alles hinschmeissen aber das kann ich mama nicht antun. vor kurzem hatte meine mama eine nachsorgeuntersuchung,blut und leberwerte waren ok,in leber und brust wurde nichts neues gefunden und der Tumormarker ist gesunken. Grund zur Freude? Eiegentlich schon - für meine Mutter nicht,sie sagte dazu nur : Bald wird wieder was neues da sein wozu freuen ? Ich fühl mich einsam und unverstanden... Ich glaube deshalb hab ich mich auch hier angemeldet. Liebe Grüße Ylva |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Hi Ylva,
ich freue mich, dass du in diesen Thread geschrieben hast... Wenn du meine anderen Posts gelesen hast, wird dir sicherlich aufgefallen sein, dass deine Ma und mein Pa sich sehr ähneln.... Mein Dad hat eine relativ gute Heilungschance, aber er glaubt nicht daran, bei der Bestrahlung die er momentan macht, glaubt er, dass er falsch bestrahlt wird. Meine´Nerven sind zum zerreissen gespannt, jedesmal wenn ich ihn anschaue, sehe ich nur Elend, in seinen Augen liegt nur Trauer...ich kann ihn bald nicht mehr anschauen, so sehr macht mich das fertig. Meine Freunde kapieren auch nicht um was es geht...ich habe manchmal das Gefühl sie verstehen nicht dass es nicht nur der Krebs ist, sondern auch die Psyche.... Naja...was soll man da schon machen. Ich lebe jeden Tag so vor mich hin, in der HOffnung dass es eines Tages besser wird.... Und ich WILL die Hoffnung nicht aufgeben... Anna |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Hallo Anna,
ja ich fand auch das sie sich sehr ähneln. Und wir ja auch aehnliche Probleme haben (Freunde,Alltagsbewälltigung) Hier im KK sind Frauen mit BK um die es schlimmer steht als um meine Mama und trotzdem haben diese Frauen mehr Mut und mehr Power. Warum öäßt sich meine Mama so hängen? Was machst du zum Ausgleich? Ich bin froh das ich mein Pferd habe,aber leider hab ich auch wieder angefangen mich selbst zu verletzen,weil ich das Gefühl habe dem nicht mehr standzuhalten. Liebe Grüße Ylva |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Hey.
Nicht nur unsere Eltern ähneln sich...auch unsere Probleme...ich meine das mit dem verletzen..... Ich habs früher gemacht...heute zum glück nicht mehr...obwohl ich mal kurz davor war.... Ich weiß auch nicht wie sich mein Vater so hängen lässt....bei der Strahlentherapie seh ich immer soviele Kranke und die sind besser drauf als mein Vater.....dabei hat er wirklich noch chancen...genauso wie deine mutter... Ich weiß nicht ob du ICQ hast...aber hier mal meine ICQ nummer...vielleicht willst du mir schreiben...des is dann nicht so öffentlich: 340206698 Ich mach sport zur ablenkung...aber irgendwie hilft dass auch nicht wirklich.... Anna |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Wie alt bist du?
Manchmal muss ich den Kopf schütteln,wenn ich dran denke welche Worte mir im Kopf rumgehen (Krebs,Metastasen,Chemo,Ablatio,Bestrahlung,Tumorm arker usw.) bei meinen angeblichen Freunden ist es Alkohol,Party,Männer usw. Ich bin wahnsinnig wütend auf den scheiss Krebs,weil er mir alles zerstört hat.! Es ist unsinnig wütend auf ihn zu sein,aber auf wen denn sonst? |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Hallo Ihr !
Ich kann eure Situation total nachfühlen... Ich bin 22 und mein Freund (23) hat Krebs. Er hat einen ziemlich seltenen Knochentumor, der leider schon in die Lunge metastasiert hat. Wir sind vor ein paar Monaten zusammen gezogen und er hat gerade angefangen seine Diplomarbeit zu schreiben ich stecke mitten im Studium und alles war perfekt ! Jetzt dreht sich alles um Chemotherapie, Metastasen... und unsere Welt hat sich grundlegend verändert. Aber wir kämpfen und versuchen so normal wie möglich weiter zu machen ! Lasst den Kopf nicht hängen.. Gruß Susi |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Liebe Anna!
Zuerst möchte ich dir sagen das ich es echt toll finde, dass du trotz des ganzen ärgers, deinen Vater zur Strahlentherapie begleitest! Es ist sicher nicht leicht für dich, mit ihm dorthin zu fahren, wenn er dich vielleicht 5 min vorher angemotzt hat! Ich denke ich kann dir da aber leider keine richtigen Tips geben, wie du am besten damit umgehen kannst, da es bei uns nicht so war! Wir sind sehr nahe aneinander gewachsen in der "schweren" Zeit! Eine Hand hat die andere gewaschen und wenn einer nicht mehr konnte war der andere da! Ich bin jetzt 26 Jahre und ich muss dir sagen, meine Mama fehlt mir unheimlich! Es ist nicht leicht ohne meine Mama zu sein, da wir ein sehr inniges Verhältnis hatten, sie war nicht nur Mutter sondern auch meine beste Freundin! Meine Mama bekam vor mehr als 2 Jahren Lungenkrebs diagn., sie wurde OP und bekam einen Chemoblock, diesen vertrug sie sehr gut und vorriges Jahr im Sommer fuhren wir dann noch auf Urlaub nach Tunesien! Dieses Jahr, es war anfang April, wurde eine Gehirnmeta festgestellt, auch diese wurde OP und bestrahlung bekam sie auch! Naja letztendlich ist Mama dann am 23.7.2005 auf der Intensivstation gelandet, wegen ner Lungenimbolie, an der sie dann am 26.7.2005 verstarb! Habt ihr euch schon mal an die Hospizbewegung gewand? Bekommt dein Vater Psychologische betreuung? Ich kann es nachfühlen, wie du dich fühlst wegen deinen freunden, bei mir war es fast nicht anders! Vielleicht hast du ja eine beste Freundin, die du mal bitten könntest, das sie mit dir das bespricht was dir am Herzen liegt! Manchmal haben die Leute einfach nur Angst einem gegenüber zu treten und zu fragen ob sie helfen können! Zu deinem Bruder kann ich leider auch nicht viel sagen, aber vielleicht ist ja auch so das auch er grosse Angst vor dem hat was noch kommt, man weis es ja nicht! Bitte ihn und vielleicht auch deine Mama darum sich mal in aller Ruhe zusammen zusetzten und die ganze Situation zu besprechen, sag das es dir wichtig sei! So nun drücke ich dich mal feste und wünsche dir auch heute weiterhin viel Kraft! Mario |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Hi Mario,
als ich deine NAchricht gelesen hab, hab ich gleich losheulen müssen....ist aber nichts neues weil ich seit einigen Tagen nur am Heulen bin....aber du schreibst so einfühlsam, genau so wie ich es mir von meinen Freunden oder meinem Bruder erwarte...von denen aber nichts kommt.... An die HOspizbewegung habe ich mich noch nicht gewandt...ist das denn nicht eine Sterbebegleitung? Soweit sind wir dann doch noch nicht....gottseidank. Ich kann mir vorstellen dass dir deine Ma fehlt...meine Mutter ist mir das wichtigste...auch wenn es sich blöd anhört...sie ist mir fast wichtiger als mein Vater...und wenn ich mir vorstelle, dass sie nihct mehr da wäre....nicht auszudenken..sie ist der einzige Mensch, wirklich der einzige, der wie ein Fels in der Brandung ist.... Anna |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Hey Susi,
schön dass du auch geschrieben hast...ich weiß nicht ob du dich erinnerst, aber wir haben schonmal miteinander gechattet..... Ihr beide macht das vorbildlich....was nützt es den Kopf in den Sand zu stecken und vor sich hin zu sichen.....man sollte das Leben das noch vor einem liegt, genießen und nutzen... Schade nur, das mein Vater das nicht versteht.....und ich irgendwie auch nicht...ich predige immer soviel, letztendlich kann ich nichts für mich selbst nützen....leider! Anna |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Zitat:
Hallo! Jetzt hab ich mich hier auch mal wieder angemeldet und schreib was in deinen Thread. Das, was du über deine Mutter geschrieben hast, trifft bei mir auch haargenau zu. Deswegen hab ich auch Angst, dass sie aufgrund der Erkrankung meines Vaters und der Überlastung dadurch zusammen bricht. Eben hab ich eine Sendung über den New York Marathon gesehen und musste weinen, weil mein Vater vor 2 Jahren selbst noch dort mitgelaufen ist und heute gehts ihm so schlecht und es gibt keine Hoffnung auf Besserung :-/ Ist wirklich furchtbar die ganze Situation. Was ich noch fragen wollte: Wie gehen denn die Freunde deines Vaters mit seiner Erkrankung um? Einige Freunde meines Vaters haben sich distanziert...Ich glaub, sie wissen auch nicht teilweise, wie sie damit umgehen sollen. Letztens hat ihn eine Freundin angerufen und weil sie nicht wusste, was sie sagen sollte, hat sie ihm von früher erzählt, als beide noch Joggen waren gemeinsam und mein Vater musste einfach losheulen, weil ihm heute so etwas gar nicht mehr möglich ist. Das fand ich auch schlimm, wenn man sich dessen bewusst wird. |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Hallo,
ich bin auch eine junge Angehörige. Ich bin 24 und meine Mutter hat nach fast fünf Jahren ein Rezidiv vom Eierstocktumor. Jetzt wurde sie operiert und bekommt nächste Woche die erste Chemo. In der Mitte der Behandlung wird sie nochmal operiert und ihr werden Lymphknoten entnommen, die dann untersucht werden. Ich hoffe so sehr, daß sie nicht befallen sind, sonst verschlechtern sich ihre Chancen und sie muß eine ganz schreckliche hochdosierte Chemo in ganz kurzen Abständen bekommen. Ich realisiere das alles noch gar nicht richtig und habe solche Angst, daß sie es nicht schafft. Mit meinen Freunden kann ich kaum reden, sie vermeiden das Thema oder melden sich von sich aus kaum. heute war wieder so ein trauriger tag. es gibt momente, da denke ich, meine mama ist so stark, daß sie es bestimmt schafft, aber heute haben wir wieder lange geredet und waren nur noch traurig. es kommt mir vor, als würde für uns die zeit stillstehen. Alle anderen leben ihr Leben normal weiter, nur bei uns dreht sich alles nur noch um diese fürchterliche Krankheit. Ich kriege mein eigenes Leben nicht mehr geregelt, mein Studium, meine Freunde, alles wird mir zu viel und auch irgendwie unwichtig, weil meine Gedanken nur bei meiner Mama sind. Ich kann mich nicht ablenken und bin wie versteinert. Entweder heule ich den ganzen Tag oder ich fühle gar nichts mehr. Die Chemo dauert sechs monate und im nachhinein kommen einem sechs monate immer sehr kurz vor, aber jetzt denke ich, diese zeit wird nie vorbeigehen. Liebe Grüße von Laura. |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Hallo Anna,
ich bin einfach mal Deiner Einladung gefolgt und würde mich zunächst gerne vorstellen: Ich bin 26 Jahre alt. Im Jahr 2003 wurde bei meinem Vater Darmkrebs festgestellt. Zwar ohne Metastasen, aber schon ein relativ fortgeschrittenes Stadium. Auf die OP (mit Anlegung eines Stomas) folgte eine kombinierte Radio-/Chemotherapie. Die Chemo hat er ganz gut vertragen, die Bestrahlung war jedoch die Hölle. Er hat so rapide abgebaut, dass wir wirklich das Schlimmst befürchtet haben. Dann kam die Rückverlegung des Stomas, eine OP, von der er sich bis heute nicht so richtig erholt hat. Im Sommer 2004 mussten meine Eltern ihren Urlaub, auf den sie sich schon lange gefreut haben, abbbrechen, weil mein Vater durch die Bestrahlung und die OPs Verwachsungen im Bauchraum hatte und kurz vor einem Darmverschluss stand. Wieder OP. In dieser Zeit fing es bei meiner Mutter an. Sie nahm innerhalb kürzester Zeit richtig viel ab, nur der Bauchumfang wuchs. Sie ist eigentlich sehr zierlich, sah aber zum Schlus aus wie eine Hochschwangere. Nachdem wir sie mehr oder weniger zum Arzt prügeln mussten, kam dann leider die Gewissheit: Eierstockkrebs, Gott sei Dank im Stadium 1c. Es folgten eine OP und eine Hochdosischemo, die sie, vom Haarausfall abgesehen, gut vertragen hat. Als wir dachten, das Schlimmste überwunden zu haben, wurde bei meinem Vater eine Metastase auf der Leber festgestellt. Das war wirklich ein Riesenschock. Die ganze Quälerei umsonst? Er wurde operiert, und ich habe seitdem die Gewissheit: Bei dieser Scheißkrankheit kann man sich nie sicher sein. Ich bin Dir, Anna, sehr dankbar, dass Du diesen Thread eröffnet hast, denn ich glaube, der Austausch mit Gleichaltrigen kann sehr hilfreich sein. Liebe Grüße, Andrea |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Hallo ihr,
ich lese schon mit, seit Anna diesen Thread gegründet hat. Ich schließe mich mal der Andrea an und stelle mich auch kurz vor..ich bin 23 und mein Vater hat BSDK..wir wissen das schon seit Januar 2004 und da wurde er dann auch operiert, aber lieder konnte man den Tumor nicht entfernen, weil dieser an der BSD sitzt und mit der Bauchaorta verwachsen ist. Seitdem macht mein Papa (mit Unterbrechungen) eine Chemo, die er eigentlich auch ganz gut verträgt..Er geht auch wieder drei Tage die Woche arbeiten (er ist Lehrer) und dann immer Donnerstags zur Chemo. Wenn ich mir eure Beiträge durchlese, wird mir manchmal ganz anders..Es macht mich richtig traurig zu lesen, dass sich die Freunde von manchen so sehr zurückgezogen haben..Bei mir wissen fast alle (auf jedenfall die engsten) Freunde von der Krankheit meines Vaters und ich weiss auch, dass es einigen unangenehm ist, darüber zu reden, weil sie Angst haben mich zu verletzen..aber ich habe drei ganz super tolle Freunde, die mich auch drauf ansprechen, wenn sie merken, dass ich traurig oder wütend bin und mir dann auch zuhören..Das rechne ich meinen Freunden unheimlich hoch an! Weil ich mir vorstellen kann, wie schwer es ist zu sehen, dass diese Krankheit doch so nah ist.. Zur Zeit geht es mir mit dieser Situation ganz gut, obwohl die Sorge und die Angst ein ständiger Begleiter geworden ist..ihr kennt das bestimmt..es gibt eigentlich kaum eine Zeit, in der ich nicht an meinen Vater und diese besch... Krankheit denke, aber wenn ich sehe, dass es ihm heute gut geht, bin ich dafür schon sooooooooooo dankbar!!!! Ich finde es schön, dass ich hier die Möglichkeit habe auch mit anderen Angehörigen in meinem Alter zu sprechen und wir uns hier gegenseitig versuche zu helfen. Also wenn ich irgendetwas tun kann, meldet euch!! Ich finde, wir müssen zusammenhalten. Ich wünsche euch allen einen guten Tag und drücke allen die Daumen für alles was kommt! Ganz lieben Gruß Marion :winke: |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Mein Vater war jetzt für 1 Woche in einer Spezialklinik für Hautkrebs, wo er immer Chemotherapie bekommt alle 3 Wochen.
Seit gestern abend ist er zurück zuhause bei meinen Eltern und heute nacht/heute morgen ging es ihm wohl so schlecht, dass meine Mutter den Hausarzt angerufen hat...Mein Vater war total apathisch, hatte wohl auch Panikattacken (er nimmt Psychopharmaka aufgrund der Depressionen durch die Erkrankung). Jedenfalls erzählte meine Mutter mir eben, der Hausarzt hätte mit ihr (alleine) gesprochen und er hat er gesagt, dass er denkt, mein Vater würde bald sterben. Er hätte sich selbst aufgegeben, wäre körperlich sehr schwach... Er soll auch nicht mehr alleine im Haus meiner Eltern bleiben, d.h. ab jetzt muss immer jemand da sein. Der Hausarzt hat meine Mutter gefragt, ob sie möchte, dass er in ein Krankenhaus kommt, ob sie sich vorstellen kann, ihn bis zum Ende zu hause zu haben etc. Dass es ihm jetzt auf einmal so furchtbar schlecht geht, ist ein Riesenschock. Wenn ich fragen darf...diejenigen, deren Elternteil gestorben ist: Ging es wirklich so plötzlich bergab? Im Mai ist mein Vater seinen letzten Marathon gelaufen, jetzt ist er nur noch ein Schatten seiner selbst. |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
ERstmal Hallo an alle "neuen",
da kuck ich heute in den Thread und lauter neue Geschichten prasseln auf mich ein und ich weiß gar nicht mehr wo oben und unten ist.... Hm. Cassiopeia.....es tut mir sooooo leid.....ich kann dich so gut verstehen....mein Vater hat sich leider auch schon (fast) aufgegeben.... Ich weiß gar nicht was ich dir schreiben soll..... Ich kann dir einfach nur Kraft schicken-ein bißchen von dem was mir selbst noch geblieben ist- und hoffen dass ...naja...was....dass dein Pa sich vielleicht doch nocheinmal aufrafft und dem Krebs strotzt....dass du und deinem Mama zusammenarbeitet.....dir geht es da ja wie mir....meine Mam...ich hab so Angst um sie, sie ist momentan noch das einzige was mir geblieben ist....die einzige die mir von ihrer Kraft abgibt..... Marion, ich freue mich dass du so gute Freunde hast....ich freue mich, dass dein Pa weiterhin arbeitet, dass er sich nicht aufgibt...Ja, ich bin auch froh dass ich diesen Thread gemacht habe....*selberaufschulterklopf* und ich freu mich voll, dass soviele schreiben....weil, ich finde dass wir "Jungen" eben ein ganz anderes Päckchen zu tragen haben als die "älteren" Angehörigen....wobei ich nicht sagen will, dass es für diese nicht genauso schlimm ist.... Andrea+Laura:Hi ihr zwei! Wir kennen uns ja schon :) Das wären glaub ich alle..... Ich drück euch alle, und wünsch euch soviel Glück, wie ich es mir und meiner Familie wünsch :D Ich freu mich von euch zu lesen!!! Anna |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Übrigends....ich hab oben meine ICQ NUmmer "freigegeben".....wer will kann sie an sich reißen und mir schreiben :D
|
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Hallo ihr lieben!
Ich bewundere euch alle, wie ihr mit der ganzen Situation umgeht! Ja, ich brauche "zum Glück" diese Ängste, die ihr noch habt und die noch weiterhin auf euch zu kommen werden! Ich weis wie es ist keine Nacht mehr ruhig zu schlafen, immer die Angst im nacken, vielleicht könnte was mit Mama sein! Jede min am Tag oder auch in der Nacht, die Angst das Tel. könnte leuten und ich bekomm eine nicht so dolle Nachricht! Was wird morgen sein? Naja, diese Sorgen brauche ich nicht mehr haben, somit ist ein grosse last von mir gefallen, jetzt jedoch muss ich wieder lernen mir selbst der wichtigste zu sein, mein Leben ohne meine geliebte Mutter auf die Reihe zu bekommen! @ Anna Ja, du hast recht das ist Sterbebegleitung! SORRY wollte dir nicht zu nahe treten! Ich wollte dir nur einen Vorschlag geben an wem du dich vielleicht wenden kannst und ich denke die würden dir auch weiter helfen, auch wenn dein Vater "noch nicht so weit ist"! Die können dir ja vielleicht andere Adressen geben oder so! Ich wünsche euch allen ganz viel Kraft und macht weiter so! Mario |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Kein Problem...bist mir nicht zunahe getreten.... :)
|
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Hallo zusammen!
In vielen Beiträgen habe ich mich wiedergefunden. Ich bin 24, studiere und wohne bei meinen Eltern. Seit März 2005 wissen wir, dass mein Vater einen Gehirntumor hat. Unser Leben steht Kopf.... Und oft habe ich das Gefühl "der einsame Reiter in der weiten Wüste" zu sein.... Es hat mir schon geholfen zu erfahren, dass ich nicht alleine bin. Ich würde mich über weiteren Austausch freuen: hierzu auch meine ICQ: 317 042 369 Liebe Grüße |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Na, dann will ich mich mal mit in die Reihe begeben. Verfolge euren Thread schon seit mehrern Tagen und hatte im Moment nicht so die "Lust" und auch nicht die Zeit zu schreiben.
Also, ich bin 22, stecke gerade voll im Examen und meine Mutter weiß seit dem 30.01.2005 das sie Bauchspeicheldrüsenkrebs hat. Sie wurde kurz darauf operiert und es geht ihr im Moment sehr gut. (Eigentlich so gut wie schon lange nicht mehr). Ich wohne nicht mehr zu Hause, allerdings bin ich auch nicht weit entfernt (ca. 70km) und kann somit immer bei ihr sein, wenn was sein sollte. Tja, ich habe noch einen älteren Bruder, der sich zwar große Sorgen macht, aber doch sehr stark sein eigenes Leben lebt. Was ihm ja eigentlich nicht zu verübeln wäre, wenn man von mir nicht so viel verlangen würde. Meine Eltern sind geschieden, meine Ma hat zwar einen neuen Partner, der jedoch mehr oder manchmal weinger eine Belastung für sie ist. Meine Ma versteht nicht so ganz, dass ich auch ein eigenes Leben habe und mich nicht 24 Stunden am Tag um sie kümmern kann. Versteht das nicht falsch, ich liebe meine Ma und ich bin ihr so verdammt dankbar, aber ich fühle mich teilweise stark erdrückt. Im Grunde wünscht (verlangt) sie von mir das ich nach meinem Examen zu ihr zurückkehre und bei ihr bleibe. Sie versteht es nicht, dass ich trotzdem für sie da bin, auch wenn ich nicht ständig neben ihr sitze. Ich versuche mit ihr darüber zu sprechen, aber es endet entweder damit das sie weint oder sauer wird. Ich weiß manchmal einfach nicht mehr weiter... Naja, und da sind da noch die (sogenannten) Freunde. Vielleicht klingt auch das wieder sehr hart und vielleicht würde ich mich, wenn sie in meiner Situation wären nicht anders verhalten... Die meisten denken, deine Ma ist doch operiert, dann is doch alles gut. Aber wenn wir mal ehrlich sind, dass wissen wir (alle von euch) dass dann nix mehr gut ist. Und gerade diejenigen die sich ein bissel mit BSDK auseinandergesetzt haben, wissen was ich meine... Man, dass tat verdammt gut Ich bin froh dass daskleineÄnnchen diesen Thread für uns eröffnet hat. Es tut verdammt gut zu wissen, dass es auf dieser Welt auch andere in meinem Alter gibt, denen es ähnlich geht. Man (ich) dachte oft, ich wäre erwachsen, doch so erwachsen will ich noch nicht sein... (ich denke ihr wisst was ich meine) Einen ganz lieben und dicken Gruß an euch da draußen am anderen Ende der Leitung. ICQ:162-526-956 Anne :augendreh |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Hallo ihr,
da ich die letzten Tage spätdienst hatte und im wohnheim keinen pc habe kann ich erst jetzt wieder schreiben. bin total erstaunt wieviel sich getan hat. der thread ist eine tolle idee. ich freue mich das ich mich kmit gleichaltrigen austauschen kann,die eine aehnliche schwere situation meistern müssen. das hat mir wirklich gefehlt. Und es ist so wie Anne! sagt, man will nichtz erwachsenen sein,nicht so sehr,man will kind sein,beschützt werden,unwissend sein,einfach nochmal klein und glücklich sein,. Heute abend mehr :augendreh Liebe grüße ylva |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Wollt mich nur kurz melden und verkünden, wie beschissen es mir geht....Gestern war ein ärztlicher notdienst da, mein vater wollte sich weigern die beruhigungsspritze zu nehmen, der arzt meinte, dass wir meinen vater entmündigen müssen....ich war heute nihct in der Uni und morgen geh ich auch nihct....also mir gehts grad sowas von beschissen.... :weinen:
|
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Liebe Anne,
es tut mir so leid, dass es gerade so schlimm bei euch ist und es dir so schlecht geht. Es hilft vielleicht nicht viel, aber ich, und sicher auch alle anderen von uns hier, denken ganz doll an dich und drücken dich! Du darfst nur nicht aufgeben!!! Und wir sind immer da, wenn du uns brauchst!!! Also schreib einfach, wenn du jemanden zum reden suchst. Ich drück dich ganz fest. Alles Gute Marion |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Danke.....
|
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Ich drück dich ganz feste Anna.
Ich kann all das nachvollziehen was du schreibst,seelenverwandt.., auch wenn es bei meiner mutter (noch) nicht so schlimm ist,weiß ich doch wie es sich anfühlt,wenn der krebs die macht über einen und das leben hat. |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Mein Lieblingsdichter ist Erich Fried.....hier ist eines seiner Gedichte...ich finde es passt:
Aufhebung Sein Unglück ausatmen können tief ausatmen so dass man wieder einatmen kann Und vielleicht auch sein Unglück sagen können in Worten in wirklichen Worten die zusammenhängen und Sinn haben und die man selbst noch verstehen kann und die vielleicht sogar irgendwer sonst versteht oder verstehen könnte Und weinen können Das wäre schon fast wieder Glück |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Das ist wirklich wunderschön,so schreiben,dass möcht ich auch können.
Ich habe das Gedichtband Beunruhigungen von Erich Fried. Ich habs glaub ich schon 45659987 mal gelesen ;) |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Mona.....wo bist du denn hin........ich mein im ICQ?
|
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
argh sorry,mein pc hat mal wieder den geist aufgegeben ;) :angry:
|
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Liebe Anna,
das tut mir sehr leid zu lesen, daß es Dir so schlecht geht. Ich kann Dich so gut verstehen. Es gibt so schreckliche Tage, an denen man am liebsten verschwinden möchte, einfach, damit dieser verdammte Schmerz, der so tief in einem drinsitzt, aufhört. Sei ganz feste gedrückt. Ich denke ganz fest an Dich und wünsche Dir ganz viel Kraft. :remybussi :remybussi :remybussi |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
schade anna,jetzt bist du weg gewesen.
muss morgen wieder ins wohnheim fahren,bleibe dort bis freitag und hab dann endlich vier tage frei.ich habe angst und freue mich. (erkläre ich dir mal im icq) Ich fange einfach mal einen brief an dich an - morgen in der schule hab ich viel zeit ;) Liebe grüße an alle ylva |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Hi ihr Lieben...
ich bin gerade vom Training gekommen und hatte das Bedürfnis noch was zu schreiben. Eigentlich gehts meinem Papa ja ganz gut, aber jetzt hat er sich irgendwas am Magen eingefangen und lag zwei Tage im Krankehaus..wahrscheinlich hat er das Kaliumpräparat nicht vertragen, was er wegen seiner schlechten Werte nehmen musste, aber es hat mich doch ziemlich runtergezogen... Ich frag mich ständig, warum das Leben so schwer ist..eigentlich sollten wir doch auf Parties gehen und über Männer und Klamotten und so einen Kram quatschen, stattdessen machen wir uns über diese schei... Krankheit Gedanken... Aber ich glaub ich hab für heute schon genug Frust geschoben..morgen fahre ich zu meinen Eltern und werd meinen Vater ein wenig hochpäppeln!!! Und wie meine beste Freundin immer so schon sagt: "Schlechte Laune und traurig gucken gibt Falten!!! Und das wollen wir nicht!" Mit diesen Worten sag ich mal gute Nacht und hoffe, dass für uns alle morgen ein schöner Tag wird. Ganz lieben Gruß Marion :winke: |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Guten Morgen an alle!
@Anna: Es tut mir leid, dass es Dir so schlecht geht. Wahrscheinlich ist es wirklich das beste, wenn Du Dir mal ein paar Tage eine Auszeit nimmst. Habe ich auch gemacht, wenn es nicht mehr ging. Was soll man dann auch in der Uni / Arbeit machen... Die Gedanken kreisen eh nur darum, wie es gerade zuhause aussieht. Ich hoffe, die Situation bessert sich bald wieder ein bißchen. Bis dahin wünsche ich Dir und Deiner Familie aber auf jeden Fall viel Kraft. @alle: Ich war gestern zum ersten Mal bei einer Gesprächsgruppe für Angehörige von Krebskranken, weiß aber nicht, ob das so das richtige für mich ist. Nicht, dass das Reden nicht guttun würde, aber ich war zum einen mit Abstand die Jüngste, und zum anderen die einzige, deren Eltern erkrankt sind. Bei allen anderen waren die Lebens-/Ehepartner erkrankt. Ich konnte gar nichts tröstendes sagen, aus Angst, ich würde das Falsche sagen. Dieses Frauen haben halt ganz andere Sorgen. Natürlich auch Angst und viel von dem, was ich auch fühle, aber trotz allem irgendwie anders. Klang das zu verworren? Eines würde mich bei Euch allen interessieren: Wie hat sich die Krankheit auf das Verhältnis Eurer Eltern untereinander ausgewirkt? Bei mir sind ja nun beide Teile erkrankt und durch diese ganze Sch... in eine Krise hineingeraten, die ich niemals für möglich gehalten hätte. Beide haben durch die Erkrankung eine Art Egoismus dem anderen gegenüber entwickelt, dazu kommt noch, dass beide vollkommen unterschiedlich mit der Krankheit umgehen. Während mein Vater eher der Schulmedizin vertraut, hat meine Mutter mittlerweile fast die gesamte Bandbreite an alternativer Medizin durch. Ich selbst bin schon viel zu sehr in diese Krise involviert und könnte beide manchmal nur noch schütteln, dass sie die wertvolle Zeit (schließlich weiß keiner, wie sich das alles noch entwickelt) und ihre Kraft für diesen Mist verschwenden. Das alles hängt mir manchmal wirklich nur noch zum Hals raus, aber das geht Euch ja wahrscheinlich allen so. Lieben Gruß in die Runde, Andrea |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Hallo ihr lieben!
Liebe Anna, jetzt heisst es für dich stark sein! Ich weis, oft denkt man man kann nicht mehr, man möchte am liebsten irdenwohin wo man von alle dem nichts mehr hört und sieht! Aber sei dir sicher, auch ich hatte solche Tage, an denen ich nicht mehr weiter wusste und es ging doch! Wir lebten am schluss nur noch von Tag zu Tag und versuchten es meiner Mama noch so schön als möglich zu machen! Weist du das mit der Entmündigung ich meiner meinung nach so ne sache! Meine Mama war die letzte Zeit immer sehr verwirrt und auch wir dachten mal an das, aber wir haben uns gesagt das wir das nicht wollen, da es ihr zwischen durch immer wieder sehr gut ging! Vielleicht ist dein Vater ja so drauf, weil er selber grosse Angst hat, selbst nicht weis wie er mit der Situation umgehen soll und sich denkt das er euch nur belastet! Du sagstest mal das "es noch nicht soweit ist" sich an eine Hospizbewegung zu wenden, dann ist es meiner meinung nach auch nicht das richtige deinen Vater zu entmündigen! Das ist halt meine meinung, da jeder Mensch immer das Recht haben soll über sich selbst entscheiden zu können! Ich hoffe du verstehst das jetzt nicht falsch! Liebe Andrea, ich denke das es nicht so schlecht ist, sich mit anderen Angehörigen zu unterhalten! Jeder empfindet das anders, aber es verbindet euch doch eines, nämlich die Krankheit! Du kannst was von diesen Frauen lernen, aber genauso können diese Frauen was von dir mitnehmen! Ich hoffe du verstehst was ich meine! Ich hatte als meine Mutter gestorben ist, immer so einen satz im Kopf der so lautete! Sie zwar den Kampf gegen die Krankheit verloren aber ihre ruhe und ich schmerzfrei sein gewonnen! Heute lautet dieser satz anders! Mama hat den Kampf gegen die Krankheit gewonnen, den dort wo sie jetzt ist, kann der Krebs nicht mehr an sie ran, er kann sie nicht erreichen und er kann ihr nicht mehr weh tun! Ihr seit alle echt toll, macht weiter so, auch wenn es für euch nicht immer leicht ist! Ich drücke euch Mario |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Hallo Mario,
Du hast schon recht: Natürlich verbindet uns alle der Kampf gegen die Krankheit, trotzdem empfand ich es als unterschiedlich. Nicht mehr oder weniger intensiv (da will ich auch überhaupt keine Wertung reinbringen), sondern einfach anders. Das liegt in der Natur der Sache: Eine Frau, deren Mann krank ist und die die Sorge hat, im schlimmsten Fall mit zwei kleinen Kindern alleine dazustehen, hat ganz andere, zum Teil auch existenzielle (finanzielle) Ängste als ich. Versteh mich nicht falsch: Sollte das alles bei einem meiner Elternteile schlecht ausgehen, wäre das für mich der härteste Schlag meines Lebens. Ich hänge unglaublich an meinen Eltern. Sie sind für mich die wichtigsten Ratgeber; ich verlasse mich fast immer auf ihre Urteile.Hätte ich plötzlich nicht mehr die Möglichkeit, sie um Rat zu fragen oder einfach mal kurz bei ihnen vorbeizuschauen...Ich will es mir gar nicht vorstellen. Grundsätzlich ist es gut, sich auszutauschen, der Großteil der Erfahrungen ist ja auch gleich, aber einiges unterscheidet sich eben auch, weil man eine andere Perspektive hat. Hier im Forum ist es anders, weil wir fast alle inetwa in einem Alter sind und uns die kranken Elternteile verbinden. Hier fühle ich mich mit meinen Ängsten eher verstanden. Viele Grüße, Andrea |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Liebe Andrea!
Ich gebe dir vollkommen recht! Meine Gedanken waren eher so gemeint, dass ich es einfach nur gut finde, sich auch gegenüber zu sitzen und sich auszutauschen! Du hast recht, mit dem was du sagst! Meine Mama hat es geschafft, ich kann sie nicht mehr um Rat fragen und glaub mir, ich würde alles dafür geben! Aber ich darf jetzt nicht egoistisch sein, Mama hat sich enschlossen zu gehen, sie hat mich grossgezogen und zu dem gemacht was ich jetzt bin und dafür bin ich ihr unendlich dankbar! Es ist ganz und gar nicht leicht einen neuen Weg zu finden, einen Weg der ohne meine geliebte Mutter gegangen werden muss und dennoch weis ich das ich ihn gehen muss! Liebe Grüsse Mario |
AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
:weinen: :cry: :weinen: :cry: :weinen: :cry: :weinen: :cry: :weinen:
Mein Vater wollte sich heute umbringen, er ist vor einen laster gelaufen und ich konnte ihn gerade noch wegziehen... Er ist jetzt in einer Psychatrie.... |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 11:59 Uhr. |
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, vBulletin Solutions, Inc.
Copyright © 1997-2025 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.