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Butzimutti 10.12.2007 17:52

Zwischen lachen und weinen
 
Hallo Ihr alle miteinander,
bereits am 4.11.07 habe ich mich angemeldet, da war ich am Weinen, weil meine Behandlungen fast (Chemo ganz und Strahlen zu 3/4) beendet waren und mein Onkodoc mir bei einem Gespräch mitteilte, dass in absehbarer Zeit nur noch Kontrollen fällig seien. Ich war in dem gleichen Loch wie Ulla, was passiert, wenn nicht mehr behandelt wird??!!?? Dann lachte ich vor Glück, weil meine Bestrahlungen am 23.11. zu Ende gingen. Am Samstag lachte ich ebenfalls vor Glück, dass ich stundenlang über einen wunderschönen Weihnachtsmarkt geschlendert bin und das erleben durfte, nachdem ich im April nicht einmal an einen Sommer für mich geglaubt habe. Und heute? Da liegen meine Nerven blank, so wie die von Christel, denn ich hatte heute morgen Kontroll-CT und meine wöchentliche Blutabnahme, Werte schon wieder im Keller, nachdem sich vergangene Woche eigentlich alles nach oben zum unteren Normbereich hin bewegte. Außerdem habe ich eine Schei..angst vor dem Ergebnis, den Bericht und die Bilder kann ich mir am Mittwoch abholen, da habe ich außerdem einen Termin zum Knochenszintigramm.

In der Zwischenzeit von Anfang Nov. bis heute haben mich die Threads und Berichte von mouse und Ulla und die Berichte von Euch anderen so tapferen Mädels, wie Michaela, Engel (auch die nicht namentlich aufgeführten) und Männers wie Wolf und Quirin wirklich und wahrhaftig gestärkt, zum Lachen und zum Weinen gebracht, weil auch so viel Trauriges passiert ist, wie bei Gertie, bei Tinchen, deren Geschichte mich so sehr berührt hat und an meine vor 11 Jahren erinnert hat, da habe ich mein Herzblatt an der gleichen Krankheit verloren und es ging so rasend schnell: 3 Monate von der Diagnose bis zu seinem Tod. Und folglich dachte ich natürlich, dass es bei mir genauso schnell geht mit meinem Adeno u. dem nicht kleinzelligen BK mit mediastinaler Beteiligung, Stadium 3b, ohne Metastasen aber 3 befallenen Lymphknoten. Und nun bin ich immer noch da und dankbar für jeden einzelnen Tag, auch wenn er so nervenzerfetzend ist wie der heutige und die kommenden bis die Ergebnisse vorliegen, ich gehöre auch zu denen, die schlecht mit der Ungewissheit fertig werden können.

Liebe Christel, ich habe für Dich und mich seit heute Morgen um 5.30 die Daumen gedrückt. Wie lange musst Du auf Dein Ergebnis warten?

In der Hoffnung, dass das Daumendrücken genutzt hat, grüßt Euch alle ganz herzlich
Ilse

(jetzt muss ich nur noch herausfinden, wo der Knopf zum Fertigstellen ist)

Biba 10.12.2007 19:40

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Hallo Butzimutti ,

noch so ein tapferes Menschenkind !:knuddel:

Sei hier herzlich willkommen , auch wenn
es kein schöner Anlass ist .
Die Ängste werden Dich auch weiter begleiten ,
aber Du wirst lernen damit umzugehen .:pftroest:

Liebe Grüsse
Biba

Butzimutti 10.12.2007 22:05

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Liebe Biba,

vielen Dank für Deinen Willkommensgruß, Du bist eine, der ich gerne nacheifern würde, wenn ich mich recht erinnere, war Deine OP schon in 2000und Du LEBST! Ich musste mich (um meinem Onkodoc zu gehorchen) im September in einer Thoraxklinik vorstellen, leider war die Beschreibung der OP so toll, dass ich sagte: Wenn ich mein Leben aufs Spiel setzen will, kann ich ja genausogut mit einem Ferrari und 300 kmh auf der linken Spur über die A5 donnern, das Risiko zu überleben, ist das gleiche. Die Herren Ärzte stimmten mir dankbar lachend zu, denn eigentlich wußten sie nicht wirklich, wie sie mir beibringen sollten, dass es keinen Sinn macht einen Tumor, der die Vena cava umschließt, zu operieren.

Allerdings hat der junge Assistenzarzt in der Strahlenklinik, in der ich dann auch behandelt wurde, bei meiner Vorstellung gesagt: Ich verspreche Ihnen keine Lebensverlängerung, sondern Heilung! Und das war meiner Meinung nach sehr unüberlegt, unverantwortlich und gewagt. Den einzigen, den er damit beeindruckt hat, war mein Bruder, der mich zu diesem Gespräch begleitet hatte. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon zuviel recherchiert, um es auch nur ansatzweise zu glauben.

Ich glaube zwar unbedingt an Wunder, verliere aber trotz allem nicht den Blick auf die Realität.

:winke: Allen hier in diesem wunderbaren Forum eine gute Nacht ohne Schmerzen und Ängste und nur schöne Träume
Ilse

Tanni2006 10.12.2007 22:21

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Hallo liebe Ilse,

schön, dass du zu uns gefunden hast. Was der junge Arzt sagte, finde ich aber lieb. Wenn man bedenkt, wie manche Ärzte heute zu Ihren Patienten sind, finde ich es toll wenn es jemand besser machen will und versucht.
Klar, solch ein Spruch ist unangebracht, aber lieb finde ich es allemal.
Und wenn es deinem Bruder geholfen hat, ist es doch was wert.
Dir wünsche ich alles positive für kommenden Mittwoch.
Man kann leider nichts anderes machen als abwarten, das ist hart.
Aber genieße bitte wenn irgendwie möglich die Zeit bis dahin, meine Daumen sind für dich und viele andere hier feste gedrückt.

Tanja

MichaelaBs 10.12.2007 22:29

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Liebe Ilse,

soll ich sagen "willkommen im Club"? Adenos aller Länder vereinigt Euch? Du siehst, ich versuche es auch mit Fassung, manchmal mit Witz, gelegentlich mit Sorge (und auch Angst) zu tragen. Darum weiss ich nur zu gut, wie Du Dich fühlst und an Mittwoch denkst. Ich drücke auch Dir die Daumen, das die Ergebnisse nicht zu schlecht sind.
Eines hast Du sicherlich schon selbst recherchiert: Adeno ist glücklicherweise nicht einer von den Schnellen, was später kommt, wissen wir zum Glück nicht.

Liebe Grüße und alles Gute für Mittwoch!

Michaela:winke:

mouse 11.12.2007 10:45

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Liebe Ilse,
für Mittwoch wünsche ich Dir, dass Du nur gute Ergebnisse bekommst. Meine Daumen sind gedrückt!
Sei ganz lieb gegrüßt
Christel

östel 11.12.2007 11:12

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Liebe Ilse, erst mal: willkommen hier bei den Adenogeschädigten. Ich bin sicher, dass hier jeder sich in deine Angst einfühlen kann.Ich hoffe dass du hier Unterstützung findest und auch mal was zum Lachen. Aber erst einmal sind die Daumen gedrückt für ein gutes Ergebniss. :winke:

Butzimutti 11.12.2007 13:13

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Ihr lieben alle hier,

dass man bei Euch Trost und Zuspruch findet, habe ich während meines stillen Lesens in den vergangenen Wochen deutlich gespürt und habe meine Kraft und Hoffnung aus jedem Beitrag gezogen (auch aus den traurigen, weil ich Dankbarkeit empfunden habe, dass es mir doch gut geht). Deshalb glaube ich auch fest daran, dass es Christel mit Tarceva schaffen wird - genauso wie Michaela.

@ Tanni, über die gestrandete Taube auf Deinem Balkon habe ich gestern Abend noch ein wenig geschmunzelt, hat sie sich denn erholt und konnte das Weite nicht nur suchen sondern auch finden? Geschmunzelt hätte ich nicht, wenn sie bei mir gelandet wäre, denn mir bricht fast das Herz, wenn im Frühling immer mal wieder Vögelchen an meine Fensterscheibe fliegen und dann auf den Balkon fallen, meistens erholen sie sich jedoch zum Glück wieder.

@ Michaela und Regina, danke auch Euch. Meinen Humor konnte ich mir Gott sei Dank bewahren, auch das Lachen über mich selbst. Allerdings erlaube ich mir auch hin und wieder das Loch, in dem ich mal versinken darf. Heute muss ich allerdings wg. Christel :weinen:

Seid herzlichst gegrüßt von Ilse

Ekaka 11.12.2007 14:35

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Hallo,Ilse! --Natürlich sind am Mittwoch die Daumen gaaaaanz fest gedrückt!! Denke daran: Wir brauchen jetzt unbedingt gute Nachrichten.:prost: :prost: Viele Grüsse: Erika.

Ute 2007 11.12.2007 16:15

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Liebe Ilse,

auch meine Daumen sind hanz fest gedrückt und die Zehen auch noch dazu. :)
Bedenke bitte das die Ergebniss der Bestrahlung jetzt noch nicht richtig zu beurteilen ist, da die Strahlen noch über Monate nachwirken und man dann erst eine eindeutige Aussage treffen kann. Ich war bei meinem Kontroll-CT auch erst geschockt als man sagte, das nur eine minimale Verkleinerung zu sehen wäre. Aber die Ärzte sagten eben auch dass die Strahlen noch lange nachwirken (und das merke ich auch. Ich bekam ca. 1 Woche nach Ende der Bestrahlung eine heftige Speiseröhrenentzündung die heute noch anhält).
Bei mir sind übrigens auch Lymphknoten im Medastinum befallen.


Liebe Grüße

Ute

Butzimutti 11.12.2007 18:28

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Hallo Erika und Ute,

jetzt habe ich meinen Text bereits zum 2. Mal ins Nirwana geschickt :lach2: und ich dachte doch, als Frau sei ich multi-task-fähig "schäm", mein Telefon klingelte nämlich beim 1.Mal und mein Bildschirm zeigte mir später den Eingang einer Mail an, und so war dann beim 2. Mal wieder alles weg.

Ich glaube, ich sage Euch jetzt nur noch danke fürs Daumendrücken und werde mich bemühen, morgen Nachmittag gute Nachrichten hier einzustellen und dann sage ich tschüs für heute. Mein Unterbewusstsein spielt mir scheinbar Streiche und lässt sich nicht überlisten.

Viele Grüße an alle von

Ilse

Biba 11.12.2007 19:16

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Liebe Ilse ,

auch ich drücke ganz fest die Daumen und
wie Erika sagt , wir brauchen nun wieder
gute Nachrichten !

Liebe Grüsse
Biba

Tanni2006 11.12.2007 20:09

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Und die Guten Nachrichten musst DU für uns haben!

Daumen, Füße und alles was sich drücken lässt ist gedrückt!

Gruß

Tanja

Butzimutti 12.12.2007 17:46

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Ihr Lieben hier,

gerade bin ich heim gekommen und habe erst einmal bei Christel vorbei geschaut, ob sie was Neues zu berichten hat.

Und jetzt möchte ich Euch erzählen, dass mein Knochenszinti o.B. ist. HURRA, aber ansonsten fühle ich mich wie ein großer, alter Tiger, der in einem viel zu kleinen Käfig steckt, denn ich habe noch immer nicht den Bericht meiner CT vom Montag, der eigentlich heute für mich abholbereit sein sollte. Leider gehöre ich zu den Menschen, die Ungewissheit nur sehr schwer ertragen, eher kann ich noch mit schlechten Nachrichten umgehen. So wird mir nun nichts anderes übrig bleiben wie schon gestern: Ich tigere weiter durch meine Wohnung.

Allerdings gibt es noch etwas, liebe Tanni, vielleicht habe ich mit meiner Antwort auf die Dir zugeflogene Taube etwas unsensibel reagiert, denn Du hast nachträglich von einem Zeichen gesprochen - und das ist etwas woran ich felsenfest glaube. Als ich hörte, mein Bericht sei wahrscheinlich morgen nachmittag fertig, ging mir folgendes durch den Kopf und mein Herz: Morgen am 13. hat mein Papi Geburtstag, er ist vor 7 Jahren am 15. Dez. gestorben - an dem gleichen Sche..schalentier, das nun auch mich gefunden hat. Da ich fest daran glaube, dass er sich zusammen mit meinem Mann zum Schutzengel für mich erklärt hat (nicht nur was meine Erkrankung betrifft), hoffe ich, dass es ein GUTES Zeichen ist, wenn der Bericht erst morgen geschrieben sein wird.

Ich versuche mich doch so weit zu beherrschen, dass ich nicht den Teppichboden durchlaufe.

Liebe Ute, dass so kurz nach Beendigung der Bestrahlung keine definitiven Ergebnisse bei der CT rauskommen können, weiß ich leider auch. Ich habe nur auf den gesamten Kontrolluntersuchungen bestanden, weil ich schon VOR Weihnachten zur Reha sollte - nach dem Motto: Behandlung zu Ende, dann Reha, dann arbeitsfähig oder Rentenantrag stellen. Mein Argument war, ich möchte mit der Reha warten, bis ich schwarz auf weiß sehe, was aus dem Tier geworden ist. Vielleicht ist es mir ja gelungen, ES in den vergangenen Wochen auszuhusten (um nicht ganz deutlich dieses andere Wort zu benutzen, das mit den Buchstaben "ko" anfängt), denn das ist mein größtes Andenken an die Bestrahlung, er sucht mich schon seit 4 Wochen aufs übelste heim. Meine Speiseröhre ist relativ intakt, ich hatte manchmal eine Sperre drin und jede Nacht heftigstes Sodbrennen. Für Deine Entzündung wünsche ich Dir gute Besserung, gibt es außer Eis ein Medikament, das dagegen hilt? Oder ist es auch etwas, wo man einfach durch muss? Wie es mit so vielem ist, womit man einfach lernen muss zu leben.

Einen schönen Spruch habe ich heute gefunden:

Verzage nicht, vielleicht ist Dein Unglück die Quelle Deines Glücks.

Er gefällt mir so gut, dass ich ihn mir als Signatur eintragen werde, vor allem passt er auf alle Lebensbereiche - nicht nur unsere gemeinsame Krankheit.
Übrigens hat mir das Schreiben jetzt so gut getan, dass ich nicht "herum- tigern" muss.

Viele herzliche und dankbare Grüße an alle

Ilse

Biba 12.12.2007 18:08

AW: Zwischen lachen und weinen
 
:prost::prost::prost:
Einen ruhigen Abend wünsche ich Dir , liebe Ilse !
Und ja , es tut gut hier zu schreiben .

Liebe Grüsse:knuddel:
Biba

Ute 2007 12.12.2007 19:12

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Liebe Ilse

es ist gut wenn du weißt das das Egebnis jetzt noch nicht endgültig ist. Ich hatte mir von dem CT vielleicht einnbisschen zuviel erwartet und es hat mich erst mal kräftig runter gezogen - das wollte ich dir ersparen:augendreh
Für bzw. gegen die Speiseröhrenentzündung habe ich ein Mittel (Tepilta, ein schmerzstillendes Mittel das gleichzeitig die Magensäure blockt) und Schmerztropfen bekommen. Als es ganz schlimm war hat aber leider gar nichts geholfen, da musste ich einfach durch. Mittlerweile wirkt das Tepilta schon ein wenig und mit den Schmerztropfen kann ich schon wieder fast normale Nudel-saucen essen.
Ich habe am Freitag Abschlussgespräch in der Strahlentherapie.

Dir drücke ich weiterhin alle dazu geeigneten Gliedmaßen :grin:

Liebe Grüße

Ute

Ekaka 12.12.2007 23:51

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Hallo,Ilse!!--Das hört sich doch schon gut an!!Auch morgen muss das Ergebnis gut sein-der 13. ist mein Glückstag und ich drücke doll die Daumen.-Was die Strahlenschäden angeht,wenn Du Tepilta nicht verträgst,ich bekomme bis zum heutigen Tage Pantozol und dabei wird es auch bleiben,weil diese Schäden irreparabel sind.Ich hatte eine fast identische Erstdiagnose wie die Deine= Adeno-Ca.lks.zentral gelegen übergreifend auf Speise-und Luftröhre,Stadium IV,inoperabel,Erstdiagnose: 14.10.2000.Afterloading wegen drohendem Verschluss,Bestrahlung,Chemo,Strahlenfibrose,Herzi nfarkt,Vollremission.Ich bin gut mit Medikamenten eingestellt,da ja einiges an Schäden zurückgeblieben ist.-----Übrigens hat die Bestrahlung damals zum Erstaunen meiner Ärzte 12 Monate nachgewirkt! Viele Grüsse: Erika.-- P.S.: Viiiiiiel Eis essen!

Butzimutti 13.12.2007 18:21

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Hallo Ihr Lieben miteinander,
:megaphon:
ich rufe mal ein vorsichtiges jipppiiiiiiiiiii ins Forum. Meinen Bericht habe ich endlich heute Nachmittag abholen können, leider ist mein Besprechungstermin mit dem Onkodoc erst nächsten Donnerstagnachmittag, deshalb auch noch vorsichtig, weil ich nicht alles von diesem Fachchinesisch verstehe, obwohl ich mittlerweile sehr beeindruckt von Euren Kenntnissen bin, wie z.Bsp. von Schnucki oder Ulla.

Eine ganz Stunde saß ich mit diesem Schrieb, habe ihn verglichen mit dem letzten vom Juli und mir nicht geläufige Worte in meinem medizinischen Wörterbuch von anno ? nachgeschlagen. Also:

Keine Metastasen im Thoraxbereich!! Meine obere Hohlvene wird nicht mehr von außen komprimiert, der darin eingenistete Thrombus hat sich verkleinert, alles was sonst noch massenhaft aufgeführt ist, hat sich "weitgehend zurückgebildet" (im Vergleich der letzten CT am 17.7)

Dann habe ich den niedrigsten Wert bei meinem Tumormarker erreicht (ich weiß, ich weiß) aber es ist doch immer wieder schön, wenn man sieht, er ist viel niedriger geworden - nämlich 6,7 !!!!!!!!!!!!!!!!!

Und nun bin ich voller Freude, dazu ist morgen Abend die Weihnachtsfeier meiner Firma, zu der ich nun doppelt so gerne hingehe. Ich habe mich schon so sehr über die Einladung gefreut gehabt.

Gerade denke ich, so ein Fifi auf dem Kopf hat doch seinen Vorteil: Man sieht immer gleich aus, braucht sich keine Gedanken machen, dass die Haare nicht so liegen, wie man es gerne hätte, oder ob man doch noch zum Friseur hätte gehen sollen - es hat trotzdem lange gedauert, bis ich mich an ihn und meine Cortisonbäckchen gewöhnt habe.

Natürlich habe ich mir vergangene Woche einen neuen, ziemlich eleganten Blusenblazer gekauft, das sind wir uns doch schuldig, oder? :D

Liebe Ute, diese Arztgespräche in der Strahlenklinik sind meistens so nichtssagend, hat mich doch etwas enttäuscht, vielleicht bin ich aber auch zu verwöhnt von meiner Onkopraxis, die mir fast zu einem 2. Zuhause geworden ist, dort sind alle freundlich, hilfsbereit, zuvorkommend - einfach nur LIEB,

Nun grüße ich Euch alle hier herzlich
Ilse

östel 13.12.2007 18:25

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Hallo Ilse, an das tigern gewöhnst du dich, es hält fit und baut Stress ab. Wir adenos müssen wohl lernen mit Ungewissheit zu leben. Aber es gibt so oft noch eine Möglichkeit und es geht ein kleines Stückchen weiter! Es ist schwer sich in die Situation zu finden aber du schaffst das, wie wir alle hier. Erst mal haust du dem Mistviech täglich mental eins auf die Glocke:twak: und dann suchst du dir Trost und was Schönes:prost: liebe Grüsse regina

Ute 2007 13.12.2007 19:14

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Hallo liebe Ilse,

ich freu mich ganz doll für dich über den positiven Befund. So kann es weitergehen!
Schön das du so einen guten Onkodoc gefunden hast. Auch da habe ich wohl eher nicht so Glück gehabt. Ich überlege jetzt auch zu wechseln.

Ich wünsche dir noch einen supertollen Abend und viel, viel Spaß auf der Firmenweihnachtsfeier.


Liebe Grüße

Ute

Olli_EU 13.12.2007 19:32

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Hallo Ilse,

da passt ja morgen die Feier.
Geniesse es und mach Dir schöne Stunden.

LG Wolfgang

Butzimutti 15.12.2007 10:54

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Hallo und guten Morgen alle miteinander,

unsere Firmenweihnachtsfeier war wie immer wunderschön und harmonisch und die Chefs haben sich - eigentlich auch wie immer - etwas einfallen lassen.
Für mich war es das 1. Zusammentreffen mit allen seit meiner Erkrankung. Mit einigen meiner Mädels habe ich in der Zwischenzeit immer wieder telefonischen und auch persönlichen Kontakt gehabt mit meinen Chefs ebenfalls. Aber alle anderen wiederzusehen und zu spüren, dass sie sich gefreut haben und überrascht waren, dass ich doch eigentlich überhaupt nicht krank aussehe und vor allem wissen wollten ob und wann ich wiederkomme, das hat mich schon sehr berührt und natürlich riesig gefreut.

Zum Schluss möchte ich noch etwas von den versierten Forumnutzern wissen: Über den Anhang kann ich ein ganz normal erstelltes Worddokument bei "antworten" einfügen - oder? Ich möchte nämlich gerne zu etwas, was mir auf der Seele liegt, Eure Meinung wissen. Aber wenn ich das niederschreibe, brauche ich einige Zeit, um meine Gedanken zu sortieren und in Worte zu fassen, und sollte ich versehentlich auf den falschen Button drücken und mein Geschreibsel wäre weg, bekäme ich wahrscheinlich die Krise.

Für jeden für Euch ein schönes Adventswochenende möglichst ohne Schmerzen, ohne Ängste und ohne Sorgen,

liebe und zufriedene Grüße von Ilse

Ute 2007 15.12.2007 12:00

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Hallo Ilse,

ob man ein Word-Dokumnent hier einfügen kann weiß ich nicht. Allerdings kannst du deinen Text in Word schreiben und speichern, dann den gesamten Text in Word markieren, kopieren und dann hier einfügen (rechte Maustaste).
Das ist der schnellste und sicherste Weg, wenn man Angst hat auf falsche Knöpfe zu geraten.:D
Ist mir auch schon oft passiert und ich hab mich jedesmal schwarz geärgert.

Liebe sonnige Grüße aus Berlin

Ute

Butzimutti 22.12.2007 08:27

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Ihr Lieben alle hier,

ich wünsche Euch schon heute ein besinnliches, gesegnetes und trotz Krankheit auch frohes Weihnachtsfest im Kreis derer, die Euch lieben.
Mit Gottes und der Doktoren Hilfe und unserer eigenen Kraft, Zuversicht und Hoffnung werden wir weiter stark sein und täglich feststellen, wie schön es ist, auf der Welt zu sein.


Und wir können uns darüber freuen, dass es mittlerweile Mittel gibt, die - zum rechten Zeitpunkt eingesetzt - nicht umsonst "Überlebenspille" heißen. Christel, Du schaffst das, brauchst es nur Michaela nachmachen. Deinen Mut, Michaela bewundere ich zutiefst! Mich brächten heute keine 10 Pferde mehr in einen Flieger. Was Du sonst in dieser Woche geschrieben hast, kann ich nur bestätigen: Es ist wichtig, seine Kontakte zu pflegen, neue aufzubauen, interessiert und offen für alles zu sein und der Krankheit nicht mehr Platz einzuräumen, als nötig ist. So gesehen habe ich in diesem 3/4 Jahr einige wirklich wunderbare neue und positive Erfahrungen machen können.
"Verzage nicht, vielleicht ist das Unglück die Quelle Deines Glücks".

Christel, die Sheabutter nehme ich heute auch für meinen Sohn mit, der unter massiver Schuppenflechte leidet. Ich finde sie hervorragend, nur musst Du aufpassen, wann und an welchen Körperstellen Du sie benutzt, denn sie ist SEHR fett und ich habe mir anfangs zwei Kleidungsstücke am Hals ziemlich zugesaut, seitdem nehme ich sie am Abend und dann üppig.

Nachher schmücke ich mit meiner Schwiegertochter ihren Tannenbaum und heute Nachmittag fahre ich bis einschl. 1. Feiertag zu meinem Mütterlein (ca. 170 km entfernt) Deshalb auch meine frühe Weihnachtspost an Euch.


Ich fühle mit Euch, die Ihr erstmals ohne einen lieben Angehörigen Weihnachten verbringen müsst oder aber genau wisst, dass es das letzte sein wird. Es tut mir für Euch alle unendlich leid.


Ganz liebe, herzliche und weihnachtliche Grüße von Ilse:winke:

MichaelaBs 22.12.2007 10:36

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Liebe Ilse,

ich winke Dir hinterher:winke: :winke: :winke: und schließe mich Deinen guten Wünschen an.
Nur eins will ich nicht:
Zitat:

Zitat von Butzimutti (Beitrag 497636)
...oder aber genau wisst, dass es das letzte sein wird. Es tut mir für Euch alle unendlich leid.

Sagen wir es mal so: die wenigstens von uns können wissen, ob dies der Fall sein wird.
Bitte halte mich nicht für zimperlich, solche Gedanken habe ich natürlich auch, sie kommen und gehen, je nach Tagesform. Manchmal ist es auch ein trauriger Film, der mich so rührt, dass ich weine, aus Angst, die nächste Wiederholung könnte ich vielleicht nicht mehr sehen.

Sollen wir nicht jeden Tag genießen, als ob es der letzte wäre? Das ist mir dann lieber.

Ganz herzliche Grüße und schöne Stunden beim Tannenbaumschmücken und mit Deinem Mütterlein, zu meinem fahre ich am 2. Feiertag mit Sohni.

Michaela

Butzimutti 22.12.2007 14:28

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Michaela, ich bin entsetzt, denn ich wollte unter gar keinen Umständen irgendeinen Betroffenen mit dem verletzen was ich geschrieben habe! Das bezog sich einzig und allein auf die Angehörigen, deshalb auch ein eigener Absatz. Ich dachte nur an diese armen Menschen, die nicht wissen, wie sie an Weihnachten mit ihren Lieben umgehen sollen, und die wollte ich nicht unerwähnt lassen (siehe Gracia, deren Schicksal mich sehr berührt).

Mit meinen eigenen trüben Gedanken nach meinen Doctermin habe ich mich diese Woche hier ganz bewusst zurück gehalten.

Es tut mir unendlich leid, dass Ihr mich falsch verstanden habt und ich bitte Euch von Herzen, mir zu verzeihen.

Ilse

mouse 22.12.2007 14:56

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Liebe Ilse,
komm lass Dich mal erstmal knuddeln:knuddel: Du gehörst doch zu uns!
Uns kannst Du jetzt auch vorwerfen, wir hätten nicht nach Deinem Gespräch mit dem Onkologen am Donnerstag gefragt, haben wir ja wirklich nicht.
Dabei ist hier nun wirklich der Platz sich auszuweinen.
Bei dem für die Angehörigen bestimmten Satz, der so lieb und wirklich mitfühlend war, habe ich auch trocken geschluckt.
Aber das liegt wohl daran, dass ich z.Zt. so ein bißchen depri bin.
Wahrscheinlich geht es Michaela ähnlich.
Liebe Ilse, ich wünsche Dir rundum schöne Weihnachten, genieße das Fest!
Sobald Du zurück bist, hoffe ich wieder reichlich von Dir zu lesen.
Ganz liebe Grüße:remybussi
Christel

MichaelaBs 22.12.2007 16:26

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Liebe Ilse,

hier zeigt sich wieder die Tücke des Internets. Ich entschuldige mich, wenn ich zu unverständlich rübergekommen bin. Ich war vielleicht noch so sensibilisiert von Malis Beitrag, den ich in Christels Thread gelesen hatte und nicht wusste, wie ich am besten damit umgehe.

Nein, Ilse, jetzt habe ich Deinen Satz wohl erst richtig verstanden und bitte Dich, nicht traurig zu sein und guten Mutes hier weiter zu berichten! Ich drücke Dich, wir sitzen doch alle im selben Boot. Durch die Krankheit, so doof sie ist, haben wir uns hier kennengelernt, und das ist schön und das möchte ich auf keinen Fall missen! Vielleicht bin ich heute etwas empfindlich gewesen.

Nochmals ganz liebe Grüße an Dich und ein schönes Weihnachtsfest mit Deinen Lieben!:1luvu: Bitte vergiß für ein paar Stunden die Krankheit und trübe Gedanken, tanke auf und genieße Kerzenschein, Kaffeeduft, leckeres Essen und nette Gespräche.

Michaela:winke:

Quirin 22.12.2007 16:28

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Bei Ulla habe ich beschrieben,was meine Katzen zu Weihnachten bekommen.

Und wer wünscht denen ein frohes Fest?

Schöne und vor allem schmerzfreie und depressionsfreie
Feiertage an alle hier.

Quirin

mouse 22.12.2007 18:40

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Lieber Kater Quirin, liebe Katze Minou,
als ich las, was ihr von eurem Dosenöffner, dem Mann Quirin, zu Weihnachten bekommt, habe ich an die schöne Zeit gedacht, als wir für unsere 3 Katzen zu Weihnachten ein kleines Büffet aufbauten, auch u.a. mit Krabben und Beefhack. Dann haben wir zufrieden zugesehen, wie sie das fraßen und immer mal wieder gesagt, dass es doch gut ist, wenn man seine Tiere nicht verwöhnt:D Ich sehe, euer Dosenöffner sieht das genauso: Man soll seine Tiere nicht verwöhnen! Nur tun was nötig ist!:D
Da euer Dosenöffner sich beschwert hat, dass niemand euch zu Weihnachten grüßt, tue ich das jetzt hochoffiziell.
Frohe Weihnachten euch Beiden
Liebe Grüße
Christel

Quirin 22.12.2007 21:45

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Hallo Christel
Gut und humorvoll formuliert.Ich bedanke mich schon mal
im namen der beiden.
Morgen werde ich es ihnen vorlesen;hoffentlich werden sie dann nicht größenwahnsinnig.
Liebe Grüße
Quirin

mouse 05.01.2008 16:42

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Ich schubse diesen Thread mal nach oben mit der Frage, wie es Dir denn geht Ilse?
Du müsstest doch längst zurück sein.
Sag mal piep
Liebe Grüße
Christel

Butzimutti 05.01.2008 18:54

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Hallo liebe Christel und hallo an alle anderen hier,
zuerst einmal ja, ich bin schon seit dem 1. Feiertag wieder zurück. Dann wünsche ich jedem von Euch ein GUTES NEUES JAHR mit wirksamen und erfolgreichen Therapien, ob als Chemo, Bestrahlung oder "T", oder auch OP.

Vor allem wünsche ich uns Ärzte, die auch vor Weihnachten und Praxisurlaub Zeit haben und Einfühlungsvermögen besitzen! Der Mangel davon bei meinem Onkodoc ist schuld an meinem Dilemma und meinem zweiwöchigem Rückzug hier. Meine CT Bilder hat er sich nicht einmal angesehen und in dem Bericht dazu standen keine Größenangaben über meinen Tumor, so dass ich bis heute nur weiß, er ist rückläufig von April 6x5,6 auf 3,8x2,4 im Juli und heute? Keine Ahnung! Der Thrombus in der Hohlvene ist noch vorhanden und neu dazu gekommen einer im linken Vorhof. Dazu soll ich vorläufig erst einmal ASS 100 einnehmen (habe ich jahrelang gemacht, sollte aber während der Behandlungen damit aufhören). Mein Immunsystem ist völlig im Eimer, Blutwerte gehen hoch, fallen ab usw. jetzt hatte ich schon zum 2. Mal in 8 Wochen eine heftigste Erkältung. Antwort auf meine Frage, was tun, war: Körper muss sich selbst helfen, gesundes Essen und frische Luft.

Aber das wirft mich ja nicht gleich aus der Bahn, was mich umgehauen hat, war folgendes: Behandlung erstmal abgeschlossen, Tumor noch da, wie geht es weiter? Antwort: Was wollen Sie, im April wollten Sie keinerlei Behandlung und nun rufen Sie nach Weitermachen, jetzt gehen Sie erstmal zur Reha und dann wieder arbeiten und wir machen unsere monatlichen Blutkontrollen und vierteljährlichen CT Aufnahmen und wenn der Tumor wächst, sehen wir weiter.
Meine irritierte Antwort war: Wenn ich wieder offiziell an meinen Arbeitsplatz gehe, rechnet mein Arbeitgeber auf eine längere Zeit mit mir und wird wohl kaum begeistert sein, wenn ich u.U. nach einigen wenigen Monaten wieder aufhöre. Das sei dann eben sein Risiko, meinte mein Doc. Ich bin weiß Gott nicht faul und habe in den vergangenen Monaten manches Wochenende im Büro gesessen und gearbeitet (Wochenende, weil kein Telefon klingelte, keiner mich gestört hat, mit dem normalen Geschäftsbetrieb wäre ich auch überhaupt nicht klar gekommen).

Das Schlimme an der Geschichte ist ganz einfach, ich habe seit meiner Diagnose NIE gejammert, war immer die Starke - auch während der schlimmen Tage nach einer Chemo, habe NIE geweint, habe anfangs alle in meiner Familie und im gesamten Umfeld getröstet, war immer geschminkt und habe somit eigentlich auch NIE einen kranken Eindruck gemacht. Und nun kann ich nicht mehr!!! Ich habe einfach nur eine ganz elendige Angst vor dem, was vor mir liegt, vor meiner gesamten Zukunft, habe nächtliche Alpträume, die mich dann über Stunden wach halten.

Am Donnerstag fahre ich 4 Wochen zur Reha und dort werde ich mir als allererstes einen Arzt suchen, der mir meine Bilder erklärt und dann einen Psychodoc und hoffe darauf, dass ich wieder lachen und mit Zuversicht in die Welt sehen kann. Das heißt, ich habe es ja nicht verlernt, Weihnachten war schön, und wir haben alle viel miteinander gelacht, trotzdem fand ich es auch ungeheuer anstrengend, weil nach dem beschaulichen Leben, das ich die letzten Monate hatte, mehr als 4 Personen um einen Tisch herum, eine gehörige Anstrengung für mich bedeuten.

Was gehört alles in einen Koffer, wenn man zur Reha in ein Haus fährt, das im Prospekt "elegante Aufenthaltsräume und einen gepflegten Speisesaal" stehen hat? Ich weiß: Schnuckis kleines Schwarzes!!!! Aber was noch?

Seid alle lieb von mir gegrüßt und geknuddelt

Eure Ilse

MichaelaBs 05.01.2008 20:01

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Liebe Ilse,

ich fasse es nicht! Gut, dass Du so ausführlich berichtest, ich werde Dir gleich eine pN schreiben, aber gern auch einiges hier öffentlich. Zunächst mache Dir bitte keine Sorgen darüber, wie es an Deinem Arbeitsplatz weitergeht. Meint der Onkologe, Du würdest "gesund" geschrieben????
In Deinem Eröffnugsbeitrag schriebst Du von Deinemnichtkleinzelligen BK mit mediastinaler Beteiligung, Stadium 3b, ohne Metastasen aber 3 befallenen Lymphknoten. Nun gibt es zwar berechtigte Hoffnung, dass Dein Tumor weiter rückläufig ist, aber Du schreibst ja, der Thrombus in der Hohlvene ist noch vorhanden und neu dazu gekommen einer im linken Vorhof. Das liest sich doch noch nicht so, als ob Du nach einer vierwöchigen Reha schnurstracks zur Arbeit gehen würdest. Du gehst doch arbeitsunfähig in die Reha, oder? Das ist ganz wichtig, denn nur dann kannst Du auch arbeitsunfähig wieder entlassen werden. Ich weiss das aus eigener Erfahrung, denn bei meiner ersten onkologischen Reha (2003) befand ich mich bereits in der Wiedereingliederung mit halbtägiger Arbeit,die Ärztin hätte mich sonst wieter krankgeschrieben, sagte aber, dass das nicht ginge, da ich mich schon bei Rehaantritt in der Wiedereingliederung befunden hatte. Sie entließ mich immerhin mit einer weiteren Wiedereingliederungsempfehlung, so hatte ich nochmal vier Wochen halbtags, bevor ich wieder voll einsteigen musste.

Ganz anders sah es bei meiner zweiten onkologoischen Reha aus (2006): ich war bereits ein Jahr krankgeschrieben und da Reha vor Rente geht und ich zu der Zeit keine Therapie bekam, beantragte ich eine Reha, bevor die KK mich zwangsweise schickte. Bereits beim allerersten Arztgespräch sah mich die Ärztin an und fragte, ob ich wieder arbeiten gehen wolle, woraufhin ich ihr mit einem klaren nein antwortete. Nach der zweiten Woche fragte mich der stellvertretende Chefarzt das selbe und nach meinem erneuten Nein sagte er: "ich hätte Sie sonst auch vom Gegenteil überzeugen wollen".

Meine irritierte Antwort war: Wenn ich wieder offiziell an meinen Arbeitsplatz gehe, rechnet mein Arbeitgeber auf eine längere Zeit mit mir und wird wohl kaum begeistert sein, wenn ich u.U. nach einigen wenigen Monaten wieder aufhöre. Das sei dann eben sein Risiko, meinte mein Doc.


Ja was soll das denn heissen? Fühlst Du Dich von Deinem Onkologen gut betreut und dort aufgehoben mit Deinen Sorgen und Nöten? Gewiss steht es mir nicht zu, ihn Dir schlecht zu machen, ich kenne ihn nicht, aber ich kann mir noch lange nicht vorstellen, dass Du wieder arbeiten gehst.

Deshalb schreibe ich Dir gleich noch ein paar Extrazeilen
Liebe Grüße
Michaela:winke:

Butzimutti 05.01.2008 21:33

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Liebe Michaela,
hab ganz herzlichen Dank für Deine schnelle, ausführliche Antwort - auch Deine PN. Meine Arbeit an einigen Wochenende war und ist eine freiwillige, aus Dankbarkeit meinen Chefs gegenüber, die immerhin damit einverstanden waren, dass ich ab Ende April meinen Jahresurlaub und Urlaubsrückstände nehmen konnte, so habe ich meine erste Krankmeldung ab Ende August bekommen, und mein volles Gehalt bis Anfang Oktober. Ich bin auch heute noch arbeitsunfähig, und achte darauf, dass in dem Krankengeldformular nichts eingetragen wird bei: voraussichtliche Arbeitsunfähigkeit bis ....

In den vergangenen Monaten habe ich gemerkt, dass ich mir eigentlich doch wichtiger bin, als zunächst angenommen. Daher ja auch meine Ängste, kann ich normale Arbeitstage überhaupt aushalten? Auf jeden Fall habe ich mir vorgenommen, es nach dem Hamburger Modell zu versuchen - stundenweise Eingliederung mit Krankengeldbezug. Irgendwie gab es für mich bisher gar nicht die Frage, wenn mich mein Arzt für arbeitsfähig erklärt, wird doch von den Ärzten der DRV befürworteten Rehaeinrichtung erst recht diese Auffassung geteilt - oder?

Während meiner ersten Untersuchungen, den Chemos, den dazugehörenden Überwachungen, den Gaben von Thrombos oder Blut, den großzügigen Verschreibungen aller Arzneien, die die Nebenwirkungen erleichtern, habe ich mich hervorragend aufgehoben gefühlt, erst die beiden letzten Gespräche Anfang und Ende Dezember habe mich total runtergezogen. Ich habe den Eindruck, je mehr ich mich als informierter Patient zeige, desto uninteressanter werde ich, allerdings versucht er seitdem, mich nur noch mit lateinischen Worten zu beeindrucken, und ich habe keine Hemmungen sofort zu sagen, er möge doch bitte die deutschsprachigen Begriffe verwenden, damit ich ihn sofort verstehen kann und nicht erst zuhause nachschlagen muss.
Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass ich an seinem Schreibtisch in Tränen ausbreche und er mich tröstet. Trotzdem versucht er immer und für jeden so zu tun, als hätte er alle Zeit der Welt - auch wenn sein Wartezimmer
voll ist. Nur eben nicht am 20.12.

Danke nochmals für Deine wertvollen Infos.

Gute Nacht an alle von Ilse

Schnucki 05.01.2008 22:41

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Liebe Ilse,

was muss ich da lesen, ein Doc hat Dir Qualen verursacht? Soll ich mal meine Eckzähne ausfahren und ihn beißen? Ich bin nämlich bekannt als Zicke und dass ich einem Streit nicht aus dem Wege gehe - auch wenn man mich hier nicht so kennt (okay, ich bin ruhiger geworden).

Nein im Ernst, ich kann mir ebensowenig wie Michaela vorstellen, dass Du arbeitsfähig aus der Reha entlassen wirst. Da wird doch der Psychodoc auch noch ein Wörtchen mitzureden haben?

Ich fasse es echt nicht, wie unsensibel Ärzte immer wieder sind - ich würde ihn wirklich gerne beißen :rotenase:

Zitat:

Schnuckis kleines Schwarzes!!!!
Ach, da ist mein kleines Schwarzes hinverschwunden? Kein Problem, das kannste gerne mitnehmen, ich brauch es momentan nicht .....

Was mir noch einfällt: Im BK-Forum hier schreibt Norma, die sich erst letztens über solche Sachen wie Arbeitsfähigkeit sehr kompetent geäußert hat. Ich glaube, das war unter Rechtliches.

Boah, wenn ich so was lese, werde ich richtig sauer.

Ilse: Fühl Dich von mir gedrückt!!!!!!

LG

Astrid

Schnucki 05.01.2008 22:42

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Ilse: Schau mal hier http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...ad.php?t=29865

mouse 05.01.2008 23:19

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Liebe Ilse,
scheint ich hätte gerade im rechten Moment um ein Pieps gebeten. Bei Dir hat sich ja eine Menge angesammelt.
Ich verstehe Dich sehr gut und kenne das alles auch, diese Albträume, die einem Angst vorm Einschlafen machen, die Angst an sich. Ich neige auch dazu die Starke zu spielen, aber ich habe auch schon geheult, wenn mein Mann dabei war, überwiegend aber alleine. Einen Teil des Kummers und der Angst konnte ich hier im Forum abladen und dafür bin ich sehr dankbar.
Deinem Posting glaube ich folgendes entnommen zu haben: Das Schei..biest:twak: hat sich bei Dir verkleinert und Du weißt jetzt nicht, ob die letzte Aufnahme sagt, dass es kleiner geworden ist, oder ob es gleich groß geblieben ist. Das es größer geworden ist, können wir ausschließen, denn dann hätte der Doc aktiv werden müssen! Jetzt bist Du ohne Behandlung und das fühlt sich an wie nackt. Dazu Folgendes: Meine letzte Chemo war Mitte April, danach dann alle 3 Monate Ct und Blutabnahme. Bis Sept. war alles ok und dann im Dezember: alles größer geworden und neue Metas. Seitdem bekomme ich Tarceva und hoffe inständig, dass es hilft!
Dein Fahrplan ist sehr gut, Psychodoc suchen, Bild erklären lassen, überlegen ob Du den Arzt wechselst. Das mit der Arbeitsunfähigkeit hat Michaela Dir sicher schon bestens erklärt.
Was die Bekleidung angeht, glaub man ja nicht, dass die da sehr elegant rumlaufen. Ordentlich ausehendes Sportzeugs ist für den Tag angebracht.
Schnucki würde ich zu und zu gerne mit ausgefahrenen Eckzähnen sehen!!!
Unsere Astrid hats eben drauf!
Euch allen ganz liebe Grüße
Christel

Biba 06.01.2008 13:04

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Liebe Ilse ! :pftroest:

Als nach der Reha mit dieser Diagnose arbeitsfähig
zu sein , bezweifele ich doch sehr stark . :knuddel:
Deine Kulanz Deinem Arbeitgeber gegenüber in
allen Ehren , aber an allererste Stelle solltest Du
Dich stellen .:knuddel:
Deine "feine" Rehaklinik ist hoffentlich eine onkologische
Einrichtung ?
Die Kleiderfrage ist wirklich nur auf bequemes und
ordentliches Sportzeug , Badezeug und Schuhwerk
zum draussen und drinnen Laufen ausgerichtet .
Dann vielleicht noch etwas (auch bequemes) , wenn Du
Sonntags mal konditern oder abends auf ein Glas Wein
gehen möchtest .

Fühl Dich :knuddel: und ganz :1luvu:gegrüsst und auch Euch Allen liebe Grüsse !
Biba

Ps. ... und sooo jung sind wir ja auch nicht mehr ... wegen dem Arbeitsdrang ...

Butzimutti 06.01.2008 13:15

AW: Zwischen lachen und weinen
 
Ihr Lieben hier, wie blöd war ich, nicht schon längst über diese Ängste bei Euch zu schreiben! Danke Astrid für den Hinweis auf Norma, in diesem Forum habe ich schon oft gelesen, trotzdem fand ich nie so richtig etwas, was ich mit meiner Situation in Verbindung bringen konnte. Fest steht, ich muss die Zeit bis April 2009 überbrücken, denn dann kann ich durch meine 80%ige Behinderung meine volle Altersrente beantragen und darauf bin ich angewiesen. Einen Abschlag kann ich mir nicht erlauben, da ich erst seit 10 Jahren ganztags berufstätig bin, davor war ich 25 Jahre Teilzeitbeschäftigte.

So hat man leider nicht nur eine "chronische Krankheit" an der Backe, sondern muss auch noch zusehen, dass die Finanzen stimmen. Das macht manches Mal auch ziemlich mutlos und sorgt für schlaflose Nächte. Trotzdem will ich nicht darüber klagen, da gibt es viel schlimmere Schicksale als das meine. Nur möchte ich dafür, dass ich KK und Staat nie geschröpft habe, auch nichts verschenken. Ich ärgere mich nach 11,5 Jahren noch darüber, dass ich durch mein eigenes Einkommen meine Witwenrente stark vermindere und davon auch noch Krankenkassenbeiträge und Beiträge zur Pflegeversicherung abführen muss und letztlich auch alles noch versteuere.

Astrid, Du mit Haarverlängerung, blutroten, langen Fingernägeln und ausgefahrenen Eckzähnen siehst bestimmt zum "Anbeißen" schön aus!!

Liebe Christel, Du tapfere Tablettenvernichterin, Du wirst es meistern! Denk einfach an den Frühling, wenn Du im Sonnenschein über den Golfplatz schlenderst. Ich wundere mich immer wieder über die unterschiedlichen und oft auch so heftigen Nebenwirkungen von "T", die ich hier lese. Kann es vielleicht auch mit dem Winter und der bedeckten Haut zu tun haben, wenn es sich so schlimm äußert, wie z.B. Regina schreibt?

Michaela, vielleicht hast du noch eine Idee zu meinem 1. Absatz?!

Jetzt werde ich mich weiter meinem Gepäck widmen, vor allem brauche ich BÜCHER!

Einen schönen Restsonntag wünscht Euch Ilse


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