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Endphase beim Vater, grosse Hilflosigkeit, Trauer, Entsetzen, suche Rat...
Hallo an alle -
ich schreibe, da es meinem Vater nun sehr schlecht geht (die diagnose wurde vor 1.5 jahren gestellt). in letzter zeit ging es ihm von woche zu woche rasend schlechter. er kann nun nichts mehr essen, wird nur noch über die vene ernährt, hat aber gestern zum ersten mal nun auch nach der intravenösen ernährung erbrochen, was sehr unangenehm war, d.h. es hat nach kot gestunken. mein vater wird im moment von meiner mutter gepflegt, meine schwester und ich wohnen jedoch nicht weit entfernt und helfen, wo wir können. mich trifft die trauer jetzt schon heftig, obwohl ich dies bei meinen eltern nicht zeige. letzte woche war mein vater im krankenhaus, da er sich sehr schwach fühlte, sie konnten dort jedoch nicht mehr machen, als wir zu hause, und wir holten ihn daher schnell wieder da raus, u.a. weil wir ziemlich entsetzt drüber waren, wie schlecht er dort von den krankenschwestern versorgt und umsorgt wurde. langsam wird die situation aber sehr schwierig, auch für meine mutter: da mein vater nachts so gut wie nicht mehr schläft, schläft sie natürlich auch sehr schlecht. die krankheit nagt auch nun an ihr. was soll man aber tun? ich weiss nicht, ob es ambulante dienste gibt, die auch nachts (?) ein paar stunden bei dem patienten bleiben? im ganz schlimmen fall müsste er natürlich wieder ins krankenhaus, möchte das aber vermeiden (er hat krankenhäuser immer gehasst und ich denke, er würde am liebsten zu hause sterben). ein hospiz gibt es nicht in unserer stadt. ich mache mir nun grosse sorgen um meine mutter, und ihre belastungsgrenze. mein mann und ich haben schon überlegt, ob wir dann ab und zu mal nachts bei meiner mutter übernachten sollen, um ihr zu helfen. die medizinischen hilfen kann aber nur sie leisten (sie ist ehemalige krankenschwester), ich traue mir das nicht zu...gibt es irgendjemanden, der rat weiss...? |
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liebe stef, ich musste meinen dad bereits gehen lassen. bzw. habe ihn sogar noch zum gehen ermutigt...
ein hospiz muss nicht in eurer stadt sein. man kann dort mit seinem angehörigen wohnen. außerdem gibt es ambulante palliativ- und hospizdienste. welche plz habt ihr denn? hier so gut wie alle dienste, stationen und hospize: http://www.hospize.de/texte/adressenliste/AUSWAHL.HTM hier bekommt ihr jederzeit rat: Hier finden Sie alles über unser Schmerz- und Hospiztelefon. Unter den Nummern 0231 / 73 80 73 - 0 in Dortmund, 030 / 2 84 44 84 - 0 in Berlin und 089 / 20 20 81 - 0 in München lg, sonja |
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Hi DU,
wenn es nach Kot riecht, spricht alles für einen Darmverschluss. Bitte sprecht noch einmal mit Euren Ärtzen. Ich wünsche Euch alles Gute und viel Kraft für die kommende Zeit. |
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Hallo Stef
Es ist schwer, Dir zu antworten. Vielleicht geht es ja wirklich zu Ende mit Deinem Vater und dann wäre ein Hospiz wirklich das Beste. Ich sage das nicht leichthin. Ich weiß, wie schwer das zu akzeptieren ist, Hospiz – der Geruch von Tod, von Abschieben und so weiter. Ich war an meiner Leistungsgrenze als es mit meinem Mann bergab ging. Falsche Vorstellungen von einem Hospiz hielten mich davon ab, diesen Schritt zu tun. Ich wollte ihn davor bewahren, jedoch ich kam an meine Belastungsgrenze. Irgendwann mußte ich akzeptieren, daß ich es allein nicht kann, ich konnte nicht 24 Stunden, und das jeden Tag für ihn da sein. Ein Unfall im Schlafzimmer brachte mich endlich zur Raison. Ich war so tief eingeschlafen, endlich einmal für eine kurze Zeit, zu viel für ihn. Er hatte sich aufgerafft, wollte zur Toilette und hatte einen schweren Unfall. Ich konnte nicht allein für seine Sicherheit garantieren. Ich konnte nicht genug für ihn da sein, so viel wie er Bedarf hatte. Und selbst, wenn ihr mehrere seid, dort ist er in guten Händen und ihr könnt zu ihm gehen und ihm alle Eure Liebe und Zuwendung geben. UND dann im Hospiz: dort war geschultes Personal. Ich konnte, wann immer ich Zeit hatte dort sein, sogar dort schlafen … Wir haben noch einige Monate gemeinsam erleben dürfen. Und ich konnte sicher sein, daß er während meiner Abwesenheit, die ich brauchte, um selber Kräfte zu sammeln, gut behütet war. Seine Tochter hat ihm vorgelesen, sein Sohn hat ihm Essen zubereitet und dafür gesorgt, daß er im Rollstuhl den Frühling erleben konnte … und ich war da, wenn immer ich konnte. Schlief bei ihm, d.h. neben ihm. Es war das Beste, was ich für ihn tun konnte. Dort war er gut aufgehoben und ich, seine Kinder konnten dennoch, wann immer unsere Kräfte es erlaubten bei ihm sein. Wir hatten alle noch eine schöne, wenngleich schwere Zeit miteinander. Vergiß alles, was Du an Negativem über Hospize gehört hast. Und kümmert Euch dennoch um das, was in dem einen Beitrag zu lesen war, ob es sich nicht um einen Darmverschluß handeln könnte. Wer weiß, vielleicht ist das Rettung, zumindest Aufschub ? Ich wünsche Dir und den Deinen viel Kraft und Mut ! Marjana |
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Hallo Stef 777
Meine Mutter starb am 3.5.06 an BSDK. Die letzten zwei Wochen ihres Lebens verbrachte sie in einem Hospiz. Meine Mama fühlte sich dort sehr wohl und alles wurde für sie getan. Das hätte ich nicht leisten können. Ich empfinde heute noch tiefe Dankbarkeit für die Zeit ,die meine Mama und ich dort erleben durfte. Piano |
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hallo an alle!!!
vielen dank für die antworten, hilfe, und ratschläge. v.a. die berichteten erfahrungen mit hospizen sind sehr tröstlich. wir haben meinen vater tatsächlich heute ins krankenhaus gebracht wegen des verdachts auf darmverschluss. erst hiess es dann dort in der notaufnahme, das wahrscheinlich operiert werden würde...uns - der familie war aber eigentlich klar, dass er für eine operation schon viel zu schwach ist. auch konnten sie dann - nach dem CT - gar nicht operieren, da der ganze bauch einfach voll mit metastasen ist. mein vater hat dabei auf eine operation gehofft, wie er mir sagte. das war schon sehr schlimm; es war klar, dass so - im falle einer schwächenden op - auf einen leichteren tod hoffte...nun ist es so, dass er zur beobachtung 3 tage dort behalten wird,und erstmal mit infusionen etc. aufgepäppelt wird. in der zwischenzeit recherchiere ich hospize und ambulante nachtwachen. hat jemand mit letzteren erfahrung gemacht? fordert man diese bei der KK an? vielen dank nochmal... |
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ich hätte noch eine dringende frage an alle, da ich morgen wieder ins krankenhaus zu meinem vater fahre: wie und worüber habt ihr mit der betroffenen person in solch einer situation geredet...ich bin wirklich ratlos. oft verschlägt einem das ganze einfach die sprache, mir schnürts die kehle zu...und es herrscht betroffene stille im krankenzimmer. ich meine, was empfandet ihr als trost-spendend für die kranke person? habt ihr direkt über den tod und was danach kommt geredet? oder was aus der restlichen familie wird? was kann den patienten beruhigen? sorry,dass ich hier so naiv frage, aber ich hab noch nie so eine erfahrung gemacht...
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HI
Ich hab hier ja auch einen beitrag wegen meiner Oma stehen. ich bin erst 19 bin bei meiner oma aufgewachsen. sie weiß nicht wirklich was sie hat. kann es aber ahnen. ich rede mit ihr wie sonst. Als wenn nichts wäre. zumindest die letzten tage wo es ihr noch so gut ging, wir haben wie alle normal behandelt. |
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stef: ich habe meinen vater gedrückt und geherzt, ihm küsschen auf die wange gegeben, ihm gesagt, dass ich immer für ihn da sein werde, ihm gesagt, dass ich ihn liebe, ihm schöne dinge und zukunftspläne von mir erzählt und ihm von nahtodeserlebnissen berichtet. habe ihm gesagt, dass drüben die party erst richtig los geht, der schrott hier kann ja wohl nicht alles sein. papa hat zuversichtlich gelächelt und sich geborgen gefühlt, war richtig glücklich, bis zum schluss oder vor allem in seinen letzten tagen hier.
bloß nicht so tun, als wenn alles normal ist. frage ihn, ob er angst hat. dann kannst du ihn auch beruhigen. er ist dein dad, er wird sonst versuchen, voller angst immer den starken zu machen, denn er war ja bisher beschützer. sagt ihm, dass ihr nun für ihn sorgt und er sich beruhigt zurücklehnen kann. einfach umarmen und drücken, auch mal gemeinsam weinen. nutzt bloß die zeit, die ihr habt. manches kann man sonst nie mehr sagen. alles gute, sonja |
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Liebe stef,
das ist jetzt eine schwere Zeit, die auf Euch zukommt - viel schwerer als die zurückliegende. Allerdings ist es, finde ich, auch eine Zeit, in der man einem lieben Menschen wenigstens etwas von dem zurückgeben kann, von dem, was man von ihm an Liebe erfahren durfte. Mein Papa ist vor gut zwei Wochen gegangen. Meine Mama hätte die Belastung auch alleine nicht durchgestanden, also habe ich meine beiden Kinder "gepackt" und bin seine vier Wochen bei meinen Eltern eingezogen. Man könnte fast sagen, zum Glück hatte ich mich an Papa verhoben und wurde auf Bandscheibe krank geschrieben. Es war zwar eine anstrengende aber sehr intensive Zeit...Ich habe auf der Couch neben seinem Krankenbett geschlafen, damit ich ihn immer hörte, mit ein paar Tricks des Pflegedienstes, der morgens kam um seine Infusion anzulegen, war es mir auch möglich, ihn mit wenig Kraftanstrengung umzulagern, Betten zu machen, Unterlagen zu wechseln u.s.w. Ich hätte diese letzte Zeit nicht missen wollen! Ausserdem konnten meine Mama und ich uns gegenseitig ablenken und haben nicht ständig über das Unvermeidliche gegrübelt! Ich bin froh, daß wir um das Hospiz herumkamen, es wäre für ihn sehr schwer gewesen, sich jetzt noch umpflanzen zu lassen, aber das ist zum Glück bei jedem anders! Hospize sind auf jeden Fall eine gute Sache, doch da es bei meinem Papa nur ein Frage der Zeit war und es gar keine Hoffnung mehr gab, wollte ich eben, daß er solange es nur irgendwie möglich war in seiner gewohnten und geliebten Umgebung blieb, mit dem alltäglichen Trubel und allem was dazugehört!!! Heute bin ich mir fast sicher, wäre es nicht so gewesen, hätte er sich lange vorher aufgegeben... Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit!!! Fühl Dich gedrückt!!! LG Jenny |
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Hallo Stef,
mir ging es erst genauso...ich war erstmal nur sprachlos...mein Vater wollte aber auf keinen Fall über die Krankheit oder seinen bevorstehenden Tod reden! So haben wir von früher erzählt, was mal war, Geschichten und Erinnerungen hervorgekramt...es war gut...es hat uns allen ein gutes Gefühl gegeben. Und wie Sonja auch sagte: gedrückt und geherzt!! Nutze die Zeit die euch bleibt...ich habe es auch getan und bin so froh darüber! Viel Kraft und liebe Grüße Petra |
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Liebe Steff,
Du hast Sorge worüber Du mit Deinem Vater sprechen sollst. Frag ihn einfach was er moechte, ob er einen bestimmten Wusch hat der noch erfüllt werden sollte, erzaehle ihm von Deinem Tag, auch ueber kleine Missgeschicke oder etwas besonderes Schönes . So Kranke Menschen wollen am Leben teil haben.Hört er Musik, frage nach Lieblingsstuck und bringe einen CD- Player mit, Das allerwichtigste aber ist die Anwesenheit, auch wenn das Sprechen schwer fällt, so helfen Gesten die man verstehen sollte, Blicke, Nähe, es ist einfach Wärme. Einfach füreinander da sein Immer schoen ist fuer den Kranken ; Watte nass machen und auf ein Staebchen geben und häuftig Mund und Lippen benetzen. Das tut gut und strahlt Liebe und Nähe aus. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, reiche sie einfach weiter, Dein Vater wird sie dankbar annehmen Alles Liebe Elflein:1luvu: |
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Liebe Stef,
vielleicht kannst du deinem Dad auch etwas interessantes vorlesen. Aus der Zeitung, Buch oder Bibel, wenn er gläubig ist. Ich war bisher noch nicht in der Situation, mache mir aber dennoch Gedanken darüber was uns noch bevorsteht. Alles Gute für Euch! Viele Grüße Karina |
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Hallo an alle -
vielen dank für die lieben worte. das hilft mir sehr....es ist gut zu wissen, dass es hier menschen gibt, die das alles verstehen. mir kommt es oft immer noch so surreal vor, v.a. weil es so schnell ging (vor 1 monat war er noch total selbständig) ich weiss und verstehe daher auch, dass die meisten meiner freunde und bekannten es nicht nachvollziehen können. das mit der CD ist eine gute idee. auch das vorlesen prinzipiell...wir haben nur oft den eindruck, dass er - u.a. auch wegen der körperlichen schwächung, dehydrierung etc. - nicht mehr so aufnahmefähig ist (er kann auch nicht mehr klar sprechen). wir haben ihm eine CD player/radio und TV besorgt fürs krankenhaus, aber meistens "dämmert" er im bett. ich werde ihn auch noch fragen, ob er angst hat (wobei - natürlich hat er angst), ihm von der "party" drüben erzählen und fragen, ob er noch einen wunsch hat...(dank an sonja und elflein!!) ich habs heute noch nicht gekonnt. ..musste mich sehr beherrschen, nicht für mich, sondern für ihn. hab angst, dass ich dann furchtbar losweinen muss. abends bei meinem mann kann ich nicht aufhören damit, mein vater soll das nicht sehen. zwischendurch kam im krankenhaus noch eine besuchergruppe unserer kirchengemeinde, einschl. pfarrer, die noch gemeinsam für ihn aus der bibel gelesen und gebetet haben. das hat ihm gut getan, aber andererseits wurde ihm die grosse aufmerksamkeit bald peinlich. @Arielle: vielen dank für deinen erfahrungsbericht. ich kann dich gut verstehen. wir werden es wohl ähnlich handhaben. meine mutter und schwester sind dagegen, ihn in ein hospiz zu geben, u.a. weil beide vermuten, dass es nicht mehr lange dauern wird und sie ihn nicht aus dem gewohnten, alltäglichen umfeld nehmen wollen. er liebt sein haus und den garten sehr. nochmals tausend dank an alle. |
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liebe Stef
du darfst doch auch sagen das du Angst hast, auch weinen darf du ruhig. Du sollst ihm zwar nicht immer einen vorheulen aber auch gemeinsam weinen hilft., Dein Vater merkt das ihr euch Sorgen macht, da ist auch weinen erlaubt. liebe Grüße silverlady |
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@alle
wollte mich kurz melden. mein vater ist nun den 6. tag im krankenhaus und kann jeden moment sterben. er ist in dieser zeit sehr, sehr schwach geworden (kann nichts mehr essen, bekommt seit tagen nur noch infusionen und bischen tee). meine familie wechselt sich ab, so dass 24 stunden jemand bei ihm ist. es ist sehr, sehr schwer und traurig, ihn so leiden zu sehen...wir haben ihn alle mit worten zu beruhigen versucht, sein körper wehrt sich immer noch vehement gegen das sterben... gestern nacht war ich bei ihm, heute vormittag wieder. er war geistig nicht mehr klar bis auf einzelne momente und hat oft phantasiert. dies war gestern abend noch nicht so. das war auch die zeit, als ich ihm noch einiges persönliches sagen konnte, und ich bin so froh, dass ich das noch konnte und er noch aufnahmefähig war!!! er konnte nicht mehr viel antworten, hat aber als zustimmung immer (erstaunlich) fest meine hände gedrückt zwischendurch. ich wusste, nicht dass der mensch am ende aufgrund des mineralmangels etc. etc. so schwach wird, dass das redevermögen allmählich versagt..ich wusste so vieles nicht über den genauen verlauf der krankheit, sonst hätte ich viel früher versucht, mit ihm zu reden (obwohl er nie der einfache typ zum reden war). ich bin also trotzdem sehr dankbar, dass ich das gestern noch tun konnte, ich hatte gefühlt, dass jetzt oder nie...also bitte, ausreichend und rechtzeitig reden.... |
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liebe stef,
es ist sehr schön, dass du noch mal mit deinem papa reden konntest. es ist ja auch nicht immer leicht, mit einem sterbenden über all das zu reden, was einem noch so auf dem herzen liegt. man weiß immer nicht so genau, was man sagen soll, wie man es sagen soll und so weiter. deshalb freut es mich, dass du es doch geschafft hast. denn wenn es zu spät ist, dann macht man sich ein leben lang vorwürfe. dass dein papa nun seinen kampf vielleicht bald verlieren wird, ist sicher sehr hart für dich und für deine familie. besonders, wenn man sieht, dass der andere ja gar nicht bereit ist, zu gehen. ich kenne das von meinem papa. das war so schlimm, wenn er immer gesagt hat: es muß doch wieder aufwärts gehen. ich muß mich jetzt zusammenreißen und wieder zu kräften kommen. und man sitzt daneben und weiß, dass alles zusammenreißen nicht mehr helfen kann. aber ich muß es immer wieder sagen: am ende ist nur noch frieden. am ende ist nur noch dankbarkeit für den menschen, den man verloren hat. am ende ist nur noch wichtig, dass der geliebte mensch nun endlich nicht mehr leiden muß. ich wünsche dir ganz, ganz viel kraft, für das, was noch kommen wird. aber denke immer daran: dann hat er endlich seinen frieden............... liebe grüße: monika |
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Liebe Stef,
eigentlich ist den schönen Worten von Monika nichts mehr hinzuzufügen... wollte Dir aber auch alle Kraft der Welt wünschen für die schwierige Zeit die jetzt noch vor Euch liegt. Alles Liebe Inez |
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Mein Papa ist am 3.9 zu Hause in unseren Armen gestorben
mir lag auch immer auf der Seele ihm noch was zu sagen, mit ihm über Tod und Sterben zu reden. Ganz zum Schluss ging es wie von selbst. Ich hab ihm gesagt,dass ich in liebe, dass er der beste Papa ist den man sich wünschen kann und ich hab ihm versprochen, dass wir uns um Mama kümmern und dass wir den Enkelkindern immer von ihm erzählen werden. ich hab ihm auch gesagt, dass er keine Angst haben muss, sondern dass er dahin geht wo ganz viel Licht und Liebe ist und dass er dort auf uns wartet. Meine Mutter belastet heute noch, dass mein Vater mit ihr über das alles nicht reden wollte. Aber ich sag ihr immer, dass er halt nicht wollte oder nicht konnte. Jeder lebt auf seine unverwechselbare Art und beim Sterben ist es genauso. Er konnte und wollte nicht drüber reden, aber wir durften bei ihm sein, ganz nah. Ich wünsch Dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit! |
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@Sanella,ruthra,ciangi
danke.........eure worte sind warmer trost............ich bin immer noch so froh darüber, dass ich meinem vater einiges sagen konnte, zumal er nun seit gestern nacht morphium gespritzt bekommt und seither so gut wie nicht mehr ansprechbar ist, ausser in den kurzen momenten, in denen die wirkung etwas nachlässt....einmal setzte er sich heute in solch einem moment alleine (!) auf und wollte sogar auf die füsse.....meine schwester und ich überlegen nun, ob wir ihn nicht doch zum sterben nach hause holen sollen, obwohl der arzt meinte, der transport wäre sehr gefährlich...aber vielleicht könnte er dann mit mehr ruhe gehen....ich versuche ruhig mit ihm zu sprechen, während er schläft/halbschläft, da er ja vielleicht doch noch etwas mitbekommt....sanella, mit meiner mutter hat er übrigens auch nicht über tod, etc. gesprochen, allerdings hat er noch bis zuletzt, wenn auch mit mühe, mit ihr lieder aus der jugend gesunden, was wirklich rührend und witzig war; menschen haben wohl unterschiedliche "vertrauensbereiche".... er stöhnt nun oft im schlaf, wälzt sich oft hin und her, sein körper wirkt wie im krampf und wenn er die lider hebt, drehen sich seine augen nach oben.... das alles ist unglaublich schwer mit anzusehen....ich versuche meist, nicht zu weinen, weil ich dann nicht aufhören kann. man denkt immer, die monate und torturen der krankheit bereiten einen auf die letzten momente vor, aber das gefühl hab ich nicht. es tut ganz schrecklich weh, der bevorstehende verlust und der todeskampf von papa....es wird immer schrecklicher, wo man denkt, es kann gar nicht mehr schrecklicher werden....bis er vielleicht tatsächlich in frieden ruhen kann, oder?.....wie geht es euch heute? wie ich verstehe, habt ihr das alles schon hinter euch..... |
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Hallo Steff!
Das ist wirklich schrecklich, gerade den Todeskampf zu beobachten...und so gaaar nichts machen zu können. Bei meinem Papa fing es genau eine Nacht bevor er starb an. Abends hat er sich noch sehr klar und munter mit meinem Mann über seine neue Wetterstation, die ich ihm morgens gekauft hatte, unterhalten.(Ich bin so froh, daß ich ihm diesen Wunsch noch erfüllen konnte!!!) Als er nachts aufwachte und mich "rief"- es war eher nur noch ein Flüstern - und ich zu ihm ging, wußte ich sofort Bescheid! Es konnte nicht mehr lange dauern! Er konnte nur noch unverständlich und sehr schwach flüstern, bekam kaum Luft und atmete wie nach einem Dauerlauf! Ausserdem war er äusserlich total verändert. Kurzum, man merkte es wirklich, daß es zu Ende geht! Du kannst mir glauben, es waren die schlimmsten 24 Stunden meines Lebens, in denen ich nur dasein und nicht helfen konnte... Als er es dann endlich geschafft hat (er ist übrigens gegangen, als ich gerade mal für drei Minuten im Flur war...), war ich natürlich erst mal geschockt...und dann unendlich erleichtert!!! Es hat so weh getan ihn leiden zu sehen, daß alles andere besser zu ertragen war... Ich bin auch sehr traurig, daß er nicht mehr da ist und es tut mir gerade abends, wenn ich zur Ruhe komme und die Kinder im Bett sind, sehr weh an ihn zu denken - aber ich erwische mich immer öfter, daß ich wirklich mit einem Lächeln an ihn denke, in Liebe und Dankbarkeit... Das hört sich sehr schwülstig an aber es fühlt sich wirklich so an. Ich weine eigentlich auch nicht viel (hatte schon ein ganz schlechtes Gewissen deswegen), aber irgendwie habe ich das Gefühl: Da ist kein Grund zum Weinen! Jetzt geht´s ihm gut, er hat keine Schmerzen mehr und er ist trotzdem immer bei mir... Vorher gab es genug Gründe zum Weinen, aber jetzt...? Klar heul ich auch manchmal in mein Kissen, oder das Wasser schießt mir in die Augen, wenn ich Fotos sehe aber im Grossen und Ganzen habe ich eine ganz neue Sichtweise für mich gefunden, die mich selbst am meisten überrascht, da ich sonst eher der hysterische Typ war und nun überhaupt schon im Umgang mit meinem kranken Vater eine Ruhe erlangte und anscheinend auch auf ihn übertrug, die mir vorher nicht zu eigen war! Ich wünsche Dir alle Kraft, die Du benötigst um diese schreckliche Zeit durchzustehen! Du hilfst Deinem Papa sehr, wenn Du einfach nur bei ihm bist, das finde ich sehr schön... Viele viele liebe Grüsse sendet Dir Jenny |
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liebe stef,
ja leider - oder gott sei dank? ich habe es schon hinter mir. und mein dad auch. ich verstehe deshalb sehr gut, wie du dich fühlst. leider mußte mein dad in dem stadium, in dem dein papa nun ist, noch viele wochen ausharren und auf den tod warten. es war wirklich schrecklich. deshalb solltest du nicht traurig sein, dass dein papa sterben muß, sondern du solltest ihm wünschen, bald gehen zu dürfen. bitte, versteh mich nicht falsch. ich habe meinen dad auch geliebt, ich habe ihn sehr, sehr geliebt. aber ihn so leiden zu sehen war für mich schlimmer als der tod. wir haben alle darauf gewartet, dass er endlich seine ruhe haben durfte. und ich , wie auch mein bruder, wir waren sehr erleichtert, als es dann vorbei war. ich werde niemals im leben diesen frieden im gesicht meines papas vergessen. deshalb weiß ich auch ganz genau, dass er es da, wo er nun ist, viel besser hat, als hier auf der erde. ich habe es in seinem gesicht gelesen........ alles liebe wünsche ich dir und ganz, ganz viel kraft , um deinen dad loslassen zu können. ich denk an dich und wünsch dir alles liebe.:1luvu: :1luvu: :1luvu: :1luvu: :1luvu: monika |
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....danke.....danke.....danke.....
@ciangi: ich habe deine geschichte zum teil gelesen....ich glaube, unsere väter haben ein paar gemeinsamkeiten. meiner war auch immer sehr selbständig, aktiv, optimistisch, hat rund ums haus gehandwerkelt, wollte nie abhängig sein von anderen und bemitleidet werden....wie alt war dein vater nochmal? @arielle, danke, ihr macht mir hoffnung... ich glaube, ich kann wirklich noch nicht so recht loslassen. wünsche natürlich, dass er nicht mehr leiden muss. andererseits, ihn nie mehr sehen und sprechen zu können, das ist schon hart. u.a. rast man deswegen dann auch in jeder freien sekunde zum krankenhaus...ich bin auch bischen verwirrt darüber, wenn ich ihn jetzt ansehe...er ähnelt ja nicht mehr so sehr der person, die er all die jahre über war. trotzdem ist er noch ER....wie werde ich ihn in erinnerung behalten, auch äusserlich? obwohl er so abgemagert ist, finde ich ihn immer noch wunderschön und schaue IHN gerne an, ist das irgendwie falsch? wie erinnert ihr euch an eure väter? habt ihr sie als gesunde, robuste personen in erinnerung? |
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Hallo stef!
Jetzt kamen mir doch grade die Tränen, als ich las, Du findest deinen Papa wunderschön... Ich habe gestern noch zu meiner Mama gesagt:" Der Papa war der Papa, egal wie er hinterher aussah - für mich ist er der schönste Papa auf der Welt!" Und zwar kam das aus dem Zusammenhang, daß mein älterer Bruder, der etwas weiter weg wohnt und ihn nicht täglich sehen konnte, mal sagte: " Das ist nicht mehr mein Vater, der da liegt!" Gerade weil unser Papa immeralles gemacht hat! Er hat uns bei unseren Wohnungen geholfen, als wir "Kinder" noch von gar nichts Ahnung hatten, er hat meine Kinder vom Kindergarten abgeholt, als sie noch klein waren, er war sehr häuslich und ein Familienmensch und konnte einfach ALLES!!! Er hat mich auf meiner Hochzeit zum Altar geführt, hat vor dem Kreissaal gewartet, als ich meine Kinder bekam - egal woran ich zurückdenke, er ist immer dabei...! Komisch, daß solche Sachen einem erst sehr spät bewußt werden... Natürlich gab´s auch andere Seiten...ich war in der Pubertät ein Monster und habe meinen Eltern auch viel Kummer gemacht. Heute tut es mir natürlich unendlich leid und als mein Papa mich mal fragte, ob ich denn nicht nach Hause müsse, da hab ich ihm gesagt, daß ich jetzt für ihn dasein kann, wie meine Eltern damals für mich da waren und mich nicht im Stich gelassen haben... Er war auch sehr tapfer und hat alles ohne Klagen ertragen...ich dachte immer:" Du armer Kerl, wie mußt Du Dich jetzt wohl fühlen?" Oft konnte ich seine Angst spüren, es brauchte nicht viele Worte, aber er hat nie was gesagt... Ich denke, ich werde ihn als ALLES was er je für mich war in Erinnerung behalten - als starken, alleskönnenden Papa, als meinen armen, schutzbedürftigen und kranken Papa, der nachher gar nichts mehr konnte und auch als Sterbenden, den ich ein Stück weit begleiten durfte... Das alles macht ihn aus und für mich so einzigartig... Traurige Grüsse und eine dicke Umarmung von Jenny |
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hallo stef,
die worte, die jenny dir geschrieben hat, haen mir eine gänsehaut den buckel runter laufen lassen. da steckt so viel liebe drin...... heute ist es genau 6 wochen her, dass mein papa gegangen ist. bis vor ein paar tagen hatte ich ihn immer so in erinnerung, wie er als kranker aussah. und ich hatte schon angst, ich könnte mir den gesunden, aktiven, starken , vor kraft strotzenden dad gar nicht mehr vorstellen. aber seit ein paar tagen ist das anders. nun sehe ich in meiner erinnerung nur noch den gesunden dad, der immer für uns da war, der immer für seine familie gelebt hat und immer für alles einen guten rat hatte. nun ist mein papa wieder da und ich weiß fast gar nicht mehr, wie schlimm er aussah. und das ist gut so. ich kann ihn nun in positiver erinnerung bei mir haben. am kommenden sonntag wäre mein papa 65 jahre alt geworden............... das wird bestimmt noch einmal ein sehr harter tag werden, aber ich weiß ja, dass er es nun gut hat. ich weiß, dass er nun da ist, wo es keine schmerzen mehr gibt. und dafür bin ich sehr, sehr dankbar. dir alles liebe: monika |
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hallo arielle,
danke nochmal für eure worte. gestern abend ging es mir sehr sehr schlecht, da waren eure beiträge eine grosse stütze. leider ist dann mein computer abgestürzt und heute morgen war nicht viel zeit zum schreiben. mit welcher stärke und ruhe du die geschichte mit deinem vater gemeistert hast, ist beeindruckend, insbesondere als du eine wirklich enge beziehung zu ihm gehabt zu haben scheinst. ich hoffe, dass ich das auch schaffe, oder auf dem weg bin, es so zu schaffen...naja, weinen tu ich ja viel, aber das bekommt er ja meist nicht mit. bei mir ist das traurig-tragische, dass unser verhältnis früher nie optimal war, und erst in den letzten jahren schön wurde (obwohl ich immer spürte, dass er mich sehr liebte. wir sind uns auch sehr ähnlich), und dann wurde er aber schon krank... d.h. wir hatten wahrscheinlich nicht genügend vertraute zeiten..manche mögen es auch für geschmacklos halten, aber ich habe gestern noch ein foto von ihm im krankenhaus gemacht, ich weiss nicht genau warum, werde es natürlich auch nicht rumzeigen. nur igendwie, ich möchte die krankheit, sein sterben, sein äusseres (was ich ja auch immer noch schön finde; die äusserung deines bruders, arielle, kann ich nicht verstehen) und sein angewiesensein auf uns nicht tabuisieren, weil es ja irgendwie zu seinem gesamten leben gehört, und gerade in dieser zeit sind wir uns ja sehr nahe, auch wenn es eine extremsituation ist. ich glaube, ich möchte ihn auch als ganzes in erinnerung behalten können, sowohl stark und aktiv, als auch schwach und krank, wie du - arielle - wahrscheinlich weil man sich demjenigen dann sehr nahe fühlt. ich hatte nur wie du - ciangi - in letzter zeit überlegt, ob ich ihn mir im geiste überhaupt noch als starken gesunden menschen vorstellen kann, aber dazu ist es wohl noch zu früh. ..dazu kommt immer noch ein wenig der schock (mein vater ist auch noch relativ jung, ist gerade 68 geworden), dass er aus dem leben gerissen wird. ich hab immer noch ein wenig angst, dass - wenn er gegangen ist - ich das gar nicht richtig realisieren kann...das foto hab ich wohl deswegen auch gemacht, also auch als kleine dokumentation für mich persönlich... heute ist er zwischendurch wieder wach geworden und wollte auf die füsse, da haben meine schwester und ich beschlossen, ihn morgen zurück nach hause zu nehmen, obwohl die medizinische pflege dort sicherlich etwas schwieriger wird als im krankenhaus. aber ich bin mir sehr sicher, dass papa lieber zu hause sterben möchte. er hat sein zuhause immer so geliebt und sich auch in keinster weise verabschiedet, als wir ihn ins krankenhaus brachten...liebe grüße an euch..... |
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hallo stef,
es ist schön, wenn ihr euren dad nach hause holt.sicher ist dort, in gewohnter umgebung, das abschiednehem leichter für ihn. habt ihr schon ein pflegebett organisiert? wenn nicht, dann besprecht mit den ärzten, wo man sich das besorgen kann. denn im einem "normalen" bett ist die pflege doch ziemlich schwierig. im normalfall wird so ein bett innerhalb ein paar stunden geliefert. ich bin sehr froh, dass ihr euren papa nun doch nach hause holt. ich wünsche euch viel kraft, alles liebe und schick euch ganz viel positive energie.:knuddel: :knuddel: :knuddel: gruß: monika |
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hallo
bei uns geschah ziemlich viel in den letzten stunden, daher schreibe ich nun nach pause... wir haben meinen vater nun gestern aus dem krankenhaus geholt, er "wachte" langsam von der morphium betäubung auf und war daraufhin den rest des tages wie verwandelt. er sprach z.b. viel klarer als die tage zuvor, seine augen blickten klar, er wollte die ganze zeit aufrecht im bett sitzen, und hat sich mitteilen wollen. er meinte, er müsse noch arbeiten und dann immer wieder, dass er "gehen müsse".....ich hab das zuerst zu wörtlich genommen, dachte doch tatsächlich er wolle sagen, er müsse aufs klo oder so (wie dumm, aber mein vater hat vorher nie von selbst aus über das sterben gesprochen)...habs dann aber endlich kapiert und so gut ich kann beruhigend geantwortet...naja, ich dachte gestern dann wirklich, es käme nochmal ein kleiner aufschwung. heute geht es ihm jedoch wieder schlecht und schlechter...sehr sehr schwach und erbricht ständig (wir wissen nicht warum). im moment schläft er trotzdem gut...vielleicht war der gestrige tag ein zeichen, dass es nun bald soweit ist...ich habe heute gelesen, dass es oft solch ein letztes aufbäumen des körpers gibt...ich hätte ihm noch viel mehr zur beruhigung sagen können, wenn ich das gestern gewusst hätte...naja, aber das meiste habe ich wohl gesagt.... lg an alle |
AW: Endphase beim Vater, grosse Hilflosigkeit, Trauer, Entsetzen, suche Rat...
liebe stef,
ich freue mich, dass dein papa nun zu hause ist, wo er in seiner gewohnten umgebung ist. dass er nun immer wieder mal klarer wird, das liegt natürlich daran, dass er nun nicht mehr so"vollgepumpt" ist von morphin und all dem zeugs. hat er schmerzen? das sollte nämlich auf gar keinen fall sein. das ewige erbrechen, von dem du sprichst, das hatte mein dad auch.zuerst war es "nur" magensaft, aber später blutete der krebs in den magen hinein. und das mußte er immer wieder erbrechen. liebe stef, ich wünsche euch allen sehr viel kraft. ich wünsche euch allen alles liebe und ich wünsche deinem dad von ganzem, ganzem herzen, dass er nicht so viel leiden muß, wie mein dad das mußte. ich denke ganz fest an euch. ihr seid wirklich sehr stark. alles liebe: monika |
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Liebe Stef!
Vorhin hatte ich noch an Euch gedacht und wollte erst nachfragen, wie´s geht bei Euch! Doch dann dachte ich, wahrscheinlich ist sie im Stress...! Schön, daß der Papa wieder zu Hause ist!!! Mit dem Erbrechen, das kenne ich auch. Mein Papa hat zuletzt immer seine (total bitteren!!!) Medikamente ausgebrochen und meinte dann, das käme von dem süssen(!) Zeug! Allerdings hat er zu der Zeit auch schon nichts mehr gegessen, so daß diese starken Medikamente wohl sehr auf den Magen geschlagen sind! Halt die Ohren steif! Ich wünsch Euch alles erdenklich Gute - schön, daß Dein Papa gut schlafen kann...! Liebe Grüsse Jenny |
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hallo ciangi,arielle,
so...mein papa ist nun heute morgen um 6h gestorben....er ist nach mehreren morphin und novaligingaben eingeschlafen...es war eine recht dramatische nacht. mein mann hatte nachtwache, meine mutter schlief aber - eher weniger - im nachbarszimmer. ich wollte eigentlich auch wach bleiben, war aber zu schwach, ich habe mir nämlich im krankenhaus einen darmvirus eingefangen, mit durchfall und übelkeit. gestern war ich tagsüber ja noch den ganzen tag bei ihm, meine übelkeit wurde da recht stark, als er auch ständig erbrechen musste. daher hatte also mein mann die nachtwache übernommen. gegen 1 h meinte er dann, mein vater würde unregelmässig atmen und unruhig sein. ich bin aufgestanden, aber alles wurde wieder "ok", seine atmung hat sich nach wieder stabilisiert. ich fragte meinen mann nämlich, warum er mich dann später nicht rechtzeitig weckte...aber er meinte, er hätte nicht gedacht, dass es soweit sei, da die atmung eben regelmässig war....meine mutter gab ihm dann gegen 5h noch ein schmerzmittel, und dann ist er, als er alleine mit meiner mutter im zimmer war, eingeschlafen...ich weiss, es ist doof, aber ich habe ein schlechtes gefühl, dass ich nicht dabei war, als er gegangen ist, ich hätte ihn gerne noch beruhigt...aber vielleicht war es ihm auch recht, nur im anwesensein meiner mutter zu gehen, ich weiss nicht. meine schwester war auch nicht anwesend. gestern hatte noch meine nichte ihren 8. geburtstag. ich denke, papa wollte auf keinen fall an ihrem geburtstag sterben und hat abgewartet bis er um war. im moment kann ich den tod trotzdem noch nicht recht realisieren...bin daher auch ziemlich gefasst. |
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Ein stiller Gruss.
Wünsche dir und deiner Familie viel Kraft für die kommende Zeit. Piano |
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Hallo Stef,
mein tiefes Beillied zum Tod deinens Vaters, wünsche dir und deiner Familie viel Kaft für die nächste Zeit. Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben das du nicht dabei warst als dein Vater gestorben ist, aber ich kann es verstehen, denn als meine Frau dieses Jahr gestorben ist waren ihre Brüder bei ihr und mein Sohn und ich und auch Ihre Schwester waren zu hause, mir ging es genau so wie dir. Ein lieber Gruß und seit alle ganz fest in den Arm genommen Gruß Bernd. |
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Hallo Stef,
das realisieren kommt etwas später,als mein Papa starb war ich ganz ruhig und sogar froh das er es geschafft hatte,er muß nie mehr leiden,keine Atemnot,nie mehr schmerzen doch nach ein paar Tagen kam die Trauer und wenn es bei soweit ist,lebe sie aus auch wenn es verdammt weh tut.... Wünsche Dir und Deiner Familie für die kommente Zeit viel Kraft und viele liebe Leute,die sich um Euch kümmern und zuhören Traurige Grüße Ela |
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liebe stef,
ich wünsche dir mein aufrichtiges beileid. nun hat dein papa seinen frieden. nun ist der kampf zu ende. liebe stef, mein papa hat vier lange monate mit dem tod gekämpft. vier lange monate bin ich täglich bei ihm gesessen, habe ihm die hand gedrückt, die windeln gewechselt, ihn gewaschen und eingecremt. ich war für ihn da in jeder minute, die ich erübrigen konnte. doch am tag vor seinem tod war ich zu hause geblieben, weil ich brechdurchfall hatte. und was ist passiert? das gleiche, wie bei dir. mein papa ist eingeschlafen und ich war nicht bei ihm. anfangs hatte ich ein furchtbar schlechtes gewissen. aber ehrlich gesagt, dauerte das nicht all zu lange. ich bin sicher, mein dad wollte nicht, das seine kinder bei ihm sind. oder aber er konnte ganz einfach nicht mehr warten. einen moment lang war ich ihm sogar ein klein wenig böse. aber er hat es, glaube ich, schon richtig gemacht. mach dir also keine allzu großen gedanken. alles kommt, wie es eben kommen muß. du hast für deinen dad alles getan, was du konntest. er ist sicher sehr stolz auf dich. alles liebe und viel kraft für die nächste zeit.:pftroest: :pftroest: liebe grüße: monika |
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Auch von mir ein stiller Gruß. Ich kann nachvollziehen, wie es ist, wenn man einen geliebten Menschen verliert. Ich habe vor einigen Jahren meinen einzigen Onkel durch einen 3. Schlaganfall verloren.
Aber glaube mir, er hat es jetzt besser. Keine Schmerzen mehr .... keine Quälerei ..... kein warten auf die Erlösung. Musste gerade selbst erst erfahren, dass meine Zwillingsschwester die fieseste Form des BSDK erwischt hab und bin auch total fertig. Aber trotzdem schick ich dir und deiner Familie ein bißchen von der Kraft, die ich noch übrighabe. Liebe Grüsse Kathrin |
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hallo liebe steff,
du wirst mich nicht kenne, habe bei dir immer nur still mitgelesen. als erstes möchte ich dir einen stillen gruß schicken. ich kann dich gut verstehen, das du das alles was bei euch so schnell passeirt ist nicht realisieren kannst mir ging es genauso . aber glaub emir vielleicht ist es gut so das du nicht bei deinem papa warst als er gegangen ist. wir können uns das nicht aussuchen, ich war bei meinem papa dabei, aber denke der moment ist vorbstimmt und du hast deinem papa so geholfen das ist das wichtigste. ich wünsche dir vile kraft für die nächste zeit. lg christiane |
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Liebe steff,
ein stiller Gruß auch von mir. Karina |
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@an alle:
vielen dank für die lieben meldungen....der tag war sehr schwer...viele trauergäste, erledigungen, dabei würde ich lieber alleine im stillen weinen. es ist so, dass ich wahrscheinlich im innersten nicht dabei sein wollte, als mein vater starb, ich hatte ein wenig angst vor dem schockierenden moment. für meine mutter war es letztendlich auch ein riesen schock...als mir mein mann jedoch erzählte, wie unruhig und ängstlich mein vater vorher gewesen sein muss, da habe ich ein schlechtes gewissen gehabt, weil ich ihn gerne beruhigt hätte. mein mann hat ihn zwar auch beruhigt (hand gehalten, herz gewärmt, gebetet für ihn etc., was meinem vater auch half), aber ich hätte ihm gerne - auch wenn es für manche schmalzig klingt (und auch ein wenig für meinen mann) - mut für das "danach" gemacht, und ihm die angst hier zu mildern versucht. es tut sehr weh zu denken, dass er soviel angst ausstehen musste vor dem sterben (nicht vor dem tod ansich)..., ohne dass ich ihm noch was dazu sagen konnte. dann meinte mein mann aber, dass gesten und anwesenheit oft wichtiger sind als worte und mein mann ist vom temperament und typ her ein viel ausgeglichenerer und ruhigerer typ als ich (er kannte meinen vater auch gut)...er meint, dass dies meinem vater vielleicht gerade gut getan hat, dass nicht ich oder meine sorgenvolle schwester in den stunden vorher bei ihm waren, da unser schmerz ihn viellleicht zu sehr beunruhigt hätte...auch meinte er, dass die wochen vorher auch zählen, und wie wir alle versucht haben, tag und nacht meinem vater beizustehen....das ist schon tröstlich... im moment wird das gefühl der leere und des schrecklichen vermissens aber gross... |
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Auch von mir ein stiller Gruß, Jörg.
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