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struwwelpeter 10.09.2006 00:59

September
 
Hallo, viel gelesen habe ich hier schon! Und mir selbst fehlten meist die Worte, ich habe mich richtig isoliert! Das ist nicht gut und so werde ich die Gelegenheit nutzen, hier ein wenig von mir zu erzählen!
Ich bin im September 2001 an Morbus Hodgkin Stadium III B erkrankt.Zwei Jahre später hatte ich ein Rezidiv - ich mußte häufig operiert werden und meine gesamte Kraft und Substanz sind arg reduziert - noch immer. Im vorigem Jahr starb genau am 11.09.05 meine Mutter! Allein diese Tatsache hat mich total aus dem Gleichgewicht gebracht. Und jetzt, jetzt sitze ich wieder einmal mit meinen Ängsten da! Wie es aussieht, habe ich nun das 2. Rezidiv. Ich bin Optimist, ich hoffe, es wird doch noch positiv ausfallen. Am kommenden Freitag habe ich in Köln in der Universitätsklinik einen Termin, dann wird sich zeigen, was Sache ist. An Alle, die hier in diesem Forum schreiben, Trost spenden und Aufmunterung " zurufen " kann ich nur sagen: :1luvu: herzlichen Dank - das ist schon super toll!!! Struwwelpeter

artwolf 10.09.2006 10:40

AW: September
 
Lieber Struwelpeter,

Du bist doch auf dem RICHTIGEN Weg - Du hast gerade mit Deinem Artikel mich dazu gebracht DIR zu schreiben!

Danke für Deine Zeilen obwohl sie ja viel traurigen Inhalt haben. Aber auch Hoffnung schwingt mit - und die können wir alle brauchen.

Deine Geschichte mit Erkrankung, Tod eines geliebten Menschen und Rezidiv könnte fast meine sein. Dadurch kann ich sehr viel an Deinen Ängsten, Verletzungen und Deiner Einstellung verstehen - Du siehst - DU bist nicht alleine - gemeinsam ist alles ein wenig besser zu ertragen - auch wenn es nur einige Worte sind die uns manchmal aufmuntern!

Wenn Dir die Decke auf den Kopf fällt, wenn Du Hilfe brauchst oder einfach Lust auf "quatschen" hast - mail mich an! Ich freu mich darüber - und schreibe gerne zurück!

LG aus wien vom artwolf:winke:

Lucie 10.09.2006 16:23

AW: September
 
Lieber Struwelpeter..

ich kann mich da artwolf nur anschließen.... es tut gut zu erfahren,das man nicht alleine ist...ich bin zwar "nur" eine Angehörige, aber auch ich kann mich in die Ängste reinversetzten die ein jeder hat....hier hab ich erfahren,das man nicht alleine ist,und das es sehr vielen anderen Menschen ähnlich geht....

Deine Hoffnung und dein Optimismus werden wir auch weiterhin helfen....und...sicher auch der Kontakt und Austausch hier oder mit anderen Betroffenen...
dir alles Liebe und Gute..und toi toi toi

Lucie

struwwelpeter 10.09.2006 22:37

AW: September
 
Hallo Lucie,hi Artwolf, ich danke Euch für Eure Antwort!!! Ja, einerseits ist es ein Schritt nach vorne, ohne diesen Druck meiner Ängste und meiner gesamten Verfassung hätte ich sicherlich nie die Möglichkeit genutzt, mich hier zu äußern. Ich werde mich morgen auch einmal nach einem Psycho - Onkologen erkundigen, weiß allerdings nicht, ob das genau das richtige ist. So wie es mir jetzt geht, ging es mir in all den Jahren nicht. Ich hänge regelrecht durch, ich bin schreckhaft und sensibel bis " zum geht nicht mehr "! Aber wer weiß, evtl. wird sich dieser Effekt am Freitag wieder etwas normalisieren wenn ich weiß, wie mein Weg weitergeht und wieviel Energie ich dafür brauche. Jetzt in der Situation verpulvere ich diese, ohne das es sein müßte. Aber so sind Ängste und Sorgen, sie nehmen "Dich in Besitz" und regieren bis zur Klärung einer Sache.
Liebe Lucie!!!
Hallo, wo gibt es nur Angehörige???
Nicht allein die Kranken leiden, die Angehörigen sind die, die immer präsent sind, sie leiden genauso! Die Sicht der Angehörigen kann man nur dann tatsächlich erkennen, wenn man diese Seite einmal " betreten" hat.

:winke: und danke, Struwweline- leider kann ich meinen Benutzernamen nicht ändern!

nusch 11.09.2006 10:52

AW: September
 
hallo!
versuch doch wirklich mal den gang zum onko-psychologen! mir hat es jedes mal sehr geholfen! natürlich sind die probleme hinterher nicht weg, aber ein "profi" kann einem manchmal gute impulse geben und einen aufbauen, dass man wieder neu durchatmen kann.
und sag dir immer wieder, du bist nicht alleine, das ist eine harte phase in deinem leben, die mieserweise länger andauert, aber das stehst du wieder durch! wenn es nötig ist, übernehmen die ärzte und die medizin wieder die kontrolle und dann musst du auch nichts befürchten!
halt durch und gönn dir zwischendurch was schönes! du hast es verdient!
nusch

struwwelpeter 12.09.2006 00:45

AW: September
 
Hallo, ja, es ist richtig! Es wird höchste Zeit, das ich mich auf das konzentriere, was jetzt am wichtigsten ist. Und das ist meine Einstellung zu der gesamten Geschichte von mir. Die Stärke, die ich sonst hatte, die werde ich jetzt auch noch haben! Auch wenn der heutige Tag ein Tag der "Tränen" war, geht es weiter. Ich werde auch Hilfe in Anspruch nehmen, und es ist richtig, die Problematik ist damit nicht weg. Aber, vielleicht gewinne ich mal wieder einen anderen Blickwinkel. Es ist nicht die Zeit, sich zu verkriechen - die Richtung muß Vorwärts oder Aufwärts sein. Noch, so scheint es mir selbst, "verstecke ich mich in der Dunkelheit", dabei ist das Tageslicht doch wunderbar. Danke,Ihr habt mir andere Gedanken aufgezeigt!
Vor ewig langer Zeit hatte ich ein Buch gelesen, noch vor meiner eigenen Erkrankung DER WUNDERBARE FUNKEN LEBEN - es trifft zu, das Leben ist wunderbar und jeder hat nur das eine, das er leben kann. Ich werde versuchen, diese Funken wieder in mir aufzunehmen. Ciao und Danke struwwelpeter

struwwelpeter 13.09.2006 00:05

AW: September
 
Hallo, wieder ist ein Tag vergangen, an dem ich sehr viel hier im Forum gelesen habe. Es hört sich alles so einfach, so unkompliziert und logisch an. Selbst für mich! Ich weiß, was ich tun sollte, doch irgendwie sagt mein " Kopf " ja, doch ich bringe es nicht einmal fertig, die nötigen Termine telefonisch abzuklären. Und ich befürchte einmal, ich bin auch nicht so weit. Im letzten Moment verlässt mich der Mut.
Ich frage mich, wie ich mich selbst "überrumpeln" kann, und es taucht die Frage für mich auf, ist es nur bei mir so, oder hatten viele schon einmal eine solche Zeit, in der man quasi wie " gelähmt ist? Es würde mich freuen, wenn ich in dieser Richtung einmal ein Feedback erhalte!
Danke struwwelpeter

Lucie 13.09.2006 11:50

AW: September
 
Hallo Struwelpeter...

zunächst drück ich dich erstmal unbekannterweise ganz feste..und dann tret ich dir in den Hintern..lächel.. nein.. ich kann es nachvollziehn,das du in einem Loch sitzt..und verzweifelt versuchst da wieder raus zu kommen.. ich sage mir selber immer.. es gibt eine Zeit zum weinen.aber die muß auch irgendwann wieder vorbei sein,und dann wird das Problem bei den Hörnern gepackt... sicher ist diese Lebenseinstellung in dieser Situation nicht unbedingt einfach anzuwenden,aber ich versuch es trotzdem..

Wenn du dich nicht alleine aufraffen kannst,und dich der Mut immer wieder verläßt,dann bitte doch deinen Familie oder gute Freunde um Hilfe.. und wenn sie *nur* den Telefonhörer nehmen und Termine machen...verstehst du was ich damit sagen will?? Hilfe annehmen und einfordern..das ist keine Schande..und manchmal auch ein wenig nötig um aus einem Loch rauszukommen wenn man es alleine nicht schafft..

ich hab bewußt*nur* Angehöriger geschrieben, denn als Angehöriger erlebt man die Krankheit anders.. sicher leidet man mit..und nicht weniger und mehr als der Betroffene selber..aber eben anders.. denn wir sind gesund.. wir haben den *Schei..* nicht....das ist etwas anderes... die Ängste sind andere.. man kann zwar versuchen nachzuempfinden wie es in dem Betroffenen aussieht...aber fühlen kann man es nicht..

Lass den Kopf nicht hängen...

Gruß
Lucie

Miri38 13.09.2006 20:26

AW: September
 
hallo ihr lieben..

als "nur angehörige" möcht ich erstmal dir struwelpeter ganz viel mut zusprechen. es ist ja so dass man auch als "gesunder" ...immer wieder einige sehr schlimme tiefs erlebt aus denen man glaubt, nicht mehr herauszukommen.da hilft oft ..einfach sich zwingen, an schönes zu denken..sich aufgaben zu stellen und die auch zu erledigen.wenn es einem auch noch so schlecht geht...zwingen sich aufzuraffen!!! es bringt rein gar nichts, sich hängen zu lassen und noch mehr zu leiden und sich selbst zu bemitleiden.
ich möchte mal behaupten dass es fast so schwer ist, mitzuleiden als angehöriger ...wie selber eine solche krankheit zu haben.es ist zwar ein anderer schmerz ....aber doch ein grausamer!
die hilflosigkeit, zuzusehn und nicht zu wissen , wie man trösten,helfen oder lindern kann.
es gibt hier im forum ein thema das sich "die dümmsten sprüche" nennt.
ich bin nicht bös,jedoch ein wenig traurig geworden beim lesen...
wer einmal einen kranken menschen trösten wollte wird wissen, wie schwer es ist, die richtigen worte zu finden.....
wie schwer es ist...die launen eines kranken menschen auszuhalten wenn man selber schon fast mit den nerven am ende ist und man so tiefes mitleid empfindet, das man ja auch nicht so zeigen soll und will.
ich denke ...es geht so vieles besser im leben wenn man lernt, positiv zu denken..egal was passiert....ob krank oder gesund.
und es hilft ungemein...leute wie euch zu lesen...die einem mut zusprechen und die man fragen kann wenn man etwas nicht weiß.

lass ganz liebe grüße da und kopf hoch an alle denen es nicht so gut geht.
miri

Lucie 13.09.2006 22:06

AW: September
 
Hallo
vergessen wir doch einfach das Wort*nur Angehöriger*...
wir sind alle betroffen...und leiden.. so oder so.. ich hab mich da vielleicht einfach ein wenig falsch ausgedrückt...

Lucie

PS.. Miri.. wie geht es Deiner Mama?

struwwelpeter 13.09.2006 22:33

AW: September
 
Ein neuer Tag, mit neuer Erkenntnis! Ich bin ein Idiot!!! Es ist nicht schlimm, wenn man mal "hinfällt", nur liegenbleiben wäre eine Schande! Also, es reicht, denn diese negative Einstellung liegt auch sonst nicht in meiner Natur. Wenn mir die Zeit zu belastend wird, so wie heute vormittag, gehe ich wieder meinem Hobby nach. Klappt zwar nicht immer so wie sonst, da ich durch starke Polyneurophatien auf starke Medi`s angewiesen bin und dann die Konzentration weg ist. Tja, dann male ich, und das hilft wenigsten etwas. Man muß sich wirklich mal am "Riemen" reißen. Ich habe auch heute wieder viel gelesen, und ich war dann schon fast sauer auf mich. So begrenzt kann mein "Horizont" doch nicht sein, das ich nicht in der Lage bin, über meinen Tellerrand hinweg zu schauen. Es sind unendlich viele Erlebnisse dieser Art, die ich hier entdecke und vielleicht einwenig falsch, bzw. übersehen habe. Danke für Eure lieben Worte und für diesen sanften Schupps! Ich glaube, ich brauchte es wirklich, um klarer zu sehen.

RAINER WERNER FASSBINDER:
ANGST ESSEN SEELE AUF - DAS SOLLTEN WIR UNS ALLE VERINNERLICHEN UND MIT ALLER KRAFT UND MIT DIESER TOLLEN HILFE HIER IM FORUM ÜBERWINDEN, DAGEGEN ANGEHEN.

Danke

struwwelpeter 16.09.2006 00:07

AW: September
 
Hallo Ihr Lieben,Bellinda,Lucie,nusch,miri 38, artwolf und ein Hallo an Alle! Der von mir so herbei gezitterte Tag ist vorbei gegangen, und es geht mir wieder, vorallem Dank Euch, um einiges besser. Nicht, das meine Ängste nun in Luft aufgelöst sind, nein - dem ist nicht so? Aber in Köln wurde mir eine Vorlage gegeben, wie es jetzt erst einmal weitergeht. Eigentlich völlig logisch und schlüssig! Mein "VERFLOSSENER ONKOLOGE" hatte da keine Idee, sondern nur dumme und unverschämte Sprüche, die mich ganz fertig gemacht haben. Erledigt, es gibt viele Ärzte, warum sollte ich zu diesem (Sorry) FUZZI weiter gehen. Es werden in Köln evtl, auch Probleme auftauchen, da ich bzgl. Biopsie nicht mehr ganz so einfach operiert werden kann. Zuerst kommt jetzt ein MRT und ein PET, dann wird besprochen - gemeinsam, ob schon wieder punktiert werden muß :( (ganz wichtig)Und das mit der Stammzellentranzplantation wird auch so nicht klappen, da meine eigenen Stammzellen nicht zu mobilisieren sind. Aber der Arzt meinte, es gäbe noch weitere Optionen. Ok, damit kann ich bis nächste Woche leben, ohne das ich rumspinne und spekuliere. Meine Angst ist zwar spürbar, logisch, aber, sie zerdrückt mich nicht mehr. Ich gehe und stehe sehr unsicher, so als ob ich auf Würzelverästelung oberhalb der Erde straucheln würde, aber ich habe die Kraft, jetzt wieder nach vorn zu schauen und diese Sachen zu meiden. Auch wenn mir trotz alledem so ab und zu ohne ersichtlichen Grund die Tränen laufen, ich schäme mich dieser nicht. Wir ALLE, auch die " ANGEHÖRIGEN " haben diese Probleme phasenweise. Nichts ist mehr so unbeschwert und so einfach, wie es einmal schien! Tatsächlich war es nie so einfach, es war nur einfach ( das sage ich jetzt von mir) dies unbewußt zu übersehen, bis zu dem Zeitpunkt, an dem man direkt oder indirekt damit in Kontakt gekommen ist. Ich bin froh, dass ich den Mut gefunden hatte, meine ersten Zeilen hier niederzuschreiben, diese Erfahrungen hier, die möchte ich nicht mehr missen, es ist ungeheuer wichtig, zu wissen, da ist jemand, der weiß exakt genau, was gemeint ist.

GELIEHENE ZEIT

DIESE REISE DURCH DAS LEBEN IST EINE REISE DURCH DIE ZEIT
WIR SOLLTEN VERSUCHEN, JEDE MINUTE ANZUNEHMEN, ES IST DER REICHTUM DER UNS BLEIBT:engel:

Fedi 16.09.2006 12:13

AW: September
 
Hallo Struwelpeter,
gestern war der Weltlymphomtag, der von vielen Selbsthilfeorganisationen begangen wurde. Ich selbst war an der Veranstalltung in Bern, Schweiz, und war sehr beeindruckt vom Interesse, das dieses Event ausgelöst hat. In diesen Momenten ist das Gefühl stark, dass man nicht alleine ist. Im Austausch mit den anderen, und zwar im Gespräch, nicht via Tastatur, kann man viel Unterstützung erleben.
In diesem Sinne kann ich Dir nur empfehlen eine Selbsthilfegruppe zu besuchen und zu schauen ob es dir helfen könnte. Mir hat das erste Gespräch, das ich mit einem anderen betroffenen hatte enorm viel geholfen.

Ich wünsche dir viel Kraft und Mut in der nächsten Zeit.

Fedi

Lucie 16.09.2006 20:49

AW: September
 
Hallo Struwelpeter...
das bin ich auch,froh darüber das du den Mut hattest

Der Tag X ist überstanden und du hast zumindest im Ansatz andere Perkektiven als letzte tage..das ist doch schon was.. es geht weiter.. es tut sich endlich wieder was..

Weinen,ist das Überlaufventil der Seele....und damit diese nicht zu sehr leidet,muß man auch mal ohne irgendeinen oder aus ganz vielen kleinen und großen Grnden weinen können..und es auch zulassen...
Dann kann man auch wieder Kraft schöpfen.sag ich da aus eigener Erfahrung..

Ich wünsche Dir ein wunderschönes Wochenende,und vergiss eines niemals...

Es gibt ein Licht ganz am Ende des Tunnels..ist man im Tunnel drin,erkennt man es nicht,jedoch am Ende des Tunnels ist ein Licht!!


Lieben Gruß
Lucie

struwwelpeter 16.09.2006 21:04

AW: September
 
Liebe Lucie, danke erst einmal für Deine lieben Zeilen. Sie treffen zu, man muß sich auch einmal gehen lassen können. Ich weiß jetzt, was in der nächsten Woche so auf mich zukommt. Und doch, ich habe das Gefühl für mich selbst(ob es zutrifft weiß ich nicht mit Sicherheit), daß ich ein guter Schauspieler bin. Tagsüber verdränge ich irgendwie das ganze, und abends kommt es raus. Das, was Du als Tunnel bezeichnest, habe ich mir vorhin noch so in etwa vorgestellt. Allerdings hatte ich da für mich die Bezeichnung " Kellerkind ". Nach dem gestrigen Tag hat sich zwar eine gewisse Ruhe eingestellt, aber es darf im Moment nicht zuviel " bewegt " werde, ich bekomme dann das Gefühl, ich bin genau so zerbrechlich als zuvor. Es ist dumm von mir (mein Kopf und meine Psyche gehen mit mir durch), denn ich glaube schon, dass selbst mit den doch reduzierten Möglichkeiten genügend Therapien bleiben, die mir sicher helfen werden. Wichtig ist in erster Linie jetzt, dass ich aus diesem Tunnel oder Keller - der Dunkelheit herauskomme, und das liegt allein an mir. Es braucht seine Zeit, ich versuche verschiedene Vorsätze umzusetzen, nicht oft gelingt mir dies im Moment. Die Zeit wird aber kommen, in der ich dies besser kann.

Hi Fedi,

das mit der Selbsthilfegruppe habe ich mir vorgenommen. Aber so wie ich mich kenne, bin ich leider noch nicht so weit, es ist immer noch so derzeit, das ich mich, so wie oben beschrieben, zur Zeit wie ein " Kellerkind " fühle. Ich verkrieche mich! Es ist nicht gut, und die Tatsache, das ich hier im Forum schon etwas schreibe, ist ein großer Schritt, auch damit hatte ich mich lange sehr schwer getan. Ich weiß nicht, ob es anderen auch so geht, ich versuche mich freizustrampeln, mit allen Mitteln. Das Ergebnis stellt mich für diese Woche eher zufrieden: Ich habe einen " VERFLOSSENEN ONKO FUZZI!!!

:1luvu: :pftroest: Ganz liebe Grüße
Struwwelpeter

Bellinda 16.09.2006 21:49

AW: September
 
Lieber Struwwelpeter,

alles hat seine Zeit - das Weinen, das Trauern, das Sich-Verkriechen - all das darf sein und ist genauso Ausdruck der Krankheit wie die körperlichen Symptome, derer sich die Ärzte annehmen - keines davon ist besser oder schlechter als das andere, oder gar dumm - sie SIND einfach ...

(Wer hat sich das eigentlich mal ursprünglich ausgedacht, dass das eine gesellschaftlich akzeptabel ist, und das andere nicht.....?)

Ich finde es toll und einen RIESEN-SCHRITT, dass du hier in den Krebs-Kompass gekommen bist, und dich hier so offen mitteilst. Das ist ganz ganz viel, was du für dich tust!!!! (Ich habe den Weg hierher erst nach 2 Jahren gefunden - ich wollte während der Therapie gar nichts von anderen Erkrankten hören, wollte es einfach nur hinter mich bringen. )


Und du hast den Schritt getan, deinem Onkologen "zu kündigen". Das ist alles ganz schön viel und will honoriert werden! Du darfst dir auf die Schulter klopfen :prost: :prost:

Eine Selbsthilfegruppe kann viel Unterstützung bringen, kann aber auch überhaupt nicht passen, darum lasse dir alle Zeit, die du brauchst - und eines Tages wirst du sagen, "heute geh ich hin"! - (Die Leiterin der Selbsthilfegruppe in Köln habe ich auf dem DLH Kongress in Bonn kennengelernt - das ist eine ganz liebe - die Selbsthilfegruppe hier bei mir in der Nähe ist absolut nicht der Renner. Stell dir vor: Ich hatte zu dem Leiter Kontakt aufgenommen und ihn gefragt, ob er einen Psychoonkologen hier in der Region kennt. Und bekam die Antwort, ja, doch die Adresse würde er mir erst geben, wenn ich zum Gruppentreffen komme. Solche Worte aus dem Munde eines Krebspatienten zu einem anderen hilfesuchenden Krebspatienten (den Psychoonkologen habe ich auch ohne ihn gefunden! - am gleichen Tag noch). Habe mir diesen Menschen und die Gruppe dann nur einmal angeschaut ... Wenn man das Gefühl hat in einem Altersheim zu sein, in dem ein Wettbewerb stattfindet, wem es denn nun am schlechtesten geht, dann ist das für mich nicht unbedingt hilfreich. Da bin ich doch lieber hier mitten unter euch :1luvu:

Alles Liebe
:engel:
Bellinda

struwwelpeter 16.09.2006 22:18

AW: September
 
Liebe Belinda, wie machst Du das, jedesmal findest Du die Worte, die genau richtig und treffend sind. Ja, ich weiß, ich selbst muß mir die Zeit geben, die Zeit allein schon um mit den Ängsten rational umzugehen. Ich weiß nicht, ob das Bild angezeigt wird, welches ich gerade versucht habe, hochzuladen. Na ja, ich hoffe mal. Und so wie diese Person auf diesem Bild, so komme ich mir in letzter Zeit sehr oft vor. Wie eine Marionette - sie funktioniert, wenn andere es wollen. Ich weiß nicht, richtig ist, ich sollte mir die Zeit für alles nehmen und mir zwischendurch nicht immer ein schlechtes Gewissen machen. Ich habe ebenso sehr lange gebraucht, bis ich überhaupt mit irgend jemand reden konnte, und wenn, dann waren es nur die nötigsten Dinge. Nach Außen hin perfekt, aber wie`s im Inneren aussieht, das sehen wirklich die wenigsten. Auch für eine Therapie - Psychologisch! werde ich mir Zeit lassen und gründlich erforschen, ob der menschliche Faktor - Chemie, übereinstimmt. Wenn ich jedes mal Deine Worte lese, ist es wie eine Neuigkeit, dabei ist es etwas, was ich für mich nicht mehr präsent vor Augen habe! So klar, und schlicht, aber genauso treffend. Ich war Betreuer bei Schwerst Mehrfachbehinderten Erwachsenen in einem Heim, diese gute Einfühlungsvermögen kenne ich, für andere habe und hatte ich es auch stets. Um so mehr freue ich mich, das mir genau das von Dir Zuteil wird.

It`s great
struwwelpeter

Noddie 16.09.2006 23:54

AW: September
 
Hallo Struwel,
lese hier schon von anfang an Deine Einträge, jetzt muß ich doch auch mal was sagen.
Fühl Dich erstmal ganz lieb in den Arm genommen.
Bei anderen hast du ein sehr großes Einfühlungsvermögen bist sehr sensibel und auch großzügig.
Warum bist Du zu Dir so streng und unnachgiebig.
Wie Belinda sagt Trauer, Weinen Machtlosigkeit und Wut gehören dazu.
Wo bitte soll Deine Seele hin mit Ihren Gefühlen.
Ich finde es gut das Du hier schreibst und sehr offen bist.
Finde es auch sehr mutig das Du deinen alten Onko- Fuzzi in die Wüste geschickt hast.
In Köln bist Du glaube ich sehr gut aufgehoben.

Also sei nicht so streng mit Dir.:pftroest:
Noddie

struwwelpeter 17.09.2006 00:14

AW: September
 
Lieber Noddie! Ihr habt ja recht, auch Du! Das was ich anderen geben kann, ist wohl zur Zeit mehr, als ich es bei mir schaffe. Meine guten Vorsätze nutzen mir da nicht immer. Ich bin froh, das ich den Start hier geschafft habe, und es tut unsagbar gut, wenn ich bestärkt werde. Es sind sicher seit ein - zwei Wochen Dinge voran gegangen, andere bin ich immer noch in der Lage, gut zu überspielen oder sie wegzulassen. Egal, ich denke, der Zeitpunkt kommt von allein, an dem ich mit mir SELBST offener umgehen kann. In Köln fühle ich mich tatsächlich gut aufgehoben, bin da stationär bereits mehrfach gewesen. Aber lt. meinem Hausarzt sollte ich mir auch einen Onkologen hier im Umkreis suchen. Egal, ich fahre die Strecke nach Köln, das ist es mir wert.
Ich denke mal, ich habe viel zu lange, viel zu viel in mich hinein gefressen. Alles zu seiner Zeit, so habe ich stets gedacht! Jetzt, leider bin ich jetzt ganz in Rente, ist wohl die Zeit da, wo dieser Müll aufgewühlt und verarbeitet werden muß. Und, es ist unendlich viel, es steht eigentlich nur ein kleiner Teil dessen drin, was angefallen war.
Aber die Zeit für Tränen, Trauer, Wut und Machtlosigkeit ist häufig da, und nur wenn ich für mich allein bin, kann ich dies aufarbeiten.
Dir danke ich für die liebe :knuddel: und ebenso für Deine herzlichen Worte

Struwwelpeter

Lucie 17.09.2006 20:12

AW: September
 
Hallo Struwelpeter...

na klar fährst du nach Köln..schei.. was auf die Entfernung,wenn Du dich da wohl und gut aufgehoben fühlst...
Wir fahren 2 Std zu unserm Onkologen,obwohl 10 min von uns aus eine Onkologie am KH ist...und?? wir fahren..weil es uns dort gut geht.

Aus dem Tunnel,Keller oder Loch kommt man immer wieder raus..manchmal mit Hilfe von anderen,die einem ihre Hand reichen..man muß sie nur ergreifen...und die eigene hinhalten.. und genau das tust.. du hälst sie uns hin,dadurch,das du es geschafft hast hier zu schreiben...und wir versuchen alle auf unsere eigene Art,dich ein wenig näher an das Ende des Tunnels zu holen...ich kann da nur für mich reden,aber ich glaub andere hier denken eben so.. wir tun es gerne..
Lucie

Bellinda 17.09.2006 22:30

AW: September
 
Liebe Lucie, das hast du schön formuliert und ich kann mich da nur anschließen!!!! (Bin übrigens auch in dem Club der "200km-zum-Onkologen-Fahrer")

Lieber Struwwelpeter,

wir alle sind hier da für dich - und dort, wo dein Gefühl dir sagt, dass du gut aufgehoben bist, sind die richtigen Ärzte mit der richtigen Medizin für dich!!!!!


Hab' ganz lieben Dank dafür, dass du sagst, ich finde die richtigen Worte für dich. Das ist ein großes Geschenk für mich und tut riesig gut. Stell' mal dir vor, es gäbe niemanden, der um Hilfe bittet, dann hätten die ganzen Helfer auf der Erde keine Aufgabe und keinen Sinn in ihrem Dasein mehr. Ich weiß nicht mehr, was ich wem schon erzählt habe, also bitte verzeihen, falls ich mich wiederhole... - in meinem Privatleben gibt es derzeit niemanden mehr, der mich braucht. So manches Mal schon habe ich mich gefragt, warum ich überhaupt überlebt habe. Und so bastle ich daran herum, meinem Leben wieder einen Sinn und Erfüllung zu geben. Ein Schritt auf diesem Weg war der Gang hier ins Krebsforum. Ich habe zwar auch noch ein kleines Päckchen zu tragen, und es tut gut, zu erleben, dass ich mit alledem nicht alleine bin. Aber die größere Motivation war, das weiterzugeben, was ich für mich als hilfreich erlebt habe, zu unterstützen, wo und inwieweit ich es kann.

Du siehst - ich gehöre auch in den "Helfersyndrom-Club" - immer einfühlsam, immer verständnisvoll, immer lieb ... und mit sich selbst härter im Gericht, als wir es jemals wagen würden, mit einem Fremden umzugehen. Brrrrrr

Woher ich dich so gut verstehen kann - weil ich in deinen Sätzen oft das Gefühl habe mich selbst, die alte und manchmal immer-noch-Jutta zu lesen ....

Die Worte die ich finde, entstehen aus meiner eigenen Erfahrung heraus. In vielem, was du schreibst, erkenne ich mich wieder. Letztendlich ist es doch einfach so, dass wir für uns selber blind sind und bei den anderen alles klar erkennen, und darum brauchen wir uns gegenseitig - dafür haben wir uns auch hier in diesem Forum. Wissen tun wir sowieso schon alles, niemand sagt uns mehr was Neues, doch hören müssen wir es anscheinend tausendmal, in immer neuer Formulierung, damit wir immer wieder dran denken, dies auch für uns selber umzusetzen und nicht nur für andere.

Ach Struwwelpeter, seit vielen Jahren schon bin ich "auf dem Weg", manche nennen's Spiritualität, manche Selbstfindung - alles Worte, treffender wäre vielleicht "Selbstverschlimmbesserung" - die meisten Wege zeigten auf, was ich schon "wusste", nämlich dass ich nicht ok bin, dass ich noch soooo viel an mir arbeiten muss, bis ich endlich (für mich) akzeptabel bin, von Erleuchtung ganz zu schweigen .... Dass mein Parnter, der während der Krankheit so liebvoll für mich sorgte, sich hinter meinem Rücken abends im Internet eine Nachfolgerin für mich suchte, sich mit ihr während meiner Reha traf und mir dann bei kurz nach meiner Heimkehr per Brief auf dem Wohnzimmertisch mitteilte, dass ich ausziehen kann - nachdem ich noch mit Blumen vom Bahnhof abgeholt worden war .... - das war ja wieder Wasser auf die alte Ich-bin-nicht-ok-Mühle.
Doch damit ist nun Schluss: Ich werde mich nicht mehr für nichts und niemanden verbiegen. Ich gebe mein Bestes, versuche nach ethischen und moralischen Prinzipien korrekt, mit Achtsamkeit und Liebe zu handeln, und wer mich damit nicht so nehmen kann wie ich bin, der soll es einfach lassen. Oder noch krasser formuliert: Der hat mich nicht verdient.
Es hat wohl den Krebs gebraucht - und mit ihm das Geschenk meines Psychoonkologen (die Kasse zahlt übrigens einige Probesitzungen - ich glaube 5 - zum Ausprobieren, ob die Chemie stimmt), um so weit zu kommen. So sehe ich die Erkrankung mittlerweile als guten Freund und weisen Begleiter
Eine Zeitlang hatte ich in meiner Signatur den schönen Spruch von Elisabeth Kübler-Ross (der Sterbeforscherin): I'm not ok, you'r not ok and THAT IS OK !!!
Das ist inzwischen mein Lieblingsmotto.

Die Hauptfrage in meinen Therapiestunden ist übrigens jedesmal, was ich noch Gutes für mich tun kann, noch liebevoller mit mir umgehen kann ..... ?.

Ich bin noch lange nicht da, wo ich hin möchte, aber ich bin viel zufriedener mit mir als ich es je war.
____________

"Alles zu seiner Zeit, so habe ich stets gedacht! Jetzt, leider bin ich jetzt ganz in Rente, ist wohl die Zeit da, wo dieser Müll aufgewühlt und verarbeitet werden muß. Und, es ist unendlich viel, es steht eigentlich nur ein kleiner Teil dessen drin, was angefallen war."

Lieber Struwwelpeter, wenn ich diese Worte lese, spüre ich ein wenig Traurigkeit in mir und mir kommt die Frage:
Vielleicht ist's ja gar kein Müll? Vielleicht lauter kleine weinende Kinder, die endlich einmal gehört und von dir in den Arm genommen wollen ....?

_______________________

Für heute eine gute Nacht
und ganz schöne Träume

Bellinda

Lucie 17.09.2006 22:53

AW: September
 
Liebe Belinda...

unbekannterweise drück ich dich einmal,denn deine Antwort hat mich sehr bewegt.
Ich denke ,wir sind das was wir sind.. Menschen mit Gefühlen und offen für andere... und ich wünsche mir nichts mehr,als das es mehr Menschen geben würde,die einen offenen Blick auch für andere haben...

Es hat mich beeindruckt,dass Du aus Deiner Krankheit und allem was dazu gehört, einen positiven Sinn ziehen konntest..
wir sind noch auf diesem Weg....irgendeinen Sinn hat es,davon bin ich überzeugt..denn nicht geschieht sinnlos und ohne Grund in unserm Leben..auch wenn wir diesen oft nicht erkennen...oder erst dann wenn wir den richtigen Weg beschritten haben,und zurückblicken.

Bleib so wie du bist..nämlich du selbst..denn so ist es gut und richtig..


Lieber Struwelpeter..
genieß es einfach von anderen einmal mit viel Einfühlungsvermögen umsorgt zu werden.. es tut deiner Seele gut,und gibt dir neue Kraft..

in diesem Sinne wünsche ich allen eine gute Nacht

Lucie

struwwelpeter 17.09.2006 23:08

AW: September
 
Hi Lucie,hi Bellinda
Es ist richtig, egal wie weit ich fahren muß, die Hauptsache ist, ich bin gut versorgt und werde richtig behandelt. Bis vor 1 Jahr bin ich selbst noch Auto gefahren, durch die starken Medikamente tue ich dies nicht mehr, denn die Verantwortung kann ich nicht einfach vergessen. Also werde ich gefahren. Mit all dem komme ich ganz gut klar, habe jedoch eine Panik in mir, so auch als Beifahrer. Aber es ist egal, ich überwinde diese Ängste immer wieder. Es sind diese Veränderungen in mir, die mir vorab nie aufgefallen sind. Sicher sollte ich etwas toleranter zu mir selbst sein, keine Frage! Aber es fällt mir in manchen Dingen doch schwer. Und, das sollte ich einfach nochmal sagen:***IHR SEID KLASSE***Mit dem Weg ins Forum und wirklich mit euer aller Hilfe wühle ich mich aus diesen " Tiefen " raus! Es wird langsam sein, aber es geht aufwärts, mein Kopf arbeitet wieder klarer. Hören und gehört zu werden, das gehört natürlich zusammen. Mit meiner Situation bin ich im Forum bestens aufgehoben, Zuhause ist dies schon fast ein Tabu Thema. Aber evtl. ist hier bei mir so nach diesen fünf Jahren auch die Gewohnheit eingetreten: " Die packt das schon"! Ich werde es angehen, und akzeptieren, und dabei nehme ich mir die nötige Zeit. Richtig, man soll sich nicht verbiegen, nur um dem Anderen zu gefallen.
Tja, und dann noch kurz zum Helfersyndrom! Nein, ich glaube das kann man als Hilfe zur Selbsthilfe hinzufügen. Mit diesen Erfahrungen die ein jeder für sich gemacht hat, kann er anderen stärken, Gefühl und Wärme vermitteln und sich selbst mit dem eigenen Schmerz nochmals auseinander setzen. Man vergißt nicht, man reflektiert immer wieder.

Danke, insbesondere Lucie und Bellinda:prost:

Noddie 18.09.2006 00:17

AW: September
 
Hallo Struwel,
Ich nochmal :)
Sieh mal auf die Seiten der Nordrhein Ärztekammer da sind alle Adressen von Ärzten usw. drin.
Auch wenn Du dich in Köln gut aufgehoben fühlst solltest Du doch einen Onkologen für den Notfall in deiner Nähe wissen.
Das mit dem Helfersyndrom wenn hier jemand schreibt sehe ich auch so wie Du.
Wenn ich nicht die Seite von Axel gehabt hätte währe ich bestimmt auch in ein tiefes Loch gefallen. So konnte ich aber viel lesen und sehen das es vielen so mir ging.
Dir viel Kraft und ganz viele:pftroest:
Noddie

struwwelpeter 18.09.2006 00:33

AW: September
 
Lieber Noddie, danke für " ich noch mal"!!! Ich freue mich doch! Ja, in der nächsten Woche o.ä. werde ich mich hier in der Nähe noch mal bzgl. Onkologen auf den Weg machen. Da hast Du in jedem Fall recht! Das mit dem "Helfersyndrom" ist eigentlich auch die falsche Bezeichnung, FÜR EINANDER DA SEIN, das ist es. 2001, als ich erkrankt bin, da habe ich gedacht, das schaffe ich mit Links, ging auch relativ gut. Nach dem 1. Rezidiv weiß ich gar nicht mehr, was ich gedacht habe, vielleicht " Augen zu und Durch"?! Tja, und mit dem Tod meiner Mutter hat sich mein Seelenleben völlig auf den Kopf gestellt - Gott sei dank bin ich dann irgend wann auf das Forum gestoßen, in dem ich mich jetzt ( zwar immernoch in der Nacht) mit anderen auseinandersetzen kann. Diese Kraft hatte und habe ich sonst nicht, das muß ich mir wieder neu aneignen, an meinem Selbstbewußtsein arbeiten.
Lieben Danke:prost:
Struwwel

Bellinda 18.09.2006 21:32

AW: September
 
Danke, liebe Lucie, das tut gut!
:1luvu:
Ich gehe einfach davon aus, dass uns nichts "zufällig" passiert - Zufall ist eben das, was uns aus einem bestimmten Grunde zu-fällt. Wenn ich nicht glauben würde, dass die Geschehnisse, Krankheit etc. mir etwas sagen wollen und letztendlich Hilfe für mich bedeuten, aufzuwachen, umzukehren, zu ändern, was mir vielleicht schadet und wofür ich bisher blind war, dann hätte ich mich schon längst von der Brücke stürzen können. Was soll denn die ganze Plackerei und Quälerei hier? Ich hatte und habe immer noch auch meine Zeiten, in denen ich mit Gott und der Welt hadere ...

Aber dann gibt es Dinge, wie unseren Erfahrungsaustausch hier, das gelebte Erleben von Füreinander-Dasein, die geben wieder Zuversicht, Mut und Freude. Es ist ein tägliches Bemühen, mit wachen Augen durch die Welt zu gehen, wertzuschätzen was ist. Denn gar zu leicht passiert es, dass man übersieht, was einem grade geschenkt wird, weil ich es mir vielleicht grad in anderer Form wünschen würde. Wenn ich mir beispielsweise wünsche, dass da wieder ein Mann in meinem Leben wäre, der mir Liebe und Unterstützung gibt, mich so - "völlig lebensuntauglich" - annimmt wie ich bin, da könnte ich doch in meinem Selbstmitleid darüber, dass das nunmal zur Zeit nicht stattfindet, glatt übersehen, wie lieb ihr hier alle zu mir seid.

Ganz liebe Umarmung dir, und allen andern natürlich auch :winke: :knuddel:

Zitat:

Zitat von Lucie
Liebe Belinda...

unbekannterweise drück ich dich einmal,denn deine Antwort hat mich sehr bewegt.
Ich denke ,wir sind das was wir sind.. Menschen mit Gefühlen und offen für andere... und ich wünsche mir nichts mehr,als das es mehr Menschen geben würde,die einen offenen Blick auch für andere haben...

Es hat mich beeindruckt,dass Du aus Deiner Krankheit und allem was dazu gehört, einen positiven Sinn ziehen konntest..
wir sind noch auf diesem Weg....irgendeinen Sinn hat es,davon bin ich überzeugt..denn nicht geschieht sinnlos und ohne Grund in unserm Leben..auch wenn wir diesen oft nicht erkennen...oder erst dann wenn wir den richtigen Weg beschritten haben,und zurückblicken.

Bleib so wie du bist..nämlich du selbst..denn so ist es gut und richtig..


Lieber Struwelpeter..
genieß es einfach von anderen einmal mit viel Einfühlungsvermögen umsorgt zu werden.. es tut deiner Seele gut,und gibt dir neue Kraft..

in diesem Sinne wünsche ich allen eine gute Nacht

Lucie


Bellinda 18.09.2006 21:51

Helfersyndrom
 
Hallo liebe Struwwelline,

das ist klasse, zu beobachten, wie du wieder in deine Kraft kommst!!!!
_____
Das mit dem "Helfersyndrom" muss ich nochmal erklären, wie ich das gemeint habe.
Diesen Ausdruck mit dem leicht negativen Touch verwende ich bewusst für diejenigen, häufig weiblichen Wesen - mich eingeschlossen - die immer und überall helfen, heilen, therapieren wollen und sich selbst dabei völlig übersehen, die im Gegenteil mit sich selbst eher extrem hart ins Gericht gehen, sich kaum eine Pause zugestehen, kurzum sich liebend gerne aufopfern für andere - bis sie eines Tages "aus heiterem Himmel - ganz plötzlich (schwer) krank werden oder sonstwie das Leben zusammenbricht. Und gerade wenn man auch noch beruflich in irgendeiner Form unterstützend oder therapeutisch arbeitet und im Privatleben auch so einen Hang dazu hat, und sich selbst nie angemessen auftankt .... Das Helfersyndrom assoziiere ich mit (unbewusster ) Verleumdung, Unterdrückung oder gar völliger Blindheit für die eigenen berechtigten Bedürfnisse, alles natürlich im Namen der (falsch verstandenen) Liebe.

Das sehe ich im Gegensatz zu einem gesunden Für-einander-Dasein, dem gegenseitigen Unterstützen aus einer inneren Kraft heraus, die sich erlaubt, notwendige Auszeiten zu nehmen, immer mal wieder aufzutanken, - kurzum einem gesunden Umgang mit sich und anderen. Einem wechselweisen Geben und Empfangen, so wie wir es hier üben und praktizieren, das so schön ist, weil es jeden bereichert, den der Hilfe sucht und diejenigen, die zu helfen versuchen, ebenfalls - ohne dass sich einer hinterher leer und ausgelaugt oder frustriert fühlt .

Liebe Struwwelline,
es ist schön, dass es dich gibt! Mach' weiter so!!!:prost: :prost:

Alles Liebe
Bellinda


Zitat:

Zitat von struwwelpeter
Lieber Noddie, danke für " ich noch mal"!!! Ich freue mich doch! Ja, in der nächsten Woche o.ä. werde ich mich hier in der Nähe noch mal bzgl. Onkologen auf den Weg machen. Da hast Du in jedem Fall recht! Das mit dem "Helfersyndrom" ist eigentlich auch die falsche Bezeichnung, FÜR EINANDER DA SEIN, das ist es. 2001, als ich erkrankt bin, da habe ich gedacht, das schaffe ich mit Links, ging auch relativ gut. Nach dem 1. Rezidiv weiß ich gar nicht mehr, was ich gedacht habe, vielleicht " Augen zu und Durch"?! Tja, und mit dem Tod meiner Mutter hat sich mein Seelenleben völlig auf den Kopf gestellt - Gott sei dank bin ich dann irgend wann auf das Forum gestoßen, in dem ich mich jetzt ( zwar immernoch in der Nacht) mit anderen auseinandersetzen kann. Diese Kraft hatte und habe ich sonst nicht, das muß ich mir wieder neu aneignen, an meinem Selbstbewußtsein arbeiten.
Lieben Danke:prost:
Struwwel


Lucie 18.09.2006 22:34

AW: September
 
Liebe Belinda....

ich muß dir da vollkommen beipflichten...
das klassische Helfer-Syndrom wie du es beschreibst,hab ich lange Zeit gehabt..und erst in den letzten Jahren gelernt dieses abzulegen..

Sicher bin ich immer noch und gerne für andere da..und ich helfe wo ich kann..aber.. ich vergesse mich selbst nicht mehr.. so wie du es beschreibst..ist es wichtig ´nicht nur ein Gefühl für andere sondern auch für sich zu haben.. sich selber was gönnen,sich was gutes tun.. die eigenen Kräfte wieder aufbauen..

Im Laufe der Jahre hab ich das gelernt,auch wenn die Situation in unserer Familie mich da sehr herrausfordert,und ich da in dieGgefahr lief, wieder in alte Muster zurückzufallen.. mich selbst hinten an stellte. Mit Hilfe lerne ich ,das nicht aus aus den Augen zu verlieren..denn niemandem ist geholfen wenn ich eines Tages keine Kraft mehr habe und zusammenklapp..

Gruß Lucie

struwwelpeter 19.09.2006 00:55

AW: September
 
Hallo Ihr Lieben! Ja, ich finde es auch erstaunlich, was Ihr - ALLE - in dieser kurzen Zeit ausgelöst habt. Ich "lerne zu Laufen", mein geistiges Vermögen den Verhältnissen anzupassen. Es ist sehr schwer, und es geht nur sehr langsam, aber es geht! Ich habe mich vernachlässigt, habe stets versäumt, den Schmerz und die Tränen raus zu lassen. Mit der Annäherung zum 11.09. , dem 1. Todestag meiner Mum ist es genau an dem Punkt gekommen, wo ich so nicht weiter machen konnte. Ich bin froh, Euch hier im Forum kennengelernt zu haben!
Jetzt habe ich mich jetzt auf einen sicher beschwerlichen Weg gemacht, einen Weg, der mit Sicherheit der Richtige ist.


Ciao und Merci:1luvu:
struwwelpeter

Bellinda 21.09.2006 20:31

AW: September
 
Lieber Struwwelpeter,

.... auch ein Weg von tausend Schritten beginnt mit dem ersten Schritt ... und wenn wir mal stolpern und hinfallen, dann war's vielleicht nur, damit wir die hübsche kleine Blume am Boden auch beachten, und voller Freude über dieses kleine Geschenk steh'n wir wieder auf - und tun den nächsten ersten Schritt ...

Und ab und zu treffen wir unterwegs einen Menschen, der ein Stück des Wegs mit uns geht ...

So wie deine Weggefährten hier im Forum - ich würde mich freuen, und die anderen sicher auch, wenn du uns ab zu an deinen Schritten teilhaben lässt.

Alles Liebe und Gute für dich

Bellinda

Lucie 21.09.2006 21:23

AW: September
 
Hallo Struwel...

also in meinem Namen spricht Bellinda ganz bestimmt..
laß uns einen Teil des Weges dein Begleiter sein,und du der unsrige..
Sie lieb geknuddelt..

Lucie

struwwelpeter 22.09.2006 00:45

AW: September
 
:prost: Hallo Bellinda und Hi Lucie - Hallo natürlich auch an alle!

Vorallem Ihr Zwei seid mir hier bislang im Forum ganz besonders hilfreich gewesen. Restlos alles hat mich weiter aufgebaut! Was hätte ich wohl ohne Euch gemacht? Vogel Strauß Politik - ich weiß es nicht, da ich den Weg ins Forum gewählt habe.
Und ich gehe wirklich wieder meine ersten eigenen Schritte, mein Selbstbewußtsein und meine Perspektiven waren irgendwie am Boden. Es wird besser, die Belastungen verteilen sich anders. Die Ängste sind da, doch auch wiederrum erträglicher geworden.
Gestern war ich also in Köln. Was für ein Tag. Um 6.30 Uhr sind wir losgefahren, zurück waren wir erst nach 5 Uhr. Das PET wurde früher angesetzt(ha- mußte ewig warten), als ich fertig war, wieder warten, bis man mir sagte, ich müßte nochmal ins PET. Tja, insgesamt fast 2 Std. - es war echt krass! Danach etwas essen und zum Arzt. Wieder warten, da ich ja eigentlich längst fertig sein sollte. Tja, und jetzt warte ich auf die Gesprächsunterhaltung! zwischen den Ärzten (Ergebnis) , was sie genau vorhaben. Wieder warten! Egal, wird schon. Aber, um ganz ehrlich zu sein, vor der OP habe ich "Brrrrrrrh!"Angst, es kann sein, das ich erst einmal eine "Fliege" mache, kurz bevor es los geht.(Sorry-habe ich schon mal gebracht-ich jämmerlicher Feigling):angry:
Gestern, ganz spät habe ich noch einiges im Forum gelesen. Mir ist dabei erst einmal so wirklich bewußt geworden, daß es vielen noch viel viel schlechter geht als mir. Ich habe mich tatsächlich schon fast meines " Gejammer`s " geschämt. Es ist mir sehr zu Herzen gegangen, was ich so gelesen habe, wieviel Kampfgeist so manch anderer aufbringt. Diese Energie ist genau das, was wichtig ist in dieser Zeit - der Kampfgeist wird geweckt. Ich hoffe nur, ich habe dieses Durchhaltevermögen.
Es ist für mich wirklich ein gutes Gefühl, auf das Forum gestoßen zu sein und dort Ansprechpartner - Freunde gefunden zu haben. Hätte ich nie gedacht, aber es ist so - ganz ganz lieben Dank an Alle***
:prost:
ganz liebe Knuddelgrüße, struwwelpeter

Noddie 22.09.2006 15:19

AW: September
 
Huhu Struwel,
sei nicht so streng zu Dir.
Wenn mein Männe mich nicht gefahren hätte währe ich bei der 1 Chemo wohl nicht angekommen.Schiss bis zum geht nicht mehr.
Komisch vor der OP hatte ich weniger angst.
Freut mich das es Dir wieder etwas besser geht.
Fühl Dich ganz lieb geknuddelt
Ulli

Lucie 22.09.2006 23:48

AW: September
 
Hallo Struwel..

wie heißt es so schön??
Gottes Wege sind unergründlich.. und wer weiß warum du ausgerechnet zu einem Zeitpunkt als es dir beschi.. hier im Forum aktiv wurdest..
allein ging es nicht mehr.also bekamst du Hilfe.. von Menschen, die eines nicht vergessen haben....einfach auch den anderen zu sehn.. das ist heute nicht immer selbstverständlich,aber man findet sie.. und hier im Forum sind so viele einfach nur da....und das tut so gutttttttttttttt...

He.. und wage es bloß nicht ne Fliege zu machen..dann komm ich persönlich rüber und schubs dich..lächel.. aber du wirst es nicht..das weiß ich ganz genau.....

und nochwas.. jeder hat sein Päckchen zu tagen..und für jeden persönlich ist es schlimm..egal wie schlimm oder weniger schlimm man das des anderen empfindet.. und Jeder hat auch das Recht darüber zu jammern( was ich gar nicht so empfand...denn jammern ist was anders,da macht man zu und ist nicht offen für Hilfe von aussen oder nicht bereit irgendwas zu ändern...und das trifft auf dich auf keinen Fall zu!!!)..man kann nicht immer alles sofort super wegstecken und verpacken... es muß auch ma eine Zeit da sein,in der man einfach mal mit allem hadert.. mit sich,der Umwelt..einfach allem...


ich schick dir und allen anderen einen dicken Sonnenstrahl..
Lucie

struwwelpeter 23.09.2006 00:26

AW: September
 
Liebe(r) Noddie, Sie oder er, das ist hier die Frage!
Glaubst Du wirklich, dass ich nur zu streng zu mir selbst bin?:pftroest:
Häufig überkommt mich das Gefühl, es wäre aus den jeweiligen Situationen mehr zu machen, als das, was ich bislang geschafft habe. Ich bin nicht unzufrieden mit dem, was ich von " Euch mitnehmen konnte, es ist ein wertvolles "Geschenk für mich, "und das in dieser kurzen Zeit hier im Forum. Trotzdem, irgendwie will ich mich nicht so akzeptieren, wie ich mich momentan fühle. Und das ist oft schlecht: diese ständigen Ängste, wenig Kräfte, schwache Nerven, es fällt mir einfach das meiste im Alltag mehr als nur schwer. Ist es etwa normal, dass man ein Telefon durch`s Zimmer schießt? Nee, ich glaube nicht!
Nur wenn ich weg bin oder wenn Freunde hier sind, sieht es nach außen anders aus: Lachen, ........ um nicht zu weinen!
Die Tatsache das sich der Doc aus Köln noch nicht angerufen hat, verunsichert mich nur minimal. Mein Problem liegt bei den kleinen Dingen, so kommt es mir vor.
September eben, genau so Alptraum ähnlich wie im vorigem Jahr ist er mir diesmal auch vorgekommen.
Wobei ich wirklich das Glück hatte, Euch hier im Forum begegnet zu sein.Stolz bin ich nicht sonderlich auf mich, warum auch? 1. kommt noch einiges, 2. das ist der natürlich angeborene Überlebungswille, der mich im rechten Moment das richtige machen lässt. Ich hoffe, es bleibt so, oder wird gar besser!

An Dich, Noddie, sowie an ALLE Anderen herzliche KNUDDELGRÜßE
struwwelpeter
:prost: :pftroest: :1luvu:

Noddie 23.09.2006 11:09

AW: September
 
Huhu Struwel,
erstmal ich bin ein fast 51 jähriges junges Mädel.;)
wenn ich richtig gelesen habe bist Du auch weiblich.
Das was Du schreibst könnte von mir sein.Im Moment fühle ich mich platt, lustlos und werd schnell zickig.
Bei mir ist ein Kopfhörer durch das Wohnzimmer gesegelt.
Oft sitz ich abend da und denk ,bo was hast du heute alles geschafft ,nix,du faule S... .Bin dann auf mich selbst sauer.
Zum Glück hab ich meinen Mann der mir dann die Meinung geigt und mich wieder in die Realität holt.
Ich finde schon das Du stolz auf dich sein kannst, Du hast Dir hilfe geholt und dich nicht vergraben und vor Dich hin geschmort.
Du bist glaube ich auch jemand der seine eigene Leistung nicht anerkennt ,ob krank oder nicht krank. Höchstleistungen sind für Dich Normalität.
Woher kommt mir das nur so bekannt vor:smiley1:

So liebe Struwel fühl Dich von mir ganz lieb in den Arm genommen und geknuddelt.
Und Kampfansage an die blöden Lymphis.

Knuddel
Ulli (Ulrike)

struwwelpeter 23.09.2006 23:24

AW: September
 
HALLO IHR LIEBEN, HI KNUDDEL ULLI:remybussi

Lieben Dank für Deine wie immer aufbauenden Worte:
ich kann nur sagen, ich versuche stets an mir zu arbeiten! Nicht so, wie man jetzt evtl. denkt! Nein, ich versuche meine Innere Ruhe, meine Ausgeglichenheit und meine sonst so positive Einstellung wieder zu finden, und es wird sicher wieder kommen. Wenn ich die Stärke in mich aufnehme, die mir von Euch gesendet wird, sollte dies wirklich nur eine Frage der Zeit sein. Tja, es ist nun mal so: außergewöhnliche Situationen führen oft zu eigenartigen Reaktionen - da fliegt auch mal eine Telefon durch`s Zimmer. Aber mir ist es um ganz ehrlich zu sein lieber so, als wenn ich ständig anderen gegenüber ungerecht und gemein wäre. Ein Telefon ist zu ersetzen, gute Freunde - Familie nicht! In diesem Sinne - es hat gut getan, mir fehlt vielleicht nur ein Punchingball! P.S. Telefon schon da!
Kann mir ehrlich gesagt kaum vorstellen, daß andere auch dieses Verhalten kennen. Aber es kann sein, dass man nach Außen hin - Fremde, Geschäft etc. ein anderes, ruhigeres Bild abgibt. In meinen Bildern kann ich das reinlegen, was gerade in mir ist, es ist nicht immer bund und schön, aber es sind Bilder die ehrlich bis ins "Mark" sind, sie geben meine Gefühle und auch Ängste wieder. Ich werde regelmäßig hier ein anderes Bild reinsetzen, und ich hoffe auch diesmal, das ich bald so weit bin, und wieder malen kann! Im Moment bin ich einfach nur leer, dieses Bild würde außer dieser LEERE nichts anzeigen.
Die Kampfansage (wieder so ein lieber kleiner Schubs) habe ich natürlich längst angenommen - :twak:
Ich knuddel Euch alle und freue mich wie ein "Honigkuchenpferd", wenn Ihr ALLE mich und die vielen anderen so lieb aufbaut.:prost:

Alles liebe
struwwelpeter :1luvu:

koralmfee 25.09.2006 13:41

AW: September
 
Hallo Struwwelpeter,
tut mir leid, ich habe erst jetzt mitbekommen wie es Dir geht und Dir auf Dein Mail an mich eine Antwort gesendet. Ich wünsche Dir von Herzen, dass alles gutgeht und das positive Gedanken Dich während dieser prüfenden Zeit begleiten. Das Gedankenkraft mehr gewichtig ist als bisher angenommen, wurde nun auch wissenschaftlich bestätigt. Dazu gibt es auch immer wieder tolle Beiträge im P.M. (Peter Moosleitners Magazin).
Alles Liebe, herzlichst :knuddel:
koralmfee

struwwelpeter 26.09.2006 01:54

AW: September
 
liebe Koralmfee,
danke für Deinen lieben Eintrag bei mir! Aber Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen, alle hier im Forum( so nehme ich mal an) haben das Forum gewählt, um mit anderen in Kontakt zu treten, und hinter jedem steht auch etwas von dem Leid, das hier aufgearbeitet werden kann. Ja, es geht mir wirklich zur Zeit nicht sonderlich gut, viele Schmerzen und noch mehr Ängste. Nun, dank des Forums habe ich die Möglichkeit bekommen, darüber auch einmal ernst und ungeschminckt zu reden. Das kann ich bei mir zu Hause leider nicht. Es stimmt, man wird gefragt wie es geht und man erwartet von mir stehts: mir gehts gut. Jetzt vor diesem Hintergrund ist jedoch meine Belastungsfähigkeit leicht überspannt, ich kann einfach nicht mehr, ich benötige so tolle Leute wie hier im Forum.
Es ist ein Kompliment an das Forum: Es gibt das, was man braucht an Informationen - nicht die trockene Substanz - sondern die aus der Sicht von Erkrankten und Angehörigen. Diese Kraft und Energie ist das einzige Mittel, dass mir zur Zeit in meine Hände gelegt worden ist, und es ist für mich persönlich in meiner Situationseinsamkeit hier zu Hause exakt das Richtige!!!
Also, Ihr lieben:knuddel: :prost:
ein nächtlicher Knuddel und ich trinke auf Euer aller wohl! :1luvu: :engel: :engel: :engel: :engel: :engel:

struwwelpeter

struwwelpeter 26.09.2006 20:43

AW: September
 
Hallo Ihr Lieben, mit dem heutigem Tage habe ich mich für etwas entschieden, was evtl. gar nicht so gut ist und wovon ich evtl. gar nicht so überzeugt bin. Die Angst spielt da wohl einen wesentlichen Beitrag! Bei mir kann keine Punktion erfolgen, sondern es wird - wenn - eine schwere Operation. Leider bin ich viel zu dünn, die Ärzte lehnen die Punktion in diesem Bereich des Körpers ab wegen der etlichen Gefahren, die in dem Bereich der Niere entstehen können ( stark durchblutetes Gebiet). Also bin ich, am Telefon noch ziemlich sicher, mit dem Arzt so verblieben, das wir erst noch warten. (Worauf-keine Ahnung) Tja, typisch, ich kleiner Feigling, danach war ich mir allerdings nicht mehr so sicher! Die letzten Male nach der OP habe ich bis zu 14 Tage auf der Intensiv gelegen, das macht mir Angst! Doch auch diese Ungewissheit macht mich fertig, der Arzt sagte mir, ich könnte mich jederzeit bei ihm melden. Aber, wie schaffe ich es herauszufinden, was nun das richtige in diesem Fall ist. Mein Gefühl sagt mir, hol Dir die Klärung, und irgend etwas hält mich zurück. Was nun: sprach Zeuss

Danke für`s zuhören ( wie stets )
Struwwelpeter
:confused::twak:


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