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chrisisi 05.08.2007 20:49

Schmerzfreitherapie
 
Hallo,
mein Name ist Christian bin 35 Jahre seit 7.07.07 verheiratet. 3 Monate vor Hochzeitstermin wurde bei meinem Vater inoperiabler Lungenkrebs festgestellt.
Grund der Einlieferung ins KH war Wasser in den Beinen. Da mein Vater stark Übergewichtig ist waren die Behandlungen und Prognosen sehr schwierig und und die Leber und Blutwerte sehr schlecht. Es wurde mit einer leichten flüssigen Chemo begonnen die anscheinend sehr gut verdräglich war, doch die Nachwirkung hatte die Blutwerte in den Keller zu schmeißen. Wo sie ja schon vorher waren. Nach dem 2 Zyklus wurde sie eingestellt und mit Tarceva begonnen. Nach 3 Wöchiger Einnahme und extremen Schmerzen wurde vom Oberarzt auch diese Therapie zum Abbruch empholen da die Nebenwirkungen überwiegten als zu helfen (Tumor nicht aufgehalten, Psychisch total am Limit etc.) Jetzt kommt auch noch dazu, dass mein Dad auch schon einwenig Wasser in der Lunge hat. Also die Schulmedizin ist am Ende. Warum den Körper noch mehr vergiften.
Die Worte des Oberarztes waren von Anfang an es gibt keine Heilung aber es gibt Hilfe um Schmerzfrei zu sein. Bei diesem Punkt sind wir jetzt angelangt.

Ich habe meinem Vater Fentanyl Hexal (Opiatpflaster) besorgt.

So jetzt meine Frage.
Seit Montag hat er das Pflaster und er hat fast noch nichts gegessen, er schläft nur, ist zeitweise teilnahmslos.
Sind das wirklich nur die Nebenwirkungen die ich ja gelesen habe und muss sich das ganze erst Einspielen wie der Hausarzt sagt.

Eines Bewirkt es, er ist komplett Schmerzfrei.
Meine Ansicht ist es, das Wasser weg zu bringen den das kann einen gleich umbringen und das andere kann sich doch noch hinauszögern oder liege ich da falsch.
Natürlich will ich nicht das mein Vater leiden muß und ich hab mich auch schon langsam damit abgefunden das er sterben wird(kann man das überhaubt) doch man will jede Minute, Tage und hoffendlich Monate geniessen die man noch miteinander hat.

So jetzt genug, danke das es dieses Forum gibt es hat gut getan hier rein zu schreiben und vielleicht kann mit ja jemand meine Fragen beantworten

lg
Christian

Susanne28 05.08.2007 21:09

AW: Schmerzfreitherapie
 
Hallo Christian,

welche Dosierung bekommt denn dein Vater? Meiner hatte zwischendurch als Maximum 150er Fentanyl ohne großartige Nebenwirkungen, ganz anders als beim Morphin, das ihn schon bei deutlich niedrigeren Dosierungen (180 Milligramm Morphin/tägl. entspricht nur ca 75er Fentanylpflaster, also 75Mikrogramm/stündl.) recht müde und träge machte. Das Verdoppeln des Morphins von 90 auf 180mg hat ihn echt ausgeknockt, das Erhöhen des Schmerzpflasters um 25 oder sogar 50 Mikrogramm war gar kein Problem.
Aber jeder reagiert ja anders darauf und für deinen Vater ist es ja scheinbar das erste Opiat?! Meiner war beim Wechsel schon 1 Jahr Morphin gewöhnt, vielleicht hat er auch deshalb nicht so stark reagiert.. Vermutlich muss sich dein Vater erst daran gewöhnen, da wird der Hausarzt recht haben, es handelt sich ja wirklich um ein sehr starkes Schmerzmittel.

Ich wünsche euch alles Gute,
liebe Grüße Susanne

chrisisi 05.08.2007 21:43

AW: Schmerzfreitherapie
 
Hallo Susanne,

danke dir für die rasche Antwort. Die Dosierung ist auf 50er Fentanyl.

lg
Christian

TobiT 05.08.2007 22:35

AW: Schmerzfreitherapie
 
hallo erstma!

alle die von dir beschriebenen Symptome sind ganz klar auf das Pflaster zurückzuführen! Die meisten Patienten sind schon Opiate gewöhnt. meist niederpotente wie Tramal oder Valoron. Aber auch diese reichen, um den Körper an das vorhandensein eines künstlichen Opiats zu gewöhnen!!!

Du solltest mit dem Art reden, vielleicht reicht für deinen Vater ein 25 µg Pflaster in Kombination zum Beispiel mit Novalgin um Schmerzfreiheit zu erlangen.
Dadurch würden sich die Nebenwirkungen wahrscheinlich deutlich reduzieren. Man kann natürlich auch abwarten wie der Arzt meinte, nur habt ihr beide dann keine schöne Zeit, weil dein Vater mehr schöafen wird als alles andere...

NIEMALS jedoch darf ein hochpotentes Opiat wie Fentanyl (ist das stärkste bekannte Schmerzmittel hat ca. 70-80 mal stärkere Wirkung als Morphin) zusammen mit Tramal oder Valoron gegeben werden!!!

Susanne28 05.08.2007 23:29

AW: Schmerzfreitherapie
 
Hallo Christian,
laut Packungsbeilage entsprechen ja die 50er Pflaster ungefähr einer täglichen Morphinmenge von bis zu 150mg. Das ist zwar noch nicht richtig viel, aber eben auch nicht wirklich wenig.
Wir haben auch immer versucht die Medikamente mit langanhaltender Wirkung so gering wie möglich zu dosieren und statt dessen für eventuelle Schmerzspitzen andere Medikamente bereitzuhalten oder auch regelmäßig einnehmen zu lassen. Natürlich immer in Absprache mit dem Arzt. Vielleicht solltet ihr das auch tun.
Das von Tobi genannte Novalgin hilft meinem Vater auch immer wieder gut, er hat allerdings immer wieder Phasen wo er es nicht gut verträgt und ihm davon übel wird. Daher wurde ihm zum Fentanyl Sevredol verordnet. Das sind Morphintabletten ohne Langzeitwirkung die relativ schnell wirken. Meist hat er die 10mgTabletten genommen, manchmal waren 20mg Tabletten nötig. Natürlich kann das dann auch wieder Nebenwirkungen verursachen, bei meinem Vater waren die aber nie so wild. Zum Glück reicht ihm zur Zeit einfach das 75er Pflaster.
Achso, und dann gibts die Pflaster natürlich noch von verschieden Herstellern und den Berichten im Forum nach wird mal dies mal das besser vertragen....

Liebe Grüße Susanne

TobiT 05.08.2007 23:46

AW: Schmerzfreitherapie
 
Fällt mir grad noch ein...

Gegen Schmerzspitzen ist noch ein weiteres sehr gutes Mittel auf dem Markt!

"Actiq" , das sind kleine Lutschtabletten die man unter der Zunge auflöst, Wirkstoff auch hier Fentanyl!

Dadurch verhindert man noch einen weiteren Wirkstoff in die Sammlung aufzunehmen!!!

chrisisi 06.08.2007 21:10

AW: Schmerzfreitherapie
 
Hallo an alle,
ich danke euch nochmals für die guten Ratschläge. Leider hat mein Vater jedlichen Grauß gegen Tabletten, da er ja auch noch gegen das Wasser im Körper welche nehmen muß. Falls die Zuckerwerte auch zu hoch sind muss er da auch noch welche nehmen, der jedoch schon lange stabil ist. Schon vor dem Pflaster. Darum war das mit dem Pflaster otimal, dachte ich. Als Schmerztabletten wurde im auch noch xefo verschrieben. Die er aber nicht benötigt, da er keine Schmerzen verspürt.
Am Montag haben wir wieder einen Termin zum Lungenröntgen, jedoch weiß ich noch nicht ober er die Kraft dazu hat, um ihn selbst ins KH zu bringen. Meine Mutter ist auch schon komplett fertig, da mein Vater wie sie sagt ca. jede 45 min. auf die Toilette muß und das Tag und Nacht. Ist das ok, was glaubt ihr, das Wasser muß doch langsam aber sicher raus. Aber so haben doch bald auch beide keine Kraft mehr.
Wenn morgen keine Besserung eintritt, werde ich mit dem Arzt nochmals reden.
Meine Schwester hat bei einer Selbsthilfegruppe angerufen, und die haben ihr eine Telefonnummer von einem Schmerztherapiespeziallisten in Linz gegeben. Kennt den jemand?

lg
Christian

Susanne28 06.08.2007 22:10

AW: Schmerzfreitherapie
 
Mhm, vielleicht würde schon eine simple Urinflasche erstmal ein wenig von dem Stress und dem Gerenne nehmen?! Gibts im Sanitätshaus für 4€ und ist vielleicht gerade für nachts praktisch?!

LG Susanne

chrisisi 06.08.2007 22:45

AW: Schmerzfreitherapie
 
Hab ich auch schon dran gedacht, sogar an Windeln.
Doch es geht nicht nur um die rennerei, sondern mehr ums munter sein. Wenn sich mein Vater nur umdreht ist sie wach sagt sie.

christian

Susanne28 07.08.2007 00:03

AW: Schmerzfreitherapie
 
Dann vielleicht Baldrian für die Mama und Urinflasche für den Papa;)

Vielleicht kann man die Wassertabletten ja etwas reduzieren?! Dein Vater muss ja auch mal schlafen... Mein Vater hat auch grad welche bekommen wg Wasser in den Füßen/Beinen aber der schwemmt deutlich langsamer aus...
Wie lang muss er denn die Tabletten noch nehmen?

LG Susanne

TobiT 07.08.2007 00:13

AW: Schmerzfreitherapie
 
mann sollte solche Tabletten auch normalerweise nur morgens und mittags nehmen, um diese nächtliche Rennerei zu verhindern. So stehts zumindest in der Anleitung für Ärzte.....

mal beim Arzt nachfragen ob das nicht möglich ist.....

Liz und Willy 07.08.2007 02:03

AW: Schmerzfreitherapie
 
Physikalische Massnahmen unterstützen die Entwässerung z.B: Lymphdrainage. Auch dies sollte auf den Vormittag gelegt werden, das es ja zum Wasserlassen anregt.

Schnucki 07.08.2007 08:16

AW: Schmerzfreitherapie
 
Meine Mutter hatte ja bis vor kurzem auch ganz massiv Wasser, das auch durch die Tabletten nicht wegging. Zusätzlich bekam sie Lymphdrainage. Es hat Wochen gedauert, aber es ging weg.

chrisisi 07.08.2007 09:49

AW: Schmerzfreitherapie
 
Haben am Anfang nur eine Tablette geben müssen in der Früh und er musste trotzdem rennen in der Nacht, zwar nur alle 2 Stunden aber trotzdem. Bei einer Lymphdrainage muss man ja so einen Gurt anlegen, der bei meinem Vater nicht passen dürfte, durch sein starkes Übergewicht. Bin mir zwar sicher das es da auch eine Lösung geben müsste und er mitlerweile schon so stark abgemagert ist das ihm der Gurt passen würde, aber er will ja nicht.

lg
Christian

Liz und Willy 07.08.2007 13:48

AW: Schmerzfreitherapie
 
Gurt????

was für einen Gurt?

TobiT 07.08.2007 14:29

AW: Schmerzfreitherapie
 
Zitat:

Zitat von Liz und Willy (Beitrag 443772)
Gurt????

was für einen Gurt?


hab mich auch gefragt.... :confused: :confused: :eek:

Susanne28 07.08.2007 18:38

AW: Schmerzfreitherapie
 
Kann mich nur anschließen, mein Vater bekommt auch Lymphdrainagen - ohne Gurt! Aber er hat das Wasser auch nur in den Beinen/Füßen... braucht man beim Oberkörper ein Gurt?! Aber den irritierten Äußerungen meiner Vorschreiber entnehme ich, dass dem vielleicht eher nicht so ist....

LG Susanne

TobiT 07.08.2007 19:44

AW: Schmerzfreitherapie
 
nunja Ödeme am Körperstamm (auch Anasarka von den werten Herrn Doktoren genannt), haben normalerweise nicht ihren Grund an einem zu geringen Lymphabfluss. Desweiteren ist mir nicht bekannt, dass man o.g. mit einer Lymphdrainage des Bauches etc. beheben könnte.

Anasarke sind meistens Zeichen einer verminderten Pumpleistung des Herzens und können am besten mit "Wassertabletten" also Diuretika behandelt werden...

korrigiert mich bitte wenn ich falsch liege

chrisisi 07.08.2007 22:33

AW: Schmerzfreitherapie
 
Das mit dem Gurt wurde meinen Eltern so eingeredet, habe da nicht weiter nachgehagt, weil mein Vater sowieso dagegen ist.
Heute hat meine Mutter den Hausarzt in der Früh angerufen, da sie wieder die ganze Nacht gelaufen sind und er auch wieder erbrochen hat. Er hat zu ihr am Telefon gesagt das sie sofort das Pflaster entfernen soll und er am Nachmittag vorbei käme. Ich hab mir das auch nicht entgehen lassen und war auch anwesend. So jetzt haben wir die Dosis runtergesetzt auf 25er aber nur bei Bedarf und die xefo zusätlich. Hab ihn darauf angesprochen ob mein Vater jetzt überdosiert gewesen seie, denn am Anfang hat es geheißen wie auch in der Beschreibung alle 3 Tage wechseln. Natürlich wurde meine Frage verneint, da es ja am Anfang die richtige Dosis zu erwischen heißt. Na schauen wir mal, seit mein Dad das Pflaster nicht mehr oben hat ist er wieder mehr ansprechbar und etwas fitter gewesen. Schauen wir mal wie die Nacht wird.
Zu seiner Verteidigung muss man dazu vielleicht sagen, das die Patienten normalerweise im Krankenhaus eingestellt werden auf das Fentanyl, wie auch ein anderer Doktor gesagt hat.Doch im KH waren die Schmerzen noch nicht so schlimm.
Wegen dem Wasser konnten wir nicht wirklich viel ausrichten, er muß die Tabletten nehmen und für die Nacht probieren wir mal windeln. Ist auch nicht jedermans Sache.

lg
Christian

TobiT 07.08.2007 22:38

AW: Schmerzfreitherapie
 
besorgt ihm so schnell es geht eine Urinflasche, es gibt nichts schlimmeres als bewusst in die Hose zu machen.......

ansonsten kann ich nur sagen, dass der Arzt in meinen Augen jetzt richtig gehandelt hat.... Ich find 50µg aber ziemlich heftig fürn Anfang....

Liz und Willy 07.08.2007 23:31

AW: Schmerzfreitherapie
 
Hallo Christian

Können Tobi nur beipflichten, die Dosis ist für den Anfang deutlich zu hoch, man sollte Schmerzmittel - egal welcher Art immer "einschleichen" udn nur so viel geben wie die Schmerzen weggehen. Wenn man aber hochdosiert anfängt weiss man ja gar ob die Schmerzn nicht zu lindern wären mit einer niedrigeren Dosis - also bleibt der Pat. überdosiert. Erhöhen kann man immer.

Auch der Voprschlag einer Urinflasche ist jedem Fall den Pampers vorzuziehen. So kann dein Paps ganz diskret Wasserlösen ohne sich in die Windeln machen zu müssen - Windeln sind immer sehr entwürdigend und sollten unbedingt gemieden werden wenn möglich, zudem verhindert man so jegliche Hautprobleme. Demente und Stuhl inkontinente Patienten werden oft Pamps angezogen, weil sie sich nicht äussern wann sie gehen müssen oder es eben nicht "halten" können. Bei deinem Paps ist das aber ja nicht der Fall.

Also sofort ne Flasche holen....

Lieber Tobi

Christian's Vater hat die Oedeme in den Beinen v.a. und da ist Lymphdrainage sehr sinnvoll - aber nur in Ergänzung zu Diuretika.

Hatte selber heute Lymphdrainage da ich wegen dem Rolli-Sitzen (habe MS) auch immer Oedeme habe in meinen Beinen. Ich hatte innert 1 Stunde einen Fussrist-, Knöchel- und Wadenumfangverlust von 2-3cm - dafür ein besetztes Klo!

Lymphdrainage lohnt sich grundsätzlich, wobei ich heute erfahren habe bei gewissen Krebsarten (va. Blut- und Lymphkrebs) und Herzinssufizienz ist es kontraindiziert. Aber ein guter Therapeut fragt nach.

Liebe Grüsse s'Doppelpäggli

chrisisi 08.08.2007 20:05

AW: Schmerzfreitherapie
 
Hallo an alle,
möchte mich vorallem nochmals bei allen Bedanken dir mir (uns) so wertvolle Tips und Mut gegeben haben und geben werden.
Kleines Erfolgserlebnis, mein Vater hat zwar in der Nacht um 01.30 Uhr ein Pflaster mit Dois 25 benötigt, doch er verträgt er bisher ganz gut und hat keine Schmerzen. Er ist bei klarem Verstand, lächelt und schimpft wieder ein wenig. Er hat sogar wieder eine Kleinigkeit gegessen und bei sich behalten und zwar nicht lachen ein Hipp- Glas von meiner Tochter. Am Abend konnte er sogar ein großes Geschäft auf der Toilette erledigen was natürlich auch eine Woche nicht funktionierte.
Fakt ist, er war komplett Überdosiert. Würdet ihr dem Arzt nochmals zur Rede stellen, warum er so hoch dosiert hat, oder ist er doch nach einem bestimmten Schema vorgegangen? Falls es wirklich so etwas gibt, wie mir der OA im KH gesagt hat.

lg
Christian

Liz und Willy 09.08.2007 00:55

AW: Schmerzfreitherapie
 
Hallo Christian

Das hört sich ja schon mal deutlich positiver an....

Das Problem mit HA ist, dass sie oft zu wenig Erfahrungen mit Schmerztherapien bei Krebs haben auch wenn sie genau die Personen sind die es bei den Patienten durchführen und beobachten sollten.

In wie weit ein "zur Rede stellen" etwas bringt ist echt fraglich, kann höchstens das Vertrauensverhältnis noch mehr stören als es eh schon ist. Die Überdosierung ist nicht mit Absicht ausgelöst worden, da sind wir uns sicher, sondern eher einfach aus "Unwissen" des Docs und gutem Willen die Schmerzen gut zu lindern wollen.

Weit wichtiger ist es für euch wichtig sich über die Schmerztherapien bei Krebs zu informieren - die Infos von KID und die Blauen Broschüren der Deutschen Krebshilfe sind da sehr gut.

http://www.krebsinformationsdienst.de

http://www.krebshilfe.de/informieren.html

Die Ausscheidungen sollten unbedingt mit einem Abführmittel erleichtert werden - Opiate bereiten hier bekanntlich Probleme die zu ernsthaften und lebensbedrohlichen Verstopfungen führen können.

Google mal unter Schmerztherapie bei Krebs - da kommt einiges inkl. Schema der WHO (leider kann ich die Links nicht mehr reinsetzen - es spikt mich aus dem Netz (ein altes Problem meines Anbieters!!)

LG s'Doppelpäggli

chrisisi 10.08.2007 20:16

AW: Schmerzfreitherapie
 
Danke für die Links, die sind sehr hilfreich. Habe meinem Vater einen Ausdruck der blauen Broschüren gemacht.Zurzeit geht es ihm, wirklich gut und er bekommt auch wieder langsam Hunger.
Am Montag muss er wieder ins KH zum Lungenrönken, hoffe das wir nicht wieder einen Tiefschlag erfahren und es sich einmal einige Zeit einpendelt.

lg
Christian

chrisisi 30.08.2007 12:00

AW: Schmerzfreitherapie
 
:cry: mein Vater ist eingeschlafen

sorry, das ich solange nicht geschrieben habe. Bei der letzten Untersuchung im KH wurde keine Vergrößerung des Tumors festgestellt. Mein Vater wurde wieder heimgeschickt und uns die Mobile Hospitz zu kontaktieren empfohlen. Meim Vater ging zuhause einen langen Leidensweg, er hat fast nichts gegessen und die Tabletten gegen das Wasser hat er meistens wieder erbrochen. Sofort haben wir uns entschlossen die mobile Hospitz zu kontaktieren da mein Vater schon die Füsse regelrecht aufsprangen und Wasser rauskam.
Hiermit möchte ich mich nochmals bei der mobilen Hospitz von Wels bedanken diese Einrichtung ich sehr schätzen gelernt habe und jedem nur empfehlen kann von Anfang an sich begleiten zu lassen. Sie sind Tag und Nacht für einen da ob Patient oder Angehörige.
Meinem Vater wurde durch die Schwestern eine Nadel mit Schlauch eingesetzt wo meine Mutter Mittel gegen die Übelkeit einspritzen konnte. Nach einigen Tagen hatte mein Vater wieder ein bisschen mehr Apettit und wir glaubten es geschafft zu haben. Doch dann wieder, die Übelkeit und der Brechreiz, sofort entfernten die Schwester Roswita von der Hospitz das Schmerzpflaster das er vielleicht nicht vertragen würde und leitete eine eine Einlieferung auf die Palliativstation der Elisbethinen in Linz ein um eine perfekte Schmerzeinstellung zu bekommen. Wo wir sehr viel Glück hatten einen Platz in kürzester Zeit zu bekommen. Bei dem Einlieferungsgespräch mit den Doktoren haben wir auch gesprochen das wir über eine 24 Stunden Hilfe nachdenken sollten, da es auf dauer für meine Mutter zu stark werden würde.
In den nächsten zwei Tagen hat sich der Zustand meines Vaters ständig verschlechtert und so wurde ich am Freitag den 24.08 in der Früh angerufen das mein Vater im sterben liegen würde. Ich dachte ich hör nicht recht, wir hatten ihn doch zur Einstellung und nicht zum Sterben nach Linz gebracht. Sofort verständigte ich die Familie und wir fuhren los. Als ich ins Zimmer kam und er unsere Stimmen hörte lächelte er und schaute uns mit großen Augen an. Doch dieser Zustand war nicht lange da mein Vater sehr müde war und ständig schlief. Da er nicht mehr reden konnte konnten wir uns nicht mehr mit ihm verständigen, doch er war ständig wieder kurz mal munter und er spürte es das wir da waren. Am Abend fuhr meine Mutter kurz heim um Medikamente für die Nacht zu holen, da wir beschlossen haben über nacht zu bleiben. Sie war 2 Stunden weg, in der letzen Stunde war mein Vater sehr unruhig, versuchte sich stängig zu drehen und griff sich auf den Kopf. Meine Mutter kommt bei der Tür herrein, ich sage zu ihr komm her mama Papa ist wach mein Vater, nahm meine Hand so gut er konnte und legte sie auf mama ich spürte wie er sagte:" So mein Sohn ich lege mama in deine Hände " und er schlief für immer ein. Es war so Gefühl das man gar nicht beschreiben kann das mir und meiner Mam keiner mehr nehmen kann.
Daddy du wirst immer in unseren Herzen weiterleben, doch werden wir dich sehr vermissen da der Schmerz sehr tief sitzt. Dein Leid hat nun ein Ende und du kommst ihn eine bessere Welt wo es dir wieder gut geht.

Good Bye und danke für alles. Werde für Mama gut sorgen.:cry: :cry:


lg

chris


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