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Läßt die Angst mal nach??
Ein herzliches "Hallo" an alle.
Ich hab etwas gewartet,ob ích dieses Thema eröffne,aber ich kann es nicht mit "Nicht-betroffenen" weiter besprechen. Ich bin seit 4 Monaten an Brustkrebs erkrankt,bin 29 Jahre und hab eine Scheißangst. Angst nichtmehr wirklich lange zu leben,mit lange meine ich 30-50 Jahre. Ich war vorher so ein fröhlicher,lebensfreudiger Mensch und das ist alles nicht mehr so möglich.Ich hab so oft richtig abgelacht,und nun bin ich froh,wenn ich überhaupt mal lache für kurze Zeit. Ein ganz dunkles Gefühl ist irgendwie in mir. Wenn jemand von der Zukunft,ganz unbefangen mit mir redet,denke ich bzw. fühle ich immer:"ob ich dann wohl noch bin". Die damit verbundene Angst macht mich zutiefst traurig. Ich traue mich kaum Pläne zu schmieden die weiter in der Zukunft liegen als 5 Jahre:sad: Ich kann mir kaum vorstellen das ich mal sage:"ich hatte vor 20 Jahren Krebs". Oh,man sorry das ich sowas negatives schreibe. Ich möchte nur wissen,ob sich die Angst wohl mal legt? Lernt man damit zu leben? Kann sich die Einstellung zur Angst ändern? Kann man wieder richtig glücklich und auch mal kurz unbeschwert sein? Wie geht es euch? Vielen Dank schonmal für eventuelle Antworten. Werde bestimmt mal wieder positives von mir geben. Bis bald und liebe liebe Grüße an alle,Katrin |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Hallo Katrin,
Du schreibst überhaupt nichts Negatives. Du schreibst lediglich, was wir alle empfinden: Angst. Jeder versucht die bestmögliche Art zu finden, damit umzugehen. Deine Erkrankung liegt noch nicht soweit zurück, somit ist Dein Gefühlsleben verständlich und Du wirst viel Geduld haben müssen. Ich scheine die Angst irgendwie verdrängt zu haben, doch litt ich lange Zeit unter großer Traurigkeit. Heute, nach zwei Jahren, habe ich keine Angst mehr erneut zu erkranken, obwohl mir auch manchmal der Gedanke kommt: ob ich das noch erlebe? Und was bringt mir die ewige Angst? Sie kostet meine Lebenszeit, indem ich Stunden und Tage zu nichts anderem mehr fähig bin, anstatt mich an kleinen Dingen zu erfreuen und die Zeit zu genießen, so wie es der gesundheitliche Zustand zulässt. Aber bis man so denken kann, ist es ein weiter Weg. Ich wünsche Dir viel Kraft. Liebe Grüße Blauerschmetterling |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Liebe Katrin,
ich kann Deine Gedanken gut nachvollziehen. Ich habe ebenfalls vor fast vier Monaten erfahren das ich Krebs habe. Mir wurden drei maligne Melanome am Rücken und der Wächterlymphknoten entfernt. Seitdem mache ich eine Hochdosis-Interferon Therapie. Nach der Diagnose ist für mich eine Welt zusammengebrochen. Beruflich wie auch Privat. Ich hatte Angst in die Zukunft zu schauen. Zumindest in eine weitere Zukunft. Durch die Erkrankung habe ich aber soviel Beistand durch meine Familie, meine Freunde und Kollegen/Vorgesetzte erfahren, dass ich ganz gut abgefedert wurde. Mittlerweile bin ich an einem Punkt angekommen, dass ich mein Leben nicht durch Zukunftsängste bestimmen lassen möchte. Ich sage bewußt Zukunftsangst und nicht Todesangst. Ich habe für mich entschieden, mein Leben nicht durch den Krebs bestimmen zu lassen, d.h. ich werde natürlich meinem Körper alle nötige Ruhe, Erholung und Therapie zukommen lassen. Auch betrachte ich meine Krankheit und den Heilungsprozess ganzheitlich, d.h. ich habe meine Ernährung umgestellt, unternehme Körperreisen und meditiere. (Über so etwas habe ich im übrigen vor einem halben Jahr geschmunzelt, heute tut es mir richtig gut.) Aber es bedeutet nicht, dass ich wie das Kaninchen vor der Schlange sitzen werde, von Untersuchung zu Untersuchung warte ob der Krebs wieder ausbricht. Ich versuche mein Leben intensiv zu erleben. In meinem Fall Reisen, Naturerlebnisse, Rock´n Roll, Sport, für Menschen da sein und auch weiter im Beruf voranzukommen. Selbst wenn ich nur 35 Jahre alt werden sollte, so will ich sagen: Ich habe gelebt. Angst vor dem Tod hatte und habe ich keine. Die Zukunftsängste hatten mich fast zerrissen, zur Verzweiflung gebracht und mir vor Wut die Tränen ins Gesicht getrieben. Aber ich sehe das so, dass ich mein Leben in meinen Händen behalten muss und es nicht dem Krebs überlassen wil. Ich wünsche Dir, dass Du die Kraft findest gegen Deine Ängste anzugehen und sie zu überwinden oder aber lernst mit ihnen umzugehen. Lass Dir dabei ruhig helfen und probiere aus. Mir helfen die Körperreisen und die Meditation, natürlich mit Anleitung. (Bin ja kein alter Yogi-Meister :) ) Ich arbeite noch an meinen Ängsten aber es geht in großen Schritten voran. Alles Liebe, Till |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Liebe Katrin,
warum sollen "Nicht-Betroffene" Deine Angst nicht verstehen, begreifen oder nachvollziehen können? Haben wir nicht alle bereits Angst an Krebs zu erkranken? Wer möchte behaupten das "Nicht-Betroffene" womöglich nur noch nicht wissen, dass sie selbst bereits erkrankt sind? Ich für meinen Teil verstehe Deine Angst total, würde auch nicht anders reagieren, würde genau so denken und auch erstmal die aufkommende Panik durchleben. Der einzige Unterschied ist: Du steckst in dieser Situation, für mich ist sie eine denkbare Hypothese. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, Hoffnung und Glaube um die Krise zu bewältigen!! Ich halte es aber für wichtig, die Angst zuzulassen, sich nur nicht darin zu verlieren. Angst bremst und lähmt, das raubt so viel Kraft. Auch ich habe "Angst" und frage mich, ob ich morgen noch dieses und jenes erlebe. Wir leben und wir müssen eines Tages mal gehen. Das Leben ist nicht ohne Risiko, das betrifft jeden. Darum immer mein Appell: vergesst vor lauter Angst und Sorge nicht das Leben zu leben, schaut nach wie es in Euch aussieht. Und schreit wenn Euch danach ist. Es gibt viele Menschen, die zuhören und verstehen können Alles Gute für Dich und Deine Gesundheit Liebe Grüße, Rosi |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Hallo Katrin,
ich kann nur berichten wie es mir mit dem Thema geht. Auch nach 10 Jahren einer als unheilbar geltenden Leukämie hat mich die Angst nicht verlassen, aber ich habe gelernt damit zu leben. Mir hilft das Wort von Jesus : "In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden". Dahinter steht, dass auch der Glaube die Angst nicht wegnimmt, aber relativiert. Die ersten Wochen und Monate waren schwer, oft mit (eher heimlichen) Tränen, das Gefühl meine, damals z.T. noch kleine, Kinder verlassen zu müssen. Aber die Zeit und der Glaube hat mir geholfen mit der Krankheit und der Angst zu leben. Ich wünsch Dir viel Kraft und Mut Thomas |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Liebe Katrin,
die Angst wird immer Begleiter unseres Lebens sein, denke ich. Heute und auch schon in den letzten Tagen stehe ich ihr wieder gegenüber, weil morgen eine CT bei mir ansteht. Als ich gestern das Kontrastmittel abholte und durch die Gänge der Klinik lief, war alles wieder da, die Erinnerung an damals, an meine Gefühle, an meine Angst. Und dabei ist es schon bald fünf Jahre her, dass ich mit der Diagnose Darmkrebs konfrontiert wurde. Aber das heißt nun nicht, dass die Angst immer da ist, dass sie mein Leben bestimmt. Auch ich habe einen neuen Weg eingeschlagen, einen ruhigeren,vielleicht auch nachdenklicheren, aber im positiven Sinn. Ich höre auf meine innere Stimme , nehme mir Zeit, in mich hinein zu lauschen, für mich da zu sein. Ich freue mich auch an den kleinen Dingen des Lebens , materielle Dinge bedeuten mir nicht mehr soviel. Nachdem meine Darmbeschwerden langsam besser werden und ich wieder mehr am Leben "draußen" teilnehmen kann, nutze ich das natürlich, wann immer es geht. Größere Reisen sind noch nicht drin, aber man kann ja trotzdem davon träumen und sich ersteinmal kleinere vornehmen. Auch kleine Schritte bringen einen vorwärts und machen Freude. Wichtig ist, sich wieder Ziele zu setzen, Dinge zu tun, die man schon immer tun wollte, das zu machen, was einem gut tut. Nicht die Jahre in unserem Leben zählen, sondern das Leben in unseren Jahren. So lautet eine asiatische Weisheit. Für mich ist sie zu einer Lebesmaxime geworden. Und ich werde auch weiterhin noch versuchen, meine Träume zu leben, solange es mir möglich ist. Und wenn die Angst einmal wieder aufflackert, ist es für mich auch wichtig, mit anderen darüber zu sprechen. Gute Freunde oder die Familie an der Seite helfen am schnellsten, das Gespenst wieder zu vertreiben. Auf jeden Fall fühlt man sich dann geborgen und nicht allein. Liebe Katrin, ich wünsche dir viel Kraft auf deinem Weg. Und ich sage das nicht so dahin, wenn ich meine, dass wieder bessere hellere Zeiten kommen werden. Du wirst auch einen Weg finden, die Angst in Schranken zu halten und das Leben wieder neu genießen. Alle guten Wünsche für dich Bobby Lee |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Liebe Katrin, und ihr lieben hier alle!
habe deine (eure) Zeilen gelesen,und es ist so wie ihr es schreibt. Ich bin seit Sep.2003 betroffene 48(Darmkrebs pT4, mit 2 Lebermetastasen) Die Angst ist ein ständiger Begleiter... Aber ich lese oft diese Geschichte....und ich finde da steckt so viel Warheit drin. Zwei sorgenfreie Tage Es gibt in jeder Woche zwei Tage, über die wir uns keine Sorgen machen sollten. Zwei Tage, die wir frei halten sollten von Angst und Bedrückung. Einer dieser Tage ist Gestern mit all seinen Fehlern und Sorgen, geistlichen und körperlichen Schmerzen. Das Gestern ist nicht mehr unter unserer Kontrolle! Alles Geld der Welt kann das Gestern nicht zurückbringen; wir können keine einzige Tat, die wir gestern getan haben, ungeschehen machen. Das Gestern ist vorbei. Der andere Tag, über den wir uns keine Sorgen machen sollten, ist das Morgen mit seinen möglichen Gefahren, Lasten, großen Versprechungen und weniger guten Leistungen. Auch das Morgen haben wir nicht unter unserer sofortigen Kontrolle. Morgen wird die Sonne aufgehen, entweder in ihrem vollen Glanz oder hinter einer Wolkenwand. Aber eins steht fest: sie wird aufgehen! Bis sie aufgeht, sollten wird uns nicht über Morgen Sorgen machen, weil Morgen noch nicht geboren ist. Da bleibt nur ein Tag übrig: Heute! Jeder Mensch kann täglich nur ein Tagwerk bewältigen. Dass wir zusammenbrechen geschieht nur, wenn Du und ich die Last dieser zwei fürchterlichen Ewigkeiten - Gestern und Morgen - zusammenfügen. Es sind nicht die Erfahrungen von Heute, die die Menschen verrückt machen; es ist die Reue und Verbitterung für etwas, was gestern geschehen ist, oder die Furcht vor dem, was das Morgen wieder bringen wird. Heute ist das Morgen, worüber wir uns gestern Sorgen gemacht haben. Laßt uns heute "Leben"kein Mensch weiß was "Morgen" ist In diesem Sinne .....wünsche ich euch schöne Momente. Alles liebe eure Birgit |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Hallo ihr Lieben.
Ich bedanke mich herzlich für eure Antworten,Gedanken und Erfahrungen,und muß sagen ihr habt ja recht.Ich denke ich werde eure Texte noch öfter lesen... denn es stimmt darin ja alles. Ich habe auch schon etwas geändert in meinem Leben. Ich lerne autogenes Training,geh viel spazieren und merke das ich plötzlich viele Kleinigkeiten des Alltags mehr schätze bzw. geniesse,z.b. mit meinem Hund richtig spielen,einen Spaziergang usw. Die asiatische Weisheit finde ich sehr zutreffend,aber ich muß es noch mehr umsetzten oder begreifen...? Aber ihr macht mir Hoffnung,dass man damit leben kann. Ich hoffe auch das die Traurigkeit und Angst mich zu sehr auffrißt...daran werde ich arbeiten. Ich merke auch das ich früher vieles getan hab was ich nie richtig wollte,und beginne nun viel mehr in mich reinzuhören...das scheint wichtig zu sein. Euer Zuspruch tut richtig gut:) Es stimmt auch das jeder Mensch gewisse Ängste im Leben hat,aber soeine reale Angst kannte ich bislang nicht. Auch mich unterstützen Freunde und Familie sehr,ich hab nur öfter die Befürchtung das ich sie zu sehr belaste wenn ich über meine Angst rede. Nochmals danke an alle. Liebe Grüße,Katrin. |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Liebe Birgit.
Danke für deine Zeilen... Ich denke auch diese werde ich noch öfter lesen.....das ist alles so wahr. Danke:) :) :) :) |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Zitat:
die Entscheidung Deiner Freunde und Deiner Familie, brauchst Du ihnen wirklich nicht abnehmen, sie werden wissen was sie können oder nicht... ein Gesunder kann viel mehr wegstecken als ein Betroffener, nicht wahr? Sich in einer belasteten Situaion mit Dingen zu belasten, die andere belasten könnten. Darf ich etwas schmunzeln? :tongue LG Rosi |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Hallo,Rosi.
Klar darfst du schmunzeln. Mir scheint das echt mein Hauptproblem zu sein,immer darüber nachzudenken,ob das alles für andere Okay ist. Allmählich fällt es mir wie Schuppen von den Augen,denn den sATZ:Mach die um uns mal keine Sorgen,bzw. es geht um DICH,kenn ich schon sehr lange in meinem Leben;) :( Man lernt ja nie aus,ich glaub daran darf ich dann nun mal arbeiten.. Vielen Dank nochmal für die Antwort Liebe Grüße Katrin |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Katrin ist auf dem richtigen Weg tirallala :rotier2:
nur eins noch: jeder ist für sich selbst verantwortlich... Viele liebe Grüße Rosi |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Liebe Katrin,
ich habe hier noch eine schöne Geschichte.... Kopf hoch ,die "Zeit" heilt die Wunden. Deine Birgit Das Märchen von der traurigen Traurigkeit Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei der zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub auf dem Wege saß, schien fast körperlos. Sie erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?" Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und leise, dass sie kaum zu hören war. "Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte grüßen. "Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch. "Natürlich kenne ich dich! Immer wieder hast du mich ein Stück des Weges begleitet." "Ja, aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?" "Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtling einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?" "Ich... bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme. "Die kleine alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt." Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. "Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest." Die Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muss sich nur zusammenreißen. Und spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen." "Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet." Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf, wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu." Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt. Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlte, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt." Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber ... aber - wer bist eigentlich du?" "Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen. "Ich bin die Hoffnung." __________________ |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Liebe Rosi,
zwei Deiner Aussagen kann ich so nicht unkommentiert für mich nicht stehen lassen. Ich zitiere: 1. "warum sollen "Nicht-Betroffene" Deine Angst nicht verstehen, begreifen oder nachvollziehen können? Haben wir nicht alle bereits Angst an Krebs zu erkranken? Wer möchte behaupten das "Nicht-Betroffene" womöglich nur noch nicht wissen, dass sie selbst bereits erkrankt sind?" Ich bin der festen Überzeugung das Nicht-Betroffene diese Ängste nicht vollständig verstehen und begreifen können. Sie können sie nachvollziehen. Lance Armstrong hat in seinem Buch "Tour des Lebens" treffend festgestellt, dass er seit seiner Erkrankung zu der Gemeinschaft der Krebskranen gehört und ihr Zeit seines Lebens angehören wird. Dabei handelt es sich ja nicht um eine organisierte Gemeinschaft, sondern vielmehr um ein Gefühl, dass zwei oder mehr Menschen spüren die persönlich betroffen und in direktem Kontakt miteinander stehen. Ich habe dieses Gefühl bisher immer gehabt, wenn ich mit anderen Erkranten persönlich gesprochen habe. Ich kann Katrin so gut verstehen, wenn sie schreibt : "Ich hab etwas gewartet,ob ích dieses Thema eröffne,aber ich kann es nicht mit "Nicht-betroffenen" weiter besprechen.", denn an eine gewissen Punkt kommt der Nicht-Betroffene nicht mehr mit. Ich habe diese, leider auch sehr schmerzliche Erfahrung gemacht. Sogar meine Mutter (selber Therapeutin an einer psychosomatischen Klinik, betroffene Angehörige durch mich und auch, ähnlich wie Du, durch den Krebstod ihres Vaters, meines Großvaters), meine engste Vertraute und wichtigste Stütze, kann in gewissen Situationen nicht weiterhelfen. Eben weil hier das persönliche Erleben fehlt. Gespräche mit anderen, auch sehr schwer erkranten, Krebspatienten habe ich, als ebenfalls Betroffener, nie als depressiv empfunden. Sie waren zwar traurig, aber ich konnte immer eine Verbindung wahrnehmen, die das Gespräch unglaublich leichter gemacht haben. Ich habe den Kontakt zu anderen "Krebslern" immer als eine tiefe Bereicherung empfunden, die mich nicht zuletzt auch motieviert, auch wenn ich ja freiwillig nie Teil dieser Gemeinschaft sein wollte. Liebe Katrin, solltest Du diese erfahrung noch nicht gemacht haben, hoffe ich, dass Du ähnlich erlebst. Umso unkomplizierter geht es mit Betroffenen im gleichen Alter. Liebe Rosi, zudemmöchte ich noch einen zweiten Satz kommentieren. Ich zitiere: "...ein Gesunder kann viel mehr wegstecken als ein Betroffener, nicht wahr?" Das ist nur sehr bedingt wahr, denn wie vielen Angehörigen, Freunden und Bekannten fällt es schwer mit der Diagnose Krebs umzugehen. Das führt soweit, dass sie aus Unsicherheit den Kontakt abbrechen. Letztlich steckt der Betroffene vielfach mehr weg als der Nicht-Betroffene. Und wie oft stützt der Betroffene seine Familie, Frau, Freundin, manchmal sogar noch am Sterbebett. Hier gibt es ein tolles Buch eines holländischen Autors, der seine Erlebnisse mit seiner todkranken frau schildert. Leider habe ich den Titel vergessen, werde ihn aber nach reichen. Auch die hier geschilderten Erfahrungen habe ich gemacht. Sie waren schmerzlich, aber haben mich zugleich gestärkt. Denn, nicht zuletzt der Krebskranke prägt sein Umfeld ob er in Mitleid, Ängsten und Zweifeln versinkt oder aber motiviert, sich motivieren lässt und aktiv gestaltet. Wahr ist, und da sollte jeder Kranke dankbar sein, dass die nahe stehenden Nicht-Betroffenen, stützen, begleiten und motivieren und ohne sie eine Heilung kaum gelingen kann. Liebe Grüße an Alle (Betroffene und nicht-Betroffene), Till |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Till ich will an dieser Stelle nicht streiten, denn meine Worte waren persönlich und an Katrin gewandt.
Wenn ich eins nicht mag, so sind das Wortklauberein in Beiträgen, die dann von X Leuten auseinandergenommen werden und ein Kommentar den nächsten mit Zitaten und weiteren Kommentaren belegt. Diese Foren meide ich mittlerweile konsequent, weil es nicht in meinem Sinne ist Worte zu wählen und abzuwägen ob jemand sie auseinander diskutiert, etwas hineininterpretiert, oder etwas anderes dran zu "stinken" hat. Zitat:
Liebe Grüße Rosi |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Hallo alle zusammen! Vor einiger Zeit habe ich überlegt ein neues Thema " OP vor einem Jahr, alles in Ordnung - und trotzdem...!" o.ä. zu eröffnen. Ich habe mich aber mit den Formulierungen schwer getan und jetzt bin ich (wenn auch nur fast) über den absoluten Tiefpunkt hinweg. Ich bin v0r 13Monaten an SPKR operiert, es geht mir eigentlich gut! Trotzdem habe ich Ängste, Befürchtungen, die manchmal dann eben überhand nehmen. Ich bin sicher, dass diese Tiefpunkte sich auch immer wieder wiederholen werden, aber ich will sie dann auch immer wieder überwinden-alleine oder auch mit professioneller Hilfe.
Auslösend für diese schlechte psychische Verfassung war sicher ein "Zuviel" an Terminen, die durch die gründliche Gesundheitskontrolle (Ansteigender Tumormarker...PET,Darmspiegelung,Magenspiegelung,U ltraschall,Misteltherapie...) mich in die gefühlte Rolle gebracht haben, dieser Maschinerie nicht mehr entkommen zu können. Wirklich entscheiden,die Untersuchung o.ä. will ich nicht, ich glaube,dass ist nicht möglich. Jetzt bin ich durch diesen Stress durch, die Bedeutung der Gedanken - vor 1Jahr - wie sah es da aus- hat sich auf ein für mich akzeptables Maß reduziert. Jetzt kann ich wieder besser vorwärts schauen. Und ich bin froh z.Zt. zu wissen, jetzt scheint alles in Ordnung zu sein!!! (eigentlich in sich widersprüchlich, aber so empfinde ich es.) Zu dem Verständnis von Nichtselbstbetroffenen: Ich bin sicher, fast alle, die mit Krebserkrankten zusammen treffen , bemühen sich jeder auf seine Art teilzunehmen,zu helfen, zu unterstützen, wie auch immer. Nichts desto trotz glaube ich, bleibt (auf beiden Seiten) das Gefühl "außen vor zustehen". Mal mehr mal weniger. Auch mit dadurch verursacht, dass man sich gegenseitig schützen will. Ihr Lieben, mit:weinen: und:lach: grüße ich euch alle:winke: Irmgard05 |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Liebe Rosi,
es geht hier in keinster Weise um Streit. Denn bezgl. des Themas Ängste und Krebs gibt es jawohl keine hundertprozentige Wahrheit. Auch ich behaupte das nicht. Ich habe meinen persönlichen Standpunkt geschildert, untermauert mit persönlich erlebtem. Ich wäre glücklich, wenn alle Nicht-Betroffenen mich zu hundert Proent verstehen könnten. Mein Leben wäre um einiges einfacher. Bitte versteh meine Schildetungen und Bemerkungen nicht als rum-"stinken", denn imerhin habe ich all das was ich niedergeschrieben habe persönlich erlebt und erfahren und die Beteiligung an diesem Forum ist auch eine Art der Stressbewältigung. Deswegen verstehe meine Worte nicht als Angriff, sondern als durchlebte Erfahrungen eines Betroffenen. Am Ende meines vorigen Beitrags habe ich die Bedeutung der Nicht-Betroffenen für die Heilung des Kranken doch auch deutlich gemacht. Es gibt eben Unterschiede und ich wünsche keinem Nicht-Betroffenen das selbe Schicksal nur um zu erleben wie es ist. In Frieden, Till |
AW: Läßt die Angst mal nach??
nun ja Till, es kam halt so rüber. Ich fand das nur irgendwie "falsch" oder unpassend an dieser Stelle.
Jeder ist von etwas überzeugt, und manchmal kollidieren eben eigene Erfahrungen und Sichtweisen mit anderen. Was aber wohl auch nur verschiedene Blickwinkel wiederspiegelt. Und manchmal hat man einfach auch nur unpassende Worte getippt ;) Liebe Grüße und natürlich in Frieden! :winke: Rosi |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Liebe Katrin,
meine Diagnose ist nun 11 Monate her und mit der Zeit lernt man mit der Angst umzugehen. Es gibt immer wieder Situationen in denen man denkt wird das denn nie nachlassen aber es wird besser. Mit meiner Familie habe ich auch oft geredet aber manche Themen wollte ich nicht mit Ihnen besprechen. Nun habe ich eine Therapie angefangen und dass tut mir gut. Wenn ich mal richtig unten bin, ist dort mein "seelischer Mülleimer", danach geht es mir besser. Ich habe ein schönes Buch geschnekt bekommen in dieser Zeit und möchte dir einen kleinen Abschnitt zur Aufmunterung zitieren: Ich wünsche dir, dass du immer wieder bereit bist, neu anzufangen. Keine Niederlage kann so hart sein, dass du es nicht noch einmal versuchst. Keine Verletzung ist so schwer, dass sie nicht verheilt. Keine Angewohnheit ist so eingefahren, dass keine Änderung möglich ist. Keine Enttäuschung ist so schlimm, dass du nicht wieder neu den Menschen und dem Leben vertraust. Ich wünsche dir alles Liebe, Anke2:o |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Hallo Ihr Lieben :)
gerne würde ich Dein Buchzitat noch mal ganz dick wiederholen (Tipp: trage bitte noch die Quelle nach damit es keine Probleme mit dem Urheberrecht gibt). Erst gestern habe ich noch gelesen, dass Angst Stress bedeutet. Stress ist Gift für das Immunsystem. Und das Immunsystem ist Dein bester Freund im Kampf gegen den Krebs, Du kannst (musst) ihn unterstützen... Ganz liebe Grüße Rosi |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Liebe Anke,danke für deine lieben Worte.
Ich bin nun auch bei einem Psychoonkologen,kann nicht schaden. Ich glaube das hilft mir auch. Weiß jemand wielange man da "bleiben" kann? Er spricht nämlich von einer bestimmten Anzahl von "Sitzungen";) Ich bin mal gespannt wie die Zeit dort wird. Liebe Grüße und schönes Wochenende an allle,Katrin:winke: :winke: |
AW: Läßt die Angst mal nach??
hallo katrin....
normal sind 5 "Probesitzungen" (die müssen nicht bei einem/einer Therapeutin genommen werden) und wenn du dich dann entschlossen hast, sind es 25 Sitzungen, die erst einmal von der Kasse bewilligt werden. Eine weiter Verlängerung um nochmals 25 sind in der Regel auch kein Problem. Wie das mit noch weiteren Verlängerungen ist, kann ich nicht sagen. gruss rihei |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Hallo Rihei ... schön dich zu lesen ....
Hallo Katrin, wie Rihei schon schrieb, hast du 5 Probesitzungen, um den/die richtigen TherapeutIn für dich zu finden, und die eigentliche Therapie beginnt dann i.d.R mit 25 Sitzungen, aus dem einfachen Grund, weil diese von der Kasse anscheinend ohne Wenn und Aber genehmigt werden - würde der Therapeut von Anfang an gleich z.B. 50 Sitzungen verordnen, müsste er das extra kompliziert beantragen und begründen - so hat es mir mein Psychoonkologe erklärt. Nach den ersten 25 kann er dann wohl eher einfacher eine Verlängerung beantragen - wie oft, wie lange weiß ich (noch) nicht. ES WAR ÜBRIGENS EIN GUTER UND HEILSAMER SCHRITT FÜR MICH - die Therapie hilft mir SEHR (befürchte, dass die 25 bald schon um sind ... ) und ich drücke dir die Daumen, dass du es ähnlich gut getroffen hast, und es dir auch so gut tut! Liebe Grüße Jutta |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Hi.
Danke für eure Antworten.Das mit den 25 Sitzungen beruhigt mich ja etwas. Obwohl da bestimmt auch die Zeit verfliegen wird??!;) Werde bald mal berichten wie es mir dort geht. Heut ist wieder so ein Abend wo ich Trübsal blase...milde ausgedrückt. Aber da muß ich wohl durch:weinen: Wünsche euch allen ein schönes Wochenende,Katrin |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Hallo Katrin,
ich habe am Mittwoch mitgeteilt bekommen, daß ich den schwarzen Hautkrebs habe. Nächste Woche werde ich dann operiert (Lymphknotenentfernung). Mir geht´s ähnlich wie dir, ich habe auch eine wahnsinns Angst, daß es mies läuft.....:sad: Weißt du was mich oben hält? Das ist mein kleiner 2 jähriger Sohn Max und mein Mann, die beiden geben mir sehr viel Kraft.... Ich wünsche dir, daß du auch noch weiterhin viel Kraft und Mut schöpfen kannst... Liebe Grüße Marion :rolleyes: |
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Hallo Katrin und alle anderen,
ich habe die Diagnose Brustkrebs im August bekommen. Die schlimmsten 2 Tage waren die zwischen Biopsie und dem Ergebnis-Gespräch. Nach dem Gespräch war ich ziemlich fertig, war aber auch froh zu wissen, was los ist. Seitdem warte ich darauf, dass ich in ein schwarzes Loch falle, aber das ist bis jetzt nicht passiert. Manchmal fühle ich mich wie ein Zombie, weil ich eben keine Angst habe, obwohl ich meine, ich müsste Angst haben. Kennt das jemand? Kommt die Angst noch? Verdränge ich sie? Das, was mir wirklich weh tut, ist die Vorstellung, dass ich sterben könnte, bevor meine 2 Kinder erwachsen sind. Aber auch das hat mit Angst nichts zu tun. Herzliche Grüße Anke :winke: |
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Hallo, Anke und Mädels Meine "Angst" kam ca. 3 Wochen vor der Diagnose. Der Bauch sagte: Da ist Krebs, und je mehr ich mich im Internet kundig machte, desto schlimmer wurde es auch. Leider nicht zu unrecht.... Dann kamen 2 große Op´s, jeweils eine Woche auf die Befunde gewartet. Da war sie auch noch, die Angst. Und dann weg, und nach 2 Jahren wieder da, viel stärker noch, weil so komplex. Verdrängt? Ja. Weggesperrt? Ja. Ich wünsche Euch allen, nie so tief fallen zu müssen. Alles Liebe Flips |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Vor einem Jahr bekam ich die Diagnose Darmkrebs, bin dann gleich operiert worden. Alles lief gut, AHB, im März habe ich schon wieder voll gearbeitet. Ich habe immer gewartet, dass die große Angst kommt. Sie blieb aus.
Aber nun, ein Jahr später hat sie mich erwischt. Ich habe die Kontrolluntersuchungen hinter mir: alles soweit in Ordnung. Jetzt warte ich noch auf die Laborergebnisse, und nun ist sie da: die Angst. Ich weiß nicht, ob ich damals nur erfolgreich verdrängt habe, um schnell gesund zu werden. Oder warum packt es mich jetzt mit voller Wucht? Liegt es an der Jahreszeit und daran, dass ich auch beruflich viel mit Tod und Leid zu tun habe? Fest steht, dass ich dünnhäutig geworden bin in diesen letzten Wochen. Ob es nur Angst ist oder auch das Wissen um die eigene Sterblichkeit, daran, dass Leben endlich ist... Viele Gedanken, viele Gefühle (oft nah am Wasser gebaut), ... und daneben ganz viel Willen, aktiv Zukunft zu gestalten. Ein wirres Gemix. Sabine |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Liebe Katrin!
Wie gut kann ich Dich verstehen... Ich habe im Mai die Diagnose "Darmkrebs" bekommen und es hat mich umgehauen. Meine Welt war kaputt, lag in Scherben vor mir. Die Selbstverständlichkeit des Lebens war weg, einfach so, von einem Moment zum nächsten. Ich bin 39 und habe einen lieben Mann und Kinder zwischen 15 und 2 Jahren. Ich habe so große Angst, daß ich an dieser Krankheit sterbe, obwohl im Moment alles ganz gut aussieht (neoadjuvante Therapie schlug gut an, OP lief gut, alles ist raus, nun Anschluß-Chemo, die mir schon sehr zusetzt:(!) Trotzdem sind diese Gedanken nicht aus dem Kopf zu bekommen und auch ich habe mich entschlossen, zu einer Therapeutin zu gehen, weil ich meine Familie mit den Todesgedanken nicht belasten möchte. Ich denke, jemand, der neutral ist, kann sich diese Ängste besser anhören. Ich bin gespannt, was mich da morgen erwartet... Ich denke, die Angst wird lange unser Begleiter bleiben. Ich habe mir mal vorgenommen, die Angst an die Hand zu nehmen und sie nicht auf meinen Rücken steigen zu lassen. Sie ist mir zu schwer zu tragen und sie hält mir die Augen zu, so daß ich nichts mehr wahrnehmen kann. Das darf sie nicht. Die Macht möchte ich ihr nicht geben. Aber es ist ein Kampf, der schwer ist, sehr sehr schwer... Ich wünsche Dir einen schönen Sonntagabend und bis bald, hope |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Guten Abend ihr Lieben!!
Danke für alle eure Erfahrungen und Eindrücke. Es tut mir leid das es vielen ähnlich geht wie mir,aber ich fühle mich nichtmehr so allein und habe Halt von euch bekommen auch durch die lieben Wünsche in den Nachrichten. Liebe Marion: Es tut mir sehr leid was du erfahren mußtes kürzlich erst. Ich bin wieder kurz davor zu fragen:"Warum das alles sein muß".Aber die warum-Frage wurde ja sehr interresant in einem anderen Thread diskutiert. Ich wünsch dir alles Gute für die OP und das du "Glück im Unglück hast". Drück die Daumen. Liebe Anke,ich denke jeder reagiert ja auch anders.Ich dachte erst ich wär mit dieser aufdringlichen Angst allein und das sich viele Menschen einfach mehr im Griff haben. Es gibt ja auch Menschen die nicht diese Angst haben,eigentlich ja Gott sei Dank. Mein Psychoonologe hält mich auch noch für sehr normal und sagte das die Angst weniger wird,wenn ich sie zulasse und meiner Seele nicht vorschreibe was sie fühlen darf... Liebe Sabine auch dir wünsch ich alles Gute in der Zukunft...danke für deine offene Antwort. Lieber/Liebe Hope.Ich finde den Anlass der uns verbindet nach wie vor scheiße.Aber ich wünsch auch dir alles Gute bei der Therapie. Ich drück die Daumen das dir auch dort geholfen wird,und die Zukunft gefühlsmäßig besser erlebt werden kann.... Hatte nun einen völligen Deprisabend,Samstag. Nicht nur die Angst,ich hab auch keinen Bock mehr auf die Chemos.Sage mir immer immer wieder das ich es jetzt kurz vor Schluß auf jeden Fall durchziehe. Aber ich fühlte mich vor der Chemo eigentlich wieder gesund,und je mehr Gift durch meinen Körper geht desto "kranker" fühle ich mich. Werd garnicht mehr so fit wie vorher:( Und dazu öfter der Gedanke das die Chemo eventuell garnicht sein müßte(adjuvant). Ständig dieser Riss zwischen Verstand und Gefühl,aber genug gesuselt.. Wünsche euch allen noch ein schönes Restwochenende und einen netten Wochenstart.Katrin |
AW: Läßt die Angst mal nach??
hi katrin!
bin eine frau;) ! und wie du, denke ich auch öfter, dass ich die chemo hinschmeißen möchte. ich habe noch 9 mal vor mir:eek: . jetzt erstmal 3, dann habe ich weihnachtsferien 2 wochen und dann nochmal 6 wochen! uff! ich sehe dann das licht am ende des tunnels nicht mehr. nun denn, mal sehen, wie es weitergeht! hast du deine therapie schon begonnen? lg, hope |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Hi.Ja bin eigentlich kurz vor Chemoschluß(FEC),alle 3 Wochen.
Dachte wenn ich nurnoch zweimal hin muß säh ich alles lockerer,aber ist nicht so,weil ich mich ja dadurch irgendwie verändert hab. Danach ab Januar 36 Bestrahlungen und insgesamt 5 Jahre Antihormontherapie,uff.... Wünsche dir bald eine schöne Weihnachtspause,auf das es ganz schön für dich wird.:pftroest: |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Hallo Katrin,
ich hatte im Januar letzten Jahres mit der Bestrahlung begonnen, 33 bekam ich. Eine Chemo stelle ich mir wesentlich schlimmer vor, die Bestrahlung war ein Klacks. Zu Anfang war ich entsetzlich müde. Das legte sich aber mit der Zeit. Am Schlimmsten war für mich der Zeitaufwand. Und an die Antihormone, ich nehme an, Tamoxifen, gewöhnst Du Dich schnell. Sollten sich Nebenwirkungen bemerkbar machen, bekommst Du sie nach einiger Zeit in den Griff. Die Erkrankung, Op und Nachbehandlung verändern einen Menschen total. Auch das ist ein Gewöhnungsprozess. Wichtig ist, dass wir uns selber und unser Wohlergehen nicht vergessen und auch mal eigene Interessen in den Vordergrund stellen. Liebe Grüße Blauerschmetterling |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Hallo Ihr Lieben!
Ich muss Euch mal erzählen, was ich heute Nacht geträumt habe. Ich war in einem dunklen Raum und da waren lauter Ungeheuer. Ich hatte schreckliche Angst. Dann kam Dr. House !!! (in der Serie der Wunderarzt schlecht hin) und sagte zu mir: Du hast nicht vor den Monstern Angst, Du hast vor etwas anderem Angst und Du weißt auch vor was! Seit einiger Zeit plagt mich die Angst vor einer Neuerkrankung bzw. davor, dass es dann zu spät ist. Aber dieser Traum zeigt einem wohl deutlich, was mir mein Unterbewußtsein sagen will und wie groß diese Angst ist! Ich glaub ich bin reif für die Klapsmühle!! Alles Liebe Gerlinde |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Liebe Gerlinde,
Dein Unterbewusstsein antwortet Dir in den Träumen. So hast Du zumindest einen kleinen Ansatzpunkt. Nein, vergiss die "Klapsmühle"! Mache Dich nur nicht selbst verrückt. Rede ganz offen darüber, hier hört man Dir zu. Das Problem welches ich in der Angst sehe ist das, dass man u.U. einen gegenteiligen Prozess "aktiviert". Wenn ich den entsprechenden Artikel wiederfinde, den ich dazu im Hinterkopf habe, stelle ich ihn gerne hier rein. Machst Du irgendwelche Entspannungsübungen, hörst Du vielleicht hin und wieder schöne Meditationsmusik, oder versuchst Du hin und wieder mal etwas innere Ruhe zu finden? Es gibt so viele hilfreiche Möglichkeiten. Ich halte Entspannung für so wichtig. Es hilft einen klaren Kopf zu bekommen und Strategien zu entwickeln. Lass Dich nicht durch die Angst unterkriegen! Ich wünsche Dir die Kraft um mit Deiner Angst umgehen zu können und wieder gesund zu werden :pftroest: Liebe Grüße Rosi |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Hi,Gerlinde...
Willkommen im Club der "Träumer".Ich träume auch ähnliches von unendlicher Angst bzw. Traurigkeit.Wenn ich anfangen würde meine Träume zu erzählen würde ich dieses Forum sprengen.;) Mein Psychoonkologe meinte das die Seele dann wühlt und aufräumt,das wäre ganz normal und würde auch wieder nachlassen.Hilft vielleicht eine kleines bisschen."Aufräumen" klingt bei dem ganzen Gefühlschaos doch ganz gut,oder? Zur Chemozeit hab ich kurze Träumpause,aber dann geht es voll wieder los.Bin manchmal ganz verwirrt nach dem aufwachen,weil die Träume so intensiv waren. Vergiss das mit der Klapsmühle bitte.Es ist eben nicht leicht,alles.Und träumen tut man ja jede Nacht.Das du dich an den Traum errinnerst liegt ja mit daran,dass du in einer bestimmten Schlafphase wach wirst...Wärst du etwas eher oder später erwacht,hättest du dich nicht an Dr.House errinnert.;) Laß deiner Seele diesen Raum zu "spielen". Ich glaube aber auch das Entspannungsübungen helfen mit allem besser umzugehen. Wünsche noch einen schönen Tag,alles Liebe,Katrin |
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Liebe Katrin, liebe Rosi!
Danke für eure lieben Worte. Ich sehe das eigentlich auch so Rosi, dass man durch die Angst einen Prozeß ins Laufen bringt, der Negatives hervorbringt. Aber es ist ein Teufelskreislauf: Man hat Angst vor der Wiedererkrankung, will die negativen Gefühle nicht zulassen, sie kommen aber und dann hat man Angst, dass man dadurch Negatives bewirkt. Es wird sicherlich besser mit der Zeit. Was macht Ihr zur Entspannung? Liebe Grüße (und das wir heute Nacht nur von schönen Dingen träumen!) Gerlinde |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Hallo Gerlinde ;)
zur Entspannung kannst du ganz viel machen, z. B. Lesen , Musik hören, ein schönes Bad nehmen, bei Kerzenschein vielleicht einen Tee oder auch ein Glas Wein, ein Spaziergang, mit Freunden treffen oder was dir Spass macht. Natürlich kannst du auch eine Entspannungsmethode lernen wie Autogenes Training, Progressive Relaxation, Yoga oder ähnliches. Da mußt du ausprobieren was dir liegt. Nicht alles ist für jeden geeignet. Bevor das bei Bedarf klappt, mußt du allerdings einige Zeit üben. Es gibt auch ganz gute CDs auf dem Markt, aber höre dir die vorher an, die Stimme des Therapeuten muß dir gefallen. Ich wünsch dir viel Erfolg, liebe Grüße Anke |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Hallo zusammen...
auch ich habe mit der Angst zu kämpfen...ich habe Anfang August erfahren, das ich Krebs habe, aber bis letzte Woche kam ich damit eigentlich noch gut klar..bzw. die Angst war noch nicht soooo schlimm in mir...ich fange an zu weinen, ohne das ich es will..ich bekomme ohne Grund aufeinmal so eine Angst, das mir schlecht wird und ich das Alleinsein nicht ertrage...ich habe vorher sogar teilweise Tage gehabt, wo ich garnicht dran denken mußte, das ich so krank bin ...aber zur Zeit klingen mir immer wieder die Worte der Ärzte im Ohr, als sie sagten, das ich nicht mehr gesund werde und die Chemo nur palliativ ist..ich will aber noch weiterleben und nicht nur paar Monate...aber das Schlimmste ist, das man sich nicht dagegen wehren kann, wenn es mal soweit kommt, das man gehen muß....am meisten habe ich Angst um meinen Sohn (15), da er nur mich hat und sonst niemand...er wäre dann ganz alleine und ich weiß nicht, wie er zurecht kommen würde...ich möchte ihn nicht alleine lassen...natürlich habe ich auch Angst vor dem Sterben und das ich nicht mehr auf Erden bin...denke, das Gefühl kennt ihr alle hier..der eine mehr, der andere vielleicht etwas weniger, da er besser damit umgehen kann...das mußte ich einfach mal los werden.... vielleicht kennt ja jemand eine Methode, das man sich besser ablenken kann und die Angst besiegen kann.... Wünsche euch allen angstfreie Tage & Nächte und vor allem Gute Besserung... |
AW: Läßt die Angst mal nach??
Hallo Ihr Lieben :)
ich bin ja keine Therapeutin, oder arbeite in dieser Richtung, das kommt sicher noch eines Tages. Aber ich bin ein Mensch (und ich spreche hier als Mensch zu Mensch), der auch schon ganz viel Leid hinter sich hat und ich kann mich recht gut in andere Menschen hineinversetzen, denke ich zumindest. Vielleicht könnte man mit etwas Taktik an die Sache gehen? Das geht bestimmt!! Wenn die Angst kommt, sie übermächtigt wird, bist nur Du es, die sagen kann: STOP Nur Du bist in der Lage gegen sie anzugehen, das muss man sich schon irgendwie bewusst machen. Versucht es doch einfach mal, sagt Stop, jetzt nicht, ich habe die Kraft nicht dafür, einfach Stop, cut, aus, wusch weg. (das soll sich nicht einfach anhören, ist aber ernst gemeint) Dann nehmt Euch eine kleine Auszeit, denkt an etwas Schönes, an einen Ort an dem Ihr Euch wohl gefühlt habe, lasst die Seele frei schweben... (Mann, hört sich das platt an :o ) Hört einfach rein in Euch und genießt die schönen Momente, davon kann man zehren. Ich höre dann wirklich sehr, sehr gerne meine ganz spezielle Meditations-CD, die mich "träumen" lässt, d.h. ich genieße diese wunderschöne Stimmung. Versucht es bitte :pftroest: Liebe Grüße Rosi |
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