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Problem / Gedanken
Traue es mich kaum anzusprechen, aber ich versuche es hier mal. Ich habe folgendes Problem : wenn ich an meinen Herbert denke, sehe ich Ihn immer tot vor mir liegen. Wenn ich versuche, mich an unser gemeinsames Leben zu erinnern gelingt es mir zwar, aber ich muß mich anstrengen.
An unseren letzten gemeinsamen Samstag und an die Telefonate am Sonntag, seinem Todestag, kann ich mich nur sehr schwer erinnern. Ich sehe immer wenn ich an Ihn denke, wie er im Krankenhaus auf die Trage liegt und weggebracht wird. Dann sehe ich ihn tot da liegen und sehe die kompletten 4 Stunden, die ich bei ihm verbracht habe. Ich spüre die Kälte und auch die Küsse, die ich ihm dann gegeben habe sind mir mehr in Erinnerung, als alles davor. Ich habe teilweise wirklich das Gefühl verrückt zu werden. Hat jemand von Euch eine ähnliche Erfahrung gemacht ? Ich verstehe mich selbst nicht mehr. Danke Bo |
Problem / Gedanken
Liebe Bo,
die ersten wochen habe ich nur diese bilder gesehen, erst jetzt verblassen sie langsam. gib dir zeit, das geschehene zu verarbeiten. irgendwann kommen die schönen erinnerungen wieder ! ganz bestimmt ! versuche, viel drüber zu reden, wenn du kannst, oder zu schreiben ! trauer ist sehr individuell und ich verstehe dich sehr gut. mit der zeit wird auch alles schöne wiederkommen und die schlimmen bilder werden weicher ! fühl dich verstanden und gedrückt, wenn du reden möchtest, schreib einfach hierein. alles liebe heike |
Problem / Gedanken
Liebe Heike (Gitti).
Vielen Dank. Viel mit anderen reden kann ich leider nicht. Wir haben keinen großen Freundeskreis und die machen sich zur Zeit leider auch "rar", weil sie nicht wissen, wie sie mit mir umgehen sollen. Ich sehne mich zur Zeit auch sehr nach einem Zeichen von Herbert - habe aber für mich "begriffen", daß es vielleicht noch zu früh ist. Ich denke, man würde dann sofort versuchen da hinzukommen, wo er jetzt ist. Vielleicht bildet man sich aber auch nur was ein und es gibt diese Zeichen garnicht. Ich bin nicht gläubig und Herbert war es auch nicht. Wir waren beide der Ansicht, nach dem Tod kommt nichts mehr. Doch im Moment mag ich das einfach nicht glauben. Selbstschutz vermutlich. Ich bin - wie Ihr an meinem Schreiben bestimmt merkt - sehr verworren zur Zeit, aber es tut mit gut, mal ein wenig zu schreiben. Danke fürs "zuhören" Bo |
Problem / Gedanken
Liebe Bo,
du warst der Auslöser dafür, dass ich unter "Zeichen" gepostet habe. Auch ich bin nicht gläubig (im Sinne der Kirche), und ich habe auch nicht nach Zeichen gesucht. Es passiert einfach. Ob es Einbildung ist oder nicht - es ist sehr schön. Ich habe in der letzten Zeit auch gelernt, mich an Träume zu erinnern - auch daraus kann man viel Kraft schöpfen. Hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen. Alles Liebe und viel Kraft Afra |
Problem / Gedanken
Liebe Afra,
habe sämtliches unter "Zeichen" gelesen - macht mir irgendwie auch Hoffnung, aber andererseits bin ich auch entäuscht, daß nichts passiert...... Aber wie schon geschrieben, ich soll wohl nicht darauf warten. Im Moment erscheint mir einfach alles so furchtbar sinnlos, aber das ging Euch bestimmt allen auch so. Ich vermute, da muß man ganz alleine durch. Aber es tut mir gut, von Euch zu lesen. Ich fühle mich dann nicht ganz so alleine - Danke dafür. Ein leerer Zug der trotzdem weiterfährt in der Hoffnung das Du an der Endstation wieder zusteigst. Das bin ich. Bo |
Problem / Gedanken
Hallo! Nun bin ich auch im Forum für "Hinterbliebene" gelandet. Nach zwei Jahren Hoffen, Bangen und Kämpfen hat mein über alles geliebter Papa den Kampf gegen den Krebs verloren.
Nun versuche ich mich mit dem Gedanken zu trösten, dass wir die letzten zwei Jahre alle intensiver gelebt haben, als wir es sicherlich ohne die Diagnose getan hätten. Viele Momente habe ich immer ganz bewusst einzufangen versucht, für den Fall, dass mir einmal nur die Erinnerungen bleiben. Jetzt geht es mir aber genauso wie euch: Mir will es einfach nicht gelingen, diese aus meinem Gedächnis hervorzukramen. Es drängen sich immer die Bilder der letzen zwei Tage, in denen es meinem Vater zu Hause zunehmend schlechter ging und wo er dann auch verstarb, in den Vordergrund... Gestern hatten wir die Möglichkeit, ihn noch einmal zu sehen. Ich war völlig geschockt, denn er hatte sich seitdem verändert und wirkte "aufgequollen". Nun ist es auch dieser Anblick, der immer wieder vor meinem geistigen Auge auftaucht. Ich hoffe aber, dass vielleicht gerade das, dass ich eben nicht das Gefühl hatte, mein Vater liegt dort im Sarg, die Beerdigung morgen etwas leichter macht. Nachdem ich die letzten Tage eigentlich ganz gut herumgebracht habe, fange ich heute ständig nur an zu heulen und fühle mich so hilflos und leer. Liebe Grüße, Kerstin Kerstin |
Problem / Gedanken
Liebe Kerstin
ich glaube wir alle hier, wissen wie es dir heut geht. Fühl dich einfach nur aufgefangen hier. Wir teilen deinen Schmerz. Für morgen wünsche ich dir ganz viel Kraft. Und denke immer daran, es geht ihm jetzt wieder gut und in gewisser Weise ist es eine Erlösung. Meine liebe Mami ist im August 02 verstorben und ich kann es bis heute noch nicht richtig glauben, daß sie nicht mehr hier ist. Ich kann dich gut verstehen und glaub mir: es wird gut, aber anders. Sehr oft muß ich auch noch weinen und das ist auch gut so. Nimm dir die Zeit zum trauern und denk aber auch immer an die schönen Momente mit deinem Vater. Alles Liebe für dich eine traurige Sonja |
Problem / Gedanken
Liebe Bo,
ich beziehe mich auf deinen ersten Eintrag. Trau dich, hier ALLES anzusprechen und glaube mir, es hilft!! Auch ich habe am Anfang meine Schwierigkeiten gehabt, mich über das Forum „mitzuteilen“. Ich hatte mal im Brett Leberkrebs/Was kommt da noch gepostet und Bernd gab mir daraufhin am 08.12. die Antwort ... Vielleicht kannst du einen Teil davon weiterführen und machst sie somit unsterblich. Du kannst ja in diesem Board von deiner Frau schreiben, machst sie so für uns alle unsterblich... Die Seite für meine Frau hatte ich da schon einige Tage angelegt. Richte für deinen Herbert eine Seite ein, es ist für dich ein „Ort“, an den du immer wieder gehen kannst. Schreibe deine Erinnerungen auf , glaub mir, es HILFT!!! Ich hatte mir vor Weihnachten selbst eine Auszeit auferlegt, weil ich nervlich eigentlich am Ende war, hatte unter „Liebe Inge“ geschrieben ... ihr werdet die nächsten Wochen hier im Forum nichts mehr von mir hören, ich muss erst einmal wieder zu mir selbst finden... , ich hab’s gerade mal eine Woche ohne Forum ausgehalten, und selbst in der Woche war ich lesen, dann war ich wieder da! Es hilft nur eines: reden, reden, reden und schreiben, schreiben, schreiben ... Überleg es dir! Liebe Kerstin, auch du wirst die Kraft finden, das alles zu überstehen, ich wünsch’ es dir! Gib dir Zeit! Liebe Grüße Rainer |
Problem / Gedanken
Hallo ihr Lieben,
mein Papa ist vor 2 Monaten gestorben und auch ich habe das Problem, dass ich bei aller Anstrengung mich an die schönen Momente mit ihm zu erinnern ( es war wie bei Dir Kerstin; auch mein Papa und ich hatten das 1 1/4 Jahr nach der Diagnose bis zu seinem Tod eine viel intensivere und innigere Beziehung zueinander als jemals zuvor) immer wieder die Bilder seiner letzten Nacht ( er starb zu Hause) in mir hochkommen. Ich denke aber, dass das ein ganz normaler Prozess im Verlauf der Trauer um einen geliebten Menschen ist, den wir durchleben müssen, der jedoch mit der Hilfe der vielen lieben Menschen hier im Forum, die einen verstehen und auffangen etwas leichter wird. Liebe Kerstin, ich wünsche Dir alles Liebe und viel Kraft für die Dir bevorstehende Zeit. Ich weiß wie Du Dich fühlst! Lieber Rainer, an dieser Stelle möchte ich Dir sagen, dass ich alle Deine Beiträge gelesen habe, die Du für Deine Frau geschrieben hast. Sie haben mich immer sehr berührt und mir auch gleichzeitig Kraft gegeben. Alles Liebe auch für Dich und Deine Familie! Liebe Grüße Josi |
Problem / Gedanken
Ja Bo, da muss ich Rainer rechtgeben. Nütze dieses Forum hier, um dir alles von der Seele zu schreiben. Hier braucht man keine Angst zu haben jemanden zu nerven, weil man sich mit seinen Gedanken im Kreise dreht. Niemand muss es lesen, und die die antworten verstehen einen oft besser als manch ein Verwandter oder Freund.
...und alles braucht seine Zeit. Man kann bei der Trauer nichts beschleunigen oder überspringen. Viele sagen, es gehört zu einer Phase der Trauer, dass man sich nur schwer gewisse Dinge z.B. das Gesicht des geliebten Menschen ins Gedächtnis rufen kann. Aber auch das geht vorbei. Ich persönlich habe die erste Zeit überbrückt, indem ich viel über Nahtoderfahrungen gelesen habe. Ich habe nicht an ein Leben nach dem Tod geglaubt, aber ich wollte wissen, was mein Vater eventuell bis zu seinem Tod (in der Zeit wo er nicht mehr erweckbar war) noch gefühlt, gehört...haben könnte. Vielleicht könnte das auch ein Weg für dich sein? Ich wünsche dir alles Gute und Kraft für die Zukunft. Viel Kraft auch für euch, Kerstin und Rainer!! Afra |
Problem / Gedanken
Liebe Kerstin,
es tut mir unendlich leid für Euch. Ich bin nicht sehr gläubig gewesen(überhaupt nicht im kirchlichen Sinn), aber beim Tod meines Vaters habe ich ganz deutlich miterlebt, dass da noch etwas kommt und das der Körper wirklich nur die Hülle ist. Dieses nicht erinnern können, ist glaub ich eine Schutzreaktion des Körpers. Denn ich denke man würde den Schmerz nicht aushalten, hätte man in diesen ersten Tagen seine ganzen Erinnerungen. Sie kommen bestimmt wieder. Als mein Vater vor 9 Wochen gestorben ist, stand ich vollkommen neben mir und alle Gedanken kreisten nur um den Moment seines Todes. Heute kommen täglich viele Momente mit Erinnerungen. Ich wünsche Dir für morgen viel Kraft. Liebe Grüße Lilly Liebe Bo, ich bin mir ganz sicher, wenn du es aushalten kannst, dich zu erinnern, dann sind Deine Erinnerungen auch wieder da. Es umarmt Dich ganz fest Lilly |
Problem / Gedanken
Es ist sehr schwer, alles aufzuschreiben.
Man sieht vor lauter Tränen den Bildschirm nicht mehr. Ich versuche es heute abend nochmal. Sorry und danke Bo |
Problem / Gedanken
Ich danke euch allen für die tröstenden Worte. Es ist wirklich ein Segen, dass es Foren gibt, in denen wir uns all unseren Kummer, Schmerz und unsere Verzweiflung von der Seele schreiben können. Im Freundes- und Bekanntenkreis macht sich ja leider immer eine ziemliche Hilflosigkeit breit, wenn man von Krebs geschweige denn Tod eines lieben Angehörigen erzählt...
Danke, dass es euch gibt und auch euch ganz viel Kraft! Melde mich morgen oder übermorgen wieder hier. Kerstin |
Problem / Gedanken
Es ist irgendwie ein ständiges auf und ab.
Manchmal denke ich - so, jetzt geht es schon was besser - nur um dann eine Minute später um so tiefer abzustürzen. Herbert und ich waren 14 Jahre zusammen und hatten zwei Monate vor seinem Tod endlich geheiratet. Wir hatten das bisher immer verschoben, da er schonmal verheiratet war und immer noch Schulden aus erster Ehe hatte, die er mir nicht "überlassen" wollte. Dann hatten wir uns entschieden : nun heiraten wir und es geht aufwärts. Zwei Monate später geht es nur noch abwärts. Jetzt stehe ich hier. Allein. Einsam. Von den Kosten mal ganz zu schweigen. Weil wir verheiratet waren, muß ich die Kosten übernehmen, da es aber nur zwei Monate waren, bekomme ich zum Beispiel nach der neuen Regelung seit Januar 2002 keine Rente. Da wird nach den einzelnen Menschen garnicht geschaut. Aber das ist mir schon gleichgültig. Wenn nur diese Leere nicht da wäre. Und diese Vorwürfe : was hätte ich anders machen können ? Hätte ich mehr helfen können, mehr helfen müssen ? Habe ich ihn mit der vielen Arbeit so überfordert ? Viele Fragen, nie eine Antwort. Habe jetzt einfach mal geschrieben, was mir so einfällt und lese es auch jetzt nicht mehr durch. Aber ich sende Euch viele liebe Grüße Bo |
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Liebe Bo!
Mir fallen leider keine tröstenden Worte ein. Es tut mir ganz schrecklich leid und ich bin in Gedanken bei dir! Kerstin |
Problem / Gedanken
Hallo an alle hier,
es tut mal wieder so gut zu lesen wie vielen es so geht wie mir. Mein Papa ist im Aug 02 nach einem 6 Monatigem Kampf gestorben. Als die Beerdigung vorbei war, viel alles wie eine große Last von mir ab. Kein Hoffen mehr, kein Bangen mehr, keine Angst mehr haben zu müssen, er lebt jetzt in Frieden. Ich habe mich aber bei diesem Gefühl sehr getäuscht, denn die erst ein oder zwei Monate später fing ich an zu kapieren was passiert war. Es war so schlimm, dass ich massive Eßstörungen bekam, jeden Tag heulte, zu nichts mehr Lust hatte und immer das Gefühl zu haben, wenn ich mal kurz lache, dass ich es eigentlich nicht darf. Es ging soweit, dass ich an Weihnachten dann den totalen Zusammenbruch erlitt. Immer hatte ich nur die Bilder von seinem Todestag in Erinnerung. Wie er da lag, wie ich keine Minute von seiner Seite wich, wie er nochmal die Augen aufmachte und uns bestätigte dass er meine Mama, meine Schwester und mich sah und hören konnte, dann schloß er seine Augen und schlief für immer ein. Es will verdammt nochmal nicht aus meinem Kopf heraus. Ich hätte nie gedacht, dass dieses Ereignis einen solchen Schnitt in mein Leben machen würde. Und es schmerzt immer mehr und mehr. Der einzige Ausweg bei mir ist jetzt eine Therapie zu beginnen in der ich lerne mit dem geschehenen umzugehen. Denn alleine schaffe ich es nicht. Ich habe sehr liebe Menschen um mich herum, aber wenn ich alleine bin, arbeitet es in mir und dass muss ich los werden. Ich wollte eigentlich hier ins Forum nicht mehr reinschauen. Denn ich habe zuviele Schicksale auf mich wirken lassen und mich zu sehr hineingesteigert. Jetzt habe ich auch Angst Krebs zu bekommen dabei wollte ich mir doch auch nur Hilfe und Informationen holen und habe dadurch auch ganz liebe Menschen hier kennengelernt. Aber auf der anderen Seite zieht es mich auch herunter. Ich muss versuchen auch die schönen Seiten des Lebens wieder kennen zu lernen. Das einzigste was helfen könnte ist, dass bei mir Familienplanung ansteht. Dieses Jahr. Vielleicht klappt es ja. Alles Liebe an Euch allen Gruß Petra S. |
Problem / Gedanken
Die Einsamkeit und die Kälte machen mich fertig.
Jetzt kommen die ersten, die sagen " jetzt komm mal wieder zu Dir " , aber es klappt halt noch nicht. Herbert ist für mich erst 11 Wochen tot, für andere ist er schon 11 Wochen tot. Ich kann das nicht verstehen. Ich fühle mich hilflos und allein gelassen. Bekannte sagen : wir wissen nicht, wie wir mit Dir umgehen sollen - daher melden wir uns lieber nicht ... Ich weiß auch nicht, wie ich mit mir umgehen soll - ich hab mir das nicht ausgesucht. Wenigstens mal reden können wäre schön. Aber das kann ich wenigstens hier mit Euch. Liebe Petra - Dir alles Gute - besonders für die Familienplanung. Liebe Grüße an Euch alle Bo |
Problem / Gedanken
Hallo Bo,
ja die Sprüche kenn ich irgendwo her. Mein Vater ist vor 6 Jahren an Krebs gestorben. Da mußte ich mir auch solche Sprüche anhören, wie "die Zeit heilt alle Wunden" und "das Leben geht weiter". Hat mich nicht wirklich weiter gebracht. Habs auch oft erlebt, daß sich die ganzen Bekannten immer mehr zurück gezogen haben. Wenn Du mit ihnen geredet hast und es dir schlecht ging und man die Story jetzt schon zum 3.Mal erzählt hat, hatte ich immer mehr das Gefühl, das es meinem Gegenüber unangenehm wurde, so nach dem Motto "oh ne, nicht schon wieder". Hatte mich zurückgezogen und bin froh, daß es das Forum gibt. Hier wird man wenigstens verstanden. Liebe Grüße, alles Gute und ganz viel Kraft Elke Liebe Petra, Dir wünsch ich alles Gute für die Familienplanung. Hoffe, es klappt. Liebe Grüße an alle, schön daß es euch gibt |
Problem / Gedanken
Hallo Bo,
ich kenne dieses Gerede unserer Mitmenschen nur zu gut. Bei mir ist es jetzt ein Jahr her daß mein Mann starb und mittlerweile denken einige schon daß ich einen neuen Partner brauchen würde. Als hätte ich für sowas Interesse. Es verstehen einen wirklich nur die Menschen die das Gleiche wie wir erlebt haben. Und hier im Forum bist Du an der richtigen Stelle. Hier kannst Du immer Deine Sorgen und Nöte loswerden, und auch immer wieder das Gleiche schreiben. Ist egal, hauptsache es tut Dir gut und hilft Dir ein bißchen. Ich wünsche Dir alles Liebe und Kraft. Mona |
Problem / Gedanken
Ich danke Euch. Es hilft mir wirklich, hier zu schreiben und ich freue mich, daß ich "bleiben" darf.
bo |
Problem / Gedanken
Liebe Bo!
Hätte da einen Buchtip für Dich und alle anderen, die es betrifft und zwar ist das das Buch "Liebe - geschickt vom Himmel" von Diana Wentworth. Ein herzerwärmender Bericht für Menschen, deren Partner zu früh gehen mußte. Ich hab zwar "nur" meinen Vater verloren, habs aber trotzdem gelesen. Hat mich ziemlich berührt. Wenn Du magst, kannst auch meine private emailadresse haben. *laß Dich ganz lieb in den Arm nehmen* Liebe Grüße Elke |
Problem / Gedanken
Liebe Kerstin,
ich hoffe Du hast die Beerdigung einigermaßen gut überstanden. Ich weiß wie man sich da fühlt, man steht da und hat das Gefühl es läuft ein Film ab und eigentlich geht einen das ganze gar nix an. So ist es mir gegangen. Hab meinen Vater vor 6 Jahren an Krebs verloren und meine Mutter vor 2 Jahren, sie hatte Alzheimer, war 10 Jahre ein Pflegefall. Klar ist es eine Erlösung, nüchtern betrachtet, aber für mich wars trotzdem viel zu früh. Ganz liebe Grüße und viel Kraft für die weitere Zeit Elke |
Problem / Gedanken
Für euch alle
Wenn du traurig bist und nicht mehr weiter weißt, kommt auch zu Dir ein guter Engel. Er ist einfach da und nimmt dich zärtlich an der Hand. Ihm kannst Du sagen, was dich bedrückt. Er trocknet Deine Tränen und führt Dich heraus aus deiner Dunkelheit zum Licht. Vielleicht hilft dem einen oder anderen das Gedicht. |
Problem / Gedanken
Es tut wirklich so gut auf so viele liebe Menschen hier zu stoßen, die einen verstehen. Und es können wirklich nur diejenigen verstehen, die das selbe durchgemacht haben.
Vielen lieben Dank Euch allen. Petra S. |
Problem / Gedanken
Hallo an Euch alle,
habe mir gerade Eure Beiträge durchgelesen und kann nur bestätigen, was Ihr schreibt. Mein Partner ist vor 3 Wochen an Krebs gestorben, 1 1/2 Jahre nach der Diagnose. Leider hatten wir nur eine viel zu kurze gemeinsame Zeit (dafür aber eine sehr schöne). Die Sprüche von anderen, kenne ich auch nur allzu gut. Im Moment geht es mir so, daß ich gar nicht mehr weinen kann. Ich denke viel an ihn, aber mir geht es genauso, wie Euch, ich kann mir sein Gesicht nicht mehr richtig vorstellen. Ich sehe ihn im Krankenhaus. Es fallen mir Szenen ein, als er sehr gelitten hat, ja auch Angst hatte, ich konnte sie ihm nicht nehmen. Ich war bei ihm, als er starb, hatte ihn in meinen Armen. In diesem Moment hab ich mit ihm gesprochen, ihn getröstet und gesagt, daß es ihm jetzt gut geht, er die Augen schließen und ganz ruhig sein soll, denn ich halte ihn ja. Nach seinem letzten Atemzug habe ich sehr geweint, aber dann war urplötzlich eine tiefe Ruhe in mir, so, als ob er mir von seiner etwas abgegeben hätte, als wollte er sagen: "Weine nicht, jetzt ist alles gut". Lange hatte ich das Gefühl, daß er noch ganz in meiner Nähe ist, mich beschützt, so wie er es immer tat. Ich weiß nicht mehr genau, in welcher Nacht es war, vielleicht die 2. oder 3. nach seinem Tod, wachte ich auf von dem Gefühl, jemand hätte mir zärtlich über die Wange gestreichelt. Ich kann mich nicht daran erinnern, geträumt zu haben. Es war ein wunderschönes Gefühl, aber irgendwie verblaßt es jetzt immer mehr, ihn in meiner Nähe zu haben. Ich weiß nicht, wie es in einem halben Jahr sein wird, hole mir auch die schönen Erinnerungen, die wir gemeinsam hatten, zurück, muß ab und zu sogar lachen, wenn ich an bestimmte Situationen denke. Dann höre ich plötzlich Lieder, die uns verbanden und bin wieder traurig. Ich weiß, daß er nicht mehr da ist, aber ich vermisse ihn so sehr, er fehlt! Wir hatten noch so viel vor. Dann sind da Vorwürfe, die ich mir selber mache, daß ich vielleicht nicht genug für ihn getan, ihm nicht genug geholfen habe. Durch meine Arbeit, war er so oft allein zu Hause, hatte so viel Zeit zum Nachdenken, hat sich bestimmt gequält, ich war nicht da. Zu mir hat er immer hoffnungsvoll gesprochen, ich habe mich von ihm anstecken lassen, war viel zu naiv, manches Mal sogar auch viel zu oberflächlich, was seine Krankheit betraf. Jetzt ist es zu spät. Ich weiß jetzt, daß er viel viel mehr gelitten hat, als er zugeben wollte. Ich habe es nicht erkannt! Bin in Eurer Trauer bei Euch und umarme Euch Mucki Liebe Afra, kannst Du mir evtl. mehr sagen über Nahtoderfahrungen? Das interessiert mich sehr. Vielleicht eine Internetadresse oder eine Buchempfehlung, jedenfalls einen Tip, wo man mehr darüber erfahren kann. Wäre ganz toll. Liebe Grüße Mucki |
Problem / Gedanken
Liebe Elke,
vielen Dank. Werde mir das Buch besorgen. Hallo an alle, schön, daß es Euch gibt in dieser Zeit. Hallo Mucki, möchte Dich nur fest umarmen. Mehr kann ich nicht. Bo |
Problem / Gedanken
Liebe Mucki,
trotz der Tragik, finde ich es sehr schön, dass dein Mann in deinen Armen sterben konnte. Ich denke, das war für euch beide wichtig. Diese tiefe Ruhe, von der du schreibst, durfte ich (wie du vielleicht gelesen hast) auch erfahren. Für mich bedeutet das heute ein Geschenk meines Vaters, ein Geschenk, das nicht jeder bekommt (wenn ich an die vielen verzweifelten Postings im Hinterbliebenen Forum denke). Auch das kann nur jemand verstehen, der genau das erleben durfte - man kann das (wie auch viele andere Dinge) nur schwer erklären. Das besondere für mich ist dabei auch, dass es kein langsamer Prozess ist - bis diese Ruhe einsetzt, sondern dass es von einem Moment auf den anderen passiert (und das in einer Phase, wo man gerade sehr sehr traurig ist). Auch das mit dem " über die Wange streicheln" sehe ich als Zeichen (habe Änliches erlebt). Auch hier wieder blitzartig der Gedanke an den geliebten Menschen (auch wenn man gerade da gar nicht an ihn gedacht hatte) und tiefe Emotion die noch länger anhält. Leider verblassen diese Eindrücke mit der Zeit, und die Zweifel (hab ich's mir nicht nur eingebildet...) kommen wieder. Deshalb schreibe ich mir jetzt jedes dieser Erlebnisse gleich auf, solange die Emotionen dabei noch so frisch und stark sind. Ist man später unsicher, tut es gut das wieder lesen zu können. Mach dir nichts draus, dass du dir sein Gesicht nicht richtig vorstellen kannst - du hast ja Photos. Der Tod und die Zeit davor sind so einschneidend, dass es nur verständlich ist, dass man das erst verarbeiten muss. Denn in der Zeit vor dem Tod hattest wahrscheinlich auch du nur im Kopf wie du helfen kannst, was als nächstes passiert... zum verarbeiten kommt man erst später. Aber die schönen Erinnerungen kommen wieder - sei dir sicher. Mach dir auch keine Vorwürfe. Ich glaube es ist für deinen Mann wichtig gewesen zu wissen, dass jemand für ihn da ist, dass jemand mit ihm mitfühlt, dass er nicht alleine ist, auch wenn du (körperlich) nicht anwesend warst. Nachdenken...muss sowieso jeder irgendwie für sich alleine - das wird jedem von uns einmal so gehen. Ich glaube, das ist auch notwendig um schließlich loslassen zu können. Auch meine Mutter war immer hoffnungsvoll (ja, naiv)was meinen Vater betraf - sogar noch einen Tag vor seinem Tod. Damals hat mich das geärgert ( ich dachte: "ja sieht sie denn nicht..."). Heute glaube ich, vielleicht hat sie ihm gerade dadurch ein Stück Normalität gegeben, seine Hoffnungen verstärkt, ein bisschen unverkrampfte "Fröhlichkeit" gegeben, weil sie sich das Schlimmste einfach nicht vorstellen konnte!? Sieh es mal von dieser Seite. So, und nun endlich zu deiner eigentlichen Frage (sorry, dass es so lang geworden ist): Ich begann mit dem Buch von Dr.Raymond Moody (Leben nach dem Tod).150 Menschen, die einmal im medizinischen Sinne gestorben waren und doch überlebt haben, berichen. Das Buch ist schon alt, gilt aber als Klassiker. Dr.Kübler-Ross: Interviews mit Sterbenden (wobei ich die Interviews sehr interessant fand, das Phasenmodell weniger, da es für mich zu sehr verallgemeinert) Weiters wollte ich noch lesen: Trost aus dem Jenseits (Bill Guggenheim) - soll sehr gut sein. Und andere Bücher von Dr. Kübler-Ross. Bin aber nicht mehr dazugekommen, weil ich im Internet hängengeblieben bin: http://www.jenseits-de.com Habe da mal unter Einführung: "wie alles begann" und "mein Beweis" gelesen. Es gibt hier auch ein Trauer/Hilfe Forum. Das ganze ist aber schon ziemlich speziell und sicher nicht jedermanns Sache. (Mich hat es aber angesprochen, weil ich dort einiges wiedergefunden habe, was sich in der Zwischenzeit bei mir ereignet hat...). Ich hoffe ich konnte dir in dieser schweren Zeit ein bisschen helfen. Wünsche dir alles Liebe und viel Kraft! Afra |
Problem / Gedanken
Liebe Afra,
danke für Deine lieben Worte und dafür, daß Du so schnell geantwortet hast. Es gibt mir Trost, hier zu lesen, daß es mir nicht allein so geht. Auch habe ich gestern im chat noch jemanden getroffen, dem es genauso erging. Anscheinend haben unsere Körper einen sehr gut funktionierenden Selbstschutzmechanismus, daß man so handelt. Es bedeutet ja wahrscheinlich auch eine gewisse Stärke in diesen Wochen, Tagen, Stunden, Momenten, die ich vorher nicht an mir kannte. Ich hatte nicht viel Zeit zu überlegen, ich habe einfach "getan". Ja, ich kenne das Buch von Dr. Moody und weißt Du was, ich habe es sogar im Schrank, schon seit vielen Jahren, habe aber nicht mehr daran gedacht. Im jenseits-de.com war ich auch, habe sogar bis in die Nacht hinein dort gelesen (das war ganz kurz nach seinem Tod), aber seitdem nicht mehr und irgendwie muß ich ganz ehrlich sagen, habe ich ein mulmiges Gefühl, jetzt noch einmal dort hineinzugehen. Vielleicht später einmal, im Moment scheint es mir so, als wenn es Heinz nicht gefallen würde, als würde er sagen: Gönne mir doch meine Ruhe! Das ist ganz merkwürdig. Aber die Titel der anderen beiden Bücher habe ich mir notiert und werde sie mir besorgen, auch Dr. Moody muß ich mir mal wieder herauskramen. Danke Dir dafür. Alles Liebe Mucki Hallo Bo, danke für Deine Umarmung, es bedarf nicht immer sehr vieler Worte, um jemandem Trost zu geben. Ich habe Dich auch so verstanden und wünsche auch Dir viel viel Kraft. Alles Liebe Mucki |
Problem / Gedanken
Liebe Bo,
eigentlich hatte ich nicht vor nochmal ins Forum zurückzukehren, da ich nichts neues mehr zu sagen hatte und auch ich mich immer nur noch im Kreise drhte. Deine Briefe haben mich sehr berührt, denn genau dasselbe habe auch ich (und mache es noch immer durch) durchgemacht. Mein Mann ist vor fast 10 Monaten unter großen Qualen (körperlicher und seelischer Natur) von mir gegangen und immer noch stehen diese Bilder vor meinen Augen und die Gedanken drehen sich immer noch darum, ob ich etwas falsch gemacht habe,- nicht in der Lage war die "richtigen" Ärzte zu finden etc.Er fehlt mir entsetzlich,-wir waren 30 Jahre lang zusammen.Meine Freunde verstehen mich schon lange nicht mehr. Für sie ist mein Mann nicht mehr da und ich habe "gefälligst" ein neues Leben zu beginnen. Lass Dich von dritten nicht irritieren. Trauere Du, solange Du es tun mußt.Und schreibe Deine Geschichte und wenn es zum "hundertsten " Mal wäre,- jeder hier wird Dich verstehen. Wir ALLE haben diese Probleme. Du bist nicht alleine damit. Nur der Eine besiegt seinen Schmerz schneller als der Andere. Ich wünsche Dir, dass es Dir NICHT wie mir geht und Du nach 10 Monaten immer noch in diesem abgrundtiefen Loch sitzt!Ich fühle mit Dir und denke an Dich und Deine Trauer. Ich bin zu müde meine Geschichte nochmals zu erzählen. Falls Du sie lesen möchtest, Du findest sie unter Magenkrebs und Bauchfellkrebs zwischen ca April-Okt.02 Alles Gute , Nadine |
Problem / Gedanken
Liebe Nadine,
ich freue mich sehr, dich endlich wieder zu lesen, wir kennen uns nicht. ich habe deine geschichte die ganzen monate über beobachtet, gelesen, mitgeweint, mitgefühlt. ich konnte und wollte dir damals nicht antworten. ínzwischen ist mein mann auch verstorben (zu lesen in "für michael"). ich habe dich seinerzeit und auch heute so verstanden, in teilen geht es mir genauso wie dir. noch immer kann ich nicht verstehen, warum ? aber eine antwort auf diese elementare frage wird es für uns leider nie geben. auch ich falle immer wieder in diese löcher, aber inzwischen teile ich sie nicht mehr. so sinnlos wie der tod michaels war, eines möchte ich ihm dennoch nicht antun, etwas, wofür er täglich mit aller kraft so gekämpft hat, einfach tatenlos aufgeben. ich bin es ihm schuldig, für uns weiterzumachen. das du auch heute noch in diesem loch sitzt, ist weder ein wunder, noch anders. jeder hat eine andere art trauer zu leben, jeder hat einen eigenen umgang, seinen eigenen weg. der eine braucht länger, bei dem anderen gehts schneller. das einzige, was mir im moment ein wenig frieden verschafft, ist die tatsache, dass er nicht mehr leiden muss. fühl dich einfach fest umarmt und verstanden. liebe grüße heike (gitti) |
Problem / Gedanken
Liebe Bo,
nur noch ganz schnell zu Deinen "praktischen " Problemen. Ich habe nicht mitbekommen WANN Dein Mann verstorben ist. Wenn Du noch innerhalb der 6 Wochen NACH Kenntnis seines Todes bist, kannst Du sein Erbe ablehnen und dürftest dann eigentlich auch nicht für seine Schulden aufkommen müssen. Näheres kann Dir aber kostenlos ein Rechtspfleger beim zuständigen Amtsgericht bzw Nachlassgericht sagen! Liebe Grüße und alles Gute, Nadine |
Problem / Gedanken
Liebe Heike,
danke Dir für Deine liebe mail. Auch Dir mein ganzes Mitgefühl. Es ist einfach schrecklich und unfassbar, dass uns unsere Lieben einfach "genommen" wurden und noch viel schrecklicher, dass sie ihr geliebtes Leben nicht wenigstens noch eine Weile behalten und genießen durften. Wieviel alte schwerkranke Menschen warten darauf sterben zu dürfen und können es nicht und auf der anderen Seite "reisst" man Menschen viel zu früh aus ihrem Leben.... Ich habe Deine Geschichte nicht verfolgt, da ich lange nicht mehr im Forum war und auch nicht mehr zurückkehren werde. Ich habe Euch alle lang genug mit "meiner Geschichte" genervt. Aber ich denke mir, dass Deine Geschichte ebenso grausam war, wie all unsere Geschichten.. Ich denke an Dich, Nadine |
Problem / Gedanken
Liebe Mucki,
fein, dass du Dr.Moody noch zu Hause hast. Ja, ich hatte das Buch auch zu Hause und auch fast vergessen (hab es mir mal in der Pubertät gekauft, als ich auf der Suche nach dem Sinn des Lebens war). Jetzt habe ich es mit ganz anderen Augen gelesen. Wenn ich genau zurückdenke, habe ich auch erst ca. 3 Wochen nach dem Tod meines Vaters begonnen zu lesen. Über besagtes Forum bin ich nach einiger Zeit "zufällig" gestolpert, habe es aber ignoriert. Erst nach ca. 3-4 Monaten, als ich mich erinnerte, dass meine Großmutter in jungen Jahren seltsame "Erscheinungen" hatte, wollte ich mehr wissen. Nach 3 Wochen - wie bei dir - ist ja alles noch ganz frisch. Und einen Partner zu verlieren, ist ja sicher noch um ein Vielfaches schlimmer als einen Elternteil. Da will ich mir gar nicht anmaßen mitreden zu können. Ich wollte dich auch nicht mit zuviel Lese-Info überrollen. Wie gesagt, alles braucht seine Zeit. Du selbst spürst am besten, was du wann brauchst, und was du besser bleiben lassen solltest. Alles Liebe Afra Auch an Heike und Nadine alles Liebe und viel Kraft! Afra |
Problem / Gedanken
Liebe Nadine,
ja, ich habe und mußte das Erbe leider ablehnen. Ist mir sehr schwer gefallen, aber es hätte mich sonst völlig ruiniert -waren auch vorher nie gut bei Kasse und ich habe einiges an Tieren zu versorgen. Mit "Kosten" meinte ich jetzt eher Beerdigung und so was. Aber das ist alles fast schon zweitrangig. Ich möchte halt auch auf alle Fälle in unserem Haus wohnen bleiben und muß auch dort sehen, alle Kosten wie Miete usw. zusammenzubekommen. Mal sehen, was noch alles so kommt ... Herbert ist am Sonntag 12 Wochen tot. Bo |
Problem / Gedanken
Liebe Nadine,
ich würde es sehr schade finden, wenn du hier nicht mehr zurückkehren möchstest, kann aber natürlich verstehen, dass du vielleicht abstand brauchst. nachdem nun auch meine mutter am 16.12. michael gefolgt ist, sie hatte bauchspeicheldrüsenkrebs, kurz nach seinem tod entdeckt und in november operiert, sie ist an den postoperativen folgen gestorben, nicht am krebs, habe ich auch überlegt, ob ich mich aus diesem forum zurückziehen sollte oder nicht. einerseits ist es ja nun "nicht mehr mein thema" aber andererseits wird es immer mein thema bleiben. vielleicht ist diese krankheit nicht mehr in meiner familie, sie hat nun ja schon fast alle, bis auf ein paar tanten, gefordert, aber vielleicht kann ich anderen menschen, die niemanden zum reden haben, ein wenig von dem geben, was ich michael oder meiner mama jetzt hätte geben können. und vielleicht hilft es mir, das geschehene zu verarbeiten, die bilder in meinem kopf ein wenig abzuschwächen. ich glaube nicht, dass sich der "feind in meinem kopf" irgendwann verabschieden wird - niemals, aber vielleicht kann ich einen waffenstillstand mit ihm schliessen. ich wünsche dir von herzen, dass auch für dich irgendwann der tag kommt, an dem du sagen, es ist okay, nicht okay, dass du nicht mehr da bist, sondern okay, dass es eine weile dauern wird, bis ich dich wiedersehe ! ganz liebe grüße heike |
Problem / Gedanken
Irgendwie geht es weiter. Ich "funktioniere" wieder.
Aber diese Leere und Einsamkeit ist unerträglich. Ich weine nicht mehr, wenn andere dabei sind - habe ich eh wenig getan, nur manchmal lies es sich nicht vermeiden. Ich will keinem zur Last fallen oder eine Belastung sein und das ist man in so einer Situation einfach. Ich mache meine Arbeit, versorge meine Tiere und dann sitze ich abends da und denke an Herbert. Aber ich sehe ihn immer noch tot. Dieser letzte Tag besser diese letzte Nacht geht nicht vorbei. Immer und immer wieder läuft sie vor mir ab. Ich kann mich zwar auch an andere Sachen erinnern, aber gerade, wenn ich anfange mich in meiner Erinnerung "wohl" zufühlen, also wenn ich mich an schöne Sachen erinnere, die wir erlebt haben, dann ist sofort wieder das Bild da "TOT". Ich habe jetzt viel auch hier über Zeichen und Leben nach dem Tod usw. gelesen und zwischendurch hat es mir auch Hoffnung gemacht. Doch dann kommt wieder ein Punkt, da denke ich "stimmt doch alles garnicht - mach Dich doch nicht selbst froh". Ich weiß nicht was mit mir los ist. Es heißt : " es wird alles wieder gut, aber nie mehr wie vorher" - wie soll es dann gut werden ? Nichts war mir so wichtig wie Herbert in meinem Leben und ich habe lange gebraucht, um eine solche Liebe spüren zu können. Es wird nie wieder so sein. Er fehlt mir so sehr. Bo |
Problem / Gedanken
Ich habe jetzt in den letzten Tagen wieder viel hier gelesen. Besonders auch unter "Zeichen" und alles über "Leben nach dem Tod" usw.
Ich beneide jeden, der daran glauben kann und der überhaupt an etwas glaubt. Ich kann das nicht. Am Anfang hab ich wie geschrieben immer auf ein Zeichen oder so gewartet, weil ich auch einfach hoffte, daß das doch nicht alles gewesen sein kann. Aber ich glaube mitlerweile, ich wollte mich nur selber "froh" machen. Ich fände es schön, wenn ich falsch liege, aber ich denke, dieser Glaube (an was auch immer in dier Hinsicht) war für mich nur Selbstschutz. Vielleicht denke ich da auch mal anders drüber, aber im Moment habe ich diese Hoffnungslosigkeit und Leere auch in dieser Beziehung. Ich sehe keinen Sinn darin. Ich sehe auch keinen Sinn darin, was passiert ist und weiß auch nicht, wozu das gut sein soll. Ich bin sehr traurig. Bo |
Problem / Gedanken
Liebe Bo,
mir tut es immer weh, wenn jemand so - scheinbar hoffnungslos - traurig ist. Vielleicht kannst du versuchen alles von einer anderen Seite zu sehen: Die meisten hier in diesem Hinterbliebenenforum haben einen schweren Verlust erlitten. Und ich bin sicher, jeder hier ist der Meinung nicht mehr der/dieselbe wie vorher zu sein. Jeder ist mehr oder weniger gezwungen sich Fragen zu stellen, die man sich sonst so nicht gestellt hätte. Und ich denke, nach einiger Zeit wird JEDER feststellen, dass er auf eine Art und Weise gereift ist. Ich denke solche Schicksalschläge gehören zu den Hürden unseres Lebens. Es ist unsere Aufgabe sie zu meistern. Ich muss dabei an Heike(Gitti) denken. Sie hat zwei so schwere Verluste hintereinander erlitten, dass man sich nicht vorstellen kann, wie sie es überhaupt schaffen kann weiterzumachen und wieder "aufzustehen". Aber von ihren postings geht immer eine gewisse Kraft aus - sogar wenn sie sehr traurig klingen. Ich glaube sie findet ihren Weg (oder hat ihn schon gefunden), und wird daraus wachsen (bzw ist schon während der Krankheit ihres Mannes so gewachsen), sodass ich sie nur bewundern kann). Wenn man sich schon fragt was für einen Sinn so ein Unglück haben kann, dann ist es meiner Meinung nach dieser: dass wir daraus lernen sollen. Das Leben erhält eine andere Dimension. Und: warte nicht auf Zeichen... Wenn du magst versuche es mit Tiefenentspannung (z.B. Yoga) ohne Zielsetzung, und ich bin sicher, dass sich früher oder später zumindest schöne Träume (mit Herbert) einstellen - wenn nicht mehr. Alles Liebe, Afra |
Problem / Gedanken
Liebe Bo,
noch einmal schreibe ich, obwohl ich es nicht mehr tun wollte...Angesichts Deiner Hoffnungslosigkeit MUß ich mich einfach nochmal rühren.Sie berührt mich deshalb so stark, weil auch ich (mein Mann ist seit jetzt 10 Monaten nicht mehr bei mir)nur noch Hoffnungslosigkeit und Leere verspüre. Ich würde Dir lieber Mut machen und sagen, das geht vorbei. Tut es vielleicht auch bei dem einen oder anderen...Menschen sind verschieden! Es ist bewundernswert, wenn man die Kraft aufbringt sich abzufinden. Das scheint bei Dir (noch) nicht und bei mir auch nicht der Fall zu sein.Auch für mich ist das Leben mit dem Tod meines Mannes "beendet" gewesen. ABER und das erzähle ich Dir jetzt nicht, weil ich gläubig bin (ich bin es nicht) oder irgendwie esoterisch angehaucht bin,- selbst bei mir hat es "Zeichen" gegeben. Zunächst wollte ich sie "erzwingen",- das funktioniert nicht! Es kommt von selbst und meist dann, wenn man schon nicht mehr darauf hofft.Und Du wirst spüren ob es ein Traum oder "ein Besuch" ist. Aber warte nicht darauf. Ich wünsche, dass Dein Weg besser sein wird als der meine. Liebe Grüße, Nadine |
Problem / Gedanken
Liebe Nadine, liebe Afra - hallo alle zusammen.
Vielen Dank für Eure Antworten. Ich habe halt immer wieder das Gefühl in ein tiefes Loch zu fallen. Dann geht es mal einen Tag besser - ich fühle mich "fast normal" - lache auch, klar. Krabble halt so nach und nach eine Stufe nach der anderen nach oben, um dann, so kommt es mir vor, plötzlich wieder runterzufallen. Ich denke auch, daß jeder damit anders umgeht und umgehen kann - ich würde mir auch wünschen, daß ich mehr Kraft hätte, aber manchmal, wenn ich abends allein bin und die Arbeit ist getan, bin ich einfach nur noch am Ende. Wie Du Nadine auch schreibst : das eigene Leben scheint mit dem Tod des Partners beendet. Der Sinn fehlt einfach. Klar mache ich weiter - ich weiß, daß Herbert das so gewollt hätte und ich habe auch Tiere zu versorgen, die mich auch brauchen. Ich wollte halt nur sagen, daß es mir manchmal so schwer fällt - ich bin nicht so stark, wie das alle in meiner Umgebung von mir glauben. Ich trage nur eine starke Maske. Liebe Grüße Bo |
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