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HelmutL 25.02.2008 01:03

Myriam
 
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Die Schutzengel fliegen manchmal so hoch,
dass wir sie nicht mehr sehen können,
doch sie verlieren uns nie aus den Augen.


(Jean Paul Richter)


Still und leise, wie sie gelebt hat, verstarb sie heute Nachmittag. Ein gnädiger Tod war ihr gegönnt, ohne Schmerzen und Angst.

Wir durften sie dabei begleiten: unsere Töchter Debora und Vanessa, ihre beste Freundin Ingrid, deren Freund Karl-Heinz und ich selbst.

Du bist das Beste, was mir jeh passiert ist. Du fehlst mir!


Wer über sie nachlesen will: ihr Name im Forum ist MyriamL

Helmut


Tommi007 25.02.2008 14:11

AW: Myriam
 
Hallo Helmut,

mein herzliches Beileid möchte ich Dir und Deiner Familie aussprechen.


Mir fehlen leider die Worte, Deine Zeilen machen mich traurig.

Letztes Jahr im September verstarb mein Bruder und vor 2 Wochen mein Schwiegervater.

In welchem Forum hatte Deine Frau denn geschrieben?


Viele Grüße, Ulrike (-Tommi007):knuddel:

Anke-Astrid 25.02.2008 20:34

AW: Myriam
 
Hallo Helmut,

ich wünsche Dir und Deiner Familie ganz viel Kraft für die nächsten Tage, es ist schön, dass Ihr ihr die Ruhe günnt
liebe Grüße
Anke

HelmutL 27.02.2008 05:55

AW: Myriam
 
Hallo Ulrike,

habe übersehen, dass die Suchfunktion zur Zeit deaktiviert ist. Da heute die Beisetzung ist, werde ich mich morgen darum kümmern.

Vielen Dank erstmal für eure lieben Worte.

Helmut

Ela4811 27.02.2008 15:45

AW: Myriam
 
Lieber Helmut,

mein herzliches Beileid für dich und deine Familie!!!

Ich wünsche euch ganz viel Kraft für die nächste Zeit.

Liebe Grüße

Ela

k.manu1 29.02.2008 00:18

AW: Myriam
 
Hallo Helmut
Als erstes mal mein herzliches Beileid.Ich hoffe du und deine Kinder haben die beisetzung gut überstanden.Das ist nämlich nochmals ein sehr schwerer Tag

Ich kann dich sehr gut verstehen weil ich meinen Mann auch im November 07 verloren habe .Wünsche dir und deiner Familie unendlich viel Kraft

Liebe Grüße Manul

Roebi 03.03.2008 20:43

AW: Myriam
 
Lieber Helmut!

Zu Deinem großen Verlust, mein allerherzlichstes Beileid!

Ich hoffe, Du kannst mit dem Verlust besser umgehen, als ich. Das wünsche ich Dir, denn mich macht es wahnsinnig. Ich habe vor 2 Wochen meine Mutter im Alter von 60 Jahren verloren.

Dir und Deiner Familie wünsche ich die Kraft, das Ihr Eure Zukunft meistern und mit der Trauer umgehen könnt.

LG

HelmutL 09.03.2008 01:27

AW: Myriam
 
Heute will und kann ich über Myriam schreiben.

Zuerst aber herzlichen Dank für eure Anteilnahme. Manche von euch haben Ähnliches erlebt. Ihnen allen mein Mitempfinden. Dein Gedicht, liebe Roebi, hat mich besonders getroffen. Es war der Spruch zum Tod meines Schwiegervaters vor 3 Jahren.

In einem anderen Thread "Gott, Glaube, Krebs.." habe ich folgendes geschrieben und möchte es wiederholen:

Zitat:

Danke für die lieben Worte. Euch, und auch mir, zum Trost: sie hat nicht leiden müssen.

Nach einem ersten Pleuraerguss über den Jahreswechsel hat es sie zum Zweitenmal getroffen. 14 Tage vor ihrem Tod war noch alles in Ordnung, die Verklebung hatte gehalten. Es ging langsam, wenn auch mühsehlig, bergauf. Die Hoffnung kam langsam zurück. Mittwoch, 20.2., dann die Umkehr. Rasselnde Atemgeräusche, Appetit weg, kaum noch getrunken. Samstags der Notarzt, Morphium, ab in die Klinik. Die Punktion erfolglos, gerade mal 100 ml Flüssigkeit. Der Vergleich der Röntgenbilder: die Pleura ist voller Flüssigkeit, die sich in vielen einzelnen Kammern gesammelt hat. Von der Lunge ist nichts mehr zu sehen. Eine Behandlung ist sinnlos.

Was übrig blieb war Morphium, Sauerstoff und diverse Infusionen. Mytiam ist dann eingeschlafen. Ob sie wusste, was nun kommt, ich weiss es nicht. Ich glaube aber doch. Ihre Augen, ihr Blick.

Alles ging so schnell. Keine Zeit zum Denken. Der Arzt sagte zu mir und meiner Jüngsten: "Sie werden ihre Frau nicht mehr mit nach Hause nehmen. Diesen zweiten Erguss kann man nicht mehr behandeln. Wir werden jedoch alles Menschenmögliche tun. Ihre Frau wird keine Schmerzen, keine Angst, keine Panik haben. Sie wird friedlich sterben können."

Wir bekamen ein Einzelzimmer um ungestört zu sein. Dei Älteste kam noch hinzu. Myriam hat friedlich geschlafen, wie seit Monaten nicht mehr. Sie hat gespürt, dass wir bei ihr waren. Den ganzen Abend, die Nacht waren wir bei ihr. Am Sonntagmorgen kam ihre beste Freundin und deren Freund noch hinzu. Zusammen haben wir gewacht, geweint, geredet. Geschichten aus unserem gemeinsamen Leben erzählt. Die Fahrten an die Nordsee. Bei manchen Erinnerungen sogar gelacht. Am Sonntag, 24.02., 16 Uhr 10, war es dann vorbei. Gott hatte sie zu sich gerufen. Friedlich, ohne Schmerzen und Angst ist sie gestorben. Für uns war es schlimm, auf der anderen Seite erleichternd, dass sie so gehen durfte und dass wir bei ihr waren. Für sie war es die Erlösung. Wir sind Gott dankbar, dass wir sie in ihren letzten Stunden begleiten durften.

Die Ärzte, die Pflegerinnen und Pfleger waren so lieb und um uns Sechs so besorgt und hilfsbereit,das kann man sich nicht vorstellen. Alle Viertelstunde war Jemand da und hat nach der Technik gesehen, hat uns Wasser, Tee oder Kaffee angeboten. Etwas zu Essen war kein Problem, selbst mitten in der Nacht. Meinen tiefsten Dank dafür.

In einem speziellen Raum konnten wir uns dann nochmal verabschieden. Doch das war schon nicht mehr unsere Myriam. Das war nur noch die sterbliche Hülle.

Für ihre beiden Enkelinnen sitzt sie jetzt bei Uropa auf einer Wolke am Himmel und gibt Acht, dass ihnen nichts passiert. Viele Bilder und eine selbstgebastelte Grableuchte haben sie ihrer Oma an's Grab gelegt.

Ich weiss, dass sie bei Gott ist. Dort ist es hell und warm, keine Schmerzen, keine Angst. Nur Frieden.

Ich weiss aber auch, dass sie mir fehlt.
Vor mir steht ein Glas Wein. Ihr Lieblingswein aus der Pfalz. Ich trinke einen Schluck und denke an sie.

Jetzt bin ich zu müde um weiter zu schreiben. Ich melde mich wieder.

Gottes Segen und eine gute Nacht euch Allen

Helmut

stella29 09.03.2008 10:18

AW: Myriam
 
Hallo Helmut,


tief betroffen lese ich die Zeilen.... Auch ich habe am 28.2.08 ähnliches erlebt.. es ist einfach erschreckend.

WÜnsche euch allen die nötige Kraft und das ihr einen Weg findet, mit diesem schrecklichen Verlust umzugehen.:pftroest::pftroest:

Liebe Grüße

östel 09.03.2008 20:20

AW: Myriam
 
Lieber Helmut, antworte Dir nochmal in diesemThread, da ich nicht weiss ob Du in den anderen noch reinschaust. Ich bin beeindruckt von der offenen und schönen Schilderung des Abschieds von Deiner Frau. Ich bin auch sicher, dass sie nicht gelitten hat. Ich hatte auch einen Pleuraerguss und habe jedoch nochmal Zeit geschenkt bekommen. Mir geht es derzeitig gut. Deine Geschichte hat mir sehr viel von meiner Angst genommen und ich hoffe fast, dass meine Mitschreiber im Lungenkrebsforum mal in den thread hier schauen. Dafür möchte ich nochmal Danke sagen. Ich wünsche Dir und Deiner Familie die Kraft zum Trauern und die Lebensfreude zum Weitermachen und ins Leben zurück finden. Liebe Grüsse Regina

HelmutL 09.03.2008 23:14

AW: Myriam
 
Hallo Regina,

selbstverständlich werde ich auch in dem anderen Thread weiter mitmischen und meinen Senf dazu geben. Dazu ist mir das Thema viel zu wichtig, als dass ich es lassen könnte. Vielleicht kriege ich ja mein Puzzle noch zusammen, wenn auch mit einem Loch in der Mitte. Doch was da hinein gehört, das weisst du ganz genau.

Wenn ich weiss, wie ich ein Bild in meine Eröffnung einfügen kann, werde ich das jetzige Benutzerbild dort einfügen. Solange lasse ich es als mein Benutzerbild stehen. Meine Töchter und ich haben es ausgesucht, um es allen Freunden und Bekannten als Erinnerung zu schenken.


Gruss

Helmut

HelmutL 10.03.2008 01:20

AW: Myriam
 
Eigentlich wollte ich hier ihren Lebensweg beschreiben. Habe aber alles wieder gelöscht. Statt dessen könnt ihr hier die Ansprache des Pfarrers auf ihrer Beerdigung lesen, nichts könnte sie besser beschreiben.

Traueransprache Myriam Lang

Liebe Familie, liebe Angehörige, liebe Freundinnen und Freunde der Verstorbenen.

Myriam Lang war in ihrem Leben, wie mir scheint, eine starke, aber sich nicht aufdrängende Frau, klein von Wuchs, etwa 1,60 m gross, aber voller Energie. Sie konnte sowohl das Gute, Leichte annehmen, das ihr wiederfahren ist, als auch das Schwere. Nichts drückt das so aus wie der Spruch, den sie sich bewusst für ihre Traueranzeige ausgesucht hat:

"Die Schutzengel fliegen manchmal so hoch,
dass wir sie nicht mehr sehen können,
doch sie verlieren uns nie aus den Augen."


Was für ein Bild vom Leben entwirft dieser Spruch! Es ist ein buntes, frohes Bild, das ein wenig auch Myriam's Leben und ihre Art zu leben wiederspiegelt.

Nehmen sie nur die Blumen und den Garten, ein Raum voller Farben und Leben, die sie liebte. Sie hatte den "grünen Daumen", und diesen hat sie auch ihrer Tochter Vanessa vererbt, die heute als Floristin arbeitet.

Aber nicht nur für Pflanzen hatte sie ein Händchen, sondern auch für Kinder. Über 10 Jahre lang hat sie in Ludweiler das Kleinkinder- und Kinderturnen geleitet, und das mehrmals die Woche. Sie hat sogar extra dafür Lehrgänge besucht. Sie konnte gut mit Kindern umgehen - und Kinder liebten sie! Mit 10 Kindern hatte sie im Turnen angefangen, und später waren es auch schon mal 40. Diese Zahlen sprechen für sich.

Auch zu Hause waren immer gerne Kinder bei ihr. Die Freundinnen und Freunde ihrer beiden Töchter waren stets daheim willkommen, und die kamen auch dann noch vorbei, als die Kinder schon ausgezogen waren!

Ihre beiden Töchter und die Enkelinnen und überhaupt die ganze Familie lagen ihr immer am Herzen. Jeder konnte zu jeder Zeit zu ihr kommen, und sie hat geholfen, wo sie konnte.

Sie hat sofort gemerkt, wenn es jemandem nicht gut ging. Da konnte man ihr nichts vormachen. Man konnte zwar sagen: "Mir geht's gut.", doch sie spürte, ob das der Wahrheit entsprach oder nicht, denn sie war mitfühlend, sensibel. Sie hatte im Umgang mit Anderen wirklich Fingerspitzengefühl.

Die Eigenschaft, mitfühlen zu können, zeigte sich dann auch noch an einem anderen Punkt in ihrem Leben, nähmlich wenn sie geholfen hat, ihre pflegebedürftige Grossmutter zu pflegen um ihre Mutter zu entlasten. Aber auch über die Grenzen der Familie hinaus hat sie den Menschen, so gut es ging, unter die Arme gegriffen. Für mehr als eine ältere Person in der Nachbarschaft hat sie zum Beispiel, wenn diese nicht mehr konnten, geputzt.

Wie eben schon gesagt, war ein grosser Schwerpunkt in ihrem Leben ihre Familie: ihre Kinder und Enkelinnen - und ihr Mann. Ihre Frau hat sie, Herr Lang, von ganzem Herzen geliebt, und sie haben ihre Frau von ganzem Herzen geliebt. Sie haben sich gegensetig gestützt, sie haben sich gegenseitig ergänzt. Sie bildeten eine Einheit, sie haben nie etwas auf den anderen kommen lassen.

Sehr gut ist ihnen noch das Datum in Erinnerung, an dem sie ihre Frau zum ersten Mal gesehen haben. Das war damals nicht geplant, sondern eher ein Zufall, als sie sich am 21.12.1971 über den Weg gelaufen sind. Sie hatten eine Party bei sich veranstaltet, und eine gewisse Myriam Schwarz kam in Begleitung einer ihrer Bekannten auf das Fest. Es war bei ihnen beiden Liebe auf den ersten Blick, und so kam es dann, dass am 31.8.1973 aus Myriam Schwarz Myriam Lang wurde. Und sie, lieber Herr Lang, wurden, ich sage das mit einem Schmunzeln, zu "Myriam sein Mann".

So lebte Myriam Lang ihr Leben, das bunt und hell sein konnte, das aber auch seine dunklen bis schwarzen Abschnitte hatte. Am vergangenen Sonntag ist dieses Leben zu Ende gegangen.

Und was kommt nun?

Ich habe in der Bibel einen Spruch gefunden, der mir wie kein anderer zu Myriam Lang zu passen scheint, denn er drückt die Zuversicht aus und Hoffnung. Hätte Myriam Lang diese Worte sprechen können? Sie heissen:

"Du wirst mich nicht dem Tode überlassen"
(Pslam 16,10)


Ein fröhlicher, zuversichtlicher Mensch spricht diese Worte. Es ist ein Mensch, der das Leben - und Gott - lobt, der nicht daran zweifelt, dass Gott es gut mit ihm meint. Vieleicht würde uns der Mensch erzählen, dass er, solange er lebt, immer wieder dem Tode entronnen ist. Und darum ist er auch gewiss, dass auch zukünftig der Tod nicht das letzte Wort über ihn haben wird.

Lassen sie uns Myriam Lang in die Hände Gottes legen und sie ihm abgeben, dass er das Seine tue. Er ist frei, auch die Toten, diejenigen, die er ins Leben gerufen hat, nicht dem Tod zu überlassen, sondern sie in ein neues Leben zu rufen.

Bei ihm ist Myriam Lang gut aufgehoben. Sie ist bei ihm, und bei Gott wird sie leben, denn der Gott des Lebens wird sie nicht dem Tod überlassen.

Amen.



Ich durfte für genau 36 Jahre, 2 Monate und 3 Tage sie auf ihrem Weg begleiten. Danke!

Euch allen Gottes Segen und eine gute Nacht

Helmut

Ela4811 10.03.2008 19:11

AW: Myriam
 
Lieber Helmut,

ich kannte deine Frau nicht, aber die Ansprache war sehr bewegend und mir kamen die Tränen.

Deine Frau war eine außergewöhnlich Frau. Und leider sind es immer die Menschen, die anderen helfen und ihre eigenen Bedürfnisse zurück stecken, die früh von uns gehen müssen.

Ihr alle wart immer für sie da bis zu ihren schwersten Stunden.

Ich wünsche dir viel Kraft

Ela

HelmutL 10.03.2008 22:41

AW: Myriam
 
Danke, Ela!

Heute Abend möchte den 2-ten Teil der Ansprache hier niederschreiben. Ich habe ihn selbst verfasst, der Pfarrer hat ihn dann vorgelesen. Ich hätte es nicht gekonnt.

Für Myriam

Wir alle kennen Myriam. Sie war eine starke Frau und trotzdem leise. Ohne viele Worte hat sie das getan, was sie tun musste. Sie hat ihr stilles, erfülltes Leben gelebt und war immer für andere da. An sich selbst dachte sie zuletzt.

Wenn wir gleich nach draussen gehen, so tun wir das bitte so, wie sie gelebt hat. Still und leise.

Einen Wunsch hätte ich noch:
Bestimmt kennt jeder von euch einen Menschen, dem ihr gerade heute ein liebes Wort, eine liebe Geste schenken könnt. Macht es ihr zum Gedächtnis. Vielleicht wird dadurch diese Welt ein winziges Stückchen wärmer.

Dank an alle, die ihr heute diese letzte Ehre erweisen.

Helmut

27. Februar 2008

HelmutL 10.03.2008 23:28

AW: Myriam
 
Am Mittwoch, oder Donnerstag, letzte Woche hatte ich mich nach dem Mittagessen auf unsere Couch im Wohnzimmer zum Ruhen hingelegt. Ich war fast eingeschlafen. Erschrocken fuhr ich hoch, das Herz schlug mir bis zum Hals: ich habe Myriam rufen hören. Nicht von innen, aus dem Gedächtnis. Sondern von aussen, mit den Ohren. Ich hatte vorher auch nicht an sie gedacht. Ich weiss nicht, wie ich es sonst beschreiben soll.

Der Ruf klang nicht ängstlich oder verzweifelt, sondern ganz normal, wie sie mich immer rief, wenn sie mit mir reden wollte.

Ich bin mir absolut sicher diesen Ruf gehört zu haben. Obwohl ich mich zurücklegte und ganz leise war und lauschte, nichts war mehr zu hören. Auch nicht in meinem Innern.

Helmut

HelmutL 11.03.2008 00:03

AW: Myriam
 
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Auf einer Kommode in unserem Wohnzimmer steht eine kleine Madonna. Aus Holz geschnitzt, in einer kleinen, angedeuteten Felsenlandschaft. Davor steht, auf nacktem Stein, ein kleines Teelicht. Hinter der Madonna eine Ranke mit kleinen weissen Blüten. Daneben eine dicke weisse Kerze mit einem aufgelegten blau/goldenen Kreuz.

Von der Couch aus, wo sie die letzten Wochen geschlafen hat, konnte man die Madonna sehr gut betrachten.

Oft habe ich gesehen, wie Myriam dort sass und betete. Oft sah ich in ihrem Gesicht Verzweifelung und Angst und Tränen. Manchmal aber auch Frieden. Sie hat mir nie erzählt was sie dabei dachte. Ich kann es nur erahnen. Wahrscheinlich hat sie meistens für andere gebetet. Für unsere beiden Töchter, unsere beiden Enkelinnen, für mich. Dass Gott ihr noch Zeit schenken möge, die Kinder zu sehen, die unsere Jüngste mal haben will. Dass sie, wenn es denn soweit ist, friedlich und ohne Schmerzen gehen darf?

Diesen letzten Wunsch hat Gott ihr erfüllt, wenn auch früher als wir es uns gedacht haben.

Manchmal haben wir auch gemeinsam auf der Couch gesessen. Sie müde und erschöpft in meinem Arm. Und wir haben beide gebetet, jeder für sich, wahrscheinlich jeder für den anderen.

Gute Nacht

Helmut

sschwester-s 11.03.2008 00:59

AW: Myriam
 
Lieber Helmut,

auch von mir meine tiefe Anteilnahme für Deine Familie und Dich.
Es ist wunderschön, wie ihr Myriam begleitet konntet.

Ich habe am 17.02. meine geliebte, tapfere, große Schwester verloren, die nur 40 Jahre alt werden durfte. Sie fehlt mir unermeßlich, jeden Tag.

Euch allen wünsche ich viel Kraft für die kommende Zeit.

Alle guten Wünsche,
Sofie

HelmutL 11.03.2008 01:32

AW: Myriam
 
Liebe Sofie,

lieben Dank für deinen Beitrag. Es ist schrecklich und unfassbar, dass so junge Menschen durch diese grausame Krankheit von uns gehen müssen. Meine Frau durfte genau 56 Jahre und 28 Tage alt werden. Auch viel zu wenig.

Ich wäre gerne mit ihr zusammen alt geworden.

Ich fühle mit dir.

Helmut

PS: Hat das Doppel-S in deinem Namen Copyright-Gründe oder ist es Lautmalerei?

sschwester-s 11.03.2008 15:42

AW: Myriam
 
Lieber Helmut,

danke Dir für Deine Anteilnahme an meinem erlittenen Verlust meiner Schwester.

Eine Woche bevor sie gestorben ist, hatte die Chemo endlich angeschlagen. Wir haben alle gefeiert. Ihr Tumortyp war nämlich fast mutiresistent. Es war ein Try and Error Prinzip.

Auch wir haben uns dann zwei Wochen vor ihrem Tod mit alternativen Heilmethoden beschäftigt und waren bei einem Feng Shui Berater.

Das Gespräch und die daraus gewonnenen Erkenntnisse haben ihr sehr viel gegeben. Danach haben viele verschiedene Dinge in ihr gearbeitet. Heute bin ich davon überzeugt, dass dieses Gespräch die Grundlage dafür gewesen ist, dass sie ihren Frieden mit sehr, sehr vielen Dingen noch in diesem Leben beschließen konnte und sie nicht in das nächste mitgenommen hat.

Meine geliebte Schwester glaubte felsenfest an ein Leben nach dem Tod.
Ich habe sie oft um diesen steten Glauben beneidet.

Seit ihrem Tod sind einige sehr seltsame, aber wunderschöne Dinge geschehen. So, wie Du es in einem Deiner vorherigen Posts beschreibst, dass Du gehört hast, wie Myriam Dich gerufen hat.

So erhalte ich oft kleine Botschaften. Obwohl ich um ihre physische Präsenz trauere, fühle ich dennoch ihre Nähe und empfinde unsere tiefe Verbindung nicht als unterbrochen, was mich sehr freut - und dennoch manchmal irritiert.

Der Username ist eigentlich ein Tipfehler, den ich dann beihalten habe.
sschwester-s - kann man auch "susannes schwester sofie" drin lesen :)

Ich habe meiner Schwester dieses Gedicht hier auf ihrer Trauerfeier vorgelesen:

"i carry your heart with me (i carry it in

my heart) i am never without it (anywhere

i go you go, my dear; and whatever is done

by only me is your doing, my darling)

i fear

no fate (for you are my fate, my sweet) i want

no world(for beautiful you are my world, my true)

and it's you are whatever a moon has always meant

and whatever a sun will always sing is you

here is the deepest secret nobody knows

(here is the root of the root and the bud of the bud

and the sky of the sky of a tree called life; which grows

higher than soul can hope or mind can hide)

and this is the wonder that's keeping the stars apart

i carry your heart(i carry it in my heart)"

(e.e. cummings)


Lieber Helmut, ich wünsche Dir weiterhin ganz viel Kraft - ebenso Deiner lieben Familie. Ich hoffe, dass der Schmerz irgendwann weichen wird, so dass wir unserer Lieben in Frieden gedenken können.

Alles Liebe und Gute
Sofie

HelmutL 11.03.2008 17:44

AW: Myriam
 
Liebe Sofie,

schön, dass du mir antwortest.

Ich denke, auch du glaubst an das Leben nach dem Tod. Du weisst es nur noch nicht so richtig. Du bist irritiert, weil du diese Botschaften erhälst und du spürst, dass die Verbindung zu deiner Schwester nicht abgerissen ist. Dein Kopf sucht noch nach einem Beweiss, den er nie in diesem Leben finden wird.

Das wunderschöne Gedicht für deine Schwester drückt doch genau das aus und das, was du fühlst. Dein Herz hat bei der Auswahl mitgesprochen. Sie IST bei dir, in deinem Herzen. Überall, wo du gehst und stehst, immer, Tag und Nacht. Nur, unser Verstand kann das nicht fassen.

Glauben heisst doch auch: Mit dem Herzen wissen.

Ich bin ganz sicher: Wir werden unseren Frieden finden!

Gottes Segen für dich,

Helmut

HelmutL 11.03.2008 20:34

AW: Myriam
 
Hallo zusammen,

habe gerade ein grosses Bild meiner Frau in die Eröffnung eingefügt.

Gruss

Helmut

HelmutL 13.03.2008 01:34

AW: Myriam
 
Hallo,

heute Abend war ich bei meiner Jüngsten. Ich war eigentlich nur bei ihr, weil sie für morgen Mittag eine Suppe vorbereitet hat, die ich abholen wollte. Sie wohnt und arbeitet hier im Ort und kam schon vorher jeden Mittag zum Essen zu uns nach Hause. Das wollen wir auch weiterhin so halten. Da ich nicht gerade ein Superkoch bin (kommt vielleicht noch) bereitet sie manche Dinge vor, die ich dann nur zu wärmen brauche. Im ihrem Wohnzimmer haben wir dann noch über Gott und die Welt geredet, auch über Musik. Plötzlich stand sie auf und legte den Titel "Der Weg" von Grönemeyer auf. Beim zweiten Durchlauf habe ich sie angesehen, bin aufgestanden und sie in den Arm genommen. Beide haben wir geweint. Da sagte sie zu mir: "Papa, das können wir auch mal andersrum machen". Sie nahm mich in den Arm. Nach dem vierten Durchlauf hat sie den Player abgeschaltet und gesagt: "Papa,sei mir bitte nicht böse. Ich möchte jetzt allein sein". Ich habe sie nochmal fest gedrückt und ihr gesagt, dass es ein sehr schöner Abend war, habe meine Suppe genommen und bin nach Hause. Kurz danach rief sie an und wünschte mir eine gute Nacht.


Ich Danke Gott, nicht nur eine, sondern zwei solche Töchter zu haben.

Gottes Segen für euch

Helmut

Tommi007 13.03.2008 10:12

AW: Myriam
 
Hallo Helmut, Du kannst wirklich stolz sein, 2 solche Töchter zu haben , aber sie können auch stolz sein, solch einen Vater zu haben!!!

Ich habe Deinen Kommentar in dem anderen thread gelesen und es ist sehr schön, das Ganze auch mal aus der Sicht der Eltern zu lesen.
Nicht alle Eltern haben ihre Kinder losgelassen und nicht alle Kinder haben es geschafft, sich abzunabeln. Dabei ist das so wichtig!!!

Ich wünschte, meine Schwiegermutter hätte auch einen Hauch Verständnis für uns und meine Freund hätte ein bißchen Mut, sein eigenes Leben zu leben.

Ich weiß noch nicht, wie das bei uns wietergeht, sobals sie mal wieder zu HAuse ist, aber es macht mir unbändige Angst.

Ich beneide Deine Töchter wirklich um solch einen Vater!!

:knuddel::knuddel: Viele Grüße, Uli

HelmutL 13.03.2008 21:35

AW: Myriam
 
Hallo Uli,


dein Lob freud mich. Allerdings kann ich dir versichern, ich bin auch kein Übermensch. Ich habe meine Macken, meine Ecken und Kanten, wie jeder andere auch. In unseren 34 1/2 Ehejahren gab aus auch schwarze Tage. Was allein zählt ist nur: das Wiederfinden.

Manchmal hat Myriam sogar den Ring ausgezogen. Und wehe ich habe es nicht gleich bemerkt ;) . Doch dann ging es ganz schnell wieder bergauf. Die Versöhnung hat dann für alles entschädigt und den Streit vergessen lassen.

Ich habe hier ein kleines Gedicht, das uns irgendjemand vor vielen Jahren geschenkt hat:

Deine Kinder sind nicht deine Kinder.
Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht
des Lebens und sich selbst.

Sie kommen durch dich, aber nicht von dir
und obwohl sie bei dir sind,
gehören sie dir nicht.

Du kannst ihnen Liebe geben,
aber nicht deine Gedanken,
denn sie haben ihre eigenen Gedanken.

Du kannst ihrem Körper ein Heim geben,
aber nicht ihrer Seele,
denn ihre Seele wohnt im Haus von morgen,
das du nicht besuchen kannst,
nicht einmal in deinen Träumen.

Du kannst versuchen ihnen gleich zu sein,
aber suche nicht,
sie dir gleich zu machen.

Denn das Leben geht nicht rückwärts
und verweilt nicht beim Gestern.

.......

Du bist der Bogen, von dem deine Kinder
als lebende Pfeile ausgeschickt werden.

(Kahlil Gibran)


Myriam und ich waren damals von diesem Gedicht tief beeindruckt. Ich denke, dass einiges davon in unsere Kinder und ihre Erziehung eingeflossen ist. Dass es nicht erfolglos war bekomme ich ganz besonders jetzt zu spüren. Auch darin, wie sie sich um ihre Mutter gekümmert haben.

Kinder können nur zurückkommen, wenn sie einmal weggegangen sind. Dazu muss man sie aber zuerst einmal loslassen. Die Erwartung, dass Kinder nun mal dies oder jenes für ihre Eltern tun müssen, ist jedoch ein Seil, an dessen anderen Ende sich niemand festhält.

Liebe Grüsse und viel Kraft

Helmut

Tommi007 13.03.2008 21:49

AW: Myriam
 
Hallo Helmut,

das ist wirklich ein wunderschönes Gedicht!
Vielen Dank:knuddel:

Danke, daß Myriam und du es mit mir teilen.


Viele Grüße unbekannterweise an Deine Töchter.

Ich schick Dir einen kleinen :engel:

Gute Nacht, Uli

HelmutL 15.03.2008 03:15

AW: Myriam
 
Ich möchte euch eine kleine Geschichte erzählen:

Meine Älteste, Debora, war im zum Aufräumen. Die Kleinste, Finnja, spielte in ihrem Zimmer. Debora wollte nach ihr sehen und blieb wie angewurzelt an der Tür stehen. Finnja kniete vor dem Bild ihrer Oma und erzählte, was so am diesem Tag geschehen war. Dann stand sie auf und drückte sich mit ausgebreiteten Armen an das Bild an der Wand und sagte: " Oma, ich drücke dich ganz fest, ich hab' dich lieb"


Helmut

Andreas.ch 16.03.2008 19:27

AW: Myriam
 
Salue Helmut,

auch ich möchte Dir an dieser Stelle mein aufrichtiges Beilleid zum Verlust Deiner Frau aussprechen.

Ich kann Deinen Schmerz und Deine Trauer um so einen geliebten Menschen sehr gut verstehen und nachvollziehen...

..ich habe meine Frau Francine am 05.02.08 im Alter von 29 Jahren an einem Glioblastom verloren..

ich trauere und schweige an dieser Stelle mit Dir..

liebe Grüße Andreas

HelmutL 16.03.2008 20:40

AW: Myriam
 
Hallo Andreas,

Danke für deine Anteilnahme. Ich denke an dich und deine Francine. Nachher werde ich für sie eine Kerze neben der für meine Frau aufstellen. Wo, kannst du weiter oben (auf Seite 2) sehen.

Wenn du willst, können wir auch gerne per PN miteinander reden.

Ich drücke einfach deine Hand

Helmut

stella29 16.03.2008 20:49

AW: Myriam
 
Hallo Helmut,

habe gerade das Bild deiner Myriam angesehen... ein tolles Bild... es zeigt so viel Wärme - strahlt soviel Ruhe aus ... !!!

Ich hoffe dir geht es einigermassen... hast ja eine tolle Familie um dich... ! Ich lese immer sehr gerne deine Beiträge, du schreibst mir immer von der Seele.

Ich wünsche dir noch weiterhin die Stärke .. auch in schwachen Momenten ...

Grüße !!

HelmutL 17.03.2008 23:48

AW: Myriam
 
Hallo Stella,

gerade, weil es ein so schönes Bild, bedrückt es mich manchmal. Sie fehlt mir.

Gruss Helmut

HelmutL 18.03.2008 00:33

AW: Myriam
 
http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=49354

Schade, dass es Menschen wie diese Abzocker gibt!

Andreas.ch 18.03.2008 10:12

AW: Myriam
 
Salue Helmut,

merci für das Kerzenlicht für meine Francine..manchmal ist es ja der kleine Lichtstrahl einer Kerze..der zu einem Hoffnungsschimmer in unserem Dunkel werden kann..

das wünsche ich Dir auch..

...DU hast ganz recht

""das Leben ist nicht fair..""

denke an Dich..liebe Grüße Andreas

HelmutL 18.03.2008 15:18

AW: Myriam
 
An anderer Stelle habe ich etwas geschrieben, was ich hier wiederholen möchte:

Ich hatte das grosse Glück bei meiner Frau sein zu dürfen. Ich war bei ihr bis zur letzten Sekunde, habe ihre Hand gehalten, ihren letzten Atemzug gespürt, ihre letzten Herzschläge gesehen. Genau das hat sie gewollt. Auch genau in diesem Moment. Sie hat damit den Stein von meinem Herzen genommen.

Alles war Friede.

Die Welt mit all ihrer Hektik, Streit, Schmerz, Angst und Not hielt für einen winzigen, langen Moment den Atem an. Es war unglaublich still. Keine Kälte, keine Wärme. Nur hell und klar.

Sie ist frei. Grenzenlos. Nicht mehr gefangen in diesem kleinen, gequälten Körper. Nichts kann ihr mehr etwas anhaben. Nichts konnte uns Beiden in diesem Moment etwas anhaben. Alles Andere war unwichtig.

Nie in unserem Leben waren wir so Eins wie in dem Moment ihres irdischen Todes.

Ich bin Gott dankbar, dass ich das miterleben durfte. Diesen winzigen Augenblick des Ausblicks in die Ewigkeit. Ich küsste zum letztenmal ihre Stirn, schloss ihre Augen.

Ihre Seele hat den Körper verlassen. Zurück bleibt nur die sterbliche Hülle. Ich hatte das Gefühl: das ist nicht mehr meine Frau, die da liegt. Nur wie ein Kleid, das man ablegt um ein neues anzuziehen. Ich ziehe nur die Falten glatt, dass es nicht noch mehr zerknittert.

Ich kann es nicht anders beschreiben. So war es und so ist es. Das ist es, was mich aus diversen schwarzen Löchern der Trauer wieder nach oben holt. Und noch etwas: ist das Loch so schwarz und tief, dass das alleine nicht reicht, so habe ich mir zur Sicherheit 4 Nothaken in die Wand geschlagen an denen ich mich hochziehen kann. Die haben alle einen Namen: Debora, Vanessa, Paulina und Finnja.


Helmut

HelmutL 18.03.2008 16:28

AW: Myriam
 
Hab den Text zu "Der Weg" (Herbert Grönemeyer) gefunden. Er beschreibt ziemlich genau meine Stimmung wenn ich traurig bin. Er wurde damals ziemlich angefeindet in der Presse vonwegen Geld verdienen am Tod seiner Frau. Doch wie kann ein Künstler seine Trauer besser ausdrücken als in seiner Kunst? Ich finde es ist ein ehrliches Lied.

http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=49354

Schade, dass es Menschen wie diese Abzocker gibt!

megjabot 18.03.2008 17:31

AW: Myriam
 
Danke lieber Helmut
Lese deine Seite immer mit und sehe das auch so.
Ein Künstler, sei er Musiker, Maler ... kann sein Gefühle
wunderbar ausdrücken und es hilft immer sich so zu
äußern. Auch uns hilft die Beschäftigung mit Musik,
Malerei, Töpfern...
Denke viel an dich viel Kraft weiterhin, du bist auf dem
richtigen Weg!
Grüßle Margit:knuddel:

stella29 18.03.2008 19:29

AW: Myriam
 
ein wirklich tolles Lied mit einem tollen Text !!!!!!!!!!!!


Danke - das du es nochmal niedergeschrieben hast !

HelmutL 19.03.2008 09:08

AW: Myriam
 
Guten Morgen Margit, guten Morgen Stella,

Margit, ein schönes Gedicht!


Hab heute Morgen im Bad geputzt und auch mal begonnen Kosmetiksachen zu räumen. Meine Töchter können sie dann sortieren und sich auch nehmen, was sie gebrauchen können. Irgendwann muss ich ja mal anfangen.

Im Kulturbeutel meiner Frau habe ich etwas gefunden. Für den Moment war ich geschockt. Ein Gedicht, das ich für sie im Dezember 1990 geschrieben habe. Ich möchte es hier aufschreiben.

An Myriam!

Weil ich dich liebe,
Kam ich zu dir.
Weil ich dich liebe,
Bin ich bei dir.

Soll doch die Erde um uns beben.
Lass uns zusammen leben,
Weil wir uns lieben.

Lass die Andern durch's Leben hasten,
Lass sie nach kurzem Glück blind tasten.
Wir sehen das anders
Weil wir uns lieben.


(Dezember 1990, Helmut)


Ela4811 19.03.2008 10:40

AW: Myriam
 
Das Gedicht ist sehr schön. Du musst deine Frau sehr geliebt haben und noch lieben...

Es ist schwer, die Dinge zu sortieren. Wir haben das bei meiner Mam auch gemacht. Ich kann immer noch nicht den Schmuck von Mam tragen.

Ich drücke dich ganz doll

Ela

HelmutL 19.03.2008 19:28

AW: Myriam
 
Hallo Ela,

es ist auch schwer. Ich werde auch nicht radikal räumen sondern ein paar Kleinigkeiten als Erinnerung belassen. Dann fällt es leichter.

stella29 19.03.2008 19:47

AW: Myriam
 
Hallo Helmut,

ein tolles Gedicht - es sagt alles über EUre Beziehung aus !!!!

Das mit dem Aussortieren ist schlimm - habe das heute auch hinter mir.. Zumindest Papa`s Auto .. Das er hegte und pflegte... Seine Brille, seine Jacke, alles was da lag tat sooo weh bei wegräumen. Ich habe geheult wie ein kleines Kind.

Ich kann es nicht realisieren... Es ist wie ein einziger Albtraum... Ich will endlich aufwachen und alles ist wie früher :(:(:(:(:(

Einen liebenn Gruß an Dich !


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