![]() |
Verweigerung der Behandlung?
Hallo,
vorab: Ich hoffe, dass ich mit diesem posting niemanden hier schwer brüskiere und nicht in ein riesengroßes Fettnäpfchen trete. Falls doch, sagt's mir bitte sofort. Ich bin nicht von LK betroffen, auch meine Angehörigen nicht. Indirekt vom Krebs betroffen bin ich nur insofern, als meine Frau seit 01/07 und meine Schwägerin seit 04/07 eine Therapie wegen Brustkrebs durchmachen müssen. Auf den LK komme ich, weil ich seit über 25 Jahren rauche wie ein Schlot (so 40-100 pro Tag, je nach Befindlichkeit) und meine Hausärztin mich letztens zum Roentgen der Lunge schicken wollte. Ich habe mir das lange überlegt... und bin da nicht hingegangen. Weil ich gerade (wenn auch nur als Angehöriger) miterlebe, wie hart die Abfolge von Diagnose, ultraschneller Klinikeinweisung, OP, Chemo, dann Bestrahlung (und dann evtl. 5 Jahre weiter medikamentöse Therapie) für die Betroffenen ist. Dieses halbe Jahr mit der Krebsbehandlung war mitnichten ein "lebenswertes" halbes Jahr. Sondern eine endlos andauernde Stressphase mit Arztterminen ohne Ende, ständiger Kotzerei, Bettlägerigkeit, schlimmen Schmerzen, ausfallenden Zehennägeln, mit Valium und Haloperidol gegen die Nebenwirkungen der Chemo, mit Notarzt-Einlieferungen in die Klinik, weil die Blutwerte lebensgefährlich kritisch waren... OK. Beim Brustkrebs weiss frau ja noch, wofür sie das auf sich nimmt... Immerhin liegt die Überlebensquote nach 5 Jahren da bei etwa 2/3. Beim Lungenkrebs liegt sie halt nur bei 1/20. Deshalb, nach langer Vorrede, eine einfache Frage: gibt/gab es hier jemanden, der sich bewusst gegen eine Behandlung eines Bronchialkarzinoms entschieden hat? Nach dem Motto: lieber 1 Jahr in Frieden als 1+x Jahre in der Tretmühle der high-tech-Medizin... Viele Grüße, Stefan |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Hallo Stefan,
warum wollte sie Dich denn zum Röntgen schicken? Es muß ja nicht immer gleich Krebs sein .... gerade bei Rauchern gibt es ja doch noch andere Lungenkrankheiten, die nicht Krebs sein müssen. Wenn Du schon eine Behandlung verweigern willst, solltest Du doch zumindest die Diagnose kennen, oder? Jemand, der sich nicht behandeln ließ, wird Dir hier nicht mehr schreiben können. Es gab hier jemanden, der Behandlungen verweigerte - bewußt, aus den Gründen, die Du nanntest. Er war binnen 6 Wochen tot - soviel zum Thema 1 Jahr ohne Behandlung. LG Astrid |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Liebe Astrid,
ich kann dich gut verstehen. Ich wusste auch nicht so recht, etwas mit der Frage anzufangen. Jetzt weiß ich, was mich gestört hat: Wie kann man sich weigern, etwas zu tun, wenn man überhaupt noch nicht weiß, welche Möglichkeiten, etwas zu tun, bestehen? ...und ob jetzt ein nicht behandelter Krebs soviel Lebensqualität bietet? Ich bin mir auch da nicht sehr sicher. Lieber Stefan, bei allem gebotenen Respekt, kannst Du mir bitte erklären, was Du hier eigentlich wissen willst? Ob es noch jemanden gibt, der gar nicht wusste, ob er Krebs hat und welche Behandlungsmöglichkeiten zu diesem eventuellen Krebs mit welchen Optionen bestehen, sich auch geweigert hat, diese - ja noch nicht feststehenden - Behandlungsmöglichkeiten anzunehmen? Ich wünsche dir trotzdem eine angenehme Nacht und viel Erfolg bei deiner Entscheidung - die ja vielleicht gar nicht ansteht. Verwirrte Grüße :winke: Monia |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Hallo Stefan,
interessante Frage! Auch ich habe immer gesagt, wenn ich einmal Krebs bekommen sollte, lasse ich mich nicht operieren. Und was das Rauchen anbelangt, das tat ich schon mit 16 Jahren, hinzu kamen Umbauten am Haus, das Abreissen von Wänden und alten Fliesen, Schlitze kloppen für Elektrik, jahrelang Haarspray benutzt, etc. Wenn ich einmal davon sprach wegen Krebs sterben zu müssen, verglich ich mich immer mit dem U-Bahn-Geist aus dem Film Ghost, eine Nachricht von Sam, der gegen einen Zigarettenautomaten stiess und schrie, alles gäbe ich für eine Zigarette!!! Mein Leben lang blieb ich pumperl gsund... bis zu dem Tag, und das ist jetzt genau 1 Jahr und 1 Tag her. Ich lief wochenlang mit einem dicken geschwollenen Gesicht herum, meine Brust war übersäht mit blauen Flecken, ich bekam keine Luft und mein Herz raste wie verrückt. Meine Hausärztin untersuchte mich gründlich, aber ich schien gesund, denn die ganzen Werte waren bestens in Ordnung. Bis zu dem Tag, wo ich es selber nicht mehr aushielt. Du glaubst gar nicht, wie schnell man sich dann im Krankenhaus wiederfindet. FREIWILLIG! In meinem Beitrag schrieb ich später: wie gern nahm ich die mit herrlich roter Farbe angereicherte Chemotherapie, sonst wäre ich jetzt mausetot. Ich kann mir vorstellen, lieber Stefan, dass wir alle anfangen um unser Leben zu kämpfen, wenn es so weit ist. Lass Dich ruhig untersuchen, es lebt sich besser mit der Gewissheit, keinen Krebs zu haben, glaube mir. Ich wünche Dir und Deiner Familie alles Gute Ulla |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Hallo Stefan !
Da ich als Kind schon eine Krebs-OP mit anschliessender Bestrahlung hinter mich gebracht hatte , stand für mich fest , falls noch einmal eine Krebserkrankung mich ereilen sollte , werde ich höchstens die Knubbel wegschneiden lassen und keine Bestrahlung oder Chemo mehr machen lassen . Nun bekam ich vor 4 Jahren und fast 8 Monaten meinen Lungenkrebs . Symptome hatte ich keine . War auch starke Raucherin . Aber ob Du es glaubst oder nicht , innerhalb einem Bruchteil einer Sekunde war mir klar : ich werde wenn nötig die gesamte medizinische Prozedur durchziehen . Was das alles für einen Patienten bedeutet wusste ich , denn ich bin Krankenschwester . Aber mein Lebenswille war so stark ! Wenn Du zu der Sorte Mensch gehörst , der nach der Vogel-Strauss-Methode lebt , wird es Dir evtl. gelingen diese Ungewissheit , die Du ja nun mit Dir herumträgst , zu ignorieren . Mich würde diese Ungewissheit fertig machen . Für Deine Frau und Schwägerin alles erdenklich Gute . Dir muss ich leider vorschlagen Deinen Kopf NICHT mehr aus dem Sand zu ziehen . Ist das lebenswert ? Ach ja , alle die meinten ohne Behandlung ruhig sterben zu können , gingen zum Sterben doch ins Krankenhaus , da Schmerzen und Erstickungsanfälle die Oberhand hatten . Ich wünsche Dir eine für Dich richtige Entscheidung . Viele Grüsse Biba |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Hallo Monika und alle,
(ich wusste, dass ich damit in ein Fettnäpfchen trete...) Zitat:
Das ging dermaßen schnell, dass meine Frau in dieser Krise überhaupt keine Zeit hatte, sich Wissen über die Krankheit und ihre Behandlungsmöglichkeiten anzueignen. Sie war im Schock-Zustand (Das kann nicht sein! Sowas passiert mir doch nicht!) und wurde von der Medizin-Maschinerie völlig überfahren. Und als sie Zeit hatte, darüber nachzudenken, ob / was sie an Behandlung will... da war es dafür zu spät, weil schon Tatsachen geschaffen wurden. Nun weiss ich auch, dass BK nicht so zeitkritisch ist wie LK. Ich weiss aber auch, dass es eine beträchtliche Anzahl von Frauen gibt, die sich beim BK trotzdem Zeit zum Nachdenken lassen - und sich der Chemotherapie verweigern. Zitat:
Zitat:
Zitat:
Wie soll ich mich verständlich machen? Wahrscheinlich gehört meine Frage gar nicht genau in dieses Forum. Weil sie natürlich theoretisch ist. Aber: ich habe (nicht nur beim BK meiner Frau und Schwägerin) schon oft miterlebt, dass diese Frage, wenn sie mal nicht mehr theoretisch ist, sondern wegen persönlicher Betroffenheit praktisch und akut... dass dann den Betroffenen kaum noch Zeit und Raum bleibt, sich mit dieser Frage zu befassen. Weil dann Schock, Unglauben, Verzweiflung, Diagnosen, Termine, Therapien, Verwandte, Ratschläge, x Ärzte, Infusionen, Nebenwirkungen usw. regieren. Und weil ein Mensch, wenn er in diesem Apparat gefangen und mit Valium, Haldol und evtl. Morphium vollgepumpt ist, ohnehin keiner Überlegung mehr fähig ist. Ich habe z.B. die Schwester meines Schwagers an Krebs sterben sehen. Mit gerade mal 27 - und keine 6 Monate nach der Diagnose - war sie tot. Nur, was mir zu denken gibt: sie hat diese letzten 6 Monate nicht Zuhause im Kreise der Familie verbracht, sondern in einem Klinikbett. Und ich frage mich, ob für sie nicht 4 Monate in Unkenntnis (und ohne die Last der Diagnose und Behandlung) Zuhause besser gewesen wären als 6 Monate im Krankenhaus... Aber wiegesagt: vielleicht gehört das alles gar nicht hier hin, weil es nicht direkt was mit LK zu tun hat. Sondern damit, wie Mensch mit einer sehr wahrscheinlich tödlichen Krankheit umgeht. Bzw. Nein: nicht mit der Krankheit, sondern mit dem Wissen darum. Und mit der Varantwortung (oder Überforderung), die "richtige" Entscheidung zu treffen. Ich kann das schlecht erklären, weil das für mich natürlich theoretisch ist, und weil es dazu in meinem Kopf ziemlich wirr zugeht. Vielleicht ein Beispiel aus eigener Erfahrung: wenn Frau schwanger ist, weiss sie, dass es die Möglichkeit der Pränatal-Diagnostik per Fruchtwasseranalyse gibt. Und jeder Arzt wird ihr dazu raten. Weil man dabei u.a. diagnostizieren kann, ob das Kind Trisomie 21 / Down-Syndrom hat. Mal ganz davon abgesehen, dass bei dieser Fruchtwasseruntersuchung als "Nebenwirkung" x-mal mehr Ungeborene sterben als ohne diese Untersuchung mit Trisomie 21 zur Welt kämen... Ganz abgesehen davon, gibt es bei einem positiven Befund ein massives Gewissensproblem für die Eltern: die müssen nämlich eine Entscheidung treffen, die IMHO kein Mensch treffen kann - die Entscheidung über Leben und Tod. Lasse ich das Kind abtreiben, oder bekomme ich es. Und so oder so - wie kann ich mit dieser Entscheidung später leben. Wie oft bereue ich, dass ich dieses Kind habe abtreiben lassen? Und wie oft bereue ich andernfalls, dass ich es nicht habe abtreiben lassen? Nun, wir haben uns (trotz massiven Drucks von Seiten der "Fachleute" - der studierten Mediziner) gegen diese Diagnostik entschieden - sondern beschlossen, lieber nicht-wissen-zu-wollen, und die Entscheidung als "schicksalhaft" hinzunehmen. Natürlich hinkt dieser Vergleich in Sachen Krebs o.a. tödliche Krankheit ganz beträchtlich. Weil es da ein anderes Leben ist, über das man entscheidet, nicht das eigene. Und weil Trisomie nicht tödlich ist. Vielleicht versteht trotzdem jemand, wo die Parallelen sind. Darin, dass Mensch heutzutage (unter z.T. massivem Druck der Medizin-Maschinerie) dazu gezwungen wird, Entscheidungen zu treffen, die dem Menschen IMHO nicht zustehen. Und dass evtl. "gesünder" ist, nichts wissen zu wollen und diese Entscheidung nicht treffen zu müssen. Denn, wenn Mensch zu dieser Entscheidung gezwungen wird (und da komme ich wieder auf den Krebs), entscheiden sich bei Pränataldiagnostik wie bei Krebsdiagnostik > 95% der Betroffenen unter Zeit- und psychologischem Druck zu dem, was die (ebenfalls nicht betroffenen) Mediziner raten. Und natürlich mit ihrer persönlichen Hoffnung, dass schon irgendwie alles gut werden wird. Nur ist diese Hoffnung (zumindest bei LK) statistisch gesehen ebenso irrational wie die Vogel-Strauss-Taktik. Und vielleicht suche ich deshalb nach den < 5% der Patienten, die die Irrationalität des Strauss' der Irrationalität des Medizinwesens vrogezogen haben... Viele Grüße, Stefan |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Hallo Biba,
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Viele Grüße, Stefan |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Meine Oma hatte 1977-1978 einen nicht kleinzelligen Lungenkrebs der mit dem Zwerchfell verwachsen war.
Dieser wurde durch das Reihenröntgen festgestellt, Symtome hatte sie damals noch nicht. Der Krebs war (damals?) nicht mehr operabel bzw von einer OP wurde abgeraten. Die Option der Chemoterapie gabs damals noch nicht. Ihr wurde damals nicht mitgeteilt wie es um sie stand. Mit Schmerzterapie lebte sie noch etwa ein Jahr, woraus ich ableite das ihr Krebs kein Kleinzeller gewesen sein kann. Ich frage mich oft (bin 1975 geboren) wie es wäre wenn sie ein wenig länger gelebt hätte, ich soll wohl ihr ein und alles gewesen sein doch erinnern an sie kann ich mich in keinster Weise, bei einem Jahr mehr wäre das vieleicht anders gewesen aber vieleicht ist das selbstsüchtig. Micha |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Hallo,Stefan!------Ich habe diesen Thread gelesen,weil der Titel mich persönlich immer noch sehr betroffen macht.Zunächst einmal zu meiner Person: Ich habe ein Adeno-Ca.lks.zentral gelegen,Stadium IV,inoperabel,Lebenserwartung ca. 3 Monate.Inzwischen lebe ich entgegen sämtlicher ärztlicher Diagnosen nach Chemo und Bestrahlung seit "7 Jahren" sehr gut damit.Ich bin behandlungsmäßig 2Jahre durch die Hölle gegangen,inkl. Strahlenfibrose,Herzinfarkt usw......Ich muss aber sagen,das ich gleich nach Erstdiagnose im Okt.2000 wild entschlossen war,zu kämpfen und dieser Krankheit den Kampf anzusagen.Dafür gibt es 2 sehr wichtige Gründe: Ich bin Witwe mit 4 Kindern und die haben nur noch mich.Ausserdem habe ich beide Eltern durch Krebs verloren und beide bis zum Schluss auf ihren Wunsch zu Hause gepflegt.----Jetzt das für mich ausschlaggebende: Meine Mutter starb an einem Gehirntumor und hat wegen ihrem schwachen Herzen nach Ablehnung jeder Behandlung- ausser Schmerztherapie-sich ein halbes Jahr lang zu Tode gequält.Mein Vater hingegen ist an kleinzelligem Lungenkrebs ein ganzes Jahr lang-auch nach Ablehnung jeder Behandlung ausser Schmerztherapie-- elendig zu Grunde gegangen.Nur wer das erlebt hat,kann sich vorstellen,wie es ist,wenn die Erstickungsanfälle kommen,wenn die Glieder nach und nach versagen,wenn der Kranke seine Stimme verliert,wenn die stärksten Schmerzmittel anfangen zu versagen.Es ist ein stückweises,langsames,fürchterliches "Dahinsiechen".Da kann von "in Würde sterben" nicht mehr die Rede sein.Diese qualvollen Bilder verfolgen mich bis heute.Wie oft habe ich gedacht,ein krankes Tier in diesem Zustand kann man erlösen,ein Mensch muss sich zu Tode quälen.Ich habe immer wieder versucht,meinen Vater so wie er früher war,in Erinnerung zubehalten: ein bärenstarker Kerl von 1.98m,einer der nie krank war bis der Krebs kam.Aber dann kommen wieder die Bilder vom Vati mit dem Gewicht eines Kindes,der lallte wie ein Baby,als der Krebs seine Stimmbänder erreicht hatte.In seiner Todesstunde ist er in meinen Armen erstickt.------Ich denke,jeder der heutzutage eine Behandlung ablehnt,hat keine Ahnung,was er sich antut! Wenn Du,lieber Stefan,schon nicht den Mut hattest,Selbstmord zu begehen,wie willst Du das aushalten? Sollte es Dich-was Gott verhüten möge-jemals treffen,überlege gut,was Du machst.Denn nach dem Schock der Diagnose hat jeder noch die Möglichkeit,sich für oder gegen eine Behandlung zu entscheiden.Viele liebe Grüsse an alle,die sich für das Leben entschieden haben: Erika.
|
AW: Verweigerung der Behandlung?
Hallo liebe Mitschreiberinnen und Mitschreiber,
ich habe lange überlegt, ob ich mich äußern will, da sich mir nach wie vor nicht erschließt, was Stefan bezweckt. Meine Geschichte passt gewissermaßen hierhin, da ich ganz ungewollt nichts gegen meine Erkrankung unternahm (zunächst) 1998 gab es einen Fall mit offener Tbc in meiner Firma und ich beschloss, mit zur Untersuchung zu gehen, obwohl ich mit der Person wenig Kontakt hatte. Es wurde tatsächlich etwas gefunden und zur Abklärung begab ich mich in lungenfachärztliche Behandlung. Da ich hervorragend auf den Tine-Test ansprach, schien es klar, ich hatte mich angesteckt. Anschließend folgte eine Therapie und Nachsorge ähnlich wie bei Krebs, vierteljährlich, dann halbjährlich, zuletzt jährlich. Es blieb immer eine Stelle im Röntgenbild, die ich für die Vernarbung der Tbc hielt. 2003 gab es wieder einen Fall mit Verdacht auf Tbc und ich ging früher, als meine „normale“ Nachsorge es erfordert hätte, zum Arzt. Diesmal starrte er auf meine Röntgenaufnahmen und überwies mich ins Kh. Was war geschehen? Der Gute hatte mich zwar jährlich geröntgt, doch die Veränderungen dieser Stelle im rechten Oberlappen ignoriert(?) oder nicht wahrgenommen? Nach meiner Vorstellung im Kh wurde sofort ein Termin zur OP verabredet und Ende Februar der rechte Lungenoberlappen entfernt. Die Diagnose las sich „gut“: pT2, pN0, M0, G2, R0. Somit schien eine reelle Chance gegeben, die Erkrankung überwunden zu haben. (Anmerkung:erst später habe ich begriffen, was der Halbsatz „…mit Infiltration des einen seitlichen Randes der Pleura visceralis…“ bedeuten würde. 2005 war dieser Traum zu Ende geträumt, anlässlich einer Nachsorgeuntersuchung im September wurde ein großer Pleuraerguss festgestellt, wodurch ich mit einem Schlag inoperabel war und von einer palliativen Behandlung gesprochen wurde. Alle Betroffenen und Angehörigen können sich vorstellen, wie erschrocken ich war. Allein das Wort palliativ machte mir Angst. Nachdem sich diese gelegt hatte, ein Port implantiert war und ich zwei Chemotherapien bekam, hatte ich zunächst Ruhe. Aber nachdem drei CTs in Folge wenn auch kleine, aber stetige Veränderungen zeigten, begann ich Ende Januar diesen Jahres mit der Einnahme von Tarceva, einem für NSLC und BSDK zugelassenen Medikament, was die Wachstumsrezeptoren der Krebszellen hemmt. Mit diesem Medikament habe ich das große Los gezogen, erfreue mich „bester Gesundheit“, wenn ich das mal so salopp formulieren darf und habe allein in diesem Jahr so viele Reisen gemacht, tolle Menschen kennen gelernt und mache in Kürze mit einer Freundin, die ich hier im KK fand, eine Kreuzfahrt durch die Ägäis. Warum bin ich jetzt so ausführlich geworden? Erstens: an meinem Krankheitsverlauf kann man auch als medizinisch nicht vorbelasteter Mensch unschwer sehen, wohin es führt, wenn eine Krebserkrankung nicht behandelt, bzw. zu spät behandelt wird. Fünf Jahre ließ man mich mit diesem Lungenrundherd fröhlich rumlaufen. Wäre ich 1998 bereits operiert worden, hätte vermutlich eine größere Wahrscheinlichkeit bestanden, nicht wieder zu erkranken. Zweitens: aufgrund der beschriebenen NW von Tarceva hatte ich für mich beschlossen, sie nicht nehmen zu wollen, wenn mal die Sprache darauf käme. Als es soweit war, hatte ich zwar Angst, welche dieser NW mich ereilen würden, aber ich begann unverzüglich mit der Einnahme. Genau heute Morgen habe ich die 250. Tablette eingenommen und hoffe, dass ich noch mindestens genau so viele einnehmen kann! Im Übrigen bin ich alleinerziehend, mein Sohn ist 22 und noch in der Ausbildung. Sollte ich mich so schnell von ihm verabschieden? Herzliche Grüße an alle, die sich nicht unterkriegen lassen! Michaela:winke: |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Stefan,
vielleicht ist das LK-Forum hier nicht der richtige Ansprechpartner für Dich - ich denke mal, kein Krebsforum ist es. Hier gibt es viele, die trotz der von Dir abgelehnten Therapie wirklich gut leben - schau Michaela, Mouse, Wolf, Erika etc. an - denen es soweit gut geht - die aber nicht mehr leben würden, wenn sie das alles nicht gemacht hätten. Dein Posting hat etwas extrem Negatives für mich: Mir kommt es so vor, als wird diesen Leuten, die sich behandeln lassen, immens ins Gesicht getreten - nach dem Motto: Lohnt sich ja eh nicht, diese Quälerei in Kauf zu nehmen. Warum fährst Du hier Zahlen auf, die keiner lesen will? Ich habe Deine Geschichte etwas mitverfolgt - ich weiß in etwa, wie Du drauf bist. Aufgrund dessen bitte ich Dich doch: Nimm Deine Zahlen und geh irgendwo anders hin. Hier wirst Du nicht auf Verständnis stoßen, laß die Betroffenen hier ihren Weg gehen ohne sie zu verunsichern. Jeder sucht sich seinen Weg - Du schreckst sogar vor dem Röntgen zurück. Das ist in meinen Augen feig. Und sich dann hinzustellen, vor vielen Betroffen und zu sagen: Es überlegen ja mit Therapie nur soundsoviel, deshalb suche ich welche, die das überlebt haben - finde ich abartig. Meine Meinung. Grüße Astrid |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Hallo Stefan.
ich möchte mich Astrid anschließen. @alle anderen: lest ein paar seiner Postings, dann kann man das hier besser einordnen. Ulla |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Hallo Stefan,
Zitat:
Da Du weder positive Erfahrungsberichte bezüglich Lungenkrebs mitteilen kannst noch Mut, Zuversicht, Hoffnung oder gar Trost spenden kannst/willst, wünschte ich mir sehr, Du würdest Dich nach einer anderen Plattform umschauen, wo Du ungehemmt auf Land, Leute und medizinische Versorgung schimpfen kannst. Der Krebskompass ist eine seriöse Informationsquelle und nicht die Rocky Horror Picture Show, die Abstruses und Bizarres als leichtverdauliche Kost Nicht-Betroffenen und Nicht-Angehörigen bietet (in dem Fall Lungenkrebs). Anhe |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Hallo Stefan,
eine sehr heikle und schwierige Frage. Soll man - oder soll man nicht. Jeder Krankheitsverlauf - und jeder Mensch ist anderst. Es ist sein ! Weg , den er alleine (wenn auch mit Begleitung) gehen muss. Er ! muss entscheiden - er muss alles aushalten. Auch in diesem Forum gab es natürlich schon Leute , die es ohne Therapie machen wollten und auch taten. Z. B. Camelle (musst du mal lesen uns suchen). Auf seiner Art war er unheimlich stark und ist sein Weg - mit unserem allergrößten Respekt - gegangen. Fakt war es ging schneller. Man kann nicht - wenn man keine Diagnose hat - sagen - ich mach es nicht. Ich glaube - erstens hängt es von der Krebsart ab - und zweitens - wenn man wie viele lebensbedrohliche Knoten hat - rennt man zur Therapie. Ich wollte damit nur sagen - es gibt sooooo riesengroße Unterschiede- man kann diese Frage so nicht stellen. Wie gesagt - diesen Weg muss man für sich entscheiden und alleine gehen. Wenn du das Forum liest - liest du Beiträge mit Therapie - aber auch Beiträge ohne. Daher es sind wahnsinnig viele Faktoren - genauso wie unterschiedliche Menschen. Zuerst würde ich mich aber diesem allem stellen und zur Untersuchung gehen. Denn abhauen hilft - egal in welcher Situation - dir nicht und deinen Angehörigen auch nicht. Kämpfer leben länger. Dies war immer die Aussage unserer Ärzte. Alles Gute für dich gabi |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Zitat:
ich bin geschockt, ich habe einen geistig behinderten Bruder, der seit 1 1/2 Jahren, eine tickende Bombe, einen äußerst seltenen, aggressiven Krebs, ein Sarkom Namens GIST, Rezidiv mit vielen Metastasen, in sich trägt. Mein Bruder (er)trägt dies alles, ohne mit der Wimper zu zucken. Mein Brüderchen ist ein starker, lebensfroher, junger Mann. Es geht ihm gut, er beklagt sich nie. Er ist seit seiner Geburt geistig behindert. Meine Eltern haben noch nicht eine Sekunde bereut, ihn geboren zu haben. Wir lieben ihn über alles!!! Bitte überlege einmal, bevor Du hier was schreibst. Ich finde diesen Thread auch sehr unpassend. Hier, in diesem Forum geht um Krebs und deren Behandlung, um Hilfe, Mut, Beistand u.ä aber bitte nicht um: was wäre wenn? Ich bin auch ein sehr kritischer Mensch, gerade weil wir so viel miterleben mussten, durch Fehlbehandlungen meines Bruders. Aber das hier geht etwas zu weit. Wenn Du nicht zum Arzt gehen willst, ist das doch dein Problem. Dann rauch Dir gemütlich eine, aber lass bitte die Betroffenen hier in Frieden. Sie wollen LEBEN!!! und sind bereit zu kämpfen verdammt! Wir haben Hoffnung und Zuversicht!!! Deiner Frau & Schwägerin wünsche ich alles Gute! Heike |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Hallo Stefan,
so sind sie die Raucher, unbewußt sucht man eine Entschuldigung fürs Weiterrauchen. Echt bequem. Und dann noch Schiss haben, eine Röntgenaufnahme der Lunge zu machen. So sind sie die Raucher, ich spreche da aus eigener Erfahrung. Die Diagnose BK hat mich gelehrt, es aufzugeben, kurzzeitig, bis ein Arzt daherkam und meinte: 'Wie? Den Aufhörstress wollen sie sich während der Chemo antun?Reduzieren sie erstmal." Und ich sage Dir, nach der 5. Chemo habe ich wieder angefangen. Ich hatte für mein Unterbewußtsein ja die beste Entschuldigung. Und ich hatte auch Panik vor der Nachsorgeuntersuchung der Lunge. War nichts. Glück gehabt? Jetzt habe ich mich auf den Weg begeben und studiere die 'Psychologie des blauen Dunstes' von Rüdiger und Margit Dahlke. Nur so kann ich mein Rauchen in Angriff nehmen und nicht mit Threads dieser Deiner Art. Stell Dich dem blauen Dunst und Du wirst keine Probleme haben. Heike |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Lieber Stefan,
Es gibt Leute, die sich gerne selbst reden hoeren. Es ist schwierig, die zum Schweigen zu bringen, deren Reden sind endlos. Ich glaube, Du fuehlst Dich wie ein "verhinderter Schriftsteller". Im Prinzip dasselbe. Muss Dir ein Kompliment machen, Du hast Erfolg mit Deiner Schreiberei. So viele Antworten zu einer Krankheit, die ueberhaupt noch nicht festgestellt wurde. Unglaublich ! Ich habe das Gefuehl dass Du diese ganze Geschichte nur erfunden hast um mal wieder im KK was zu schreiben zu haben. Zitat: Rauche 40 bis 100 pro Tag. Das ist Quatsch. Raucher schwanken nicht zwischen 40 und 100, der Mensch ist ein Gewohnheitstier, und ganz besonders der Raucher ist eins. Schreib Deine Memoarien, oder Gedichte oder sonstwas. Aber mach nicht die wirkklich Kranken verrueckt. |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Hallo Lola, Du sprichst mir aus der Seele. Soll Stefan ein Buch schreiben. Wer es lesen möchte solls kaufen. Nachdem ich ein bißchen mehr von ihm wissen wollte: z.B. wie alt, welcher Job, welche Hobbies, hat es sich bestätigt: am besten nervt es sich anonym. Sprich keine Angaben im Profil. Kann ja jeder machen wie er will, aber wo gar nichts steht wird oft gezickt, gelästert, genervt, verwirrt und gestänkert. Schade, dass bei Dir auch nicht viel steht. Ich hätte gerne mehr von Dir gewusst, weil ich finde es hat Hand und Fuss was Du schreibst. Liebe Grüsse an Alle und speziell über den Teich nach Kanada an Lola Gloria |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Hallo Gloria und alle anderen,
ihr habt alle Recht. Mich hätte das Alter von Stefan und mehr auch interessiert. Jeder hat Sch.... auch mit Bekannten und Angehörigen. Das ist eben das Leben. Aber hier in diesen Threads geht es ums kämpfen. Leider muss man im Moment beobachten, dass es leider nicht im diesen Foren um das wesentliche geht. Nämlich um Fragen, die Therapien, Probleme mit Therapien etc. betreffen. Stefans Thread und auch andere gehören nicht hier rein. Also STefan ! belese dich bitte besser. Und denke an das wesentliche - Du - kannst (zum Glück ) da noch nicht mitreden. gabi |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Liebe Gabi,
Zitat:
Grüße Astrid |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Liebe Astrid,
da hast du mich aber falsch verstanden. Es sind solche Threads wie von Stefan die in eine andere Linie gehören. Hier bei diesem speziellen LK Threads wird von jedem gekämpft und von anderen viel Trost und Rat gespendet. Das weiss gerade ich, die viel positives hier erlebt habe. Genauso wie Tiere als Seelentröster oder lustige Threads. Ich habe die postings - auf die verwiesen wird - von Stefan nachgelesen und war dort dann etwas erschrocken. es ging um mareike. ich möchte einfach nur - schwierig mich jetzt richtig auszudrücken - den Kämpfern hier Respekt und große Achtung zollen (hört sich vielleicht etwas geschwollen an - ist mir aber sehr wichtig. Außerdem wenn man die Rückantworten liest, fühle ich mich etwas bestätigt. Also liebe Schnucki - war nicht so gemeint wie du denkst liebe grüsse gabi |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Liebe Gabi,
dann ist es ja gut, es war nur etwas mißverständlich zu lesen .... Es gibt halt immer wieder User hier, die finden, dass hier Angehörige nichts zu suchen haben, dass es hier bitte streng beim medizinischen Aspekt bleiben soll. Ich bin froh, dass Du nicht zu dieser Gruppe gehörst :winke: LG Astrid |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Genau liebe Astrid,
Angehörige leiden ganz furchtbar mit - ich kann leider von beiden Seiten mitreden - wobei ich mein Krebs (bis jetzt danke lieber Gott) überstanden habe. Mit dem Angehörigen das war gerade erst. Und auch da gerät man oft an die Grenzen der Kraft. Alles liebe gabi - |
AW: Verweigerung der Behandlung?
eber Stefan,
unter Tränen sehe meine Mutter wieder im Bett sitzen, an dem Abend bevor wir ins Hospiz gehen mußten, wie sie geschrien hat: "ICH WILL LEBEN". In unserem Fall haben die Ärzte von einer Chemo abgeraten. Meine Mutter (selbst aus dem medizinischen Bereich) hat ihr Leben lang ALLES an Medikamenten verteufelt, aber hätte alles an Zytostatika geschluckt. Das hätte ich nie gedacht. Ich hätte immer gedacht, meine Mutter wird sich quasi der Natur übergeben.. Im Hospiz war ein Gast mit Lungenkrebs, der mehr als Jahr lang noch gut gelebt hat, angeblich ohne Behandlung, er war noch im Urlaub und hatte eine glückliche Zeit, so wurde vom dortigen Personal berichtet. Damit weißt Du jetzt vom Hörensagen, daß es jemanden gab, der sich gegen eine Behandlung entschieden hast. Das war ja Deine Frage. Ist die damit beantwortet? Kannst Du damit jetzt was damit anfangen? Wenn ja, was? Ich frage mich vielmehr: Woher soll man wissen, wenn man erkrankt ist, wieviele Jahre man mit bzw. ohne Chemo hat, um sich dann "bewußt?" entscheiden zu können. Ich glaube eher nicht, daß man "bewußt" Entscheidungen treffen kann, wenn der Ausgang oder die Erwartung nicht zu kalkulieren ist, sondern höchstens auf Schätzungen beruht. Warum bist Du denn zu der Entscheidung gelangt, Deine Lunge nicht röntgen zu lassen? Oder ist die Entscheidung noch nicht abgeschlossen? Und Du traust Dich nicht? Scheinbar beschäftigt Dich das ja doch sehr. Ich verstehe auch, daß Du durch die Erkrankung Deiner Frau und Deiner Schwägerin sehr sensibilisiert bist. Das bleibt ja nicht aus, daß man bzw. Mann Angst um seine eigene Gesundheit hat und sich alles mögliche vorstellt und ausmalt. Vielleicht ist das auch eine Art von Verarbeitung oder Ablenkung, die Aufmerksamkeit auf Dich und Deine Fragen zu fokussieren oder Dich abzulenken? Ist ja okay, aber daß Du zum Röntgen mußt, wenn Du wissen willst, ob alles in Ordnung ist, weißt Du sowieso. Also, getreu Deinem Motto in der Signatur: "Choose the truth" Deiner Frau und Deiner Schwägerin, die mit realen Sorgen und Schmerzen und Ängsten zu kämpfen haben, wünsche ich von Herzen alles Gute und ganz viel Kraft!!! Tristanne |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Hallo,
Zitat:
Ich werde mich mit diesem posting - sicher zur Erleichterung der Mehrheit hier - aus diesem thread und Forum zurück ziehen. Und ich bin für die mitunter harten Worte dankbar. Was ich hingegen übel nehme, sind haltlose Spekulationen. Dinge, die _über_ jemanden geäußert werden - obwohl es kein Problem ist, _mit_ demjenigen zu sprechen. Wenn mich z.B. jemand mit "alles-nur-erfunden" der Lüge bezichtigt. Oder Hypothesen über verhinderte Schriftstellerkarrieren anstellt. Kann man alles tun. Aber ernst zu nehmen ist es nicht. Allenfalls als Ausdruck einer hilflosen Aversion, die sich nicht anders zu äußern vermag. Mit mir kann jeder Klartext reden, und einige hier haben das auch dankenswerterweise getan. "Du bist ein trauriger Ignorant, der sich nur selbst gerne reden hört, aber nicht weiss, wovon er redet. Also verpiss dich hier." Kein Problem damit. Meinerseits aber wohl ein Problem mit Leuten, die sich das nicht trauen, sondern hintenrum Vermutungen rauslassen müssen. Was ich in diesem thread (und auch in anderen KK-Foren) ebenso traurig wie bezeichnend finde: dass die persönlich Betroffenen durchaus in der Lage sind, sich ohne drohenden Herzinfarkt auch mit für sie ignoranten Fragen auseinanderzusetzen. Und dass es eher die indirekt Betroffenen sind, die sich ganz fürchterlich über ein Thema echauffieren, zu dem sie selbstüberzeugt Banalitäten wie "WIR SCHAFFEN DAS GEMEINSAM!!!" oder "Sie wollen LEBEN!!!" absondern. Denen wünsche ich mehr Ehrlichkeit und Authentizität in ihrem Leben. Wenn ein Angehöriger mit drei Ausrufezeichen "Sie wollen leben" und "lass sie in Frieden" sagt... Meinetwegen. Aber dessen Position ist ebenso theoretisch wie meine als Angehöriger. Und dessen Ahnungslosigkeit ist in bezug auf das "wir schaffen das und wollen leben" (wobei "wir" bei ihm eben nicht "wir" sind - sondern die anderen) genau so groß wie meine in bezug auf das "nicht wissen wollen". Von daher speziell an Heike: sage bitte nicht "sie wollen leben". Sondern sage ehrlich: "Ich will, dass sie leben und kämpfen wollen - weil ich damit als Angehörige am besten umgehen kann. Und das, was mir nicht in den Kram passt, lieber gar nicht wissen will." Und spare dir bitte deine künstliche "Schockiertheit" in bezug auf deinen behinderten Bruder. Du weisst genau, das ich mich nicht auf den bezogen habe. Sondern auf eine gesellschaftliche Realität, in der > 90% der Schwangeren eine Pränataldiagnostik per Fruchtwasseruntersuchung durchführen lassen. Und in der > 90% der Schwangeren, bei denen der Befund "wahrscheinlich Trisomie 21 positiv" lautet, das Kind abteiben lassen. Wenn du das zur Kenntnis nehmen würdest, dann wüßtest du, dass dein Bruder, wenn deine Mutter sich heutigen medizinischen Maßstäben gebeugt hätte, überhaupt nie geboren worden wäre. Oder wieviele geistig behinderte Menschen hast du in den letzten 10 Jahren im Straßenbild gesehen ??? Du hast die Entscheidung über Leben oder Tod deines Bruders nicht treffen müssen. Und deine Mutter hoffentlich damals auch noch nicht. Aber heute (und das war u.a. das, wovon ich gedacht hatte, dass man darüber sprechen kann) gibt es leider immer mehr Menschen, die sich in der Zwangslage sehen, so einen Entscheidung treffen zu müssen - oder diese Entscheidung eben durch "Ignoranz" und Nicht-Diagnostik abzulehnen. Und auf solche Tabus tapfer mit Scheuklappen-mäßigen "wir schaffen das" zu reagieren, mag für den einen oder anderen eine probate persönliche Überlebensstragie sein. Sich eben darauf zu konzentrieren, dass es um "Hilfe, Mut, Beistand" geht. Dass es hier überwiegend darum geht, habe ich inzwischen schon begriffen. Aber um die Frage "was wäre wenn" wird es immer öfter gehen, je weiter der medizinische Fortschritt sich entwickelt. Dein (mehrheitsfähiges?) "aber bitte nicht hier" habe ich verstanden. Nur: wenn nicht in Krebsforen, wo Betroffene und Angehörige versammelt sind... wo denn dann? In Expertenkommissionen in der Politik? In den Kirchen? In den juristischen Staatskanzleien der Länder? In "Ethik-Kommissionen"? In Kliniken, wo Stationsärzte xxx mal täglich nach Gutdünken über Leben und Tod entscheiden? Viele Grüße, Stefan |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Stefan:
Du verstehst es hervorragend, um den heißen Brei herumzureden und ein Posting zu verfassen, das nichts, aber auch gar nichts, mit dem zu tun hat, was wir Dich auch GEFRAGT haben. Jaaa, Du hast jetzt was gefunden, wo Du Dich drüber aufregen kannst: Die bösen Angehörigen, die irgendwelche Parolen in die Welt setzen. Hast Du Dir vielleicht mal überlegt, warum gerade im LK-Forum bevorzugt Angehörige schreiben? Dieses Thema hatten wir nämlich auch schon mal. Weil die Betroffenen meist selbst zu alt oder gesundheitlich zu angeschlagen sind, um hier zu schreiben. Also wirst Du gerade hier im LK-Forum die Antworten von Angehörigen bekommen. Zitat:
Diese Antwort will ich Dir auch gerne erklären: Du bist nicht betroffen, Du hast keinen LK. Du sinierst über ungelegte Eier - weil Du Dich einer Diagnose entziehst. Stattdessen überlegst Du, was passiert, wenn Du keine Therapie machst ... das ist für mich krank. Hast Du Dir in der Hochphase Deiner psychischen Probleme eigentlich auch Gedanken gemacht, ob Du eine Therapie machen sollst oder nicht? Du hast Dich behandeln lassen, weil Du nicht vor die Hunde gehen wolltest. Und genauso wirst Du eine Therapie machen, wenn Du Krebs hast. Du bist jetzt nicht in der Situation, also wirst Du jetzt keine vernünftige Entscheidung treffen können. Denn Entscheidungen, wie Biba auch schon schrieb, die werden bei Diagnosestellung getroffen - weil man leben will, weil man hofft, dass man das ganze übersteht. Ich weiß nach wie vor nicht, was Du bezwecken wolltest, Du hast auch keine Antwort darauf gegeben. Grüße Astrid |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Muss jetzt auch was loswerden, bevor ich platze - vor Wut.
Was soll das eigentlich, Stefan? Ich finde dich einfach nur oberflächlich und lieblos. Lieblos gegen dich selbst. Man liest heraus, dass du mit dir selbst nicht im Reinen bist. Eigentlich willst du doch nur Aufmerksamkeit und das Gefühl, dass sich jemand um dich bemüht und sorgt, weil du für dich persönlich keinen (guten) Grund siehst, etwas zu tun. Deine Art, dich auszudrücken ist herzlos und taktlos. Im ersten Beitrag schreibst du über die KOTZEREI deiner Frau. Kann man da nicht weniger besch... Worte finden? Ich würde mich schämen, bei Berichten über meinen Vater (LK) eine solche Wortwahl an den Tag zu legen. Aber genau da zeigt es sich, wer sich selbst scheißegal ist, dem sind auch alle Anderen scheißegal. @ all: Lasst uns unsere Energie besser ver(sch)wenden, als mit diesem Mist. |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Liebe Astrid und viele Andere,
vielleicht sollten wir alle diesen Thread als das nehmen, was er von Beginn an für uns war: ein großes Fragezeichen. Ich für meinen Teil habe keine Lust, mein mir wertvolles (seit meiner Erkrankung noch wertvolleres) Leben an ein Fragezeichen zu vergeuden. Deshalb werde ich das Ganze mit einem Smiley abhaken und mich anderen Themen widmen. Bitte nicht ärgern und Energie, die wir für uns selber viel sinnvoller einsetzen können, verschwenden. Liebe Grüße, Monika |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Hallo Tristanne,
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Und das Ganze ist für uns beide so "real", dass wir uns gegenseitig das Versprechen abgenommen haben, den anderen - unabhängig von etwaigen strafrechtlichen Konsequenzen - zu erlösen, wenn es mal soweit sein sollte. Niemand weiss, ob sich der andere dann tatsächlich daran halten wird - aber wir beide wissen, dass wir uns so ein Versprechen nach über 20 Jahren Beziehung nicht unüberlegt geben - und dass wir jederzeit bereit sind, das eigene Leben in die Hand des anderen zu legen. Und wir haben das Glück, dass wir über solche Tabu-Themen vorbehaltlos miteinander sprechen können. Was woanders offensichtlich nicht geht. Hier nicht, in der Verwandschaft nicht, mit Freunden nicht, und mit vielen Ärzten auch nicht. Weil da plötzlich Schock und Entsetzen reagieren, und man über "Daumen drücken", "Kraftkreise bilden", "alles Gute wünschen" und "nur Mut!" nicht hinaus kommt. Sicher ist das wichtig. Aber für andere ist das "was-wäre-wenn" nunmal auch wichtig. Weil es nicht immer das "was-wäre-wenn" bleiben muss, sondern plötzlich sehr real werden kann. Viele Grüße, Stefan |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Liebe Foris,
ich persönlich "schließe" für mich diesen Thread - da m.E. jedes weitere Posting eine Plattform bietet, die ich mir für mich nicht wünsche. Beste Grüße, Anhe |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Stefan,
glaubst Du wirklich, dass sich andere nicht um das "was wäre wenn" kümmern, nur weil sie Daumen drücken etc.? Dass sie das halt nicht so explizit aussprechen? Ich habe meine Mutter 11 Monate mit LK begleitet, ohne Therapie wäre sie elend erstickt. So versagten ihre Organe, was ein wesentlich einfacheres Sterben ist als qualvoll ersticken. Man muß sich - wenn man es schon so genau wissen will - auch mal von der Seite anschauen. Was ist, wenn man keine Therapie macht, welche Auswirkungen hat das, wie sterbe ich. Oftmals stellt man dann nämlich fest, dass die Therapie gar nicht so "schlimm" ist wie das, was LK mit dem Körper macht. Mal ganz klar ausgesprochen. Vielleicht, vielleicht aber schlägt der Körper dem Krebs doch ein Schnäppchen und es läßt sich mit Therapie doch noch ganz gut leben. Golfen, reisen etc. Tja, wenn man natürlich nicht zur Diagnosestellung geht, man keine frühe Therapie erhalten kann oder sie auch ablehnt, dann weiß man ja leider nicht, ob man nicht zu den Glücklichen gehört, die noch gut leben, die die Chemo etc. ganz okay überstanden haben. Wie vereinbarst Du denn den Aspekt mit Deiner Seele? Grüße Astrid |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Zitat:
ich schliesse mich Dir an . Liebe Grüsse Biba |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Ich kann beide Seiten verstehen, auch ich habe bis vor kurzem gedacht, wenn der Krebs mich heimsucht, werde ich nur noch eine Schmerztherapie machen und mir die Chemotherapien ersparen....
Bis ich mir einmal mächtig vor den Schädel gehauen habe und überlegt habe: Wenn mich in 20 Jahren mein Kind ( wenn ich dann eins habe, was ich hoffe ) anfleht alle Therapien zu machen, sage ich da nein? Möchte ich wirklich alles unversucht lassen? Werde ich mir nicht die Frage stellen, wie bei vielen Dingen im Leben, was wäre wenn ich die Therapie gemacht hätte? Meine Mama hatte nach der Diagnose nur 10 Monate, zunächst glaubte ich Sie sei an der Chemotherapie und deren harten Nebenwirkungen gestorben.. Dann jedoch dachte ich an die Zeit zurück, wo die Therapie 70% vom scheiß Krebs verschwinden ließ und wir alle Kraft und Hoffnung schöpften, um weiter zu machen... Nur leider war der Körper zum Schluss sehr stark geschwächt und die Lunge zu stark angegriffen. Jetzt weiß man natürlich nicht wie es verlaufen wäre, ohne die Chemotherapie.. Die Zeit wäre denke ich noch kürzer gewesen und vielleicht ja sogar weniger qualvoll.. Aber eines kann ich mit 100%iger Sicherheit sagen: Jede Sekunde, die meine Mama und ich uns länger hatten, war wertvoll und hat sich gelohnt, auch in Ihren Augen, das weiß ich genau. Ich überlasse aber jedem die Freiheit, das selbst für sich zu entscheiden, aber nur wenn man in der Situation ist! Denn vorher kann man das nicht. Ich wünsche euch allen weiterhin alles Gute und das alles so geschieht wie Ihr euch das wünscht. Viele liebe aber sehr traurige Grüße Tanja |
AW: Verweigerung der Behandlung?
hallo stafan,
um es mal freundlich auszudrücken, sind mir deine "widersprüche sehr, sehr befremdlich. du hast keine angst vor lungenkrebs, aber vor der diagnose schon? wie geht das denn? wie du geschrieben hast, warst du zu feige (gott sei dank) dich des öfteren selber umzubringen. erwartest es aber dann von deiner partnerin? sorry, wie perfide ist das denn? für mich schiebst du jede selbstverantwortung vor dich weg und wie ich finde aus feigheit. steht dir selbstverständlich zu. aber was erwartest du? was willst du hören/lesen? das man dir nach deinem munde schreibt? anderes verträgst du ja scheinbar nicht und wirst ziemlich bockig. ich empfinde all deine worte für jeden einzelnen der kämpft für eine derbe klatsche. |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Stefan,
hier wird Dir, bei Deinem Problem nicht geholfen. Ich wünsche Dir, dass Du einen guten Psychologen/in findest und Deine Frau Dich vielleicht in den Allerwertesten tritt und Du dann den Weg zum LuFa schaffst. Wenn nicht, dann ist das wie gesagt, Dein Problem. Brauche mich zwar hier nicht rechtfertigen, aber mein: „WIR SCHAFFEN DAS GEMEINSAM!!!“ steht für: 1. meine Eltern und ich schaffen es GEMEINSAM mit meinem Bruder. Mein Bruder kann sich leider, in dieser unserer Welt, nicht allein zurechtfinden und durchsetzen. Wenn er uns nicht hätte, wäre er wahrscheinlich heute nicht mehr am Leben. 2. habe ich hier im KKF, viele bewundernswerte Menschen kennen gelernt, mit denen es sich jeden Tag aufs Neue lohnt den Kampf aufzunehmen & weiterzukämpfen. Wir machen uns hier gegenseitig MUT, geben uns Stärke, Hoffnung und Zuversicht. Ich lerne hier täglich dazu. Auch ich, als „nur“ Angehörige, kann etwas geben und ich bekomme sehr viel zurück. Mein Motto ist und bleibt: WIR SCHAFFEN DAS GEMEINSAM!!! Ich frage mich nur; Warum bist Du, lieber Stefan, eigentlich hier? Wenn Du es alleine schaffst? Übrigens fühle ich mich hier auch als eine Art Betroffene, eine Co-Betroffene (es gibt ja auch die Co-Alkoholiker). Und was Du über Behinderte denkst oder nicht und ob sie erst gar nicht das Recht bekommen sollen, auf diese Welt zu kommen oder nicht, das passt 1. auch nicht hierher und 2. hatten wir das vor über 60 Jahren schon, dass Behinderte hier in Deutschland nicht erwünscht/geduldet waren. Also nix Neues. Was will unsere so tolle Gesellschaft auch mit ihnen? Was diese Gesellschaft sehr gut kann, ist: Behinderte ausnutzen und verachten. (mein Bruder hat 22 Jahre in einer Behindertenwerkstatt, 8 Std am Tag geackert. Für ca.150 DM im Monat. Ich werde immer mein Brüderchen und die zahllosen anderen geistig Behinderten zum Fressen gerne haben. Und mich immer für diese liebevollen, dankbaren Menschen einsetzen. und das passte jetzt auch wieder nicht hierher ;) „Was wäre Wenn?“…. In diesem Sinne, Dir und Deiner Frau alles Gute. Heike P.S. Hat Deine Frau schon mal deine Texte hier gelesen? |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Zitat:
Glücklicherweise sind Stefans Beiträge nicht nur verworren, widersprüchlich und mit gesundem Menschenverstand nicht nachzuvollziehen sondern zum Glück einfach zu lang. Ich gehöre zu dieser großen Gruppe von Foristen, die es sich eigentlich nicht mehr antun, auch nur einen seiner Beiträge bis zum Ende zu lesen. Vielleicht ist das auch gut so :D |
AW: Verweigerung der Behandlung?
hab mir jetzt stefans beiträge in mareike's thread nochmal durchgelesen.
dadurch erübrigen sich alle worte. stefan, ich wünsche dir, dass du die richtige behandlung für dich und deine probleme findest. suche dir einen guten psychologen. ich meine das nicht sarkastisch....ich wünsche es dir wirklich. |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Zitat:
Wie willst Du über mich urteilen? Aber wenn Du das kannst, dann kann ich das auch. Es scheint Dir Freude zu bereiten, andere User hier niederzumachen mit Deinen Endlosbeiträgen. Du tust mir einfach nur sehr leid. Ich persönlich kann DICH auch nicht ernst nehmen. Ob das, was Du hier schreibst, auch wahr ist, bezweifel ich ich langsam. Du begreiifst hier, glaube ich, garnichts! Du ertrinkst lediglich, im eigenem Mitleid. Heike |
AW: Verweigerung der Behandlung?
Lieber Stefan
Ich wollte mich mal hier einklinken. Vorab mal eine Frage:" Geht es hier wirklich darum, ob du nun eine Behandlung annehmen oder verweigern sollst? Haaalo, sonst geht es noch.! Sollen wir jetzt hier von unsere jeweils angenommen oder verweigerten Therapien erzählen, die wie auch immer , mehr oder weniger oder auch gar nicht erfolgreich waren, nur damit du deine Verwigerung rechtfertigen kannst? Und was heißt hier, eine Mutter würde heute wohl eher abtreiben, als ein behindertes Kind auf die Welt zu bringen? Du als Mann kannst dir über Muttergefühle gar kein Urteil erlauben. Zu dem Thema " Das schaffen wir gemeinsam" ect. überhaupt deine Anspielung als Angehöriger hätte man nicht das Anrecht von "gemeinsam" zu sprechen, finde ich Worte ohne Verstand und Herz. Ich bin Betroffene und Angehörige. Ich kann ohne die Hilfe meiner Freunde und Familie diesen ganzen Mist nicht überstehen. Verstehst du das?????Nur gemeinsam mit allen die mir helfen und für mich da sind, ist die Welt für mich noch lebenswertIch hätte sonst schon lange auf gegeben. Ich habe in einem anderen Bereich eben erst mich für die Menschen in diesem Forum und überhaupt die mit Herz und Verstand an eine Sache ran gehen bedankt. Dir muss ich leider sagen, dass du in meinen Augen werder das eine, noch das andere hast. Ich bin froh über jede Behandlung. Mein Krankheitsbild ist sehr vielfältig und glaube mir, wenn man krank ist, ist vor allem mal wichtig zu wissen worum es eigentlich geht.Nur Hypochonder lehnen Untersuchungen ab( Sie könnten ja gesund entlassen werden). vg Ruth |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 06:53 Uhr. |
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, vBulletin Solutions, Inc.
Copyright © 1997-2025 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.